Werte Profikleber & Kaltverschweißer, die Kühlschrankschublade der TK Einheit hat sich heute in den Freitod gestürzt und ist dabei gebrochen. WAF nun stark negativ. Da das Teil sauteuer ist aber aus PS besteht, wäre die Frage ob man das mit den üblichen Modellbaukleber kaltschweißen kann? Die Bruchkanten passen noch perfekt aufeinander, aber ich mache mir Gedanken, ob es wieder ähnlich belastbar wird? Einfach UHU Plast oder gibts noch anderes Teufelzeug eines württembergischen Mittelständlers o.ä.? Weitere Tips? Danke & Gruß, Klaus.
Alle Plastebausätze bestehen aus PS. Deren Kleber geht schon mal. Falls Xylol oder Nitro im Haus ist, geht das auch. Richtig angewendet sind die beiden Lösungsmittel nahezu unsichtbar.
Ein kleines Fläschchen Ethylacetat aus der Apotheke ist billiger als jeder Plastikkleber - man sollte nur nicht wie ein Klebstoffschnüffler oder ein Drogenbaron aussehen, sonst wird man nichts bekommen (außer Ärger ;-) Am besten nimmst Du ein kleines Bruchstück Deines Kühlschrank-Wracks mit in die Apotheke und teilst mit, daß Du das der werten Gattin wegen reparieren möchtest und daß der übliche Modellbaukleber Dir auf den Kittel geht. Sie möchten Dir bitteschön 10ml abfüllen... Meine damit erreichten "Klebe"ergebnisse machen mir mehr Freude als alles, was ich mit den gängigen Plastikklebern erzielt habe, z.B. Modellbahnhäuschen o.ä.: was immer ich mit Faller expert, super-expert oder Revell contacta professional zusammengebrummt habe, das ist auch nach Wochen oder Monaten und wahrscheinlich für alle Zeiten irgendwie "restelastisch" - das passt mir gar nicht. Warum das so ist, weiß ich nicht. Vielleicht liegt es auch am Polystyrol dieser Modellfirmen, dem irgendein Kram zugesetzt ist (bei Vollmer ist zum Beispiel von einem nicht näher spezifizierten "Biokunststoff" die Rede...). Dagegen ist ein mit reinem Ethylacetat wieder befestigter Gießkannengriff oder ein gebrochenes Billigstbrillengestell u.ä. wieder bombenfest, und das ebenfalls ohne jede sichtbare Naht. Bei besagten Modellbauklebern sind je nach Anbieter und Produkt noch allerlei andere Zutaten beigefügt (Xylol, Butanon, Cyclohexan, Aceton, früher Dichlormethan, usw.) und mitunter ist wohl auch bereits Polystyrol in kleinen Mengen aufgelöst, damit die Tunke zähflüssiger, spaltfüllend, länger verarbeitbar oder was auch immer wird. Geschäumte Polystyrolplatten alias Styropor haben wir früher auf unserer kleinen Eisenbahn übrigens immer sehr dauerhaft mit Ponal (Holzleim) verbappt - für den Kühlschrank wahrscheinlich keine Option ;-) Was auch immer Du letztlich benutzest - eines ist sicher: das "geklebte" Teil wird ein Weilchen ziemlich stinken. Bis die letzten riechbaren Konzentrationen der Kleber-Molekülchen von der Reparaturstelle abgedampft sind, können nach meiner Erfahrung locker 1-2 Wochen vergehen.
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Diodenes D. schrieb: > Was auch immer Du letztlich benutzest - eines ist sicher: das "geklebte" > Teil wird ein Weilchen ziemlich stinken. Bis die letzten riechbaren > Konzentrationen der Kleber-Molekülchen von der Reparaturstelle > abgedampft sind, können nach meiner Erfahrung locker 1-2 Wochen > vergehen. Dann sollte man das geklebte Teil wohl erstmal eine Weile draußen an der frischen Luft lagern?
Ja, das habe ich zumindest bei etwas größeren Reparaturstellen immer so gehandhabt. Und ein wenig Wärme scheint den kleinen Stinkern auch auf die Sprünge zu helfen ;-) Alternativ könnte man die geklebte Kühlschrankschublade vielleicht auch mit mehreren Rationen "Harzer Roller", Sauerkraut und Räuchermakrele beladen - wer da dann noch was anderes riecht, ist ein Wunder der Natur...
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Trichlorethylen löst einige Kunststoffe an, damit lässt sich einiges "verschweissen"...
Naja, TRI wäre halt was für Selbstmörder. Genau wie Dichlormethan. Kriegt Otto-Normal-Wurschtler aber alles wohl ohnehin nicht mehr als Reinsubstanz, nehm ich an.
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In meiner Lehrzeit wurde Tri oft benutzt, und beim Bundesheer haben wir die Waffe "entölt" - da gab es nichts mehr zum Abwischen mittels Taschentuch... Aber der Griff wurde klebrig und die Waffe nach einigen Stunden rostig...
Dichlormethan gibt es durchaus auch noch für Privatkunden, man sollte allerdings nicht zum ersten Mal in der Apotheke auftauchen. Dann auch in größeren Mengen. Meine Literflasche werde ich wohl mein Leben lang nicht aufbrauchen.
wrumm-wrumm schrieb: > Dichlormethan gibt es durchaus auch noch für Privatkunden, Was für Handschuhe verwendest Du?
Bei Zweifeln an der Belastbarkeit kannst du ja noch ein dünnes Glasfasergewebe mit dem Lötkolben ins Material einarbeiten. Habe ich jetzt schon ein paar mal bei nicht kleb/schweissbaren Kunststoffen gemacht. Wenn das Material an sich dick genug ist (>2mm) geht das sehr gut.
Anja zoe C. schrieb: > wrumm-wrumm schrieb: >> Dichlormethan gibt es durchaus auch noch für Privatkunden, > > Was für Handschuhe verwendest Du? Keine. Ich tunke die Hand allerdings auch nicht rein, sondern habe in die Literflasche, die unterm Deckel nochmal mit einem "Jungfernhäutchen" aus Alu versiegelt ist, ein Loch mit einer Spritze mit Metallkanüle gestochen. Durch dieses Loch ziehe ich mit einer Spritze das Zeugs auf und tropfe es im Freien genau da hin, wo ich es haben will. Den Rest spritze ich wieder zurück. Die Exposition ist daher überschaubar - jeder Raucher kriegt mehr ab.
wrumm-wrumm schrieb: > Dichlormethan gibt es durchaus auch noch für Privatkunden Essigsäureethylester löst Polystyrol hervorragendn und scheint etwas weniger gesundheitsgefährdend zu sein - glaubt man Wiki. Das Flügelrad einer Dyson-Teppichbodendüse, das durch Überdrehzahl in zwei Teile zersprengt wurde, hält zumindest immer noch.
...so, ich war heute Morgen in drei Apotheken. Die haben mich alle angeschaut, wie einen Außerirdischen. Neben emeukal und ACC gab es da wenig Fachwissen, ich war mir tw nichtmals sicher, ob die Bedienung gerafft hat, wovon ich rede. Anyway, im Supermarkt gabs UHU Plast für 4,50€, das war mir einen Versuch wert. Ich habe dann einen PS Rest gebrochen und geklebt...gerade geprüft - nach 5 Std bereits steinhart, kaum zu zerbrechen. Habe die Schublade nun großzügig damit behandelt und werden einige der neuralgischen Stellen dann noch mit PS Streifen schienen, dann wird das halten - und morgen werden mir dann Dank positivem WAF den lieben langen Tag die Wünsche von den Lippen abgelesen...naja, vielleicht. Gruß, Klaus.
Klaus R. schrieb: > und morgen werden mir dann Dank > positivem WAF den lieben langen Tag die Wünsche von den Lippen > abgelesen...naja, vielleicht. Wenn Du aber zu viele Wünsche auf einmal äußerst, kommt Deine Angegraute, äh -Getraute mit der UHU-Tube und stoppt Deinen Redefluss... :) MfG Paul
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