Hallo, mich würde interessieren wie der Fehlerstrom durch den menschlichen Körper und die Erde genau zu Stande kommt. Das Thema hat bei uns ein paar Diskussionen ausgelöst. In einem Stromkreis der mit einem RCD abgesichert ist haben wir mit einem guten Amperemeter L1 und Fußboden kurzgeschlossen, da fließt kein Strom. Um die Fläche/Stromdichte zu erhöhen haben wir Metallplatten auf den Fußboden gelegt. Selbst an einbetonierten Pfosten ist kein Stromfluss festzustellen. Die Testfunktion eines Duspols lässt den RCD direkt auslösen. Welche Faktoren ändern sich wenn man mit dem Körper L1 berührt? Der Körper ist kein rein Ohmscher Widerstand, aber ist das die einzige Erklärung? Wäre schön wenn uns da jemand aufklären könnte :). Was mich auch interessiert ist, welche Strecken Strom durch die Erde zurücklegen kann. Wie weit darf ich z.B. vom Fundamenterder weg sein, damit Schutz gewährleistet ist?
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Wenn du isoliert stehst und wegen schlechter Erde kein Strom fließt passiert die nix weil Strom zu klein wenn du gut stehst und Strom fließt tut es weh. Ich mich zu erinnern das der Wechselstrom Widerstand des Menschen bei ca 1000 Ohm liegt. Wenn meine Annahme korrekt ist müsste bei 30mA und 230V alles unter 6,6kOhm Erdungswiderstand ohne Fi zu gefährlich Situationen führen
Einfach nur durch berühren von L1 habe ich noch nie eine gewischt bekommen. MfG
In der Theorie ist das so, ja. Aber die Frage ist, hätte ich keine gescheuert bekommen wenn ich L1 berühre, oder hängt das tatsächlich mit der Impedanz der Körpers zusammen? Das ist schwierig auszuprobieren :D. Wir haben das an 3 Standorten getestet und nirgendwo war ein Stromfluss messbar bzw. der RCD hat mit direktem Kontakt nicht ausgelöst. Ich probiere mal aus ob ein "Lügenstift" ohne Kontakt zum Körper leuchtet wenn ich ihn mit einer Metallplatte verbinde.
Hallo, > sandmann schrieb: > Aber die Frage ist, hätte ich keine gescheuert bekommen wenn ich L1 > berühre, oder hängt das tatsächlich mit der Impedanz der Körpers > zusammen? Nein, das hängt vor allem auch davon ab, welche Widerstände sonst noch zwischen Phase und Erde wirken. > Wir haben das an 3 Standorten getestet und nirgendwo war ein Stromfluss > messbar bzw. der RCD hat mit direktem Kontakt nicht ausgelöst. Bei trockenem Fußboden wird wird man auch nicht erwarten, dass es einen geringen Widerstand gibt. Eher sind ein paar MOhm oder mehr normal. Aber diese Randbedingungen hat man ja nicht immer. So bald man gut leitende Teile berührt, die selbst auf Erde liegen, sieht es anders aus. Auch wenn der fußboden nass wird, kann es zu ganz anderen Ergebnissen kommen. > Ich probiere mal aus ob ein "Lügenstift" ohne Kontakt zum Körper > leuchtet wenn ich ihn mit einer Metallplatte verbinde. Es ist tatsächlich so, dass der sogenannte Phasenprüfer oft nichts oder fast nichts anzeigt, weil der Widerstand von allen isolierenden Teilen gegen Erde zu groß ist (obwohl der Lügenstift nur einen Strom im Bereich von uA braucht). Gruß Öletronika
Mein Lügenstift (Noname-aus dem Baumarkt) leuchtet schon ganz schwach, wenn nur eine Strippe (ca. 1m lang) frei dran hängt. In einem gewöhnlichen Raum, ohne Wasserleitung, Stahlbeton. - Berührt ein isoliert stehender Mensch, der unter solchen Umständen ca. 80pF Kapazität gegen Erde hat, das Ding, sieht er meist auch noch etwas, wenn er nicht am hellen Fenster steht. Bekanntlich sind es Kapazitäten zwischen den Leitern in Installationskabeln, die oft für Irritationen bei Neulingen sorgen, wenn sie Spannungsfreiheit feststellen wollen ...
mich würde interessieren wie der Fehlerstrom durch den menschlichen Körper und die Erde genau zu Stande kommt. Theoretisch und auch praktisch kannst Du eine Stahlstange in die Erde schlagen, dort ein blauen und grün gelben Draht abgreifen und diese dann mit einer Phase (L1 oder L2 oder L3) an eine Steckdose anschließen der Verbraucher, den Du an der Steckdose betreibst wird dann versorgt. Sowas nennt sich TT-Netz und wird soweit ich weiß bei einigen Netzbetreibern in Thüringen angewendet, da sich der Netzbetreiber den PEN-Leiter spart. https://www.elektropraktiker.de/fachartikel/umstellung-vom-tn-auf-tt-system/?sword_list%5B%5D=&no_cache=1
Elektrofachkraft schrieb: > mich würde interessieren wie der Fehlerstrom durch den menschlichen > Körper und die Erde genau zu Stande kommt. > > Theoretisch und auch praktisch kannst Du eine Stahlstange in die Erde > schlagen, dort ein blauen und grün gelben Draht abgreifen und diese dann > mit einer Phase (L1 oder L2 oder L3) an eine Steckdose anschließen der > Verbraucher, den Du an der Steckdose betreibst wird dann versorgt. Sowas > nennt sich TT-Netz und wird soweit ich weiß bei einigen Netzbetreibern > in Thüringen angewendet, da sich der Netzbetreiber den PEN-Leiter spart. > > https://www.elektropraktiker.de/fachartikel/umstellung-vom-tn-auf-tt-system/?sword_list%5B%5D=&no_cache=1 So wie du das beschreibst ist das weder ein TT Netz, noch sonst irgend eine Netzform, die in Deutschland zugelassen ist oder verwendet wird! Bei einem TT Netz kommen vom Stromanbieter vier Leiter ins Gebäude (L1, L2, L3 und N), der PE (Erde, Schutzleiter) wird vor Ort durch Ring- und Fundamenterder erzeugt! Der RCD/Fi löst dann aus, wenn ein definierter Fehlerstrom fließt! Dieser wird im RCD durch das Messen der Diferenz des "hineinfliessenden" und des "herausfliessenden" Stroms bestimmt! Dieser kann nur deshalb fließen, weil der Sternpunkt des Trafos vom Energieversorger geerdet ist! Der Sternpunkt ist auch gleichzeit der N Leiter! Wenn du also mit dem Finger an einen L kommst, dann fließt Strom vom Trafo ins Haus durch den RCD zur Steckdose durch deinen Körper über den Boden durch die Erde (am RCD vorbei) zum Sternpunkt des Trafos! Es muss nur immer ein geschlossener Stromkreis sein. Ob, und wieviel Strom fließt hängt von so vielen Faktoren (Kleidung, Haut, Beton, Erdfeuchte, Erder,..) ab, dazu kann ich nichts sagen! Es ist auch möglich, dass die Anschlussfahne des Erders schon abgerostet ist, ohne dass es bis jetzt jemanden aufgefallen ist! Das ist bei älteren Häusern gar nicht mal so selten! Gruß Josef
So wie du das beschreibst ist das weder ein TT Netz, noch sonst irgend eine Netzform, die in Deutschland zugelassen ist oder verwendet wird! Ja stimmt Du hast recht, der PEN-Leiter wird nicht wirklich eingespart da ja ein Neutralleiter benötigt wird. Ich hätte mir das vorher nochmal durchlesen sollen. Die Sache mit der Steckdose meinte ich so, dass es funktionieren würde. So eine Installation sollte aber niemand, niemals nicht aufbauen, da sie wie Du richtig geschrieben hast nicht zugelassen und damit gefährlich ist.
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