Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Bei wieviel mA sind 2000 V harmlos?


von Geigercounter (Gast)


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Auf wie viel mA muss man einen Stromkreis, der mit 2000 V betrieben 
wird, begrenzen, damit man im Falle eines elektrischen Schlags keine 
Gefahr für den Menschen ausgeht?

Ich habe mal gehört, dass schon 20 mA tödlich sein können. Wie weit muss 
man also mit den Ampere runter, damit eine Gefahr ausgeschlossen werden 
kann?

: Verschoben durch Moderator
von Widerstand (Gast)


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Da man mittlerweile 9V-Batterien als gefährlich eingestuft hat, dürfte 
das ein Ding der Unmöglichkeit sein, 2000V medizinisch (oder gar 
rechtlich) wirksam auf "ungefährlich" zu begrenzen.

Ein Ansatz könnte sein, wenns die Anwendung hergibt, die Speisung extrem 
hochohmig zu machen und sich an der gespeicherten Energiemenge zu 
orientieren.

Für Weidezaungeräte gibts solche Regeln, könnte in der Größenordnung von 
einem Joule liegen. Die laden aber diese definierte Energiemenge über 
eine Spule um, und das sehr selten.

Dann gibs noch den großen Unterschied zwischen "so sollte nichts 
passieren" und "so kann definitiv nichts passieren."

Ich würde also eher nach geprüften Isolationsspannungen für diverse 
Plexiglasstärken forschen. :)

von S. R. (svenska)


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Was ist die Anwendung?

von Geigercounter (Gast)


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S. R. schrieb:
> Was ist die Anwendung?

Ich möchte mir einen Alphapartikel Detektor bauen. Da ich das ganze ohne 
Glimmfenster bauen will, ist das Zählglas normale Luft und daher muss 
die Spannung auf etwa 2-2,5 kV rauf.

Da ich aber kein Bock darauf habe ins Gras zu beißen, falls man mal an 
das Gerät drankommt, muss der Strom eben entsprechend extrem begrenzt 
werden.


@Widerstand
Das mit der 9 V Batterie gilt nur, wenn man die beiden Messspitzen die 
an der 9 V Batterie angeschlossen sind, durch die Haut stößt und der 
Körper somit nur noch einen extrem niedrigen Widerstand dem entgegen 
setzten kann und dann tötet nämlich der Strom und nicht die Spannung.

von Geigercounter (Gast)


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Geigercounter schrieb:
> ist das Zählglas normale

Ich meine natürlich Zählgas.
Da ist ein l zu viel im Wort.

von Christian M. (Gast)


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Dein eingesetzter Wandler ist warscheinlich schwach genug, dass er nicht 
tödlich ist!

Was für einen Wandler nimmst Du?

Gruss Chregu

von A. S. (Gast)


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Hast Du da nicht (zusätzlich zu Chregus Argument) mehrere MOhm in Reihe 
zum Verlöschen?

von Alexxx (Gast)


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Es kommt natürlich darauf an, ob der Strom über's Herz fließt.
Ich würde mal sagen, dass ca. 1mA nicht tödlich ist.

von Philipp (Gast)


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Ich meine(!) 45µC an abgegebener Ladung sollten ungefährlich sein (für 
einen gesunden Erwachsenen). Das steht auch oft auf diesen 
Hochspannungsfliegenklatschen drauf. Angenehm ist das trotzdem nicht.

von Falk B. (falk)


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@Geigercounter (Gast)

>Ich möchte mir einen Alphapartikel Detektor bauen. Da ich das ganze ohne
>Glimmfenster bauen will, ist das Zählglas normale Luft und daher muss
>die Spannung auf etwa 2-2,5 kV rauf.

Dann brauchst du so oder so nur wenige uA an Strom. D.h. man nimmt einen 
von Haus aus schon sehr schwachen Wandler mit weniger als 1mA 
Ausgangsstrom und schließt an den Ausgang einen hochohmigen Widerstand 
an, so 1-10 MOhm. Dann ist das sicher, beim Anfassen kribbelt es nur 
leicht.

Zum Vergleich. In einem Phasenprüfer sind eine Glimmlampe mit 100V und 
ca. 270kOhm in Reihe drin, macht an 230 VAC ~480uA Fehlerstrom durch den 
Menschen. Das tut auch keinem weh.

von Stefan M. (derwisch)


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Schau mal bei Pollin nach "CCFL-Inverter".
Da schaltest Du eine Gleichrichtung und Siebung hinter ( Hochspannungs 
Gleichrichterdioden und Hochspannungskondensator mit z.B. 10nF.
Danach noch ein paar Widerstände in Reihe, so dass insgesamt ca. 2 bis 5 
Megaohm zustande kommen.

Der ganze Gleichrichter mit Siebung und Widerständen wird evtl. noch mit 
Vergußmasse eingegossen.
Bei 2kV reicht aber auch ein Kunststoffgehäuse.

So habe ich eine Versorgung für einen Photomultiplier gebaut.
Geht wunderbar.

Bei Deiner Anwendung fließt ja fast kein Strom.
Es ist wichtiger, eine halbwegs stabile, gesiebte Spannung zzu erzeugen.
Das ist beim Multiplier genauso.

von Harald W. (wilhelms)


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Geigercounter schrieb:

> Wie weit muss
> man also mit den Ampere runter, damit eine Gefahr ausgeschlossen werden
> kann?

Ich würde da eher in den µA-Bereich gehen. Sog. statische
Elektrizität gilt m.W. als unschädlich. Trotzdem kann es
da durch Schreckreaktionen zu Unfällen kommen.

von Michael B. (laberkopp)


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Philipp schrieb:
> Ich meine(!) 45µC an abgegebener Ladung sollten ungefährlich sein

Ladungen bis 45mC sind für Spannungen bis zu 15 kV erlaubt.

der Strom ist auf unter 2mA zu begrenzen.

Achtung: Masse der Schaltung die die 2000V erzeugt darf nicht galvanisch 
freischwebend sein, sonst würde Masse auf -2000V springen wenn man den 
+2000V Anschluss durch Berührung auf 0V zieht, was die meisten Trafos 
(noch nicht ganz, meist halten sie 2500V aus) durchschlagen lässt.

von Philipp C. (e61_phil) Benutzerseite


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Michael B. schrieb:
> Ladungen bis 45mC sind für Spannungen bis zu 15 kV erlaubt.

Hast Du dafür eine Quelle? Ich meine, dass in der 6110 von 45µC 
gesprochen wurde (also 1000mal weniger) und zB in diesem Buch hier steht 
das auch so:

https://books.google.co.uk/books?id=07bpIPHHRxUC&pg=PA11&lpg=PA11&dq=maximal+ladung+15kv+45%C2%B5C&source=bl&ots=skLLKg8nB8&sig=GxTI273Ek3xNNS41W5uR_AeALRI&hl=en&sa=X&ved=0ahUKEwi8otz-5r7QAhXHKsAKHVbgAsUQ6AEIHTAA#v=onepage&q=maximal%20ladung%2015kv%2045%C2%B5C&f=false


> der Strom ist auf unter 2mA zu begrenzen.

Das kenne ich auch so und gilt auch nur für echtes DC, bei AC muss der 
Strom noch kleiner sein.


Warum wurde der Thread eigentlich nach OT verschoben? Das ist doch für 
sämtliche Elektronikentwicklungen mit hohen Spannungen relvant.

von Joachim B. (jar)


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ich würde dem TO ja 1000 TOhm als Rv vorschlagen (scnr)

: Bearbeitet durch User
von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Geigercounter schrieb:
> Ich habe mal gehört, dass schon 20 mA tödlich sein können. Wie weit muss
> man also mit den Ampere runter, damit eine Gefahr ausgeschlossen werden
> kann?

Um wilde Spekulationen etwas zu begrenzen; Eine gute Quelle ist die EN 
60601 (Sicherheitsanforderungen an medizinischen elektrischen Geräten 
und in medizinischen Systemen). Die „schärfsten“ Bedingungen gelten für 
Anwendungsteile des Types „CF“ (Cardial Floating, Herzbezug mit 
Stromfluss)
AC 10µA und DC 100µA

von Michael B. (laberkopp)


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Philipp C. schrieb:
> Das kenne ich auch so und gilt auch nur für echtes DC

Alphateilchensammler ist ja DC.

Joe G. schrieb:
> Um wilde Spekulationen etwas zu begrenzen

Du meinst: Um jeglicheen Bedenkenträgern noch einen draufzusetzen 
schreibst du, was erlaubt ist, wenn man direkt die Elektroden ins Herz 
pflanzt, und nicht möchte, daß der Patient sich gekitzelt fühlt.

Medizinrichtlinien wie 60601 sind für Schutz vor Tod beim Schlag bei 
Berührung ja wohl massiv übertrieben.

von S. R. (svenska)


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Michael B. schrieb:
> Medizinrichtlinien wie 60601 sind für Schutz vor Tod beim Schlag bei
> Berührung ja wohl massiv übertrieben.

Mag sein, dennoch ist deren Einhaltung eine Garantie dafür, dass man 
wirklich nix gefährliches tut. Darum ging es dem TO und da 100µA in der 
Anwendung reichen sollten, gibt es auch keinen Grund, sie (in dem Punkt) 
nicht einzuhalten.

von Philipp C. (e61_phil) Benutzerseite


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Michael B. schrieb:
> Alphateilchensammler ist ja DC.

Ja das schon, aber das heißt nicht, dass aus deinem Netzteil noch DC 
rauskommt, wenn Du es überlastest (zB durch Anfassen). Ich hatte bei der 
Entwicklung eines 4 kV Netzteils da auch schon mal riesen Diskussionen 
mit der Compliance, weil das Netzteil im Überlastfall anfing zu takten 
und es dann streng nach Norm kein DC mehr ist sondern ein 
Frequenzgemisch für das andere Richtlinien gelten. Aber so weit braucht 
der TO es hier wohl nicht zu treiben :)

Sind es denn nun 45mC oder 45µC?

von Bernd K. (prof7bit)


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Geigercounter schrieb:
> Da ich aber kein Bock darauf habe ins Gras zu beißen, falls man mal an
> das Gerät drankommt,

Anderer Vorschlag: Du baust die ganze Mimik in ein ordentliches Gehäuse 
ein so daß man nicht einfach so "drankommen" kann ohne es vorher 
aufzuschrauben.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Michael B. schrieb:
> Du meinst: Um jeglicheen Bedenkenträgern noch einen draufzusetzen
> schreibst du, was erlaubt ist, wenn man direkt die Elektroden ins Herz
> pflanzt, und nicht möchte, daß der Patient sich gekitzelt fühlt.

Wenn du dich am Anwendungsteil CF störst, nehme doch einfach B oder BF. 
So sind es dann
AC 10 µA
DC 100µA

> Medizinrichtlinien wie 60601 sind für Schutz vor Tod beim Schlag bei
> Berührung ja wohl massiv übertrieben.

Mitnichten, so heißt es in der Norm „Patientenableitstrom“ oder 
„Patientenhilfsstrom“ und nicht Todesstrom ;-) Es sind also u.a. ganz 
normale Berührungsströme gemeint.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Widerstand schrieb:
> Da man mittlerweile 9V-Batterien als gefährlich eingestuft hat,...

Bemerkenswert! Wo steht das übrigens? Das ist mir neu. Naja, 10 Stück in 
Serie und bei nasser Haut mit dem Strom durch den Körper fließend, 
könnte für einen negative Ausgang genügen.

von Günter R. (guenter-dl7la) Benutzerseite


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IIRC gab es vor langen Jahren mal einen Antrag der (Schutzleiter ohne 
gelb)-Fraktion, Feldstärken über 100 V/m als gefährlich einzustufen und 
im Handel entsprechend zu verpacken und nur mit Schutzhandschuhen 
auszuliefern. Als ihnen dann klar wurde, dass das auch für 1,5-V-Mignon 
galt, ist der in der Versenkung verschwunden. Alles wie gesagt IIRC und 
ohne Gewähr auch bezüglich des Kalenders, kann mich aber gut daran 
erinnern, dass wir uns im Labor fast totgelacht haben.

Na ja, wem G*tt ein Amt gibt, dem nimmt er den Verstand...

von Michael B. (laberkopp)


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Philipp C. schrieb:
> Sind es denn nun 45mC oder 45µC?

Die 45 stammen wohl aus DIN VDE 0411 und sind 45uC.

von Geigercounter (Gast)


Angehängte Dateien:

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So, ich denke ich werde jetzt 2 x 10 MOhm Widerstände hinter den 
Kondensator schalten (siehe Skizze), das sollte den Strom bei 2-2,5 kV 
auf 100 - 125 µA begrenzen.

Das ganze sieht dann ungefähr so wie in der Skizze aus.
Auf der linken Seite soll das ein diskreter Aufwärtswandler hin, der ist 
nicht oder nur unvollständig eingezeichnet. Für Vin dürfte ich etwa 5-12 
V wählen.
Der Kondensator C wird dann stufenweise auf 2000-2500 V geboostet, der 
gefährliche Hochvoltanteil ist alles, was ich mit gelbem Hintergrund 
versehen habe. Diesen Teil werde ich dann entsprechend isolieren.

Jetzt frage ich mich nur, was für Widerstände man dafür verwenden kann.
Bei Reichelt steht bei den normalen Kohleschicht oder 
Metalloxydwiderständen dabei, dass sie nur für eine  Dauerspannung 250 V 
bzw. 300 V ausgelegt sind.
Und bei den Hochlastwiderständen ist gar keine Dauerspannung angegeben.

Was kann man da denn also nehmen?

Gerne würde ich diese zwei Widerstände durch einen einzigen 100 MOhm 
Widerstand ersetzen, aber so einen habe ich bei Reichelt gar nicht 
gefunden. Gibt es solche hochohmigen Widerstände überhaupt?
Damit könnte ich den Strom nämlich auf 10-12,5 µA begrenzen.

Das gleiche Problem besteht bei den Kondensatoren, wo bekomme ich einen 
her, der 2,5 kV +n V aushält?

Ebenso wahrscheinlich bei den Dioden.


Verbesserungsvorschläge höre ich mir gerne an.

von Michael B. (laberkopp)


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Geigercounter schrieb:
> Was kann man da denn also nehmen?

Ausreichend spannungsfeste, mehrere in Reihe.

> Gerne würde ich diese zwei Widerstände durch einen einzigen 100 MOhm
> Widerstand ersetzen, aber so einen habe ich bei Reichelt gar nicht
> gefunden. Gibt es solche hochohmigen Widerstände überhaupt?

Natürlich, nur nicht bei Reichelt.

http://www.ebay.de/itm/Hochspannungs-Prazisionswiderstand-100-MOhm-/112213183235?hash=item1a206d4b03:g:n8gAAOSw2XFUak7T

von Hä? (Gast)


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@ laberkopp

Du trägst deinen Namen zu recht...

Zero Ahnung!

von Peter R. (pnu)


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Bei höherer Spannung ist meist die in den dazugehörigen Kondensatoren 
gespeicherte Energie maßgebend.

Zur Orientierung: Bei Kondensatoren ab 1J gespeicherter Energie (W= 0,5 
CU²) wird der Schlag heftig, also muss lt.VDE Kondensatoren ein sog. 
Bleederwidersand parallel geschaltet werden, damit spätestens nach 1min. 
die Spannung auf 50V abgebaut ist.

Bei Geigerrrohren ist aber die Kapazität sehr klein (wenige -zig pF) und 
darf auch nicht größer sein, sonst gäbe es im Rohr so heftige 
Entladungen, dass das Füllgas bald zerstört wäre.

Oben wird ja 43µC erwähnt. Rechne mal aus, wieviel Volt bei 43 pF 
dazugehört und wieviele Joule das ergibt.

Dann wirst Du sehen: Bei vernünftiger Dimensionierung braucht man sich 
keine Sorgen machen, wenn zwischen HV-Quelle und Rohr der Strom durch 
einen Widerstand auf weniger als 1mA gebracht wird.

: Bearbeitet durch User
von Hp M. (nachtmix)


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Geigercounter schrieb:
> Jetzt frage ich mich nur, was für Widerstände man dafür verwenden kann.

Im Normalfall tritt an diesem Arbeitswiderstand ja fast kein 
Spannungsabfall auf, und der Glättungskondensator kann recht klein sein, 
wenn die Wandlerfrequenz nur hoch genug ist.
Besondere Sicherheitsmaßnahmen erübrigen sich dann.

Es bietet sich an anstelle eines richtigen HV-Transformators einen zu 
verwenden, der vielleicht nur 300V Spitzenspannug liefert, und die 
Hochspannung dann mit einem Spannungsvervielfacher aus Kondensatoren und 
Dioden zu erzeugen. *)
Da man dafür keine speziellen Bauteile benötigt, bleibt die ganze 
Geschichte recht preiswert, und die Gesamtkapazität des Wandlers sinkt 
mit der Anzahl der Stufen.


Woher willst du übrigens die Alphas bekommen?



*) P.S.:
An einem solchen Spannungsvervielfacher kann man auch leichter die 
Endspannung messen, indem man nur ein oder zwei der unteren Stufen misst 
und den Rest berechnet.
Die gebräuchlichen  Multimter sind nämlich nicht für 2kV geeignet, und 
dann benötigt man einen teuren  hochohmigen Hochspannungswiderstand, der 
viel mehr Leistung verbraucht als der Rest der Maschinerie.

: Bearbeitet durch User
von THOR (Gast)


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http://elektro-wissen.de/Tipps/Wirkung-des-elektrischen-Stroms-auf-den-Menschen.php

Das Diagramm sollte aus dem Themenkreis Arbeitsschutz bekannt sein. Gilt 
für 50Hz AC und Stromfluss übers Herz (also worst case: linke hand, 
rechtes bein oder rechte Hand).

Gleichstrom dauerhaft: Gefahr durch elektrolytische Spaltung, Ansammlung 
von Giftstoffen.

Daher bei DC deutlich unter der Loslassschwelle bleiben. Mit etwas 
Sicherheitsabstand halte ich 10mA für vertretbar.

Jetzt gibts 2 Fälle:
- worst case "Strom direkt durchs Herz" ist möglich, da Kontakte weit 
genug auseinanderliegen um mit beiden Finger dranpacken zu können
- Man kann nur einen Kontakt berühren und es fließt nur ein kapazitiver 
Blindstrom.

Für den worst case sind deine 20Megohm auf jeden Fall ausreichend. Das 
sind 100µA wenn ich mich nicht verrechnet habe.

von Peter R. (pnu)


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Hp M. schrieb:
> Woher willst du übrigens die Alphas bekommen?

Das mit den Alphas ist eine andre Geschichte.

Geiger-Zählrohre sind, bis auf Sonderausführungen, gegen Alpha 
unempfindlich.

Reines Kaliumchlorid (z.B. als Grundkomponente für Dünger im 1kg-Pack 
erhältlich)bringt einige Impulse je Minute (beta? oder Gammma? )an einem 
Geigerzählrohr, also ein Mehrfaches der Grundrate ohne aktives Material 
in der Nähe. Damit ist wenigstens ein Nachweis der Funktion möglich.

Bei der heutzutage verbreiteten Phobie sind alte, vor den 50-er Jahren 
hergestellte Leuchtzifferblätter oder Uranmineralien (siehe 
Mineraliensammlung oder Uran-Gläser)wohl nur noch über inoffizielle Wege 
zu bekommen.

von Achim H. (anymouse)


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Geigercounter schrieb:
> Jetzt frage ich mich nur, was für Widerstände man dafür verwenden kann.

So etwas gibt es manchmal bei eBay. Auf diese Weise bin ich vor etlichen 
Jahren auch an eine 1000er-Kiste von Widerständen 10MOhm für max. 3,7 kV 
gekommen. Von denen sind sind jetzt auch schon 20 weg, der Rest liegt 
hier so rum.

Für ein bischen Portoersatz (Absendeort: Ruhrgebiet/DE) könnte ich mich 
auch von nem Dutzend trennen wink ;)

: Bearbeitet durch User
von THOR (Gast)


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von PCIe (Gast)


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Peter R. schrieb:
> Bei höherer Spannung ist meist die in den dazugehörigen
> Kondensatoren
> gespeicherte Energie maßgebend.
>
> Zur Orientierung: Bei Kondensatoren ab 1J gespeicherter Energie (W= 0,5
> CU²) wird der Schlag heftig, also muss lt.VDE Kondensatoren ein sog.
> Bleederwidersand parallel geschaltet werden, damit spätestens nach 1min.
> die Spannung auf 50V abgebaut ist.
>
> Bei Geigerrrohren ist aber die Kapazität sehr klein (wenige -zig pF) und
> darf auch nicht größer sein, sonst gäbe es im Rohr so heftige
> Entladungen, dass das Füllgas bald zerstört wäre.
>
> Oben wird ja 43µC erwähnt. Rechne mal aus, wieviel Volt bei 43 pF
> dazugehört und wieviele Joule das ergibt.
>
> Dann wirst Du sehen: Bei vernünftiger Dimensionierung braucht man sich
> keine Sorgen machen, wenn zwischen HV-Quelle und Rohr der Strom durch
> einen Widerstand auf weniger als 1mA gebracht wird.

Danke für deine Antwort.
Ja das leuchtet ein.

von Hp M. (nachtmix)


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THOR schrieb:
> Ionisationsrauchmelder?

Den wird vermutlich schon der Zoll einsammeln.

von Geigercounter (Gast)


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Hp M. schrieb:
>
> Woher willst du übrigens die Alphas bekommen?

Ich wollte mal gucken was ich so in der Wohnung da habe.
Bei meinen Eltern sind noch solche alte hellgrünen Unterlegscheiben für 
Gläser, da wollte ich mal wissen, ob die aus Uranglas sind.

Dann wäre da noch ein sehr alter roter Topf, da wollte ich wissen ob das 
so eine Uranbeschichtung ist.

von Geigercounter (Gast)


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Peter R. schrieb:
> Geiger-Zählrohre sind, bis auf Sonderausführungen, gegen Alpha
> unempfindlich.

Genaugenommen soll es kein Geiger-Zählrohr werden, sondern so etwas:

http://wiki.lvl1.org/Alpha_Spark_Detector


Der Aufbau ist geringfügig anders, aber doch ähnlich, nur eben ohne 
Rohr.
Es sind aber auf alle Fälle frei liegende Kupferleitungen dabei.

Mit einer Kuperplatine kann man das ganz gut realisieren.

von Hp M. (nachtmix)


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Geigercounter schrieb:
> da wollte ich mal wissen, ob die aus Uranglas sind.

Da bist du aber wahrscheinlich mit einem gewöhnlichen GM-Zähler besser 
bedient, als mit einem offenen Zählrohr und Argon-Butan-Prüfgas für 
alphas und ganz weiche betas.

von Peter R. (pnu)


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hellgrünes scheinbar fluoreszierendes Glas: sog. Uranglas, siehe auch 
Bilder bei ebay usw.

Uranglasuren waren früher wegen ihrer lebhaft roten bzw. gelben Farbe 
sehr beliebt.

Könnte also hinhauen.

Wie stark bei solchen Stücken die Aktivitätist??? (hab so etwas nicht)

von Geigercounter (Gast)


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Hp M. schrieb:
> Geigercounter schrieb:
>> da wollte ich mal wissen, ob die aus Uranglas sind.
>
> Da bist du aber wahrscheinlich mit einem gewöhnlichen GM-Zähler besser
> bedient, als mit einem offenen Zählrohr und Argon-Butan-Prüfgas für
> alphas und ganz weiche betas.

Uran 238 ist überwiegend ein Alphastrahler.
Jetzt kommt es natürlich noch darauf an, ob da überhaupt irgendetwas das 
Glas verlässt, aber ich gehe mal davon aus, dass so mancher Uranatomkern 
auch außen anliegt und dessen Alphastrahlung, sofern er zerfällt, könnte 
man dann messen.

von THOR (Gast)


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Die Zerfallsrate von U238 ist absurd niedrig, "for all intents and 
purposes" kann man das als stabiles Element betrachten. Vor allem in 
gebundener Form.

von X. X. (chrissu)


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Frage doch mal in USA bei den TASER-Jungs nach...

Das bohrt sich unter die Haut, und ist nicht tödlich... angeblich...

von Geigercounter (Gast)


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THOR schrieb:
> Die Zerfallsrate von U238 ist absurd niedrig, "for all intents and
> purposes" kann man das als stabiles Element betrachten. Vor allem in
> gebundener Form.

Die Menge an Atomen macht's.


Ansonsten könnte ich noch einen thoriumhaltigen Glühstrumpf auftreiben. 
Ich guck halt was da ist.
Irgend ein Alphastrahler wird sich schon finden lassen.

von Hp M. (nachtmix)


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Geigercounter schrieb:
> Uran 238 ist überwiegend ein Alphastrahler.

Aber von da gehts mit recht kurzen Halbwertszeiten, also praktisch 
sofort, mit zwei beta Zerfällen zum U234 , und die betas erzeugen auch 
Gammastrahlung, auf die das GM-Zählrohr anspricht.
Deshalb kann man auch Natururan ganz gut mit einen GM-Zählrohr 
nachweisen.
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/74/FiestaWare_Velleman-K2645_GeigerCounter.ogv

von Harald W. (wilhelms)


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Achim H. schrieb:

> Auf diese Weise bin ich vor etlichen
> Jahren auch an eine 1000er-Kiste von Widerständen 10MOhm für max. 3,7 kV
> gekommen.

Was für eine Toleranz haben die denn? Ab und zu möchte man ja
mal seine Multimeter-10MOhm-Impedanz auf 100M vergrössern.

von Bernd K. (prof7bit)


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Geigercounter schrieb:
> So, ich denke ich werde jetzt 2 x 10 MOhm Widerstände hinter den
> Kondensator schalten (siehe Skizze), das sollte den Strom bei 2-2,5 kV
> auf 100 - 125 µA begrenzen.

Und was ist wenn jemand links davon anfasst? Was helfen Dir dann die 
Widerstände?

Warum baust Du es nicht einfach in ein vernünftiges Gehäuse ein, sorgst 
dafür daß nichts lose herumschlappert und daß alles ordentlich isoliert 
ist?!

von Michael B. (laberkopp)


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Bernd K. schrieb:

> Warum baust Du es nicht einfach in ein vernünftiges Gehäuse ein, sorgst
> dafür daß nichts lose herumschlappert und daß alles ordentlich isoliert
> ist?!

Weil durch eine Gehäusewand keine Alphastrahlenteilchen durchkommen,

ist das denn so schwer den Thread zu lesen auf den man antwortet ?

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