Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Auslesen von 48 Tastern mit AVR


von Thgomas T. (helyxc)


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Hallo zusammen,

ich möchte mit einem möglichst kleinem Avr 48 Taster auslesen.
Da ich Pins sparen möchte bin ich beim recherchieren auf die Möglichkeit 
gestoßen das Ganze über den ADC Eingang mit verschiedenen Widerständen 
zu betreiben, diese Methode klappt glaube ich in meinem Fall nicht so 
gut, da es auch vorkommen kann, dass verschiedene Tasten (bis zu 10) 
gleichzeitig gedrückt werden können.

Ist es möglich das ganze mit einem Multiplexer zu realisieren oder alle 
Tasten nacheinander (über einen Timer) abfragt?
Welche Art der Entprellung bietet sich bei der Menge an Tastern an? HW 
oder SW?

Wenn möglich würde ich es gerne auf einem ATMega2560 mit 16MHz laufen 
lassen. Dieser ist aber außerdem durchgehend mit einer UART Übertragung 
beschäftigt, sodass das Auslesen aufjedenfall nicht so zeitaufwendig 
sein sollte, damit diese ungestört weiterlaufen kann.

Ist die Idee mit dem Multiplexer sinnvoll?

Gruß

von EXOR (Gast)


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Ist ein Portexpander eine Möglichkeit?

von Thgomas T. (helyxc)


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EXOR schrieb:
> Ist ein Portexpander eine Möglichkeit?

Habe ich noch nie benutzt. Aber hört sich erstmal gut an. Ich kanns nur 
selber nicht einschätzen.

von Peter D. (peda)


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Der ATmega2560 hat 86 IO-Pins, d.h. bei direktem Anschluß hast Du noch 
38 IOs übrig. Sind die wirklich alle belegt?

Du kannst die Tasten als 6*8 Matrix verschalten, dann sind 14 IOs belegt 
und 72 IOs verfügbar. Müssen mehr als 2 Tasten gleichzeitig erkannt 
werden, brauchst Du noch 48 Dioden.

Sind die Tasten räumlich weit auseinander, empfehlen sich I2C 
Port-Expander, z.B. PCF8574/A.

von EXOR (Gast)


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Schau dich deswegen mal um. Abfragen kann man diese beispielsweise über 
I²C. Durch Adresvergabe kannst du davon auch mehrere anschließen

von Udo (Gast)


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Thgomas T. schrieb:
> Ist die Idee mit dem Multiplexer sinnvoll?

Besser: Häng 5 Stück * 8Bit Parallel-In/Serial-Out Shift Register 
hintereinander, dann langen Dir 2 Leitungen zum Auslesen.

Thgomas T. schrieb:
> Wenn möglich würde ich es gerne auf einem ATMega2560 mit 16MHz laufen
> lassen.

Das kann noch ein Tiny mit 128 kHz.

von (º°)·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.· (Gast)


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> Das kann noch ein Tiny mit 128 kHz.

Ein kleiner PICklig könnte es noch viel stromsparender bei 30 kHz.

Die Pullups werden wohl mehr ziehn...

von Udo (Gast)


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Und wenn Du

Thgomas T. schrieb:
> auf einem ATMega2560

freie Pins wie Heu hast langen natürlich auch 8 Zeilen-Pins + 5 Spalten 
Pins als Tastatur-Matrix!

von Udo (Gast)


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(º°)·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.· schrieb im Beitrag 
#4810281:
>> Das kann noch ein Tiny mit 128 kHz.
>
> Ein kleiner PICklig könnte es noch viel stromsparender bei 30 kHz.
>
> Die Pullups werden wohl mehr ziehn...

Hätt besser noch sagen sollen "macht das mit 128 kHz nebenbei" :)

von Route_66 H. (route_66)


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Udo schrieb:
> Besser: Häng 5 Stück * 8Bit Parallel-In/Serial-Out Shift Register

Besser: 6 Stück nehmen, dann kann man gleich alle 48 Tasten abfragen!

von Thgomas T. (helyxc)


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Peter D. schrieb:
> Der ATmega2560 hat 86 IO-Pins, d.h. bei direktem Anschluß hast Du noch
> 38 IOs übrig. Sind die wirklich alle belegt?
>
> Du kannst die Tasten als 6*8 Matrix verschalten, dann sind 14 IOs belegt
> und 72 IOs verfügbar. Müssen mehr als 2 Tasten gleichzeitig erkannt
> werden, brauchst Du noch 48 Dioden.
>
> Sind die Tasten räumlich weit auseinander, empfehlen sich I2C
> Port-Expander, z.B. PCF8574/A.

Hast mir evtl einen Link zu dieser Diodenmethode? Das hört sich 
interessant an?

Wie weit ist denn "weit"? Der max. Abstand ist ca 30cm.

von (prx) A. K. (prx)


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Thgomas T. schrieb:
> Hast mir evtl einen Link zu dieser Diodenmethode? Das hört sich
> interessant an?

http://musicfromouterspace.com/analogsynth_new/OLDIESBUTGOODIES/CONTROLLERS/images4/reeds_and_diodes_2.gif

von Udo (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Müssen mehr als 2 Tasten gleichzeitig erkannt
> werden, brauchst Du noch 48 Dioden.

Wieso? Auf die für 48 Taster sechs Spalten wird nacheinander Highpegel 
gelegt und die acht Zeilen jeweils eingelesen. Das Spielchen wird 
zyklisch wiederholt. Es können so alle 48 beliebig gedrückten Zeilen 
eingelesen werden.

von Joachim B. (jar)


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48 Tasten, sehr simpel aber verschwenderisch  -> 6x Portextender (8 sind 
möglich) I2C kaskadierbar:
http://www.ebay.de/itm/PCF8574-PCF8574T-I2C-8-Bit-IO-GPIO-Expander-Module-for-Arduino-Raspberry-Pi-UK-/272432637606?var=&hash=item3f6e4026a6:m:mQFPRLxSj-zVxa61Qe6YVhQ

etwas weniger verschwenderisch

jeden Extender als Matrix gäbe 4x4 Tasten = 16 Tasten, dann werden nur 
noch 3 Extender benötigt

oder 6 Schieberegister die zyklisch eingelesen werden, kann per SPI 
erfolgen, aber das habe ich noch nie gemacht!

Ich würde ja die I2c bevorzugen und nun kommt es auf die Tasten an ob 
man 6 oder 3 Tasten boards baut.

von (prx) A. K. (prx)


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Udo schrieb:
> Es können so alle 48 beliebig gedrückten Zeilen eingelesen werden.

Ohne Dioden kann es bei mehreren gleichzeitig aktiven Tasten vorkommen, 
dass auch die eine oder andere inaktive Taste als aktiv erkannt wird.

von Peter D. (peda)


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Udo schrieb:
> Wieso?

Drücke mal in dem Bild von A. K. (prx) S1, S2 und S9.
Ohne Dioden wäre auch S10 geschlossen.

von (prx) A. K. (prx)


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von (prx) A. K. (prx)


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Udo schrieb:
> Wieso? Auf die für 48 Taster sechs Spalten wird nacheinander Highpegel
> gelegt und die acht Zeilen jeweils eingelesen.

Also wenn schon ohne NKRO, dann bitte mit Low-Pegel als Open-Drain. 
Andernfalls gibt es bei 2 aktiven Tasten der gleichen Reihe einen 
soliden Kurzschluss.

: Bearbeitet durch User
von doedel (Gast)


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ich würde noch Schiebe-Register ins Spiel bringen. Sind vom Handling her 
sogar noch einfacher als I2C Porterweiterungen.

von doedel (Gast)


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von Udo (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Drücke mal in dem Bild von A. K. (prx) S1, S2 und S9.
> Ohne Dioden wäre auch S10 geschlossen.

Aber weshalb denn? Spalten-Setzen nacheinander.

A. K. schrieb:
> Low-Pegel als Open-Drain.

wäre noch hinzuzufügen! Also immer nur 1 Spalten-Pin ist zu einem 
Zeitpunkz gesetzter Ausgang- alles andere ist Eingang (ohne Pullup).

von (prx) A. K. (prx)


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Udo schrieb:
> Aber weshalb denn? Spalten-Setzen nacheinander.

Weil dabei ums Eck eine elektrische Verbindung parallel zu S10 
entstanden ist. Druck das Bild aus und mal mit einem dicken Filzer die 3 
echten Verbindungen auf, dann siehst du auch die falsche.

Das Problem ist nicht direkt neu, ist bekannt seit es elektrische 
Tastaturen gibt. Nennt sich N-Key-Rollover. Du kannst in Software zwar 
verhindern, dass S10 erkannt wird, indem die Software bei der dritten 
einen Konflikt auslösenden Taste in den Streik geht (2-Key-Rollover), 
was für PC-Tastaturen bei geschickter Matrix-Anordnung ok sein kann. 
Aber der Musiker, dem die dritte gleichzeitige Taste je nach Position 
nicht reagiert, der reagiert ungnädig.

: Bearbeitet durch User
von Udo (Gast)


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A. K. schrieb:
> Weil dabei ums Eck eine elektrische Verbindung parallel zu S10
> entstanden ist.

Heureka!
Also dann mit Dioden. :)

von Klaus (Gast)


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Thgomas T. schrieb:
> ich möchte mit einem möglichst kleinem Avr 48 Taster auslesen.

Wie haben die Experten das bloß in meiner Tastatur gelöst? Ich such da 
mal nach Schieberegistern, Portexpandern oder 100-Beinigen µCs.

MfG Klaus

von (prx) A. K. (prx)


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Klaus schrieb:
> Wie haben die Experten das bloß in meiner Tastatur gelöst? Ich such da
> mal nach Schieberegistern, Portexpandern oder 100-Beinigen µCs.

Matrix mit 2-Key-Rollover. So angeordnet, dass die PC-üblichen 
Affengriffe konfliktfrei sind.

von Poster (Gast)


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Da steckten früher meist 8048 drin. Ein 8 Bitter im DIL 40 Gehäuse.
Bei den alten Dingern bin ich mir aber nicht sicher ob die schon 
elektrisch waren oder noch mit Dampf betrieben wurden :)

von Amateur (Gast)


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Normalerweise würde ich sagen: Matrix.
Da Du aber Sonderwünsche hast, sprich mehrere Tasten gleichzeitig 
drücken willst, geht das nur über eine Einzeltastenüberwachung. Also 
brauchst Du irgendwie 48 mehr oder weniger unabhängige Eingänge.
Unter vielen anderen:
1. µP mit entsprechend vielen Eingängen.
2. Sechs 8-fach Schieberegister mit Latch.
3. Sechs 8-fach Ports die Du recht komfortabel via I²C verwalten kannst.
Aber wie gesagt: Es gibt noch ein paar andere Lösungen.

von (prx) A. K. (prx)


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4. Tastenmatrix mit Dioden, wie zu Altväters Zeiten.

PC-Tastatur im Selbstbau:
http://blog.fsck.com/2012/12/building-a-keyboard-part-1.html

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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3x davon

Joachim B. schrieb:
> I2C kaskadierbar:
> Ebay-Artikel Nr. 272432637606

+

3x davon

https://www.geras-it.de/elektronische-module/eingabemodule/4x4-tasten-matrix-tastatur-mcu-board/a-405/


fertig

von (prx) A. K. (prx)


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Joachim B. schrieb:
> 3x davon
> 
https://www.geras-it.de/elektronische-module/eingabemodule/4x4-tasten-matrix-tastatur-mcu-board/a-405/

Fertig in Matrix verschaltet, aber von Dioden steht da nichts. NKRO ist 
hier aber Pflicht, folglich sind die hier ungeeignet.

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Thgomas T. schrieb:
> Hast mir evtl einen Link zu dieser Diodenmethode?
Dort ist es ganz hübsch und auch mit einigen Abwandlungen erklärt:
https://www-user.tu-chemnitz.de/~heha/Mikrocontroller/Tastenmatrix.htm

von Joachim B. (jar)


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A. K. schrieb:
> aber von Dioden steht da nichts.

so wie ich das vermute könnte man Dioden nachrüsten?

http://www.midi-hardware.com/img/dms2kpinout.gif

von (prx) A. K. (prx)


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Joachim B. schrieb:
> so wie ich das vermute könnte man Dioden nachrüsten?

Nur wenn die Platine beidseitig verdrahtet ist, also Spalten oben und 
Zeilen unten. Im Bild sieht man aber, dass die Oberseite verdrahtet ist 
und bei dieser Sorte 4-Pin Taster geht das auch einseitig.

: Bearbeitet durch User
von Gerald B. (gerald_b)


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Thgomas T. schrieb:
> ...da es auch vorkommen kann, dass verschiedene Tasten (bis zu 10)
> gleichzeitig gedrückt werden können.

Wie bitte drückt man 10 Tasten gleichzeitig? Das ist selbst mit 
"Wurstfingern" schwierig zu schaffen :-)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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A. K. schrieb:
> Ohne Dioden kann es bei mehreren gleichzeitig aktiven Tasten vorkommen,
> dass auch die eine oder andere inaktive Taste als aktiv erkannt wird.

Nö, wie schon erwähnt, kann jede PC Tastatur 102 Tasten verwalten. Ich 
habe das früher mit den bit addressierbaren Speicherstellen im 8051 
gelöst, die eine Kopie des letzten Tastaturzustandes hielten. Wurde eine 
neue Taste erkannt, wurde ein Keydown Event gezündet; wurde erkannt das 
eine Taste losgelassen wurde, ein Key Up Event.
Das klappt auch mit beliebig vielen gedrückten Tasten.

von (prx) A. K. (prx)


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Matthias S. schrieb:
> Das klappt auch mit beliebig vielen gedrückten Tasten.

Wenn in
http://www.electroons.com/8051/electroons/images/keypad.jpg
S1, S2 und S5 gedrückt sind: Wie erkennst du dann, ob zusätzlich noch 
die dadurch kurzgeschlossene Taste S6 gedrückt wird?

Tatsächlich kannst du nicht einmal unterscheiden, ob S5 oder S6 als 
dritte Taste hinzu kam. Deshalb nennt man das 2-Key-Rollover. Bis 2 
Tasten geht immer, mehr nur teilweise. Bei PC-Tastaturen mit ihren 
3-Tasten Affengriffen kann man das Problem durch geeignete Platzierung 
lösen.

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Bei PC-Tastaturen haben die Sondertasten oft einen eigenen Anschluß zum 
MC.

von Werner H. (pic16)


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Gerald B. schrieb:
> Wie bitte drückt man 10 Tasten gleichzeitig?

Draufsetzen!

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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A. K. schrieb:
> S1, S2 und S5 gedrückt sind: Wie erkennst du dann, ob zusätzlich noch
> die dadurch kurzgeschlossene Taste S6 gedrückt wird?

Recht hast du, das geht nur, wenn da noch Dioden in der Matrix sind. 
Hmm, komisch, wieso gings dann damals mit der MultiTel Tastatur? In das 
alte Dings hatte ich einen Mac SE eingebaut und die Original Tastatur 
auf ADB umgestrickt. Mögl. habe ich nie mehr als 4-5 Tasten gedrückt und 
die lagen auf der Tastatur günstig...

von Marc V. (Firma: Vescomp) (logarithmus)


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Matthias S. schrieb:
> A. K. schrieb:
>> S1, S2 und S5 gedrückt sind: Wie erkennst du dann, ob zusätzlich noch
>> die dadurch kurzgeschlossene Taste S6 gedrückt wird?
>
> Recht hast du, das geht nur, wenn da noch Dioden in der Matrix sind.

 Nein.
 CL1-CL4 immer als Eingang
 RA1 als Ausgang = 0, RA2, RA3, RA4 Eingang / CL1-CL4 <= 0011.
 RA2 als Ausgang = 0, RA1, RA3, RA4 Eingang / CL1-CL4 <= 0111.
 RA3 als Ausgang = 0, RA1, RA2, RA4 Eingang / CL1-CL4 <= 1111.
 RA4 als Ausgang = 0, RA1, RA2, RA3 Eingang / CL1-CL4 <= 1111.

von (prx) A. K. (prx)


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Marc V. schrieb:
>  RA1 als Ausgang = 0, RA2, RA3, RA4 Eingang / CL1-CL4 <= 0011.
>  RA2 als Ausgang = 0, RA1, RA3, RA4 Eingang / CL1-CL4 <= 0111.

Nein. Hübsches Spielchen hier - man sollte nicht glauben, dass das so 
schwer zu erkennen ist. CL2 ist über S2+S1+S5 mit RA2 verbunden. Also:
   RA2 als Ausgang = 0, RA1, RA3, RA4 Eingang / CL1-CL4 <= 0011.

: Bearbeitet durch User
von Marc V. (Firma: Vescomp) (logarithmus)


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A. K. schrieb:
> Nein.
>    RA2 als Ausgang = 0, RA1, RA3, RA4 Eingang / CL1-CL4 <= 0011.
> CL2 wird über S2+S1+S5 auf 0 gezogen.

 Tatsächlich.
 Aber der Weg über 3 zusätzliche Taster ist erheblich länger, mein
 Program erkennt das sofort durch die Laufzeitverzögerung. ;)

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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IBMs erste PC-Tastaturen arbeiteten kapazitiv. Da ging N-Key-Rollover. 
Das berühmte Modell M hingegen hatte auch bloss noch 2-Key-Rollover.

IBM XT Tastatur, siehe Seiten 476/477 in:
http://www.retroarchive.org/dos/docs/ibm5160techref.pdf

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Hier eine Routine mit Mehrfacherkennung:
Beitrag "Tasten-Matrix entprellen"

von Stromverdichter (Gast)


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Wäre es nicht einfacher mit einem Attiny828 alle 48 Tasten parallel 
auszuwerten? Der Tiny hat bis zu 28ADC-Kanäle. Man könnte also mind. 4 
Tasten per Widerstandsnetzwerk über 1 ADC auswerten(ergibt 16 
Spannungswerte). Damit sollten also über 100 Tasten auswertbar sein. Die 
Kombinationen wären damit beliebig. Übertragen könnte man das ganze 
bequem per SPI. Oder geht es anders günstiger?

von Walter S. (avatar)


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Gerald B. schrieb:
> Wie bitte drückt man 10 Tasten gleichzeitig?

mit 10 Fingern die hoffentlich die meisten von uns noch haben

von (prx) A. K. (prx)


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Stromverdichter schrieb:
> Wäre es nicht einfacher

Was ist daran einfacher? Die Anzahl Widerstände entspricht ungefähr der 
Anzahl Dioden in der Matrix, aber es kommt ein µC dazu und eine 
Kommunikationsschnittstelle. Und der Code wird dank der nötigen 
Kommunikation eher komplizierter.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Was die Anzahl Pins angeht: Bei einer Dioden-Matrix mit 6 Aus- und 8 
Eingängen sind die 8 Eingänge u.U. auch noch anderweitig einsetzbar. 
Denn wenn alle Ausgänge offen sind, dann sind diese Pins frei, 
beispielsweise für die meisten Pins eines Text-LCD oder für ISP.

: Bearbeitet durch User
von Stromverdichter (Gast)


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A. K. schrieb:
> Stromverdichter schrieb:
>> Wäre es nicht einfacher
>
> Was ist daran einfacher? Die Anzahl Widerstände entspricht ungefähr der
> Anzahl Dioden in der Matrix, aber es kommt ein µC dazu und eine
> Kommunikationsschnittstelle. Auch der Code wird nicht einfacher, er
> läuft nur woanders.

Der TO will einen ATmega2560 verwenden um die Tasten abzufragen und dann 
noch irgendwie etwas seriell zu kommunizieren. Das alles wäre auch 
einfacher und günstiger über einen Attiny828 möglich. Wenn da so ein 
Dicker Hund eh schon sein muss, kann man natürlich auch 12 ADCs am 2560 
nutzen und den Attiny weglassen. Oft möchte man auch die Aderzahl der 
Anschlussleitung gering halten. Mit einer seriellen Abfrage lässt sich 
die schon enorm reduzieren. Aber du hast Recht, wenn am 2560 noch 
Leitungen frei sind und die zusätzlichen 14 Drähte zur Tastatur nicht 
wichtig sind, braucht man den 2ten uC nicht.

von Avr (Gast)


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> Das alles wäre auch einfacher und günstiger über einen Attiny328 möglich.

Er hat aber den ganz großen Arduino, weil er ja auch ein großes Problem 
hat.
Für 48 Tasten braucht 6 + 8 Port-Pins, Rx/Tx bleiben dabei frei und wenn 
die Timer-ISR, die die Abfrage macht, gleich wieder die Int's freigibt, 
dann kann er parallel dazu auch mit 1MBaud Daten rein- und rausflitzen 
lassen. Das wären dann 160 Takte pro Byte. Ob er auch so schnell tippen 
kann?

von Jobst M. (jobstens-de)


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Stromverdichter schrieb:
> Der Tiny hat bis zu 28ADC-Kanäle. Man könnte also mind. 4
> Tasten per Widerstandsnetzwerk über 1 ADC auswerten(ergibt 16
> Spannungswerte). Damit sollten also über 100 Tasten auswertbar sein.

Viel Spaß beim schreiben der Entprellroutine ...

Beim Matrixdesign sind es aktuell 3,5 Tasten pro Pin.
Bei 100 Tasten in einer 10x10 Matrix wären es 5 Tasten pro Pin.
(Oder 5 Pins weniger)
Dein Vorschlag lohnt sich also wirklich gar nicht.



> 6 + 8 Port-Pins

Warum nicht 7 + 7 ? Kann man im Notfall noch eine Taste / einen Schalter 
anschließen, ohne gleich das ganze Design zu kippen.


Gruß

Jobst

von Stromverdichter (Gast)


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Jobst M. schrieb:
> Viel Spaß beim schreiben der Entprellroutine ...
>
> Beim Matrixdesign sind es aktuell 3,5 Tasten pro Pin.
> Bei 100 Tasten in einer 10x10 Matrix wären es 5 Tasten pro Pin.
> (Oder 5 Pins weniger)
> Dein Vorschlag lohnt sich also wirklich gar nicht.

Das Entprellen ist hier mal überhaupt kein Problem, so etwas löst man 
z.B. durch Mehrfachabtastung. Wenn Geld keine Rolle spielt, kann man 
natürlich eine Menge Dioden in eine 10*10 Matrix kippen. Widerstände 
sind da oft etwas günstiger. Lohnen in finanzieller Hinsicht kann sich 
das R2R Netzwerk also schon, aber es ist wie immer im Leben, es gibt 
nicht nur einen Weg. Ich bin da kein Glaubenskrieger.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Stromverdichter schrieb:
> Das Entprellen ist hier mal überhaupt kein Problem, so etwas löst man
> z.B. durch Mehrfachabtastung.

Ja, so macht man das bei der Tastenentprellung. Aber ab wann hältst Du 
Werte für gültig? Du hast ja nicht nur 1 und 0, sondern Werte, welche 
sich ständig ändern.


> Wenn Geld keine Rolle spielt, kann man
> natürlich eine Menge Dioden in eine 10*10 Matrix kippen.

100 * 2ct ...


> Widerstände
> sind da oft etwas günstiger. Lohnen in finanzieller Hinsicht kann sich
> das R2R Netzwerk also schon,

Für einen 4 Bit R2R benötigst Du 8 Widerstände.
Damit machst Du den Preisvorteil der Widerstände kaputt.
Mit 5 Widerständen kommt es zu nichtlinearitäten bei mehreren Tasten 
gleichzeitig.

Edit: Oder Du hast nur sehr kleine Spannungen.


> aber es ist wie immer im Leben, es gibt
> nicht nur einen Weg. Ich bin da kein Glaubenskrieger.

Das hat nichts mit Glauben zu tun. Außer, man glaubt es.


Gruß

Jobst

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Jobst M. schrieb:
> Warum nicht 7 + 7 ? Kann man im Notfall noch eine Taste / einen Schalter
> anschließen, ohne gleich das ganze Design zu kippen.

6x8 ergibt 6 Bytes Status, 7x7 führt zu 7 Bytes. Es sind nur entweder 
die Eingänge oder die Ausgänge der Matrix nebenbei auch noch anderweitig 
nutzbar (zumindest nicht gleichzeitig), was bei 6x8 auf 6 reservierte 
Pins rausläuft, bei 7x7 auf 7.

: Bearbeitet durch User
von Stromverdichter (Gast)


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Jobst M. schrieb:
>> Wenn Geld keine Rolle spielt, kann man
>> natürlich eine Menge Dioden in eine 10*10 Matrix kippen.
>
> 100 * 2ct ...

Ein preisbewusster Mensch kippt halt nicht die 2 Euro in die Matrix, 
sondern begnügt sich mit den 20 Cent für die Widerstände.

Jobst M. schrieb:
>> aber es ist wie immer im Leben, es gibt
>> nicht nur einen Weg. Ich bin da kein Glaubenskrieger.
>
> Das hat nichts mit Glauben zu tun. Außer, man glaubt es.

Du magst wohl keine anderen Götter neben dir, hihi.

Ich hätte es schon schöner empfunden, wenn du deine Energie nicht gegen 
andere Meinungen richtest würdest, sondern sie nutzt um das Problem 
besser auszuleuchten. Es gibt für beide Varianten sinnvolle Anwendungen. 
Solange der TO nicht ausführlich schildert, wie die Anwendungs-Situation 
aussieht, ist das im Moment eh nur ein Aufführen verschiedener 
Möglichkeiten.

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