Hallo, ich möchte mir gerne eine Platine selber machen, um sie als Ersatz in eine IR-Fernbedienung zu legen. Original Platine siehe Bild. Die Original-Platine hat aber auf den Kontaktflächen eine dunkle Beschichtung. Weiß zufällig jemand was hier normalerweise verwendet wird und/oder ob diese Beschichtung zwingend benötigt wird. Danke Gruß Stefan
Stefan B. schrieb: > Kontaktflächen eine dunkle > Beschichtung. Das ist Carbon-Leitlack, den kannst du nicht selbst aufbringen. Alternativ wäre vergolden der Kontaktflächen. Und ja, die Beschichtung ist notwendig.
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Hallo Werner, danke für deine Antwort! Kannst du mir vielleicht noch erklären warum diese Schicht nötig ist bzw. warum z.B. verzinnen nicht funktioniert? Kann man die Kontaktflächen selbst vergolden? Wenn ja wie? Gruß Stefan
Hi Stefan, 1. dient der mechanischen Härtung von Tip-Kontakten 2. Schutz gegen Korrosion 3. sichere Kontaktierung allgemein: die normale Leiterplatten-Oberfläche ist anfällig gegen mechanische Beanspruchung FB >> wieviel Betätigungen & wieviel Abstürze - meine landet am Tag mindestens 2x auf dem Laminat ;-(( mfg Olaf
Stefan B. schrieb: > Kann man die Kontaktflächen selbst vergolden? Nein - für Kontakte ist Hartgold erforderlich. Die für Bastler verfügbare Hauchvergoldung überlebt nur ein paar Tastendrücke. Der Carbonlack ist auch ziemlich hart. Man kann den Carbonlack sicher irgendwo kaufen (z.B. Lackwerke Peters), tun die Hersteller ja auch, aber das Problem ist ihn gleichmässig dick aufzutragen. Das wird normalerweise im Siebdruck gemacht. Georg
Stefan B. schrieb: > Kannst du mir vielleicht noch erklären warum diese Schicht nötig ist Sie ist nicht nötig im Sinne von "sonst funktioniert es gar nicht", sondern eher im Sinne von "sonst funktioniert es nicht lange". > bzw. warum z.B. verzinnen nicht funktioniert? Verzinnen ist besser als nacktes Kupfer. Aber nicht so gut wie Gold oder besagter Carbon-Leitlack. > Kann man die Kontaktflächen selbst vergolden? Im Prinzip ja. Aber die Qualität einer Hartvergoldung kriegt man zuhause in der Küchenspüle nicht hin. Z.B. Conrad verkauft Galvanisiersets zum vergolden. Eventuell hilft auch Silber-Leitlack (gibts auch bei Conrad). Wenn es unbedingt Leitgummi-Kontakte sein müssen, kann man sich damit behelfen, daß man die Kontakte auf der Platine aus vergoldeten Bauteil- beinchen macht. Früher hatten das viele Transistoren. Sonst halt Taster nach dem Knackfrosch-Prinzip. Leitgummi-Kontakte a'la Fernbedienung haben auch abseits der Korrosion der Platine nur eine begrenzte Lebensdauer. Aus der Gummimatte tritt Silikon-Öl aus und bildet eine isolierende Schicht auf den Kontakten. Putzen hilft, aber immer nur für begrenzte Zeit.
Erstmal danke für die vielen konstruktiven Antworten! Das ist echt eine tolle Community hier. Ich möchte mal mein Vorhaben hier etwas beschreiben. Vielleicht hat der ein oder andere ja eine Idee für mich oder sogar einen komplett anderen Lösungsansatz für mein Problem. Ich möchte eine Handelsübliche IR-Fernbedienung dazu verwenden TCP-IP Nachrichten übers WLAN zu meinem Home Server zu schicken. Damit sollen dann Geräte, Licht etc. gesteuert werden. Warum aber aber eine IR-Fernbedienung wird sich der ein oder andere fragen. Mir geht es hauptsächlich um die Haptik, die ich mit einem Tablet oder Smartphone nicht habe. Mein Bisheriger Prototyp besteht aus einer X-Box Remote bei der ich den IC-Baustein entfernt und die Kontakte der Tastenmatrix dann mit einem Mikrocontroller (Arduino "Pretzelboard") verbunden habe. Hier liegt auch mein Hauptproblem da die Lötkontakte für ein IC und nicht für Kabel gemacht sind. (Kupferauflage löst sich von der Platine und bricht) Mit einer selbst gemachten Platine könnte ich dieses Problem beheben und auch noch andere Features (z.B. Tastenbeleuchtung) vorsehen. Über Vorschläge, Kritik oder auch Fragen zu meinem Projekt würde ich mich freuen! Gruß Stefan
Stefan B. schrieb: > Mein Bisheriger Prototyp besteht aus einer X-Box Remote bei der ich den > IC-Baustein entfernt und die Kontakte der Tastenmatrix dann mit einem > Mikrocontroller (Arduino "Pretzelboard") verbunden habe. Und warum empfängst du nicht einfach die IR-Signale der "handelsüblichen" Fernbedieung und gibst die decodierten Signale weiter? > Hier liegt auch mein Hauptproblem da die Lötkontakte für ein IC und > nicht für Kabel gemacht sind. (Kupferauflage löst sich von der Platine > und bricht) Stichwort: dünnere Drähte und Zugentlastung. Und mit dem Löteisen nicht ewig auf dem Pad rumbraten...
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Stefan B. schrieb: > Hier liegt auch mein Hauptproblem da die Lötkontakte für ein IC und > nicht für Kabel gemacht sind. (Kupferauflage löst sich von der Platine > und bricht) Also auf gut Deutsch: Dein Hauptproblem liegt darin, das Du nicht löten kannst.
Stefan B. schrieb: > Weiß zufällig jemand was hier normalerweise verwendet wird und/oder ob > diese Beschichtung zwingend benötigt wird. Das ist Carbondruck. Z.B. SD 2841 HAL IR von Lackwerke Peters. Man kann da auch Muster schnorren und mit guter Siebdruckanlage kann man das Zeug auch selber verarbeiten, aber üblicherweise macht das der Leiterplattenhersteller. Dabei spezifizieren, dass Du Tipp-Carbon brauchst und kein Slider-Carbon. Letzteres ist abriebfester, aber auch deutlich teuerer. Statt HAL+Carbon kannst Du Deine Leiterplatte auch vergolden lassen. Aktuell ist das ungefähr preisgleich. Für Tippkontakte eignet sich chem NiAu (ENIG), Schleiferkontakte brauchen Hartgold.
Die Knöpfe wirst du auch nicht verwenden können. Die haben nämlich einen hohen Widerstand im Mega Ohm Bereich. Damit kannst du keinen µC Schalten.
Stefan schrieb: > Die Knöpfe wirst du auch nicht verwenden können. > Die haben nämlich einen hohen Widerstand im Mega Ohm > Bereich. Damit kannst du keinen µC Schalten. Du meinst jetzt nicht die Kontaktpillen auf der Silikonschaltmatte? Wir spezifizieren <50 Ohm (in Sonderfällen <10 Ohm). Lebensdauer auf dem oben genannten Peters SD 2841 oder auf ENIG >100.000 Schaltspiele. Gute Qualität liefert z.B. http://www.polytech.com.sg/Industrial_Keypad.html oder http://www.sateco.ch/ . Vorsicht bei Sonderangeboten -- die schwitzen dann gerne mal Silikonöl aus, was in den Lebensdauerprüfungen massiven Ärger macht.
Hallo Lothar, Lothar M. schrieb: > Und warum empfängst du nicht einfach die IR-Signale der > "handelsüblichen" Fernbedieung und gibst die decodierten Signale weiter? dafür gibt es mehrere Gründe - Reichweite des Infrarotsignals - Infrarotsignal geht auch nicht durch Wände oder Möbel - ich müsste dann mehrere Empfänger setzten um alles abzudecken - Zusätzliche Hardware nötig um IR auf LAN bzw. WLAN umzusetzen. > Stichwort: dünnere Drähte und Zugentlastung. Und mit dem Löteisen nicht > ewig auf dem Pad rumbraten... Danke für den Tipp! Ich werde es mal mit sehr dünnem Lackdraht versuchen. Hallo Harald, Harald W. schrieb: > Also auf gut Deutsch: Dein Hauptproblem liegt darin, > das Du nicht löten kannst. Das würde ich jetzt so nicht sagen ;-) aber es gibt bestimmt Leute die das besser können als ich. Hallo "soul eye", danke für deine Ausführungen aber für meine ersten Versuche ist mir das zu aufwändig. Für spätere Massenfertigung :-) aber bestimmt super. Auf alle Fälle gut zu wissen wie das die Profis machen. Hallo Stefan, Stefan schrieb: > Die Knöpfe wirst du auch nicht verwenden können. > Die haben nämlich einen hohen Widerstand im Mega Ohm > Bereich. Damit kannst du keinen µC Schalten. Da muss ich dir widersprechen da ich das im Moment schon so mache. Funktioniert wunderbar mit dem oben schon erwähnten Pretzel-Board! Gruß Stefan
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