Hallo Forum, ich sitze mal wieder an einer alten Sache, an der ich schon mal vor ein paar Jahren saß. Für eine Art Frequenzsynthese will ich 2 Frequenzen mischen. In meinem Fall z.B. 100Mhz und 100,001MHz. Ich erhalte wie gewünscht die beiden Frequenzen 1kHz (diese wird nicht gebraucht ) sowie 200,001MHz. Diese brauche ich. Könnte so schön sein... Aber leider ist diese auf dem Spectrum Analyzer von einem Lattenzaun von Störfrequenzen in 1kHz Abstand umgeben. Welchen Mixer soll ich besser nehmen? Der Mixer den ich habe ist ein 0815 von Mini Circuits.
Hallo, es handelt sich wohl um Kreuzmodulation, der Mischer wird vermutlich übersteuert. Es sollte sicher gestellt werden, daß der LO-Eingang typischerweise +7dBm aus dem ersten Oszillator bekommt und der RF-Eingang mit deutlich weniger Signal (evtl. -10dBm?) aus dem zweiten Oszillator gespeist wird. Alle Ports sollten mit 50 Ohm abgeschlossen werden. Ansonsten wäre die aktuelle Beschaltung interessant. Freundliche Grüße, Bernd
http://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/AD835.pdf ein echter Vierquadranten-Multiplizierer sollte eigentlich nur die zwei Frequenzen am Ausgang liefern.
Einen +13dbm Mischer nehmen und im HF Eingang bis maximal -30dbm aussteuern. Dann sind die IM Produkte 80db niedriger als das HF Signal. Aber dafür sorgen das alle drei Ports breitbandig mit 50 Ohm abgeschlossen sind. Breitbandig heißt für sämtliche vorkommende Frequenzen müssen 50 Ohm reell abgedeckt sein. Ralph Berres
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Christoph K. schrieb: > http://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/AD835.pdf > ein echter Vierquadranten-Multiplizierer sollte eigentlich nur die zwei > Frequenzen am Ausgang liefern. Du scheinst das verlinkte Dokument nicht genau betrachtet zu haben, vor allem die Bilder 12, 13 und 14 auf Seite 8.
Hallo A.L., dummerweise hast du die schlechteste aller Frequenzkombinationen genommen. Falls das nicht anders geht, musst du zumindest darauf achten, dass du die 100MHz als LO nimmst (mit +7dbm oder, wie empfohlen, bei einem Hi-Level-Mixer +13dbm). Das LO-Signal erzeugt bei einem DBM zwangsläufig intern viele Oberwellen, die bei 100,001MHz LO-Frequenz zusammen mit den 100MHz immer einen Lattenzaun von n x 1kHz um das Ausgangssignal erzeugen. Besser wären z.B. 85,001MHz + 115MHz (LO) oder ähnlich. Dann kann man die unerwünschten Mischprodukte bequem wegfiltern. MfG Horst
HST schrieb: > Das LO-Signal erzeugt bei einem DBM zwangsläufig > intern viele Oberwellen, die bei 100,001MHz LO-Frequenz zusammen mit den > 100MHz immer einen Lattenzaun von n x 1kHz um das Ausgangssignal > erzeugen. Nur wenn man den Mischer zu hoch austeuert. Fast jeder Spektrumanalyzer der keine Oberwellenmischung macht hat einen DBM am Eingang sitzen, und der zeigt diskrete Zweitonsignale durchaus auch richtig an, ohne das man die systeminterne IM3 Produkte zu sehen bekommt. Ein +13dbm Mischer hat einen IM3 Abstand von gut 80db wenn man am Eingang maximal -30dbm anlegt. Vorausgesetzt alle Ports sehen bei sämtliche vorkommende Frequenzen 50 Ohm reell. Ralph Berres
Hallo Ralph, da widerpreche ich nicht, aber ich bezog mich auf das LO-Signal. Anbei zwei Bilder des LO-Signals bei einem 7dbm-Mixer (HP10514A). Schon ab ca. 0dbm flachen sich die Spitzen des Sinus leicht ab, da die Schottky-Dioden bei 0,8Vss Eingangsspannung (ca.0,4V/Zweig bzw. 0,2V pro Diode) zu leiten beginnen. Bei +10dbm ist der Effekt schon drastisch sichtbar. Ideal wäre sogar ein symmetrisches Rechtecksignal, da dann die nichtlineare Zone um den Nulldurchgang schneller durchlaufen wird (-->kleinere Verzerrungen, IM). Die starken (überwiegend ungradzahligen) Oberwellen und ihre Mischprodukte werden normalerweise durch entsprechende Filterung am Ausgang unterdrückt. Hat natürlich nichts mit der IM zu tun, die durch zu große Eingangsignale hervorgerufen wird (bekannte Faustformel: Eingangsignale sollten min. 45db unter dem LO-Pegel liegen). Hier liegt allerdings nur ein Signal am Eingang an, daher gibt es keine IM sondern nur Oberwellen-Mischprodukte durch offensichtliche Übersteuerung des Eingangs (hier bin ich völlig einig mit deiner Ausführung). Der Witz ist aber, dass man bei einem einzelnen Eingangssignal durchaus wesentlich höher aussteuern kann, wenn man die beiden Frequenzen wie in meinem Beispiel so weit auseinander legt, dass man das Nutzsignal bequem und beliebig stark von den unerwünschten Mischprodukten trennen kann. Bei einer Differenz von 1kHz ist eine Filterung unmöglich, sodass man eben mit einem sehr kleinen Signal arbeiten muss, also auf die Linearität des Mischers angewiesen ist. Dir muss ich das ja nicht erklären, ist nur als generelle Info gedacht. MfG, Horst
Alter Lateiner schrieb: > In meinem Fall z.B. 100Mhz und 100,001MHz. Ich > erhalte wie gewünscht die beiden Frequenzen 1kHz (diese wird nicht > gebraucht ) sowie 200,001MHz. Diese brauche ich. Könnte so schön > sein... Aber leider ist diese auf dem Spectrum Analyzer von einem > Lattenzaun von Störfrequenzen in 1kHz Abstand umgeben. Ja aber in einen zu hoch ausgesteuerten Mischer entstehen ja nicht nur Lo-Le und LO+LE sondern Auch 2*LO-LE und 2*LE-LO sowie 3*LO-2*LE und 3*LE-2*LO usw. Du kannst das leicht feststellen was vom Mischer kommt. Reduziere den LE Pegel mal um 10db. Wenn sich dann die Störprodukte um 20db verringern ist es IM3 wenn sie sich um 30db verringern IM5 usw. Ich vermute das es sich im Lattenzaun bei der ersten 1KHz Linie um 2*LE-LO handelt, bei dem nächsten um 3*LE-2LO usw. Diese Effekte verschwinden unter der Nachweisgrenze, wenn man den Pegel des LE in einen ausreichend großen Abstand zum LO Pegel hält. Der LO Pegel sollte möglichst hoch sein. Idealerweise wäre der Strom ein Rechteck, so das die Dioden nur als Schalter arbeiten. Im Gegensatz du einen additiven Mischer mit einer Diode wird hier nicht der krumme Kennlinienverlauf zum mischen benutzt ( bei welche viel mehr unerwünschte Produkte entstehen ), sondern er arbeitet wie ein Synchronmodulator. Vielleicht konnte ich doch noch was zur Erhellung dieses Problemes beitragen. Ralph
Je länger man darüber nachdenkt, um so ungünstiger wird diese Frequenzwahl. Schon die Harmonische 2*LO wird zum Problem, denn diese liegt entweder bei 200MHz oder bei 202MHz mit einem Pegel im einstelligen mV-Bereich.
B e r n d W. schrieb: > Je länger man darüber nachdenkt, um so ungünstiger wird diese > Frequenzwahl. Ich denke das er seine Gründe für die Frequenzwahl hat. B e r n d W. schrieb: > Schon die Harmonische 2*LO wird zum Problem, denn diese > liegt entweder bei 200MHz oder bei 202MHz mit einem Pegel im > einstelligen mV-Bereich. An dem LO Pegel kann man nichts drehen die muss mindestens so hoch sein wie der DBM es laut Datenblatt verlangt. Aber der LE Pegel sollte entsprechend niedrig sein, damit die IM Pegel ( um solche handelt es sich letztendlich doch ) unter der Wahrnehmungsgrenze des SAs liegen. Bei +13dbm sind es etwa -30dbm. Übrigens auch bei größeren Abständen entstehen diese IM Produkte. Sie lassen sich nur besser wegfiltern. Ralph Berres
Horst, Ralph und Bernd - ist euch aufgefallen, daß der TO sich nicht mehr gemeldet hat? Wer weiß schon, was er da angestellt hat und was er eigentlich anzustellen gemeint hat... "für eine Art Frequenzsynthese..." W.S.
> Ich denke das er seine Gründe für die Frequenzwahl hat.
Wer weiß, aber z.B. könnte LO:300,001MHz - LE:100,000MHz gemischt
werden.
mit seinem Latein am Ende? Stimmt, die Harmonischen dürften stärker sein als die Sollfrequenz. Besser wäre 300 MHz als LO und 99,999MHz als RF, da kommen auch 200,001 heraus. Mein Analogmultiplizierer ist nur bei niedigeren Frequenzen gut, immerhin -60 dB bei 10 MHz und -50 bei 50 MHz. Noch -30 dB bei 100 MHz.
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Hallo W.S, tja, das ist so eine Sache mit den blöden [n x flo +/- m x fe].... 8-))
W.S. schrieb: >Horst, Ralph und Bernd - ist euch aufgefallen, daß der TO sich nicht mehr > gemeldet hat? Wer weiß schon, was er da angestellt hat und was er > eigentlich anzustellen gemeint hat... "für eine Art Frequenzsynthese..." Sorry Leute, ich lag mit akuter Glühweinkatharr und Rüsselpest im Bette hernieder... Ich hatte mir seinerzeits zwei Maroni RF-Generatoren und einen Spectrum Analyzer zusammengeliehen. Diese Möglichkeit habe ich heute nicht mehr. Ich habe verschiedene Mixer von Mini Circuits probiert und mit Pegeln im Bereich von -20dBm bis +13dBm rumgespielt. Darauf das der Pegel am RF-Port um 45dB kleiner als am LO-Port sein soll bin ich leider nicht gekommen. Erst durch diesen Thread. Thx. Gibt es keine Mixer die an beiden Ports hochpegelfest sind?
Alter Lateiner schrieb: > Gibt es keine Mixer die an beiden Ports hochpegelfest sind? Nein Hat was mit Physik zu tun. Ralph Berres
Hier zur Erklärung einer von zahllosen Artikeln über Schaltmischer mit Dioden, der den obigen Zusammenhang zwischen LO- und RF-Pegeln erklärt. Ich habe einige Passagen in Section 2 markiert. Das gilt auch für DBMs. Horst
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