Hallo zusammen, ich bin ein wenig überrascht, dass sich bei mir ein Fehler eingeschlichen hat, der wahrscheinlich so trivial sein sollte, dass er mir wieder nicht auffallen will... und von euch bekomme ich ihn (hoffentlich) gleich um die Ohren gehauen.. Ich verwende einen 74F251AN (8 auf 1) MUX (http://www.datasheets360.com/pdf/-6217336852660835694 ) um das Signal (SIG1-8 im Schaltplanauszug) eines Tastendrucks vom derzeit aktiven der 8 gemuxten Taster auf eine einzelne Leitungzu schalten. Die Taster ziehen jeweils einen Spannungsteiler auf HIGH (5V, Der Schalter ist über den Pin 4 des Steckers SV1(-8) angeschlossen). Wenn die Taster nicht gedrückt sind, ist diese Leitung offen. Im Schaltplan befindet sich noch ein 74HC75D quad latch, das hier gerne übersehen werden darf (hat nichts mit dem Problem zu tun). Der Spannungsteiler war aus mehreren Gründen so ausgelegt: a) er macht aus 5V 3.3V, diese sind immernoch bei weitem genug für den MUX. b) der 68k soll als pulldown auf gnd die leitung stabilisieren. c) der 20n Kondensator soll das Signal entprellen. Nun ist das Problem, dass bei offenem Schalter (nichts gedrückt) die SIG lines (hier SIG1) NICHT auf 0V (LOW) liegt. Aus irgendeinem Grund zieht der MUX den Ausgang hoch und die Schaltung reicht nicht aus um auf low zu ziehen, wenn der Taster nicht gedrückt ist. Nun frage ich mich a) woran liegts und b) was habe ich im Datenblatt übersehen? Den interne pullup/down widerstand des MUX habe ich dort nicht finden können, ich war aber davon ausgegangen, dass ich mit diesen Standardgrößen nicht völlig falsch liegen kann.
Ich vermute mal dass die 74F Serie eine niedrigere Eingangsimpedanz benötigt, da sie besonders schnell sein will. Versuchs mal mit HC oder HCT. Oder nimm einen 4051.
Das Motorola Datenblatt zum 74F251 sagt, das für den High Zustand am Eingang etwa 20-100µA nötig sind, für low aber etwa -600µA. Das entspricht auch dem normalen Verhalten von TTL Bausteinen(Standard, S und LS Serie), bei denen ein offener Eingang immer high ist. CMOS verhält sich da deutlich anders und ist bei einem so hochohmigen Spannungsteiler die einzige Möglichkeit. Du kannst auch den Spannungsteiler niederohmiger machen, es ist aber vermutlich einfacher, den F251 zu ziehen und einen HC(T)251 zu stecken.
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Danke für eure Hinweise, ich werde morgen mal den Spannungsteiler gegen 3.3k und 6.8k austauschen und schauen obs das war (muss nicht effizient sein, die Anwendung), die HC(T) reihen hab ich grad nicht da. Ein bisschen frustrierend aber schon, ich war der meinung (m)ein Datenblatt zu studieren sollte ausreichen, hätte ich mal das von Motorola gehabt. So gibts dann Überraschungen die man nur verhindern kann, wen man auch noch Details/Specs der Architektur (CMOS etc) kennt... Grüße Alex
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Dein Schaltplan ist nutzlos, da er das wichtigste nicht zeigt, nämlich wie die Tasten angeschlossen sind. Offene Eingänge sind ganz schlecht, da undefiniert. Üblich schaltet man die Tasten gegen GND mit einen Pullup gegen VCC. MCs haben oft interne Pullups, die man aktivieren kann. Die alten TTL-ICs (LS, F) ziehen zwar auch gegen VCC, aber nur bis zur Schaltschwelle, sind daher sehr empfindlich und als Pullup nicht geeignet.
Hallo, Standard-TTL und Abkömmlinge wollte meist sogar noch weniger Widerstand gegen GND, um sicher Low zu erkennen. Ich meine damals meist 1k genommen zu haben, wenn es mal nötig war. Gruß aus Berlin Michael
Michael U. schrieb: > Ich meine damals meist 1k genommen zu haben, wenn es mal nötig war. Das Datenblatt macht es einem leicht, den maximalen Wert auszurechnen: 0,8V / 0,6mA = 1,3k. Daher sieht man eigentlich nie in TTL-Schaltungen Pull-Downs.
Peter D. schrieb: > Dein Schaltplan ist nutzlos, da er das wichtigste nicht zeigt, nämlich > wie die Tasten angeschlossen sind. Hach, ich hatte mich schon gewundert dass so viel konstruktives und freundliches kam und Wörter wie "nutzlos" etc. bislang ausblieben ;) Alex V. schrieb: > Die Taster > ziehen jeweils einen Spannungsteiler auf HIGH (5V, Der Schalter ist über > den Pin 4 des Steckers SV1(-8) angeschlossen). Wenn die Taster nicht > gedrückt sind, ist diese Leitung offen Ich dachte eigentlich, dass sich damit alles weitere erübrigt. Peter D. schrieb: > Das Datenblatt macht es einem leicht, den maximalen Wert auszurechnen: > 0,8V / 0,6mA = 1,3k. Ja, je nach Datenblatt und Vorbildung: Ich meinte ja, mir war nicht auswendig bekannt was für Architekturen sich jetzt hinter 74F, HC, HCT etc. verbergen (mein Fehler) - und es wird - natürlich, weil es wohl standard ist - auch nicht im Datenblatt erwähnt. Du verwendest für deine Berechnung ja z.B. den dioden-drop off vom Transistor. Voraussetzung wäre dann das Wissen darum, dass es sich um eine TTL schaltung handelt. Ich danke euch für eure Beiträge und Unterstützung und habe mal wieder, wie so oft, dazugelernt! Merci!
Peter D. schrieb: > Dein Schaltplan ist nutzlos, da er das wichtigste nicht zeigt, nämlich > wie die Tasten angeschlossen sind. Doch, es ist im ersten Beitrag alles schon gesagt worden. Siehe den Spannungsteiler an SIG1 und dazu: Alex V. schrieb: > Die Taster > ziehen jeweils einen Spannungsteiler auf HIGH (5V, Der Schalter ist über > den Pin 4 des Steckers SV1(-8) angeschlossen). Das Problem ist übrigens schon längst gelöst. Alex V. schrieb: > Ich meinte ja, mir war nicht > auswendig bekannt was für Architekturen sich jetzt hinter 74F, HC, HCT > etc. verbergen (mein Fehler) Passiert jedem mal. Die Eigenarten der alten Logikfamilien hat man ja nicht mit der Muttermilch aufgesogen - wir alten Knacker haben uns mit den Unzulänglichkeiten der Mistdinger lange rumgeschlagen und ich persönlich habe damals CMOS mit seinem Fullswing Pegeln und den hochohmigen Eingängen sehr begrüsst.
Alex V. schrieb: > Ich dachte eigentlich, dass sich damit alles weitere erübrigt. Nö. Abgesehen davon, daß Schaltpläne in Prosa schwerer zu verstehen sind, schleichen sich da viel öfter Fehler ein, als bei einer Zeichnung. Wenn Du mal andere Beiträge mit Prosaschaltungen liest, wirst Du das schnell merken. Prosaschaltungen, die stimmen und eindeutig sind, sind die Ausnahme. In der Regel sind Rückfragen notwendig. Alex V. schrieb: > Du verwendest für deine > Berechnung ja z.B. den dioden-drop off vom Transistor. Nö. Das sind nur V_IL / I_IL, also die Werte, die für einen sicheren L-Pegel am Eingang einzuhalten sind. Alex V. schrieb: > Voraussetzung > wäre dann das Wissen darum, dass es sich um eine TTL schaltung handelt. Nö. Die 0,6mA lassen aber vermuten, daß es ein TTL-IC ist. Bei CMOS dürften das <1µA sein.
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Matthias S. schrieb: > Das Problem ist übrigens schon längst gelöst. Ja stimmt, und eben auch (erfolgreich) getestet. Danke Matthias! :)
Matthias S. schrieb: > Die Eigenarten der alten Logikfamilien hat man ja > nicht mit der Muttermilch aufgesogen Ich sehe es nicht gerade als Raketenwissenschaft an, wenn man aus dem Datenblatt V_IL und I_IL entnimmt, um den maximal erlaubten Pull-Down zu berechnen. Man braucht nur noch das Ohmsche Gesetz zu kennen, mehr nicht. Sollte daher nicht nur von "alten Knackern" zu wuppen sein.
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