Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Kondensatoren Allgemein


von Ben (Gast)


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Hallo,
ich hätte mal eine kurze Frage zu Spannungsreglern oder andere ICs. In 
den Datenblättern wird oft ein Kondensator wie beispielsweise 0.22uF 
(12V-5V Spannungsregler) vorgeschlagen, der gegen Masse geschaltet wird.

Nun zu meinen Fragen:
1. Ich habe mal aufgeschnappt, dass bei Verwendung von 
Tantal-Kondensatoren wegen der Polung optimal ein kleiner Kondensator 
(z.B. 0.22uF) und ein großer Kondensator (10uF) parallel geschaltet 
werden sollten, um niedrige und hohe Frequenzen besser abzudecken -> 
bezogen auf die Reaktionszeit?

2. Verwendet man Vielschicht-Keramikkondensatoren, kann statt einem 
0.22uF einfach ein Standard-10-uF verwendet werden. Hier sind 2 
Kondensatoren parallel nicht unbedingt erforderlich, da keine Polung. 
Aber den Sinn verstehe ich irgendwie nicht.

3. Da ich gerade bei ICs bin. Der Profibus ist ja stromgeregelt, wie 
sieht es mit dem I2C-Bus aus? Bzw. was passiert, wenn manche Bausteine 
etwas längere Signalleitungen haben? Müssen dann softwaretechnische 
irgendwelche Schleifen integriert werden?

Danke für eure Mühe.

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Die Verwendung von niederkapazitiven Kondensatoren und hochkapazitiven 
Kondensatoren parallel hat nichts mit der Polung zu tun.
Die 100nF puffern hochfrequente Stromspitzen, die 10µ sind für 
niederfrequente Strompufferung zuständig. Die Tauglichkeit der 
Kondensatoren ergibt sich aus der Kombination von ESR (Innenwiderstand), 
Kapazität und bauartbedingter Induktivität.

Die Auswahl des passenden Pufferkondensators ist dem Datenblatt des 
jeweiligen Linearreglers zu entnehmen und kann durchaus variieren, die 
Kondensatoren sollen dort die Schwingneigung des Reglers unterdrücken!

Bei Digitalelektronik ist der Wert der Pufferkondensatoren nicht so 
relevant.

Vielschicht-Kerkos sind als Puffer geeignet und sind weniger 
stromempfindlich als Tantals. Es ist nur zu beachten, dass 
hochkapazitive Vielschichtkerkos einen großen DC-Bias besitzen, also bei 
angelegter Gleichspannung einen großen Teil ihrer Kapazität einbüßen. 
dass sollte vorher mit berücksichtigt werden.

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Ach ja, I²C... wenn du softwaretechnisch noch Zeit für Warteschleifen 
hast, dann ist die Datenübertragung noch nicht schnell... hier spielen 
Laufzeiten auf Leiterbahnen noch nicht die große Rolle...

von Ben (Gast)


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Ok, vielen Dank für die Info.

von Clemens L. (c_l)


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Ben schrieb:
> Der Profibus ist ja stromgeregelt, wie sieht es mit dem I2C-Bus aus?

Die Signale sind Spannungspegel. Aber um eine Bus-Leitung auf den 
Low-Pegel zu ziehen, muss der Sender den Strom durch den 
Pull-Up-Widerstand verkraften.

> was passiert, wenn manche Bausteine etwas längere Signalleitungen haben?

In der Praxis bedeutet das, dass der Bus eine höhere Kapazität hat, so 
dass es länger dauert, bis der Bus nach dem Loslassen wieder den 
High-Pegel erreicht. Um das auszugleichen, kann man die 
Pull-Up-Widerstände verkleinern (was den Strom erhöht), oder einfach die 
Geschwindigkeit verringern.

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