Hallo Forum, ich bin auf etwas gestoßen, was ich mir nicht so ganz erklären kann. Es handelt sich dabei um zwei Messungen mit meinem Spectrum Analyzer. Ich habe die Messungen sowohl im Power Average als auch im Video Average Modus gemacht. Der Unterschied der beiden Messungen war die Länge der Teleskopantenne (55cm (gelb), 35cm (violett)). Es wurde bei der Mittenfrequenz von 222,064 MHz über einen Bereich von 12,5 MHz gemessen. Was ich mir bei den Messungen nicht erklären kann ist die Tatsache, dass bei ca. 221,5 MHz gegenüber den restlichen Bereich in etwa dieselbe Signalstärke am Eingang anliegt. Über den restlichen Bereich ist ein schlechteres Signal zwischen 5 und 10 dB plausibel. Es ist klar, dass breitbandige Signale weniger von einer angepassten Antenne profitieren als schmalbandige Peaks. Wer hat eine Idee was der Grund dafür sein könnte? Technischer Daten der Messung: Messgerät: Spectrum Analyzer - Rigol DSA815 Antenne 1: Teleskop-Antenne 55cm Antenne 2: Teleskop-Antenne 35cm (eingefahrene Antenne 1) Eingangsabschwächer: aus RF-Preamp: ein Messmethode: Power Average und Video Average Mittenfrequenz: 222,064 MHz (in meiner Gegend DAB-Kanal 11D (Bayerischer Rundfunk)) Viele Grüße Die Teleskop-Antenne
Reflexionen in der Umgebung zusammen mit dem veränderten Richtdiagramm der unterschiedlich langen Antenne könnten so etwas bewirken.
Die Teleskop-Antenne schrieb: > > Was ich mir bei den Messungen nicht erklären kann ist die Tatsache, dass > bei ca. 221,5 MHz gegenüber den restlichen Bereich in etwa dieselbe > Signalstärke am Eingang anliegt. > Über den restlichen Bereich ist ein > schlechteres Signal zwischen 5 und 10 dB plausibel. Mach sie mal 40 und 60 cm lang und schau ob der Resonanzpunkt beider Antennen dann nach links verschoben ist. Kurt
Was sind das für Signale, DAB ist nur der etwas breitere Peak in der Mitte. Aber auch dieser sieht gestört aus. Im Anhang DAB Kanal 8D, ca 30 cm DVB-T Stab Antenne (75 Ohm) über Matchingpad (75-50) am Speci angeschlossen.
Du änderst die Länge der Teleskopantenne, jedoch änderst Du nicht gleichzeitig die größe der Massefläche, die sie umgibt ( Gehäüse des Analyzers z.B. ). Damit änderst sich also nicht nur die Resonanzfrequenz der Antenne, sondern auch die Anpassung. Unter solchen Umständen kann dann alles Mögliche passieren, was dann schwer zu überblicken ist. Z.B. wie schon gesagt wurde, ändert sich das Abstrahldiagramm etc.
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DAB sind 1535 Einzelträger im 1kHz-Abstand. Und noch dazu über ein SFN (d.h. mehrere Sender) ausgestrahlt. Da gibt es viel mehr konstruktive und destruktive Interferrenz als bei nur einem normalen AM/FM-Signal. Mit 300kHz RBW geht dir viel von der Charaktistik des Signals verloren. Dreh das mal deutlich kleiner, dann siehst du wie schon bei kleinen Bewegungen der Antenne bestimmte Träger stärker werden oder fast verschwinden. Das Signal kann auch völlig asymmetrisch sein. Das von 8D ist bei der grossen RBW schon geradezu mustergültig normal...
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Georg A. schrieb: > DAB sind 1535 Einzelträger im 1kHz-Abstand. Und noch dazu über ein SFN > (d.h. mehrere Sender) ausgestrahlt. Da gibt es viel mehr konstruktive > und destruktive Interferrenz als bei nur einem normalen AM/FM-Signal. Bei einer passiven Antenne, und sei sie auch noch so miserabel angepasst, können dabei keine Peaks ausserhalb der Bandbreite des DAB Signals entstehen. Der TE hat ein anderes Problem, ich tippe da auf eine massive EMI-Schleuder in der Nähe, u.U. sogar im Nahfeld der Antenne. Das reagiert natürlich anders auf Änderung der Antennengeometrie als das DAB Signal aus der Ferne. > > Mit 300kHz RBW geht dir viel von der Charaktistik des Signals verloren. > Dreh das mal deutlich kleiner, dann siehst du wie schon bei kleinen > Bewegungen der Antenne bestimmte Träger stärker werden oder fast > verschwinden. Das Signal kann auch völlig asymmetrisch sein. Das von 8D > ist bei der grossen RBW schon geradezu mustergültig normal... Ich habe 300 kHz gewählt um die gleichen Bedingungen wie der TE zu haben. Klar kann man da genauer hinschauen, aber DAB/DVB-T ist eigentlich sehr robust was solche Interferenzen betrifft.
Lattice User schrieb: > Bei einer passiven Antenne, und sei sie auch noch so miserabel > angepasst, können dabei keine Peaks ausserhalb der Bandbreite des DAB > Signals entstehen. Mir kam es im Originalposting gar nicht so vor, als wären die Peaks das Problem, sondern die nicht konstante Dämpfung der "falsch angepassten" Antenne. > Klar kann man da genauer hinschauen, aber DAB/DVB-T ist > eigentlich sehr robust was solche Interferenzen betrifft. Die Robustheit kommt erst mit dem Fehlerschutz... Mir ging es darum, dass das real empfangene OFDM-Signal mit kleiner RBW wirklich extrem ausgefranst aussehen kann und das sehr sensibel auf schon auf kleine Verschiebungen der Antenne reagiert.
Stefan M. schrieb: > Du änderst die Länge der Teleskopantenne, jedoch änderst Du nicht > gleichzeitig die größe der Massefläche, die sie umgibt ( Gehäüse des > Analyzers z.B. ). Hallo, ich hab mal versucht, mit meinem DSA815-TG die Messung von Teleskop-Antenne nachzuvollziehen. Als Antenne wurde ein Dipol aus 2 Telekopstäben verwendet, der normalerweise an der frontseitigen Buchse meines FT817 für VHF/UHF verwendet wird. Die Teleskopstäbe waren ebenfalls 55cm (gelb) bzw. 35cm (violett) lang. Der Gewinn der schmalbandigen Signale bei resonanter Antenne ist zwar auch etwas mehr als beim breitbandigen DAB-Signal, aber nicht so ausgeprägt wie bei der Messung des TE. Die Idee mit den identischen Masseverhältnissen/ unterschiedlichen An- passungen scheint in die richtige Richtung zu gehen. Gruß Dipol
Georg A. schrieb: > Mir kam es im Originalposting gar nicht so vor, als wären die Peaks das > Problem, sondern die nicht konstante Dämpfung der "falsch angepassten" > Antenne. Ich gehe davon aus, dass da mindestens ein Störer mit dem DAB Signal überlappt. Solange das nicht ausgeschlossen werden kann, ist es müssig sich über eine nicht konstante Dämpfung Gedanken zu machen. > >> Klar kann man da genauer hinschauen, aber DAB/DVB-T ist >> eigentlich sehr robust was solche Interferenzen betrifft. > > Die Robustheit kommt erst mit dem Fehlerschutz... Mir ging es darum, > dass das real empfangene OFDM-Signal mit kleiner RBW wirklich extrem > ausgefranst aussehen kann und das sehr sensibel auf schon auf kleine > Verschiebungen der Antenne reagiert. Du unterschätzt den Beitrag von Scrambling und Pilotpattern. Damit kann ein adaptiver Equalizer einiges an nicht konstanter Dämpfung und anderen linearen Verzerungen ausbügelen. Schmalbandige Störer hingegen bringen die FEC ziemlich schnell an die Grenze. Messungen mit deutlich kleinerer RBW wären aber auf jedem Fall angebracht.
> Du unterschätzt den Beitrag von Scrambling und Pilotpattern. Damit kann > ein adaptiver Equalizer einiges an nicht konstanter Dämpfung und anderen > linearen Verzerungen ausbügelen. Wozu brauchts bei OFDM einen Equalizer? Ich kenne da keinen Empfänger, der das hat, zumindest in dem Sinne, wie Einzelträgerverfahren (DVB-C, VSB-8, etc.) ihn verwenden. Jeder Träger braucht seine Amplituden/Phasenreferenz, das wars dann auch.
Georg A. schrieb: >> Du unterschätzt den Beitrag von Scrambling und Pilotpattern. Damit kann >> ein adaptiver Equalizer einiges an nicht konstanter Dämpfung und anderen >> linearen Verzerungen ausbügelen. > > Wozu brauchts bei OFDM einen Equalizer? Ich kenne da keinen Empfänger, > der das hat, zumindest in dem Sinne, wie Einzelträgerverfahren (DVB-C, > VSB-8, etc.) ihn verwenden. Jeder Träger braucht seine > Amplituden/Phasenreferenz, das wars dann auch. Ich wiederum kenne keinen DVB-T/T2 Demod der keinen hat. (Mit DAB habe ich mich nicht auseinander gesetzt)
Hm... evtl. reden wir aneinander vorbei. Ein Equalizer arbeitet (normalerweise) doch im Zeitbereich, um eine frequenzabhängige Kanalantwort wieder geradezubiegen und Reflexionen zu kompensieren. Diese Filter sind recht aufwendig (bis mega-aufwendig, siehe 8-VSB). Auf der Ebene brauchts bei OFDM aber noch nichts. Nach der FFT im Frequenzbereich braucht es zwar etwas zur Bestimmung der Referenz pro Träger, was AFAIK ab und zu Equalization genannt wird, aber mit der "üblichen" Komplexität im Zeitbereich nichts zu tun hat. Bei DVB-T* wird dazu das Pilotpattern benutzt, bei DAB gibts alle 96ms ein Phasenreferenzsymbol, der Rest "erledigt" sich durch D-QPSK von selbst.
Im Anhang mal DVB-T Messungen (auf dem Speci) mit und ohne Equalizer. Die 2-3 dB Differenz bei MER/SNR kann insbesondere bei T2 den Unterschied zwischen gutem Empfang und nichts geht ausmachen. Bei 8VSB hat man ursprünglich auch gedacht es reichen die aus dem analogen TV bekannten festen Filter für Gruppenlaufzeitkorrektur aus. Mit dem Ergebnis dass mit den ersten ATSC Empfängern der Empfang mit Zimmerantennen Glücksache war. Bei den nächsten Generationen mit adaptiven Equalizer hat dann der sprichwörtliche nasse Finger gereicht.
Georg A. schrieb: > Hm... evtl. reden wir aneinander vorbei. Ein Equalizer arbeitet > (normalerweise) doch im Zeitbereich, um eine frequenzabhängige > Kanalantwort wieder geradezubiegen und Reflexionen zu kompensieren. > Diese Filter sind recht aufwendig (bis mega-aufwendig, siehe 8-VSB). Auf > der Ebene brauchts bei OFDM aber noch nichts. > Absolut brauchen nicht, aber bereits ein relativ simpler hilft und trägt damit zur Robustheit bei. Bei 8VSB ist es ja auch aufwendig, da man da keine klar definierte frequenzabhänigen Referenzpunkte hat. Und dann muss er auch noch relativ lange Echos ausgleichen können.
Die Teleskop-Antenne schrieb: > Was ich mir bei den Messungen nicht erklären kann ist die Tatsache, dass > bei ca. 221,5 MHz gegenüber den restlichen Bereich in etwa dieselbe > Signalstärke am Eingang anliegt. Definiere "gegenüber den restlichen Bereich" Definiere "in etwa dieselbe Signalstärke am Eingang anliegt" Unter welchen Bedingungen hast Du gemessen? Im "schalltoten Raum" oder im "Badezimmrer"?
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