Forum: Offtopic Durchgefrorenes Elektro-Auto, wie funktioniert das im Winter


von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Le X. schrieb:
> Möglicherweise gibt es technische Hürden? Z.B. die Bauform des Akkus und
> wo und wie im Fahrzeug dieser untergebracht ist?
> Und das dann nicht nur Hersteller- sondern Länderübergreifend Normen?
> Und zig andere Details die du und ich hier auf die Schnelle sowieso
> nicht bedenken können?

Ein Detail, das mir einfällt:

Wo und wie werden die alten Akkus wieder geladen?

Wenn die Tankstelle das selbst macht und man von 30 Minuten Ladezeit 
ausgeht, dann benötigt man bereits 30 Ladestationen vor Ort, wenn pro 
Minute auch nur ein einziger Akkuwechsel vorgenommen wird.

Geht man von durchschnittlich 30kWh pro Akku aus, dann erfordert das 
eine Leistung von 900kW für die Tankstelle. Und das wäre eine sehr 
kleine Tankstelle. Hier sind es in Stoßzeiten sicherlich 5-10 
Tankvorgänge pro Minute, d.h. das wären dann schon 150 Ladestationen, 
und dann auch nur im Schnelllademodus. Das müsste alles 
vollautomatisiert ablaufen, dazu käme noch Kapazität für Akkus, die 
defekt sind bzw. am Ende ihrer Lebensdauer angekommen wären.

Volle Akkus anliefern lassen ist durch den bescheidenen Energiegehalt 
recht ineffizient, zumal man mit leeren Akkus auch noch zurückfahren 
müsste. Das würde auf jeden Fall deutlich teurer.

Dazu kommt, dass es sicherlich verschiedene "Norm"-Akkugrößen geben 
müsste, um Kleinfahrzeuge ebenso wie große Limousinen zu bedienen. Das 
schränkt die Anzahl der verfügbaren Akkus für mein Fahrzeug an der 
Tankstelle nochmals ein.

Irgendwie ist das sicherlich alles lösbar, aber mir scheint es so, als 
ob die heutigen geschlossenen Batteriesysteme mehr Probleme verursachen 
als sie lösen. Und: günstiger wird das Tanken so vermutlich nicht.

Offene Batteriesysteme ohne Wiederaufladung hätten alle diese Probleme 
nicht.

Es wird Zeit für neue Batterietechnologien :-)

von Lutz H. (luhe)


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● J-A V. schrieb:
> Wer sagt, dass der Strom IMMER aus der Oberleitung kommen muss ;)

Jetzt mal eine Zahl, bleiben wir bei 300 V.
Wieviel Ampere dürfen alle Autos zusammen aus einem Stück Oberleitung 
holen?

von Le X. (lex_91)


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Chris D. schrieb:
> Dazu kommt, dass es sicherlich verschiedene "Norm"-Akkugrößen geben
> müsste, um Kleinfahrzeuge ebenso wie große Limousinen zu bedienen. Das
> schränkt die Anzahl der verfügbaren Akkus für mein Fahrzeug an der
> Tankstelle nochmals ein.

Hier seh ich den Knackpunkt:
Heutige Fahrzeuge sind bis aufs letzte vollgestopft mit Elektronik und 
Mechanik. Jeder noch so kleine freie Spalt wird genutzt um noch 
irgendwas unterzubringen.
Das führt auch zu den Verrenkungen die teilweise nötig sind um auch nur 
eine Glühbirne zu wechseln.

Jetzt müssten aber alle Fahrzeuge, unabhängig von Größe und Form (SUV, 
Coupe, Kombi...) an ähnlicher Stelle einen Norm-Schacht haben wo der 
Roboterarm (oder ein Förderband oder wasweisich) den Akku reinschieben 
kann.
Das wird so nicht klappen.
An Smartphones optimiert man mittlerweile ja sogar Mikro-USB und Klinke 
weg weil kein Platz dafür da ist.

Findige Optimisten könnten jetzt argumentieren dass man dann halt eben 5 
Normakku-Modelle vorsehen müsste mit 5 Norm-Tankbuchten.
Dann steigt aber die Komplexität der Tankstelle wieder enorm an, von der 
Logistik (Lagerhaltung der verschiedenen Typen) ganz zu schweigen.

Von der nötigen Zuleitung der Tankstelle reden wir mal gar nicht.

Wenn das E-Auto der Zukunft wie angedacht dicke Akkus herumfährt dann 
seh ich kein Szenario wie das mit herkömmlichen Tankstellen darstellbar 
ist.
In dieser Zukunft würde der Stellplatz zuhause oder am Arbeitsplatz wohl 
die Hauptladequelle sein und Tankstellen nur für Notfälle als 
Alternative zur Verfügung stehen.

von Timm T. (Gast)


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Lutz H. schrieb:
> und die Autoindustrie mit Umweltauflagen zu zerstören

Uuuh ja, die arme Autoindustrie. Was die Autoindustrie bisher auch 
zerstört hat: Sicherheitsgurte, bleifreies Benzin, 3-Wege-Kat...

Matthias S. schrieb:
> Hatte ich längst geschrieben:
>
> Matthias S. schrieb:
>> M.M.n. ist die Methanol Idee immer noch die vielversprechendste. Damit
>> kann man fahren und heizen

Womit wir wieder bei einem Wirkungsgrad noch unter dem der 
Brennstoffzelle wären. Wir wollen keine fahrenden Heizungen mehr durch 
die Gegend fahren.

von Cyblord -. (cyblord)


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Timm T. schrieb:
> Womit wir wieder bei einem Wirkungsgrad noch unter dem der
> Brennstoffzelle wären. Wir wollen keine fahrenden Heizungen mehr durch
> die Gegend fahren.

Womit wir wieder beim Thema Winter wären. Da freue ich mich über meine 
fahrende Heizung. Und es hat einfach was, wenn Wärme und Strom (im 
Rahmen dessen was man im Auto nutzt) praktisch unbegrenzt zur Verfügung 
steht und man dahingehend nicht dauernd mit schlechtem Gewissen auf die 
Rest-Reichweite schielen muss. Das werden so manche noch vermissen.

von Harald W. (wilhelms)


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Chris D. schrieb:

> Geht man von durchschnittlich 30kWh pro Akku aus, dann erfordert das
> eine Leistung von 900kW für die Tankstelle.

Natürlich kann man das nur nach und nach machen. Aber bei
Tankstellen in den Vorstädten inmitten von Industriegebieten
sollte ein Elektroanschluss auf Mittelspannungsebene kein
grundsätzliches Problem darstellen.

> Dazu kommt, dass es sicherlich verschiedene "Norm"-Akkugrößen geben
> müsste, um Kleinfahrzeuge ebenso wie große Limousinen zu bedienen.

Ich gehe davon aus, das die Akkugrösse für einen Kleinwagen reichen
sollte. Grössere Fahrzeuge brauchen dann eben mehrere Akkupacks.

> Irgendwie ist das sicherlich alles lösbar,

Das sind alles Logistikprobleme, die man auf anderen Gebieten  auch
gelöst hat.

> Und: günstiger wird das Tanken so vermutlich nicht.

Ja, aber der Preis der Fahrkosten wäre ehrlicher und die Neuwagen
wären deutlich billiger.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Lutz H. schrieb:
> ● J-A V. schrieb:
>> Wer sagt, dass der Strom IMMER aus der Oberleitung kommen muss ;)
>
> Jetzt mal eine Zahl, bleiben wir bei 300 V.
> Wieviel Ampere dürfen alle Autos zusammen aus einem Stück Oberleitung
> holen?

das hängt auch davon ab, wie man beschleunigen muss.
Muss es denn im Stadverkehr so laufen:

50Kmh(eher mehr) -null - 50 - null -50 -null
oder könnten alle mit 20kmh langsam dahingleiten?
das kommt im Durchschnitt aufs selbe hinaus.

mit vernünftigen Verkehrskonzepten ginge das.

WENN man denn nach wie vor überhaupt noch
auf staatlich subventionierten Individualverkehr Wert legt,
wird man an den "Bewegungsprofilen"
erheblich was ändern müssen.

bleiben wir mal bei Utopien, warum werden bei Arbeitsstätten
nicht auch Wohnungen gebaut?

wenn man mal einigermassen nüchtern über alles nachdenkt,
ist seit Kriegsende in der städtischen Entwicklung
ziemlich viel verkehrt gelaufen.

von Cyblord -. (cyblord)


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● J-A V. schrieb:

> 50Kmh(eher mehr) -null - 50 - null -50 -null
> oder könnten alle mit 20kmh langsam dahingleiten?
> das kommt im Durchschnitt aufs selbe hinaus.
>
> mit vernünftigen Verkehrskonzepten ginge das.
>
> WENN man denn nach wie vor überhaupt noch
> auf staatlich subventionierten Individualverkehr Wert legt,
> wird man an den "Bewegungsprofilen"
> erheblich was ändern müssen.
>
> bleiben wir mal bei Utopien, warum werden bei Arbeitsstätten
> nicht auch Wohnungen gebaut?
>
> wenn man mal einigermassen nüchtern über alles nachdenkt,
> ist seit Kriegsende in der städtischen Entwicklung
> ziemlich viel verkehrt gelaufen.

D.h. damit E-Autos funktionieren müssen wir nur unsere gesamte 
Mobilität, und unser Wohnen und Arbeiten etwas umbauen? Wohnen bei der 
Arbeit (wie die Chinesen bei Foxcon), kein Individualverkehr mehr, 
Bewegungsprofile.
Das was du da beschreibst nennt man Dystopie.

von Jörg S. (joerg-s)


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Die Akkutausch-Stationen scheitern schon daran das ein Akku nicht nur 
ein Akku ist.
Die Herstellern verwenden viel Hirnschmalz ihren Akku auf ihr Fahrzeug 
zu optimieren. Das fängt schon damit an das einige Akkus gekühlt und 
beheizt werden können (integriert in den Kühlkreislauf des Fahrzeuges!). 
Andere nur gekühlt oder nichts von beidem. Einige verwenden Rundzellen, 
andere Prismatische und wieder andere Pouch-Zellen. Nicht aus einer 
Laune heraus, sondern weil sie verschiedene Eigenschaften haben. 
Demnächst kommt dann noch Porsche mit dem 800V Akku, während bisher die 
Akkus eher um 400V haben. Der 800V Akku wird mit bis zu 350kW geladen, 
die anderen mit 150kW oder 50kW.
Das es keinen Standard-Akku geben wird war abzusehen und der Akku-Tausch 
daher schon von Anfang an eine Schnapsidee.

Nee, nee, lieber erst mal damit anfangen einen weltweit einheitlichen 
Ladestecker zu bestimmen. Mit CCS1/2 ist man in der westlichen Welt 
schon mal gut dabei (Ausnahme Tesla).

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Harald W. schrieb:
> Natürlich kann man das nur nach und nach machen. Aber bei
> Tankstellen in den Vorstädten inmitten von Industriegebieten
> sollte ein Elektroanschluss auf Mittelspannungsebene kein
> grundsätzliches Problem darstellen.

Ich wette aber mit dir, das die Netzbetreiber sich das fürstlich 
bezahlen lassen und die Tankstellenbetreiber gehören nicht zu den 
Reichen der Republik. So ein Anschluss kann vermutlich nur 
subventioniert aufgebaut werden und es dauert lange, ehe sich die 
Rendite einstellt. Damit steigt der Preis für E-Energie weiter und alle 
anderen (Haushalte) bezahlen kräftig mit.
Kupferkabel sind ja auch nicht soo billig und die erforderlichen Mengen 
dürften tausende von Kilometern sein.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Jörg S. schrieb:
> Die Akkutausch-Stationen scheitern schon daran das ein Akku nicht nur
> ein Akku ist.
> Die Herstellern verwenden viel Hirnschmalz ihren Akku auf ihr Fahrzeug
> zu optimieren. Das fängt schon damit an das einige Akkus gekühlt und
> beheizt werden können (integriert in den Kühlkreislauf des Fahrzeuges!).
> Andere nur gekühlt oder nichts von beidem. Einige verwenden Rundzellen,
> andere Prismatische und wieder andere Pouch-Zellen. Nicht aus einer
> Laune heraus, sondern weil sie verschiedene Eigenschaften haben.
> Demnächst kommt dann noch Porsche mit dem 800V Akku, während bisher die
> Akkus eher um 400V haben. Der 800V Akku wird mit bis zu 350kW geladen,
> die anderen mit 150kW oder 50kW.

Stimmt, das käme wohl noch dazu - einfach nur Plus und Minus anschließen 
wird offenbar nicht reichen.

> Das es keinen Standard-Akku geben wird war abzusehen und der Akku-Tausch
> daher schon von Anfang an eine Schnapsidee.

Es wäre vor allem ein großer Aufwand für ein einziges (mittlerweile 
energiedichtenmäßig an seiner Grenze angekommenes) Akkusystem.

> Nee, nee, lieber erst mal damit anfangen einen weltweit einheitlichen
> Ladestecker zu bestimmen. Mit CCS1/2 ist man in der westlichen Welt
> schon mal gut dabei (Ausnahme Tesla).

Wobei es da ja auch noch Hickhack gibt. Man verfügt ja noch nicht einmal 
über ein einheitliches Bezahlsystem für simple Ladesäulen.

Und gesetzlich den Akku festzulegen halte ich für keine gute Idee. Dafür 
gibt es zu viele vielversprechende Technologien, die dann auf dem Markt 
keine Chance mehr hätten.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Cyblord -. schrieb:
> Das was du da beschreibst nennt man Dystopie.

nö, das ist das was mir bei Wort Nachhaltigkeit einfällt.

Wir haben längst alle alles, wo soll noch ein Wirtschaftswachstum 
herkommen?

alternativ können wir auch wieder Kriege führen,
alles kaputt kloppen lassen, damit die Wirtschaft wieder läuft.

: Bearbeitet durch User
von Lutz H. (luhe)


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● J-A V. schrieb:
> das kommt im Durchschnitt aufs selbe hinaus.

Und die Zahl wäre  dann ? :-)

von Lars R. (lrs)


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● J-A V. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Das was du da beschreibst nennt man Dystopie.
>
> nö, das ist das was mir bei Wort Nachhaltigkeit einfällt.
>
> Wir haben längst alle alles, wo soll noch ein Wirtschaftswachstum
> herkommen?

Von allem, das die Effizienz steigert und von allem, das einen Mehrwert 
schafft. Zu letzterem gehören für viele Menschen Abgas-freie Städte. Das 
kann ich nachvollziehen.

Man sollte IMHO nur die Auswirkungen auf die Effizienz /in allen 
Bereichen/ im Auge behalten. Denn Auto-freie Straßen nachts und in 
Schlechtwetter-Phasen können wir auch mit Verbrennern haben.

Das Gleiche gilt IMHO, wenn wir die Autos in ihrer Anzahl auf 1/20 
reduzieren wegen autonomen Autos, Carsharing und weniger 
Individualverkehr. Auch das geht mit Verbrennern.

Wenn diese Dinge wirklich das Ziel sind, dann könnten wir die Autos auch 
zuerst auf 1/20 reduzieren und dann schauen, welche 
E-Auto-Infrastrukturen sich in Deutschland lohnen.

von Cyblord -. (cyblord)


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● J-A V. schrieb:
> nö, das ist das was mir bei Wort Nachhaltigkeit einfällt.

Zum Glück hast du nichts zu sagen.

>
> Wir haben längst alle alles, wo soll noch ein Wirtschaftswachstum
> herkommen?

Allein die These ist extrem unbegründet. 1.) nicht jeder hat alles, und 
2.) es gibt immer wieder neue Sachen. Vor 200 Jahren hatte wohl jeder 
auch alles oder ist das nur grade jetzt so?

> alternativ können wir auch wieder Kriege führen,
> alles kaputt kloppen lassen, damit die Wirtschaft wieder läuft.

Klar, entweder eine Öko-Dystopie oder der totale Krieg. Auch ne Masche 
den Leuten Unsinn einzureden.

Und bedenke: "Krieg ist die Mutter aller Dinge".

: Bearbeitet durch User
von Lutz H. (luhe)


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Cyblord -. schrieb:
> Und bedenke: "Krieg ist die Mutter aller Dinge".

Möglicherweise werden 10 Milliarden mit Nahrung gefüllte Lederbeutel 
auch einfach aufgegessen. :-)

von Paul B. (paul_baumann)


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Lutz H. schrieb:
> Möglicherweise werden 10 Milliarden mit Nahrung gefüllte Lederbeutel
> auch einfach aufgegessen. :-)

Bahnhof? Ägypten?

Möglicherweise liegt das Nichtverstehen dieses Satzes am Löschen von 
vorherigen Beiträgen.

Grübel
Paul

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Lutz H. schrieb:
> ● J-A V. schrieb:
>> das kommt im Durchschnitt aufs selbe hinaus.
>
> Und die Zahl wäre  dann ? :-)

ja wenn Du mir sagst, was ein E-Auto an Strom zieht?
und da ja alles individuell ist, wird eine Überschlagung schwer

von Richard H. (richard_h27)


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Cyblord -. schrieb:
> Und bedenke: "Krieg ist die Mutter aller Dinge".

Krieg ist der Vater aller Dinge. Die Mutter wird für Schlachten 
herangezogen.

von Robert L. (lrlr)


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Lars R. schrieb:
> Das Gleiche gilt IMHO, wenn wir die Autos in ihrer Anzahl auf 1/20
> reduzieren wegen autonomen Autos, Carsharing und weniger
> Individualverkehr. Auch das geht mit Verbrennern.

1/20 ist schon etwas optimistisch?

weniger auto, heiß ja auch nicht weniger verkehr..

wenn die dann durchschnittlich 80000km im jahr fahren, anstellen von 
jetzt 10000km ändert sich (bis auf die Parkplatz Situation) nix..

: Bearbeitet durch User
von Lars R. (lrs)


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Robert L. schrieb:
> Lars R. schrieb:
>> Das Gleiche gilt IMHO, wenn wir die Autos in ihrer Anzahl auf 1/20
>> reduzieren wegen autonomen Autos, Carsharing und weniger
>> Individualverkehr. Auch das geht mit Verbrennern.
>
> 1/20 ist schon etwas optimistisch?

Weiß nicht. So manche Vorstellung ist einfacher realisierbar als das 
kostengünstige, zuverlässige E-Auto samt Infrastruktur und 
Energieversorgung.

> weniger auto, heiß ja auch nicht weniger verkehr..

Ich habe auch nicht geschrieben, dass aus weniger Autos ein weniger an 
Verkehr folgt. Geschrieben habe ich:
"Weniger Autos wegen weniger (Individual-)Verkehr" gleichbedeutend:
"weniger Individualverkehr->weniger Autos"

Weniger Autos -> weniger Ladestationen.
Autonome Autos -> weniger Erfordernis für verteilte Ladestationen
weniger Individualverkehr -> weniger Energiebedarf
usw


Meine Sorge: Am Ende hätten es ein paar Verbrenner auch getan.


Würde am Ende jeder mit dem Elektroauto seine Zeit im Berufsverkehr 
genauso verbrennen wie heute, so hätten wir doch gar nichts gewonnen.

Wollen wir, dass noch mehr Autos in den Innenstädten gleichzeitig fahren 
und machen wir deshalb die Autos emissionsfrei?
Wenn dank autonomer Autos die Parkstreifen wegfallen, so kann jede 
Nebenstraße 4-spurig befahren werden und gehalten wird kurz auf dem 
Gehweg.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Lars R. schrieb:
> Wenn dank autonomer Autos die Parkstreifen wegfallen, so kann jede
> Nebenstraße 4-spurig befahren werden und gehalten wird kurz auf dem
> Fußweg.

Auf die Zeiten der autonomen Robottaxis, die dank 
Funk/Strassenleitsystem und Rufsäulen überall und zu jeder Zeit 
verfügbar sind, werden wir vermutlich noch ein, zwei Generationen warten 
müssen. Im Moment ist kein Land der Welt in der Lage, sowas auch nur in 
Grosstädten anzudenken - die Saudis könntens vllt., aber die geben ihre 
Mäuse für andere Sachen aus.

Bis dahin sollte man über Alternativen nachdenken, die nicht ganze neue 
Infrastrukturen erfordern, sondern fliessenden Übergang ermöglichen. Das 
reine E-Auto ist was für Grundstücksbesitzer mit Solaranlage und das 
Hybridautos durchaus zuverlässig sind und sich rechnen können, beweisen 
die Japaner. Aber keines dieser Systeme ist was für die Masse der 
Pendler.

Wenn wir die Abhängigkeit von unwiederbringlichen Rohstoffen zur 
Fortbewegung zurückdrehen, ist das kein schlechter Schritt.

von (prx) A. K. (prx)


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Matthias S. schrieb:
> Auf die Zeiten der autonomen Robottaxis, die dank
> Funk/Strassenleitsystem und Rufsäulen überall und zu jeder Zeit
> verfügbar sind, werden wir vermutlich noch ein, zwei Generationen warten
> müssen.

"Starting later this month [ausgehend von August 2016 - A.K.], Uber will 
allow customers in downtown Pittsburgh to summon self-driving cars from 
their phones, crossing an important milestone that no automotive or 
technology company has yet achieved."

https://www.bloomberg.com/news/features/2016-08-18/uber-s-first-self-driving-fleet-arrives-in-pittsburgh-this-month-is06r7on

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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A. K. schrieb:
> Die Generationen scheinen in deiner Familie ungewöhnlich schnell
> aufeinander zu folgen. ;-)

Naja, wir wohnen ja nicht alle in Pittsburgh :-) ich redete ja von 
überall und zu jeder Zeit. Und ob dich so eine Robottaxi wenigstens nach 
Morgantown bringen würde? Ich vermute, spätestens an der Stadtgrenze ist 
Schluss.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Matthias S. schrieb:
> ich redete ja von überall und zu jeder Zeit.

Kunststück. Bis ich hintersten Winkel von Nirgendwo ein Taxi egal 
welcher Art rufen kann wird es wohl noch länger als paar Generationen 
dauern. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Lars R. (lrs)


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Matthias S. schrieb:
> Lars R. schrieb:
>> Wenn dank autonomer Autos die Parkstreifen wegfallen, so kann jede
>> Nebenstraße 4-spurig befahren werden und gehalten wird kurz auf dem
>> Fußweg.
>
> Auf die Zeiten der autonomen Robottaxis, die dank
> Funk/Strassenleitsystem und Rufsäulen überall und zu jeder Zeit
> verfügbar sind, werden wir vermutlich noch ein, zwei Generationen warten
> müssen.

Sicher nicht. Rufsäulen braucht es gar nicht. Die Generation, die 
überhaupt kein Mobiltelefon bedienen kann, kann auch bald nicht mehr 
Autofahren. Genau genommen ist der Zustand schon erreicht.

> Wenn wir die Abhängigkeit von unwiederbringlichen Rohstoffen zur
> Fortbewegung zurückdrehen, ist das kein schlechter Schritt.

Ich bin noch nicht sehr alt, aber hast Du eine Idee, wie oft ich das 
schon gehört habe? Ich glaube es ja, nur erstens kommt es anders und 
zweitens als man denkt. Wollen wir es nicht auch einmal dem Markt 
überlassen?
Abseits der nicht perfekten Realität gedacht: Wir bräuchten keine 
Förderung von E-Autoverkäufen, sondern allenfalls Vereinfachungen für 
das Herstellen und Inverkehrbringen (geringe Markteintrittsschranken 
sicherstellen).

Mein Eindruck ist, dass wir als Gesellschaft (insbesondere als Deutsche) 
die Fähigkeit zum Autofahren aufgeben. Diese Entwicklung haben die 
Automobilhersteller selbst angestoßen. Bereits heute kann kaum jemand 
besser fahren als sein ESP (Ja, das geht sehr wohl, weil das ESP allein 
auf x Situationen und Umstände gar nicht angemessen reagieren kann. Will 
sagen: Da ist noch viel Potential oben).

Stereotyp: In den USA, wo mehr Kulturen in wesentlicher Größe/Bedeutung 
auf der Straße nebeneinander fahren als bisher in Deutschland, kann man 
sich das hiesige, zukünftige Fahrverhalten anschauen; das schafft auch 
der Computer mit seiner passiven Fahrweise besser. Für so manches 
Asiatisches ist es anders.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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A. K. schrieb:
> Kunststück. Bis ich hintersten Winkel von Nirgendwo ein Taxi egal
> welcher Art rufen kann

Morgantown liegt etwa 70km südlich von Pittsburgh.

von (prx) A. K. (prx)


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Lars R. schrieb:
> Wollen wir es nicht auch einmal dem Markt überlassen?

Blöderweise funktioniert der nicht. Der Ölmarkt ist mehr von Politik als 
von Markt durchtränkt. Eigentlich sollten die Preise hoch sein, sind 
aber aufgrund von Politik durch den Boden gefallen (Amis gegen Russen, 
Saudis gegen Iran, ...). Der Markt funktioniert da erst, wenn es 
wirklich kracht, und dann fangen wir an in den Häusern zu frieren und 
lassen die Autos stehen, weil niemand rechtzeitig einen Plan hatte, 
obwohl doch jeder das kommende Problem sehen konnte. Nope, es ist die 
verdammte Aufgabe der Politik, sich darum zu kümmern. Streiten sollten 
wir über das wie, nicht das ob.

> Mein Eindruck ist, dass wir als Gesellschaft (insbesondere als Deutsche)
> die Fähigkeit zum Autofahren aufgeben.

In der Luft auch, jedenfalls hat man auch da diesen Eindruck. Der Witz 
an der Automatisierung in diesem Bereich ist aber, dass sie eindeutig 
für mehr Sicherheit sorgt. Das wird letztlich auch bei Autos so 
aussehen. Also dass Automaten schlussendlich besser fahren können als 
Menschen. Nicht weil die Menschen schlechter geworden sind, sondern weil 
sie darin nie gut waren (*). Aber die Maschinen besser werden.

*: Anwesende Götter der Strasse natürlich ausgenommen. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Lars R. schrieb:
> Die Generation, die
> überhaupt kein Mobiltelefon bedienen kann, kann auch bald nicht mehr
> Autofahren. Genau genommen ist der Zustand schon erreicht.

leider sind die SUV mit junger Blondine und Handy am Ohr sehr sicher, 
die Überlebenschancen hoch.

von Cyblord -. (cyblord)


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Joachim B. schrieb:
> Lars R. schrieb:
>> Die Generation, die
>> überhaupt kein Mobiltelefon bedienen kann, kann auch bald nicht mehr
>> Autofahren. Genau genommen ist der Zustand schon erreicht.
>
> leider sind die SUV mit junger Blondine und Handy am Ohr sehr sicher,
> die Überlebenschancen hoch.

In letzter Zeit gab es einige Meldungen bezüglich hochbetagter 
Falschfahrer die erst nach zig Kilometern mittels Straßensperren 
gestoppt werden konnten.
DAS zeugt von ganz anderem Gefährdungspotential, als ein unaufmerksamer 
Moment beim Gezuckel im Stadtverkehr der jedem von uns passieren kann. 
Auch ohne Handy und Blondine.

von Johnny B. (johnnyb)


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Habe folgenden Text in einem anderen Forum gefunden (zu Tesla). Kälte 
ist wirklich ein Problem, vorallem wohl, wenn der Wagen einige Zeit 
stehen gelassen wird und nicht eingesteckt ist um die Akkus zu heizen.

> ich hatte diesen Fall im Januar beim Skifahren. Auto stand über Nacht
> bei -15 Grad draußen. Akku war total durchgekühlt (Reku 0 und
> Leistungsbegrenzung!!) . Habe dann an Schuko angesteckt. Ergebnis Laden
> startet, aber mit 0 A. Da wird man dann erst mal etwas nervös. Aber keine
> Sorge. Das MS heizt nun die Akkus erst vor. Das dauert aber etwa 1 Stunde.
> In der Zeit Laden mit 0 A. Ich meine er zog auch ganz schön Saft aus dem
> Akku (der war noch zu 55% voll).
> Irgendwann steigt dann die Ladung auf lächerliche 1 A und krabbelt dann
> langsam hoch bis auf 13.
> D.h. Auto anstecken und Ladetimer so einstellen, dass wirklich reichlich
> Zeit ist, also T + 2 Stunden. Danach steht dann die maximale Reku auf ca.
 50%. Der Rest kommt dann beim Fahren. Also keine Bedenken, alles wird 
gut.

Nimmt mich ja wunder, ob bei der Ökobilanz dieses Vorheizen im Winter 
berücksichtigt wird, da es bestimmt nicht ganz unerheblich zum 
Energieverbrauch beiträgt.

von Lars R. (lrs)


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A. K. schrieb:
> Lars R. schrieb:
>> Wollen wir es nicht auch einmal dem Markt überlassen?
>
> Blöderweise funktioniert der nicht. Der Ölmarkt ist mehr von Politik als
> von Markt durchtränkt. Eigentlich sollten die Preise hoch sein, sind
> aber aufgrund von Politik durch den Boden gefallen (Amis gegen Russen,
> Saudis gegen Iran, ...).
> Der Markt funktioniert da erst, wenn es
> wirklich kracht, und dann fangen wir an in den Häusern zu frieren und
> lassen die Autos stehen, weil niemand rechtzeitig einen Plan hatte,
> obwohl doch jeder das kommende Problem sehen konnte. Nope, es ist die
> verdammte Aufgabe der Politik, sich darum zu kümmern. Streiten sollten
> wir über das wie, nicht das ob.

Der deutsche Automobilmarkt ist je nach Sichtweise noch mehr von Politik 
durchdrungen als der Ölmarkt. Dabei handelt es sich beim Auto nur um 
einen Verbrauchsgegenstand, den man nach heutigen Vorstellungen alle 3-5 
Jahre austauschen möge.

Das E-Auto war schon da und ist wieder verschwunden, ebenso das 
Wasserstoffauto. Neu ist der grüne Hype, der das E-Auto trägt. Es ist 
ökonomisch so irrational wie ein 300PS-PKW. Der Akku ist besser 
geworden, aber der Verbrenner auch.
Es gibt keinen Beleg dafür, dass es genau jetzt sinnvoll ist, das E-Auto 
(genauer: das reine E-Auto) mit Gewalt durchzuboxen. Wenn Arktis und 
Antarktis angebohrt werden, dann ist das so. Wenn das Wachstum in China 
abflacht, dann ist das so. Diese Dinge sind vorhersehbar und jeder 
kann es kommen sehen. Trotzdem will man das nicht sehen.

Dezentral versorgte Häuser können ein Tankintervall  >12Monate haben, so 
dass sie nicht von Jahreszeitlichen Preisschwankungen abhängig sind. Je 
nach Stand der Technologie könnten regional erzeugte Biokraftstoffe 
befüllt werden. Wieder eine Frage des Wollens und Nichtwollens.

Viele Probleme der Automobilbranche (zB. Brauchbarkeit von Aussagen zum 
Verbrauch und der Haltbarkeit von Motoren und zukünftig Akkus) liegen 
nicht am Verbrenner sondern an den Strukturen. Das E-Auto an sich ändert 
nichts an den Strukturen und es ändert nichts daran, dass Du bitte alle 
3-5 Jahre einen neuen Wagen kaufen möchtest.

Wir haben uns bei mp3 dumm angestellt, dann bei der Windkraft, dann bei 
Solar, dann beim Umstieg von einer zentralen Stromversorgung (Atom, 
Kohle) auf eine Dezentrale. Nun folgt das Elektroauto.

Man muss das Bauen und Inverkehrbringen toller Produkte fördern. Niemals 
den Verkauf oder die Benutzung.

: Bearbeitet durch User
von Lutz H. (luhe)


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Lars R. schrieb:
> Man muss das Bauen und Inverkehrbringen toller Produkte fördern.

Die würden sich von ganz allein verkaufen.

von Timm T. (Gast)


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Lars R. schrieb:
> Wollen wir es nicht auch einmal dem Markt
> überlassen?

Nein, wollen wir nicht. Wenn wir es dem Markt überliesen, führen wir 
immer noch in Blechkisten mit verbleitem Benzin ohne Kat und lustigen 
blauen Rauchfahnen.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Der Ölmarkt ist mehr von Politik als
> von Markt durchtränkt.

der Ölmarkt läuft wie geschmiert!

von Lutz H. (luhe)


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und Strommarkt in Deutschland wie entatomisiert.

von Lars R. (lrs)


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Timm T. schrieb:
> Lars R. schrieb:
>> Wollen wir es nicht auch einmal dem Markt
>> überlassen?
>
> Nein, wollen wir nicht. Wenn wir es dem Markt überliesen, führen wir
> immer noch in Blechkisten mit verbleitem Benzin ohne Kat und lustigen
> blauen Rauchfahnen.

Das meine ich nicht. Von mir aus kannst Du gern regulieren. Du kannst 
gern die Verbrenner in den Städten verbieten oder mit Zusatzabgaben 
belegen. Wo sind die Verbote? Keine Innenstadt mag sich ins eigene Bein 
schießen, alle sollen zu leiden haben. Es wohnt und fährt aber nicht 
jeder im Zentrum einer Großstadt. Oder wo ist die Citymaut mit Befreiung 
für E-Fahrzeuge?
Ebenso nicht in Ordnung ist die Verkaufsförderung für E-Fahrzeuge und 
dass E-Fahrzeuge steuerfrei tanken. Der E-Auto-Besitzer bezahlt nachts 
für Licht und Heizen in seinem Auto weniger als die Krankenschwester in 
ihrer Mietwohnung. Damit bezahlt die Krankenschwester dem potentiell 
wohlhabenden E-Auto Besitzer den Lebensstil, während sie sich selbst 
vielleicht gar kein Auto leistet oder leisten kann.
Das passt alles nicht. Dort wo wir mit Solar noch nicht ganz aufgehört 
haben, geht es jetzt mit dem E-Auto weiter.

: Bearbeitet durch User
von Timm T. (Gast)


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Lars R. schrieb:
> Der E-Auto-Besitzer bezahlt nachts
> für Licht und Heizen in seinem Auto weniger als die Krankenschwester in
> ihrer Mietwohnung.

Dafür muss er dann aber auch im Auto wohnen. ;-)

Was Du hier zusammenschwafelst, um Dein Weltbild zu verteidigen ist ja 
herzallerliebst. Und mir wirft man Unsachlichkeit vor.

von Bernd S. (bernds1)


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Timm T. schrieb:
> Was Du hier zusammenschwafelst, um Dein Weltbild zu verteidigen ist ja
> herzallerliebst. Und mir wirft man Unsachlichkeit vor.

Dann sag doch bitte mal, wo diese Aussage falsch ist und stelle sie 
richtig:

Lars R. schrieb:
> Der E-Auto-Besitzer bezahlt nachts
> für Licht und Heizen in seinem Auto weniger als die Krankenschwester in
> ihrer Mietwohnung. Damit bezahlt die Krankenschwester dem potentiell
> wohlhabenden E-Auto Besitzer den Lebensstil, während sie sich selbst
> vielleicht gar kein Auto leistet oder leisten kann.

Stimmt es nicht, daß der Strom zum E-Tanken subventioniert werden soll 
und im Gegenzug der allgemeine Strompreis angehoben wird?

von Lutz H. (luhe)


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Warum bezahlt der Besitzer eines Elektroautos nichts für den Strom um 
das Elektroauto im Winter zu heizen, obwohl schon die Anschlussgebühr 
eines normalen Zählers für viele in Deutschland unbezahlbar ist?

von (prx) A. K. (prx)


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Lars R. schrieb:
> Wo sind die Verbote?

Gibts doch schon. Nicht für Verbrenner generell, so schnell 
funktionieren Revolutionen in D nun doch nicht. Aber ohne 
Feinstaubplakette kommst du beispielsweise nicht nach Freiburg in die 
Stadt rein.

von Lars R. (lrs)


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Timm T. schrieb:
> Lars R. schrieb:
>> Der E-Auto-Besitzer bezahlt nachts
>> für Licht und Heizen in seinem Auto weniger als die Krankenschwester in
>> ihrer Mietwohnung.
>
> Dafür muss er dann aber auch im Auto wohnen. ;-)

Könnte man im ersten Moment denken, aber dass muss er eben nicht. Er 
fährt mit dem E-Auto draussen herum und hat Spaß. In dieser Zeit bekommt 
er Heizung und Licht von der Krankenschwester bezahlt.

Die Krankenschwester hingegen kann es sich gar nicht leisten, abends 
eine halbe Stunde pro Richtung (insges. 1h) abends zu einer Party zu 
fahren.

Wie viel das Auto (egal ob Verbrenner oder E-Auto) zum Aufheizen und 
Halten der Temperatur benötigt, wurde hier ja vorgerechnet. Nimm nicht 
meinen Ansatz, nimm den der andern. Trotzdem verbraucht die 
Krankenschwester am ganzen Abend nicht so viel! Ähnliches für das Licht.

von Lars R. (lrs)


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A. K. schrieb:
> Lars R. schrieb:
>> Wo sind die Verbote?
>
> Gibts doch schon. Nicht für Verbrenner generell, so schnell
> funktionieren Revolutionen in D nun doch nicht. Aber ohne
> Feinstaubplakette kommst du beispielsweise nicht nach Freiburg in die
> Stadt rein.

Dann warten wir das doch einfach ab.

von Axel L. (axel_5)


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Lars R. schrieb:
> Timm T. schrieb:
>> Lars R. schrieb:
>>> Der E-Auto-Besitzer bezahlt nachts
>>> für Licht und Heizen in seinem Auto weniger als die Krankenschwester in
>>> ihrer Mietwohnung.
>>
>> Dafür muss er dann aber auch im Auto wohnen. ;-)
>
> Könnte man im ersten Moment denken, aber dass muss er eben nicht. Er
> fährt mit dem E-Auto draussen herum und hat Spaß. In dieser Zeit bekommt
> er Heizung und Licht von der Krankenschwester bezahlt.
>

Naja, genau genommen ist es ja eher so, dass die Krankenschwetser ihre 
Atemwege von den Dieselfahrern ruiniert bekommt und jetzt dafür zahlen 
soll, dass die auf E-Autos wechseln, damit sie gesund bleibt.

Konsequenterweise wird es darauf hinauslaufen, dass Autos mit Abgasen 
verboten werden. Es gibt kein Recht darauf, die Luft anderer zu 
vergiften. Das ist auch nicht mit Steuern oder anderen Abgaben zu 
kompensieren.

Das man jetzt mit Steuermitteln Autos fördern will, die ihre Umgebung 
nicht vergiften, ist schon ein starkes Stück. Man sollte die anderen so 
teuer machen, dass sie sich nicht mehr rechnen. Dafür kann man ja 
woanders Steuern senken.

Gruss
Axel

von Lars R. (lrs)


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Axel L. schrieb:
> Konsequenterweise wird es darauf hinauslaufen, dass Autos mit Abgasen
> verboten werden.

Das ist die Frage. Es gibt kaum einen Grund in schwach besiedelten 
Gebieten den Verbrenner zu verbieten und bei Überlandfahrten zu 
verbieten. Da gibt es kein Abgasproblem und für den Winter haben wir gar 
nichts anderes als Verbrennung; sei es im Kraftwerk oder im Auto.

Damit sind wir wieder an dem Punkt, dass eigentlich kaum eine Stadt mit 
einem Verbot oder einer Maut sich selbst deurbanisieren will.

...nicht einmal Stuttgart traut es sich zu; London schon eher.

: Bearbeitet durch User
von Axel L. (axel_5)


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Lars R. schrieb:
> Axel L. schrieb:
>> Konsequenterweise wird es darauf hinauslaufen, dass Autos mit Abgasen
>> verboten werden.
>
> Das ist die Frage. Es gibt kaum einen Grund in schwach besiedelten
> Gebieten den Verbrenner zu verbieten und bei Überlandfahrten zu
> verbieten. Da gibt es kein Abgasproblem und für den Winter haben wir gar
> nichts anderes als Verbrennung; sei es im Kraftwerk oder im Auto.
>
> Damit sind wir wieder an dem Punkt, dass eigentlich kaum eine Stadt mit
> einem Verbot oder einer Maut sich selbst deurbanisieren will.
>
> ...nicht einmal Stuttgart traut es sich zu; London schon eher.

Das wird doch schon gemacht. Das Geschrei bei Einführung der 
Feinstaubplaketten war riesig, dabei war damals sogar noch roten Autos 
die Einfahrt erlaubt. Die blaue Plakette kommt und es wird auch noch 
eine violette geben, das ist nur eine Zeitfrage.

Und dann ist das Thema Zuschüsse für E-Autos ganz schnell weg vom 
Fenster, weil nur die eine violette Plakette bekommen.

In Paris kann man das so ähnlich schon beobachten.

Im Prinzip machen die Politiker das schon clever (wenn man eine 
Strategie  annehmen würde). Jetzt wird mit Zuschüssen die E-Auto Quote 
hochgetrieben, parallel wird mit der Maut der Diesel teurer, dann wird 
die violette Plakette eingeführt und wer dann protestiert, gilt als 
ewiggestriger Stinker.

Gruss
Axel

von Timm T. (Gast)


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Lars R. schrieb:
> Es gibt kaum einen Grund in schwach besiedelten
> Gebieten den Verbrenner zu verbieten und bei Überlandfahrten zu
> verbieten.

Was erzählst Du hier für einen Müll? In schwach besiedelten Gebieten 
wird auch kein Verbrenner verboten. Du darfst halt nur in bestimmte 
stark besiedelte Gebiete nicht mehr reinfahren.

Gegen die Abwrackprämie vor ein paar Jahren, als Verbrenner gegen 
Verbrenner getauscht wurden, bist Du sicher auch gewesen. Nicht?

Mit meinen Steuern gegenfinanziere ich auch die Abschreibungen von 
Firmen für fette Mercedesse, die ich mir nie leisten werde. Das liegt in 
Größenordnungen über so ein paar E-Autos.

Mit meinen Stromkosten finanziere ich auch die Befreiung von 
Sportstadien und Flughäfen von der EEG-Umlage. Das liegt ebenfalls in 
Größenordnungen über dem, was E-Autos an Befreiung bekommen.

Das ist wieder mal so ein typischer Verteilungskampf: Gegen E-Autos und 
deren Fahrer hetzen, weil man an die eigentlichen Schmarotzer in dieser 
Gesellschaft nicht herankommt.

von Fabian F. (fabian_f55)


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Lutz H. schrieb:
> Warum bezahlt der Besitzer eines Elektroautos nichts für den Strom um
> das Elektroauto im Winter zu heizen, obwohl schon die Anschlussgebühr
> eines normalen Zählers für viele in Deutschland unbezahlbar ist?

Eautos zahlen nichts für Strom?? 100€/Jahr sind für "viele" unbezahlbar?
Ich hab den Eindruck du lebst in einem anderen Land...

von Paul B. (paul_baumann)


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Timm T. schrieb:
> Das ist wieder mal so ein typischer Verteilungskampf: Gegen E-Autos und
> deren Fahrer hetzen, weil man an die eigentlichen Schmarotzer in dieser
> Gesellschaft nicht herankommt.

Nur mal interessehalber: Wer sind die eigentlichen Schmarotzer?

MfG Paul

von Lutz H. (luhe)


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Fabian F. schrieb:
> Ich hab den Eindruck du lebst in einem anderen Land...

Ich kann addieren und ausrechnen was eine Kilowattstunde für einen 
Haushalt kostet und sehe das der Strom vom gleichen Anbieter für das 
Heizen von Elektroautos an der Ladesäule kostenlos ist.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Paul B. schrieb:
> Nur mal interessehalber: Wer sind die eigentlichen Schmarotzer?

Wenn man sie statt Schmarotzer mal 'Nutzniesser' nennt, ist es schon 
auffällig, das gewisse Industriezweige sehr günstige Strompreise zahlen 
und das von z.B. Feinstaub bei LKW nicht wirklich die Rede ist, obwohl 
gerade die wirklich dicke Motoren haben und viel Diesel durch den 
Schornstein jagen.
Aber es gibt einige heilige Kühe, die mit dem Erpresserspruch von 
'gefährdeten Arbeistplätzen' nicht angerührt werden dürfen. Es ist in DE 
ja schon schwierig genug, die Jungs von VW als Privatmann vor den Kadi 
zu bringen, obwohl hier offensichtlich Autos in der Verkehr gebracht 
wurden, die keine ABE verdient haben.

Fabian F. schrieb:
> Eautos zahlen nichts für Strom?

Natürlich zahlen E-Auto Besitzer genau den gleichen kWh Preis wie alle 
anderen. Etwaige Ausnahmen sind subventioniert und haben das gleiche 
Schicksal wie Solarstrom - die Subventionen fallen bald weg.

: Bearbeitet durch User
von Lutz H. (luhe)


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Matthias S. schrieb:
> Natürlich zahlen E-Auto Besitzer genau den gleichen kWh Preis wie alle
> anderen.

schon mal hier geschaut?

http://www.goingelectric.de/stromtankstellen/Deutschland/kostenlos/

von Bernd S. (bernds1)


Angehängte Dateien:

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Matthias S. schrieb:
> Natürlich zahlen E-Auto Besitzer genau den gleichen kWh Preis wie alle
> anderen.

Nur mal ein willkürliches Beispiel...

von Paul B. (paul_baumann)


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Wichtig ist doch, daß die sog. Netzentgelte schön hoch sind, weil ja der 
"grüne" Strom auch bei den kostenlosen Stromtankstellen ankommen muß. 
Das Pack zahlt schon...



Matthias S. schrieb:
> Wenn man sie statt Schmarotzer mal 'Nutzniesser' nennt, ist es schon
> auffällig, das gewisse Industriezweige sehr günstige Strompreise zahlen
> und das von z.B. Feinstaub bei LKW nicht wirklich die Rede ist, obwohl
> gerade die wirklich dicke Motoren haben und viel Diesel durch den
> Schornstein jagen.

Dann bin ich mal gespannt, wie die Waren auf alternative Weise in die 
Geschäfte transportiert werden sollen. Die Transportleistung der Bahn 
wird ja nicht groß in Anspruch genommen. Alles just in Time auf der 
Straße...

Der Wurm ist eigentlich überall drin, aber man kann gar nicht Alles 
ansprechen, dann wird man nicht mehr fertig.
:(
Paul

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Bernd S. schrieb:
> Nur mal ein willkürliches Beispiel...

Wie bereits gesagt, ist das im Moment subventioniert - und die Stadwerke 
München zeigen ja schon, wo es hingeht. Und eine Grundgebühr kommt mit 
Sicherheit auch irgendwann. Faraday antwortete auf die Frage, wofür sein 
(E-)Motor nun gut sei: "Eines Tages werden sie das Ding besteuern" - 
Reagan sagte "Wenn sichs bewegt, besteure es, wenn es sich nicht bewegt, 
tue das gleiche".
Seht euch an, wie das bei der grossen Solareuphorie aussah, im Moment 
sind die E-Autos dran.

Paul B. schrieb:
> Dann bin ich mal gespannt, wie die Waren auf alternative Weise in die
> Geschäfte transportiert werden sollen.

Das isses doch, Paul. Es wird inkonsequent einseitig reguliert, um ja 
nicht an die heiligen Kühe rangehen zu müssen. Natürlich würde ohne 
Lastwagen in der Innenstadt nichts mehr gehen und das weiss auch jeder.
Die Bahn fährt in die Innenstädte, aber hat sich selber ins Abseits 
geschossen durch ihre unerträglichen Preise und Unflexibilität. Dabei 
sind gerade die Jungs schon recht umweltfreundlich, wollen aber um jeden 
Preis dicke Gewinne einfahren und machen sich dadurch unattraktiv. Aber 
das ist schon wieder weit ab vom Thema - sorry dafür.

von Timm T. (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Die Bahn fährt in die Innenstädte, aber hat sich selber ins Abseits
> geschossen durch ihre unerträglichen Preise und Unflexibilität.

Wobei hier die Unflexibilität im System liegt. Früher hing an fast jedem 
Personenzug ein Postwaggon. Da wurden dann die Pakete auf die Dörfer 
verteilt. Nur hast Du damals auch locker eine Woche auf ein Paket 
gewartet.

Schau Dir mal an, was aus den großen Güterumschlagbahnhöfen geworden 
ist, z.B. Leipzig. Der Zug ist buchstäblich abgefahren. Die geschleiften 
Bahnhöfe in den Städten haben gar nicht die Möglichkeit, Waren 
umzuschlagen.

von Fabian F. (fabian_f55)


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Bernd S. schrieb:
> Matthias S. schrieb:
>> Natürlich zahlen E-Auto Besitzer genau den gleichen kWh Preis wie alle
>> anderen.
>
> Nur mal ein willkürliches Beispiel...

Da geht es um den Strom an öffentlichen Ladesäulen. Zu hause zahlt man 
genau den gleichen Preis wie alle anderen.
Die meisten Ladesäulen sind kostenpflichtig, eine handvoll sind 
kostenlos (meistens Stadtwerke) in erster Linie weil sich eine 
Abrechnung für die 10-15 Kunden nicht lohnt und noch nicht absehbar ist, 
welche Zahlungsvariante dominant wird.  Sobald es mehr werden, wie jetzt 
z.b. in München, wird es kostenpflichtig. Dann liegt der Strompreis 
meistens bei über 0,30€/kWh, also teurer als zu hause zu laden.

An Schnellladesäulen auch gerne mal 0,80-1€/kWh

von Lutz H. (luhe)


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Fabian F. schrieb:
> Die meisten Ladesäulen sind kostenpflichtig

ALDI Süd
Bognerhofweg, München
Verbund: ALDI Süd
kostenlos
1 x CHAdeMO - 20 kW
1 x Combined Charging - 20 kW
1 x Typ 2 22 kW
3 x Schuko

Diese neue Sache Internet.... :-)
Jetzt ist die Frage beantwortet,
Durchgefrorenes Elektro-Auto, wie funktioniert das im Winter

einfach an die Ladesäule fahren und kostenlos aufheizen lassen.

: Bearbeitet durch User
von Timm T. (Gast)


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Lutz H. schrieb:
> ALDI Süd
> Bognerhofweg, München

Hach Gottchen, dann geh doch zu Aldi und lad Dein Handy, gibt ja 
Schukodosen. Dann hast Du's denen gezeigt.

Wenn das Aldi oder irgendwelche Stadtwerke machen, ist das deren 
Entscheidung als Unternehmen. Willst Du jetzt auch bei jedem 
Pollin-Gutschein jammern, der verschickt wird?

von Fabian F. (fabian_f55)


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Lutz H. schrieb:

> ALDI Süd
> Bognerhofweg, München
> Verbund: ALDI Süd
> kostenlos
> Diese neue Sache Internet.... :-)
> Jetzt ist die Frage beantwortet,
> Durchgefrorenes Elektro-Auto, wie funktioniert das im Winter
>
> einfach an die Ladesäule fahren und kostenlos aufheizen lassen.

Ja es gibt kostenlose Ladesäulen und im Fall von Shoppingcentern und Co. 
wird das warscheinlich sogar so bleiben, nachdem man damit ja Kunden 
locken kann. Man glaubt nicht wie Geil manche auf "kostenlosen" Strom 
sind und dan während des Ladens für 100€ shoppen gehen...

Zritzdem funktionieren die Ladesäulen bei Aldi nur zu den Öffnungszeiten 
und darf man max. 1h dort parken. Wenn man sonst nix besseres zu tun hat 
kann man natürlich jeden Tag zum Aldi fahren und eine Stunde auf dem 
Parkplatz rumlungern um sich 4€ Strom zu sparen.

von Lars R. (lrs)


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Timm T. schrieb:
> Lars R. schrieb:
>> Es gibt kaum einen Grund in schwach besiedelten
>> Gebieten den Verbrenner zu verbieten und bei Überlandfahrten zu
>> verbieten.
>
> Was erzählst Du hier für einen Müll?

Das behauptest Du immer wieder und dann ist die Luft raus.

> In schwach besiedelten Gebieten
> wird auch kein Verbrenner verboten. Du darfst halt nur in bestimmte
> stark besiedelte Gebiete nicht mehr reinfahren.

Eben. Darum geht es ja. Die Städte Städter werden's nie machen, weil sie 
Angst haben. Die wollen alle verdonnern, damit es auch keinen Grund mehr 
gibt aus der Stadt zu ziehen oder anderswo einzukaufen.

> Gegen die Abwrackprämie vor ein paar Jahren, als Verbrenner gegen
> Verbrenner getauscht wurden, bist Du sicher auch gewesen. Nicht?

Doch, ja, richtig.

> Mit meinen Steuern gegenfinanziere ich auch die Abschreibungen von
> Firmen für fette Mercedesse, die ich mir nie leisten werde. Das liegt in
> Größenordnungen über so ein paar E-Autos.

Mit Deinen Steuern finanzierst Du das nicht gegen. Der Gewinn der Firma 
reduziert sich. Die bekommen dafür nichts raus.

> Mit meinen Stromkosten finanziere ich auch die Befreiung von
> Sportstadien und Flughäfen von der EEG-Umlage.

Dann eben weg mit der EEG-Umlage. Meine Stimme hast Du.

> Das liegt ebenfalls in
> Größenordnungen über dem, was E-Autos an Befreiung bekommen.

Das wird sich noch zeigen.

> Das ist wieder mal so ein typischer Verteilungskampf: Gegen E-Autos und
> deren Fahrer hetzen, weil man an die eigentlichen Schmarotzer in dieser
> Gesellschaft nicht herankommt.

Jedes Mal das selbe Ultimo Ratio Argument:
"Die anderen haben sich die Taschen voll gestopft, jetzt sind wir dran 
und inflationsbereinigt  darf es auch etwas mehr sein. Das ist 
Gerechtigkeit. Es geht nicht um Richtig oder Falsch oder um 
Chancengleichheit, sondern immer nur um Gerechtigkeit. Auge um Auge, 
Zahn um Zahn, wie es in der Bibel steht."

Genauso ist diese Denke auch einzuordnen.

: Bearbeitet durch User
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Lars R. schrieb:
> Ebenso nicht in Ordnung ist die Verkaufsförderung für E-Fahrzeuge und
> dass E-Fahrzeuge steuerfrei tanken. Der E-Auto-Besitzer bezahlt nachts
> für Licht und Heizen in seinem Auto weniger als die Krankenschwester in
> ihrer Mietwohnung. Damit bezahlt die Krankenschwester dem potentiell
> wohlhabenden E-Auto Besitzer den Lebensstil, während sie sich selbst
> vielleicht gar kein Auto leistet oder leisten kann.
> Das passt alles nicht. Dort wo wir mit Solar noch nicht ganz aufgehört
> haben, geht es jetzt mit dem E-Auto weiter.

wer hat der hat und dem wird noch mehr gegeben.

das ist schon seit der Antike so, seit es in der Menschheit
Gesellschaften gibt, die ein Steuersystem und eine Gesetzgebung kennen.

Ich bin aber so ehrlich und sage:
Wenn ich im BT sitzen würde,
Stimme ich selbstverständlich auch Gesetzen zu,
die mir persönlich Vorteile verschaffen.

von oldeurope O. (Gast)


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http://www.tagesschau.de/ausland/energieversorgung-frankreich-101.html

Ein Energiemix hat schon seine Vorteile.

LG
old.

von Lutz H. (luhe)


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OXI T. schrieb:
> Ein Energiemix hat schon seine Vorteile.

Der Zustand der unzuverlässigen Energieversorgung ist das Ziel der 
Energiewende. Wenn nach einen längeren Stromausfall im Winter die 
Heizungsrohre  in vielen Wohnungen platzen, wächst das 
Bruttosozialprodukt.

von oldeurope O. (Gast)


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Lutz H. schrieb:
> das Ziel der
> Energiewende

Energiewende in Frankreich?

LG
old.

von Gustav K. (hauwech)


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Wenn man sich die ganzen Beiträge nochmals durchliest, scheint mir die 
Mobilität mit dem flüssigen Kraftstoff im Tank und so einem Kolbenmotor 
unter der Haube unübertroffen und alle Alternativen können dem nicht mal 
das Wasser reichen. Dumm nur, dass der fossile Energieträger endlich ist 
und das ständige Verbrennen dessen langsam aber sicher unserem 
Lebensraum zerstört.

Das reine Elektroauto erscheint mir nur dort sinnvoll, wo eine eigene 
Garage mit Stromanschluss vorhanden ist (besser ein Eigenheim) und das 
Fahrzeug nur um diesen Stützpunkt im Bereich der eigenen Reichweite 
bewegt wird. Im Gegensatz zu meiner Annahme in meinem Eingangspost wäre 
ein ausgereiftes Elektrofahrzeug im Winter in der Garage sogar 
vorteilhaft, weil das Fahrzeug schon ab Start losheizt, wenn denn eine 
vernünftige elektrische Heizung verbaut ist und man dann eben auf ca. 
50% der Reichweite verzichtet. Wenn Geld keine Rolle spielt, kann man 
das Fahrzeug im Winter auch permanent durchheizen oder im Hochsommer 
permanent über die Klima kühlen.

Die Idee, unterwegs an sog. Tankstellen die Akkus zu tauschen halte ich 
weder für vernünftig, noch für machbar.

Jeden Parkplatz mit einer Steckdose auszustatten und einen PC incl. 
Netzanbindung für die Bezahlung vorzuhalten, halte ich schon von den 
Kosten für nicht realisierbar. Dann der Vandalismus, Störungen usw. Hat 
jemand eine Ahnung, wie viele Mio. Parkplätze es in Deutschland gibt 
(incl. Tiefgaragen, Parkhäuser, Supermarkt- und Baumarktparkplätze 
usw.)? Überall den Boden aufreißen und Kupfer verlegen, macht das Sinn?

Sind eigentlich für diese gigantischen Mengen an Fahrakkus genug 
Rohstoffe vorhanden? Lithium soll m.W. auch nicht gerade üppig 
vorkommen. Wie verhält es sich mit den Rohstoffen für die Magneten in 
den Motoren?

In dicht besiedelten Orten und auf den Autobahnen eine elektrische 
Oberleitung für alle Fahrzeuge aufzubauen, ist m.E. auch nicht 
realisierbar.

Verschont bleiben dann die LKW auf Autobahnen und in den Großtädten für 
die Versorgung der Bevölkerung, die landwirtschaftlichen Maschinen, die 
auch kaum vernünfig elektrisch zu betreiben wären und noch die fetten 
mit Schweröl angetriebenen Ozeanriesen, die zig tausende Container über 
die Weltmeere schippern. Zuletzt noch die fetten und gewichtigen 
Airliner, die es wohl nie schaffen werden, elektrisch vom Boden 
abzuheben. Man setzt offensichlich mal wieder nur beim Bürger an, denn 
der muss tun, was man ihm vorschreibt, sonst hagelt es fette Geldbußen 
bis hin zu Gefängnis.

Wie ich gelesen habe, hebt auf diesem Planeten jede Sekunde ein Jumbojet 
vom Boden ab. Da jeder Jumbo ungefähr 20 Tonnen Kerosin tanken kann, 
kommt da ganz schön was zusammen, besonders wenn man die verbrauchte 
Energie pro Tag mal in kWh betrachtet. Grob überschlagen wären das 
17.280.000.000 kWh/Tag, die da als Heißluft in ca. 10 km Höhe in eine 
besonders empfindliche Umwelt geblasen werden - alles natürlich ohne 
Katalysator o.ä.

Offensichtlich scheint Stephen Hawking recht zu haben, wenn er meint, 
wir müssen in 200 Jahren auf einen anderen Planeten umsiedeln, weil wir 
unseren Planeten vor lauter Sachzwängen ruiniert haben. Der Mars wäre 
doch nett, die mittlere Temperatur dort von -55°C wäre sicherlich sehr 
angenehm. Die nicht vorhandene Atmosphäre lasse ich mal außen vor.

von Paul B. (paul_baumann)


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Gustav K. schrieb:
> Die nicht vorhandene Atmosphäre lasse ich mal außen vor.

:)
Etwas Anderes wird Dir auch gar nicht übrigbleiben.

Gustav K. schrieb:
> Sind eigentlich für diese gigantischen Mengen an Fahrakkus genug
> Rohstoffe vorhanden? Lithium soll m.W. auch nicht gerade üppig
> vorkommen. Wie verhält es sich mit den Rohstoffen für die Magneten in
> den Motoren?

Das gab ich auch schon zu bedenken -allein mit solchen kleinlichen 
Einwänden gibt sich der wahre Umweltschützer gar nicht ab. Deshalb 
sind diese Art von Diskussionen vollkommen müßig, denn die Realität läßt 
sich nicht verzaubern und/oder verbiegen.

MfG Paul

von Lutz H. (luhe)


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Gustav K. schrieb:
> Dumm nur, dass der fossile Energieträger endlich ist
> und das ständige Verbrennen dessen langsam aber sicher unserem
> Lebensraum zerstört.

Dieses Dogma möchte ich schon erst einmal anzweifeln.
Diese tollen fossilen Energieträger bestehen zu einem großen Teil aus
klimaschädlichen Gasen und werden zu unschädlicheren chemischen 
Verbindungen umgewandelt.

Der Lebensraum wird auch noch durch andere Faktoren zerstört, zu 
Beispiel durch "Brot für die Welt" und Kleidersammlungen.

von (prx) A. K. (prx)


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@Gustav: In der Luftfahrt geht es nicht ohne Kohlenwasserstoffantrieb, 
jedenfalls noch nicht, und ohne Luftfahrt geht es auch nicht. Also gibt 
es auch keinen Grund, auf der Strasse den Kohlenwasserstoffantrieb zu 
reduzieren. Habe ich das so richtig verstanden?

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Lutz H. schrieb:
> Diese tollen fossilen Energieträger bestehen zu einem großen Teil aus
> klimaschädlichen Gasen

Die in Form von Kohle (ein Gas?), Öl (ein Gas?) und Erdgas (na endlich) 
extra dort rausgezerrt werden, wo die Natur sie sicher vergraben hatte.

> und werden zu unschädlicheren chemischen
> Verbindungen umgewandelt.

In ein paar km Tiefe vergraben richtet das Zeug wenig Schaden an.

> Der Lebensraum wird auch noch durch andere Faktoren zerstört, zu
> Beispiel durch "Brot für die Welt" und Kleidersammlungen.

Yep. Also gibts keinen Grund für uns, zukunftsträchtig zu handeln. Ist 
sowieso alles im Arsch, bald Weltkrieg, also was soll der Unsinn? Heizen 
wir mit Geldscheinen, die brauchen wir morgen sowieso nicht mehr.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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CO2 Emissionen pro km für die verschiedenen Verkehrsmittel:
http://www.co2-emissionen-vergleichen.de/verkehr/CO2-PKW-Bus-Bahn.html

Interessanterweise spart ein E-Auto sogar dann CO2, wenn es kein 
Ökostrom ist.

Zum Flugzeug: Zum Urlaub zu den Kanaren zu schwimmen ist unpraktisch, 
selbst wenn man ein Boot benutzt. Da ist die Alternative nur, es ganz 
bleiben zu lassen. Es gibt aber Strecken, da müsste das nicht sein.

Es gibt Länder, da baut man Bahnen, um Reisende zu transportieren, ohne 
dass sie Autobahnen verstopfen. Und gibt Länder, da protestiert man 
gegen Bahnen (*), um Autobahnen zu verstopfen. In Letzteren muss man 
dann eben auf Elektro umsteigen, um die Bilanz zu retten.

*: Oder macht den Kunden anderweitig nach Kräften das Leben schwer.

: Bearbeitet durch User
von Peter L. (gamm)


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von Lars R. (lrs)


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Mit der Argumentation der Umweltveränderung und auch mit dem Argument 
der Klimaerwärmung hätten wir in Mitteleuropa niemals die Wälder 
abholzen dürfen und wir hätten die Industrialisierung verhindern müssen.
Nun haben wir die Bescherung: Es sind nicht mehr genug Eichen für jeden 
Hausbau vorhanden!

Dann hätten wir den Kunstdünger verhindern müssen und die schweren 
Maschinen auf den Böden und die Monokulturen. Hop, hop, 80% der 
Bevölkerung zurück auf das Feld! ...und so weiter und so fort.

Nun ist der Wald weg, und?
Bald ist das Öl weg; wann genau weiß keiner; und? Haben wir nicht andere 
Probleme?

Bio-Hype und "Selbstanbau" ist solang witzig, wie man nicht darauf 
angewiesen ist und nicht den Großteil seiner Lebenszeit darauf verwenden 
muss; vor allem für Leute, die schon viel zu weit von der Realität 
entfernt leben und nicht willens sind, Zusammenhänge mit dem Aspekt der 
Verhältnismäßigkeit zu analysieren. Diese Gruppe kommt dann auch mit 
realitätsfernen Forderungen.

von (prx) A. K. (prx)


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Lars R. schrieb:

> Mit der Argumentation der Umweltveränderung und auch mit dem Argument
> der Klimaerwärmung hätten wir in Mitteleuropa niemals die Wälder
> abholzen dürfen

Komisches Beispiel. Grad in Mitteleuropa gibts davon noch allerhand. 
Südeuropa wär da als Beispiel passender, z.B. Spanien.

Andernorts wurde das übrigens rechtzeitig erkannt. In Japan. Die merkten 
schon vor Jahrhunderten, dass die Wälder wichtig sind. Und haben 
grossflächige Abholzung verhindert, par ordre du mufti. Allerdings gab 
es dort zu dieser Zeit auch weder interkontinentale Schiffahrt noch 
beginnende Industrialisierung.

> Bald ist das Öl weg; wann genau weiß keiner; und? Haben wir nicht andere
> Probleme?

Kommt drauf an. Verschwindet es langsam über Jahrzehnte, mit stetig 
steigenden Preisen, dann regelt sich das von selbst. Feuern aber alle 
bis zum letzten Tropfen unverdrossen weiter, dann wirds heftig. Krieg um 
Öl war schon mal ein Thema. Willst du an die Front, willst du um dein Öl 
kämpfen?

Ja, wie haben auch andere Probleme. Ist das ein Grund, die Augen in 
dieser Frage zuzubinden?

von Falk B. (falk)


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@ Lars R. (lrs)

>Mit der Argumentation der Umweltveränderung und auch mit dem Argument
>der Klimaerwärmung hätten wir in Mitteleuropa niemals

Stimmt! ;-)

>Maschinen auf den Böden und die Monokulturen. Hop, hop, 80% der
>Bevölkerung zurück auf das Feld! ...und so weiter und so fort.

Das schafft Arbeitsplätze, vor allem für unsere Neofachkräfte!

>Nun ist der Wald weg, und?

Naja, gerade in Mitteleuropa ist noch verdammt viel Wald. Ganz im 
Gegensatz zu Schottland, Spanien etc.

>Bald ist das Öl weg; wann genau weiß keiner; und? Haben wir nicht andere
>Probleme?

>Bio-Hype und "Selbstanbau" ist solang witzig, wie man nicht darauf
>angewiesen ist

Eben. Dieser Unsinn (roof gardening etc.) kommt von Leuten, die nicht 
den blaßesten Schimmer von Landwirtschaft haben. Hippster & Co . . .

>und nicht den Großteil seiner Lebenszeit darauf verwenden
>muss; vor allem für Leute, die schon viel zu weit von der Realität
>entfernt leben und nicht willens sind, Zusammenhänge mit dem Aspekt der
>Verhältnismäßigkeit zu analysieren. Diese Gruppe kommt dann auch mit
>realitätsfernen Forderungen.

Sachkenntnis kann jede lebhafte Diskussion nur behindern!

von Falk B. (falk)


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@ A. K. (prx)

>> Bald ist das Öl weg; wann genau weiß keiner; und? Haben wir nicht andere
>> Probleme?

>Kommt drauf an. Verschwindet es langsam über Jahrzehnte, mit stetig
>steigenden Preisen, dann regelt sich das von selbst.

Jain.

> Feuern aber alle
>bis zum letzten Tropfen unverdrossen weiter, dann wirds heftig. Krieg um
>Öl war schon mal ein Thema. Willst du an die Front, willst du um dein Öl
>kämpfen?

Ohne ausreichend Druck wird das nix. Nein, ich meine nicht die Front 
sondern den Preis.

Nobody cares how it works as long as it works.

>Ja, wie haben auch andere Probleme. Ist das ein Grund, die Augen in
>dieser Frage zuzubinden?

Nö, aber traumtänzerische Lösungen sind auch keine Alternative.

von Timm T. (Gast)


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Paul B. schrieb:
> Das gab ich auch schon zu bedenken -allein mit solchen kleinlichen
> Einwänden gibt sich der wahre Umweltschützer gar nicht ab.

Doch, ich habe in einem anderen Thread schonmal vorgerechnet, dass sich 
mit dem vorhandenen und förderbaren Lithiumreserven ausreichend Akkus 
bauen lassen und noch genug übrig bleibt. Alle Angaben dazu findet man 
bei Wikipedia.

Willkommen im Postfaktozän. Faktisch reicht es. Gefühlt reicht es 
natürlich nicht. Denn Gefühl ist alles.

von Lars R. (lrs)


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A. K. schrieb:
> Lars R. schrieb:
>
>> Mit der Argumentation der Umweltveränderung und auch mit dem Argument
>> der Klimaerwärmung hätten wir in Mitteleuropa niemals die Wälder
>> abholzen dürfen
>
> Komisches Beispiel. Grad in Mitteleuropa gibts davon noch allerhand.

Relativ. Auf google map sehe ich in Deutschland nicht mehr viel davon.
https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_des_Waldes_in_Mitteleuropa

> Andernorts wurde das übrigens rechtzeitig erkannt. In Japan. Die merkten
> schon vor Jahrhunderten, dass die Wälder wichtig sind. Und haben
> grossflächige Abholzung verhindert, par ordre du mufti. Allerdings gab
> es dort zu dieser Zeit auch weder interkontinentale Schiffahrt noch
> beginnende Industrialisierung.
>
>> Bald ist das Öl weg; wann genau weiß keiner; und? Haben wir nicht andere
>> Probleme?
>
> Kommt drauf an. Verschwindet es langsam über Jahrzehnte, mit stetig
> steigenden Preisen, dann regelt sich das von selbst. Feuern aber alle
> bis zum letzten Tropfen unverdrossen weiter, dann wirds heftig.

Bis zum sprichwörtlichen letzten Tropen? Wie realistisch ist das?

> Krieg um
> Öl war schon mal ein Thema. Willst du an die Front, willst du um dein Öl
> kämpfen?

Vielleicht ja. Ganz sicher will ich aber nicht als Einziger auf der Welt 
auf billiges Öl verzichten, während alle anderen es sich damit gut gehen 
lassen (Wirtschaft, Lebensstandard)


> Ja, wie haben auch andere Probleme. Ist das ein Grund, die Augen in
> dieser Frage zuzubinden?

Ja. Wir sollten uns vor allem mit jenen Problemen befassen, die sich 
nicht ohnehin von allein in Luft auflösen werden und keine Ressourcen 
darauf verschwenden uns ins eigene Knie zu schießen.

Anders herum betrachtet (und ich habe es hier auch schon ein paar mal 
geschrieben): Wenn wir unser Verständnis von Mobilität nicht ändern, 
dann hilft das E-Auto auch nichts.


Das Problem des Verbrenners gibt es nicht. Das Problem des nahenden 
Endes der fossilen Brennstoffe gibt es nicht in der Art, wie es 
propagiert wird. Es ist ein Problem der verfügbaren Energie und der 
nutzbaren Energie. Erneuerbare Energieträger liefern die Energie auch 
nicht. Im Gegenteil, sie liefern weniger. Keine Infrastruktur ändert 
daran etwas.
Sollten Erneuerbaren einmal billige Energie im Überfluss liefern, so 
erledigt sich das auch von ganz allein.

Also was genau darf es denn gesellschaftlich sein? Wovon gehen wir aus, 
wie viel Energie darf und soll eine Person in Deutschland verbrauchen? 
Wollen wir diese gesamte Energie hier in Deutschland erzeugen/ernten?
Ansatzweise Antworten auf diese Fragen wären gut. Dann kann man 
kalkulieren, was überhaupt möglich ist.

von Fabian F. (fabian_f55)


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Gustav K. schrieb:
> Wenn Geld keine Rolle spielt, kann man
> das Fahrzeug im Winter auch permanent durchheizen oder im Hochsommer
> permanent über die Klima kühlen.
Warum sollte man das tun? reicht völlig 10 min vor Abfahrt die 
Klima/Heizung zu starten.

> Jeden Parkplatz mit einer Steckdose auszustatten und einen PC incl.
> Netzanbindung für die Bezahlung vorzuhalten, halte ich schon von den
> Kosten für nicht realisierbar.
In deutschland gibt es ca. 40 Millionen PKW und 44 Millionen Haushalte. 
46% davon sind Eigenheime, die entweder schon eine Lademöglichkeit 
haben, oder mit geringen Kosten eine Schaffen können.
Bleiben also 20Millionen PkW die im öffentlichen Raum geladen werden 
müssen.
Bei einer Reichweite von 250km muss das durschnitts-Auto alle 5 Tage 
geladen werden.
Min. 50% der Ladevorgänge könnten beim jeweiligen Arbeitgeber 
erfolgen,wenn man durch Anreize oder einen Rechtsanspruch 
Lademöglichkeiten schafft, was auch realtiv günstig umsetzbar ist.
Es müssten also rund 2.000.000 Ladevorgänge täglich an komplett 
öffentlichen ladesäulen ermöglicht werden. An einer Ladesäule kann man 
mindestens vier Autos pro Tag laden(2x Tagüber, 2x Nachts). Also 
bräuchte man schlimmstenfalls 500.000 2x11kW Ladesäulen auf den Straßen. 
Eine eine solche Ladesäule kostet rund 5000€.
Insgesamt brauchts also ca. 2,5 Milliarden. Hätte man die Hirnrissige 
E-Auto kaufprämie also in Ladesäulen investiert wären 50% davon schon 
erledigt...


> Dann der Vandalismus, Störungen usw.
Die meisten Ladesäulen sind ziemlich Vandalismus-Sicher. Da muss man 
schon eine ordentliche Kriminelle Energie an den Tag legen um die zu 
zerstören. Solche leute gibt es natürlich. Aktuelle brennen die halt 
einfach die Autos ab.
>Überall den Boden aufreißen und Kupfer verlegen, macht das Sinn?
Die lokalen Stromnetzte haben in der Regel genug Reserve, nachdem der 
Strombedarf in den letzten Jahrzehnten pro Haushalt deutlich abgenommen 
hat.
Was tatsächlich ausgebaut werden muss sind die Langstecken-Leitungen um 
Wind- und Solarenergie dahin zu bringen wo es benötigt wird.

>
> Sind eigentlich für diese gigantischen Mengen an Fahrakkus genug
> Rohstoffe vorhanden? Lithium soll m.W. auch nicht gerade üppig
> vorkommen.
1975 glaube man noch es gibt Weltweit 4 Millionen Tonnen Lithium. Heute 
glaubt man es gibt 55Millionen Tonnen. Nachdem in dem meisten Regionen 
der Welt einfach noch nie nach Lithium gesucht wurde weiß kein Mensch 
wie viel es eignetlich gibt. Auf alle fälle gibt es im Meerwasser ca. 
240 Milliarden Tonnen (Was genug ist um jeden Menschen auf dem Planeten 
5 E-Autos vor die Tür zu stellen)
> Wie verhält es sich mit den Rohstoffen für die Magneten in
> den Motoren?

Gibt's nur noch Motoren mit Magneten? Selbe Leier wie bei Windrädern. 
Fremderregte E-Motoren brauchen keine Magneten. Der Motor vom Zoe ist 
z.B  eine fremderregte synchron-Drehmaschine. Gleiches gilt für 
Generatoren in Windrädern.
Abgesehen davon gilt bei seltenen Erden das gleiche wie bei Lithium. 
Viele Vorkommen sind noch gar nicht entdeckt, weil sie erst seit kurzem 
eine Rolle spielen.


> Verschont bleiben dann die LKW auf Autobahnen und in den Großtädten für
> die Versorgung der Bevölkerung, die landwirtschaftlichen Maschinen, die
> auch kaum vernünfig elektrisch zu betreiben wären und noch die fetten
> mit Schweröl angetriebenen Ozeanriesen, die zig tausende Container über
> die Weltmeere schippern. Zuletzt noch die fetten und gewichtigen
> Airliner, die es wohl nie schaffen werden, elektrisch vom Boden
> abzuheben.
Abheben wohl nicht. Reisefluhöhe ist schon eher plausibel. Nachdem ein 
E-Flugzeug potentiell ohne Sauerstoff auskommt, könnten die deutlich 
höher fliegen, mit geringerem Luftwiderstand. Als Treibstoff bräuchte 
man aber wohl schon etwas chemisches wie Methan& Sauerstoff

von Lars R. (lrs)


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Fabian F. schrieb:
>> Zuletzt noch die fetten und gewichtigen
>> Airliner, die es wohl nie schaffen werden, elektrisch vom Boden
>> abzuheben.
> Abheben wohl nicht. Reisefluhöhe ist schon eher plausibel. Nachdem ein
> E-Flugzeug potentiell ohne Sauerstoff auskommt, könnten die deutlich
> höher fliegen, mit geringerem Luftwiderstand.

Mit Propeller? Beim Erreichen der Reiseflughöhe werden die Motoren von 
Flüssigtreibstoff auf Strom umgestellt? Stromversorgung über 
Solarpanele?


> Die lokalen Stromnetzte haben in der Regel genug Reserve, nachdem der
> Strombedarf in den letzten Jahrzehnten pro Haushalt deutlich abgenommen
> hat.

Genauso wie der Bedarf an Neuwagen durch Privatkäufer deutlich 
abgenommen hat... Menschen sitzen im Halbdunklen bei schlechtem Licht zu 
Hause und sind eine helle Beleuchtung mit brauchbarem Spektrum 
(niedrigere Effizienzklasse) gar nicht mehr gewohnt. Die Wäsche wird nur 
noch mit 30 Grad gewaschen und die Raumtemperatur wird gesenkt.

Die lokalen Stromnetze haben die Wind- und Sonnenenergie sowie zukünftig 
viele Wärmepumpen zu bewältigen.


Energieverbrauch Deutschland 2014: 13.000 Petajoule
davon Solar, Wasser, Wind: 275 Petajoule

Das sind zwei Prozent. Nicht 15, nicht 50, nicht 100, ZWEI. Eine 
Holzheizung zählt auch zu den Erneuerbaren, hat aber mit EEG und 
Infrastrukturmaßnahmen nichts zu tun. Wobei das Holz inzwischen auch 
importiert wird, also eventuell nicht nachhaltig

: Bearbeitet durch User
von Timm T. (Gast)


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Lars R. schrieb:
> Menschen sitzen im Halbdunklen bei schlechtem Licht zu
> Hause

In Deiner Höhle vielleicht.

In meinem Bekanntenkreis gab es noch nie so helle, gut ausgeleuchtete 
Wohnungen wie seit der Umstellung auf LED-Lampen. Nicht mit ESL und 
schon gar nicht mit Glühobst.

von (prx) A. K. (prx)


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Fabian F. schrieb:
> Abheben wohl nicht. Reisefluhöhe ist schon eher plausibel. Nachdem ein
> E-Flugzeug potentiell ohne Sauerstoff auskommt, könnten die deutlich
> höher fliegen, mit geringerem Luftwiderstand.

Wasserstoff ist mit auf der Rechnung. Ist blöd zu speichern, weil zwar 
prima bei Energie pro Tonne, aber weniger prima bei Energie pro Volumen. 
Man ist aber an der Sache dran, wenngleich in kleinem Rahmen.

von (prx) A. K. (prx)


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Lars R. schrieb:
> Mit Propeller?

Propellerantrieb ist vor allem langsamer. Turboprops sind nur bis ca 600 
km/h wirklich effizient, nehmen darüber wieder ab. Turbofan-Antriebe 
sind bei üblicher Reisefluggeschwindigkeit heutiger Jets wesentlich 
effizienter. Bei Kurzstrecken ist das allerdings weniger relevant, weil 
die Geschwindigkeit nicht so stark in die Gesamtzeit eingeht.

Propellerantrieb ist bei maximaler Leistung recht laut. Turbofans sind 
mit den Jahrzehnten sehr viel leiser geworden.

: Bearbeitet durch User
von Lars R. (lrs)


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Timm T. schrieb:
> Lars R. schrieb:
>> Menschen sitzen im Halbdunklen bei schlechtem Licht zu
>> Hause
>
> In Deiner Höhle vielleicht.
>
> In meinem Bekanntenkreis gab es noch nie so helle, gut ausgeleuchtete
> Wohnungen wie seit der Umstellung auf LED-Lampen. Nicht mit ESL und
> schon gar nicht mit Glühobst.

Lars R. schrieb:
> Menschen sitzen im Halbdunklen bei schlechtem Licht zu
> Hause und sind eine helle Beleuchtung mit brauchbarem Spektrum
> (niedrigere Effizienzklasse) gar nicht mehr gewohnt.

von Lars R. (lrs)


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A. K. schrieb:
> Lars R. schrieb:
>> Mit Propeller?
>
> Propellerantrieb ist vor allem langsamer. Turboprops sind nur bis ca 600
> km/h wirklich effizient, nehmen darüber wieder ab. Turbofan-Antriebe
> sind bei üblicher Reisefluggeschwindigkeit heutiger Jets wesentlich
> effizienter. Bei Kurzstrecken ist das allerdings weniger relevant, weil
> die Geschwindigkeit nicht so stark in die Gesamtzeit eingeht.
>
> Propellerantrieb ist bei maximaler Leistung recht laut. Turbofans sind
> mit den Jahrzehnten sehr viel leiser geworden.

Die Rede war von elektrisch, oder?

von (prx) A. K. (prx)


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Lars R. schrieb:
> Die Rede war von elektrisch, oder?

Und? Strom selbst schiebt nicht, wenn du nicht grad ein Ionentriebwerk 
baust. Beim Propellerantrieb (als Turboprop) ist vor allem der Propeller 
laut, nicht die Turbine. Wenn du die Turbine durch einen E-Motor 
ersetzt, dann ändert das an der Akustik wenig.

Turbofans erwähnte ich aufgrund der Geschwindigkeit. Mittel- und 
Langstrecken mit Propellerantrieb werden deutlich an Reisezeit zulegen 
(und damit auch an zeitabhängigen Betriebskosten). Veilleicht kann man 
allerdings E-Flugantriebe weniger wie Propeller und eher wie Fans bauen.

: Bearbeitet durch User
von Lars R. (lrs)


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A. K. schrieb:
> Lars R. schrieb:
>> Die Rede war von elektrisch, oder?
>
> Und? Strom selbst schiebt nicht, wenn du nicht grad ein Ionentriebwerk
> baust. Beim Propellerantrieb (als Turboprop) ist vor allem der Propeller
> laut, nicht die Turbine. Wenn du die Turbine durch einen E-Motor
> ersetzt, dann ändert das an der Akustik wenig.

Vorn weg: Bin kein Experte.

Beim Turboprop wird die Energie des Abgases genutzt. Ich sage 
"Propeller?". Du sagst, inzwischen gibt es die Weiterentwicklung, den 
Turboprop und Du machst Ausführungen über dessen Vorteile.
Nun schlägst Du den Turboprop mit E-Motor aus Turbine vor.

Bis hierher richtig?

Falls ja, was soll das bringen gegenüber dem Propeller? Elektrisch hast 
Du keine Energie des Abgases.

von (prx) A. K. (prx)


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Lars R. schrieb:
> Beim Turboprop wird die Energie des Abgases genutzt.

Die Turbine eines Turboprop-Antriebes (aka Propellerturbine) dient dazu, 
den Propeller zu drehen. Der Vortrieb durch das Abgas der Turbine ist 
gering bis vernachlässigbar.

> Ich sage
> "Propeller?". Du sagst, inzwischen gibt es die Weiterentwicklung, den
> Turboprop

Propellerantrieb für Kinder: Propeller mit Gummimotor.
Propellerantrieb klassisch:  Propeller mit Kolbenmotor.
Propellerantrieb Turboprop:  Propeller mit Gasturbine.
Propellerantrieb elektrisch: Propeller mit E-Motor.

Der Knackpunkt ist und bleibt der Propeller, egal durch welchen Motor er 
gedreht wird.

: Bearbeitet durch User
von Lars R. (lrs)


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Und was ist nun mit elektrischem Turboprop und elektrischem Turbofan?

Oder können wir uns das sparen und es bleibt bei "Propeller", wenn wir 
von elektrisch reden?

von (prx) A. K. (prx)


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Lars R. schrieb:
> Und was ist nun mit elektrischem Turboprop und elektrischem Turbofan?

Gibts nicht, mangels "Turbo" (Turbine).

> Oder können wir uns das sparen und es bleibt bei "Propeller", wenn wir
> von elektrisch reden?

Können wir. Ich hatte Turboprops und Turbofans als Beispiele realer 
Antriebe genannt. Ein Propellerantrieb mit klassischem Propeller und 
E-Motor statt Turbine unterscheidet sich aerodynamisch nicht von einer 
Propellerturbine. Weshalb man einige Eigenschaften der E-Version aus den 
Eigenschaften der Turbinenversion ableiten kann. Genau darum ging es 
mir.

: Bearbeitet durch User
von Timm T. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Ein Propellerantrieb mit klassischem Propeller und
> E-Motor statt Turbine unterscheidet sich aerodynamisch nicht von einer
> Propellerturbine.

Wobei es sich bei Flugzeugen durchaus lohnen könnte, hier Wasserstoff zu 
verbrennen. Im Fahrzeug gibt es ja das Wirkungsgradproblem, welches 
sowohl für Verbrennung als auch für Brennstoffzellen gilt. Die 
Flugzeugturbine dürfte einen akzeptablen Wirkungsgrad mit Wasserstoff 
bringen.

von (prx) A. K. (prx)


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Timm T. schrieb:
> Wobei es sich bei Flugzeugen durchaus lohnen könnte, hier Wasserstoff zu
> verbrennen.

Hatte ich deshalb vorhin schon genannt. Der Haken ist der Platzbedarf 
der Tanks. Die volumetrische Energiedichte von Wasserstoff ist 
wesentlich geringer als die von Kerosin, und in die Tragflächen kriegst 
du den nicht rein.

> Flugzeugturbine dürfte einen akzeptablen Wirkungsgrad mit Wasserstoff
> bringen.

Wobei man ein wenig auf die Stickoxid-Emission achten muss. Das könnte 
etwas zu Lasten der Effizienz gehen. Bei Kolbenmotoren für Wasserstoff 
gibts dieses Problem auch. Ist eine Temperaturfrage, je heisser die 
Verbrennung, desto mehr NOx.

PS: VW kriegt das bestimmt locker und effizient in den Griff. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Timm T. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Die volumetrische Energiedichte von Wasserstoff ist
> wesentlich geringer als die von Kerosin

Aber Volumen interessiert doch bei Flugzeugen weniger als Masse.

Unter den Sitzen der Holzklasse ist noch vieeel Platz.

von Gustav K. (hauwech)


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A. K. schrieb:
> @Gustav: In der Luftfahrt geht es nicht ohne Kohlenwasserstoffantrieb,
> jedenfalls noch nicht, und ohne Luftfahrt geht es auch nicht. Also gibt
> es auch keinen Grund, auf der Strasse den Kohlenwasserstoffantrieb zu
> reduzieren. Habe ich das so richtig verstanden?

Nicht ganz: Aus Sicht des Umweltschutzes sind mehrere Bereiche für die 
Umweltverschmutzung verantwortlich, man setzt das Eisen aber nur zu 
gerne beim Auto an. Der Bürger soll die Welt retten und Wasser saufen, 
während in anderen Bereichen weiterhin Wein gesoffen wird.

Da wird z.B. freudestrahlend berichtet, dass sich die Bewegungen in der 
Luftfahrt alle 15 Jahre verdoppeln. Also wird ein von mir mühsam 
eingesparter Liter Brennstoff woanders wieder doppelt und dreifach zum 
Rohr rausgeblasen.

Als Krönung werden in der kommerziellen Luftfahrt vor lauter Billig und 
noch mehr Angebot bereits hier und da Verluste eingeflogen. 
Umweltverschmutzung alleine reicht nicht, man will dabei unbedingt auch 
noch Geld drauf legen.

> ohne Luftfahrt geht es auch nicht
Also ich brauche keine Luftfahrt, saubere Luft zum Atmen schon eher.

von (prx) A. K. (prx)


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Timm T. schrieb:
> Aber Volumen interessiert doch bei Flugzeugen weniger als Masse.

Vergrössertes Volumen interessiert bei Flugzeugen ebenso wie Masse, wenn 
es sich negativ auf Luftwiderstand und Reisegeschwindigkeit auswirkt.

Bei Kerosintanks ist die Form irrelevant, weil Druck und Temperatur der 
Umgebung entsprechen können. Tanks für Flüssigwasserstoff sind dagegen 
verteufelt kalt und nicht drucklos. Folglich muss die Oberfläche 
minimiert werden, damit die Masse der Tanks und deren Wärmedämmung nicht 
überhand nehmen. Das schliesst flache oder kleine Tanks aus, erfordern 
relativ grosse näherungsweise kugelförmige oder zylindrische Tanks.

Addiere zunächst zum Volumen der Rumpftanks bestehender Flugzeuge das 
Volumen der Flügeltanks, da es die nicht mehr geben wird, und 
multipliziere das aufgrund der geringeren volumetrischen Energiedichte 
mit mindestens Faktor 4. Leg dann noch was drauf, weil sich die Tankform 
nicht der Rumpfform anpassen kann. Das zu realisieren ist nicht 
unmöglich, kann aber erheblichen Einfluss auf die Bauweise von Fliegern 
haben.

> Unter den Sitzen der Holzklasse ist noch vieeel Platz.

Sozusagen drauf sitzend? Damit die Holzklassepassagiere mit 
tiefgefrorenem Gemächte im Ziel ankommen? ;-)

: Bearbeitet durch User
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Der Ansatz währe eher die Passagiere im Flügel zu verstauen, die 
Businessklasse in die Nase des der Flügel, dann können sie alle vorn 
sitzen und die Tanks in den/die Rümpfe, die wollen eh nicht raus 
schauen.
Das ganze als Nurflügler  konziepiert, wie beim modernen Stelthbomer, 
dann lässt sich der Bombenschacht gleich als Wechseltank- und 
Gepäckwechselanlage benutzen.

Win win win win Situation

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Icke ®. (49636b65)


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Winfried J. schrieb:
> das ganze als Nurflügler

Hat leider einen entscheidenden Nachteil, alle Flughäfen müßten für 
diesen Flugzeugtyp erheblich umgebaut werden.

von Paul B. (paul_baumann)


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Winfried J. schrieb:
> das ganze als Nurflügler...

Wenn ich ein Grüner wäre, würde ich einen Nur-Rumpfler konstruieren, 
der sich durch vollständige Einsparung jeglichen Treibstoffes 
auszeichnet.

MfG Paul

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Icke ®. schrieb:
> Winfried J. schrieb:
>> das ganze als Nurflügler
>
> Hat leider einen entscheidenden Nachteil, alle Flughäfen müßten für
> diesen Flugzeugtyp erheblich umgebaut werden.

Er kommt,inklusive der Anpassung der Airports an die neuen 
Anforderungen. Das liegt in der Natur der ökonomischen Struktur globalen 
Wirtschaftens begründet. Der Anteil der Personentransporte am gesamten 
Flugverkehrsaufkommen wird sich in dem Masse senken, wie sich das 
Kapital in den Händen weniger konzentriert und gleichzeitig der globale 
Warenhandel zunimmt.

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Paul B. schrieb:
> Winfried J. schrieb:
>> das ganze als Nurflügler...
>
> Wenn ich ein Grüner wäre, würde ich einen Nur-Rumpfler konstruieren,
> der sich durch vollständige Einsparung jeglichen Treibstoffes
> auszeichnet.
>
> MfG Paul

tja, das scheint aber deine Farbe nicht zu sein und Du nicht deren 
Denkblase.
Da scheint es gut du bastelst etwas und dichtest dabei ein wenig, und 
wenn es nur zur eigenen Erbauung ist. Wer derart beschäftigt ist macht 
weniger Dummheiten.

Namaste

von Icke ®. (49636b65)


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Winfried J. schrieb:
> Er kommt,inklusive der Anpassung der Airports an die neuen
> Anforderungen.

Oh je, da muß BER schon wieder umgebaut und die Eröffnung auf 2035 
verschoben werden...

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Wenn Ihr in B. mal das "Neuland IT" betretet könnt ihr als erste damit 
aufwarten, indem ihr gleich anfangt.Das spart einen Schritt und ihr 
könntet vom letzten auf den ersten Platz vorrücken.

Gruß an Otto aus Berlin-Johannisthal in meiner Geburtsstadt.

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Lutz H. (luhe)


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Paul B. schrieb:
> Wenn ich ein Grüner wäre, würde ich einen Nur-Rumpfler konstruieren,
> der sich durch vollständige Einsparung jeglichen Treibstoffes
> auszeichnet.

Geht ganz einfach:
Noch im ersten Jahr muss  50% der Tragfläche eingespart werden und in 
den drei darauf folgenden Jahren jeweils 25% der ursprünglichen Fläche.

von Paul B. (paul_baumann)


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Lutz H. schrieb:
> Geht ganz einfach:
> Noch im ersten Jahr muss  50% der Tragfläche eingespart werden und in
> den drei darauf folgenden Jahren jeweils 25% der ursprünglichen Fläche.

Na, da findet mein Vorschlag doch den gebührenden Anklang!
:)

MfG Paul

von (prx) A. K. (prx)


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Winfried J. schrieb:
> Der Ansatz währe eher die Passagiere im Flügel zu verstauen,

Wie so oft war diese Idee schon mal da:
https://de.wikipedia.org/wiki/Junkers_G_38#Konstruktion

War ohnehin mehr Flügel als Rumpf:
https://www.youtube.com/watch?v=oK_EQwzCabA

von Holm T. (Gast)


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Lars R. schrieb:
> Fabian F. schrieb:
>>> Zuletzt noch die fetten und gewichtigen
>>> Airliner, die es wohl nie schaffen werden, elektrisch vom Boden
>>> abzuheben.
>> Abheben wohl nicht. Reisefluhöhe ist schon eher plausibel. Nachdem ein
>> E-Flugzeug potentiell ohne Sauerstoff auskommt, könnten die deutlich
>> höher fliegen, mit geringerem Luftwiderstand.
>
> Mit Propeller? Beim Erreichen der Reiseflughöhe werden die Motoren von
> Flüssigtreibstoff auf Strom umgestellt? Stromversorgung über
> Solarpanele?
>
Nee, mit Windgeneratoren :-)

>
>> Die lokalen Stromnetzte haben in der Regel genug Reserve, nachdem der
>> Strombedarf in den letzten Jahrzehnten pro Haushalt deutlich abgenommen
>> hat.
>
> Genauso wie der Bedarf an Neuwagen durch Privatkäufer deutlich
> abgenommen hat... Menschen sitzen im Halbdunklen bei schlechtem Licht zu
> Hause und sind eine helle Beleuchtung mit brauchbarem Spektrum
> (niedrigere Effizienzklasse) gar nicht mehr gewohnt. Die Wäsche wird nur
> noch mit 30 Grad gewaschen und die Raumtemperatur wird gesenkt.

Und genauso nützlich war das "spart Wasser!".
Es hat keineswegs dazu geführt das es jetzt in der Sahara mehr davon 
gibt, sondern dazu das die Preise stiegen und Entwässerungsanlagen auf 
geringeren Durchsatz umgerüstet werden mußten, schweineteuer.

Wer kennt noch die Sprengwagen im Sommer die die Straßen wuschen und 
abkühlten? Ich..aus DDR Zeiten...wo Alles soo knapp war...

Gruß,

Holm

von (prx) A. K. (prx)


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Lars R. schrieb:
> Die Wäsche wird nur noch mit 30 Grad gewaschen

Wenn dir das reicht... Mir sind 60° für Hygienekram lieber.
Aber jedem das Seine.

Holm T. schrieb:
> Und genauso nützlich war das "spart Wasser!".

Eigentlich geht es dabei um Spanien, die sind da wirklich etwas knapp. 
Für D ist das bloss ein sinnloser Nebeneffekt einer Gesamtregelung.

: Bearbeitet durch User
von Gustav K. (hauwech)


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Fabian F. schrieb:
> In Deutschland gibt es ca. 40 Millionen PKW und 44 Millionen Haushalte.
> 46% davon sind Eigenheime, die entweder schon eine Lademöglichkeit
> haben, oder mit geringen Kosten eine Schaffen können.
> Bleiben also 20Millionen PkW die im öffentlichen Raum geladen werden
> müssen.

OK, damit wäre das Problem mit den mangelnden Steckdosen doch erheblich 
entschärft. Zusammen mit den vorhandenen Garagen hätten dann ca. 50% der 
künftigen Elektroautos bereits heute eine Steckdose. Also dann die 
Eigenheimheim- und Garagenbesitzer vortreten und auf Elektroauto 
umsteigen.

So wird es nur nicht laufen, denn den fetten SUV gegen einen 
elektrischen Klein- oder Kleinstwagen im Format fahrender Aschenbecher 
eintauschen, wird kaum einer wollen. Es wird etwas Druck benötigen.

Wie ganz aktuell ab letzten Sonntag in Paris, Fahrzeuge ohne aktuell 
gültige Umweltplakette dürfen dort tagsüber nicht mehr bewegt werden. 
Bei Nichteinhaltung hagelt es saftige Geldstrafen: 
https://www.crit-air.fr/de/

Da man die Fahrzeuge sinnigerweise in 6 Kategorien eingeteilt hat, kann 
man die Latte jederzeit höher hängen, damit die nächste Generation 
Fahrzeuge auf den Müll wandert. Nebenbei ein nettes Regulativ, um die 
Wirtschaft anzukurbeln.

Also das Elektroauto wird kommen, wenn auch mit etwas Zwang.

von Fabian F. (fabian_f55)


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Gustav K. schrieb:

> So wird es nur nicht laufen, denn den fetten SUV gegen einen
> elektrischen Klein- oder Kleinstwagen im Format fahrender Aschenbecher
> eintauschen, wird kaum einer wollen. Es wird etwas Druck benötigen.

Ich denke mit einer Zuckerbrot & Peitsche Methode wird man am besten 
fahren.
Zum einen die Daumenschrauben bei den Abgasen anziehen, aber 
gleichzeitig Auswege schaffen.
Dazu gehört eine öffentlich geförderte und vereinheitlichte 
Ladeinfrastruktur.
Und ja, muss man einfach akzeptieren, dass manche auf ihr 200kW 
Dickschiff-Geschoss nicht verzichten wollen. Also anstatt auf den 
albernen Luxus-hybriden wie Porsche Cayenne SH rumzuhacken und zu 
fordern, dass die von Förderung X oder Ausnahmeregel Y ausgenommen 
werden, sollte man lieber froh sein, dass der wenigstens auf dem Weg zum 
Supermarkt oder ins Büro keinen Sprit mehr verbrennt.
Das ist kein Vorwurf gegen dich, Gustav, sondern eine Debatte die ich 
unter E-Auto-fahrern beobachte. Da wird dann gegen alles geätzt, was von 
einem Luxushersteller kommt.
Mag sein, dass das nicht die optimale Lösung ist, aber auf alle Fälle 
besser als der Ist-Stand.
Und diese reichen Kunden sind es die die initialen Entwicklungskosten 
tragen, was am Ende der breiten Masse zu gute kommt (s.Tesla Model S -> 
Model 3)

von Matthias L. (limbachnet)


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Gustav K. schrieb:
>> In Deutschland gibt es ca. 40 Millionen PKW und 44 Millionen Haushalte.
>> 46% davon sind Eigenheime, die entweder schon eine Lademöglichkeit
>> haben, oder mit geringen Kosten eine Schaffen können.

Was sind denn das für Eigenheime? 46% der Haushalte in Ein- und 
Zweifamilienhäusern würde mich sehr überraschen.

Wenn da die Eigentums-Wohnungen mit dabei sind, die oft in Hochhäusern 
liegen und zu denen vielfach keine Garage gehört, dann hilft das bei den 
Lademöglichkeiten weit weniger als es auf den ersten Blick erscheint.

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Matthias L. schrieb:
> Was sind denn das für Eigenheime? 46% der Haushalte in Ein- und
> Zweifamilienhäusern würde mich sehr überraschen.
>
> Wenn da die Eigentums-Wohnungen mit dabei sind, die oft in Hochhäusern
> liegen und zu denen vielfach keine Garage gehört, dann hilft das bei den
> Lademöglichkeiten weit weniger als es auf den ersten Blick erscheint.

Kommt mir auch deutlich zu viel vor. Außerdem gibt's dann auch noch 
Häuser in den Innen- und Altstädten, die zwar vielleicht Eigenheime 
sind, aber ebenfalls weder Parkplatz noch Garage am Haus haben. 
Allenfalls gehören denen entferne Parkplätze/Garagen, meist aber nicht.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Icke ®. schrieb:
> Winfried J. schrieb:
>> das ganze als Nurflügler
>
> Hat leider einen entscheidenden Nachteil, alle Flughäfen müßten für
> diesen Flugzeugtyp erheblich umgebaut werden.

es sind doch auch alle Seehäfen umgebaut worden,
damit man Container-Frachter bedienen kann.

wenn der Mensch heutzutage etwas will, dann macht der das.

lasst uns man noch 5 Mrd mehr auf der Welt sein,
dann gibts auch Space-Mining, Fracht-Raumschiffe etcpp.

Ausser es kommt die grosse Viren-Seuche, die wie Grippe übertragbar,
aber nicht heilbar ist

von Cyblord -. (cyblord)


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● J-A V. schrieb:
> Ausser es kommt die grosse Viren-Seuche, die wie Grippe übertragbar,
> aber nicht heilbar ist

Direkt nach dem Atomkrieg und gleich vor dem Sharknado (Tornado in dem 
sich lebende sehr sehr wütende Haie befinde).

von Paul B. (paul_baumann)


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● J-A V. schrieb:
> wenn der Mensch heutzutage etwas will, dann macht der das.

Sinnvoll oder nicht -er macht es.
:((

● J-A V. schrieb:
> lasst uns man noch 5 Mrd mehr auf der Welt sein,

Das passiert nicht. Vorher dezimieren sich die Menschen selbst, weil der 
Planet nicht für so viele Menschen Lebensraum und Nahrung bietet.

MfG Paul

von Michael B. (alter_mann)


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Fabian F. schrieb:
> Ich denke mit einer Zuckerbrot & Peitsche Methode wird man am besten
> fahren.
> Zum einen die Daumenschrauben bei den Abgasen anziehen, aber
> gleichzeitig Auswege schaffen.

Du hast unser Staats- und Steuersystem noch nicht verstanden.
Diese Methode mit Daumenschraube und Ausweg wird nur für große Einkommen 
und Vermögen angewandt.

von Falk B. (falk)


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@ Timm Thaler (timm-thaler)

>> Ein Propellerantrieb mit klassischem Propeller und
>> E-Motor statt Turbine unterscheidet sich aerodynamisch nicht von einer
>> Propellerturbine.

>Wobei es sich bei Flugzeugen durchaus lohnen könnte, hier Wasserstoff zu
>verbrennen.

Jaja, das sind sie wieder, die gefühlten Experten ;-)

Wasserstoff ist wissenschaftlich betrachtet ganz nett, praktisch aber in 
verdammt vielen Anwendungen nur unsinnig aufwändig. Das gilt nicht nur 
für Autos und Flugzeuge, auch für Raketen. Das Spaceshuttle flog mit 
Wasserstoff/Sauerstoff in Flüssigform. Mit dem Ergebnis, das die Kiste 
schweineteuer war, man rechnete mit ~500MILLIONEN Dollar / Start! 
Natürlich nicht nur wegen des Wasserstoffs.

Die Russen fliegen sie über 50 Jahren mit Kerosin/Sauerstoff (ja, 
prophanes Flugzeugbenzin) und sind damit unschlagbar robust und 
preiswert!  Die ollen Sojus-Kapseln, nicht zu verwechseln mit 
Nespresso-Kapseln ;-) fliegen seit über 40 Jahren technisch nahezu 
unverändert und erhalten die ISS am Leben!

>Flugzeugturbine dürfte einen akzeptablen Wirkungsgrad mit Wasserstoff
>bringen.

So wie der E-Motor einen akzeptablen Wirkungsgrag gegenüber dem Strom 
bringt. Dumm nur, daß der, noch mehr als Wasserstoff, beschissen zu 
speichern ist!

Aber gefühlt ist das alles SUUUUUPER!!!

von Falk B. (falk)


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@ Timm Thaler (timm-thaler)

>> Die volumetrische Energiedichte von Wasserstoff ist
>> wesentlich geringer als die von Kerosin

>Aber Volumen interessiert doch bei Flugzeugen weniger als Masse.

>Unter den Sitzen der Holzklasse ist noch vieeel Platz.

In den Köpfen nicht weniger Holzköpfe noch viel mehr . . .

von Falk B. (falk)


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@ Paul Baumann (paul_baumann)

>Wenn ich ein Grüner wäre, würde ich einen Nur-Rumpfler konstruieren,
>der sich durch vollständige Einsparung jeglichen Treibstoffes
>auszeichnet.

HIHIHI!!!

Ist Kerosin eigentlich vegan??? Weil, das waren ja mal alles Dinosaurier 
und so . . .

von Falk B. (falk)


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@ Holm Tiffe (holm)

>Und genauso nützlich war das "spart Wasser!".
>Es hat keineswegs dazu geführt das es jetzt in der Sahara mehr davon
>gibt, sondern dazu das die Preise stiegen und Entwässerungsanlagen auf
>geringeren Durchsatz umgerüstet werden mußten, schweineteuer.

Gut gemeint ist noch lange nicht gut gemacht. 8-0

>Wer kennt noch die Sprengwagen im Sommer die die Straßen wuschen und
>abkühlten? Ich..aus DDR Zeiten...wo Alles soo knapp war...

Die Sprengwagen sind wieder im kommen, wenn gleich ohne Wasser . . .

von Falk B. (falk)


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@ Paul Baumann (paul_baumann)

>> lasst uns man noch 5 Mrd mehr auf der Welt sein,

>Das passiert nicht.

Ohn doch.

> Vorher dezimieren sich die Menschen selbst, weil der
>Planet nicht für so viele Menschen Lebensraum und Nahrung bietet.

Naja, du unterschätzt das Durchhaltevermögen des Viruses namens Mensch.

von Der M. (mhh)


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A. K. schrieb:
> Lars R. schrieb:
>> Die Wäsche wird nur noch mit 30 Grad gewaschen
>
> Wenn dir das reicht... Mir sind 60° für Hygienekram lieber.
> Aber jedem das Seine.

Ich denke er meint die neumodischen Geräte, wo Du 60°C einstellst und 
diese ohne Rückinfo heimlich nur mit 30°C - aber dafür dreimal so lange 
waschen. Für den Beschiss gibt es dann die A+++ Medaille...

von Paul B. (paul_baumann)


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Falk B. schrieb:
> Ist Kerosin eigentlich vegan???

Das denke ich doch. Man könnte versuchen damit Salat anzumachen statt 
der Leute die es tanken.

> Weil, das waren ja mal alles Dinosaurier
> und so . . .

Die werden ohnehin immer trauriger:
https://www.youtube.com/watch?v=Sd0omymJ_C8

MfG Paul

von (prx) A. K. (prx)


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Falk B. schrieb:
> Das Spaceshuttle flog mit
> Wasserstoff/Sauerstoff in Flüssigform.

Damit ist man auch zum Mond geflogen. Die erste Stufe der Saturn V 
verwendete zwar Kerosin, aber die zweite und dritte Stufe Wasserstoff. 
Die bisher noch konkurrenzfähige Ariane im Haupttriebwerk ebenso. Auch 
bei den Sovjets/Russen findet man in Raketenstufen bisweilen 
Wasserstoff.

: Bearbeitet durch User
von Lars R. (lrs)


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Der M. schrieb:
> A. K. schrieb:
>> Lars R. schrieb:
>>> Die Wäsche wird nur noch mit 30 Grad gewaschen
>>
>> Wenn dir das reicht... Mir sind 60° für Hygienekram lieber.
>> Aber jedem das Seine.
>
> Ich denke er meint die neumodischen Geräte, wo Du 60°C einstellst und
> diese ohne Rückinfo heimlich nur mit 30°C - aber dafür dreimal so lange
> waschen. Für den Beschiss gibt es dann die A+++ Medaille...

Der Effekt "tausche Zeit für A+*" ist mir auch bekannt. Ich hoffe 
jedoch, dass die Waschmaschine noch mit 60Grad wäscht, wenn man 60Grad 
einstellt. Trotzdem wird heutzutage eher mit den Chemikalien der 
Waschmittel "hell gefärbt" (aka gereinigt), als mit Temperatur. Ich habe 
jedenfalls inzwischen Schwierigkeiten, überhaupt noch 
Temperatur-taugliche Stoffe und Waschmittel zu finden. Überhaupt sehe 
ich fast keine echten Stoffe mehr, sondern fast nur noch Plastiksäcke 
mit Ärmeln. Das hat man nun vom Flaschenzurückbringen...


Edit:
Zu "Mir sind 60° für Hygienekram lieber.":

Socken für 60Grad gibt es immer weniger. Ich mache es mit den 
40Grad-Socken trotzdem, aber die die 30Grad-Socken sind schon auf dem 
Vormarsch...

: Bearbeitet durch User
von Timm T. (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Die Russen fliegen sie über 50 Jahren mit Kerosin/Sauerstoff (ja,
> prophanes Flugzeugbenzin)

Du Schnellmerker, nur mal so als Erinnerung: Es geht um alternative 
Energiespeicher und Antriebe. Wasserstoff kann man mit brauchbarem 
Wirkungsgrad erzeugen, Methanol vielleicht auch noch, Kerosin eher 
nicht.

Und die Erzeugung von Raketentreibstoff wie im "Marsianer" scheint auch 
noch etwas - unüblich zu sein.

von Gustav K. (hauwech)


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Fabian F. schrieb:
> Das ist kein Vorwurf gegen dich, Gustav, sondern eine Debatte die ich
> unter E-Auto-fahrern beobachte. Da wird dann gegen alles geätzt, was von
> einem Luxushersteller kommt.

Es geht weniger um Fahrzeuge der Luxushersteller, sondern um den 
Modetrend, mit nem Lastwagen rumzufahren zu müssen. Je mehr es 5 vor 12 
ist, je fetter werden die Autos.

von Jörg S. (joerg-s)


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Komisch ist nur das Tesla mit seinen tonnenschweren Luxuskarossen mit 
hohem Verbrauch bei vielen Elektroauto Enthusiasten als das Nonplusultra 
gilt. Sobald Strom "im Tank" ist, scheint die Frage nach der Ökologie 
ausgeschaltet zu sein.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Paul B. schrieb:
> ● J-A V. schrieb:
>> lasst uns man noch 5 Mrd mehr auf der Welt sein,
>
> Das passiert nicht. Vorher dezimieren sich die Menschen selbst, weil der
> Planet nicht für so viele Menschen Lebensraum und Nahrung bietet.

mit Algennahrung schon, da steckt noch so einiges an Potential drin

von Holm T. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Lars R. schrieb:
>> Die Wäsche wird nur noch mit 30 Grad gewaschen
>
> Wenn dir das reicht... Mir sind 60° für Hygienekram lieber.
> Aber jedem das Seine.
>
> Holm T. schrieb:
>> Und genauso nützlich war das "spart Wasser!".
>
> Eigentlich geht es dabei um Spanien, die sind da wirklich etwas knapp.
> Für D ist das bloss ein sinnloser Nebeneffekt einer Gesamtregelung.

Du sagst es, es muß immer Alles gesamtreguliert werden, genau so 
sinnvoll wie ein Bundesland anzuzählen weil es keine Seilbahnverordnung 
hat..natürlich auch keine Seilbahnen..aber danach fragt ja Keiner.
(weiß nicht mehr wo das war)

Gruß,

Holm

von Paul B. (paul_baumann)


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● J-A V. schrieb:
> mit Algennahrung schon, da steckt noch so einiges an Potential drin

Mit Entengrütze und Heuschreckensalat wird man da auf verlorenem Posten 
stehen.

MfG Paul

von Fabian F. (fabian_f55)


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Jörg S. schrieb:
> Komisch ist nur das Tesla mit seinen tonnenschweren Luxuskarossen mit
> hohem Verbrauch bei vielen Elektroauto Enthusiasten als das Nonplusultra
> gilt. Sobald Strom "im Tank" ist, scheint die Frage nach der Ökologie
> ausgeschaltet zu sein.

Ich bin kein Fan von Tesla. Die Verarbeitungsqualität ist mieß und das 
Auto phänomenal unpraktisch wg. der immensen Größe. Trotzdem braucht ein 
Tesla im Alltag nicht signifikant mehr Strom als ein E-Golf.
Wir hatten einen Tesal Model S90D für eine Woche ausgeliehen. Im 
täglichen Pendeln hatte ich eine verbrauch von 180Wh/km, also nur ca. 
15Wh mehr als unser E-Golf.
Im Winter ist der Tesla sogar sparsamer als der E-Golf wg. einer 
besseren Wärmepumpe.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Paul B. schrieb:
> ● J-A V. schrieb:
>> mit Algennahrung schon, da steckt noch so einiges an Potential drin
>
> Mit Entengrütze und Heuschreckensalat wird man da auf verlorenem Posten
> stehen.
>
> MfG Paul

nu' sei ma' nicht so engstirnig, daraus lassen sich viele Produkte 
gewinnen.
Und wenns nur Biodiesel ist, damit die "normalen" Fressalien weiterhin 
vom Feld kommen können.

von Timm T. (Gast)


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Fabian F. schrieb:
> Wir hatten einen Tesal Model S90D für eine Woche ausgeliehen. Im
> täglichen Pendeln hatte ich eine verbrauch von 180Wh/km, also nur ca.
> 15Wh mehr als unser E-Golf.

Nanana, wieder einer, der mit Fakten kommt. Das geht doch nicht.

Gefühlt dürfen die Lithiumvorkommen nicht reichen. Gefühlt muss ein 
Eauto ineffizient sein. Gefühlt erfriert man darin, wenn es etwas kälter 
wird.

Leute wollen keine Fakten, Leute wollen ihre Vorurteile bestätigt sehen.

von Paul B. (paul_baumann)


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Timm T. schrieb:
> Gefühlt dürfen die Lithiumvorkommen nicht reichen. Gefühlt muss ein
> Eauto ineffizient sein. Gefühlt erfriert man darin, wenn es etwas kälter
> wird.

Nicht gefühlt, sondern real, bleibt die Anzahl der Phantasten etwa 
gleich oder geht glücklicherweise sogar ein wenig zurück.

SCNR
Paul

von Jörg S. (joerg-s)


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Fabian F. schrieb:
> Trotzdem braucht ein
> Tesla im Alltag nicht signifikant mehr Strom als ein E-Golf.
> Wir hatten einen Tesal Model S90D für eine Woche ausgeliehen. Im
> täglichen Pendeln hatte ich eine verbrauch von 180Wh/km, also nur ca.
> 15Wh mehr als unser E-Golf.
Da gab es bei Tests auf Prüfständen schon mal andere Werte. Teilweise 
über 50% Mehrverbrauch gegenüber e-Golf/i3.

von Timm T. (Gast)


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Jörg S. schrieb:
> Da gab es bei Tests auf Prüfständen schon mal andere Werte. Teilweise
> über 50% Mehrverbrauch gegenüber e-Golf/i3.

Jetzt überleg noch mal, von welcher Firma der e-Golf kommt und setzt das 
mal in Zusammenhang mit dem Wort "Prüfstand".

Um Dir beim Denken zu helfen: Da wird wohl eher der e-Golf auf dem 
Prüfstand 50% Minderverbrauch haben gegenüber dem realen Straßenverkehr.

von Richard H. (richard_h27)


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Timm T. schrieb:
> Um Dir beim Denken zu helfen: Da wird wohl eher der e-Golf auf dem
> Prüfstand 50% Minderverbrauch haben gegenüber dem realen Straßenverkehr.

Aber wenigstens beim Stickoxid bleibt er ehrlich.

von Fabian F. (fabian_f55)


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Jörg S. schrieb:
> Fabian F. schrieb:
> Da gab es bei Tests auf Prüfständen schon mal andere Werte. Teilweise
> über 50% Mehrverbrauch gegenüber e-Golf/i3.

Ich bin nicht der einzige der keinen Nennenswerten Unterschied zwischen 
beiden "erfahren" hat.


http://www.spritmonitor.de/de/uebersicht/198-Tesla_Motors/1315-Model_S.html?powerunit=2

http://www.spritmonitor.de/de/uebersicht/50-Volkswagen/452-Golf.html?fueltype=5&powerunit=2

Wenn man bedenkt, dass der Tesla ca. 600kg! mehr wiegt (Ca. 25% mehr) 
wird schon mal deutlich wie insignifikant das Gewicht ist.

von Icke ®. (49636b65)


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Fabian F. schrieb:

> täglichen Pendeln hatte ich eine verbrauch von 180Wh/km, also nur ca.
> 15Wh mehr als unser E-Golf.

Wie genau habt ihr den Verbrauch ermittelt? Stromzähler vor der 
Ladestation?

von 3162534373 .. (3162534373)


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: Bearbeitet durch User
von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Weil es gerade für ein anderes Projekt passt, habe ich mal folgendes 
Experiment zur Ermittlung der Daten gestartet:

Fahrzeug bei einer Außentemperatur von 0°C lange „warm“ gefahren. Mit 
warm ist nicht die Lufttemperatur des Innenraums gemeint (die thermische 
Kapazität der Innenraumluft ist sehr gering), sondern mittlere 
Temperatur der thermischen Kapazität der Inneneinbauten. Anschließend 
habe ich das Auto bei konstant 0°C Außentemperatur abkühlen lassen und 
die Temperatur gemessen. Weiterhin die exakte Scheibenfläche. Aus diesen 
Daten kann der thermische Widerstand und die thermische Kapazität des 
Fahrzeuginnenraums gut abgeschätzt werden um sie anschließen in einem 
Simulationssystem (LTSpice) nachzubilden. Die Simulation passt perfekt 
zur durchgeführten Messung.  Somit können nun die Leistungsdaten für 
eine Heizung abgeschätzt werden.

Bei 0°C Außentemperatur und 14°C der thermischen Kapazität (ca. 22°C 
Lufttemperatur) benötigt man konstant 6,8 kW Heizleistung. Zum Aufheizen 
des Fahrzeuges sind ca.  16 kW notwendig. Anbei die Simulationsfiles für 
LTSpice wenn jemand „sein“ Fahrzeug mal nachrechnen möchte.

von Robert L. (lrlr)


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im Stand?

> benötigt man konstant 6,8 kW Heizleistung.

das kann nicht stimmen
0°C ist ja realtiv warm

hab 2 Autos mit Standheizung (golf/sharan) beide haben bei weitem keine 
7kW Heizleistung und werden auch bei -15°C Warm (1/2 Stunde)..
bei 0°C viel früher..

beim Golf ist dann auch der (großteil vom ) Motor warm (beim Sharan 
nicht)

von Timm T. (Gast)


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Robert L. schrieb:
> beide haben bei weitem keine
> 7kW Heizleistung und werden auch bei -15°C Warm

Mir kommt der Wert auch ziemlich hoch vor, allerdings: Was Du als "warm" 
empfindest, ist die Temperatur der Innenraumluft, die bekommst Du mit 
dem Gebläse auch bei -15°C hoch. Dass dann die feste Materie (Türen, 
Scheiben, Himmel) vielleicht nur 5°C oder bei den Scheiben noch weniger 
haben, stört Dich eher nicht. Ausser wenn die Scheiben deswegen 
vereisen.

Gibt es denn keine Angaben, was so ein Wärmetauscher an 
Übertragungsleistung bringen kann? Ich kenn mich mit Autoteilen nicht so 
aus, aber da sollte es doch Hersteller-Datenblätter geben, oder?

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Man darf unterscheiden, ob ich nur die Luft erwärme und diesen warmen 
Luftstrom in Kopfhöhe als angenehm empfinde oder ob der gesamte 
Innenraum auf eine Komforttemperatur gebracht wird. Um die reine Luft 
von -15°C auf 20°C zu erwärmen benötigt es relativ wenig Energie. Exakt 
620E3 J bei 2m² Luft. Das schafft man mit 344W Heizleistung in 30 min. 
Deshalb auch das Gefühl, es kann nicht stimmen. Mit dem Erwärmen setzt 
jedoch sofort Wärmeleitung ein und bei einer Temperaturdifferenz von 14 
Grad gehen nun mal 6809W durch die Fenster. Ob man das mag oder nicht. 
Tatsächlich ist die Luft an den Scheiben durch das Lüftungssystem sehr 
viel kälter und damit auch der Wärmeverlust.  Eine sehr detaillierte 
Untersuchung findet man hier [1]. Sie geht bei einer Außentemperatur von 
5°C und einer Komforttemperatur von 20°C in Brusthöhe von einer 
stationären Heizleistung von 2kW aus. Bei 23°C sind es schon 3.8kW. 
Interessant sind auch die Aussagen zur Reichweitenreduzierung bei 
einigen Elektroserienmodellen. Bei 5°C Außentemperatur geht man von 
einer Reichweitenreduzierung von ca. 40%-45% aus.

[1] http://publications.rwth-aachen.de/record/229344/files/4935.pdf

von (prx) A. K. (prx)


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Wenn man ein wenig das Web umgräbt, dann findet man zu KFZ-Klimaanlagen 
zwar bedauernswert wenig Zahlen zwischen den Lobpreisungen, aber ab und 
zu haben sie dann doch mal vergessen, sie rauszulöschen. Das scheint in 
besseren Fällen bei 4-5kW Heizleistung zu liegen.

: Bearbeitet durch User
von U. B. (Gast)


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> Durchgefrorenes Elektro-Auto, wie funktioniert das im Winter

Alte Hausfrauen-/ bzw. -männer- Regel:
GANZ langsam im Kühlschrank auftauen ...   ;-)

von Robert L. (lrlr)


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also die Stanheizung erwärmt natürlich nur die luft (das aber auch auf 
25°C oder mehr, weil es da scheinbar keine vernünftige regelung gibt)

da gehen dann sicher keine 7kw durch die Fenster , vorallem nicht bei 
nur 0°C (die Energie würde ja auch zum großteil aus der Luft kommen 
,oder wo soll die sonst herkommen?)

die Sitze und Lenkrad usw haben dann auch nicht -15°C

: Bearbeitet durch User
von Fabian F. (fabian_f55)


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Joe G. schrieb:

> Deshalb auch das Gefühl, es kann nicht stimmen. Mit dem Erwärmen setzt
> jedoch sofort Wärmeleitung ein und bei einer Temperaturdifferenz von 14
> Grad gehen nun mal 6809W durch die Fenster.
Nur kommt man eben nicht auf solche Temperaturdifferenzen. weil das Auto 
keine homogene 22°C Suppe ist. Ich hab mal nach der Fahrt zur Arbeit[Ca. 
30 min) heute im Auto nachgemessen (Mit K-Type Sensor vom MM).Außen 
hatte es ziemlich genau 0°C
An Frontscheibe: 8°C
Scheibe Fahrerseite 13°C
Scheibe hinten links 8°C
Heckscheibe: 6°C
Luftstrom auf Gesichtshöhe 21°C
Fußraum 16°C
Mitte des Autos 17°C

Die durchschnittliche Heizleistung war 2,8kW während der Fahrt. Nachdem 
das Auto an der Steckdose vorgeheizt wurde, spielt dier Erwärmung hier 
also keine Rolle-

< Bei 23°C sind es schon 3.8kW.
> Interessant sind auch die Aussagen zur Reichweitenreduzierung bei
> einigen Elektroserienmodellen. Bei 5°C Außentemperatur geht man von
> einer Reichweitenreduzierung von ca. 40%-45% aus.
 45% Reichweitenreduzierung hatte ich erst bei <-15°C... Ist so ne Sache 
mit Simulationen....

von Lars R. (lrs)


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Die Fragen sind, was bedeutet "Heizen" und was bedeutet "Das Auto hat 22 
Grad".

Messe ich die Zimmertemperatur am Heizkörper oder in der Ecke am 
Fußboden. Messe ich im Einstrahlungsbereich oder deutlich verdeckt an 
einer Außenwand. Messe ich die Temperatur über einem Teelicht, dann 
reicht ein Teelicht zum Beheizen eines ganzen Wohnblocks.

Hier im Thread wurde bereits angedeutet, das man auch mit Jacke E-Auto 
fahren würde und manche tun dies ggf. auch im Verbrenner.
Spätestens ab 40km Streckenlänge fahre ich jedoch auch im Winter gern im 
T-Shirt, wegen dem Klima und weil ich sonst (zB am Rücken) schwitze. Und 
dann strahle ich auch selbst ordentlich thermisch an Scheiben und 
Innenraum ab.

Wenn man andererseits sagt, man heizt nicht, dann hat man weniger 
Temperatur an den Oberflächen im Innenraum und natürlich hat man bei 
niedrigerer Temperatur auch weniger Wärmeverluste. Aber dann wäre es 
schön, keine Geschichten von "Der Innenraum hat 22 Grad" zu erzählen.

Fabian F. schrieb:
> Luftstrom auf Gesichtshöhe 21°C
> Fußraum 16°C
> Mitte des Autos 17°C

Das finde ich unangenehm. Im Haus "kämpft" man gegen Heizungsluft und 
versucht möglichst die Beheizung mit thermischen Strahlern, da lasse ich 
mir im Luxusgegenstand Auto nicht die Atemwege und Augen trocken blasen.


Timm T. schrieb:
>
> Gibt es denn keine Angaben, was so ein Wärmetauscher an
> Übertragungsleistung bringen kann? Ich kenn mich mit Autoteilen nicht so
> aus, aber da sollte es doch Hersteller-Datenblätter geben, oder?

Ergänzend, wie weiter oben bereits geschrieben: Das Auto wird auch durch 
Motor und Abgasanlage aufgeheizt. Verluste durch Fahrtwind werden auch 
von Motor und Abgasanlage kompensiert. Das muss nicht alles der 
Wärmetauscher leisten.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (alter_mann)


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Timm T. schrieb:
> Gibt es denn keine Angaben, was so ein Wärmetauscher an
> Übertragungsleistung bringen kann? Ich kenn mich mit Autoteilen nicht so
> aus, aber da sollte es doch Hersteller-Datenblätter geben, oder?

Datenblätter von der autoindustrie - träum weiter!
Das sind ganz wichtige Firmengeheimnisse.
Aber mal zur Abschätzung. Ich gehe davon aus, daß Du eine Vorstellung 
vom Aussehen eines Kühlers im PKW hast.
Ein handelsüblicher Wasserkühler schafft schonmal problemlos 200 kW 
Abwärme. Und das ist noch im Bereich normaler PKW, keine Sportwagen.
Da hat ein Heizungswärmetauscher bei nur einem zwanzigstel der Größe... 
ach, rechne selbst.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Ich halte es mehr mit dem Grundsatz: Der Ingenieur rechnet der 
Vertriebler schwadroniert ;-)

Robert L. schrieb:
> da gehen dann sicher keine 7kw durch die Fenster , vorallem nicht bei
> nur 0°C (die Energie würde ja auch zum großteil aus der Luft kommen
> ,oder wo soll die sonst herkommen?)

Gefühlt oder gerechnet? Was würdest du an der Rechnung korregieren?

Fabian F. schrieb:
> Die durchschnittliche Heizleistung war 2,8kW während der Fahrt.

Nutze doch die durchschnittliche Heizleistung zur Modellverbesserung. 
2.8 kW entsprechen dann einer gleichmäßigen Innentemperatur von 5.8°C 
bei 0°C Außentemperatur.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Lars R. schrieb:
> Die Fragen sind, was bedeutet "Heizen" und was bedeutet "Das Auto hat 22
> Grad".
...

 tltr

Joe G. schrieb:
> Ich halte es mehr mit dem Grundsatz: Der Ingenieur rechnet der
> Vertriebler schwadroniert ;-)

;)


Namaste

von Johannes O. (jojo_2)


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@Topic: Beim Wetter der letzten Wochen hab ich beim Auto (Hybrid, NiMH 
Akku) auch einiges bemerkt. Die verfügbare Leistung und auch die Energie 
ist bei harten Minustemperaturen limitiert. D.h. der Benzinmotor 
schaltet früher zu. Jetzt, wo es wieder um die 5°C und mehr hat, ist 
schon eine deutliche Verbesserung zu spüren.
Am extremsten war es, als das Auto nach dem Service eine Nacht bei um 
die -10°C draussen gestanden war, da war wohl auch der Akku stark 
heruntergekühlt.

-20°C sind hier in der Gegend durchaus drin, ohne Garage aber mit 
Elektroauto würde man hier vermutlich nicht glücklich werden. Ich brauch 
kein Schönwetterfahrzeug, ich muss immer in der Arbeit kommen.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Mit den von Fabian F. genannten Werten von 2.8 kW, und mit meinen 
gemessenen Scheibendaten kommt man schon auf ein recht plausibles 
Modell. Nach 10 min hat man eine mittlere Innentemperatur von 18°C. Nach 
20 min etwa 20°C. Die Scheibentemperatur beträgt dann ca. 6°C. Wie man 
am Modell auch sehr gut erkennen kann, spielt die thermische Kapazität 
(C1) der Luft im Innenraum fast keine Rolle. Vielmehr wird die 
Aufheizgeschwindigkeit durch die thermische Kapazität der 
Inneneinrichtung (Sitze, Konsole, usw.) bestimmt.

von Robert L. (lrlr)


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Joe G. schrieb:
>
> Robert L. schrieb:
>> da gehen dann sicher keine 7kw durch die Fenster , vorallem nicht bei
>> nur 0°C (die Energie würde ja auch zum großteil aus der Luft kommen
>> ,oder wo soll die sonst herkommen?)
>
> Gefühlt oder gerechnet? Was würdest du an der Rechnung korregieren?
>

korrigieren ?
Standheizung heizt mit 4kW
du behauptest 7kW werden abgegeben
das Auto wird also kälter?

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Robert L. schrieb:
> Standheizung heizt mit 4kW
> du behauptest 7kW werden abgegeben
> das Auto wird also kälter?

Ich kann nicht für dich sprechen und weiß nicht was beim Schreiben 
deiner Antwort in dir vorgeht, doch ich behaupte mit keiner Silbe das 
dein Auto kälter wird. Was ich jedoch behaupte ist, dass wenn die eine 
Seite einer Scheibe mit einer Fläche von 2.54m² und 4mm Dicke eine 
Temperatur von 14°C hat und die andere Seite eine Temperatur von 0°C 
hat, ein Wärmestrom von 6809 W durch diese Scheibe fließt. Zu dieser 
Korrektur hatte ich dich gebeten, wenn du der Meinung bist das ist nicht 
korrekt. Nur pauschal zu behaupten der Wärmedurchgang ist falsch, weil 
deine Standheizung nur 4 KW abgibt und das Auto wärmer wird ist 
unsachlich. Wie du in der folgenden Rechnung leicht sehen kannst, habe 
ich die Scheibentemperaturdifferenz auf 6°C reduziert. Und schon 
benötigt man bei unverändertem Wärmewiderstand nur noch 2.8 kW.

von Lars R. (lrs)


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oe G. schrieb:

> https://www.mikrocontroller.net/attachment/319315/Waermestrom.pdf

> Ich halte es mehr mit dem Grundsatz: Der Ingenieur rechnet der
> Vertriebler schwadroniert ;-)

Es fehlt noch Konvektion (ggf. erzwungen) sowie Strahlung. Jeweils beide 
Seiten der Scheibe. Das passt aber nicht mehr so hübsch auf eine Seite 
;)

Sonne, Parken zum Haus hin, nachts bedeckt oder wolkenfrei, Wind, 
Lüftung auf Scheiben...

...und Luftfeuchte, Farbe vom Lack, usw...

Alles unbewegt ist obiges PDF schon ein guter Überschlag. Aber ob die 
Sonne nun scheint oder nicht, ist wesentlich.

: Bearbeitet durch User
von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Lars R. schrieb:
> Es fehlt noch Konvektion

Nö, ist schon mit R2 eingebaut [1]. Ich hatte ein alpha von 80 W/(m²*K) 
(erzwungene Konvektion) gewählt. Strahlung ist nicht berücksichtigt, 
fällt jedoch wegen der 4.Potenz sicher nicht so ins Gewicht. Die Sonne 
macht natürlich mit ihren ca. 900 W/m² sehr wohl etwas aus. Aber mein 
Ansatz war ja auch nur ein sehr einfachesr Vorschlag um vom Rätselraten 
in Richtung realistischer Werte zu kommen ;-) Wer mag, darf weiter am 
Model basteln...

[1] Beitrag "Re: Durchgefrorenes Elektro-Auto, wie funktioniert das im Winter"

von Lars R. (lrs)


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Joe G. schrieb:
> Lars R. schrieb:
>> Es fehlt noch Konvektion
>
> Nö, ist schon mit R2 eingebaut [1].

Habe ich mangels installiertem Programm nicht angeschaut.

> Ich hatte ein alpha von 80 W/(m²*K)
> (erzwungene Konvektion) gewählt.

Auf welcher Grundlage? Könnten auch 8 oder 800 sein.

> Strahlung ist nicht berücksichtigt,
> fällt jedoch wegen der 4.Potenz sicher nicht so ins Gewicht.

Hängt eben davon ab, wie groß die anderen Werte sind.

> Die Sonne
> macht natürlich mit ihren ca. 900 W/m² sehr wohl etwas aus.

Sonne ist Strahlung.

> Aber mein
> Ansatz war ja auch nur ein sehr einfachesr Vorschlag um vom Rätselraten
> in Richtung realistischer Werte zu kommen ;-) Wer mag, darf weiter am
> Model basteln...

Danke für Deinen Aufwand, aber IMHO bleibt es letztlich wegen den 
Umständen beim Rätselraten (zB. bei mir strömt an die Windschutzscheibe 
Luft aus dem Motorraum; schien nun die Sonne bei Deinen Messungen; wie 
lang hat der Motor die Karosserie nachgeheizt, usw...).

Zumindest fällt es mir bereits schwer, für die Konvektion belastbare 
Werte einzusetzen...zumal auf dem Niveau hier, wo beispielsweise sofort 
Deine 7kW als viel zu hoch beziffert werden...

: Bearbeitet durch User
von Bernd K. (prof7bit)


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Joe G. schrieb:
> wenn die eine
> Seite einer Scheibe mit einer Fläche von 2.54m² und 4mm Dicke eine
> Temperatur von 14°C hat und die andere Seite eine Temperatur von 0°C
> hat, ein Wärmestrom von 6809 W durch diese Scheibe fließt.

Warum soll die Außenseite auf 0 Grad festgenagelt bleiben?

von Robert L. (lrlr)


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also ich weiß ja nicht
hier stellt jemand ein Model auf, das nichts mit der Realität zu tun hat
wenn man das bezweifelt wird man angemacht
und soll "beweisen" warum das Model nicht Stimmt oder es "korrigiern"
ist ja wie beim Kurt..

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Lars R. schrieb:
> Auf welcher Grundlage? Könnten auch 8 oder 800 sein.

Nicht ganz. Natürlich ist die Wärmeübergangszahl keine 
Materialkonstante, sondern abhängig von der Strömungsgeschwindigkeit 
bzw. der Art der Strömung, der Geometrie der Wand sowie der 
Oberflächenbeschaffenheit. Aber es können Größenordnungen angegeben 
werden. Für Gase und erzwungene Konvektion liegt alpha in einem Bereich 
von von 10 < alpha < 100. Den tatsächlichen Wert von alpha 80 habe ich 
aus Plausibilitätsgründen so gewählt. Bei alpha 10 würde sich eine 
Innenraumtemperatur von 110°C und bei alpha 100 eine Innenraumtemperatur 
17°C einstellen.

Lars R. schrieb:
>> Die Sonne
>> macht natürlich mit ihren ca. 900 W/m² sehr wohl etwas aus.
>
> Sonne ist Strahlung.

Sicherlich darf der Anteil der Sonneneistrahlung zur Wärmestrahlung der 
Verglasung ins Verhältnis gebracht werden. Nehmen wir also die 
Wärmestromdichte der Sonne mit 900 W/m² setzen sie ins Verhältnis zur 
Wärmeabstrahlung über die KFZ-Verglasung. Bei dem bisherigen Modell mit 
einer Scheibentemperatur von 6°C und 0°C Außentemperatur haben wir einen 
Gesamtwärmestrom von ca. 67 W. Bezogen auf die Fläche macht das eine 
Wärmestromdichte von 26 W/m², also 1/34 des Anteils der Sonne. 
Allerdings haben wir bei trübem Wetter nur etwa 100 W/m². Hier ist der 
Anteil also schon 1/4.

Bernd K. schrieb:
> Warum soll die Außenseite auf 0 Grad festgenagelt bleiben?

Ist natürlich willkürlich, in der Simulation kann sicherlich jede 
Außentemperatur eingesetzt werden. Die Messdaten sind nur bei 0°C (exakt 
-0.31°C) entstanden.

Robert L. schrieb:
> wenn man das bezweifelt wird man angemacht

Lieber Robert, wenn Du Dich persönlich angegriffen fühlst, tut mir das 
leid. Das war nicht meine Absicht. Jedoch findet die Diskussion auf 
Basis der Physik statt und nicht auf dem „Kurtiversum“. Gerne darfst Du 
etwas zu dem physikalischen Modell beitragen.

von Lars R. (lrs)


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Joe G. schrieb:
> Lars R. schrieb:
>> Auf welcher Grundlage? Könnten auch 8 oder 800 sein.
>
> Nicht ganz. Natürlich ist die Wärmeübergangszahl keine
> Materialkonstante, sondern abhängig von der Strömungsgeschwindigkeit
> bzw. der Art der Strömung, der Geometrie der Wand sowie der
> Oberflächenbeschaffenheit.

und, ganz wesentlich: dem Winkel der Anströmung.

> Aber es können Größenordnungen angegeben
> werden. Für Gase und erzwungene Konvektion liegt alpha in einem Bereich
> von von 10 < alpha < 100.

IMHO (selbst fachfremd, nur Hobby) machst Du es Dir da zu einfach. 
Mindestens die Anströmgeschwindigkeit v gehört in die Formel und in 
Abhänigkeit davon tritt Turbulenz auf.

Von welchem Fall redest Du (bzw. wir) hier nochmal? Bei Windstille, 
stehendem Fahrzeug und abgeschalteter Lüftung würde ich nicht von 
erzwungener Konvektion ausgehen.

> Den tatsächlichen Wert von alpha 80 habe ich
> aus Plausibilitätsgründen so gewählt. Bei alpha 10 würde sich eine
> Innenraumtemperatur von 110°C und bei alpha 100 eine Innenraumtemperatur
> 17°C einstellen.

Mit anderen Worten: Du hast alpha für die Konvektion so gewählt, dass 
Dein Modell insgesamt plausible Werte ausgibt?
Dabei ist für mich noch ungeklärt, ob Dein Modell andere wesentliche 
Faktoren vernachlässigst. Das wäre IMHO beispielsweise der Fall, wenn Du 
davon ausgehen würdest, dass die gesamte Auskühlung lediglich über die 
Scheiben statt findet. Weitere Faktoren habe ich oben aufgeführt 
(Restwärme Motor, Sonne, ...)

> Lars R. schrieb:
>>> Die Sonne
>>> macht natürlich mit ihren ca. 900 W/m² sehr wohl etwas aus.
>>
>> Sonne ist Strahlung.
>
> Sicherlich darf der Anteil der Sonneneistrahlung zur Wärmestrahlung der
> Verglasung ins Verhältnis gebracht werden. Nehmen wir also die
> Wärmestromdichte der Sonne mit 900 W/m² setzen sie ins Verhältnis zur
> Wärmeabstrahlung über die KFZ-Verglasung. Bei dem bisherigen Modell mit
> einer Scheibentemperatur von 6°C und 0°C Außentemperatur haben wir einen
> Gesamtwärmestrom von ca. 67 W. Bezogen auf die Fläche macht das eine
> Wärmestromdichte von 26 W/m², also 1/34 des Anteils der Sonne.
> Allerdings haben wir bei trübem Wetter nur etwa 100 W/m². Hier ist der
> Anteil also schon 1/4.

Du hast eine zusätzliche Wärmequelle auf der Karosserie sowie im Auto, 
und zwar immer (so lang die Sonne in das Auto scheint). Es gehört IMHO 
zumindest angegeben, wovon ausgegangen wird.

Ganz hoffnungslos ist es nicht, denn wir wissen ungefähr, wie viel 
Temperaturabhängig mindestens über die Scheiben abgegeben wird. Und 
diesbezüglich sind Dein Ansatz und Größenordnung IMHO richtig.

: Bearbeitet durch User
von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Lars R. schrieb:
> IMHO (selbst fachfremd, nur Hobby) machst Du es Dir da zu einfach.
> Mindestens die Anströmgeschwindigkeit v gehört in die Formel und in
> Abhänigkeit davon tritt Turbulenz auf.

Ich glaube wir gehen von unterschiedlichen Zielstellungen aus. Mein 
Ansatz bezog sich auf ein einfaches Modell mit konzentrierten 
Ersatzelementen – nicht mehr und nicht weniger.
Mir ging es hier bei der Diskussion um ingenieurmäßige, einfache Modelle 
statt endloser Diskussionen über „hätte“, „würde“, „könnte“. Mit 
einfachen Modellen können auch einfach Größenordnungen abgeschätzt 
werden. Wer es genauer will, darf gerne instationären konvektiven 
Wärmeübergang rechnen.

Gerne nehme ich jedoch von dir ein LTSpice-Modell oder meinetwegen auch 
ein konsistentes mathematisches Modell für den konvektiven Wärmeübergang 
incl. aller von dir gewünschten Einflussfaktoren entgegen. Auf dieser 
Basis können wir ja dann weiter operieren.

von Lars R. (lrs)


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Joe G. schrieb:
> Lars R. schrieb:
>> IMHO (selbst fachfremd, nur Hobby) machst Du es Dir da zu einfach.
>> Mindestens die Anströmgeschwindigkeit v gehört in die Formel und in
>> Abhänigkeit davon tritt Turbulenz auf.
>
> Ich glaube wir gehen von unterschiedlichen Zielstellungen aus. Mein
> Ansatz bezog sich auf ein einfaches Modell mit konzentrierten
> Ersatzelementen – nicht mehr und nicht weniger.
> Mir ging es hier bei der Diskussion um ingenieurmäßige, einfache Modelle
> statt endloser Diskussionen über „hätte“, „würde“, „könnte“. Mit
> einfachen Modellen können auch einfach Größenordnungen abgeschätzt
> werden. Wer es genauer will, darf gerne instationären konvektiven
> Wärmeübergang rechnen.

Du siehst Doch, wie es läuft. Wenn sich jemand mit Winterjacke ins Auto 
setzt, sich die Lüftung ins Gesicht stellt, in diesem Luftstrom 21 Grad 
hat, dabei noch die Sonne schien... der sagt dann: "7kW, so ein Unsinn, 
kann ja gar nicht stimmen..."

Andererseits: Wenn Du in Deinem Modell mangels Faktoren/Wissen die Werte 
für erzwungene Konvektion so lang passend drehst, bis Dir das Ergebnis 
gefällt, dann finde ich das auch nicht gut.

Ich kann kein realistischeres Modell zur Verfügung stellen. Weiter oben 
habe ich den Ansatz probiert über die Verlustwärme, die beim Verbrenner 
prinzipiell zur Verfügung steht (davon kann man dann einen Bruchteil 
ansetzen) und Konvektion bei "hohen" Geschwindigkeiten. Da sind wir auch 
beim Kleinwagen mit einfachsten Rechnungen schnell bei mehreren dutzend 
kW und eigentlich ist das auch ganz logisch für jeden mit elementarem 
Verständnis von Energiemengen und Leistungen.
...Man braucht sich auch nicht wundern, wenn bei Fahrzeugen mit 
Heckmotor (VW Käfer) im Winter der Innenraum kälter ist...(vgl. Beiträge 
weiter oben). ...eigentlich...

von Gustav K. (hauwech)


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Etwas OT:

Ein weiteres Problem wird die Brandgefahr dieser Lithium-Akkus sein. 
Samsung hat ja eben die Nase richtig eingeklemmt und musste das Galaxy 7 
vom Markt nehmen. Der Schaden soll sich auf rund 17 Milliarden US-Dollar 
belaufen.

Eben in den Medien: Explosion von E-Bike-Akku löst Parkhausbrand aus:
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Hannover-Explosion-von-E-Bike-Akku-loest-Parkhausbrand-aus-3619564.html

Soll auch nicht das erste Mal sein (weiter unten):
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/hannover-explosion-von-e-bike-akku-loest-brand-aus-a-1133566.html

Modellbaufachgeschäfte sind auch schon einige abgebrannt, in 
Modellbauforen lesen sich unzählige Berichte darüber, dass Akkus zuhause 
gebrannt haben, die Hütte danach meist unbewohnbar war.

Wie sieht es eigentlich momentan aus: Dürfen Elektroautos eigentlich in 
die Tiefgarage? Gasbetriebene Autos dürfen dies m.W. nicht.

von (prx) A. K. (prx)


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Gustav K. schrieb:
> Wie sieht es eigentlich momentan aus: Dürfen Elektroautos eigentlich in
> die Tiefgarage? Gasbetriebene Autos dürfen dies m.W. nicht.

Bei beiden keine Einschränkungen, laut:

http://www.dekra-elektromobilitaet.de/de/faq-ladeinfrastruktur#Wissenswertes-zur-Ladeinfrastruktur
http://www.autogastanken.de/de/service/haeufig-gestellte-fragen/ist-parken-in-tiefga-ragen-verboten.html

von Paul B. (paul_baumann)


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> Dürfen Elektroautos eigentlich in die Tiefgarage?
Nur, wenn sie nicht tiefentladen sind, sonst kommen sie nicht wieder 
raus.
:)
MfG Paul

von Timm T. (Gast)


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Gustav K. schrieb:
> Eben in den Medien: Explosion von E-Bike-Akku löst Parkhausbrand aus:

20.000 Autobrände jedes Jahr in Deutschland. Man hat sich anscheinend 
daran gewöhnt und nimmt es so hin. Nur wenn ein Akku beteiligt ist, wird 
eine große Meldung draus.

Bälle flachhalten.

von Paul B. (paul_baumann)


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Timm T. schrieb:
> Bälle flachhalten.

Pass in den freien Raum:

Wieviele PKW gibt es im Gegensatz zu akkubetriebenen Gefährten jeglicher 
Erscheinungsform (Pkw, Elektrofahrrad etc.)?

Glanzparade!

:)
MfG Paul

von Fabian F. (fabian_f55)


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Paul B. schrieb:
> Wieviele PKW gibt es im Gegensatz zu akkubetriebenen Gefährten jeglicher
> Erscheinungsform (Pkw, Elektrofahrrad etc.)?

Ca 40.000.000
Wenn 20.000 davon anfangen zu brennen, sind das 0,05%
Es gibt ca. 25.000 E-Autos in D. 0,05% wären 10 E-Auto-Brände.

Meines wissens nach gab es in D letztes Jahr 0....

> Glanzparade!

Jupp Schaut gut aus für die E-Autos, was brennbarkeit angeht..

von Timm T. (Gast)


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Paul B. schrieb:
> Wieviele PKW gibt es im Gegensatz zu akkubetriebenen Gefährten jeglicher
> Erscheinungsform (Pkw, Elektrofahrrad etc.)?

Nenene, wieviele akkubetriebene Geräte jeglicher Erscheinungsform gibt 
es. Dürften deutlich mehr als die PKW sein.

Aber auch nur die E-Autos gerechnet schneiden diese besser als die 
Verbrenner ab.

von Gustav K. (hauwech)


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A. K. schrieb:
> Bei beiden keine Einschränkungen ...

OK, ich habe mich wohl von "alten" Schildern in TGs irritieren lassen. 
Sind dann also alle diese Verbotsschilder nichtig? Ich dachte, dass z.B. 
eine Hausgemeinschaft dies für ihre TG so erlassen könnte.

Timm T. schrieb:
> 20.000 Autobrände jedes Jahr in Deutschland.

Wo komm diese Zahl her?
Erschient mit ein bischen arg glatt ...

Der Unterschied zum Benzin/Diesel ist eben, dass ein Akku offensichtlich 
unvermittelt hochgehen kann. Also eben auch mal mitten in der Nacht in 
der Garage. Was da beim unbeaufsichtigten Laden alles anbrennen kann, 
kommt noch erschwerend hinzu. Bei den Modellbauern gilt die eiserne 
Regel, Lixx-Akkus niemals unbeaufsichtigt zu laden.

Ist nicht früher schon mal ein E-Versuchsfahrzeug eines namhaften 
deutschen Autobauers ganz unvermittelt über Nacht in einer Halle 
abgebrannt?
Das scheint mir eben der kleine Unterschied, ein abgestellter 
Benziner/Diesel brennt nicht einfach so los.

von Timm T. (Gast)


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Gustav K. schrieb:
> Wo komm diese Zahl her?
> Erschient mit ein bischen arg glatt ...

Du hast recht, es waren 2016 nur 19587,37...

ZDZG?

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Akkukapazität kann sicher noch deutlich gesteigert werden, ist alles 
erst am Anfang.
Heizung kann auch noch viel erreicht werden, Thema Strahlungsheizung.

Ich halte E-Mobilität inzwischen für sehr sinnvoll. Selbst wenn man den 
Strom aus fossilen Quellen erzeugen muss, ist das in Grosskraftwerken 
mit deutlich besserem Wirkungsgrad möglich als in Millionen 
Kleinstmaschinen. Auch die Abgasreinigung ist in grossen Anlagen viel 
wirkungsvoller.
Dazu kommt noch die mögliche Nutzung erneuerbarer Energien und, 
vielleicht noch viel wertvoller, der Einsatz als dezentraler Netzpuffer 
zumindest im Tagesverlauf, aber auch durchaus im Wochenverlauf 
(Samstag/Sonntag wird deutlich weniger verbraucht als an den 
Wochentagen).

Das grösste Problem sehe ich in der Infrastruktur, nicht im Akku oder 
der Heizung. Wie bekommt man die gigantischen Leistungen erstmal in die 
Ballungsräume rein? Und wenn das geschafft wäre - wie kleinverteilen? 
Die heutigen Verkabelungen geben das nicht her, viel Reserve ist da 
nicht. Der durchschnittliche Haushalt braucht im Moment ca. 10kWh/Tag. 
Könnte sich mit flächendeckender E-Mobilität verdoppeln...
Ausbau   allein der  Nord/Süd-Verbindung scheint schon sehr schwierig, 
langwierig und teuer. Und das ist ein Klacks gegen ganze Städte neu zu 
bestromen. Zentrale Ladestellen scheiden aus. Platzmangel und das 
Problem, das Auto dort abzustellen und später wieder zu holen...
Mit ner halben Stunde Wartezeit wäre es ja nicht getan (und selbst wenn 
- wer würde das auf Dauer akzeptieren?)
Ne Ladesäule an jedem Laternenparkplatz? Hihi, nicht bezahlbar, nicht 
genug Leistung in jeder Gasse vorhanden, Vandalismus.
Induktiv laden? Im Stand, vielleicht sogar während der Fahrt? 
Vielleicht, auf einigen wenigen ausgesuchten Strassen.
Ich sehe eigentlich nur die Lösung eines Wechselakku-Systems mit potent 
angebundenen Lade/Wechselstationen.

von Le X. (lex_91)


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H.Joachim S. schrieb:
> Akkukapazität kann sicher noch deutlich gesteigert werden, ist alles
> erst am Anfang.

Stimmt. Wahrscheinlich wird die Akkuentwicklung pünktlich fertig sein 
wenn wir auch endlich funktionierende Fusion haben, also in etwa 20 
Jahren.

von Johnny B. (johnnyb)


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Johannes O. schrieb:
> Am extremsten war es, als das Auto nach dem Service eine Nacht bei um
> die -10°C draussen gestanden war, da war wohl auch der Akku stark
> heruntergekühlt.

Genau das ist ein wichtiges Problem bei Elektroautos. Damit sie wieder 
richtig funktionieren, muss in so einer Situation der Akku wieder auf 
eine Minimaltemperatur aufgeheizt werden. Passiert das mangels Steckdose 
aus der Eigenkapazität des kalten Akkus, verringert sich die Reichweite 
natürlich erheblich.
Aber in den ganzen Energiebilanzen der Ökoheinis werden solche Dinge 
natürlich nicht berücksichtigt.

von Timm T. (Gast)


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Johnny B. schrieb:
> Damit sie wieder
> richtig funktionieren, muss in so einer Situation der Akku wieder auf
> eine Minimaltemperatur aufgeheizt werden.

Die Minimaltemperatur eines Verbrennermotors für langfristiges 
Funktionieren liegt wo nochmal? Wieviel Energie muss dafür aufgebracht 
werden?

Junge, nur weil die Energie beim Verbrennungsprozess "mal so nebenbei" 
abfällt, heisst das nicht, dass man das umsonst bekommt. Soviel sollte 
aus dem Physikunterricht hängengeblieben sein.

von Gustav K. (hauwech)


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H.Joachim S. schrieb:
> Akkukapazität kann sicher noch deutlich gesteigert werden, ist alles
> erst am Anfang.

Das sagt sich so einfach. Bei den Lithium Akkus geht es irgendwie nicht 
vernünftig voran, die Kapazitätssteigerungen der letzten Jahre sind 
nicht sonderlich groß. M.W. ist hier ein Durchbruch auch nicht in Sicht.

Groß und schwer, wenig Kapazität, Probleme mit zu heiß und zu kalt, 
lange Ladezeiten und die Alterung sind nach wie vor die Hauptprobleme. 
Brand- und Explosionsgefahr kommt noch hinzu. Letzteres scheint sich 
signifikant zu erhöhen, je mehr Kapazität man in die Zellen quetscht.

von (prx) A. K. (prx)


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Gustav K. schrieb:
> M.W. ist hier ein Durchbruch auch nicht in Sicht.

Mal liest immer mal von irgendwelchen Durchbrüchen, ob Lithium oder 
nicht. Aber bisher endete das stets als Hornberger Schießen, nicht als 
nutzbare Lösung.

> Letzteres scheint sich
> signifikant zu erhöhen, je mehr Kapazität man in die Zellen quetscht.

Das liegt bei Lithium in der Natur der Sache. Das Zeug ist nun einmal 
arg reaktionsfreudig. Und wenn man es dann noch mit dem Quetschen 
übertreibt, ganz wörtlich gesehen, weil man mit dem Hintern auf dem 
Handy sitzt, ...

: Bearbeitet durch User
von Richard H. (richard_h27)


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A. K. schrieb:
> Mal liest immer mal von irgendwelchen Durchbrüchen, ob Lithium oder
> nicht.

Von den Durchbrüchen des Lithiums hört man des Öfteren.

von Jörg S. (joerg-s)


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Timm T. schrieb:
> Die Minimaltemperatur eines Verbrennermotors für langfristiges
> Funktionieren liegt wo nochmal? Wieviel Energie muss dafür aufgebracht
> werden?
Bei -30..-40°C scheint es noch ganz gut zu klappen :)
https://www.youtube.com/watch?v=oas0RSSYIr4

von Timm T. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Das liegt bei Lithium in der Natur der Sache. Das Zeug ist nun einmal
> arg reaktionsfreudig.

Pass mit dem Salzstreuer auf, das Natrium im Kochsalz ist auch sehr 
reaktionsfreundlich.

Das - Lithium - im - Akku - liegt - nicht - in - elementarer - Form - 
vor.

Das ist schonmal "verbrannt". Was im Akku brennt ist nicht das nicht 
vorhandene Lithiummetall, sondern der Elektrolyt, welcher bei Erhitzung 
außerdem Sauerstoff freisetzen kann.

von Timm T. (Gast)


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Jörg S. schrieb:
> Bei -30..-40°C scheint es noch ganz gut zu klappen

Du fährst einen Diesel mit -30°C Motortemperatur? Dauerhaft? Impressive.

von Timm T. (Gast)


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Le X. schrieb:
> Wahrscheinlich wird die Akkuentwicklung pünktlich fertig sein
> wenn wir auch endlich funktionierende Fusion haben, also in etwa 20
> Jahren.

Ej, das ist mein Spruch. Ersetze Akku durch Brennstoffzelle.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Le X. schrieb:
> wenn wir auch endlich funktionierende Fusion haben, also in etwa 20
> Jahren.

das hat man vor 30 Jahren auch schon behauptet

von Le X. (lex_91)


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● J-A V. schrieb:
> das hat man vor 30 Jahren auch schon behauptet

[] Du hast den Sarkasmus verstanden.

Timm T. schrieb:
> Ersetze Akku durch Brennstoffzelle.

Ja, die kommt auch nicht wirklich in die Pötte, aber stört ja nicht 
weiter.
Wir hätten ja gute Energieträger die sich bei hoher Energiedichte 
trotzdem gut lagern/transportieren/tanken lassen und die mit erprobter, 
gut abgehangener Technik und Infrastruktur zusammenspielen, aber die mag 
man irgendwie nicht verfolgen.

von Gustav K. (hauwech)


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Eben im Netz gefunden, der Tesla brennt hier und da auch mal ganz ohne 
Unfall. Einmal beim Laden, einmal bei einer Probefahrt:

http://teslamag.de/news/tesla-model-s-laden-supercharger-6259

http://www.autobild.de/artikel/tesla-model-s-erneutes-feuer-8515809.html

Nebenbei: Erstaunlich, wie unterschiedlich stark Elektrofahrzeuge 
subventioniert werden (wenn es denn stimmt): "Rechnet man alle 
Vergünstigungen zusammen, lässt sich der norwegische Staat jeden Tesla 
etwa 60.000 bis 70.000 Euro kosten"

http://www.stern.de/auto/news/tesla-model-s-entzuendet-sich--6633274.html

: Bearbeitet durch User
von Johnny B. (johnnyb)


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Timm T. schrieb:
> Johnny B. schrieb:
>> Damit sie wieder
>> richtig funktionieren, muss in so einer Situation der Akku wieder auf
>> eine Minimaltemperatur aufgeheizt werden.
>
> Die Minimaltemperatur eines Verbrennermotors für langfristiges
> Funktionieren liegt wo nochmal? Wieviel Energie muss dafür aufgebracht
> werden?
>
> Junge, nur weil die Energie beim Verbrennungsprozess "mal so nebenbei"
> abfällt, heisst das nicht, dass man das umsonst bekommt. Soviel sollte
> aus dem Physikunterricht hängengeblieben sein.

Es geht um folgenden Use-Case, den ich zu erklären versuchte, wo es 
Probleme gibt mit Elektroautos;
Sagen wir, Du fährst mit Deinem Elektroauto zum Skiurlaub in die Berge. 
Die Temperatur beträgt im Schnitt -10°C (war im Januar dieses Jahr keine 
Seltenheit). Das Auto steht draussen eine Woche lang, weil Du es nicht 
brauchst. Es ist keine Steckdose vorhanden.
Bei einem Auto mit Verbrennungsmotor kannst Du aus dieser Situation ohne 
zu überlegen die Heimreise antreten und musst nicht mit einem merklichen 
Reichweitenverlust rechnen.
Bei einem Elektroauto wird in dieser Situation erst mal aus der 
Eigenkapazität des Akkus selbiger geheizt; nach einer Weile steht Dir 
dann wieder der ganze Funktionsumfang zur Verfügung (rekuperieren etc.), 
allerdings hat das Heizen und das fehlende rekuperieren Deine Reichweite 
massiv verkürzt, so dass Du wohl irgendwo einen langen Zwischenstopp 
einlegen musst um den Akku zu laden.

Ich sage nicht, dass es mit einem E-Auto nicht geht, aber man muss 
heutzutage noch gut planen, wie wann wo man hingeht und wie es mit dem 
Aufladen so aussieht und wie die Umweltbedingungen sind, dort wo man 
hingeht und ob es beim Parkplatz eine Steckdose hat.

von Korax K. (korax)


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Timm T. schrieb:
> Junge, nur weil die Energie beim Verbrennungsprozess "mal so nebenbei"
> abfällt, heisst das nicht, dass man das umsonst bekommt.

Eben. Im Sommer ist das "Abfall". Beim E-Mobil entsteht die (Heiz-)Wärme 
nur, wenn ich es will und damit auf Reichweite verzichte - meine 
Entscheidung.

von Richard H. (richard_h27)


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Johnny B. schrieb:
> Sagen wir, Du fährst mit Deinem Elektroauto zum Skiurlaub in die Berge.

E-Auto-Fahrer fahren überhaupt gerne in die Berge. Da kann man notfalls 
wie mit der Seifenkiste runter rollen.

von Korax K. (korax)


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Richard H. schrieb:
> runter rollen

und

Johnny B. schrieb:
> rekuperieren

dann ist genug zum heizen da ;o)

von Lars R. (lrs)


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Fra N. schrieb:
> Timm T. schrieb:
>> Junge, nur weil die Energie beim Verbrennungsprozess "mal so nebenbei"
>> abfällt, heisst das nicht, dass man das umsonst bekommt.
>
> Eben. Im Sommer ist das "Abfall". Beim E-Mobil entsteht die (Heiz-)Wärme
> nur, wenn ich es will und damit auf Reichweite verzichte - meine
> Entscheidung.

Ne. Die Verluste im Kraftwerk, über der Infrastruktur und beim Laden des 
Akkus fallen ganz unabhängig davon an, ob Du das willst oder nicht. Nur, 
im Winter leider nicht während der Fahrt. Deshalb musst Du für das 
Heizen dann sogar noch zusätzlich Energie verbrauchen.

Zum Thema "umsonst bekommen": "Junge, nur weil" man die Kosten für 
Infrastruktur und Bereitstellung von Kraftwerkskapazitäten auf die 
Allgemeinheit abwälzt, "heisst das nicht, dass man das umsonst bekommt."

von Korax K. (korax)


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Lars R. schrieb:
> Deshalb musst Du für das
> Heizen dann sogar noch zusätzlich Energie verbrauchen.

Ja. Und Du musst im Sommer Energie verschwenden. So wie das Fenster 
aufmachen, weils im Zimmer zu warm wird.

Und die Aufwände in Förderung, Geschäfte mit Diktatoren, Pipelines, 
Raffinerie, Transport zur Tankstelle -

Lars R. schrieb:
> fallen ganz unabhängig davon an, ob Du das willst oder nicht.

von Korax K. (korax)


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Lars R. schrieb:
> Deshalb musst Du

Nee, müssen muss ich nicht!

von Lars R. (lrs)


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Fra N. schrieb:

> Und die Aufwände in Förderung, Geschäfte mit Diktatoren, Pipelines,
> Raffinerie, Transport zur Tankstelle -

Steckt schon im Ölpreis drin.

Fra N. schrieb:
> Lars R. schrieb:
>> Deshalb musst Du
>
> Nee, müssen muss ich nicht!

Doch, Du "musst für das Heizen zusätzlich aufwenden". Allein schon 
deshalb, weil es ja eben nicht als Abfall anfällt.

Hingegen, "Heizen" bzw. "Energie als Wärme unnütz verschwenden" musst Du 
mit dem E-Auto situationsabhängig nicht. Aber das habe ich ja auch nicht 
behauptet.

von Johnny B. (johnnyb)


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Fra N. schrieb:
> Richard H. schrieb:
>> runter rollen
>
> und
>
> Johnny B. schrieb:
>> rekuperieren
>
> dann ist genug zum heizen da ;o)

Im Winter bei durchgefrorenem Akku eben nicht, da der Akku erst 
aufgeheizt werden muss, bevor das rekuperieren wieder funktioniert.
Ist zumindest bei den Teslas so.

von Bernd K. (prof7bit)


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Johnny B. schrieb:
> Sagen wir, Du fährst mit Deinem Elektroauto zum Skiurlaub [...] Es ist
> keine Steckdose vorhanden.

Ski-Hotels werden Parkplätze mit Steckdosen anbieten sobald E-Autros 
"ein Ding" werden. Sie haben auch angefangen Steckdosen in den Zimmern 
anzubieten als elektrische Rasierapparate in Mode kamen und auch 
hotelweites WLAN als der Online-Hype für die Massen ausbrach.

: Bearbeitet durch User
von Lars R. (lrs)


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Bernd K. schrieb:
> Johnny B. schrieb:
>> Sagen wir, Du fährst mit Deinem Elektroauto zum Skiurlaub [...] Es ist
>> keine Steckdose vorhanden.
>
> Ski-Hotels werden Parkplätze mit Steckdosen anbieten sobald E-Autros
> "ein Ding" werden. Sie haben auch angefangen Steckdosen in den Zimmern
> anzubieten als elektrische Rasierapparate in Mode kamen und auch
> hotelweites WLAN als der Online-Hype für die Massen ausbrach.

Genau das wird nicht mehr so einfach gehen, weil ohne beheizte, gut 
gedämmte Garagen die erforderlichen Energiemengen an Wärme gewaltig 
sind.

Genauso, wie elektrische Heizungen und elektrische Durchlauferhitzer 
eben auch nicht gerade die erste Wahl für Ski-Hotels sind.

von Korax K. (korax)


Lesenswert?

Johnny B. schrieb:
> Im Winter bei durchgefrorenem Akku eben nicht, da der Akku erst
> aufgeheizt werden muss, bevor das rekuperieren wieder funktioniert.

Dann wird der Generatorstrom eben erstmal zum Akkuwärmen genutzt.
Außerdem hatte ich einen Smiley platziert.

Man wird schon praxistaugliche Methoden finden. Auch Diesel wird im 
Winter vorgewärmt. Und in Berghotels wird's schon Strom geben.

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