Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Glühlampe enthält Sicherung oder sowas, was ist das?


von Fragender (Gast)


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Hallo Leute, habe da grad eine uralte Narva-Glühlampe (230V 60W) in den 
Händen, und entdecke doch tatsächlich was, das mir nicht bekannt ist...

Eine der beiden Stromzuführungen, also die Drähte, die durch das Glas 
bis zur Wendel führen, ist nochmal unterbrochen. Mit einem zusätzlichen 
Glasröhrchen, das einen dünneren Draht enthält. Optisch sieht es aus wie 
das Gehäuse eines Reedschalters, nur daß dort halt nur ein dünner Draht 
ähnlich einer Sicherung drin ist.

Was ist das, tatsächlich eine Sicherung? Falls ja, wozu?

von Thomas M. (Firma: https://img.favpng.com/23/21/3) (thomasmopunkt)


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vielew Glühlampen haben sicherungen eingebaut, ist nur als Verdünnung 
irgendwo zwischen..
Da wenn der Wendel durchbrennt, ein Lichtbogen entsteht..Ein Lichbogen 
ist extrem niederohmig und verursacht einen Kurzschluss

von JJ (Gast)


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Es gab auch noch welche mit eingebautem Bimetallschalter für eine 
Blinkfunktion

von Fragender (Gast)


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Ein Lichtbogen bei einer Glühlampe? Da bin ich nicht so ganz von 
überzeugt.

von Der Öler (Gast)


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Lass uns nicht raten sondern mach mal ein aussagekräftiges Foto...

von einer (Gast)


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Thomas M. schrieb:
> Da wenn der Wendel durchbrennt, ein Lichtbogen entsteht..Ein Lichbogen
> ist extrem niederohmig und verursacht einen Kurzschluss

ganz genau

von vn nn (Gast)


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Fragender schrieb:
> Ein Lichtbogen bei einer Glühlampe? Da bin ich nicht so ganz von
> überzeugt.

Wovon du überzeugt bist, ist der Glühlampe egal, sie zieht 
möglicherweise trotzdem einen Lichtbogen beim durchbrennen.

TO:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gl%C3%BChlampe#Sockel

von Fragender (Gast)


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vn nn schrieb:
> sie zieht
> möglicherweise trotzdem einen Lichtbogen beim durchbrennen.

"möglicherweise" bedeutet hier: nein, macht sie nicht. Niemals, auch 
nicht das 10 millionste Exemplar. Aber es ist interessant, daß selbst 
vor 30 Jahren oder mehr schon unsinnige Bestimmungen eingehalten werden 
mussten.

Solche Sicherungen haben nicht mal sehr viel leistungsstärkere 
Halogenbrenner, bei denen ein Lichtbogen viel wahrscheinlicher wäre.

Frage ist beantwortet, mit recht kurioser Erkenntnis. Danke.

von Der Öler (Gast)


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Warum fragst Du, wenn du alles besser weißt?

von Fragender (Gast)


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Der Öler schrieb:
> Warum fragst Du, wenn du alles besser weißt?

Ich weiß nicht alles besser, aber haben einen Kopf zum Denken, und kann 
irgendwo Geschriebenes und jahrzehntelange Erfahrungen in einen 
schlüssigen Einklang bringen. Mit dieser Fähigkeit sind hier weniger 
Leute ausgestattet, als man annehmen sollte.

von Erwin M. (nobodyy)


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Thomas M. schrieb:
> vielew Glühlampen haben sicherungen eingebaut, ist nur als Verdünnung
> irgendwo zwischen..
> Da wenn der Wendel durchbrennt, ein Lichtbogen entsteht..Ein Lichbogen
> ist extrem niederohmig und verursacht einen Kurzschluss

Ja, das habe ich mal beim Einschalten erlebt und es löste die Sicherung 
im Sicherungskasten aus.
Allerdings hatte ich auch schon Durchbrennen im Betrieb ohne Lichtbogen; 
das hängt wohl von mehreren Faktoren ab wie der aktuellen Spannung wenn 
die Unterbrechung beginnt.

von Fragender (Gast)


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OK, jetzt geht's endgültig ins Reich der Märchen...

Also wie gesagt, vielen Dank, daß ihr mich zur korrekten Erkenntnis 
gebracht habt. Manchmal, ja sogar oft muss man eben zwischen den Zeilen 
lesen.

von Der Öler (Gast)


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Das kommt davon, wenn 5V Artisten über Hochspannung und Lichtbögen 
nachdenken. Denken ohne Wissen ist verlorene Zeit!



Natürlich kann es Lichtbögen in Glühlampen geben.


Auch die Entwicklung einer Glühbirne hat einen wissenschaftlichen 
Hintergrund.

von Resignierender (Gast)


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Fragender schrieb:
> Ich weiß nicht alles besser, aber haben einen Kopf zum Denken, und kann
> irgendwo Geschriebenes und jahrzehntelange Erfahrungen in einen
> schlüssigen Einklang bringen. Mit dieser Fähigkeit sind hier weniger
> Leute ausgestattet, als man annehmen sollte.

So ist das also, wir sind endgültig im postfaktischen Zeitalter 
angekommen.

Wohin muss man auswandern, um vor den überhand nehmenden Idioten 
halbwegs sicher zu sein?

Melde mich dann mal freiwillig für den Mars...

von Fragender (Gast)


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Resignierender schrieb:
> Wohin muss man auswandern, um vor den überhand nehmenden Idioten
> halbwegs sicher zu sein?

China ginge noch halbwegs, da müssen die Leute hart arbeiten und haben 
noch keine Zeit zu ihrer eigenen Hirntoastung. Noch wie gesagt...

von (prx) A. K. (prx)


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Die letzte Handlung einer Glühbirne kann ein einfaches dahinscheiden mit 
einem leisen Klick sein. Oder sie kann demonstrativ die Sicherung im 
Sicherungskasten schmeissen - und das nicht so selten.

Dass dies gemäss der Ansicht mancher nicht möglich sei, das weiss sie 
nicht und tut es trotzdem.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Fragender schrieb:
> Was ist das, tatsächlich eine Sicherung?

Ja.

Glühlampen ohne Sicherung bringen beim Durchbrennen schon mal die 
Haussicherung zum auslösen, weil das Plasma des verdampfenden Wolframs 
wie eine Kurzschluss wirkt.

Die dünne Drahtstelle soll das verhindern. Im Westen hat man sich die 
extra-Glasumhüllung gespart.

von Harald W. (wilhelms)


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A. K. schrieb:

> Die letzte Handlung einer Glühbirne kann ein einfaches dahinscheiden mit
> einem leisen Klick sein. Oder sie kann demonstrativ die Sicherung im
> Sicherungskasten schmeissen - und das nicht so selten.

Speziell bei den kleinen E14-Kerzenlampen. Solche Lichtbögen
sind m.W. der häufigste Grund für Defekte an Dimmern.

von hal9000 (Gast)


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Ich hatte es auch
 schon 2 mal beobachtet dass die birne regelrecht expoldiert ist, da ist 
bis auf die fassung nix übrig geblieben...

von Günter Lenz (Gast)


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Fragender schrieb:

>Ein Lichtbogen bei einer Glühlampe? Da bin ich nicht so ganz von
>überzeugt.

In einem Radiobastelbuch wurde mal ein Experiment vorgeschlagen,
eine Zweifaden-KFZ-Glühbirne, bei dem ein Faden durchgebrannt
ist, als Röhrendiode zu verwenden. Dieses Experiment habe ich
vor einigen Jahrzehnten mal gemacht. Also der noch vorhandene
Glühfaden ist die direkt geheizte Kathode und der freie
Anschluß die Anode. 200V Anodenspannung angelegt und den
Anodenstrom gemessen. Es floß eine Weile lang einige
mA Strom, bis auf einmal ein Lichtbogen übersprang,
der Zeiger von meinem Meßgerät war dann abgebrochen und
das Meßgerät war tot. Das hatte ich nun von diesem
Experiment gehabt.

von Harald W. (wilhelms)


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Günter Lenz schrieb:

> In einem Radiobastelbuch wurde mal ein Experiment vorgeschlagen,
> eine Zweifaden-KFZ-Glühbirne, bei dem ein Faden durchgebrannt
> ist, als Röhrendiode zu verwenden.

Hmm, sind solche Lampen nicht gasgefüllt? Das würde
die Entstehung eines Lichtbogens begünstigen.

von npn (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Hmm, sind solche Lampen nicht gasgefüllt? Das würde
> die Entstehung eines Lichtbogens begünstigen.

Ein Schutzgas heißt doch nicht Schutzgas, weil es einen Lichtbogen 
begünstigt...

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Fragender.

Fragender schrieb:

> Ich weiß nicht alles besser, aber haben einen Kopf zum Denken, und kann
> irgendwo Geschriebenes und jahrzehntelange Erfahrungen in einen
> schlüssigen Einklang bringen.

Wie bringst Du denn damit meine ebenfalls jahrzehntelange Erfahrung, 
dass ich sehr oft nach dem Durchbrennen einer Glühlampe zum 
Sicherungsautomaten tappen musste, um den 16A Automaten zurückzusetzten, 
in Einklang?
In einigen Fällen wiederum war der Automat etwas zu langsam im Vergleich 
zur Sicherung in der Glühlampe, so dass das Plasma des Lichtbogens den 
Glaskolben sprengte......

Desweiteren sollte man bedenken, das eventuell eine Glühlampe nicht nur 
an Wechselstrom, sondern auch an Gleichstrom betrieben werden kann. 
Unter Gleichstrom ziehen sich Lichtbögen wie Käsefondue. Und das gilt 
nicht nur für "echte" Gleichstromnetzte. Primitive ein Quadranten Dimmer 
haben eine erhebliche Gleichstromkomponente.

Hochvolthalogenlampen haben mit Sicherheit auch so eine Sicherung. Die 
150 und 200W Typen habe ich sogar mit sandgefüllten Sicherungen gesehen. 
Bei Niedervolt 12V ist es nicht ganz so kritisch, aber ab 24V aufwärts, 
und so richtig ab 30V aufwärts wird es schwer mit der Lichtbogenlöchung.

Bei der 4kW Halogenbogenlampe, mit der ich mal zu tun hatte (Belichter 
für Leiterplatten), war eine Drossel und ein Frequenzumrichter 
vorhanden. Der Strom wurde im wesentlichen durch die Frequenz und die 
Drossel vorgegeben, und zur Einstellung die Frequenz verändert. In Falle 
eines Kurzschlusses
begrenzt hier dann die Drossel den Strom.

> Mit dieser Fähigkeit sind hier weniger
> Leute ausgestattet, als man annehmen sollte.

Sehr richtig beobachtet. Vermutlich im Spiegel... :O)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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So sieht es aus, wenn eine Birne mit Sicherung durchbrennt:

  http://www.lamptech.co.uk/Movies/G9%20Failure%20-%20Osram.WMV

So kann es aussehen, wenn die Birne keine Sicherung hat:

  http://www.lamptech.co.uk/Movies/G9%20Failure%20-%20Chinese.WMV

Schade, dass die Qualtät der Videos sehr schlecht ist. Ich meine, auf
Youtube schon einmal ein besseres Video zu diesem Thema gesehen zu
haben, kann es aber leider nicht mehr finden.

von (prx) A. K. (prx)


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npn schrieb:
> Ein Schutzgas heißt doch nicht Schutzgas, weil es einen Lichtbogen
> begünstigt...

Etwas Wolframdampf ist auch noch dabei.

von (prx) A. K. (prx)


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Bernd W. schrieb:
> Wie bringst Du denn damit meine ebenfalls jahrzehntelange Erfahrung,
> dass ich sehr oft nach dem Durchbrennen einer Glühlampe zum
> Sicherungsautomaten tappen musste, um den 16A Automaten zurückzusetzten,
> in Einklang?

Muss er nicht, denn er hält sich Hegels Regel: Wenn die Tatsachen nicht 
mit der Theorie übereinstimmen – umso schlimmer für die Tatsachen.

: Bearbeitet durch User
von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Früher, als Glühbirnen noch gebräuchlicher waren und vermutlich noch
keine eingebaute Sicherung hatten, habe ich es mehr als einmal erlebt,
dass beim Ableben einer Birne diese regelrecht explodiert ist.

@Fragender (alle anderen bitte nicht weiterlesen, da sonst euer Weltbild
erschüttert werden könnte):

Du hast völlig recht: Natürlich gab es da keinen Lichtbogen. Denn
jeweils kurz nach der Explosion sah ich Wyatt Earp auf seinem Pferd
davongaloppieren, der offensichtlich gerade seine allmorgendlichen
Schießübungen absolviert hatte.

von (prx) A. K. (prx)


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npn schrieb:
> Ein Schutzgas heißt doch nicht Schutzgas, weil es einen Lichtbogen
> begünstigt...

In Luft würde das Wolfram des Fadens mit dem Sauerstoff reagieren, also 
abbrennen. Daher ist sogenanntes Schutzgas drin, nämlich Gas, was nicht 
mit Wolfram reagiert. Ionisierbar ist das aber auch.

Eine grobe Parallele zur explodierenden Glühlampe kann man 
möglicherweise in der Physik der Gasentladungslampen finden. Deren 
entscheidende Faktor ist die Zündung. Ist das Gas mal ionisiert, dann 
kann eine Gasentladung über grosse Distanzen funktionieren, wie 
Leuchtstofflampen demonstrieren. Und ohne Strombegrenzung wird aus einer 
Gasentladung schnell ein Lichtbogen.

https://en.wikipedia.org/wiki/Gas-filled_tube#Gas-tube_physics_and_technology

In der Glühbirne ist zu Beginn des Durchbrennens der Abstand zwischen 
den Enden gering. Die für Ionisierung erforderliche hohe Feldstärke kann 
also vorhanden sein. Ob Wolframdampf dazu nötig ist weiss ich nicht, 
stören tut er aber sicherlich nicht. Immerhin verwendet man in 
Gasentladungsröhren z.T. Metalldampf als Zünder. Und manche 
Leuchtstofflampen verwenden glühenden Wolframdraht als Eletronenspender.

PS: Schlafen die Physiker des Forums alle noch?

: Bearbeitet durch User
von Karl (Gast)


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Offensichtlich gibt es hier einige Personen, die immer gute Glühbirnen 
mit Sicherung verwendet haben. Wenn diese Durchbrennen schmilzt die 
interne Sicherung und es passiert sonst nichts. Jetzt hat einer dieser 
Leute die interne Sicherung entdeckt und bezweifelt deren Sinn, weil er 
ja noch nie einen Lichtbogen oder fliegende Haussicherung beobachten 
konnte. Gegenteilige Aussagen werden für unmöglich gehalten, man möchte 
seine Filterblase nicht verlassen.

von Jens G. (jensig)


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@A. K. (prx)

>npn schrieb:
>> Ein Schutzgas heißt doch nicht Schutzgas, weil es einen Lichtbogen
>> begünstigt...

>In Luft würde das Wolfram des Fadens mit dem Sauerstoff reagieren, also
>abbrennen. Daher ist sogenanntes Schutzgas drin, nämlich Gas, was nicht
>mit Wolfram reagiert. Ionisierbar ist das aber auch.

Das ist aber nicht der eigentliche Grund der Schutzgasfüllung. Man 
könnte sie ja auch mit Vakuum füllen. Macht man aber nicht, da sonst das 
W zu schnell sublimieren würde. Ein gewisser Gasdruck vermindert diese 
Magersucht des W-Drahtes. Daß man dazu keine normale Luft nimmt, sollte 
klar sein, weswegen man irgendwas chemisch träges nimmt, wie N, oder 
irgendwelche Edelgase.

von Richard H. (richard_h27)


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Jens G. schrieb:
> Man könnte sie ja auch mit Vakuum füllen.

Dann muss man sie vorher aber leer machen.

von Jens G. (jensig)


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>Dann muss man sie vorher aber leer machen.

Ok, hatte ich vergessen zu erwähnen - sonst paßt ja kein Vakuum rein ...

von ??? (Gast)


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In der DDR gab es polnische KugelGlühlampen mit E14 Gewinde in 60 Watt. 
Die gehörten in eine weit verbreitete Deckenlampe. Diese Birnen sind 
eigentlich immer explosiv und unter Mitnahme der Sicherung gestorben. 
Die von Narva taten das nicht!
Die Birne mit Sicherung ist ev. explizit für Gleichstrombetrieb 
zugelassen. Das sollte auf der Verpackung stehen...

von Michael B. (alter_mann)


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??? schrieb:
> Das sollte auf der Verpackung stehen...

Wenn bei mir eine Glühlampe (mit oder ohne Sicherung) starb, ist es mir 
nie gelungen, die Verpackung wiederzufinden.

von Der Öler (Gast)


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Kennt hier eigentlich niemand den Unterschied zwischen Glühlampe und 
Glühbirne?

von (prx) A. K. (prx)


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Der Öler schrieb:
> Kennt hier eigentlich niemand den Unterschied zwischen Glühlampe und
> Glühbirne?

Klar. Wenn dir die Birne glüht, ist nicht die Lampe dran schuld.

von npn (Gast)


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Der Öler schrieb:
> Kennt hier eigentlich niemand den Unterschied zwischen Glühlampe
> und Glühbirne?

Doch. Offizieller Begriff und Umgangssprache.

von LostInMusic (Gast)


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>Solche Lichtbögen sind m.W. der häufigste Grund für Defekte an Dimmern.

Korrekt. Flinke Sicherungen dienen übrigens unter anderem dazu, Dimmer 
vor genau diesem Unheil zu schützen.

von Der Andere (Gast)


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Jens G. schrieb:
>>In Luft würde das Wolfram des Fadens mit dem Sauerstoff reagieren, also
>>abbrennen. Daher ist sogenanntes Schutzgas drin, nämlich Gas, was nicht
>>mit Wolfram reagiert. Ionisierbar ist das aber auch.
>
> Das ist aber nicht der eigentliche Grund der Schutzgasfüllung.

Doch das ist genau der Grund für das Schutzgas.

Jens G. schrieb:
> Man könnte sie ja auch mit Vakuum füllen.
Man kann nicht mit Vakuum "füllen" weil Vakuum eben "nichts" ist.

Und Glühlampen haben aus gutem Grund KEIN Vakuum, erstens müsste man den 
Glaskolben viel dicker machen, das würde die Lampe schwerer und teurer 
machen und 2. wäre die Verletzungsgefahr im Falle des Berstens viel 
höher weil durch die Implosion die Splitter viel schneller und weiter 
durch die Gegend fliegen würden.

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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npn schrieb:
> Der Öler schrieb:
>> Kennt hier eigentlich niemand den Unterschied zwischen Glühlampe
>> und Glühbirne?
>
> Doch. Offizieller Begriff und Umgangssprache.

Nicht, dass das sehr wichtig wäre, aber nicht jede Abweichung vom 
fachsprachlichen Gebrauch ist deswegen gleich Umgangssprache.

Glühbirne ist genau wie Schraubenzieher standardsprachlich und nicht 
umgangssprachlich.

vlg

 Timm

von F. F. (foldi)


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Fragender schrieb:
> daß selbst vor 30 Jahren oder mehr schon unsinnige Bestimmungen
> eingehalten werden mussten.

30 Jahre war, rein von den Bestimmungen her gesehen (für mich allerdings 
auch), doch erst vorgestern.

von Der Öler (Gast)


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>
> Jens G. schrieb:
>> Man könnte sie ja auch mit Vakuum füllen.
> Man kann nicht mit Vakuum "füllen" weil Vakuum eben "nichts" ist.

Oh doch, das geht sogar sehr gut...

von Der Andere (Gast)


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Der Öler schrieb:
> Oh doch, das geht sogar sehr gut...

So wie du deinen Bauch mit nichts zu essen füllst.

von Der Öler (Gast)


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Dann schalte mal das Gehirn ein...

Und nicht nur inhaltsloses nachplappern...

von Audio-Phil (Gast)


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Der Öler schrieb:
>>
>> Jens G. schrieb:
>>> Man könnte sie ja auch mit Vakuum füllen.
>> Man kann nicht mit Vakuum "füllen" weil Vakuum eben "nichts" ist.
>
> Oh doch, das geht sogar sehr gut...

Wenn es nach Kurt geht besteht das Vakuum aus unendlich harten Teilchen 
:-)

von Der Öler (Gast)


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Vakuumtechnik ist etwas besonderes mit dem man sich ausführlich 
beschäftigen kann....

von Der Andere (Gast)


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Der Öler schrieb:
> Vakuumtechnik ist etwas besonderes mit dem man sich ausführlich
> beschäftigen kann....

Die deutsche Sprache auch. Und tut mir leid, mein Gehirn kann ich nicht 
einschalten, das läuft ständig. Ich weiß, da hast du es leichter wenn du 
dein Gehirn öfter mal ausschaltest.

von Audio-Phil (Gast)


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Der Öler schrieb:
> Vakuumtechnik ist etwas besonderes mit dem man sich ausführlich
> beschäftigen kann....

Was eigentlich jedem klar sein müsste ist die Tatsache, dass man mit 
keiner Pumpe 100%iges Vakuum erzeugen kann.

von Der Öler (Gast)


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Was auch nicht nötig ist...

Hast Du es durchschaut? Ich glaube nicht...

von jgfasjg (Gast)


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Fragender schrieb:
> "möglicherweise" bedeutet hier: nein, macht sie nicht. Niemals, auch
> nicht das 10 millionste Exemplar.

So viele hab ich nicht getestet, aber in meinem Los ware ca. 20% dabei, 
die das eben doch machten.

Resignierender schrieb:
> Wohin muss man auswandern, um vor den überhand nehmenden Idioten
> halbwegs sicher zu sein?
>
> Melde mich dann mal freiwillig für den Mars...

Wird nicht reichen. ;-(
https://funleihen.files.wordpress.com/2012/08/mars7.png

jgfasjg

von Old P. (Gast)


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Fragender schrieb:

> "möglicherweise" bedeutet hier: nein, macht sie nicht. Niemals, auch
> nicht das 10 millionste Exemplar.

Schade, ich habe die wenigen (nein, nicht 10 Millionen), bei denen gut 
sichtbar ein Lichtbogen am Werkeln war, entsorgt. Aber glaube mir, das 
ist nicht lustig!

> Solche Sicherungen haben nicht mal sehr viel leistungsstärkere
> Halogenbrenner, bei denen ein Lichtbogen viel wahrscheinlicher wäre.

Sichtbar für "Fragende" vielleicht nicht, doch ordentliche haben eine 
Sollbruchstelle in der Zuleitung.

Old-Papa

von (prx) A. K. (prx)


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Der Öler schrieb:
>>> Man könnte sie ja auch mit Vakuum füllen.
>> Man kann nicht mit Vakuum "füllen" weil Vakuum eben "nichts" ist.
> Oh doch, das geht sogar sehr gut...

Man kann es sogar in Tüten füllen.

von Richard H. (richard_h27)


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A. K. schrieb:
>>> Man kann nicht mit Vakuum "füllen" weil Vakuum eben "nichts" ist.
>> Oh doch, das geht sogar sehr gut...
>
> Man kann es sogar in Tüten füllen.

Man kann damit Threads füllen.

von Erwin M. (nobodyy)


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Der Andere schrieb:
> Man kann nicht mit Vakuum "füllen" weil Vakuum eben "nichts" ist.

Falsch, denn im Vakuum ist die Ausbreitungsgeschwindigkeit auf die 
Lichtgeschwindigkeit (im Vakuum) begrenzt, im Nichts hingegen gibt es 
kein Tempolimit. Nur dadurch gab es das inflationäre Universum 
(https://de.wikipedia.org/wiki/Inflation_(Kosmologie)) und nur dadurch 
gibt es Leben in diesem Universum.

Zudem gibt es im Vakuum ziemlich viele Sachen wie virtuelle Teilchen und 
Nullpunktsenergie.

von Der Andere (Gast)


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Erwin M. schrieb:
> Zudem gibt es im Vakuum ziemlich viele Sachen wie virtuelle Teilchen und
> Nullpunktsenergie.

Na dann zeige uns doch mal dein Youtube Video, wo du virtuelle Teilchen 
und Nullpunktsenergie in ein Behältnis füllst und nach dem 
Füllvorgang dann ein mehr oder minder gutes Vakuum im Behälter hast.
Denn genau darum gings hier in dem kleinen Geplänkel. Dass man ein 
Vakuum nicht in etwas füllen kann, sondern den Behälter evakuieren 
muss.

Aber wahrscheinlich trinkst du deine Pommes und isst dein Wasser/Cola.
:-)

von Harald W. (wilhelms)


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Audio-Phil schrieb:

> Was eigentlich jedem klar sein müsste ist die Tatsache, dass man mit
> keiner Pumpe 100%iges Vakuum erzeugen kann.

Naja, bei 10 hoch -12 mBar kanst Du aber schon jedem übriggebiebenen
Atom einen eigenen persönlichen Namen geben.

von Paul B. (paul_baumann)


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Harald W. schrieb:
> Naja, bei 10 hoch -12 mBar kanst Du aber schon jedem übriggebiebenen
> Atom einen eigenen persönlichen Namen geben.

Da freut es sich:
:)
http://previews.123rf.com/images/cthoman/cthoman1403/cthoman140300291/26425414-Eine-Karikatur-blauen-Atom-l-chelnd-und-gl-cklich--Lizenzfreie-Bilder.jpg

MfG Paul

von Stefan M. (derwisch)


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Übrigens handelt es sich um eine Sicherung in der Glühlampe :-)
Und wer behauptet, es gäbe keine Lichtbögen in sterbenden Glühlampen, 
der stand wohl noch nie nach einem solchen Falle nachher mit der Kerze 
am Sicherungskasten.

von Richard H. (richard_h27)


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Der Andere schrieb:
> Aber wahrscheinlich trinkst du deine Pommes und isst dein Wasser/Cola.

Palim palim

von Checkschnet. (Gast)


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Wo entsteht denn nun der Lichtbogen?
Der Wolframdraht wird irgendwo reißen, der Riss wird vom Lichtbogen 
niederohmig überbrückt.
Aber warum fliegt nun die Sicherung? Der Restliche Glühfaden ist doch 
noch da mit seinem Widerstand...
Der LB reicht doch nicht von einem Anschlussdraht zum anderen, oder 
doch?

Checkschnet.

von Lichtbogen (Gast)


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Die Hersteller von Glühlampen hatten offensichtlich keine Ahnung. Bauen 
Sicherungen ein für etwas das es nicht gibt. Kein Wunder, daß es Firmen 
wie Philips, General Electric und Osram nicht mehr gibt. Hätten die 
Entwickler dieser Firmen Mikrocontroller.net gelesen würden sie heute 
noch existieren.

von (prx) A. K. (prx)


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Checkschnet. schrieb:
> Aber warum fliegt nun die Sicherung?

Weil Strom zu hoch, wie sich das gehört.

> Der Restliche Glühfaden ist doch
> noch da mit seinem Widerstand...

Der könnte am Anfang eine Rolle spielen, wenn die Feldstärke von 
Anschluss zu Anschluss für die Zündung möglicherweise nicht ausreicht. 
Aber danach ...

> Der LB reicht doch nicht von einem Anschlussdraht zum anderen,

... wird der Glühfaden nicht mehr gebraucht.

von Stefan M. (derwisch)


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Checkschnet. schrieb:
> Der LB reicht doch nicht von einem Anschlussdraht zum anderen, oder
> doch?

Doch, aber nicht da wo der Glühfaden befestigt ist.
Die Haltedrähte für den Glühfaden nähern sich im unteren Bereich 
einander.
Der ionisierungsstoß reicht aus, um "da unten" einen Lichtbogen möglich 
zu machen.
Lampen, die diesen Tod gestorben sind, sind meist in dem Bereich 
sichtbar verkokelt.

von Widerstand (Gast)


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Also ich kann für 60 oder 75W-Glühbirnen bestätigen:

1x Birne komplett explodiert und in Scherbenregen über den Teppich 
verteilt.

1x Glaskolben der Birne mit lautem Knall aus dem Metallsockel gesprengt 
und intakt auf dem Teppich gelandet.

Jeweils mit Rückruf aus dem Leitstand Sottrup-Höcklage, ob wir wieder 
Licht im Keller wollen.

Den zweiten Fall finde ich interessant, da als Energielieferant für das 
Absprengen eigentlich nur die verdampfenden Zuleitungsdrähte zwischen 
Metallsockel und dem Glaskolben in Frage kommen. Es wäre allerdings auch 
möglich, daß durch den Überdruck im Kolbeninneren das Befüllungsröhrchen 
abgesprengt wurde und mir das damals bei der Betrachtung der Trümmer 
entgangen ist.

Sicherungsfäden mit extra Glasumhüllung sind mir damals schon 
aufgefallen. Ich habe mein Wissen aber für mich behalten, um Teile der 
Bevölkerung nicht zu verunsichern.

P.S.: Millionen Menschen glauben, daß über ihnen ein Wesen schwebt, das 
ihre Handlungen beobachtet und bewertet. Warum sollen dann diese oder 
andere Menschen nicht auch merkwürdige Dinge über Glühbirnen glauben?

von Checkschnet. (Gast)


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Widerstand schrieb:
> P.S.: Millionen Menschen glauben, daß über ihnen ein Wesen schwebt, das
> ihre Handlungen beobachtet und bewertet. Warum sollen dann diese oder
> andere Menschen nicht auch merkwürdige Dinge über Glühbirnen glauben?

Genau wegen solcher Gedankengänge liebe ich dieses Forum... y.m.m.d!

von der bee (Gast)


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Also wenn der Glühfaden reisst, bzw. kurz davor an einer Stelle 
seeeeeehr dünn geworden ist und dort mehr Hitze und nohc mehr Widerstand 
und noch mehr Hitze und noch mehr Widerstand ... etc. etc. bishin zu 
einem wenige Teilchen dünnen Filament aus überhitztem Fadenmaterial 
besteht, wo auf den Querschnitt gerechnet ordentlich Suppe durchfliesst, 
wäre doch folgendes problemlos vorstellbar :

Faden kurz vorm reissen, EInzelteile davon schon am "rumdampfen" :


##############            #                       ####################
####################         #                ########################
######################################################################
####################                           #######################
#############            #      #                     ################


Faden reisst, d.h. das letzte Molekül bruzzelt weg, aber der Spalt wird 
aufgrund der Ionisierung bzw. dem Umgebenden Material in Gasphase 
trotzdem leitend überbrückt :

##############            #   #                    ####################
####################                           ########################
##############################++++++++#################################
####################                            #######################
#############            #      #                      ################

Der FUnken, also ein Mini-Lichtbogen macht den ganzen Spass an dieser 
Stelle dann niederohmiger und  und laut meiner Vorstellung fängt dieser 
dann an der Zündstelle an einen Lichtbogen zu formen, der sich sehr 
schnell unter Verbrennung des Restfadens und des weiter ansteigenden 
Stromflusses vergrößert.

Da die Abstände zwischen den beiden Fadenhaltern ja doch beträchtlich 
sind und dass brennbare Material plus Fadentrümmer aus der 
Ursprünglichen Fadenlinie weg expandieren,die Spannung nicht ausreicht 
und wahrscheinlich noch einige andere füsikalisch fundierte Gründe 
vorliegen, währt der Lichtbogen nicht bis in alle Ewigkeit und verlöscht 
dann bald wieder.

Also, Vorsicht, dass ist nur eine Vermutung dass das so abläuft !

Vermutlich währt der Lichtbogen auch nicht länger als ein 
Phasendurchgang , also ca. 1/50 sec
Als weiter begrenzender Faktor käme hinzu, dass ja auch irgendwann eine 
Sicherung auslöst, Kurzschluss, hoher Stromfluss etc ....

Naja, nur gemutmasst ;-)

Gruß

von Thorsten Legat (Gast)


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der bee schrieb:
> Verbrennung des Restfadens

Nö. Der war bei mir immer noch da, auch wenns geblitzt hat und der lss 
raus war.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Falls die nordamerikanische Version interessiert:

Wenn bei mir eine Glühlampe (120VAC/60Hz Netz) den Geist aufgibt, dann 
geht sie ohne den Sicherungsautomaten durch Überlastung zu bemühen 
einfach aus. Habe noch nie eine Lichtbogenbildung bemerkt.

Blitze habe ich noch nie beobachten können. Wenn beim Einschalten der 
Glühfaden durchbrennt sieht man praktisch kaum ein Einschaltlicht.

Der Glühfaden liegt dann meistens am Boden des Glaskörpers. Es ist 
selten, dass der Glühfaden einseitig noch am Stromzuführungsdraht hängen 
bleibt.

Grüße,
Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Checkschnet. (Gast)


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von Lichtbogen (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Falls die nordamerikanische Version interessiert:

Interessiert hier keinen. Wenn der neue US Präsident Trump behauptet, 
daß es so etwas nicht gibt, muß man wohl die Physik Lehrbücher 
umschreiben.

von Erwin D. (Gast)


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Lichtbogen schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Falls die nordamerikanische Version interessiert:
>
> Interessiert hier keinen. Wenn der neue US Präsident Trump behauptet,
> daß es so etwas nicht gibt, muß man wohl die Physik Lehrbücher
> umschreiben.

Ist der jetzt auch für Canada und Physik-Lehrbücher zuständig?

von Richard H. (richard_h27)


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Lichtbogen schrieb:
> Interessiert hier keinen. Wenn der neue US Präsident Trump behauptet,
> daß es so etwas nicht gibt, muß man wohl die Physik Lehrbücher
> umschreiben.

Wie vor ihm schon die Biologiebücher.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Checkschnet.

Checkschnet. schrieb:
> Wo entsteht denn nun der Lichtbogen?
> Der Wolframdraht wird irgendwo reißen, der Riss wird vom Lichtbogen
> niederohmig überbrückt.

Soweit richtig. Aber dabei bleibt es nicht. An den Enden des Lichtbogens 
wird das Wolfram nun besonders heiss, und schmilzt ab bzw. verdampft.

> Aber warum fliegt nun die Sicherung? Der Restliche Glühfaden ist doch
> noch da mit seinem Widerstand...

Durch das Abschmelzen wird nun der Glühfaden schnell immer kürzer, und 
die Lücke wird weiterhin niederohmig vom lichtbogen gebrückt. Der 
Gesamtwiderstand der Anordnung wird kleiner, der Lichtbogen heftiger.

> Der LB reicht doch nicht von einem Anschlussdraht zum anderen, oder
> doch?

Wenn der Lichtbogen lange genug brennt, dann ist die Glühwendel komplett 
weg und der Lichtbogen brennt dann zwischen den Anschlüssen.
Ausserdem können zusätzlich Teile des reissenden Glüwendels im 
Glaskolben umherpeitschen, den Lichtbogen an ihrem Ende mit sich 
schleppen und z.B. an den eigenen Fusspunkt legen. Dann geht das noch 
schneller. ;O)

Ich sehe, dass Dir praktische Erfahrung im Umgang mit Lichtbögen fehlt. 
;O)
Ok, um diese Erfahrung zu sammeln, haben die wenigsten Leute 
Gelegenheit. Elektroschweissen ist auch meist etwas einseitig, und der 
Lichtbogen entwickelt sich zu schnell, um ihn in Ruhe beobachten zu 
können. ;O)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Gerhard O. (gerhard_)


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Lichtbogen schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Falls die nordamerikanische Version interessiert:
>
> Interessiert hier keinen. Wenn der neue US Präsident Trump behauptet,
> daß es so etwas nicht gibt, muß man wohl die Physik Lehrbücher
> umschreiben.

Mit "Nordamerikanisch" meinte ich nur das gemeinsame 120VAC Stromnetz. 
Also komplett nicht-politisch.;-)

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Lichtbogen schrieb:

> Interessiert hier keinen. Wenn der neue US Präsident Trump behauptet,
> daß es so etwas nicht gibt, muß man wohl die Physik Lehrbücher
> umschreiben.

Mal sehen, wie lange es dauert, bis er sich zum Caesar ernennen lässt.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Hp M. (nachtmix)


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Harald W. schrieb:
> Naja, bei 10 hoch -12 mBar kanst Du aber schon jedem übriggebiebenen
> Atom einen eigenen persönlichen Namen geben.

Da musst du dich aber ranhalten, denn auch dann sind in jedem cm³ noch 
fast 27000 Gasteilchen enthalten.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Gerhard O.

Gerhard O. schrieb:

> Mit "Nordamerikanisch" meinte ich nur das gemeinsame 120VAC Stromnetz.

Von einem Ex-Arbeitskollegen, der lange in den USA war, ist mir 
berichtet worden, dass die niedrige Netzspannung mit den langen dünnen 
Aluleitungen und der höheren Netzfrequenz an der Leitungsinduktivität 
macht, dass zumindest im Niederspannungsnetz die Kurzschlussströme 
langsamer steigen und geringere Spitzenwerte erreichen.

Sowas ist halt leichter durch eine Sicherung abschaltbar. Dafür gibt es 
dann in anderen Situationen andere Probleme.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Gerhard O. (gerhard_)


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Bernd W. schrieb:
> Von einem Ex-Arbeitskollegen, der lange in den USA war, ist mir
> berichtet worden, dass die niedrige Netzspannung mit den langen dünnen
> Aluleitungen und...

Wie kommst Du auf Alu Leitungen? Alle Häuser die mir bekannt sind, haben 
AWG12/14 Kupferdrähte.

von Harald W. (wilhelms)


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Bernd W. schrieb:

>> Interessiert hier keinen. Wenn der neue US Präsident Trump behauptet,
>> daß es so etwas nicht gibt, muß man wohl die Physik Lehrbücher
>> umschreiben.

> Mal sehen, wie lange es dauert, bis er sich zum Caesar ernennen lässt.

OT, aber das versucht wohl z.Z. eher ein Politiker in der Türkei.

von Physiker (Gast)


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A. K. schrieb:
> PS: Schlafen die Physiker des Forums alle noch?

Manche lesen auch mit.

Während des Studiums habe ich ausgiebig mit Lichtbögen experimentiert
und danach manchmal im Dunkeln gestanden, wenn eine Glühlampe sich mit 
Knall verabschiedete.
Wenn der Glühfaden kurz vor dem Strommaximum = Spannungsmaximum öffnet,
kann sehr wohl ein Lichtbogen entstehen.

von Harald W. (wilhelms)


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Physiker schrieb:

> Wenn der Glühfaden kurz vor dem Strommaximum = Spannungsmaximum öffnet,
> kann sehr wohl ein Lichtbogen entstehen.

Lichtbögen können ab einer Spannung von ca. 50V entstehen.
Die Wahrscheinlichkeit der Entstehung steigt aber bei
höheren Spannungen.

von Paul B. (paul_baumann)


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Harald W. schrieb:
> Lichtbögen können ab einer Spannung von ca. 50V entstehen.

Da reichen schon wesentlich kleinere Spannungen aus. Das habe ich selbst 
erlebt.

MfG Paul

von Huh (Gast)


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Paul B. schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> Lichtbögen können ab einer Spannung von ca. 50V entstehen.
>
> Da reichen schon wesentlich kleinere Spannungen aus. Das habe ich selbst
> erlebt.
>
> MfG Paul

Stimmt. Zünden kann man sie ab ca. 20V und stehen bleiben sie etwa ab 
30V. Wird aber schon knifflig.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Harald.

Harald W. schrieb:

> Lichtbögen können ab einer Spannung von ca. 50V entstehen.
> Die Wahrscheinlichkeit der Entstehung steigt aber bei
> höheren Spannungen.

Schon früher, so ab ca. 30V. Induktivitäten im Kreis unterstützen 
Lichtbögen.
Aber Relaiskontakte werden schon bei 24V deutlich stärker verschlissen 
als z.B. bei 12V. Die Tendenz ist schon da, auch wenn man ihn kaum 
stabil bekommt.

Der Energiebedarf des Lichtbogens ist in etwa proportional zu seinem 
Volumen. Die Brennspannung hängt, bei stabilisiertem Strom, von der 
Materialpaarung und dem Elektrodenabstand bzw. der Elektrodengeometrie 
ab.

Zusätzlich noch jede Menge Extraeffekte, wie lokale Erwärmung der 
Fusspunkte, mit leichterer Emission von Elektronen und Ionen, aber auch 
Erhöhung des lokalen Widerstandes. Das macht z.B., dass der Fußpunkt auf 
der Platte bei einer Spitze/Platte Anordnung immer hin und her wandert, 
in einem engen Bereich Das will man in der OES sogar haben, zur 
Homogenisierung des Materials für die Messung.

Ich habe mal länger mit Bogenquellen für lichtbogenspektroskope zu tun 
gehabt. Unter 1,8A wird es aber schwer, einen Bogen stabil 
hinzubekommen. ;O)

In einer Glühlampe wird er aber kaum stabil bleiben, sondern wachsen bis 
irgendein Ereignis eintritt, dass das behindert. ;O)

als Hausnummer für OES: 1,2mm-1,8 Bogenlänge, in Spitze/Platte bei Plus 
an Spitze. Strom so 2-2,5A und typische Brennspannung 30-40V, je nach 
Materialien. Die Spitze ist im allgemeinen aber für Bogen entweder 
Kupfer oder Silber. (Wolfram wird nur für Funkenquellen verwendet)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Bernd W. schrieb:

> Schon früher, so ab ca. 30V.

Diesen Grenzwert kenne ich aus Relaisdatenblättern.
Ich weiss aber auch, das Kohlebogenlampen eine
typische Brennspannung von 50V haben.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Harald W. schrieb:

>> Schon früher, so ab ca. 30V.

> Diesen Grenzwert kenne ich aus Relaisdatenblättern.

Klar. Ab ungefähr da wird es aufwändiger. ;O)

> Ich weiss aber auch, das Kohlebogenlampen eine
> typische Brennspannung von 50V haben.

Das ist ja auch nicht falsch. Elektroden Spitze/Spitze (Wobei sich die 
Elektroden bei Gleichstrom asymetrisch einbrennen), Material Graphit und 
den Abstabd weiss ich nicht bei 5A. Bei 5A kannst Du schon sehr stabile 
Lichtbögen machen, die ich zumindest auch mit der Lunge nicht mehr 
ausgeblasen bekomme. ;O)

Die Randbedingungen spielen ja auch noch mit hinein.

Ein Vorwiderstand bedeutet eine Art P Regelung, und eine Drossel eine 
D-Regelung. So regelt man Bögen. Kräftiger P Anteil und ein schneller, 
aber begrenzter D Anteil. Einen I-Anteil nur ganz Vorsichtig, wenn 
überhaupt.
Der Widerstand ist auch eine gute Dämpfung gegen Schwingen. Mann kann 
durchaus den Vorwiderstand durch einen Schaltregler ersetzten. Aber wenn 
Du einen ruhigen DC Bogen bei kleinem Strom benötigst, wirst Du um einen 
kleinen "echten" ohmschen Widerstand nicht herum kommen.
Die Drossel ist der schnellste D-Regler, den man sich überhaupt 
Vorstellen kann. ;O)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Harald W. (wilhelms)


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Bernd W. schrieb:

> Ein Vorwiderstand bedeutet eine Art P Regelung, und eine Drossel eine
> D-Regelung. So regelt man Bögen. Kräftiger P Anteil und ein schneller,
> aber begrenzter D Anteil. Einen I-Anteil nur ganz Vorsichtig, wenn
> überhaupt.
> Der Widerstand ist auch eine gute Dämpfung gegen Schwingen. Mann kann
> durchaus den Vorwiderstand durch einen Schaltregler ersetzten. Aber wenn
> Du einen ruhigen DC Bogen bei kleinem Strom benötigst, wirst Du um einen
> kleinen "echten" ohmschen Widerstand nicht herum kommen.
> Die Drossel ist der schnellste D-Regler, den man sich überhaupt
> Vorstellen kann. ;O)

Früher gab es wohl auch echte Lageregelungen der Kohlen mit
Zugmagneten, da die Kohlen ja langsam abbrannten. Dazu wurden
dann Strom und Spannung am Bogen gemessen und der Abstand
passend nachgeregelt. Ich kenne das aus alten Büchern meines
Vaters, die ich als Kind gelesen habe. Die Spannung der ersten
"E-Werke" mit 110V ergab sich wohl daraus, das man damit zwei
Kohlebogenlampen in Reihe betreiben konnte.

von Hp M. (nachtmix)


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Der Andere schrieb:
> Doch das ist genau der Grund für das Schutzgas.

Es ist ja auch kein "Schutz"gas, sondern einfach eine Gasfüllung, welche 
allein durch ihre Anwesenheit die Verdampfung des Wolframs reduziert.

Im Prinzip könnte man dafür alles nehmen, was nicht mit dem Wolfram 
reagiert und sich nicht an dem heißen Draht zersetzt.
Unter den denkbaren Füllgasen gibt es aber Unterschiede in der 
Wärmeleitfähigkeit, die zu einem Energieverlust durch Kühlung des 
Wendels führt.

Unter diesem Gesichtspunkt am schlechtesten geeignet sind die besonders 
leichten Atome bzw. Moleküle von Helium oder Wasserstoff, weil diese 
besonders schnell herumfliegen und daher die Wärme sehr effizient in 
Form von kinetischer Energie transportieren.

Sauerstoff als Füllgas kommt, wie bereits erwähnt, nicht in Frage, weil 
das Wolfram darin verbrennen würde.

Am billigsten ist Stickstoff, schliesslich besteht die Luft zu fast 80% 
daraus.
Stickstoff wird tatsächlich auch verwendet, aber besser ist das 
ebenfalls preisgünstige Edelgas Argon.

Der billige Stickstoff besitzt nämlich gegenüber Argon eine deutlich 
höhere Wärmeleitfähigkeit  [N2=0,02583 W/(m · K); Ar=0,01772 W/(m · K)], 
was nicht nur an seiner wegen der geringeren Molekülmasse höheren 
Teilchengeschwindigkeit liegt, sondern auch  daran, daß das N2-Molekül 
zusätzlich zu der Bewegungsenergie in X,Y,Z-Richtung auch Wärmeenergie 
durch die Schwingung der N-N Atome gegeneinander und durch die Rotation 
des Hantel-förmigen Moleküls in zwei Ebenen transportiert.
Einatomige Gase (Edelgase, Metalldämpfe) hingegen könen Energie nur als 
kinetische Energie durch Bewegung (Größenordnung einige Hundert Meter 
pro Sekunde bei Zimmertemperatur) transportieren.
Zur Ionisation der Gase reicht die Temperatur des Glühwendels nicht aus.

Besonders geeignet als Füllgas sind also die stets einatomigen Edelgase 
mit möglichst hoher Atommasse.
Praktisch verwendet werden daher noch die Edelgase Krypton [0,00949 W/(m 
· K)] und das sehr teure Xenon [0,00569 W/(m · K)].

Das relativ leichte Edelgas Neon ist mit 0,0491 W/(m · K) nach 
Wasserstoff [0,1805 W/(m · K)] und Helium [0,1513 W/(m · K)] am 
schlechtesten geeignet und spielt daher als Füllgas für Glühlampen keine 
Rolle.

: Bearbeitet durch User
von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Hp m.

Hp M. schrieb:

Danke für Deine Ausführungen.

> Stickstoff wird tatsächlich auch verwendet, aber besser ist das
> ebenfalls preisgünstige Edelgas Argon.

Und Argon ist dafür berüchtigt. das es besonders gut Funkenüberschläge
ermöglicht, im Vergleich zu normaler Luft.
Allerdings ist dass ausser im Fehlerfalle bei den üblichen Spannungen 
und Abständen in Glühlampen nicht relevant.

Mit freundlichen Grüßen: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Hp M. (nachtmix)


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Bernd W. schrieb:
> Und Argon ist dafür berüchtigt. das es besonders gut Funkenüberschläge
> ermöglicht, im Vergleich zu normaler Luft.

Das wird für alle einatomigen Gase zutreffen, weil sie, außer wenn sie 
auf die Wand treffen, nur elastische Stöße vollführen können, bei denen 
im Mittel keine Translationsenergie abgebaut wird.
Manche Atome werden dabei so schnell, daß der nächste Zusammenstoß zur 
Ionisation ausreicht.
Mehratomige Gase hingegen können inelastische Stöße ausführen und dabei 
Rotationen und Schwingungen des Moleküls anregen, evtl. dissoziieren sie 
auch.
Diese Energien, weit unterhalb der für die Ionisation erforderlichen 
Werte, geben sie dann u.U. als elektromagnetische Strahlung (IR und 
Mikrowellen) ab.
Durch diesen Energieverlust ist es schwieriger darin eine Entladung 
aufrecht zu erhalten.

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