Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Litzen und Drähte verlöten - Anleitungsvideo


von Marko X. (kohaerenzkorrelator)


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Zufällig gerade drauf gestoßen, äußerst informativ:

https://www.youtube.com/watch?v=aoD2aUvnQXg

von spess53 (Gast)


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Hi

>Zufällig gerade drauf gestoßen, äußerst informativ:

Gibt es alles, z.B. als NASA Standarts, im Netz. Da muss man sich dieses 
Genuschel nicht antun.

MfG Spess

von miau (Gast)


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spess53 schrieb:
> Gibt es alles, z.B. als NASA Standarts, im Netz. Da muss man sich dieses
> Genuschel nicht antun.

Die sind meines erachtens auch um einiges hochwertiger als das Video. 
Ausserdem bieten sie Anhaltspunkte was man darf/nicht darf, was 
akzetabel ist um eine qualitative, langlebige verbindung her zu stellen.

von Cyborg (Gast)


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Hierzulande ist das Löten von Litzen längst obsolet, weil die
Litzen dann zum abbrechen neigen. Verschraubte Litzen dürfen
schon gar nicht gelötet werden, sondern müssen Aderendhülsen
haben.

von Matthias L. (limbachnet)


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Das liest man an allen möglichen und unmöglichen Stellen immer wieder.

Das mit den Schraubverbindungen ist klar, das Zinn fließt langsam unter 
dem Druck der Schraube weg, dann ist der Druck eben weg, die 
Kontaktfläche gammelt und wird dann bei Strombelastung warm, gammelt 
schneller, wird heiß, gammelt noch schneller und kokelt schließlich. 
Kenn' ich.

Das mit den abbrechenden Litzen hingegen - also, das kann ich nicht 
bestätigen. Jaaa, natürlich, wenn die Lötstelle direkt an einer 
mechanisch dauerbelasteten, ständig bewegten Stelle sitzt, dann wird die 
Litze an der Kante der Lötstelle brechen, klar. Aber diese mechanische 
Belastung kann man ja vermeiden/minimieren. Schrumpschlauch drüber, 
Zugentlastung/Fixierung ist auch kein Hexenwerk. Ich hab Litzen in 
Geräten gelötet, an Netzteilen, Lautsprecherleitungen, im Modellboot, am 
Fahrrad und am Auto, also auch in vibrationsbelasteter Umgebung. Mir ist 
noch keine einzige dieser Lötstellen und auch keine Litze direkt daneben 
weggebrochen. Keine. Das kann doch nicht nur Glück gewesen sein?!

von Jemand (Gast)


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"Gibt es alles, z.B. als NASA Standarts, im Netz. Da muss man sich 
dieses
Genuschel nicht antun."

Ein Bild (und erst recht ein Video) sagt mehr als 1000 Worte.

Warum nicht froh darüber sein das man seit etwa 15 Jahren nicht mehr 
alles aus Texten mit oft praxisfernen Abbildungen und oft gezwungener 
Weise umständlicher Beschreibung herausfinden muss?
Da stört auch eine nicht ganz saubere Aussprache kaum.

Als Kind, Jugendlicher und junger Erwachsener hatte ich mir schon immer 
Videobeiträge zu neuen Interessengebieten und als Anleitung / Erklärung 
gewünscht - nur das gab es damals nur sehr selten, gut das es heute in 
vielen Bereichen nicht mehr so ist.

von Cyborg (Gast)


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Matthias L. schrieb:
> Das kann doch nicht nur Glück gewesen sein?!

Doch, weil es auch von der Frequnnz der mechanischen Belastung
und von der Geschichte des Gerätes abhängt. Eine ruhende Lötung
hält da schon länger.

Matthias L. schrieb:
> Schrumpschlauch drüber,
> Zugentlastung/Fixierung ist auch kein Hexenwerk.

Für manche Leute schon. Die glauben das nicht, pochen auf
ihre Erfahrung (die aber meist nicht nachhaltig ist) und
wollen nichts dazu lernen.

von Matthias L. (limbachnet)


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Cyborg schrieb:
>> Das kann doch nicht nur Glück gewesen sein?!
>
> Doch, weil es auch von der Frequnnz der mechanischen Belastung
> und von der Geschichte des Gerätes abhängt. Eine ruhende Lötung
> hält da schon länger.

OK, aber sollten nicht ALLE Litzenverbindungen von mechanischen 
Belastungen möglichst frei gehalten werden? Daher sollten (Konjunktiv 
ist beabsichtigt...) die Litzenverbindungen ohnehin im Betrieb ruhend 
paziert sein und können dann (!) IMHO auch problemlos als Lötverbindung 
ausgeführt werden.

Eine mechanisch dauerbelastete Crimpverbindung löst sich Äderchen für 
Äderchen am Rand der Hülse auch auf. Zugegebenerweise hält eine 
schlechte, also mechanisch belastete Crimpverbindung länger als eine 
Lötverbindung an der selben Stelle - aber schlecht sind beide...

von Cyborg (Gast)


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Matthias L. schrieb:
> Eine mechanisch dauerbelastete Crimpverbindung löst sich Äderchen für
> Äderchen am Rand der Hülse auch auf.

Das hängt wohl von den Umweltbedingungen ab.
Feuchte und Temperaturwechsel sind da gemein hin schädlich, aber
von Auflösung würde ich da nicht sprechen, eher von Korrosion.

> Zugegebenerweise hält eine
> schlechte, also mechanisch belastete Crimpverbindung länger als eine
> Lötverbindung an der selben Stelle - aber schlecht sind beide...

Wenn man die Vor-und Nachteile kennt, kann man damit auch eine
brauchbare Lösung anbieten. Untaugliches steht dann gar nicht erst
zur Debatte.

Matthias L. schrieb:
> OK, aber sollten nicht ALLE Litzenverbindungen von mechanischen
> Belastungen möglichst frei gehalten werden? Daher sollten (Konjunktiv
> ist beabsichtigt...) die Litzenverbindungen ohnehin im Betrieb ruhend
> paziert sein und können dann (!) IMHO auch problemlos als Lötverbindung
> ausgeführt werden.

Wenn du das garantieren kannst?

von Matthias L. (limbachnet)


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Cyborg schrieb:
>> Eine mechanisch dauerbelastete Crimpverbindung löst sich Äderchen für
>> Äderchen am Rand der Hülse auch auf.
>
> Das hängt wohl von den Umweltbedingungen ab.
> Feuchte und Temperaturwechsel sind da gemein hin schädlich, aber
> von Auflösung würde ich da nicht sprechen, eher von Korrosion.

Seufz. Ich schrieb von MECHANISCHER Dauerbelastung (also z.b. Hin- und 
Her-Biegung). Aus welchem Hut du jetzt Feuchte und Temperaturwechsel und 
(elektrochemische) Korrosion ziehst, weiß ich auch nicht - irgendwie 
scheinen wir aneinander vorbei zu schreiben.

Cyborg schrieb:
> Wenn du das garantieren kannst?

Ich muss niemandem etwas garantieren, ich habe meine (guten) Erfahrungen 
mit gelöteten Litzen geschildert. Wenn diese nicht der geltenden 
theoretischen Lehrmeinung entsprechen, kann ich damit auch leben...

von norman (Gast)


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wofür soll denn dieses gefriemel mit den Verdrillungstechniken gut sein?
Bei mir brechen die immer am Übergang von Lötzinn und kein Lötzinn. An 
der Lötstelle selber ist mir noch kein Kabel gebrochen.

Wenns nicht anders geht, z.B. ich keine Lust habe es besser zu machen, 
verzinne ich beide Enden und Löte sie dann zusammen, so dass beide Kabel 
in die gleiche Richtung zeigen. Dann kommt Schrumpfschlauch drüber und 
ein Kabel in einer Schlaufe in die andere Richtung gelegt. Mit nem 
Kabelbinder ist dann die Lötstelle Zug entlastet.

von Zinnzahn (Gast)


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norman schrieb:
> Bei mir brechen die immer am Übergang von Lötzinn und kein Lötzinn.

Dann hast Du den Bogen nicht raus und mußt weiter üben.

norman schrieb:
> Wenns nicht anders geht, z.B. ich keine Lust habe es besser zu machen,
> verzinne ich beide Enden und Löte sie dann zusammen, so dass beide Kabel
> in die gleiche Richtung zeigen.

Wer ADERN mit Kabeln verwechselt und dann auch noch keine Lust auf 
saubere Arbeit hat, sollte die Pfoten davon lassen.

SCNR

von Old P. (Gast)


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Marko X. schrieb:
> Zufällig gerade drauf gestoßen, äußerst informativ:
>
> https://www.youtube.com/watch?v=aoD2aUvnQXg

Ich habe den Eindruck, manche Zeitgenossen brauchen selbst zum atmen ein 
Anleitungsvideo.

Old-Papa

von Clemens L. (c_l)


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Old P. schrieb:
> Ich habe den Eindruck, manche Zeitgenossen brauchen selbst zum atmen ein
> Anleitungsvideo.

https://www.youtube.com/results?search_query=breathing

Das war jetzt nicht sehr überraschend ...

von Jemand (Gast)


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Hallo

es gibt halt viele Zeitgenossen die nicht seit Jahrzehnten in der 
praktischen E-Technik unterwegs sind und auch keine Ansprechpartner in 
diesen Fachbereich haben.
Deine Aussage klingt zumindest ziemlich überheblich.

Mal bewusst etwas übertrieben dargestellt:
Wir müssten uns mit modernen Ausdruckstanz praktisch beschäftigen und 
haben keine Ansprechpartner dafür - 100%ig gibt es da auch 
"selbstverständliche" Dinge die selbst ein schimmelige Brot kann...
Oder eben auch nicht(!)
Das du und ich sich das verlöten von Litzen noch selbst beigebracht 
haben und sich dabei zumindest am Anfang die Finger verbrannten und jede 
Menge Schrott produziert haben, bedeutet ja nicht das man die heutigen 
ergänzenden Möglichkeiten nicht nutzten sollte um damit den Weg zum 
Erfolg ab zu kürzen und "Verluste" zu vermeiden.

Nichts - aber auch gar nichts, ist selbstverständlich für jeden und 
überall.
Es gibt Weltgegenden wo Toilettenpapier und Toiletten in unserer Form 
kaum bekannt sind.
Also ist selbst ein Video wie Toilettenpapier genutzt wird für einige 
sehr sinnvoll. Bitte jetzt nicht einfach reflexartig mit einen lol oder 
shitstorm reagieren sondern mal genauer nachdenken - wobei "shitstorm" 
gibt natürlich eine Steilvorlage beim Thema Toilette ;-)

Bestimmt funktioniert das auch anders herum, also das wir erst 
angebliche "einfachste Selbstverständlichkeiten" aus anderen 
Weltgegenden, Kulturkreisen oder Arbeitsbereichen erlernen müssen - und 
warum nicht mittels eines Videos?

Jemand

von F. F. (foldi)


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Matthias L. schrieb:
> Seufz. Ich schrieb von MECHANISCHER Dauerbelastung (also z.b. Hin- und
> Her-Biegung). Aus welchem Hut du jetzt Feuchte und Temperaturwechsel und
> (elektrochemische) Korrosion ziehst, weiß ich auch nicht - irgendwie
> scheinen wir aneinander vorbei zu schreiben.

Es ist manchmal beides nicht. Manchmal ist es eine zu starke 
Vercrimpung.
Wir müssen seit kurzem eine neue, hydraulische, Zange benutzen, damit 
das ausgeschlossen wird.

Aber ich wollte auch gar nicht klugscheißen, sondern eure Meinung zu 
diesen Lötverbindern hören.
Manche sind ja sogar eine Kombination von Quetsch- und Lötverbindern.

: Bearbeitet durch User
von norman (Gast)


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norman schrieb:
>> Wenns nicht anders geht, z.B. ich keine Lust habe es besser zu machen,
>> verzinne ich beide Enden und Löte sie dann zusammen, so dass beide Kabel
>> in die gleiche Richtung zeigen.

Zinnzahn schrieb:
>Wer ADERN mit Kabeln verwechselt und dann auch noch keine Lust auf
>saubere Arbeit hat, sollte die Pfoten davon lassen.

Mal wieder so typisch für dieses Forum und dessen "speziellen" Gäste.
Wie kommst du darauf, dass ich den Unterschied nicht kenne?

Aus "Wenns nicht anders geht, z.B. ich keine Lust habe es besser zu 
machen" ist doch wohl ableitbar, dass ich mir der Nachteile von 
Lötverbindungen bewusst bin. Du verstehst keinen Sarkasmus oder Ironie 
oder?

Hier ein kleines Beispiel für Ironie:
"sollte die Pfoten davon lassen"
Wer den Unterschied zwischen Pfoten und Händen nicht kennt, sollte Hände 
nicht benutzen.

von F. F. (foldi)


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Ist es nicht schade dass in fast jedem Thread schon nach wenigen 
Beiträge immer wieder diese Pöbeleien los gehen?

von norman (Gast)


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Ja finde ich auch. Ironischer weise muss ich mich auch selber schuldig 
bekennen.

Was schlägst du vor, insbesondere wie sollte man reagieren?

von F. F. (foldi)


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norman schrieb:
> Was schlägst du vor, insbesondere wie sollte man reagieren?

Einfach drüber hinweg gehen. Bin Surfer und wird der Wind zu stark, 
mache ich das Segel "auf".
Hier beherrsche ich das auch noch nicht sehr lange und selbst heute kann 
ich sicher nicht immer verhindern, dass jemand den "richtigen Trigger" 
bei mir findet, aber schon seit längerem bleibe ich dann dem Thread oder 
gar dem Forum für eine Weile weg.

von Mugl (Gast)


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Der sollte mal Löten lernen, es wird immer mit dem Lötkolben und dem 
Lötzinn gleichzeitig weggefahren, dann bleiben auch nicht solche 
komischen Spitzen, die durch das Wegziehen des Lötkolben entstehen, 
übrig.

von Andy P. (bakaroo)


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Ich weiß gar nicht was ihr habt. Es gibt eine einzige einfache Regel:
"Litzenverbindungen müssen so fixiert sein, das sich die Litze an und um 
der Verbindungsstelle nicht bewegt."
Dabei ist es egal, ob das eine Löt- Schraub-, Crimp-, Drill-, Klemm- 
oder sonstwas für eine Verbindung handelt. Das hat nichts mit Löt- oder 
Schraubkünsten zu tun sondern mit schlichter Mechanik. Erst wenn das 
sichergestellt ist, kann man sich über die dann um Größenordnungen 
geringere Bruchgefahr der verschiedenen Verbindungsarten bemühen.
Leider sieht man auch in sonst professionell gebauten Geräten oft obige 
Regel verletzt.

von Matthias L. (limbachnet)


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