Forum: PC Hard- und Software Konfig von mehreren WLAN-AccessPoints in einem Gebäude


von Netzwerker (Gast)


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Guten Morgen

Wir haben in unserem Bürogebäude eine Fritzbox (UG) und 2 AccessPoints 
(EG und OG) aufgestellt. Der AP aus dem UG liefert im OG nur noch ein 
sehr schwaches Signal ind umgekehrt. Im EG treffen sich dann alle ;-).

Im Prinzip funktioniert alles wie es soll. Insbesondere ist es möglich 
vom UG ins OG zu gehen ohne dass die Verbindung (z.B. beim Telefonieren) 
abreißt.

Wie müssen denn den die AP bzgl. Kanälen konfiguriert werden? Im Moment 
stehen alle auf dem selben Kanal. dir Fritzbox meckert, dass mehrere 
Netze auf einem Kanal senden.

Wie ist es denn richig? Wer kennt sich aus? Jeder AP seinen eigenen 
Kanal? Ist es dann noch möglich vom UG ins OG zu gehen ohne dass die 
Verbindung (z.B. beim Telefonieren) abreißt?

Grüße aus Frankfurt

Thomas

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Ein wirklich sauberes "Handover" (entspricht in Etwa dem Roaming im 
Mobilfunknetz) funktioniert nur mit Accesspoints, die "hintenrum" (also 
über die LAN-Schnittstelle) miteinander reden und die eintsprechenden 
Protokolle und Funktionen in ihrer Firmware haben. Diese sind leider 
meist proprietär, klappen also nur zwischen Geräten des gleichen 
Herstellers.

Das hat billige Home-Technik (inkl. Fritzbox) im Allgemeinen nicht. Nun 
müssen es auch nicht gleich teure Profi-APs z.B. von Cisco mit Manager 
sein ... z.B. die "Scheiben" von Ubiquiti können das zu einem 
annehmbaren Preis auch schon ...

Drei Stück davon sollten alle deine Probleme lösen.

http://www.ip-insider.de/ubiquiti-unifi-wi-fi-access-point-system-im-test-a-544350/
https://www.reichelt.de/?ARTICLE=157504&PROVID=2788&wt_mc=amc141526782519998&gclid=CM6EsZ3_xdECFY8Q0wodZOYAxA

: Bearbeitet durch User
von Georg A. (georga)


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> z.B. die "Scheiben" von Ubiquiti können das zu einem annehmbaren
> Preis auch schon ...

... und das recht gut. Brauchen aber einen PC, auf dem die Controller-SW 
läuft. Die gibts für alle Platformen.

von Netzwerker (Gast)


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Vielen Dank für den Tipp!

Frank E. schrieb:
> Ein wirklich sauberes "Handover" (entspricht in Etwa dem Roaming im
> Mobilfunknetz) funktioniert nur mit Accesspoints, die "hintenrum" (also
> über die LAN-Schnittstelle) miteinander reden und die eintsprechenden
> Protokolle und Funktionen in ihrer Firmware haben

D.h. ein oder mehrere WLAN-Extender wären evtl. die bessere Lösung in 
unserem Fall?

von Peter II (Gast)


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Netzwerker schrieb:
> D.h. ein oder mehrere WLAN-Extender wären evtl. die bessere Lösung in
> unserem Fall?

nein, damit hast du das gleiche Roming Problem und noch zusätzlich 
doppelte Belegung der "Luft". Und auch eine höhere Latenz.

von 1N 4. (1n4148)


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> Ein wirklich sauberes "Handover" (entspricht in Etwa dem Roaming im
> Mobilfunknetz) funktioniert nur mit Accesspoints, die "hintenrum" (also
> über die LAN-Schnittstelle) miteinander reden und die eintsprechenden
> Protokolle und Funktionen in ihrer Firmware haben.

Erkläre mir mal bitte, warum das mit "normalen" Access Points nicht 
gehen soll.

von Εrnst B. (ernst)


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1N 4. schrieb:
> Erkläre mir mal bitte, warum das mit "normalen" Access Points nicht
> gehen soll.

Händies "hängen" beim Laufen durch's Haus oft zu lange an einem 
schwachen Access-Point, auch wenn sie eigentlich, sogar ohne Abbruch 
offener TCP-Verbindungen, zu einem näheren, stärkeren wechseln könnten.

"Intelligente" Lösungen erkennen das, und können den WLan-Client vom 
schwachen AP "kicken". Der Client sucht neu, und verbindet sich jetzt 
hoffentlich sofort mit dem näherliegenden AP.

von 1N 4. (1n4148)


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Das Problem läßt sich auch mit handelsüblichen, günstigen APs lösen, 
indem man Zellen mit sauber definierten Grenzen aufsetzen, d.h. die 
Sendeleistung soweit nach unten korrigiert damit der AP nicht zu weit 
funkt. BTDT.

von Peter II (Gast)


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1N 4. schrieb:
> Das Problem läßt sich auch mit handelsüblichen, günstigen APs lösen,
> indem man Zellen mit sauber definierten Grenzen aufsetzen, d.h. die
> Sendeleistung soweit nach unten korrigiert damit der AP nicht zu weit
> funkt. BTDT.

nur sollte man sich dann nicht an der Grenze aufhalten, dort hat man 
dann sehr schlechten Empfang. Dazu kommt noch das Problem das verschiede 
Geräte auch verschieden Empfindlichkeiten haben, einige haben dann an 
der Grenze gar keine Empfang mehr.

von 1N 4. (1n4148)


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Dann hast du die Grenze mißverstanden bzw. falsch konfiguriert. Grenze 
bedeutet nicht, dass dort beide Zellen schlecht empfangbar sind. Im 
Grenzbereich überlappen sich die sinnvoll empfangbaren Randbereiche 
beider Zellen.

Die Ubiquiti-APs mit ihrem manuellen Handover machen das im übrigen auch 
nicht immer besser.

: Bearbeitet durch User
von Netzwerker (Gast)


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Peter II schrieb:
>> D.h. ein oder mehrere WLAN-Extender wären evtl. die bessere Lösung in
>> unserem Fall?
>
> nein, damit hast du das gleiche Roming Problem und noch zusätzlich
> doppelte Belegung der "Luft". Und auch eine höhere Latenz.

Ich meinte nur die Fritzbox ohne APs nutzen. Dann das WLAN der Fritzbox 
über WLAN-Extender/Repeater in die anderen Geschosse verlängern?

Peter II schrieb:
> 1N 4. schrieb:
>> Das Problem läßt sich auch mit handelsüblichen, günstigen APs lösen,
>> indem man Zellen mit sauber definierten Grenzen aufsetzen, d.h. die
>> Sendeleistung soweit nach unten korrigiert damit der AP nicht zu weit
>> funkt. BTDT.
>
> nur sollte man sich dann nicht an der Grenze aufhalten, dort hat man
> dann sehr schlechten Empfang. Dazu kommt noch das Problem das verschiede
> Geräte auch verschieden Empfindlichkeiten haben, einige haben dann an
> der Grenze gar keine Empfang mehr.

Wie sind in diesem fall die Kanäle zu konfigurieren? Alle auf den 
gleichen Kanal oder jeder einen Kanals "für sich"?

von 1N 4. (1n4148)


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> Ich meinte nur die Fritzbox ohne APs nutzen. Dann das WLAN der Fritzbox
> über WLAN-Extender/Repeater in die anderen Geschosse verlängern?

Unfug. Reduziert die Bandbreite zu sehr.

> Wie sind in diesem fall die Kanäle zu konfigurieren? Alle auf den
> gleichen Kanal oder jeder einen Kanals "für sich"?

Verteil die Fritzbox und AP auf 3 Kanäle (z.b. 1/6/11 o. 1/7/13 je 
nachdem wie die Verschmutzung bei dir ist) und alle auf die gleiche 
SSID.

: Bearbeitet durch User
von abc (Gast)


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Georg A. schrieb:
> ... und das recht gut. Brauchen aber einen PC, auf dem die Controller-SW
> läuft. Die gibts für alle Platformen.

Die Kiste braucht man nur für die Konfiguration (und wenn man 
irgendwelche speziellen Features nutzen will).

Dump-AP funktioniert ohne Controller.

von Nord (Gast)


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Die Verbindung sollte doch nicht abbrechen.
Wenn der Client gekickt wird ist er ja ohne Verbindung bis zum 
reconnect.
Viel mehr sollte der Wlan Bereich erweitert werden durch die AP's.
Im Idealfall soll der Client noch nicht mal merken das er den AP 
wechselt.

von Peter II (Gast)


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Nord schrieb:
> Viel mehr sollte der Wlan Bereich erweitert werden durch die AP's.
> Im Idealfall soll der Client noch nicht mal merken das er den AP
> wechselt.

diesen IdealFall gibt es nur nicht mehr. Denn jeder AP hat seine eigenen 
MAC Adresse und die Session-Keys. Bei nächsten AP musst eine neue 
Session aufgebaut werden. Die können zwar zwischengespeichert werden, 
aber beim ersten Wechsel muss es gemacht werden.

von Guest (Gast)


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Peter II schrieb:
> Nord schrieb:
>> Viel mehr sollte der Wlan Bereich erweitert werden durch die AP's.
>> Im Idealfall soll der Client noch nicht mal merken das er den AP
>> wechselt.
>
> diesen IdealFall gibt es nur nicht mehr. Denn jeder AP hat seine eigenen
> MAC Adresse und die Session-Keys. Bei nächsten AP musst eine neue
> Session aufgebaut werden. Die können zwar zwischengespeichert werden,
> aber beim ersten Wechsel muss es gemacht werden.

Doch genau das machen z.B. die Ubiquitis mit "Zero Handoff". Hier 
übernimmt der AP für die jeweilige Session die MAC Adresse des 
ursprünglichen APs. Der ursprüngliche AP reagiert dann nicht mehr auf 
Pakete dieser Session.

Allerdings kommen einige Clients, bzw. die Firmware der WLAN Adapter aus 
dem Tritt. Daher habe ich bei meinen Ubiquitis ZH wieder deaktiviert.

von 1N 4. (1n4148)


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> diesen IdealFall gibt es nur nicht mehr. Denn jeder AP hat seine eigenen
> MAC Adresse und die Session-Keys. Bei nächsten AP musst eine neue
> Session aufgebaut werden. Die können zwar zwischengespeichert werden,
> aber beim ersten Wechsel muss es gemacht werden.

IEEE802.11r

von Peter II (Gast)


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1N 4. schrieb:
>> diesen IdealFall gibt es nur nicht mehr. Denn jeder AP hat seine eigenen
>> MAC Adresse und die Session-Keys. Bei nächsten AP musst eine neue
>> Session aufgebaut werden. Die können zwar zwischengespeichert werden,
>> aber beim ersten Wechsel muss es gemacht werden.
>
> IEEE802.11r

und wo findet man, welcher Client das kann?

von 1N 4. (1n4148)


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> und wo findet man, welcher Client das kann?

Meine Clients hat es bislang nicht gestört, dass die AP es können. 
Allerdings hat es die Clients auch zuvor nicht gestört, als es noch 
nicht an den AP aktiviert war. WLAN-Telefonie hat auch da 
unterbrechungsfrei beim Zellenwechsel funktioniert.

von Outi O. (outlaw)


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Was spricht denn gegen Repeater ??

(rein aus Interesse)

Gruß Outi

: Bearbeitet durch User
von Peter II (Gast)


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Outi O. schrieb:
> Was spricht denn gegen Repeater ??

der er die gleichen und noch mehr Probleme macht.

Auch dort mit der Client von einem AP zum nächsten wechseln (Auch wenn 
es ein Repeater ist). Dazu kommt noch das die Packete doppelt durch die 
Luft müssen und damit die Bandbreite in den meisten Fällen schon mal 
halbiert ist. Zusätzlich noch die höhere Latenz.

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