Forum: PC Hard- und Software PC mit 256 oder 512 GB RAM


von Rechenknecht (Gast)


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Moin!

Ich möchte mich über die Möglichkeit informieren, einen PC mit 256 oder 
gar 512 GB RAM zu bestücken. Der Rechner ist - wie man sich denken kann 
- nicht für private Anwendungen gedacht, sondern soll speicheraufwändige 
Datenverarbeitung im wiss. Bereich machen. Es soll hier ausdrücklich 
nicht darum gehen, ob man nicht "besser" programmieren oder Algorithmen 
verbessern könnte - das könnte man vermutlich. Wenn man sich mit 1-2K€ 
Mehrausgaben allerdings zwei bis drei Monate Programmierarbeit sparen 
kann, würde so ein brute force Ansatz schon Sinn machen. Und erstmal 
geht's mir auch nur um die bloße Möglichkeit.

Wie ich gesehen habe, gibt es mittlerweile auch 32 GB DDR4 RAM Riegel. 
Kann ich davon ausgehen, dass ein Motherboard das DDR4 RAM unterstützt, 
auch 32 GB pro Steckplatz verträgt? Ein Board mit acht Bänken könnte 
dann ja bis zu 256 GB verwalten. Und es gibt ja auch Boards mit 16 RAM 
Steckplätzen, würde man so tatsächlich auch 512 GB kommen können?

Wie man merkt bin ich was die praktisch-technische Seite angeht 
einigermaßen ahnungslos, ich wäre also für alle Hinweise dankbar, die 
mir den Einstieg in das Thema erleichtern. Danke sehr!

Viele Grüße!

: Gesperrt durch Moderator
von foo (Gast)


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von MaWin (Gast)


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http://www.tyan.com/Motherboards_S7076_S7076GM2NRE

das Teil unterstützt bis zu 2048GB RAM

;-)

von Oliver S. (oliverso)


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Die Antwort auf deine Fragen lautet RTFM.

Und zwar das des in Frage komenden Mainboards. Selbst für 
0815-Consumerboards liefern die Hersteller sehr genaue Listen, welche 
Ram-Riegel in welchen Kombinationen funktionieren, für Serverboards dann 
sowieso.

Und nein, grundsätzlich funktioniert nicht jedes Board mit jedem RAM, 
schon gar nicht mit 32GB-Riegeln, und wenn, dann nicht mit jedem und 
auch nicht mit beliebig vielen.

Oliver

von Volle (Gast)


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Server Motherboard mit 2011-3 Sockel für Xeon Prozessoren
gibt es auch mit 16 Speicher Sockel und maximal 1024 GB

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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Mit genug Kohle ist noch einiges mehr machbar:
http://www.supermicro.com/products/system/7U/7088/SYS-7088B-TR4FT.cfm

Dürfte dann aber so etwa an die 1M€ gehen, voll ausgebaut ;-)

von Rene S. (Firma: BfEHS) (rschube)


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Moin,
mal was zur eigentlichen Frage...

Je nach Anwendung kann es tatsächlich etwas bringen, einen Rechner mit 
sehr viel RAM zu bestücken. Ein Klassiker sind In-Memory-DBs.
Bei anderen Aufgaben bringen unter Umständen separate Rechenkarten mehr 
als reiner Speicher, wenn die Software das kann.
Und wieder andere Aufgaben laufen besser auf vielen verteilten Systemen 
(Seti u.ä.).

Also mehr Infos zur Aufgabe => bessere Antworten auf die Fragen :-)

Grüße aus Berlin

von Peter II (Gast)


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eventuell muss es ja gar nicht Ram sein, es gibt auch verdammt schnelle 
SSDs - da sind dann 512GB kein Problem. Sind zwar langsamer als Ram aber 
sehr viel Preiswerter.

von Jim M. (turboj)


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Du musst auch mit dem OS aufpassen, falls Du Windoof einsetzen wolltest:

https://answers.microsoft.com/en-us/windows/forum/windows_10-win_upgrade/whats-the-maximum-ram-support-for-windows-10-home/b1078908-1932-4c12-b5fd-bdcd58984333?auth=1

Win 10 Home 64 unterstützt nur 128 GB RAM, Win 10 Pro 64 bis 512 GB.

Die 32-Bit Versionen gehen nur bis 4GB, obwohl mit PAE bis 64 GB 
theoretisch (und praktisch unter Linux) möglich wären.

von Jim M. (turboj)


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Peter II schrieb:
> Sind zwar langsamer als Ram

Schau Dir mal die Latenz an. Da trennen SSDs noch Welten von RAM.

von SR (Gast)


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Also ich habe einige dieser Kisten gemietet:

https://www.hetzner.de/de/hosting/produkte_rootserver/px121ssd

256GB für rd. 115 EUR im Monat

von (prx) A. K. (prx)


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Rechenknecht schrieb:
> Kann ich davon ausgehen, dass ein Motherboard das DDR4 RAM unterstützt,
> auch 32 GB pro Steckplatz verträgt?

Nein. Sollte aber im Handbuch vom Mainboard drinstehen. Mehr als der 
Prozessor kann geht schon mal nicht (das weiss Intel) und mehr als das 
BIOS kann auch nicht (das weiss der Hersteller vom Board).

von (prx) A. K. (prx)


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Aktuelle Core i7 6. und 7. Generation: max 64GB laut Intel.
Für mehr sind also Xeons nötig, mit entsprechendem Mainboard.

: Bearbeitet durch User
von Peter II (Gast)


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Jim M. schrieb:
> Peter II schrieb:
>> Sind zwar langsamer als Ram
>
> Schau Dir mal die Latenz an. Da trennen SSDs noch Welten von RAM.

ja, kommt aber auf die Anwendung an ob man damit leben kann.

Für einen 1. Test würde ich es versuchen, eh ich mir ein System mit 
512GB ram Kaufe.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Rechenknecht schrieb:
> Ich möchte mich über die Möglichkeit informieren, einen PC mit 256 oder
> gar 512 GB RAM zu bestücken. Der Rechner ist - wie man sich denken kann
> - nicht für private Anwendungen gedacht, sondern soll speicheraufwändige
> Datenverarbeitung im wiss. Bereich machen. Es soll hier ausdrücklich
> nicht darum gehen, ob man nicht "besser" programmieren oder Algorithmen
> verbessern könnte - das könnte man vermutlich. Wenn man sich mit 1-2K€
> Mehrausgaben allerdings zwei bis drei Monate Programmierarbeit sparen
> kann, würde so ein brute force Ansatz schon Sinn machen. Und erstmal
> geht's mir auch nur um die bloße Möglichkeit.

Solche Rechner hat mittlerweile jeder Serverhersteller im Angebot. 
Zuletzt habe ich eine Maschine mit 512 GB RAM bei Dell berechnen lassen 
und kam da auf etwa 35 k€. Für drei Mannmonate kann sich das lohnen, muß 
aber nicht.

Ansonsten kannst Du, wie andere Teilnehmer im Thread ja bereits 
angemerkt haben, nicht beliebig viel RAM in ein Mainboard stopfen. 
Manchmal klappt das, manchmal nicht: mein alter ASUS-Laptop, der laut 
Hersteller nur 1 GB RAM verwenden kann, läuft schon seit Jahren gut mit 
2 GB RAM. Bei anderen Systemen habe ich aber auch schon erlebt, daß 
diese nicht booten wollten oder instabil liefen, wenn mehr 
Arbeitsspeicher verbaut  worden war als vom Hersteller empfohlen. Ich 
persönlich würde das nur im privaten Umfeld ausprobieren, und die 
Maschine vor der Benutzung umfangreichen Benchmark- und Stresstests 
unterziehen.

Ein anderer Ansatz wären nicht SSDs, sondern NVMe. Das ist per 
PCI-Express angebundener NV-RAM, welcher laut Herstellern einen 
Durchsatz von bis zu 4 GB/s beim Schreiben und bis zu 5 GB/s beim Lesen 
erreichen kann. Hab' ich noch nicht ausprobiert, trotzdem eventuell eine 
Möglichkeit. PCIe-SSDs, also SSDs, die per PCI-Express angebunden sind, 
kommen auf Durchsätze von bis zu 3 GB/s, sind aber noch wesentlich 
preiswerter.

Wiederum ein weiterer Ansatz könnte ein Redis-Cluster sein. Redis ist 
ein In-Memory-Key-Value-Store und vor allem mit schnellen 
Netzwerkinterfaces extrem performant. Damit kannst Du die 
Arbeitsspeicher mehrerer kleinerer Rechner quasi zu einem großen 
Key-Value-Store zusammenfassen. Wenn Eure Daten in Redis' Datentypen 
passen und die Berechnungen bzw. Eure Geduld die Netzwerklatenzen 
verkraften kann, könnte das allemal eine preiswerte und performante 
Möglichkeit sein. Obendrein böte ein Redis-Cluster evtl. die 
Möglichkeit, gleichzeitig auf denselben Maschinen einen Cluster zum 
Beispiel mit Frameworks wie Apache Storm, Spark oder Hadoop zu benuzten, 
wenn Deine Algorithmen eine Verteilung oder Parallelisierung ermöglichen 
-- mit einem passenden Framework ist das oft leichter als vermutet, weil 
die komplexesten Dinge durch das Framework erledigt werden.

Wenn die Leistung nur zeitweise benötigt wird, könntest Du sie auch auf 
Amazons AWS verwenden. Hier findest Du einige Angebote mit bis zu 1,9 TB 
RAM: https://aws.amazon.com/de/ec2/instance-types/

Wenn Du etwas mehr über die zu verarbeitenden Daten und die Algorithmen 
sagen würdest, könnte man Dir vielleicht bessere Ratschläge geben. Für 
alle Ideen und Vorschläge gilt daher einstweilen: YMMV. ;-)

von meckerziege (Gast)


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Wie lang läuft deine Berechnung?
Uni oder Industrie?

- Frag bei deine Hochschule nach Resourcen, oftmals gibts Server/VMs die 
du mitnutzen kannst
- Mietserver können unter Umständen billiger sein, beispielsweise Amazon 
AWS

von oszi40 (Gast)


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Rechenknecht schrieb:
> PC mit 256 oder gar 512 GB RAM

...sofern Board, SW und Geldbeutel es zulassen. Man sollte sich auch 
bewußt sein, daß bei Stromausfall dann diese 512 GB Daten flux aus dem 
RAM für immer verschwunden sind! Eine gelegentliche Sicherung wäre 
nützlich.

von Mr_Etlon (Gast)


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Was?
Das "was immer es auch ist" bietet 192 DIMM Slots und unter

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Die aktuellen INTEL-Desktop-Chipsätze X99 und X299 schaffen auf den 
angebotenen Boards nur bis 128GB RAM.

Es hilft wirklich nur, auf Server-Hardware auszuweichen, also ein Board 
mit C4xx bzw. C6xx-Chipsatz einzusetzen.

Hier hilft die Übersicht von Heise/Geizhals
https://www.heise.de/preisvergleich/?cat=mbxeon&xf=8540_256

Für AMD-CPUs mit max. 256GB RAM:
https://www.heise.de/preisvergleich/?cat=mb940&xf=8540_256
bzw. max 2TB RAM:
https://www.heise.de/preisvergleich/?cat=mb940&xf=8540_2048

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Mike B. schrieb:
> Es hilft wirklich nur, auf Server-Hardware auszuweichen, also ein Board
> mit C4xx bzw. C6xx-Chipsatz einzusetzen.

Diese PC-Klasse läuft traditionell unter dem Begriff "Workstation". 
Sowas wie http://www8.hp.com/h20195/v2/getpdf.aspx/4AA6-4212ENUC

von (prx) A. K. (prx)


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Rechenknecht schrieb:
> Wenn man sich mit 1-2K€ Mehrausgaben

Ein 64GB Modul liegt derzeit bei 800€.

von (prx) A. K. (prx)


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Rechenknecht schrieb:
> Und es gibt ja auch Boards mit 16 RAM
> Steckplätzen, würde man so tatsächlich auch 512 GB kommen können?

Wenn das Board 2 CPUs vorsieht, dann ist mit nur einer CPU auch nur die 
Hälfte der RAM-Slots verwendbar.

von guest (Gast)


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A. K. schrieb:
> Ein 64GB Modul liegt derzeit bei 800€.

Ein 128er für den Vollausbau beim Epic dann schon bei ca. 4000,-
http://www.crucial.de/deu/de/ct128g4zfe426s
Für eine 2-Sockel Maschine brauch man dann auch "nur" 32 Stück davon :)

von guest (Gast)


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guest schrieb:
> ... beim Epic ...
:( Gemeint war natürlich der AMD Epyc.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Mr_Etlon schrieb:
> Was?
> Das "was immer es auch ist" bietet 192 DIMM Slots und unter

Für diesen Wortfetzen musstest du die Threadleiche extra ausbuddeln?

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