Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Frage zur Ankopplung von Audiosignalen


von Daniel B. (inox5) Benutzerseite


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Hallo,

anbei ein Schaltungsentwurf, der den Zweck hat, einen AV-Receiver an den 
ein Amazon Echo Dot angeschlossen ist einzuschalten, sobald der Echo Dot 
aktiv wird.
Dafür habe ich etwas Filterung implementiert und ein wenig Logik, siehe 
dafür auch den kommentierten Schaltplan. Die Schaltung bekommt dazu die 
Ausgangssignale des Echo Dots durch einen Durchschliff, die dann weiter 
auf den AV Receiver gehen.

Meine Frage bezieht sich auf den Schaltungsteil, den ich mit 
Singnaldurchschliff beschriftet habe. Ich möchte auf jeden Fall eine 
Signalstörung vermeiden.
Ist es deshalb problematisch, das Audiosignal direkt auf den Filter zu 
geben (aktuelle Implementierung)? Oder wäre es besser, trotz symmetrisch 
versorgter Eingangsstufe, das Signal kapazitiv mit einem 
Koppelkondensator in die Schaltung zu holen?

Vielen Dank für Rückmeldungen. :)

Gruß Daniel

von Mike J. (linuxmint_user)


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Daniel B. schrieb:
> Oder wäre es besser, trotz symmetrisch
> versorgter Eingangsstufe, das Signal kapazitiv mit einem
> Koppelkondensator in die Schaltung zu holen?

Eigentlich schon, denn man will ja verhindern dass Gleichanteile 
durchkommen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Den Pullup am Reset kannst du ohne Bedenken auf 10k erhöhen, dann muss 
der Programmer nicht so viel ackern. Ich lasse ihn in gut gefilterten 
Schaltungen meistens ganz weg.
Ob die grüne LED an 5V mit 1,8k Vorwiderstand noch hell genug ist, 
probierst du am besten vorher. Und direkt an den MC würde ich noch 100nF 
von VCC nach GND machen.

: Bearbeitet durch User
von Daniel B. (inox5) Benutzerseite


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Danke soweit schonmal. C7 ist im Schaltplan oben übrigens falsch gepolt.

von Axel R. (Gast)


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Zwischen C12 und C14 fehlt das GND-Symbol. Trotzdem angeschlossen?
Spendier dem Filter noch einen OPV mit Verstärkung1 (Spannungsfolger) 
zum Entkoppeln. So ein Filter funktioniert nur ordentlich, wenn es 
niederohmig angesteuert wird.

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
> Daniel B. schrieb:

> Meine Frage bezieht sich auf den Schaltungsteil, den ich mit
> Singnaldurchschliff beschriftet habe. Ich möchte auf jeden Fall eine
> Signalstörung vermeiden.
Normal haben Signalsenken eine Eingangsimpedanz von gut 10 kOhm.
Da sind die 1,8k am Eingang doch schon recht wenig.

> Ist es deshalb problematisch, das Audiosignal direkt auf den Filter zu
> geben (aktuelle Implementierung)? Oder wäre es besser, trotz symmetrisch
> versorgter Eingangsstufe, das Signal kapazitiv mit einem
> Koppelkondensator in die Schaltung zu holen?
Einen Koppelkondensator solltest du auf alle Fälle in Reihe zu R1 
setzen.

Ich würde auch beide Tonkanäle auswerten.
Das geht ja einfach über ein Summierglied am Eingang

Die Elkos am Eingang sind mit 470uF für recht hohe Ströme von paar 
hundert mA gut. Da liegst du doch sicher weit drunter oder? 100uF wären 
sicher auch allemal ausreichend.

Die Stromversorgung mit Trafo kostet dir bei Dauerbetrieb übers Jahr 
paar € Energiekosten. Willst du das so? Manche Leute meinen ja, das 
diese modernen Steckernetzteile mit Ruhebedarf um 0,1W Teufelszeug sind, 
aber ich finde Trafos nicht mehr so richtig zeitgemäß (wegen hohem 
Ruhestrom).
Viel kompakter wird es auch und du mußt dich nicht um die elektrische 
Sicherheit (sichere Trennung) kümmern.
Bei Betrieb an einem 5V-NT kann man eine negative Spannung für paar mA 
auch leicht mit einer Ladungspumpe bereit stellen.
Gruß Öletronika

von Andi B. (andi_b2)


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Ja, Kondensator in Serie und 1k8 auf 100k oder 220k umdimensionieren. 
Oder den schon vorgeschlagenen Impedanzwandler davor. Zumindest wenn du 
das hier -

Daniel B. schrieb:
> Ich möchte auf jeden Fall eine
> Signalstörung vermeiden.

ernst meinst.

Ob dein Filter überhaupt funktioniert, weiß ich nicht. Hast du das 
simuliert? Oder irgendwo kopiert?

von Daniel B. (inox5) Benutzerseite


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Danke euch. Den Impedanzwandler, sowie eine einfache Summierung habe ich 
implementiert.
Den Filter habe ich simuliert.

von Andi B. (andi_b2)


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Jetzt ermöglichst du eine Übersprache zwischen L und R. Je nach 
Ausgangswiderstand hat der eine Kanal zum anderen nur mehr ca. 40 - 60 
dB Dämpfung. Dein Echo Dot ist wahrscheinlich eh nicht viel besser, aber 
wirklich gut ist deine Lösung nicht. Besser wäre ein Addierer mit 
invertierendem Verstärker. Oder du nutzt den zweiten ungenutzten OPAMP 
und addierst erst am Ausgang der Impedanzwandler z.B. mit 2x 3k6 anstatt 
dem 1k8.

von Daniel B. (inox5) Benutzerseite


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Danke, Deine beiden Ansätze wären besser gewesen.

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
> Andi B. schrieb:
> Jetzt ermöglichst du eine Übersprache zwischen L und R. Je nach
> Ausgangswiderstand hat der eine Kanal zum anderen nur mehr ca. 40 - 60
> dB Dämpfung.
Ich denke, wenn die Signalquellen nich gerade recht hochohmig sind, dann 
ist dieser Effekt eher noch schwächer.

> Besser wäre ein Addierer mit
> invertierendem Verstärker. Oder du nutzt den zweiten ungenutzten OPAMP
> und addierst erst am Ausgang der Impedanzwandler z.B. mit 2x 3k6 anstatt
> dem 1k8.
Ja, das würde ich auch so sehen, statt den OPV-Kanal brach liegen zu 
lassen, kann man ihn auch zum entkoppeln nehmen.
Gruß Öletronika

von Daniel B. (inox5) Benutzerseite


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Ich habe mich jetzt für die Version der doppelten Impedanzwandler 
entschieden.

von Andi B. (andi_b2)


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U. M. schrieb:
> Hallo,
>> Andi B. schrieb:
>> Jetzt ermöglichst du eine Übersprache zwischen L und R. Je nach
>> Ausgangswiderstand hat der eine Kanal zum anderen nur mehr ca. 40 - 60
>> dB Dämpfung.
> Ich denke, wenn die Signalquellen nich gerade recht hochohmig sind, dann
> ist dieser Effekt eher noch schwächer.

Bitte nachrechnen. Selbst bei 500 Ohm (2,2kOhm sind laut Norm erlaubt), 
sind es erst 52dB. Man braucht schon relativ niederohmige 
Kopfhörerausgänge um bessere Werte als 60dB zu bekommen. Für Daniels 
Anwendung ist sein alter Vorschlag wahrscheinlich mehr als ausreichend, 
aber für qualitativ hochwertige Audioverarbeitung ginge das nicht. 
Deshalb mein Vorschlag.

@Daniel - ich würde auch vor den Koppel-Cs einen Pull-Down platzieren. 
Ganz einfach weil ich floatende Anschlüsse nicht mag. Keiner weiß auf 
welches Potenzial sich die Cs aufladen solange nichts angesteckt ist. 
Auch ist nicht garantiert, dass die Gegenstelle einen DC-Pfad nach GND 
hat weil da ev. jemand genauso wie du die Koppel-Cs einfach floaten läßt 
:-)

Die Koppel-Cs könnten bei deiner 1M Last auch viel kleiner sein. Selbst 
bei 47nF würde 20Hz nur um ca. 0,1dB bedämpft. Die 1u sind bei deiner 
Anwendung zwar kein Problem (außer ev. ein ewig langer Einstöpsel-Plop), 
aber wenn dass ein Audioverstärker wäre, dann wären die 1u Folien-Cs 
schon ziemlich groß. Und als SMD kriegt man bei 1u nur für Audio eher 
ungeeigneten Schrott. Aber das sind jetzt nur mehr Kleinigkeiten die 
wohl bei deiner Anwendung kaum eine Rolle spielen.

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