Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Temperaturregelung per Arduino und SSR


von Boris R. (boris_r)


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Hallo Liebe Forengemeinde,
Das hier ist mein erster Beitrag, in diesem Forum also möchte ich mich 
kurz vorstellen und um etwas Nachsicht bitten wenn meine Fragen noch 
einige Ungereimtheiten aufweisen.

Ich bin Boris, Leidenschaftlicher Tüftler und beruflich Konstrukteur im 
Sondermaschinenbau aus dem Süden Österreichs.

Ich arbeite mich gerade ein wenig in das Thema Arduino, und 
Temperatursteuerung über arduino ein, Leider stehe ich hier noch ganz am 
Anfang.

Ich möchte euch kurz erklären was ich versuche aufzubauen:
Ich möchte eine ohmsche Last (IR Heizstrahler mit 1500W) per SSR Dimmen, 
der zu erwärmende Teil bekommt einen Temperaturfühler und soll max 100°C 
Erreichen. Aber... die Temperatur soll anders als bei einer 
konventionellen Regelung nie überschwingen. Es soll nur eine Leistung 
vorgewählt werden mit der der Bauteil Bestrahlt wird, und sofern sich 
dieser der max. Temp nähert sollen Die IR Heizsstrahler zurück geregelt 
werden. Das ganze soll verhindern das sich die Helligkeit der IR 
Strahler ständig ändert wie es der fall wäre wenn ich eine 
konventionelle Regelung verwenden würde.

Vielleicht habt ihr eine Idee wie ich diese Aufgabe lösen könnte. Bzw ob 
es überhaupt eine gute Idee ist diese Sache mit Arduino und einem SSR 
aufzubauen. mir gefällt die Idee Das ich nachträglich flexibel kleinere 
Änderungen einbinden könnte. Wie zb eine Steuerung über W LAN etc. aber 
am wichtigsten daran ist mir die Haltbarkeit des Systems, und das ich es 
störfrei hinbekomme.

Ich freue mich auf eure antworten
LG Boris

von Joachim B. (jar)


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Boris R. schrieb:
> Ich möchte euch kurz erklären

sinnlos ich verstehe es nicht

Eine Regelung muss in der Steuerkreis eingreifen können, also mehr oder 
weniger geben, damit ändert sich die nicht gewünschte

Boris R. schrieb:
> Das ganze soll verhindern das sich die Helligkeit der IR
> Strahler ständig ändert

es muss sich was ändern, die Leistungzuführung, sonst ist es keine 
Regelung!

von Manfred (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> Boris R. schrieb:
>> Das ganze soll verhindern das sich die Helligkeit der IR
>> Strahler ständig ändert
>
> es muss sich was ändern, die Leistungzuführung, sonst ist es keine
> Regelung!

Ich denke, er will keinen klassisch langsamen Zweipunktregler mit 
geringem Takt, sondern eine quasi stufenlose Änderung der Leistung.

von Manfred (Gast)


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Boris R. schrieb:
> Aber... die Temperatur soll anders als bei einer
> konventionellen Regelung nie überschwingen. Es soll nur eine Leistung
> vorgewählt werden mit der der Bauteil Bestrahlt wird, und sofern sich
> dieser der max. Temp nähert sollen Die IR Heizsstrahler zurück geregelt
> werden.
Für solche Dinge ist der Aduino perfekt.

Die Netzfrequenz 50Hz bietet 100 Halbwellen pro Sekunde. Die Heizung ist 
träge. Ich würde also andenken, den Strahler für ein paar Perioden 
anzuschalten.

Du schaltest ein.
Wenn sich die Temperatur dem Ziel nähert, schaltest du 0,25s aus und 
0,75s wieder ein.
Noch näher gekommen, 0,5s ... in feinen Schritten.

Ganz ohne (Über-) Schwingen geht das nicht, Du wirst schon einen Wert 
definieren müssen, ab dessen Abweichnung nachgeregelt wird. Sagen wir 
mal, bei 102° nimmst Du xx-Perioden raus, bei 98° yy-Perioden länger. 
Nennt sich Hysterese und muß, damit der Regler nicht wild herumschwingt.

Um nicht unnötig auf der Netzspannung zu sauen, möglichst viele Perioden 
am Stück und dann wieder eine Weile aus. Also nicht 10ms ein, 10ms aus, 
10 ein ... sondern gucken, welche Pakete sinnvoll möglich sind: 500ms 
ein, 500ms aus ... Ein SSR mit Nullspannungsschalter sollte das sauber 
können.

von Joachim B. (jar)


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Manfred schrieb:
> Ich denke, er will keinen klassisch langsamen Zweipunktregler mit
> geringem Takt, sondern eine quasi stufenlose Änderung der Leistung.

ich verstehe es trotzdem nicht, egal wie:
ändert sich die Leistung, entweder on/off oder +/- ändert sich auch

Boris R. schrieb:
> die Helligkeit der IR
> Strahler

was er nicht will

: Bearbeitet durch User
von Pandur S. (jetztnicht)


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Wenn man sich denn mal durchringen kann die Intensitaet zu veraendern 
...

Ein SSR hat einem internen Spannungsabfall von vielleicht 2V. Das waeren 
dann bei 5A immer noch 10W. Dh der Hockey-Puck muss gekuehlt werden.
zB ein Comus WGA5-6A10Z oder ein Crydom D2425

von Manfred (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> ich verstehe es trotzdem nicht, egal wie:
> ändert sich die Leistung, entweder on/off oder +/- ändert sich auch
> Boris R. schrieb:
>> die Helligkeit der IR Strahler
> was er nicht will

Stimmt, ein Ding der Unmöglichkeit.

Ich hatte mich nur auf den realisierbaren Teil fokussiert, die Regelung 
mit möglichst flachem Verlauf.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Eine Wellenpaketsteuerung kann man praktisch als PWM mit der 
Granularität der Netzfrequenz aufbauen. Man taktet einen der Timer 
extern mit 50 oder 100 Hz und hat damit einen Zykluszeit von etwa über 
5s (256/50) oder etwas über 2,5s (256/100). Der OC Ausgang des Timers 
steuert ein SSR (am besten eines mit Nulldurchgangsdetektor).

Ein PI- oder PID Regler kann dann den Regelvorgang übernehmen. Wenn man 
per Konsole die PID Parameter variabel macht, kommt man nach einigen 
Versuchen auf die richtigen Werte, die man dann am besten ins EEPROM 
versenkt.

Atmel bietet einen recht universellen PID Regler in Application Note 
AVR221 an. hier basteln Leute damit und mit Arduino:
https://www.scribd.com/document/156341924/PID-Control
Das PDF von Atmel:
http://www.atmel.com/Images/Atmel-2558-Discrete-PID-Controller-on-tinyAVR-and-megaAVR_ApplicationNote_AVR221.pdf

Das der IR Strahler heller oder dunkler wird, ist natürlich Sinn der 
Sache und unvermeidbar.

: Bearbeitet durch User
von aSma>> (Gast)


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Servus Boris,
welche Zeitkonstante hat dein System?

Wenn die Strecke schnell ist, dann reicht ein PI Regler aus. Das sind 
dann nur zwei Zeilen Code. Bei trägen Strecken würde ich nach Aström mit 
Anti-Windup arbeiten.

Man kann auch einen Zweipunktregler nehmen. Dabei muss man die Trägheit 
der Strecke im Arbeitspunkt kennen...
Man lässt also das Relais um den Arbeitspunkt tanzen.

mfg

von ●● pit ●. (Gast)


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von Joachim B. (jar)


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der TO hat sich längst verabschiedet und seine widersprüchliche 
Forderung klärt er auch nicht auf!

von Boris R. (boris_r)


Angehängte Dateien:

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Hallo Liebe Forengemeinde,
Ich bin ganz überrascht das ihr mir so tatkräftig zur Seite steht, Also 
mit so viel Hilfe hätte ich gar nicht gerechnet, Vielen Dank!


Joachim B. schrieb:
> der TO hat sich längst verabschiedet und seine widersprüchliche
> Forderung klärt er auch nicht auf!

Ganz stimmt das nicht, ich brauche zwar ein wenig länger um zu antworten 
aber verabschiedet habe ich mich noch nicht, das hab ich auch nicht vor 
wenn ihr euch schon die mühe macht mich zu unterstützen.

Joachim B. schrieb:
> Boris R. schrieb:
>> Ich möchte euch kurz erklären
>
> sinnlos ich verstehe es nicht
>
> Eine Regelung muss in der Steuerkreis eingreifen können, also mehr oder
> weniger geben, damit ändert sich die nicht gewünschte
>
> Boris R. schrieb:
>> Das ganze soll verhindern das sich die Helligkeit der IR
>> Strahler ständig ändert


>
> es muss sich was ändern, die Leistungzuführung, sonst ist es keine
> Regelung!

Ich hab mich hier vielleicht etwa unklar ausgedrückt, ich meine nicht 
das sich die Leistung nicht ändert. Ich wünsche mir das die Leistung 
eben nur reduziert wird, und das so lange bis sie die 100° nicht mehr 
erreicht.
(Siehe Skizze)

Aktuell übernimmt diese Aufgabe ein Thermostat, es ist aber umständlich 
den IR Heizer händisch immer wieder schwächer zu drehen bis die max 
Temperatur nicht mehr erreicht wird und der IR Heizer nicht mehr aus 
geht.


Manfred schrieb:
> Boris R. schrieb:
>> Aber... die Temperatur soll anders als bei einer
>> konventionellen Regelung nie überschwingen. Es soll nur eine Leistung
>> vorgewählt werden mit der der Bauteil Bestrahlt wird, und sofern sich
>> dieser der max. Temp nähert sollen Die IR Heizsstrahler zurück geregelt
>> werden.
> Für solche Dinge ist der Aduino perfekt.
>
> Die Netzfrequenz 50Hz bietet 100 Halbwellen pro Sekunde. Die Heizung ist
> träge. Ich würde also andenken, den Strahler für ein paar Perioden
> anzuschalten.
>
> Du schaltest ein.
> Wenn sich die Temperatur dem Ziel nähert, schaltest du 0,25s aus und
> 0,75s wieder ein.
> Noch näher gekommen, 0,5s ... in feinen Schritten.
>
> Ganz ohne (Über-) Schwingen geht das nicht, Du wirst schon einen Wert
> definieren müssen, ab dessen Abweichnung nachgeregelt wird. Sagen wir
> mal, bei 102° nimmst Du xx-Perioden raus, bei 98° yy-Perioden länger.
> Nennt sich Hysterese und muß, damit der Regler nicht wild herumschwingt.
>
> Um nicht unnötig auf der Netzspannung zu sauen, möglichst viele Perioden
> am Stück und dann wieder eine Weile aus. Also nicht 10ms ein, 10ms aus,
> 10 ein ... sondern gucken, welche Pakete sinnvoll möglich sind: 500ms
> ein, 500ms aus ... Ein SSR mit Nullspannungsschalter sollte das sauber
> können.

Genau so Dachte ich mir das auch. Ich werde heute mal ein SSR bestellen 
und Schauen ob ich das gebacken bekomme :)

von Joachim B. (jar)


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Boris R. schrieb:
> Ich hab mich hier vielleicht etwa unklar ausgedrückt, ich meine nicht
> das sich die Leistung nicht ändert. Ich wünsche mir das die Leistung
> eben nur reduziert wird,

etwas unklar ist niedlich,

sinkt die Aussentemperatur muss ich Leistung zugeben um die 
Wunschtemperatur zu halten, steigt die Aussentemperatur muss ich 
Leistung wegnehmen um die Wunschtemperatur zu halten, das bedeutet in 
JEDEM Fall das sich die Helligkeit vom Strahler ändert, man könnte aber 
nicht sichtbare Strahler nehmen.

Boris R. schrieb:
> Ich werde heute mal ein SSR bestellen
> und Schauen ob ich das gebacken bekomme :)

OK ich wünsche dir Erfolg.

von Wolfgang (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Eine Wellenpaketsteuerung kann man praktisch als PWM mit der
> Granularität der Netzfrequenz aufbauen. Man taktet einen der Timer
> extern mit 50 oder 100 Hz und hat damit einen Zykluszeit von etwa über
> 5s (256/50) oder etwas über 2,5s (256/100).

Die Modulation der abgegebenen Leistung lässt sich deutlich verringern, 
wenn man keine PWM mit festem Tastverhältnis verwendet, sondern bei 
gleicher Granularität mit Delta-Modulation arbeitet, um die volle 
Auflösung zu erreichen. Der niederfrequente Signalanteil wird damit in 
seiner Amplitude, unter Beibehaltung der Schaltung im Nulldurchgang, 
deutlich verringern, d.h. die Strahlung wird gleichmäßiger abgegeben.
1
|___________---------|  PWM
2
3
|_-_-_-_-___-_-_-_-_-|  Delta-Modulation

von posti (Gast)


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Hi

So wie ich Das verstehe, soll der IR-Heizstrahler halt nur nicht takten 
- also Strahler an, ne Sekunde später Strahler aus und so weiter.

Klar muß die Leistung den Gegebenheiten angepasst werden, es soll aber 
nicht auffallen, daß der Strahler an/aus geht - muß halt entsprechend 
schnell von statten gehen.

Mir ist nur noch nicht klar, wie der IR-Strahler bis jetzt in der 
Leistung eingestellt wurde, damit der Strahler 'an bleibt'.

MfG

von aSma>> (Gast)


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Servus,
ein Graph ohne Axenbeschriftung ist nichtig.

von Wolfgang (Gast)


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aSma>> schrieb:
> Servus,
> ein Graph ohne Axenbeschriftung ist nichtig.

Die ist implizit im Text enthalten. Dort geht es um die zeitliche 
Taktung mit einer vorgegebenen Granularität und um digitale Steuerung. 
An die Ordinate darfst du gerne "ein" und "aus" ranschreiben. Jetzt 
darfst du deiner Phantasie freien Lauf lassen und selber überlegen, was 
auf der Abszisse dargestellt ist ;-)

von PittyJ (Gast)


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Ich habe letzten so etwa ähnliches mit einem PID Regler gemacht.
Darunter dann eine PWM, und der PID-Regler legt das PWM-Verhältnis fest.

Der PID-Regler ist 'Standard' und war ca 20 Zeilen Code. PWM erledigt 
die Hardware-Einheit.
Das schwierigste ist, die Parameter für P, I und D festzulegen. Da muss 
man dann etwas spielen.

ICh hatte vorher auch noch nie etwas mit PID gemacht. Hat mich einen 
halben Tag Recherche und eine Stunde Implementierung gekostet. Also 
einfach mal nach PID googlen, das gibt es gute Seiten von verschiedenen 
Unis mit Theorie und auch Source Code.

von Wolfgang (Gast)


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PittyJ schrieb:
> Das schwierigste ist, die Parameter für P, I und D festzulegen.

Dann sind dir die spannenden Dinge wie Anti-Wind-Up in Zusammenhang mit 
einem Integralanteil oder Nichtlinearitäten der Regelstrecke noch 
erspart geblieben. Da ist ein weites Feld, insbesondere wenn, wie hier 
die Heizung nur eine endliche Leistung besitzt und kein linearer 
Zusammenhang zwischen Steuergröße und IR-Strahlungsleistung besteht.

von aSma>> (Gast)


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@Wolfgang

Ja, gerade den Aufwand könnte man abwiegen, ob Aström oder nur normaler 
PID-T1 Regler reicht.

PittyJ schrieb:
> Das schwierigste ist, die Parameter für P, I und D festzulegen. Da muss
> man dann etwas spielen.

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