Hallo zusammen, hatte am Montag wieder mein Mitarbeitergespräch. Feedback vom Chef war gemischt, gefühlt eher negativ. Kurze Erläuterung: Ich bin jetzt 35 mit 9 Jahre Berufserfahrung, arbeite im Konzern und bin vor 2 Jahren intern gewechselt. Vor dem Wechsel war ich auf EG15. Mein neuer Chef musste mir beim Wechsel aber unfreiwillig eine EG16 Zieleinstufung geben, weil die Stelle, die er zuvor ausgeschrieben hatte, auf EG16 ausgeschrieben war. Ich wollte eigentlich gar keine EG16 Stelle unbedingt haben (EG15 ist ja schon ein ordentliches Gehalt!), aber so bekam ich dann eine EG16 Zieleinstufung, d.h. zunächst EG16-1, mit dem Hinweis, ich müsste dann entsprechend mich einbringen, dass er mich auf 16 hochstuft. Leider war er nun doch nicht zufrieden genug, und hat meine Stelle jetzt auf EG15-0 angepasst bzw. die Zieleinstufung EG16 zurückgenommen. Mit meinem Alltagsgeschäft war er grob zufrieden, habe auch +3% mehr Leistungszulage bekommen. Aber er meinte, dass er bei mir momentan nicht das Gefühl hat, dass ich eine höhere Position anstrebe (z.B. Teilprojektleitung, größerer Aufgabenradius, etc.). Wirkt auf mich etwas niederschlagend, weil er mir das Gefühl gibt, dass er vielleicht ursprünglich größere Pläne mit mir vor hatte und jetzt enttäuscht wurde. Er meinte, er habe kein Problem damit, wenn ich nicht mehr anstrebe. Ich müsse jetzt aber erstmal liefern, dann würde er nochmal über eine Weiterentwicklung reden. Meine Frage wäre nun, ob so eine Rückstufung der EG-Zieleinstufung als ein "Knick" in meiner Laufbahn betrachtet werden kann ? Die gleiche Frage habe ich meinen Chef auch gestellt. Er meinte, dass es schlimmer wäre, wenn er mich auf EG16 hochgestuft hätte, dafür aber eine schlechtere Bewertung gegeben hätte, was er dann zwangsläufig tun müsste. Ich bin aber etwas skeptisch in Hinblick darauf, falls ich mich mittelfristig intern weiter bewerben will. Wie seht ihr das ? Ich fühl mich seit Montag etwas aufgeweckt. Mein Problem war, dass ich im vergangenen Jahr die Prioritäten falsch vergeben hatte. Ich habe immer nur brav das gemacht, was der Projektleiter von mir wollte (bei Fuß), aber dabei vernachlässigt, dass ich noch andere Aufgaben habe, die in den Augen meines Chefs wohl genauso wichtig waren. Jetzt spüre ich so ein Gefühl "dem Chef zeig ichs jetzt!".
Mmh, Du bist jetzt da, wo Du hinwolltest, wo Dein Chef Dich haben wollte ... bei einem Firmenwechsel erfährt zudem niemand davon ... es scheint ja alles OK. Du kannst Dich ja mal kritisch hinterfragen, ob Du wirklich nicht genug leistest in Relation zu anderne EG16ern oder dem was Dein Chef erwartet. Wie soll das hier einer abschätzen. Geht es (Deiner Meinung nach) eher ums Maulaufmachen, Überstunden, Erfolg bei der Arbeit, Innovationen?
Arbeiter schrieb: > ob so eine Rückstufung der EG-Zieleinstufung als ein "Knick" in meiner > Laufbahn betrachtet werden kann ? In welcher Laufbahn? Wenn du seit 9 Jahren nur "Dienst nach Vorschrift" machst und nicht über den Tellerrand rausblicken willst, dann strebst du auch keine Laufbahn an. Oder willst du doch Chef werden? > Jetzt spüre ich so ein Gefühl "dem Chef zeig ichs jetzt!". Keine Sorge, das vergeht...
Lothar M. schrieb: > In welcher Laufbahn? Wenn du seit 9 Jahren nur "Dienst nach Vorschrift" > machst und nicht über den Tellerrand rausblicken willst, dann strebst du > auch keine Laufbahn an. Laufbahn ist als Begriff vielleicht unglücklich gewählt, weil manche dann gleich an Management denken. Ich denke man muss eine Fallunterscheidung machen: 1.Fall: ich bleibe die nächsten (2-3) Jahre weiterhin in der gleichen Abteilung. 2.Fall: Ich möchte zwar die Funktion als Entwickler beibehalten, mich aber vielleicht mittelfristig intern woanders bewerben 3.Fall: Ich komme vielleicht doch plötzlich auf die Idee eine Funktion mit mehr Verantwortung zu übernehmen (ich treffe solche Entscheidungen meist spontan) Du sprichst vermutlich eher vom ersten Fall. Da gebe ich recht, da ist es irrelevant. Ich wollte mit meiner Frage aber eher auf den 2.Fall hinaus, weil ich schon seit 8 Jahren das gleiche Produkt entwickle (3 Produktgenerationen) und berechtigterweise die Frage bei mir aufkommt, wie lange ich das noch fortsetzen will. Es macht zwar immer noch Spaß, aber es gibt auch noch viele andere Projekte, die Spaß machen könnten :) Ich stehe halt gerade vor der Überlegung, was ich in meinem Berufsleben noch machen/erreichen will. Ich denke, dass mein Chef das gemerkt hat, dass ich mir noch nicht im Klaren darüber bin.
Arbeiter schrieb: > 3.Fall: Ich komme vielleicht doch plötzlich auf die Idee eine Funktion > mit mehr Verantwortung zu übernehmen (ich treffe solche Entscheidungen > meist spontan) Der Zug ist schon abgefahren, zumindest was die Führungskraftschiene anbelangt.
Abradolf L. schrieb: > Der Zug ist schon abgefahren, zumindest was die Führungskraftschiene > anbelangt. Wie sieht's denn bei dir aus als 30-jähriger?
Qwertz schrieb: > Abradolf L. schrieb: >> Der Zug ist schon abgefahren, zumindest was die Führungskraftschiene >> anbelangt. > > Wie sieht's denn bei dir aus als 30-jähriger? Starte bald meine neue Stelle als Senior-Entwickler, werde diese die nächsten 3-4 Jahren ordentlich ausfüllen und evaluiere für mich währenddessen ob es Richtung Fachexperte- / oder Führungsschiene gehen soll. Worauf ich hinauswill: Wenn man Führungsschiene in Betracht zieht, sollte man (so meine unrepräsentative Beobachtung) anfangen zwischen 30 und 35 die Weichen zu stellen und sich dafür ins Gespräch zu bringen. Spontan mit Ende 30 weils einem grad einfällt einfach so spontan Führungskraft zu werden, habe ich zumindest noch nicht mitbekommen. Ich habe das immer als eine Sache die sich entwickelt und herauskristallisiert wahrgenommen.
Hi Abradolf, Abradolf L. schrieb: > sollte man (so meine unrepräsentative Beobachtung) anfangen zwischen 30 > und 35 die Weichen zu stellen und sich dafür ins Gespräch zu bringen. > Spontan mit Ende 30 weils einem grad einfällt einfach so spontan > Führungskraft zu werden, habe ich zumindest noch nicht mitbekommen. weshalb bereits mit 30-35 und nicht später, z.B. 35-40? Mit 30 hat man m.E. gerade mal die ersten paar Jahre Berufserfahrung hinter sich gebracht (Unter Annahme mit 20 Jahren die allg. Hochschulreife zu besitzen, dann 1 Jahr Bund und 5 Jahre Studium, ist man zum Berufseinstieg 26 Jahre alt), und versteht erst richtig den Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Mein Zeitplan sieht z.B. so aus, zwischen 30-40 fachlich sehr viel an Erfahrung zu sammeln und mich dann in den 40ern Richtung Projektmanagement / Projektleitung weiterzubilden, das ich mit ca. 45 Jahren anstreben würde. Was spricht dagegen?
Abradolf L. schrieb: > Wenn man Führungsschiene in Betracht zieht, > sollte man [...] anfangen zwischen 30 > und 35 die Weichen zu stellen und sich dafür ins Gespräch zu bringen. > Spontan mit Ende 30 weils einem grad einfällt einfach so spontan > Führungskraft zu werden, habe ich zumindest noch nicht mitbekommen. Würde ich so -leider- unterschreiben. Zum Threadstarter: Eine Herabstufung empfinde ich schon als ziemlich übel. Da würde ich mich fragen, ob ich in der Firma überhaupt noch erwünscht bin. Sowas ist doch ein Schlag ins Gesicht.
Alex schrieb: > man zum Berufseinstieg 26 Jahre alt), Ja eben. Du fängst mit 26, 27 Jahren an und nach 3-5 Jahren bist du z.B. Gruppenleiter und dann alle 2-3 Jahre eine Stufe höher. Wenn Du hingegen mit 26 Jahren anfängst und erst nach 10 Jahren nach Führungsaufgaben fragst, wird man dich auslachen.
Alex schrieb: > Projektmanagement / Projektleitung weiterzubilden, das ich mit ca. 45 > Jahren anstreben würde. > > Was spricht dagegen? Ich rede ausschließlich von Führungskräften, also disziplinarische Verantwortung mit Mitarbeitern unter sich gegenüber denen man weisungsbefugt ist. Projektleiter, Architekten, usw. ist für mich alles fachliche Laufbahn und das kann man auch später ins Auge fassen mit der entsprechend Produkt- und Berufserfahrung.
Alex schrieb: > (Unter Annahme mit 20 Jahren die allg. > Hochschulreife zu besitzen, dann 1 Jahr Bund und 5 Jahre Studium, ist > man zum Berufseinstieg 26 Jahre alt), und versteht erst richtig den > Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Abi hat man heute mit 17 oder 18, Bund ist nicht mehr Pflicht, Studium dauert wahlweise 3 (Bachelor) oder 5 (Master) Jahre, d.h. Berufseinstieg mit <= 25 Jahren ist nicht mehr exotisch.
Hi, vielen Dank für eure Antworten. Ich bin noch relativ jung in meiner Laufbahn, deshalb mag meine Sicht auf die Dinge realitätsfremd erscheinen (entsprechend bitte argumentativ erklären, wo und inwiefern meine Sichtweise verkehrt ist). Markus schrieb: > Ja eben. Du fängst mit 26, 27 Jahren an und nach 3-5 Jahren bist du z.B. > Gruppenleiter und dann alle 2-3 Jahre eine Stufe höher. > Wenn Du hingegen mit 26 Jahren anfängst und erst nach 10 Jahren nach > Führungsaufgaben fragst, wird man dich auslachen. Meine persönliche Ansicht zum Thema (sicherlich offen zur Diskussion): 1. Warum wird man mich auslachen? Was ist verkehrt daran, erstmal einschlägige, fundamentale technische Berufserfahrung zu sammeln, und dann den nächsten Schritt zu gehen? Meiner Ansicht schadet es nicht (bzw. ist sogar vorteilhaft), wenn man ein tiefgründiges, technisches Verständnis besitzt, bevor man in eine leitende Führung wechselt / sich weiterbildet. Das hat den Vorteil, dass man ebenfalls die technischen Hintergründe besser verstehen/nachvollziehen kann, wenn es um die Leitung der technischen Untergebenen geht. Zum Thema alle 2-3 Jahre eine Stufe höher: Wenn ich mit 30 Jahren bereits nach mehr Verantwortung frage, und alle 2-3 Jahre eine höhere Stufe anstrebe/bekomme, dann bin ich ja mit Mitte 40 bereits der neue CEO der Firma (überspitzt formuliert) - wo ist denn noch Luft nach oben? Abradolf L. schrieb: > Ich rede ausschließlich von Führungskräften, also disziplinarische > Verantwortung mit Mitarbeitern unter sich gegenüber denen man > weisungsbefugt ist. > Projektleiter, Architekten, usw. ist für mich alles fachliche Laufbahn > und das kann man auch später ins Auge fassen mit der entsprechend > Produkt- und Berufserfahrung. Okay, ich hatte Projektmanagement ebenfalls in dieselbe Richtung von Verantwortung von Mitarbeitern gereiht. Könntest du vielleicht dennoch kurz deine Meinung zum Thema geben, weshalb Anfang/Mitte 40 für Führungsaufgaben zu hoch angesetzt ist? Ich möchte keineswegs sagen, dass es verkehrt ist. Mir erschließt sich die Sache allerdings nicht so ganz. Abradolf L. schrieb: > Abi hat man heute mit 17 oder 18, Bund ist nicht mehr Pflicht, Studium > dauert wahlweise 3 (Bachelor) oder 5 (Master) Jahre, d.h. Berufseinstieg > mit <= 25 Jahren ist nicht mehr exotisch. Heute ja, damals nein. Ich selbst bin einer der letzten Exoten von der oben aufgezeigten Rechnung. Abi mit 20 Jahren, ein Jahr Bund, 3.5 Jahre Bachelor (FH), 6 Monate Praktikum, 2 Jahre Master (Uni), wiss. Mitarbeiter an der Uni für ein paar Jahre. Jetzt geht es mit Anfang 30 in eine Forschungsabteilung ins Unternehmen.
Abradolf L. schrieb: > Starte bald meine neue Stelle als Senior-Entwickler, werde diese die > nächsten 3-4 Jahren ordentlich ausfüllen und evaluiere für mich > währenddessen ob es Richtung Fachexperte- / oder Führungsschiene gehen > soll. Damit hast du dich doch bereits auf die Fachexpertenlaufbahn festgelegt. Oder warum ist aus deiner Sicht genau das Alter von 35 Jahren die Entscheidungsgrenze? Das ist doch aus der Luft gegrifffen, auch wenn ich dir Recht gebe, dass es dafür ein zu jung (=unerfahren) und zu alt (=kein Entwicklungspotenzial mehr) gibt. Übrigens wird man auch nicht Führungskraft, indem man es fordert, sondern man wird dazu berufen (Hollywood-Prinzip).
Qwertz schrieb: > Oder warum ist aus deiner Sicht genau das Alter von 35 Jahren die > Entscheidungsgrenze? Das ist doch aus der Luft gegrifffen, auch wenn ich > dir Recht gebe, dass es dafür ein zu jung (=unerfahren) und zu alt > (=kein Entwicklungspotenzial mehr) gibt. Ich würde das auch nicht als harte Grenze sehen, aber *meiner Beobachtung nach* und aus Gesprächen mit Kollegen / Mitarbeitern ist das die Quintessenz, dass um die Mitte 30 der Diffusionsprozess von Fach- zu Führungskraft stattfindet. Qwertz schrieb: > Übrigens wird man auch nicht Führungskraft, indem man es fordert, > sondern man wird dazu berufen (Hollywood-Prinzip). Das deckt sich auch überwiegend mit dem was ich sehe, allerdings sollte man dies auch in den Mitarbeitergesprächen anklingen lassen, dass man sich mittelfristig in diese Richtung entwickeln möchte. Da kriegt man immerhin schonmal Vorgesetztenfeedback.
Abradolf L. schrieb: > Spontan mit Ende 30 weils einem grad einfällt einfach so spontan > Führungskraft zu werden, habe ich zumindest noch nicht mitbekommen Ich bin noch nicht Ende 30, sondern jetzt 35 geworden, da spricht man noch von Mitte 30, also genau dazwischen ;) Falls ich mich rein hypothetisch dieses Jahr noch für diese Richtung entscheiden bzw. die Weichen stellen würde, wäre ich ja nur 3 Jahre später dran als von dir empfohlen... Außerdem denke ich, dass sich solche Ambitionen durchaus erst nach 8-9 Jahren Berufserfahrung entwickeln können. Nicht jeder bringt gleich nach dem Studium schon das dafür notwendige Selbstvertrauen mit. Natürlich sollte ich mich nicht mehr zu lange Zeit lassen. Aber ich werde hierzu bald eine Entscheidung treffen denke ich. Markus schrieb: > Ja eben. Du fängst mit 26, 27 Jahren an und nach 3-5 Jahren bist du z.B. > Gruppenleiter und dann alle 2-3 Jahre eine Stufe höher. > Wenn Du hingegen mit 26 Jahren anfängst und erst nach 10 Jahren nach > Führungsaufgaben fragst, wird man dich auslachen. Ich denke, so etwas hängt auch von der Firma bzw. der Branche ab. In der Videospielbranche z.B könnte ich mir gut vorstellen, dass man solche Überlegungen deutlich früher anfangen muss. Bei uns zähle ich mit 35 noch lange nicht zum alten Eisen. Die Statistik reicht bei uns bis 65. Und alle Gruppenleiter, die ich kenne, sind 40+. Wir hatten mal vor kurzem eine Ausnahme, da war jemand mit Anfang 40 schon Entwicklungsleiter! Es ist aber auch immer die Frage, womit man sich am wohlsten fühlt. Viele fühlen sich als Gruppenleiter oder auch normaler Entwickler pudelwohl bis zur Rente. Abradolf L. schrieb: > Abi hat man heute mit 17 oder 18, Bund ist nicht mehr Pflicht, Studium > dauert wahlweise 3 (Bachelor) oder 5 (Master) Jahre, d.h. Berufseinstieg > mit <= 25 Jahren ist nicht mehr exotisch. Naja, stimmt schon, betrifft mich aber nicht, weil ich einerseits noch zu den Diplomanden zähle und außerdem 9 Monate Wehrdienst machen musste, was ich auch nicht bereue. Sogesehen habe ich hinsichtlich Studium alles richtig gemacht, außer die Tatsache, das ich jetzt mit 35 erst mit dem Gedanken spiele, mich vielleicht doch weiter zu entwickeln... Markus schrieb: > Zum Threadstarter: Eine Herabstufung empfinde ich schon als ziemlich > übel. Da würde ich mich fragen, ob ich in der Firma überhaupt noch > erwünscht bin. Sowas ist doch ein Schlag ins Gesicht. Um zu Thema zurück zu kommen: Das Gefühl hatte ich auch. Allerdings war ich ja nicht auf EG16, sondern nur die Zielvereinbarung EG16 der Stelle wurde auf EG15 zurückgestuft. Welche Frage würdet ihr dem Chef stellen, um sich sicherer zu fühlen, welche Karten man noch bei ihm hat?
Arbeiter schrieb: > Welche Frage würdet ihr dem Chef stellen, um sich sicherer zu fühlen, > welche Karten man noch bei ihm hat? Da gibt's nichts mehr zu fragen. Die Antwort hast du bekommen. Alles Weitere ist betteln.
Cyblord -. schrieb: > Arbeiter schrieb: > Welche Frage würdet ihr dem Chef stellen, um sich sicherer zu fühlen, > welche Karten man noch bei ihm hat? > > Da gibt's nichts mehr zu fragen. Die Antwort hast du bekommen. Alles > Weitere ist betteln. Da muss ich Cyblord ausnahmsweise mal recht geben.
Cyblord -. schrieb: > Da gibt's nichts mehr zu fragen. Die Antwort hast du bekommen. Alles > Weitere ist betteln. normalerweise sollte jeder vernünftige Chef einem eine zweite Chance geben. Außerdem sagte er auch, dass er fachlich bei mir einen guten Fang gemacht hat. Die Sache ist, dass ich eigentlich vor 2 Jahren gar keine EG16 Stelle haben wollte. Wie als ob man jemanden eine Chef-Stelle anbietet, der aber gar kein Chef werden will. Jetzt muss ich mich für etwas rechtfertigen, was ich ursprünglich gar nicht haben wollte, was ich als unfair sehe.
Ich habe heute mal mit meinen Teamkollegen und anderen Personen darüber diskutiert. Ich sehe das ganze jetzt etwas entspannter im Vergleich zu euch und euren bisherigen Kommentaren. Eine gute Bewertung zählt im Zweifel mehr als eine Hochstufung mit einer schlechteren Bewertung. Im Falle einer internen Bewerbung könnte man den Abzug der Zielvereinbarung EG16 auch im Gespräch relativieren, weil mein Wechsel vor 2 Jahren von der Firma aufgezwungen wurde und die Zielvereinbarung EG16 auch nicht abgesprochen war, sondern ebenso aufgezwungen wurde. So Themen wie 7 Monate lange (unfreiwillige) Wohnungssuche lasse ich jetzt mal weg. Das ganze sollte allerdings für mich als ein Weckruf sein: "jetzt oder nie". Wer sich keine konkreten Ziele setzt, entwickelt sich auch nicht weiter (vorausgesetzt man gibt sich noch nicht zufrieden). ich vermisse jedoch in euren bisherigen Kommentaren ein paar wohlwollendere Tipps, anstatt nur Bemerkungen wie "hast Quittung bekommen, jetzt bleib in der Ecke", um es mal überspitzt zu formulieren. Liegt das daran, dass ihr meine Situation als Außenstehender nicht gut genug kennt, oder eher daran, dass ihr lieber einem Gewinner Tipps geben wollt? Ich will aber ungern was unterstellen, vielleicht ist meine Sichtweise in Bezug auf eure Kommtentare auch falsch... Grüße und gute Nacht.
Arbeiter schrieb: > Eine gute Bewertung zählt im Zweifel mehr als eine Hochstufung mit einer > schlechteren Bewertung. Das mag sein, aber eine Rücknahme oder gar Rückstufung ist ein deutliches Signal und deutlich negativ. Da gibt es nichts schönzureden. > ich vermisse jedoch in euren bisherigen Kommentaren ein paar > wohlwollendere Tipps, anstatt nur Bemerkungen wie "hast Quittung > bekommen, jetzt bleib in der Ecke", Dein Chef hat dir doch schon alles gesagt. Jetzt ran an den Speck. Niemand sagt dass du keine Chance mehr hast, aber jetzt beim Chef rumbetteln bringt dich nicht weiter. Du hast alles bereits von deinem Chef gehört, was soll man da noch hinzufügen.
Sieh es Mal so, du wurdest gewogen und du wurdest für nicht gut genug befunden. Das Kind ist nun erstmal in den Brunnen gefallen. Auch deine Erklärungen, oder soll ich eher sagen Ausflüchte, weswegen die Ziele nicht zu erreichen waren, bringen dich hier nicht weiter. Dein Chef hat erkannt was er an dir hat. Derzeit einen guten "Sachbearbeiter". Ob aus diesem nochmals ein "Leader" werden kann, steht in den Sternen. Deiner jedenfalls müsste dazu erstmal wieder am Horizont zu sehen sein. Falls du tatsächlich nochmals Führungsverantwortung erhalten möchtest musst du diese nun härter erarbeiten als zuvor. Deine Position hat sich sichtlich verschlechtert. Eine der wenigen Chancen sehe ich darin, ab sofort jede Möglichkeit die mit Koordination,... zu tun hat und sich nicht zwingend nur in deinem Bereich befindet wahrzunehmen.
Cyblord -. schrieb: > Dein Chef hat dir doch schon alles gesagt. Jetzt ran an den Speck. > Niemand sagt dass du keine Chance mehr hast, aber jetzt beim Chef > rumbetteln bringt dich nicht weiter. Du hast alles bereits von deinem > Chef gehört, was soll man da noch hinzufügen. Ok, dann habe ich dich in deinem konkreten Falle wohl etwas missverstanden. Ich dachte du meintest mit "alles Weitere ist betteln", dass ab jetzt nur noch betteln möglich wäre. Inhaltlich gebe ich dir recht und nehme meine Unterstellung in deinem Falle zurück... Neuling schrieb: > Deine Position hat sich > sichtlich verschlechtert. Das stimmt. Ich stehe jetzt ohne neue Zielvereinbarung da, was eine Verschlechterung im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Wie gesagt, aufs Gaspedal drücken werde ich jetzt auf jeden Fall! Ich bin mir auch meiner Fehler bewusst, sodass ich zum Teil schon ansetzen kann. Ob ich dann lieber die fachliche Richtung weiter gehen will oder doch in Richtung Teamleiter, werde ich voraussichtlich im laufe des Jahres dann von alleine entscheiden. Grüße
Cyblord -. schrieb: > Arbeiter schrieb: >> Eine gute Bewertung zählt im Zweifel mehr als eine Hochstufung mit einer >> schlechteren Bewertung. > > Das mag sein, aber eine Rücknahme oder gar Rückstufung ist ein > deutliches Signal und deutlich negativ. Da gibt es nichts schönzureden. Dem ist wirklich nicht viel hinzuzufügen. Wenn jemand wirklich die Zieleinstufung eingedampft kriegt (Da frag ich mich auch, ob das wirklich zulässig ist), dann frag ich mich, was derjenige verbockt haben muss. Irgendwie muss da die Leistung weit neben den Erwartungen gelegen haben und wie es scheint, hat der TE nicht mal gemerkt was da schief gegangen ist. Zudem ist es so, dass ein Einstufungsabzug ja glaub nur maximal 2 Jahre Bestand hat/haben darf. D.h. wenn er nicht gegensteuert hat er automatisch ein einen "Minderleister" auf einer EG16 sitzen. Irgendwo wirft das ja auch ein schlechtes Licht auf deinen Vorgesetzten, wenn er solche Maßnahmen ergreifen muss, von daher wird so etwas nicht leichtfertig gemacht.
Eine Sache, die man bei solchen Vorgängen nicht aus den Augen lassen sollte: Mit der anderen Einstufung ändert sich auch der Bewertungsmaßstab und das Anforderungsprofil. Was bringt die Hochstufung, wenn man sich dadurch dauerhaft eine schlechte Bewertung einfährt?
tralala schrieb: > Eine Sache, die man bei solchen Vorgängen nicht aus den Augen lassen > sollte: Mit der anderen Einstufung ändert sich auch der > Bewertungsmaßstab und das Anforderungsprofil. Das stimmt schon, mehr Geld gibts da ja nicht geschenkt (Auch wenn bei manch eine Außenseiter das zur Traumvorstellung gehört, die er als "IGM-Disneyland" bezeichnet) tralala schrieb: > Was bringt die > Hochstufung, wenn man sich dadurch dauerhaft eine schlechte Bewertung > einfährt? Wenn man dauerhaft eine "schlechte" Bewertung einfährt, dann ist ohnehin alles zu spät, wer es nicht schafft sich wenigstens geringfügig weiter zu entwickeln, der kann eigentlich aufhören.
genervt schrieb: > Wenn man dauerhaft eine "schlechte" Bewertung einfährt, dann ist ohnehin > alles zu spät, wer es nicht schafft sich wenigstens geringfügig weiter > zu entwickeln, der kann eigentlich aufhören. Das trifft ja zum Glück auf mich nicht zu. Er hat mir ja sogar eine relativ gute Bewertung gegeben, aber auf EG16 hat es halt noch nicht gereicht. genervt schrieb: > Zudem ist es so, dass ein Einstufungsabzug ja glaub nur maximal 2 Jahre > Bestand hat/haben darf. D.h. wenn er nicht gegensteuert hat er > automatisch ein einen "Minderleister" auf einer EG16 sitzen. genau so war es und genau das wollte er nicht haben, also einen Minderleister auf EG16. Er war jetzt nach 2 Jahren gezwungen eine Entscheidung zu treffen, sonst hätte man ja einfach EG16-1 lassen können. genervt schrieb: > Irgendwie muss da die Leistung weit neben den Erwartungen gelegen haben > und wie es scheint, hat der TE nicht mal gemerkt was da schief gegangen > ist. Ich weiß schon, was ich falsch gemacht habe. Stell dir vor, du versuchst die Arbeit für das laufende Projekt perfekt zu machen (weil der Projektleiter dich drängelt), vernachlässigst dabei aber andere Aufgaben, die dem Chef aber mindestens genauso wichtig waren. Ich frage mich nur, warum mir das jetzt erst klar wurde, und nicht schon während den letzten 2 Jahren... Und zweitens bin ich etwas überascht, dass der Maßstab zwischen EG16 und EG15 doch so groß zu sein scheint. Sonst würde er mich ja nicht so gut bewerten.
Arbeiter schrieb: > Ich weiß schon, was ich falsch gemacht habe. Stell dir vor, du versuchst > die Arbeit für das laufende Projekt perfekt zu machen (weil der > Projektleiter dich drängelt), vernachlässigst dabei aber andere > Aufgaben, die dem Chef aber mindestens genauso wichtig waren. Der Projektleiter ist nicht dein Chef und der ist auch nicht für die Bewertung verantwortlich. Du bist zwar zur Zusammenarbeit angehalten, aber wenn du dich von dem so bequatschen lässt, dass du andere wichtige Dinge vernachlässigst, dann machst du was falsch. (Das versuchen übrigens alle Projektleiter, das ist ihr Job). Arbeiter schrieb: > Und zweitens bin ich etwas überascht, dass der Maßstab zwischen EG16 und > EG15 doch so groß zu sein scheint. Sonst würde er mich ja nicht so gut > bewerten. EG16 ist das Sprungbrett für die übertariflichen Stellen, mit 16 bist du in der Regel als Teilprojektleiter oder Teamleiter für ein kleines Team unterwegs. Bedingung für EG16 ist weitgehend "freies" Arbeiten und dazu gehört auch mal, dass man "NEIN!" sagt. Und zum Thema "gute Bewertung", die Bewertungen in den Mitarbeitergespräche werden durchaus wohlwollend formuliert, man will dich ja eher motivieren und da wirkt eine durchschnittliche Bewertung auch recht positiv. +3% Leistungszulage finde ich jetzt auch nicht viel.
Arbeiter schrieb: > Das trifft ja zum Glück auf mich nicht zu. Er hat mir ja sogar eine > relativ gute Bewertung gegeben, aber auf EG16 hat es halt noch nicht > gereicht. Ich lese aus deinen Kommentaren einen typischen Sachbearbeiter, der Dienst nach Vorschrift betreibt, notwendige Arbeiten nicht selbst erkennt und Prioritäten falsch bewertet. Von einem Team oder Gruppenleiter ist dieses Verhalten jedenfalls ziemlich weit entfernt. Meine Einschätzung der Möglichkeiten das Ruder herum zu reißen habe ich bereits im vorherigen Beitrag aufgeführt. Wie einfach schätzt du die Möglichkeiten innerhalb deiner Firma ein, auf eine Stelle mit Personalverantwortung zu kommen?
genervt schrieb: > EG16 ist das Sprungbrett für die übertariflichen Stellen, mit 16 bist du > in der Regel als Teilprojektleiter oder Teamleiter für ein kleines Team > unterwegs. Bedingung für EG16 ist weitgehend "freies" Arbeiten und dazu > gehört auch mal, dass man "NEIN!" sagt. MMn ist da nicht mal das Nicht-Nein-Sagen des eklatante, sondern die mangelnde Kommunikation, d.h. sowohl mit dem PL als auch mit dem TL zu sprechen und zu signalisieren, dass irgendeine Aufgabe leiden muss.
Der Gehaltsunterschied zwischen EG15 und EG16 ist doch lächerlich. Warum sich deswegen anstrengen?
Koch schrieb: > Der Gehaltsunterschied zwischen EG15 und EG16 ist doch lächerlich. Warum > sich deswegen anstrengen? Für die einen ist es anstrengend, für die anderen nicht...
Koch schrieb: > Der Gehaltsunterschied zwischen EG15 und EG16 ist doch lächerlich. Warum > sich deswegen anstrengen? [] Du hast kapiert worum es geht.
genervt schrieb: > Für die einen ist es anstrengend, für die anderen nicht... Du sagst es. Ich hatte am Freitag ein kurzes Gespräch mit meinem zuständigen Personaler. Er nannte mir einen Aspekt, der zwar logisch, aber mir auf die schnelle nicht bewusst war. Es geht ja nicht nur allein darum, jetzt dem Chef nachträglich nochmal zu zeigen, dass ich vielleicht doch mehr kann, sondern man erwartet bei einer zukünftigen höheren Stelle auch das Tempo beizubehalten. Es bringt ja nichts, wenn ich dann dafür massig Überstunden machen muss und irgendwann sogar Burnout bekomme. Mit anderen Worten: es sollte mir gut von der Hand gehen und keinen (negativen) Stress bereiten. Mein Gefühl ist aber, dass ich es selber noch nicht ausreichend genug versucht habe. Ich stehe gerade vor einem Entscheidungsprozess. Daher nutze ich meinen aktuell erhöhten Motivationsschub, um mich die nächsten paar Monate einfach mal selbst zu testen, indem ich versuche mich selbst zu übertreffen (mein Aufgabenpaket hat sich ja erstmal nicht geändert). Während dessen werde ich dann selber merken, wie ich mich fühle, so meine Idee. Gleichzeitig kann ich mir auch noch weiter Gedanken machen, was ich will und was das beste für mich wäre. Vielleicht komme ich ja auch zu dem Ergebnis, dass ich weiter Sachbearbeiter bleiben will, und ein interner Stellenwechsel für ein anderes Projekt die bessere Alternative wäre, um etwas Abwechslung reinzubringen. Neuling schrieb: > Wie einfach schätzt du die Möglichkeiten innerhalb deiner Firma ein, auf > eine Stelle mit Personalverantwortung zu kommen? Mein derzeitger Chef wirkt flexibel :) Aber wie gerade gesagt, stehe ich erstmal vor einem Entscheidungsprozess. Vielleicht erstelle ich ja in dem Zusammenhand bald mal wieder einen Thread um ein neues Thema loszuwerden... :) Grüße
Arbeiter_2 schrieb: > Vielleicht komme ich ja auch zu dem Ergebnis, dass ich weiter > Sachbearbeiter bleiben will, Tatsächlich klingen all deine Beiträge so als ob du in der Position als Sachbearbeiter gut aufgehoben bist. Viel Erfolg bei deinen nächsten Schritten
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