Hallo erstmal :) ich bin ein absoluter Neuling was analoge Schaltungen betrifft. Habe mich in der Vergangenheit nur mit digitalen Schaltungen auseinander gesetzt z.B. Kommunikation über SPI, UART, I2C etc. Wir haben in unserem Haus eine Gegensprechanlage, also das meine Frau in der Küche mit mir im Keller sprechen kann. Ich möchte gerne das Audiosignal von der Anlage abgreifen um damit dann weiter zu arbeiten (z.B. Audio über LAN versenden). Das Problem ist, dass das Audiosignal auf 12V +/-1V Spannung anliegt, also zwischen 11V und 13V (hoffe das ist verständlich). Ich möchte dieses Signal nun so transformieren, dass mein Board das ich habe das Audio verarbeiten kann. Das Board hat einen Mikrofon Eingang, dieser kann aber nur Spannungen zwischen 0-1V vertragen. Ich habe nach (viel) Suche im Internet einige Stichworte gefunden, mit denen ich aber nicht so viel Anfangen kann und hoffe ihr könnt es mir vlt. erklären. Ich habe gefunden, dass ich das Audiosignal "entkoppeln" muss. Was bedeutet dies? Hat jemand hierfür evtl. ein allgemeines Schaltbild. Außerdem habe ich gefunden, dass ich das entkoppelte Signal mit einem Operationsverstärker auf die gewünschte Spannung bringen muss. Dies scheint nicht so kompliziert zu sein, wenn man die Spannung runter transformieren möchte. Wie sieht es aber aus wenn ich das Signal wieder hoch transformieren möchte, also wenn ich etwas vom Board über die Gegensprechanlage senden möchte. Ich habe ja nur die 12V von der Gegensprechanlage, wie kann ich dann mit einem Operationsverstärker ein Signal zwischen 11V - 13V erzeugen? (Es fehlt dann ja 1V zu den 13V) Vielleicht habe ich das auch falsch verstanden und würde mich freuen wenn ihr mich aufklärt :) Danke
Die Spannung reicht aus, und die 12V trennt man mit einem Kondensator ab, der sich schon am Mikrophoneingang befindet. Du kannst also deine Gegensprechanlage direkt anschliessen, es besteht eher das Risiko dass sie zu laut ist, also wegen Übersteuerung verzerrt. (Da könnte ein 22k Poti helfen). Handelt es sich um einen Soundkarteneingang, mit SC Filter, kann ein vorgeschalteter Kondensator von 220nF (Folie) nötig sein um die Phanzomspannung des Elektredmikrophoneingangs von der Gegensprechanlage abzuhalten.
Sven M. schrieb: > Das Problem ist, dass das Audiosignal auf 12V +/-1V Spannung anliegt, > also zwischen 11V und 13V Wogegen gemessen? Interessant wäre bei der ganzen Bastelei der Potentialbezug und ob du die Masse der Sprechanlage so einfach auf deine Soundkarte legen darfst...
Lothar M. schrieb: > Wogegen gemessen? > Interessant wäre bei der ganzen Bastelei der Potentialbezug und ob du > die Masse der Sprechanlage so einfach auf deine Soundkarte legen > darfst... Gemessen gegen die Masseleitung der Sprechanlage die meines Wissens wirklich bei 0V liegt. Ich hatte einen MCU schon daran angeschlossen (mit einem einfachen Spannungsteiler) und dann mit dem ADC ein wenig rumexperimentiert. Als ich da die beiden Masseleitungen verbunden hab, kam auch das raus was erwartet wurde, also die erwarteten Spannungen mal davon abgesehen, dass das Ergebnis so nicht brauchbar war ^^ MaWin schrieb: > Die Spannung reicht aus, und die 12V trennt man mit einem Kondensator > ab, der sich schon am Mikrophoneingang befindet. Du kannst also deine > Gegensprechanlage direkt anschliessen, es besteht eher das Risiko dass > sie zu laut ist, also wegen Übersteuerung verzerrt. (Da könnte ein 22k > Poti helfen). Handelt es sich um einen Soundkarteneingang, mit SC > Filter, kann ein vorgeschalteter Kondensator von 220nF (Folie) nötig > sein um die Phanzomspannung des Elektredmikrophoneingangs von der > Gegensprechanlage abzuhalten. Ok, gut danke. Das heißt, ich schalte einfach einen Elko oder Kerko in Reihe zum Signal, verbinde beide Massen und evtl noch ein Poti parallel wegen der Lautstärke? Bleiben wir doch beim ADC vom MCU, fürs bessere Verständnis. Der kann am analogen Eingang 0-5V vertragen. Könnte ich das dann so dort anschließen? Danke für die Hilfe
Sven M. schrieb: > Bleiben wir doch beim ADC vom MCU, fürs bessere Verständnis. Der kann am > analogen Eingang 0-5V vertragen. > > Könnte ich das dann so dort anschließen? Klar, 10k Poti davor und das Audiosignal mit nem 1uF Elko einkoppeln. Auf Polarität achten. Poti so drehen dass 2,5V am ADC Pin anliegen. Alternativ das Signal nur mit nem Spannungsteiler draufgeben und den Gleichanteil per Software rausrechnen. Ist dann aber komplett nicht mehr galvanisch getrennt.
Also richtig sauber geht das mit einem hochohmigen Übertrager, den man kapazitiv ankoppelt. An dessen Sekundärseite kann man dann die 1VSS abgreifen und ohne GND-Probleme auch an die Soundkarte bringen. Die sind nämlich soweit Ich weiß durchaus an das PC-Gehäuse gekoppelt und dies wiederum an Masse, die auf der Erde liegt, wo auch die Hausanlage drauf arbeitet. Wenn man das koppelt, gibt es einen gewaltigen Brumm!
Audiomann schrieb: > Also richtig sauber geht das mit einem hochohmigen Übertrager, den man > kapazitiv ankoppelt. An dessen Sekundärseite kann man dann die 1VSS > abgreifen und ohne GND-Probleme auch an die Soundkarte bringen. > > Die sind nämlich soweit Ich weiß durchaus an das PC-Gehäuse gekoppelt > und dies wiederum an Masse, die auf der Erde liegt, wo auch die > Hausanlage drauf arbeitet. Wenn man das koppelt, gibt es einen > gewaltigen Brumm! ... so was ... ??? http://www.qsl.net/wm2u/interface.html
Sven M. schrieb: > Bleiben wir doch beim ADC vom MCU, fürs bessere Verständnis. Der kann am > analogen Eingang 0-5V vertragen. > > Könnte ich das dann so dort anschließen? Nein. Ein ADC Eingang ist kein Soundeingang. Dein Audiosignal hat, nach dem Abtrennen des Gleichspannungsanteils durch den Kondensator, Spannungen von 1V sowohl in die positive Richtung als auch in die negative Richtung. Der ADC Eingang verträgt aber wegen der Eingangsschutzdiode keine negative Spannung. Die Ableitung des Stroms über die negative Eingangsschutzdiode verzerrt das Signal und verschiebt den Nullpunkt. Audiomann schrieb: > Also richtig sauber geht das mit einem hochohmigen Übertrager Diese aufwändige (und klangverschlechternde, was bei Gegensprechanlage egal sein dürfte) galvanische Trennung ist nur nötig, wenn man Masse der beiden Schaltungen nicht verbinden darf, wegen Brummschleife oder so.
MaWin schrieb: > Sven M. schrieb: >> Bleiben wir doch beim ADC vom MCU, fürs bessere Verständnis. Der kann am >> analogen Eingang 0-5V vertragen. >> >> Könnte ich das dann so dort anschließen? > > Nein. > > Ein ADC Eingang ist kein Soundeingang. Tiefpass und 50/50 Spannungsteiler mit 10k, fertig. Kannste das Signal danach noch digital weiterverarbeiten.
Mit Audio-Übertrager wäre der sichere und saubere Weg. Anbei mit und ohne galvanische Trennung. Man benötigt 2 Koppelkondensatoren wenn ein Poti zur Lautstärkeeinstellung genutzt werden soll. Der Übertrager nimmt allerdings schon einiges an Pegel weg, könnte also eher "zu leise" werden.
Ich würde den 1nF auf 2-4nF erhöhen. Das ist Sprach-Audio, da reichen 4kHz. Und ohne Lautstärkeregelung kann man sich da auch noch das Poti und einen der Elkos sparen. Laustärkeregelung per Pegeländerung vor dem ADC ist eh ungünstig weil bei geringen Lautstärken die S/N Ratio sehr schlecht wird. Äußert sich in deutlich wahrnehmbaren Grundrauschen und kratzenden Geräuschen in leisen Passagen.
THOR schrieb: > Äußert sich > in deutlich wahrnehmbaren Grundrauschen und kratzenden Geräuschen in > leisen Passagen. Wenn das Eingangssignal allerdings zu hoch ist, äussert sich das in unangenehmen Verzerrungen in lauten Passagen... ;-) Kann aber auch Vorteile haben. "GEH DEN MÜLL WEGWERFEN" kann dann auch als "geh den Grill anwerfen" interpretiert werden.
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Bearbeitet durch User
Wenn das Eingangssignal zu hoch werden kann, misst man das vorher aus und macht dann nen passenden Festwiderstand rein.
Nein, aber bei Gegensprechanlagen. Oder gibts da welche mit Poti?
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