Forum: Offtopic Säurewolke über Oberhausen


von Peter F. (toto)


Lesenswert?

http://www.spiegel.de/panorama/oberhausen-ursache-fuer-giftwolke-ueber-stadt-im-ruhrgebiet-geklaert-a-1134919.html

Ich war um ca. 8:30 auf der A1 unterwegs, ungefähr in Höhe von Kamen 
fiel ein penetranter Geruch nach faulen Eiern auf. Die Ursache dürfte 
wohl dieser Chemieunfall sein.

Wie sieht da die wissenschaftliche Sichtweise aus?
Es wurde in einem Tank für Schwefelsäure unbeabsichterweise Salzsäure 
eingefüllt. Der Tank ist im oberen Bereich geplatzt, was nahlegt, daß 
das Material des Tanks von der Salzsäure aufgelöst wurde. Ich bin ja 
auch(u.A.) kein Chemiker, aber dabei schein wohl massiv 
Schwefelwassertoff entstanden sein?

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Peter F. schrieb:
> Wie sieht da die wissenschaftliche Sichtweise aus?

Die Schwefelsäure entzieht der Salzsäure das Wasser, HCl ohne Wasser ist 
aber gasförmig, verdampft also, besonders gut weil es auch noch heiss 
wird, und das HCl in der Luft korrodiert alles an was irgendwie 
korrodierbar ist, dein Auto beispielsweise.

Die wirtschaftliche Betrachung ist also wesentlicher: Wie viele 
Rostschäden gibt es in den nächsten Jahren in der Gegend an den Autos, 
Regenrinnen, Dächern.

von Gerald B. (gerald_b)


Lesenswert?

Wenn es konzentrierte Schwefelsäure war, dann zieht die sich aus der 
Salzsäure unter starker Wärmeentwicklung Wasser. Gasförmiger 
Chlorwasserstoff wird freigesetzt, der mit Luftfeuchtigkeit dann 
wiederum Salzsäurenebel bildet. Die Wärme- und Druckentwicklung werden 
dann wohl den Tank gesprengt haben.

von A. S. (Gast)


Lesenswert?

Peter F. schrieb:
> ch war um ca. 8:30 auf der A1 unterwegs, ungefähr in Höhe von Kamen
> fiel ein penetranter Geruch nach faulen Eiern auf.

Das sind über 50km ... also ich habe dort nichts bemerkt, war aber wohl 
kurze Zeit später dort.

von Icke ®. (49636b65)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Die wirtschaftliche Betrachung ist also wesentlicher: Wie viele
> Rostschäden gibt es in den nächsten Jahren in der Gegend an den Autos,
> Regenrinnen, Dächern.

Gar keine. Wenn eine dafür geeignete Konzentration aufgetreten wäre, 
hätte man ganz Oberhausen vorsorglich evakuiert. Ein Tag Parken an der 
Nordsee läßt das Auto mehr rosten.

Gerald B. schrieb:
> Wenn es konzentrierte Schwefelsäure war, dann zieht die sich aus der
> Salzsäure unter starker Wärmeentwicklung Wasser.

"Schütt nie das Wasser in die Säure, sonst geschieht das Ungeheure." 
Wußte schon unsere Chemielehrerin. Und da selbst konzentrierte HCL noch 
fast zwei Drittel Wasser enthält, ging die Sache ungeheuerlich aus.

von Oliver S. (phetty)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Rostschäden gibt es in den nächsten Jahren in der Gegend an den Autos,
> Regenrinnen, Dächern.

... Lungen.

von Peter F. (toto)


Lesenswert?

Achim S. schrieb:
> Peter F. schrieb:
>> ch war um ca. 8:30 auf der A1 unterwegs, ungefähr in Höhe von Kamen
>> fiel ein penetranter Geruch nach faulen Eiern auf.
>
> Das sind über 50km ... also ich habe dort nichts bemerkt, war aber wohl
> kurze Zeit später dort.

Die genaue Zeit und den Ort weiss ich nicht mehr. Ich war auf der A1 
Richtung Bremen unterwegs. Der Geruch war ziemlich ungewöhnlich und trat 
über eine weite Strecke auf, die üblichen Ursachen (Gülle etc.) schließe 
ich aus.

Ob es einen Zusammenhang mit dem Chemieunfall gibt weiss ich nicht. Die 
Windrichtung passt. Schwefelwasserstoff würde den Geruch erklären. 
Könnte Schwefelwasserstoff in größerer Menge entstanden sein? 
Salzsäure+Schwefelsäure+ X(Metall?)= H2S.

von Ralf S. (ralfsz)


Lesenswert?

Hallo Peter,

der Geruch in der Gegend um Kamen kam sicher nicht aus Oberhausen. Ich 
fahre dort regelmäßig. Mir ist der Geruch auch aufgefallen, je nach 
Wetter und Windrichtung mehr oder weniger stark.

Dort gibt es aber ein Bayer Werk. Ich meine, die stellen irgendwelche 
Medikamente her. Das könnte die Ursache sein.

MfG

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Lesenswert?

Peter F. schrieb:
> Achim S. schrieb:
>> Peter F. schrieb:
>>> ch war um ca. 8:30 auf der A1 unterwegs, ungefähr in Höhe von Kamen
>>> fiel ein penetranter Geruch nach faulen Eiern auf.
>>
>> Das sind über 50km ... also ich habe dort nichts bemerkt, war aber wohl
>> kurze Zeit später dort.
>
> Die genaue Zeit und den Ort weiss ich nicht mehr. Ich war auf der A1
> Richtung Bremen unterwegs. Der Geruch war ziemlich ungewöhnlich und trat
> über eine weite Strecke auf, die üblichen Ursachen (Gülle etc.) schließe
> ich aus.
>
> Ob es einen Zusammenhang mit dem Chemieunfall gibt weiss ich nicht. Die
> Windrichtung passt. Schwefelwasserstoff würde den Geruch erklären.
> Könnte Schwefelwasserstoff in größerer Menge entstanden sein?
> Salzsäure+Schwefelsäure+ X(Metall?)= H2S.

Sicher und nicht zu knapp. Clor aus dem HCL regiert bekannntermaßen mit 
Metallen, gern Eisen zu Fe2Cl und in der Folge zu Fe3CL (unser beliebtes 
Kupferätzmittel).

 Der bei der Salzbildung freiwerdende atomare Waserstoff verbindet sich 
noch in Lösung mit den Schwefelsäurerestionen und frei werden Wasser und 
H2S(welche es unter thermisch kontrollierten Bedingungen wieder zu 
schweflieger Säure verbindet).

 Da der Prozess stark exotherm verläuft kommt es zur Freisetzung aller 
Teilprodukte noch bevor das H2S wieder dissoziiert und sich mit dem 
Restwasser verbindet.

Auch die stärke Explosion ist auch auf diesen Prozess zurückzuführen.


Namaste

: Bearbeitet durch User
von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


Lesenswert?

>Der bei der Salzbildung freiwerdende atomare Waserstoff verbindet sich
>noch in Lösung mit den Schwefelsäurerestionen und frei werden Wasser und
>H2S(welche es unter thermisch kontrollierten Bedingungen wieder zu
>schweflieger Säure verbindet).

Das heißt also, jedesmal, wenn man Metalle in Schwefelsäure unter 
H2-Bildung auflöst entsteht H2S?!

Demnach müßten auch Blei-Akkus immer nach H2S stinken, da dort 
Schwefelsäure vorhanden ist und beim Laden H2 entsteht.

Eine derart gewagte Hypothese auf Basis einer einzigen und dazu noch 
fragwürdigen Beobachtung in 50km Entfernung zu entwickeln ist m.E. 
gewagt.


Deine These wird weder in Wikipedia noch in anderen Publikationen 
erwähnt:

http://www.chemieunterricht.de/dc2/abgas/h2s.htm

Aber vielleicht hast du eine entsprechende Quelle zur Verfügung.

von Gerald B. (gerald_b)


Lesenswert?

heiße konz. Schwefelsäure kann unter gewissen Umständen oxidativ wirken. 
Übrig bleibt dann, je nachdem, wie ausgeprägt die Reaktion abläuft 
schweflige Säure, die Schwefeldioxid ausgast und Schwefelwasserstoff. 
Das ist aber nicht die Hauptreaktion. Techn. Säuren können auch alle 
möglichen Verungreinigungen enthalten. An die Freisetzung nenneswerter 
Mengen Schwefelwasserstoff glaube ich allerdings nicht, da 
Schwefelwasserstoff ein äußerst giftiges Gas ist. Da hätte es 
Evakuierungen und Warnmeldungen gegeben.

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Gerald B. schrieb:
> da Schwefelwasserstoff ein äußerst giftiges Gas ist.

HCL nicht ?

von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

Gerald B. schrieb:
> Da hätte es
> Evakuierungen und Warnmeldungen gegeben.

Ist "bleiben Sie im Haus und halten Sie die Fenster geschlossen" keine 
Warnmeldung?

von Gerald B. (gerald_b)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Gerald B. schrieb:
>> da Schwefelwasserstoff ein äußerst giftiges Gas ist.
>
> HCL nicht ?

Schwefelwasserstoff ist wie Blausäure ein Zellgift und spielt von der 
Toxizität her in der selben Liga mit.
HCL ist "nur" ein Lungengift und ätzend ;-)

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


Lesenswert?

>je nachdem, wie ausgeprägt die Reaktion abläuft
>schweflige Säure, die Schwefeldioxid ausgast und Schwefelwasserstoff

Mit SO2 würde H2S elementaren Schwefel bilden, von daher dürfte H2S, 
wenn überhaupt, nur in Spuren entstehen.

von Soul E. (Gast)


Lesenswert?

Timm T. schrieb:
> Gerald B. schrieb:
>> Da hätte es
>> Evakuierungen und Warnmeldungen gegeben.
>
> Ist "bleiben Sie im Haus und halten Sie die Fenster geschlossen" keine
> Warnmeldung?

Es gab Warnmeldungen (über NINA und über die Feuerwehren), die 
Autobahnen und Hauptstrassen waren mehrere Stunden gesperrt, der 
Bahnverkehr wurde umgeleitet bzw unterbrochen.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Lesenswert?

Kara B. schrieb:
> Aber vielleicht hast du eine entsprechende Quelle zur Verfügung.

Das heißt also, jedesmal, wenn man Metalle in Schwefelsäure unter
H2-Bildung auflöst entsteht H2S?!
Thema verfehlt du vergisst die rolle welche die HCL.

Probier's aus. Du glaubst ja eh nur dir selbst.
Ich kann nur sagen, dass ich in den Siebzigern genug experimentiert habe 
auf der Suche nach alternativen Ätzmitteln auch in der beschriebenen 
Kombination allerdings unter der Verdünnungsregel für Säuren. Den Geruch 
vergesse ich nie.


Namaste

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Winfried J. schrieb:
> Thema verfehlt du vergisst die rolle welche die HCL.

Hä?

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


Lesenswert?

>Thema verfehlt du vergisst die rolle welche die HCL.

Erklär mal, wie mit HCl H2S entsteht. Am Besten mit 
Reaktionsgleichungen. In deinem Post hast du von freiwerdendem atomaren 
Wasserstoff gesprochen. Der Fachbegriff dafür ist übrigens naszierender 
Wasserstoff.

Dir dürfte aber aufgrund deiner umfangreichen Experimente (siehe unten) 
bekannt sein, daß wäßrige Schwefelsäure auch ohne HCl Metalle angreift.


>Ich kann nur sagen, dass ich in den Siebzigern genug experimentiert habe

Schade, daß du deine Experimente nicht verstanden hast (siehe oben).


>Du glaubst ja eh nur dir selbst.

Ich glaube keinen Unsinn, den Andere erzählen.

: Bearbeitet durch User
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Lesenswert?

Kara B. schrieb:
> http://www.chemieunterricht.de/dc2/abgas/h2s.htm

ebenda


SO42- + 8 [H] + 2 H+ ———> H2S + 4 H2O



SO4(2-) bekommst du genau wenn Fe und  HCL  in H2So4 kippst eben so  H+ 
Ionen in Mengen und 8 [H] entstehen aus H+ und Fe in Anwesenheit von CL-

Alles vorhanden und die Energiebilanz passt auch
was brauchst du noch. Kannst du selbst rechnen?

Ach ja bevor du fragst woher die Ionen wissen wer mit wem?
siehe Elektronegativitätzahl!

Zudem ertaubt der Geruchsinn für H2S wenn wenn die Konzentration steigt
das macht sie gefährlich.

Hingegen ist der Menschliche Geruchssinn auf H2S in geringer 
Konzentration hochsensibel.

Jetzt wäre nur die Ausbreitung der Wolke und deren Höhe und 
Konzentrationsentwicklung zu prüfen

Übrigens meine letzte Chemieausbildung ist ca. 30 Jahre her aber das 
bring ich noch zusammen.

Namaste

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Lesenswert?

Uhu U. schrieb:
> Winfried J. schrieb:
>> Thema verfehlt du vergisst die rolle welche die HCL.
>
> Hä?

spielt

von Gerald B. (gerald_b)


Lesenswert?

Wenn du uns jetzt noch schlüssig erklärst, wie das Eisen zu der Mischung 
kam, ohne das es durch die schon vorher vorhandene Schwefelsäure 
aufgelöst wurde, dann hast du gewonnen ;-)
Aus einfachem Eisen kann der Tank nicht gewesen sein, dann hätter er 
schon der Schwefelsäure nicht widerstanden. Edelstahl ist dagegen 
unbeeindruckt sowohl von Salzsäure, als auch Schwefelsäure. Solange du 
da keinen Strom durchschickst und sich freier Sauerstoff an der Kathode 
bildet. Der zerlegt dir in affenartiger Geschwindigkeit auch 
hochlegierte Stähle.
Oder Salpetersäure oder vergleichbare Oxidationsmittel. Ein 
Oxidationsmittel wird dir wiederum auch H2S oxidieren...
Ich habe ein paar Jährchen in der Galvanik gearbeitet, ich weiß auch, 
was man mischen kann, und wo man besser flinke Füße machen sollte ;-)

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


Lesenswert?

>ebenda
>SO42- + 8 [H] + 2 H+ ———> H2S + 4 H2O

Du mußt den Satz in dem Link schon komplett lesen:

>Eine weitere Quelle für H2S sind Sulfat-Ionen, welche als Oxidationsmittel >an 
die Stelle des Sauerstoffs treten und durch anaerobe Bakterien >(Desulfurikanten) 
unter Energiefreisetzung reduziert werden:

Wo komme jetzt deine Bakterien her? Aus der HCl?

>SO4(2-) bekommst du genau wenn Fe und  HCL  in H2So4 kippst eben so  H+
>Ionen in Mengen und 8 [H] entstehen aus H+ und Fe in Anwesenheit von CL

Die SO4- Ionen sind von Natur aus in Schwefelsäure (H2SO4) vorhanden. Da 
brauchst du keine HCl zu.
Da H2SO4 eine starke Säure ist, reicht die Verdünnung mit H2O zur 
annähernd vollständigen Dissoziation aus. H2O ist übrigens zu ca. 64% in 
36%iger HCl vorhanden.
Wie erklärst du eigentlich die Bildung von z.B. Eisensulfat (Fe2SO4) mit 
verdünnter Schwefelsäure ohne HCl? Ist übrigens ein 
Standardschulversuch.

>und die Energiebilanz passt auch

Ach ja, welche Energiebilanz meinst du? Die Verdünnungsenthalpie von 
Konzentrierte H2SO4 mit H2O aus der Salzsäure? Die Reaktionsenthalpie 
deiner Reaktion? Die Verdampfungsenthalpie?

Wenn du so locker mit den Begriffen rumwirfst, wäre etwas mehr Präzision 
wünschenswert.

>Ach ja bevor du fragst woher die Ionen wissen wer mit wem?
>siehe Elektronegativitätzahl!

Die Elektronegativitätszahl hat mit Ionen erstmal nichts zu tun, sondern 
mit der Ladungsverteilung in chemischen Bindungen.


>Übrigens meine letzte Chemieausbildung ist ca. 30 Jahre her aber das
>bring ich noch zusammen.
Bsher hast du aus einer unbestätigten Wahrnehmung eines Geruchs in 50km 
(!!!!) Entfernung eine "kreative" Hypothese zusammengebastelt.

Meine Laborantenausbildung von ca. 25Jahren dürfte dann etwas aktueller 
sein.

von Bastian W. (jackfrost)


Lesenswert?

Winfried J. schrieb:
> SO42- + 8 [H] + 2 H+ ———> H2S + 4 H2O
>
> SO4(2-) bekommst du genau wenn Fe und  HCL  in H2So4 kippst eben so  H+
> Ionen in Mengen und 8 [H] entstehen aus H+ und Fe in Anwesenheit von CL-

Nur steht da auf der Seite vom Prof. Dr. Blume das es eine Sulfatatmung 
durch Baktierien sind die das Sulfat reduzieren und dieses als 
Oxidationsquelle nutzen.

Zudem steht das [H] nicht als Wasserstoff in nascendendi sondern als 
Energiequelle wie NADH.

Zitat  http://www.chemieunterricht.de/dc2/abgas/h2s.htm
"(Das Symbol [H] bezeichnet biochemische Reduktionsäquivalente wie etwa 
NADH.)"
Zitat Ende

So4(2-) hast du immer in Schwefelsäure die Wasser enthält das beide H+ 
an das Wasser zu H3O+ abgegeben werden. In Oleum gibts kein SO4(2-).

"entstehen aus H+ und Fe in Anwesenheit von Cl-"

Stimmt auch nicht das geht sehr gut mit Schwefelsäure , Phosphorsäure 
usw.

Das H+ wird am unedleren Metall zum H2 reduziert. Der Säurerest ist egal 
so lange genug Säure zu Rest und H+ dissoziert ist. Sie elektrochemische 
Spannungsreihe.

Währe hier H2S ausgetreten so das 50 km weit gerochen werden kann , dann 
gäbe es eine schneise mit vielen Toten und vielen Verletzten. Zudem 
brennt das H2S ganz gut. Bei den nötigen Konzentrationen auf dieser 
Distanz hätte sich das schon irgendwo entzündet. Ab ca. 20 ppm gibt es 
bereits verätzte Hornhaut

Gruß JackFrost

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Lesenswert?

Gerald B. schrieb:
> Wenn du uns jetzt noch schlüssig erklärst, wie das Eisen zu der Mischung
> kam, ohne das es durch die schon vorher vorhandene Schwefelsäure
> aufgelöst wurde, dann hast du gewonnen ;-)
> Aus einfachem Eisen kann der Tank nicht gewesen sein, dann hätter er
> schon der Schwefelsäure nicht widerstanden. Edelstahl ist dagegen
> unbeeindruckt sowohl von Salzsäure, als auch Schwefelsäure. Solange du
> da keinen Strom durchschickst und sich freier Sauerstoff an der Kathode
> bildet. Der zerlegt dir in affenartiger Geschwindigkeit auch
> hochlegierte Stähle.
> Oder Salpetersäure oder vergleichbare Oxidationsmittel. Ein
> Oxidationsmittel wird dir wiederum auch H2S oxidieren...
> Ich habe ein paar Jährchen in der Galvanik gearbeitet, ich weiß auch,
> was man mischen kann, und wo man besser flinke Füße machen sollte ;-)

Dann wirst du ja wissen das Säuregemische aggressiver wirken als reine 
Säuren.

z.B. Königswasser welches sogar mit Platin und Gold reagiert. Bei 
Edelstahl könnte Die beschrieben Säuremischung imho leicht fertig 
werden.


ich habe letzthin minderwertigen (magnetischen)chinesischen gebürsteten 
Edelstahl mit W5(Lidl) Glasreiniger geputzt. Das Hätte ich lieber 
gelassen.
Der Rost blühte wie "Oncidium sanderae"
Ursache war wahrscheinlich der blaue Farbstoff

https://de.wikipedia.org/wiki/Patentblau_V

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Lesenswert?

Probiert's aus, oder rechnet selbst.

Ich sage nur es ist möglich.

@ Kara
Deine Halbthesen belegen nicht das halbe Gegenteil.
Das ist jedesmal das selbe mit dir.
Mir ist das zu lästig, zur Not fragt in Oberhausen was konkret passiert 
ist.


Namaste

: Bearbeitet durch User
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Lesenswert?

Reduktionsäquivalent ist eine Maßeinheit zur Quantifizierung des 
Reduktionsvermögens von Reduktionsmitteln. Als ein Reduktionsäquivalent 
bezeichnet man 1 Mol Elektronen, die bei Redoxreaktionen entweder direkt 
oder in Form von Wasserstoff übertragen werden.[1]

Quelle wikipedia

Muss man hier alles vorkauen ?

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Gerald B. (gerald_b)


Lesenswert?

Königswasser ist eine Mischung aus Salzsäure und Salpetersäure. Die 
Salpetersäure wirkt oxidierend und Metalle, die sich in reiner 
Salpetersäure nur passivieren würden. Die schützende Oxidschicht wird 
dann von der Salzsäure aufgelöst - die Passivierung greift nicht mehr.
Dazu kommt dann noch in kleinen Mengen die Bildung von Chlor und 
Nitrosylchlorid, die in keiner der beiden einzelnen Säuren auftreten.
Wir haben hier aber weder etwas oxidierendes, noch was reduzierendes. 
Schwefelsäure zerfällt nicht "einfach so" In Wasser gelöstes SO2 
(schweflige Säure) wird sogar langsam durch Luftsauerstoff zu 
Schwefelsäure oxidiert. Genau darauf beruht die Wirkung des 
Konservierungsmittels E224 (Kaliumpyrosulfit)

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


Lesenswert?

>oder rechnet selbst.

Was willst du da jetzt konkret rechnen? Da du das selber nicht weißt, 
wird diesbezüglich von dir auch nichts kommen.


>Deine Halbthesen belegen nicht das halbe Gegenteil.

Du bist doch hier der Experte mit spontan entwickelten halbgaren Thesen. 
Du könntest mit Kurt Bindl und seinen Atommodellen ja eine neue 
chemische Theorie ohne Märchenvorstellungen entwickeln.

>Mir ist das zu lästig,

Das glaube ich gerne. Inkonsistenten Blödsinn zu verteidigen strengt 
ziemlich an. Da hat Kurt dir noch einiges an Stehvermögen voraus.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Lesenswert?

@Gerald

ich habe das KW ja nur als Beispiel angeführt, die konkrete Wirkung von
Schwefelsäuresalzsäuremischungen auf die unbekannten 
Konstruktionsmaterialen  des Tanks bräuchten schon eine Genauere 
Untersuchung Ich habe auf die Aufgeworfene Frage geantwortet das der 
Prozess ziemlich wahrscheinlich bis sicher so verlaufen ist und stark 
exotherm verlaufen ist. Dafür sprechen die Bilder. Zu dem kann er in 
mehreren Phasen verlaufen sein da 2 Behälter und Verkleidungen beteiligt 
sind.


Was die 50km angeht das ist bei der fotografisch dokumentierten 
Aufstiegshöhe und gegebener Wetterlage eher noch Nahzone

Wer mal in der ABC-Truppe Ausbreitungen auf dem Planchet hatte weis was 
ich meine.

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Lesenswert?

Kara B. schrieb:
> Du bist doch hier der Experte mit spontan entwickelten halbgaren Thesen.

Du hast nicht mal eine Solche aufzubieten meinst aber urteilen zu können 
allweil das gleiche mit dir.

fine corsa

Namaste

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


Lesenswert?

>fine Corsa

Zu feige, um deine Rechnungen zu präsentieren?

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Lesenswert?

Kara B. schrieb:
>>fine Corsa
>
> Zu feige, um deine Rechnungen zu präsentieren?

Ne zu faul den Troll zu füttern. Hier dein Fisch <;)))><
Tut mir leider ist es nur ein kleiner.
Mit Kurt hast schon deine großes Vorbild preis gegeben. tu dich mit F.E. 
zsammie. Dann schafft ihr den vielleicht ein zu hohlen.

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


Lesenswert?

>Ne zu faul den Troll zu füttern

Mit deiner Abschätzung der Energiebilanz hattest du doch die Gelegenheit 
mich bis auf die Knochen zu blamieren.

Oder doch Sorge, daß es eher umgekehrt ist.

>Mit Kurt hast schon deine großes Vorbild preis gegeben

Du bist doch der große alternative Theorieentwickler. Ach so, Kurt hat 
auch eine höllische Angst vor Zahlen und Rechnungen.

Noch eine Gemeinsamkeit zwischen euch.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Lesenswert?

o.k.
Du hast Recht un i mei Ruh.

Namaste

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


Lesenswert?

>Du hast Recht un i mei Ruh.

Daran erkennt man wahrhaft große Geister.

>Namaste

Sülz

von Andrea B. (stromteam)


Lesenswert?

Korrosion am Tank war mit Sicherheit kein Thema.

Sollbruchstelle !

Der Druck steigt an und der Deckel öffnet, es läuft keine Flüssigkeit 
aus, auch nicht in das Rückhaltebecken. Es ist lediglich über den 
offenen Tankdeckel Gas ausgetreten.

Warum fallen so viele auf die FakeNews von SpiegelOnline rein?

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Lesenswert?

Das war jetzt mal ein ernst zunehmender Einwand

So macht man das Kara.

@Andreas B.

imho hatte ich gelesen die Einsatzleitung habe verlautet die Brühe sei 
im Auffangbehälter gelandet, da könnte ich mir schon Fe-haltige 
Konstruktionselemente mit Kontakt zu Suppe vorstellen. Die Fotos lassen 
solche Schlüsse zu. Will sagen sie schließen sie nicht aus. Es war nicht 
der Spon allein der berichtete.

Hast du belastbareres Material zum Vorfall, Mal eben ein umgekippter 
sack Reis war es ja wohl nicht.

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Andrea B. (stromteam)


Lesenswert?

Axel Knauber, der Geschäftsführer des Chemikalienhändlers Hamm Chemie:

Tank platzt an Sollbruchstelle
„Der 3000 Tonnen fassende Tank, in dem sich etwa 300 bis 400 Tonnen 
Schwefelsäure befanden, platzt an einer Sollbruchstelle auf, ein 
Salzsäure-Schwefelsäure-Gemisch bildet eine Wolke - die Säurewolke."

https://www.derwesten.de/staedte/oberhausen/chemieunfall-in-oberhausen-wegen-gefaehrlicher-verwechslung-saeurewolke-legt-stadt-stundenlang-lahm-id209633665.html

Wer google nich kaputt hat findet weitere solide Quellen.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Lesenswert?

danke

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


Lesenswert?

>So macht man das Kara.

Na immerhin hast du jetzt den Unsinn deiner wirren Theorie eingesehen.

von Icke ®. (49636b65)


Lesenswert?

Vielleicht entstand der Schwefelwasserstoff gar nicht durch die 
unmittelbar beteiligten Stoffe, sondern weil die austretenden Gase mit 
Ablagerungen (Moos, Dreck usw.) auf der Außenhülle des Tanks oder der 
Umgebung (Pflanzen) reagierten?

von Bastian W. (jackfrost)


Lesenswert?

Nur weil der TO 50 km entfernt etwas H2S gerochen hat war das denn der 
Unfall ? Da hätte es viele Tote in dem Werk geben.

0,015 - 0,2 ppm noch in 50 km Entfernung , da gäbe es mehr die was 
gemerkt hätten.

Genaus kann ein defekter Kat oder gar ein altes Auto mit U-Kat vor ihm 
gefahren sein.

Gruß JackFrost

von Bastian W. (jackfrost)


Lesenswert?

Icke ®. schrieb:
> Vielleicht entstand der Schwefelwasserstoff gar nicht durch die
> unmittelbar beteiligten Stoffe, sondern weil die austretenden Gase mit
> Ablagerungen (Moos, Dreck usw.) auf der Außenhülle des Tanks oder der
> Umgebung (Pflanzen) reagierten?

HCl gibt kein H2S mit organischem Material wie Moos usw.

Gruß JackFrost

von Icke ®. (49636b65)


Lesenswert?

Bastian W. schrieb:
> HCl gibt kein H2S mit organischem Material wie Moos usw.

Wer sagt denn, daß nicht auch Schwefelsäure ausgetreten ist?

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


Lesenswert?

>Wer sagt denn, daß nicht auch Schwefelsäure ausgetreten ist?

Dann mach doch mal ein Reaktionsbeispiel.

Die gleichen Leute, die sich stundenlang am Untergang der 
technisch/naturwissenschaftlichen Bildung aufgeilen, wenn ein Journalist 
Analphabeten.

: Bearbeitet durch User
von Icke ®. (49636b65)


Lesenswert?

Kara B. schrieb:
> Dann mach doch mal ein Reaktionsbeispiel.

Ich bin kein Chemiker. Ich habe die Frage gestellt, ob es denkbar wäre. 
Aber vielleicht ist das interessant:

http://dingler.culture.hu-berlin.de/article/pj204/mi204mi02_4

> Die gleichen Leute, die sich stundenlang am Untergang der
> technisch/naturwissenschaftlichen Bildung aufgeilen, wenn ein Journalist
> Analphabeten.

??

von Bastian W. (jackfrost)


Lesenswert?

Schwefelsäure zu H2S zu reduzieren braucht schon viel Reduktionsmittel. 
Vorallem wenn es noch 50 km entfernt gerochen werden soll. Die Reaktion 
über Bakterien geht nur unter anaeroben Bedingungen. Diese Bakterien 
reduzieren den Schwefel unter Ausschluss von Sauerstoff. Solche Kolonien 
müssen sich erstmal bilden zudem ist ein überleben bei den konzentrieren 
Säuren schwer möglich.

Und nachdem H2S richtig giftig ist , Ostes sehr unwahrscheinlich das 
dorten im Werk und direkt im Ort keinem was passiert ist und 50 km 
entfernt riecht man es dann wieder.

Und wegen der Meldung der giftigen Säure in der Luft, alle stark sauren 
Gase , wie z.B HCl , SO3 ,sind giftig weil sie die Lunge angreifen und 
man quasi dann im eigen Saft ertrinkt.

Gruß JackFrost

von Bastian W. (jackfrost)


Lesenswert?

Icke ®. schrieb:
> Kara B. schrieb:
>> Dann mach doch mal ein Reaktionsbeispiel.
>
> Ich bin kein Chemiker. Ich habe die Frage gestellt, ob es denkbar wäre.
> Aber vielleicht ist das interessant:
>
> http://dingler.culture.hu-berlin.de/article/pj204/mi204mi02_4
>
>> Die gleichen Leute, die sich stundenlang am Untergang der
>> technisch/naturwissenschaftlichen Bildung aufgeilen, wenn ein Journalist
>> Analphabeten.
>
> ??

Der Tank soll ja über die Sollbruchstelle "ausgelaufen" sein, daher ist 
hier die Kontaktfläche Säure zu Tank nicht sehr groß auch keiner weiss 
aus was der Tank ist. Der Tank könnte genauso eine beschichtung haben 
das er bei verdünnter Säure nicht kaputt geht. Theortisch kann 
konzentrierte Schwefelsäure in Stahl gelagert werden weil das Wasser 
fehlt um hier die H3O+ Ionen zu bilden. Nur ein kleiner Teil des 
gebildeten Wasserstoffes reagiert mit dem SO4(2-) da das nur bei der 
Enstehtung des H geht.

Denkbar ist ein Bildung von H2S in geringen Mengen, jenachdem wie 
verdünnt die Säure zum Schluss war. Das das H2S ohne verletzte oder gar 
Tote bei der Entfernung noch gerochen werden kann , ist sehr 
unwahrscheinlich. Zum im Werk hätte es verletzte geben müssen.

http://www.seilnacht.com/Chemie/ch_h2s.htm

H2S wird grosstechnisch über Schwefel und Wasserstoff bei 350 °C an 
Katalystoren produziert. Wenn schon eine reduktion von Schwefel mit H2 
nicht sehr einfach geht, dann ist das mit dem Sulfat nicht einfacher.

Leider ist mein Holleman & Wieberg nach dem Umzug verschollen, ggf. 
währen da nähre Infos drinnen wie gut oder schlecht die Darstellung von 
H2S aus den beiden Säuren und einem unedlem Metall geht.

Gruß JackFrost

: Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.