Forum: Ausbildung, Studium & Beruf ANÜ als Ingenieur


von blablub_namen_sind_überbewertet (Gast)


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Hallo
Die ANÜ hat allgemein ja einen eher schlechten Ruf, ist aber doch 
mittlerweile eher die Regel als die Ausnahme bei den 
Ingenieursdienstleistern und für Berufseinsteiger.

Was wären denn die Kriterien, um von einer fairen bzw. sehr guten 
Vertragsgestaltung für den AN bei einer ANÜ zu sprechen? (Unabhängig vom 
Gehalt)

Angenommen man bekommt einen unbefristeten Vertrag beim Verleiher, hat 
keine Einbußen zwischen zwei Projekten (und gewisses Mitspracherecht bei 
der Projektwahl) und sonst alle relevanten Benefits/Bedingungen im 
Vergleich zu einem internen Einsatz beim Verleiher bzw. fast alle 
relevanten Benefits/Bedingungen eines Mitarbeiters beim Entleiher (IGM)?

Welche Bedingungen sind vor allem für den schlechten Ruf verantwortlich?
Grüße

von Quelle vor dem Herren (Gast)


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Unbefristet sind fast alle, bringt aber nix, innerhalb der gesetzlichen 
Kündigungsfrist können sie dich vor die Tür setzen. Und da Leiher zuerst 
aus den Firmen rauskatatpultiert werden, wenn es finanziell eng wird, 
bist du auch ruckzuck auf der Straße, weil reihum keine Projekte mehr 
möglich sind. Mitsprache bei Projekten keine, du musst nehmen, was sie 
dir anbieten.
Kein dauerhaftes Modell bis zur Rente und da es keine Garantie gibt, aus 
dem, Strudel rauszukommen, bevor du als Ingenieur zu alt bist, also 
größer 40, hochgradig alterarmutsgefährdet.
Dazu oft Späße von erzwungenem Überstundenabbau bei den kurzen 
Leerzeiten zwischen Projektwechseln. Dazu immer wieder Wohnungen 
kündigen und neue suchen --> Ingenieurnomadentum. Wenn du dann stirbst, 
bekommst dein anonymes Begräbnis, weil den Ingenieursölder kennt halt 
leider keiner mehr privat.

von klausi (Gast)


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Quelle vor dem Herren schrieb:
> --> Ingenieurnomadentum. Wenn du dann stirbst,
> bekommst dein anonymes Begräbnis, weil den Ingenieursölder kennt halt
> leider keiner mehr privat.

Ähnlich, wie Zocker oder Zuckerle, der jahrzehntelang in irgendwelchen 
IBN's in den ärgsten Gegenden unterwegs war.

Den kennt höchstens nur mehr das mikrocontroller-Forum, nicht vom 
Hören-Sagen aber von einigen denkwürdigen IBN Threads ;-)

von Claus M. (energy)


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blablub_namen_sind_überbewertet schrieb:
> Welche Bedingungen sind vor allem für den schlechten Ruf verantwortlich?
> Grüße

1. Gehalt
2. Gehalt
3. AZ
4. Behandlung der Mitarbeiter als Ware

von excel (Gast)


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blablub_namen_sind_überbewertet schrieb:
> lche Bedingungen sind vor allem für den schlechten Ruf verantwortlich?
> Grüße

1. Bezahlung zumindest in der Vergangenheit.
2. Reputation. Zukünftige Firmen werden wissen wollen warum kein Kunde 
Dich übernommen hat. Außerdem klingt es anders wenn du sagst ich habe 
die letzen 10 Jahre in der Zeitarbeit gearbeitet vs. ich war die letzen 
10 Jahre bei Porsche.
3. Gibt es keinen Grund warum eine dritte, vierte, fünfte Person an 
deiner Arbeitsleistung Geld verident.

von Qwertz (Gast)


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excel schrieb:
> Außerdem klingt es anders wenn du sagst ich habe
> die letzen 10 Jahre in der Zeitarbeit gearbeitet vs. ich war die letzen
> 10 Jahre bei Porsche.

Und was ist mit "ich habe die letzen 10 Jahre bei Porsche in der 
Zeitarbeit gearbeitet"?

von excel (Gast)


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Qwertz schrieb:
> excel schrieb:
>> Außerdem klingt es anders wenn du sagst ich habe
>> die letzen 10 Jahre in der Zeitarbeit gearbeitet vs. ich war die letzen
>> 10 Jahre bei Porsche.
>
> Und was ist mit "ich habe die letzen 10 Jahre bei Porsche in der
> Zeitarbeit gearbeitet"?

Warum haben die dich nicht eingestellt?

Aber ja sicher klingt es etwas besser.

von waflija (Gast)


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Quelle vor dem Herren schrieb:
> Unbefristet sind fast alle, bringt aber nix, innerhalb der
> gesetzlichen
> Kündigungsfrist können sie dich vor die Tür setzen. Und da Leiher zuerst
> aus den Firmen rauskatatpultiert werden, wenn es finanziell eng wird,
> bist du auch ruckzuck auf der Straße, weil reihum keine Projekte mehr
> möglich sind. Mitsprache bei Projekten keine, du musst nehmen, was sie
> dir anbieten.

Was dazu führt, dass du projekten zugewiesen wirst die am Arsch der Welt 
sind. Je nach Vertrag dürfen die dich sogar ins Ausland schicken. - Und 
wenn du dann sagst "ne, ich will nicht Indonesien" kommt die Antwort 
"Dann kündigen Sie doch!".
Am Ende stehst du dann mit ner ALG-Sperre auf der Strasse. Raus bekommen 
die Zuhäl... ähh ANÜ Firmen dich immer. Da sind geübt drin. Eine 
Festanstellung dort ist weniger Wert als benutztes Klopapier.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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waflija schrieb:
> Quelle vor dem Herren schrieb:
>> Unbefristet sind fast alle, bringt aber nix, innerhalb der
>> gesetzlichen
>> Kündigungsfrist können sie dich vor die Tür setzen.
Ja!
>> Und da Leiher zuerst
>> aus den Firmen rauskatatpultiert werden, wenn es finanziell eng wird,
>> bist du auch ruckzuck auf der Straße, weil reihum keine Projekte mehr
>> möglich sind. Mitsprache bei Projekten keine, du musst nehmen, was sie
>> dir anbieten.
Ja!
>
> Was dazu führt, dass du projekten zugewiesen wirst die am Arsch der Welt
> sind.
Ja!
> Je nach Vertrag dürfen die dich sogar ins Ausland schicken. - Und
> wenn du dann sagst "ne, ich will nicht Indonesien" kommt die Antwort
> "Dann kündigen Sie doch!".
Was natürlich eine Sperre bis zu 3 Monate bei der Agentur für A. 
bedeutet!
> Am Ende stehst du dann mit ner ALG-Sperre auf der Strasse. Raus bekommen
> die Zuhäl... ähh ANÜ Firmen dich immer. Da sind geübt drin.
Ja!
> Eine
> Festanstellung dort ist weniger Wert als benutztes Klopapier.
Man zahlt eigentlich drauf!

von Coca Cola (Gast)


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Wieso hat ANÜ einen schlechten Ruf ?

Weil ANÜ schlecht ist. Schlecht für die Ingenieure, nicht für die 
Verleihdienstleister.

Gründe kann man genug finden.

von Pete (Gast)


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Gibt doch überhaupt keine Sicherheit bei dem Modell. Es ist eigentlich 
dringend an der Zeit, dass da politisch mal was passiert...

von waflija (Gast)


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Pete schrieb:
> Gibt doch überhaupt keine Sicherheit bei dem Modell. Es ist
> eigentlich
> dringend an der Zeit, dass da politisch mal was passiert...

Das wäre aber schlecht für die großen Automobilhersteller und die haben 
die bessere Lobby als du.

ANÜ verbindet die Nachteile des Arbeitnehmers mit den Nachteilen des 
Selbständigen zu einem netten Paket für dich als Angestellter. Wenn es 
nach mir ginge würde es nur noch a oder b geben, diese ANÜ Schei* 
braucht kein Mensch außer den Konzernen.

von genervt (Gast)


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Claus M. schrieb:
> 1. Gehalt
> 2. Gehalt

Die Bezahlen meist besser, als Mittelständler und Klitschen.

von Claus M. (energy)


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genervt schrieb:
> Claus M. schrieb:
>> 1. Gehalt
>> 2. Gehalt
>
> Die Bezahlen meist besser, als Mittelständler und Klitschen.

Besser als Klitschen vielleicht. Besser als Mittelständler halte ich für 
ein Gerücht.

von Ich (Gast)


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blablub_namen_sind_überbewertet schrieb:
> Welche Bedingungen sind vor allem für den schlechten Ruf verantwortlich?
> Grüße

Tarifstruktur (IGZ-Witztarife) + wechselnde übertarifliche Zulagen

Oft unklare Reisekostenregelung bei bundesweiter Einsatzbereitschaft
unzureichende Pauschalen (21,50€ pro Übernachtung), Beteiligung ans den 
Kosten.

Fahrzeiten sind Privatvergnügen

Hohes Kündigungsrisiko bei Ende eines Einsatzes
Oft unklare Einsatzdauer bei einem Kunden
dadurch keine Planungssicherheit

Praktisch keine Schulungen

(...)

von Ausgelogged (Gast)


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Der Witz bei ANÜ ist, dass die Typen einem das als Festanstellung 
verkaufen. Vielen ist nicht klar, dass ANÜ nichts anderes ist, als die 
Vereinigungsmenge  der begativen Komponenten der Selbständigkeit und des 
Angestelltendasein:

Schlechte Bezahlung, keine Karriere aber dennoch Abhängigkeit! Voll 
lächerlich!

von Sven L. (sven_rvbg)


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ANÜ hat halt sehr oft den Beigeschmack von modernem Sklavenhandel.

Die Ware, also der Arbeitnehmer hat in den seltensten Fällen ein 
Mitspracherecht und nie die Gewissheit wo er auf längere Sicht 
beschäftigt ist.

Okay hab auch schon von Fällen gehört da haben die Verliehenen gesagt, 
das man sich beim Verleiher mal an den Verhältnissen beim Entleiher ein 
Beispielnehmen solle.

Das betraf dann Dinge wie:
-Firmenkultur
-Umgang mit neuen Leuten (Einweisung  Unterweisung  Vorstellung)
-Ausstattung der Büros
-Soziales

Aber in den meisten Fällen traf eher zu erst gesagtes zu.

von Lubo (Gast)


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So hatte ich gearbeitet die letzten Jahre.

Eine Firma hatte eine Stelle ausgeschrieben. Mein Verleiher hatte 
jemanden dafür gesucht und mich dann eingestellt.
Ich hatte mich auf die Anzeige beworben und hatte zwei Telefon 
Interviews. Der Kontakt war nett und mir wurde von einem unbefristeten 
Arbeitsvertrag erzählt. Die Tätigkeit hörte sich interessant an und das 
Gehalt war ziemlich gut. 12 Monatsgehälter, 30 Tage Urlaub. Fixgehalt, 
kein variabler Anteil. Nicht weit weg von Zuhause. Fester Einsatzort.

Das Bewerbungsgespräch kurz darauf war bei der Firma mit dem dortigen 
Teamleiter. War sehr kurz (40 min) und es ging nur um das Fachliche. 
Jede andere Frage um das drumrum wurde kurz angebunden beantwortet.

Der Verleiher bekam 1 Tag später mitgeteilt das sie mich haben wollen. 
Dann rief mich der Verleiher an und teilte mir mit das ich die Stelle 
hätte und wie grossartig das doch wäre.

Also fing ich da an. Nach ein paar Tagen erfuhr ich, dass meine Stelle 
zeitlich begrenzt ist auf 4 Jahre. Die ersten 2 Jahre sind fest, dann 
folgen zwei Verlängerungen von jeweils einem Jahr Länge. Das ist der 
Vertrag zwischen Firma und Verleiher.
Diese Verlängerungen sind nur gültig, wenn der Teamleiter der Firma 
einen dazu auffordert. Einen Tag vor dem Ende der ersten 2-Jahres 
Periode bekam ich also eine kurze Mail in der ich mitgeteilt bekam, dass 
ich gerne bleiben dürfe wenn ich denn wollen würde. Ich sagte "ja" und 
meine erste Verlängerung begann. Das wiederholte sich so nochmal.

Das bedeutet: Der Arbeitsvertrag zwischen mir und dem Verleiher ist 
unbefristet, aber das hilft einem auch nicht, wenn die Stelle nach 4 
Jahren weg ist. Dann gibt es eine kleine unscheinbare Klausel im 
Vertrag, so das man sofort gekündigt bekommen kann. Genauso falls man 
es nicht in die Verlängerungen schafft. (Ein Kollege verschwand so mal 
von einem Tag auf den anderen.)

Der Laden war unglaublich schlecht von der Arbeitsmoral. Es gab kaum 
Zusammenhalt zwischen den Leuten. Man hatte keine Möglichkeit irgendwas 
zu Fordern oder um was zu bitten. Entweder man tat den Job oder man war 
raus. "Nur ein Anruf bei Deiner Firma und Du kannst gehen, wenn es Dir 
hier nicht gefällt. Keiner zwingt dich hier zu sein!"

Meine Verleihfirma überwies mir jeden Monat mein Geld und es gab eine 
Weihnachtsfeier jedes Jahr (Essen mit einem Getränk, der Rest auf eigene 
Rechnung), sonst gab es keinen weiteren Kontakt zur Verleihfirma.
Intern hatten wir dort den Namen "Cash Cows". (Ich hatte noch zwei 
Kollegen.)

Wir waren ein Team mit 12 Ings und einem Team-Leiter. Alle 12 Ings waren 
von verschiedenen Verleihern die mit ANÜ dort arbeiteten. Nur der 
Team-Leiter war bei der Firma angestellt.

Nach 4 Jahren war es vorbei. Meine Stelle war nicht mehr "benötigt" und 
sie fiel weg. Eine neue Stelle wurde geschafften, die sich nur zu 10% 
von der alten Stelle unterschied. Und der Titel wurde etwas abgewandelt.
Aufgrund "organisatorischer Notwendigkeiten" kann eine Stelle auch mal 
früher verschwinden. Zwei Kollegen verschwanden so nach einem Jahr. Im 
Monat darauf sass jemand anderes an dem Tisch.

Das Spiel ging von vorne los, ich hätte mich auf die Stelle gerne 
bewerben dürfen.

Bzgl. Stellenausschreibung: Die Jobbeschreibung war eh Schall und Rauch. 
Man hatte zu tun was einem auf den Tisch gelegt wurde. 40% sich täglich 
Wiederholendes, 60% was immer dieser Teamleiter in Meetings versprochen 
hatte um sich in der Firma zu profilieren.

Rufbereitschaft war immer ohne zusätliche Vergütung.

Wir waren nicht das einzige Team. Insgesamt haben rund 200 ANÜs so dort 
gearbeitet, und stellten rund 60% der Belegschaft. Häuptlinge waren bei 
der Firma angestellt, die Indianer waren von den ANÜs.

Sowas macht man nur einmal im Leben!

von klausi (Gast)


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Hört sich ja besch... an..

von Philipp L. (philipp_l89)


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Lubo schrieb:
> Autor:
>
>         Lubo (Gast)
>
>       Datum: 22.02.2017 00:55


Die Sache mit den vier Jahren ANÜ ist jetzt aber auch schon ein bisschen 
her, oder? Wenn man einfach mal nach "gesetzliche regelung 
arbeitnehmerüberlassung" googled und sich unter den Links die seriösen 
raussucht, dann ist der Gesetzgeber in Sachen ANÜ auch nicht ganz 
untätig gewesen die letzten Jahre...Ich fand es eine gute Möglichkeit 
mal in anderen Tätigkeitsfeldern unterwegs zu sein ohne mich gleich an 
einen Großkonzern zu binden. Mein "Verleiher" hebt sich in diesem Aspekt 
allerdings auch stark vom Rest ab.

von genervt (Gast)


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Lubo schrieb:
> Sowas macht man nur einmal im Leben!

Warum zur Hölle hast du dich da nicht einfach wegbeworben?

von Ich (Gast)


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Philipp L. schrieb:
> Ich fand es eine gute Möglichkeit
> mal in anderen Tätigkeitsfeldern unterwegs zu sein ohne mich gleich an
> einen Großkonzern zu binden. Mein "Verleiher" hebt sich in diesem Aspekt
> allerdings auch stark vom Rest ab.

Du bist nie gebunden, du kannst dich da auch wieder verabschieden 
(selbst kündigen).
Ja, man kommt schneller in Großkonzerne rein, ist aber oft auch schnell 
wieder draußen.
Der Klebeeffekt, ja es gibt welche die nach 2 Jahren übernommen werden, 
andere dürfen selbst nach 2 Jahren gehen.
In Großkonzernen galt schon länger eine 2 Jahresregelung.

Wie hebt sich dein Verleiher in diesem Aspekt ab?

von Marc (Gast)


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klausi schrieb:
> Hört sich ja besch... an..

Ist als Ingenieur aber leider der Normalfall und in einen richtigen Job 
kommt man nur mit sehr guten Beziehungen.

von Philipp L. (philipp_l89)


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Ich schrieb:
> Du bist nie gebunden, du kannst dich da auch wieder verabschieden
> (selbst kündigen).
> Ja, man kommt schneller in Großkonzerne rein, ist aber oft auch schnell
> wieder draußen.

Den Menschen will ich sehen, der es schafft innerhalb von 4 Jahren auf 
dem normalen Bewerbungsweg bei 3 Großkonzernen rein zu schnuppern und 
das bezahlt.

Bei uns wird darauf geachtet inwieweit die thematischen Inhalte des 
Entleihers zu den Interessen der Mitarbeiter passen. Klar, es ist auch 
kein Traumland wo uns die Rosinen mit Schokolade in den Mund gestopft 
werden. Jede Firma lebt davon dass die Mitarbeiter auch mal in einen 
sauren Apfel beißen. Auf der anderen Seite gibt es bei uns dafür 
Firmenevents (bezahlt!), Firmenfeiern (bezahlt und mit mehr als nur 
einem Getränk), die Atmosphäre intern ist sehr familiär, Dienstverträge 
werden ganz klar der ANÜ vorgezogen, jeder Mitarbeiter hat (egal ob ANÜ, 
Projektfrei, Dienst-/Werkvertrag) einen eigenen Schreibtisch (mit 
Laptop, Monitor etc., also einen richten, echten Arbeitsplatz) etc. Bei 
uns läuft es eben anders als bei Ferchau, EuroEngineering und wie sie 
nicht alle heißen.

von genervt (Gast)


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Marc schrieb:
> klausi schrieb:
>> Hört sich ja besch... an..
>
> Ist als Ingenieur aber leider der Normalfall und in einen richtigen Job
> kommt man nur mit sehr guten Beziehungen.

Ammenmärchen...

von Marc (Gast)


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genervt schrieb:
> Ammenmärchen...

Arbeitgeber wie du erzählen gerne Märchen.

von Ich (Gast)


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Philipp L. schrieb:
> Bei uns wird darauf geachtet inwieweit die thematischen Inhalte des
> Entleihers zu den Interessen der Mitarbeiter passen.

Das ist normale, wenn das nicht passt, wird man auch nicht genommen.

Philipp L. schrieb:
> Auf der anderen Seite gibt es bei uns dafür
> Firmenevents (bezahlt!), Firmenfeiern (bezahlt und mit mehr als nur
> einem Getränk), die Atmosphäre intern ist sehr familiär, Dienstverträge
> werden ganz klar der ANÜ vorgezogen, jeder Mitarbeiter hat (egal ob ANÜ,
> Projektfrei, Dienst-/Werkvertrag) einen eigenen Schreibtisch (mit
> Laptop, Monitor etc., also einen richten, echten Arbeitsplatz) etc.

Firmenfeiern interessieren mich nicht.

Einen eigenen Schreibtisch beim Verleiher, wie oft wird der benutzt, 
wenn man einen Einsatz beim Kunden hat?

> Dienstverträge werden ganz klar der ANÜ vorgezogen,
von wem?

von ahjr (Gast)


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War vor Kurzem in so einer Situation. Habe aber sofort im zweiten 
Vorstellungsgespräch klar gemacht, dass ich kein Interesse an der Stelle 
mehr habe, wenn ich einen "Leihvertrag" bekomme. Da sie mich unbedingt 
wollten, wurde ich als Fixangestellter eingestellt.

Denke, Ingenieure müssen einfach nur etwas selbstbewusster werden und 
nicht alles mit sich machen lassen.

von Cyblord -. (Gast)


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ahjr schrieb:
> Denke, Ingenieure müssen einfach nur etwas selbstbewusster werden und
> nicht alles mit sich machen lassen.

Besser nicht, das bedeutet nur mehr Konkurrenz für selbstbewusste Ings. 
:)

von Marc (Gast)


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ahjr schrieb:
> Denke, Ingenieure müssen einfach nur etwas selbstbewusster werden und
> nicht alles mit sich machen lassen.

Das bedeutet für die selbstbewussten dann Hartz IV. Es gibt immer genug 
die den Job unter schlechteren Bedingungen machen. Die 
Fachkräfteschwemme machts möglich.

von Philipp L. (philipp_l89)


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Ich schrieb:
> Philipp L. schrieb:
>> Bei uns wird darauf geachtet inwieweit die thematischen Inhalte des
>> Entleihers zu den Interessen der Mitarbeiter passen.
>
> Das ist normale, wenn das nicht passt, wird man auch nicht genommen.

Siehste, und bei uns wird nicht Person X eingestellt weil wir Projekt Y 
in aussicht haben, sondern weil Person X geeignet ist Inhalte thematisch 
bearbeiten zu können die wir noch gar nicht haben, über Sozialkompetenz 
verfügt und ins jeweilige Team passt.


> Philipp L. schrieb:
>> Auf der anderen Seite gibt es bei uns dafür
>> Firmenevents (bezahlt!), Firmenfeiern (bezahlt und mit mehr als nur
>> einem Getränk), die Atmosphäre intern ist sehr familiär, Dienstverträge
>> werden ganz klar der ANÜ vorgezogen, jeder Mitarbeiter hat (egal ob ANÜ,
>> Projektfrei, Dienst-/Werkvertrag) einen eigenen Schreibtisch (mit
>> Laptop, Monitor etc., also einen richten, echten Arbeitsplatz) etc.
>
> Firmenfeiern interessieren mich nicht.

Dann würdest Du auch nicht zu uns passen. Wir legen wert darauf dass wir 
nicht einfach nur zum Abschuften in die Firma kommen sondern auch 
untereinander soziale Kontakte pflegen. Wenn die Firma dass dann noch 
subventioniert oder bezhalt: umso besser.

> Einen eigenen Schreibtisch beim Verleiher, wie oft wird der benutzt,
> wenn man einen Einsatz beim Kunden hat?
>

Mindestens einmal die Woche und das ist mit den Entleihern auch so 
kommuniziert und vereinbart. Die normale Regelung ist 3 Tage vorort, 2 
Tage Backoffice...abgesehen natürlich von Phasen wo es beim 
Kunden/Ausleiher stressig ist, da kann es natürlich zu 5/0 Wochen 
kommen.

>> Dienstverträge werden ganz klar der ANÜ vorgezogen,
> von wem?

Von uns. Wir sagen auch mal Kunden ab wenn sie ANÜ beharren, wir aber 
das Gefühl haben der Kunde will uns hier als seine erweiterte Recruiting 
Plattform benutzen und uns die Mitarbeiter wegziehen - von deren 
Potential, know-how und Kompetenz "leben" wir nämlich.

: Bearbeitet durch User
von mastermind (Gast)


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genervt schrieb:
> Lubo schrieb:
>> Sowas macht man nur einmal im Leben!
>
> Warum zur Hölle hast du dich da nicht einfach wegbeworben?

Weil der Michel sich halt lieber im Selbstmitleid suhlt, anstatt sein 
Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Vor allem aber hat dieser Michel 
hier eine blühende Phantasie, denn der 60% ANÜ Anteil stimmt im Leben 
nicht.

von Axel L. (axel_5)


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Ich frage mich, ob das Problem nicht auch einfach oft die eigene 
Einstellung dazu ist. Wenn ich natürlich zu so einer Firma mit der 
Einstellung gehe, das ANÜ Scheisse ist, und wie arm man doch dran ist, 
wird man auch so behandelt.

Jetzt ist meine Zeit in der ANÜ eine Weile her, aber ich erinnere mich 
da gerne dran. War ein Jahr im Ausland, die Kollegen waren super, wir 
haben auch ausserhalb einiges unternommen. Am Anfang wurde ich auch wie 
ein Externer behandelt, das hat aber im Laufe der Zeit stark gewandelt, 
ich wurde dann auch zu externen Aktivitäten mit eingeladen.

Am Schluss hatte ich drei Jobangebote. Eines von der Firma selbst, eines 
von einem Lieferanten von denen und einen von einer anderen ANÜ Firma.

Finanziell war das super. Reisekostenzuschüsse und Tagespauschale habe 
ich nicht komplett ausgegeben, da blieb am Ende mächtig was über.

Ist aber nichts was ich jetzt noch machen möchte. Beziehung oder Familie 
leiden da schon mächtig drunter. Aber zum Berufseinstieg bzw. etwas 
später fand ich das ok.

Und bei späteren Bewerbungen ist das Jahr Ausland auch immer sehr gut 
angekommen.

Gruss
Axel

von Cyblord -. (Gast)


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Axel L. schrieb:
> Ich frage mich, ob das Problem nicht auch einfach oft die eigene
> Einstellung dazu ist. Wenn ich natürlich zu so einer Firma mit der
> Einstellung gehe, das ANÜ Scheisse ist, und wie arm man doch dran ist,
> wird man auch so behandelt.

Zumal mir die Horrorstories wie sie hier als üblich dargestellt werden 
wirklich nur aus den Drecksbuden stammen können, die entsprechend auch 
nur die Crackwhores des Arbeitnehmerpools beschäftigen.
Im Nürnberger Land gibts ja auch einige Softwaredienstleister und was 
man so hört ist meistens, dass es halt nicht Siemens ist von den 
Konditionen her, aber schon passt. Gut vielleicht liegts auch da dran, 
dass man eigentlich nur in N FÜ ER oder FO landet, also alles im Rahmen 
von der Entfernung her.

von Lubo (Gast)


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genervt schrieb:
> Lubo schrieb:
>> Sowas macht man nur einmal im Leben!
>
> Warum zur Hölle hast du dich da nicht einfach wegbeworben?

Klappte nicht und ich war zu bequem. Geld wurde ja überwiesen, da macht 
man es halt mit. Wenn einem die Hälfte der Ja-Sager-Kollegen auch jeden 
Tag erzählen wie toll es doch eigentlich ist, fängt man halt an zu 
zweifeln, ob es an einem selber liegt oder nicht.

Nein, die 60% ANÜ sind kein Märchen. Die Firma war eine europäische 
Organisation die aus allen Ländern der EU die Leute reingeholt hat.
Meine Verleiher-Firma war eine deutsche Firma, ein paar andere auch, 
aber einige kam aus Spanien, UK, Italien, usw.

Deutsches Arbeitsrecht zur ANÜ (das möglicherweise sogar EU-weit gilt - 
keine Ahnung) interessiert eine Firma nicht, deren Gelände exterritorial 
ist. Es wird einfach weggeredet. Man soll sich da keine Gedanken drum 
machen, wenn es einem nicht passt, kann man ja gehen.

Die Firma macht das heute immer noch so. Der Anteil der Freelancer wurde 
in den letzten Jahren reduziert, die ANÜs wurden immer mehr.

Ja, jetzt wurde was beschlossen mit 18 Monaten ANÜ, vom Gesetzgeber. 
Aber das wird da einfach mal ignoriert und zur Sicherheit man wechselt 
halt in manchen Bereichen auf Service-Verträge mit dem Verleiher. Ich 
denke wenn doch mal jemand was überprüft, behauptet man einfach man wäre 
in der Transitionsphase.

Dann werden die Leute halt nicht via ANÜ da hingesetzt, sondern die 
Firma macht einen Vertrag über einen Service der von soundsoviel Köpfen 
erfüllt werden muss. Also nicht mehr an Personen gebunden. 
Wahrscheinlich kann man so schick die ANÜ Sache umgehen. (Und man muss 
keine Rücksicht mehr auf Urlaub und Krankheit nehmen, das hat die 
genervt. Bei einem Service-Vertrag kann einfach für die Zeit ein Kopf 
nachgefordert werden.)

Wenn dieser Service-Vertrag dann aber auch alle 4 Jahre neue 
ausgehandelt werden muss, ist das wahrscheinlich auch eine Luftnummer 
für den Arbeitnehmer.

Ich bin seit einem Jahr raus aus dem Ding, keine Ahnung wie es da weiter 
geht. Interessiert mich nicht mehr.

Solche Arbeitsbedingungen machen einen mürbe im Kopf. Viele merken das 
nicht. Aber in dem Zustand bekommt man dann auch keinen anderen Job 
mehr, weil man sehr merkwürdig in Bewerbungsgesprächen rüber kommt.
Andere fühlen sich bei so einen Job wohl, die Verhältnisse in dieser 
Firma siebt die richtigen Leute aus. Die Querulanten und Unbequemen sind 
spätestens nach 2 Jahren weg, die die bleiben halten das Maul und nehmen 
das Geld. Falls einer ganz blöd kommt, ruft der Teamleiter bei dem 
Verleiher an und beschwert sich über die Arbeitsqualität oder sonstwas. 
Dann ist man auch raus. Der Verleiher will nicht den Einsatz von 
x-Leuten riskieren, indem er bei der nächsten Rahmenvertragsrunde 
Probleme bekommen könnte. Also wird der eine dann zum "Wohl" der Gruppe 
geopfert.


Ich wollte das nur mal hier mit euch teilen, weil die Leute immer Fragen 
ob sie ANÜ machen sollen, oder nicht. Weil es doch so viel Geld geben 
würde...

... ich denke, man kann schnell in einen Job rein kommen, der gutes Geld 
bringt, aber man hat keine Perspektive und solle nie weiter als eine 
handvoll Jahre Zukunft darin sehen.
Wenn man das Geld spart und als Sprungbrett zu was anderen nutzt, ist es 
ok, oder falls der Name der Firma als Sprungbrett dienen kann. Aber es 
ist eine einmalige Sache, aus der man was machen sollte und auf keinen 
Fall glauben sollte so kann es ewig weiter gehen. Und nicht alle Firmen 
die ANÜs reinholen, machen das um darin einen guten Mitarbeiter zu 
suchen. Selbst wenn in Jahren mal einer von denen genommen wird ... 
warum Leute immer glauben Sie wären dann der Auserwählte ist mir unklar.

von Ich (Gast)


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mastermind schrieb:
> Vor allem aber hat dieser Michel
> hier eine blühende Phantasie, denn der 60% ANÜ Anteil stimmt im Leben
> nicht.

50% Externe in EEE  Entwicklung Elektrik Elektronik im Bereich 
Automotive, Daimler Tochter habe ich bereits erlebt.

Externe konnte man an der E-Mail-Adresse gut erkennen.

von Philipp L. (philipp_l89)


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Lubo schrieb:
> Ja, jetzt wurde was beschlossen mit 18 Monaten ANÜ, vom Gesetzgeber.
> Aber das wird da einfach mal ignoriert und zur Sicherheit man wechselt
> halt in manchen Bereichen auf Service-Verträge mit dem Verleiher. Ich
> denke wenn doch mal jemand was überprüft, behauptet man einfach man wäre
> in der Transitionsphase.

Nein, kann man nicht einfach weg reden. Entscheident ist WO Du 
arbeitest. Das dort geltende Recht ist verbindlich. Ansonsten könnten 
Hinz und Kunz ihren Firmensitz auf die Philipinen legen und hier nur 
noch Servicebüros betreiben. Gleiches gilt umgekehrt, wenn Dich der 
Verleiher in Deutschland anstellt. Alles andere ist rechtlich nicht 
haltbar.

Im übrigen bringen dich mehr als 18 Monate in ÄÜ in eine sehr gute Lage 
was das "einklagen" in die Firma angeht. ;-)

> Dann werden die Leute halt nicht via ANÜ da hingesetzt, sondern die
> Firma macht einen Vertrag über einen Service der von soundsoviel Köpfen
> erfüllt werden muss. Also nicht mehr an Personen gebunden.
> Wahrscheinlich kann man so schick die ANÜ Sache umgehen. (Und man muss
> keine Rücksicht mehr auf Urlaub und Krankheit nehmen, das hat die
> genervt. Bei einem Service-Vertrag kann einfach für die Zeit ein Kopf
> nachgefordert werden.)

Das wäre dann eine verdeckte Arbeitnehmerüberlassung oder ein schein 
Werkvertrag. Der Gesetzgeber macht es den Verleihern schon nicht 
einfach. Es geht hier zwar in der Hauptsache darum die Bodyleaser und 
Sklavenhändler zu sanktionieren, geht allerdings sehr auf Kosten der 
Ing. Büros und Entwicklungsunterstützer.

Beitrag #4911641 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Lubo (Gast)


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Philipp L. schrieb:

> Nein, kann man nicht einfach weg reden. Entscheident ist ...

> Im übrigen bringen dich mehr als 18 Monate in ÄÜ in eine sehr gute Lage
> was das "einklagen" in die Firma angeht. ;-)

> Das wäre dann eine verdeckte Arbeitnehmerüberlassung oder ein schein
> Werkvertrag.


Ja, das stimmt wohl alles. Wenn ich im Internet nach solches Sachen 
recherchiert habe, kam auch sowas dabei raus.
In der Realität hätte ich es drauf anlegen müssen. Beweise sammeln, 
Anwalt suchen, klagen.

Aber die Firma war ja nicht das gelobte Land. Da dort so Verhältnisse 
geherrscht haben, war die Kultur innerhalb des Ladens ja auch hinnüber.
Wie es unter den dort fest Angestellten abgegangen sein muss, konnte man 
nur raten. Ich denke die haben den Scheiß der ihnen auf den Kopf 
gefallen ist, einfach nach unten weiterregnen lassen.
Also in was hätte ich mich dann eingeklagt? Hätte ich wirklich da 
arbeiten wollen? Wenn ich 55 gewesen wäre und noch 10 Jahre hätte 
unterbringen müssen, dann wäre das möglicherweise eine Option gewesen, 
um bis zur Rente irgendwie rum zu kommen.

Aber in meiner Situation hatte ich keinen Antrieb dazu. Manchmal zieht 
man es einfach durch und wartet darauf das hinter dem Horizont was 
besseres wartet.

Wie Karmafee schon gesagt hat, eine Gewerkschaft die was taugt, wäre 
dazu gut. Also eine die die Interessen der Arbeitnehmer vertritt und 
nicht nur deren Geld haben möchte aber sich an die echten Probleme nicht 
ranwagt.

Aber egal, alles nur "was wäre wenn". Meine Beobachtung ist, das sich 
solche Arbeitsmodelle ausbreiten (hier im Rhein-Main-Gebiet zumindest) 
und das sich trotz aller Gesetzt nichts daran ändert. Denn wenn eine 
Firma glaubt, Gesetze würde so in der Form nicht für sie gelten, dann 
machen Sie einfach mit dem weiter wie bisher und behaupten einfach alles 
wäre koscher. Und was soll man dann machen? Ein oder zweimal zu intensiv 
beschwert oder nachgehakt und man ist weg vom Fenster.
Auf irgendeinen Weg bekommen die dich weg. Entweder Deine 
Arbeitsergebnisse sind "mangelhaft" oder man bekommt nur noch 
Drecksarbeit zugeschoben, die nicht zu erfüllen ist. Dann hast Du selber 
keine Lust mehr morgens aufzustehen und da hin zu gehen.
Also? Man macht sich das Leben nicht selber noch schwerer und zieht es 
durch - nimmt das Geld - versucht was draus zu machen und hinterher was 
gescheites zu machen.

Ich bin nicht der Typ der in der ersten Reihe stehen möchten und die 
Welt retten will. Und ehrlich gesagt: In der Firma da, von den ANÜs (und 
Freelancer), war auch keiner dabei der das getanhat oder tun wollte.
Entweder funktioniert die Vorauswahl bei Job-Interviews gut genug um 
solche Personen zu vermeiden, oder in der Realität gibt es weniger 
Kämpfer als das  Forum hier mir oft suggeriert.

von Lubo (Gast)


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Philipp L. schrieb:

> Die Sache mit den vier Jahren ANÜ ist jetzt aber auch schon ein bisschen
> her, oder? Wenn man einfach mal nach "gesetzliche regelung
> arbeitnehmerüberlassung" googled und sich unter den Links die seriösen
> raussucht, dann ist der Gesetzgeber in Sachen ANÜ auch nicht ganz
> untätig gewesen die letzten Jahre...

Wie schon geschrieben, knapp ein Jahr her. Wird schon seit mindestens 9 
bis 10 Jahre so dort gemacht. Ein Ex-Kollege mit dem ich immer mal hin 
und her maile sagt, es läuft immer noch genauso.

> Ich fand es eine gute Möglichkeit
> mal in anderen Tätigkeitsfeldern unterwegs zu sein ohne mich gleich an
> einen Großkonzern zu binden. Mein "Verleiher" hebt sich in diesem Aspekt
> allerdings auch stark vom Rest ab.

Keine Frage. Ich hätte auch niemals die Chance gehabt in so einem 
interesanten Umfeld zu arbeiten, ohne durch den Verleiher dahingesetzt 
zu werden. Wenn eine Firma das technische Personal nur auf diesen Weg 
rein holt, dann ist das die einzige Chance.

Es wird sicher auch gute ANÜ Stellen geben und deutlich bessere Firmen. 
Viele Leute erzählen halt nicht ehrlich darüber, was bei ihnen abgeht. 
Man müsste ja zugeben nicht der beste Ing der Welt zu sein, wenn man in 
sowas rein gerät. Alles Schall und Rauch. Man muss einfach aufpassen.

Es sollte nur eine Warnung an die Leute hier sein, das es auch schlecht 
laufen kann. Ich wünsche jedem der sowas machen möchte mehr Glück und 
ein besseres Karma.

Alles Gute!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Ausgelogged schrieb:
> Der Witz bei ANÜ ist, dass die Typen einem das als Festanstellung
> verkaufen. Vielen ist nicht klar, dass ANÜ nichts anderes ist, als die
> Vereinigungsmenge  der begativen Komponenten der Selbständigkeit und des
> Angestelltendasein:
>
> Schlechte Bezahlung, keine Karriere aber dennoch Abhängigkeit! Voll
> lächerlich!

Dir ist aber auch klar, das diejenigen die per Werkvertrag tätig sind, 
es noch mieser geht!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Lubo schrieb:
> Aber die Firma war ja nicht das gelobte Land. Da dort so Verhältnisse
> geherrscht haben, war die Kultur innerhalb des Ladens ja auch hinnüber.

Hmm, lass mich raten:
Du warst bei einem Automotiv-Zuli in der "Entwicklung" per ANÜ 
beschäfftigt?

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Lubo schrieb:
> Ich bin nicht der Typ der in der ersten Reihe stehen möchten und die
> Welt retten will.
machen auch die nicht die wird jeden Tag im TV sehen können!
> Und ehrlich gesagt: In der Firma da, von den ANÜs (und
> Freelancer), war auch keiner dabei der das getanhat oder tun wollte.
Die wissen was es heißt, mit Onkel Hartz es zu tun zu bekommen.
> Entweder funktioniert die Vorauswahl bei Job-Interviews gut genug um
> solche Personen zu vermeiden, oder in der Realität gibt es weniger
> Kämpfer als das  Forum hier mir oft suggeriert.
Nein, wenn es die Automotivbranche ist, bist nach einem Rauswurf 
stimatisiert!
Das glaubt zwar keiner, aber ist so!

von genervt (Gast)


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Lubo schrieb:
> genervt schrieb:
>> Lubo schrieb:
>>> Sowas macht man nur einmal im Leben!
>>
>> Warum zur Hölle hast du dich da nicht einfach wegbeworben?
>
> Klappte nicht und ich war zu bequem. Geld wurde ja überwiesen, da macht
> man es halt mit.

Ist halt inkonsequent drüber zu jammern, aber trotzdem nichts zu 
unternehmen.

Lubo schrieb:
> Die Querulanten und Unbequemen sind
> spätestens nach 2 Jahren weg, die die bleiben halten das Maul und nehmen
> das Geld.

Und das ist der Grund, warum es überhaupt funktioniert. Ich hab mich ja 
schon gewundert, was hier im Forum gejammert wird wie schlecht doch 
mancher AG ist und wie toll doch das "IGM-Disneyland" ist, aber von sich 
aus die Situation ändern tun sie dann doch nicht.

von Qwertz (Gast)


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genervt schrieb:
>> Klappte nicht und ich war zu bequem. Geld wurde ja überwiesen, da macht
>> man es halt mit.
>
> Ist halt inkonsequent drüber zu jammern, aber trotzdem nichts zu
> unternehmen.

Das ist nur menschlich. So einfach lassen sich Dinge auch gar nicht 
ändern, manche muss man einfach als gegeben akzeptieren.

von genervt (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Das ist nur menschlich. So einfach lassen sich Dinge auch gar nicht
> ändern, manche muss man einfach als gegeben akzeptieren.

Nein, das ist einfach nur Einstellungssache. Aber es ist ja 
gesellschaftlich etabliert, dass gejammert wird und die 
Eigenverantwortung komplett abgeschoben wird.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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genervt schrieb:
> Nein, das ist einfach nur Einstellungssache. Aber es ist ja
> gesellschaftlich etabliert, dass gejammert wird und die
> Eigenverantwortung komplett abgeschoben wird.

Schon mal von "switching cost" gehört?
Oder von unsicheren Erwartungen?

Es ist halt nicht mimmer so, dass wenn man von ANÜ zu einem KMU wechselt 
immer sich besser stellt.
Gibt genügend KMU`s deren MA`s  sind als Werkverträgler schlimmer dran 
als die ANÜ`ler beim Konzern!

von genervt (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
> Gibt genügend KMU`s deren MA`s  sind als Werkverträgler schlimmer dran
> als die ANÜ`ler beim Konzern!

Sag ich doch auch regelmäßig: Viele Mittelständler und KMUs sind weit 
schlechter als die meisten Dienstleister/ANÜ.

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