Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Simpler Zählrohraufbau mit LED


von Hermann (Gast)


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Hallo,

habe versuchsweise die Schaltung im Anhang aufgebaut.

Die Idee:

bei jedem Zählimpuls leuchtet die LED kurz auf.

Das funktioniert in der Praxis allerdings nicht. Die LED ist zwar eine 
Low-Current-LED, aber auch in dunkler Umgebung ist mit bloßem Auge nicht 
das geringste Leuchten festzustellen.

(das verwendete Zählrohr SBM20 funktioniert und bringt etwa 25 Impulse 
pro Minute als Nullzählrate, habe es extra in einem anderen Aufbau 
getestet)

Sitzt bei dem LED-Aufbau irgendwo ein Denkfehler? Sind die Impulse zu 
kurz? Ist die Spannung an der LED zu niedrig?

von Uhu U. (uhu)


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Hermann schrieb:
> Sind die Impulse zu kurz?

Vermutlich.

Dasselbe Problem hast du, wenn du eine LED an einen UART anschließt, der 
nur sporadisch Zeichen sendet - da siehst du nix.

von G. H. (schufti)


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siehst du etwas, wenn du die LED direkt über 4M7 an die 400V hängst?

von Petra (Gast)


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Wenn ich richtig gerechnet habe, fließen bei einem Impuls max. 85µA.
Da wird die LED nicht leuchten.
Wenn Du den Vorwiderstand um mehr als eine Zehnerpotenz verkleinerst, 
wird das Rohr nicht lange halten.

von Hermann (Gast)


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Wenn man der LED einen 100nF oder 1uF Kondensator parallelschaltet, 
sieht man auch nichts...

Habe die LED durch eine empfindliche Mini-Glimmlampe ersetzt.
Die leuchtet jetzt hin und wieder mal auf (vermutlich, wenn zwei oder 
mehr Impulse in zeitlicher Nähe stattfinden).



Petra schrieb:
> Wenn ich richtig gerechnet habe, fließen bei einem Impuls max. 85µA.
> Da wird die LED nicht leuchten.

Wie hast du das berechnet?

von Sogar (Gast)


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Petra schrieb:
> Wenn ich richtig gerechnet habe, fließen bei einem Impuls max. 85µA.
> Da wird die LED nicht leuchten.

Das hängt von der LED ab. Eine geeignete grüne LED ist bei 1 µA(!) in 
absoluter Dunkelheit sichtbar (blinken ON/OFF 500 ms).

von Der Andere (Gast)


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Wo ist das Problem statt der Diode die Basis-Emitter Strecke eines NPN 
zu nehmen und an dessen Kollektor die Led samt Vorwiderstand 
anzuschliessen?

Der immense Mehraufwand von 2 Widerständen und einem 
Kleinsignaltransistor?

von Der Andere (Gast)


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Sogar schrieb:
> (blinken ON/OFF 500 ms)

Ein Zählrohr soll aber möglichst genau viele Impulse pro Sekunde messen 
können, also strebt man eine sehr kurze Impulsdauer an.
bei der SMB-20 finde ich eine Dead Time von 190µs also ist die 
Impulsdauer < 200µs.

von Sogar (Gast)


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Der Andere schrieb:
> Sogar schrieb:
>> (blinken ON/OFF 500 ms)
>
> Ein Zählrohr soll aber möglichst genau viele Impulse pro Sekunde messen
> können, also strebt man eine sehr kurze Impulsdauer an.
> bei der SMB-20 finde ich eine Dead Time von 190µs also ist die
> Impulsdauer < 200µs.

Wie viele Photonen (Größenordnung) werden in dieser Zeit von einer LED 
gesendet?

von A. S. (Gast)


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Hermann schrieb:
> aber auch in dunkler Umgebung ist mit bloßem Auge nicht
> das geringste Leuchten festzustellen

Du brauchst absolute Dunkelheit, also wirklich kein fitzel Tageslicht.

von HildeK (Gast)


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Hermann schrieb:
> Petra schrieb:
>> Wenn ich richtig gerechnet habe, fließen bei einem Impuls max. 85µA.
>> Da wird die LED nicht leuchten.
>
> Wie hast du das berechnet?

Ist das sooo schwer? 400V/4.7MΩ. Petra schrieb: maximal!

von Michael B. (laberkopp)


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Sogar schrieb:
> Wie viele Photonen (Größenordnung) werden in dieser Zeit von einer LED
> gesendet?

Gar keine. Die lädt ein bischen ihre Sperrschicht auf, überschreitet 
aber bei weitem nicht die nötige Anregungsenergie für Photonen.

von Der Andere (Gast)


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Der Andere schrieb:
> Der immense Mehraufwand von 2 Widerständen und einem
> Kleinsignaltransistor?

Korrektur 1 Widerstand plus Transistor. Da der Strom durch den 
Röhrenvorwiderstand begrenzt wird brauchts keinen Basisvorwiderstand.

Allerdings würde ich den 4M7 aus 2-3 Einzelwiderständen in Reihe 
aufbauen, ausser du hast einen speziellen HV Widerstand.

von Sogar (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Sogar schrieb:
>> Wie viele Photonen (Größenordnung) werden in dieser Zeit von einer LED
>> gesendet?
>
> Gar keine. Die lädt ein bischen ihre Sperrschicht auf, überschreitet
> aber bei weitem nicht die nötige Anregungsenergie für Photonen.

Da es nach eigener(!) Aussage von einem Laberkopp stammt, ist es 
vermutlich Quatsch.

von Der Andere (Gast)


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Sogar schrieb:
> Wie viele Photonen (Größenordnung) werden in dieser Zeit von einer LED
> gesendet?

Rechne es dir aus.
Im wesentlichen ist die Röhre ein Kondensator, der auf 400V aufgeladen 
ist und sich bei einem Impuls entlädt und dann wieder über die 4M7 
auflädt.
Aus der geflossenen Ladung kannst du über den Wirkungsgrad der Led die 
Anzahl Photonen abschätzen.
Die Frage ist was nützt dir dann diese Zahl?

von Hermann (Gast)


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Danke für die vielen Anregungen!

Ob man wohl die LED durch einen Optokoppler ersetzen könnte?



Der Aufbau ist wie gesagt nur experimentell. Später soll ein 
akkustischer Signalgeber über einen NPN- und einen nachgeschalteten 
PNP-Transistor angesteuert werden.
Außerdem soll ein Ausgang bereitgestellt werden, an den man einen 
Impulszähler (uC + LCD) anschließen kann.
Das ganze soll später entweder mit 1,5V laufen oder mit einem 
3,7V-LiIon-Akku.
Wobei das verwendete HV-Blitzmodul möglicherweise nur für 1,5V ausgelegt 
ist (Spannungsabsenkung durch vorgeschaltete Si-Dioden???).

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ein Monoflop könnte die Mindestleuchtdauer verlängern, z.B. CD4528 / 
CD4538, die brauchen keine genaue Versorgungsspannung (3...15V).
Das Auge kann schnellere Blitze sowieso nicht auseinanderhalten (zum 
Vergleich: ein Film mit 18 Bildern pro Sekunde flimmert noch leicht).
Nur wenn man die Pulse elektronisch zählen will stört das.

von Harald W. (wilhelms)


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Christoph K. schrieb:

> Vergleich: ein Film mit 18 Bildern pro Sekunde flimmert noch leicht).

...wobei die Flimmerfrequenz um den Faktor zwei oder drei höher liegt.

von Hermann (Gast)


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Hallo,

nach einigen Experimenten bin ich zu der Schaltung im Anhang gelangt.

Mit dem 74HCT14 hat man

-einen akkustischen Ausgang über einen Mini-Lautsprecher

-einen Ausgang für einen Impulszähler

-einen optischen Ausgang mit einer LED

Die Leuchtdauer der LED pro Puls lässt sich nun über C(L) einstellen 
(hier 330pF). Eventuell sollte man zu C(L) noch einen hochohmigen 
Widerstand parallel schalten (im Moment wird er über den Innenwiderstand 
des Eingangs des Gatters 6 entladen).

Sieht jemand noch etwas grundlegendes, das man verbessern könnte?

von Hermann (Gast)


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Reicht der 10k-Widerstand vor Pin1, um den Eingang des Gatters 
ausreichend zu schützen?

von Michael B. (laberkopp)


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Hermann schrieb:
> Reicht der 10k-Widerstand vor Pin1, um den Eingang des Gatters
> ausreichend zu schützen?

Sogar der könnte entfallen, die 75uA durch 5MOhm sind weit weniger als 
die Eingangsschutzdioden ableiten können.

von Hermann (Gast)


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Danke für den Hinweis! Dann hat sich das geklärt.


Ich verstehe noch nicht, wie der Schaltungsteil rund um die LED 
funktioniert.

Wenn man C(L) einen Widerstand von 1M parallel schaltet, ist die rote 
LED dauerhaft an (also kein R parallel schalten!).

An der Katode von der 1N4148 liegt ja ein HI, wenn kein Klick vom 
Zählrohr kommt. Wenn ein Klick kommt, wird die Katode auf LO gelegt und 
C(L) entläd sich über die Diode. Gerät Pin 13 dann auf LO (weil der C(L) 
tief genug entladen ist), wird Pin14 HI und die rote LED leuchtet so 
lange, bis C(L) sich so weit aufgeladen hat, dass an Pin 13 wieder ein 
HI liegt.

Aber warum lad sich C(L) wieder auf???

Über irgendwelche Leckströme???

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