Hi, es gibt Solaranlagen (SA), die man direkt an die Steckdose anschließen kann. Zitat: Der selbst erzeugte Solarstrom wird über das beigefügte Plug & Play-Steckerkabel direkt in das Hausnetz gespeist und versorgt die eingeschalteten elektrischen Verbraucher in Ihrem Haushalt. Somit reduzieren Sie den Strombezug vom Energieversorger, Ihr Stromzähler dreht langsamer und Sie sparen Stromkosten. Was ich mich dazu frage: 1) Wie kommt es, dass die Verbraucher den Strom aus der SA verwenden und nicht einfach weiter alles aus dem Netz ziehen? Wird da mit höherer Spannung eingespeist? 2) Wenn die SA Wechselstrom einspeist und dessen Wellenpeaks auf ein Wellental im Netz treffen (Audio, Interferenz bei Wellen mit 180° verschobener Phase), müsste doch der eingespeiste Strom den Strom im Netz mit der eingespeisten Leistung auslöschen, ohne dass etwas gearbeitet wird. Dadurch würde nur ein Strommehrverbrauch in Höhe der eingespeisten Leistung entstehen. Warum soll das nicht so sein? Bin kein Elektriker oder Elektroniker! Danke für die Antworten.
Ohne das genaue Produkt zu kennen: Wechselrichter können durchaus mit einem vorhandenen Netz synchronisieren. Die Netzfrequenz ist eine wichtige Regelgröße für die Lastregelung. Allerdings halte ich so aus dem Bauch heraus das simple Einstecken für bedenklich. Eine Hausanlage, d.h. die Leitungsquerschnitte und Absicherung, sind für eine Richtung ausgelegt. Ein dicker Querschnitt aus der Hauswand verteilt über kleiner werdende Querschnitte in die Zimmer. Wenn du nun über den dünnen Zimmerquerschnitt Leistung in das System einspeist, darf die zulässige Leistung nicht überstiegen werden. Ein 500W-Solarpanel schafft es sicher nicht, 1,5mm² zu schmelzen. Sonst hindert aber nichts den Strom daran, auch über den handelsüblichen Zähler zurückzufließen. Gibt für solche Fälle ja spezielle Zähler mit Richtungsunterscheidung (oder Rücklaufsperre). Außerdem würde ich mal ordentlich durchrechnen. Solarmodule in so kleinen Leistungsklassen werden sehr oft schöngerechnet. Das armotisiert sich u.U. erst in 5 oder 10 Jahren.
Boris O. schrieb: > Allerdings halte ich so aus > dem Bauch heraus das simple Einstecken für bedenklich. Eine Hausanlage, > d.h. die Leitungsquerschnitte und Absicherung, sind für eine Richtung > ausgelegt. Ein dicker Querschnitt aus der Hauswand verteilt über kleiner > werdende Querschnitte in die Zimmer. Wenn du nun über den dünnen > Zimmerquerschnitt Leistung in das System einspeist, darf die zulässige > Leistung nicht überstiegen werden. Ein 500W-Solarpanel schafft es sicher > nicht, 1,5mm² zu schmelzen. Das Problem beim einfach in irgendeine Steckdose stecken, ist nicht das das Solarmodul die Leitung alleine überlastet. Das Problem ist, wenn ein anderes Gerät am selben Stromkreis(oder mehrere zusammen) mehr Strom zieht, als die Steckdose und Leitung verträgt. Der Strom kommt dann vom Solarmodul und von der Sicherung zugleich, und kann die Leitung doch überlasten. Also am besten das Solarmodul nur an einer Steckdose betreiben , an dessen Sicherung nichts anderes hängt. zu 1: wenn z.B. bei Drehstrom das Solarmodul an der 1. Phase hängt, und der Verbraucher an der 2. Phase, wird das Solarmodul seine Leistung komplett an das Netz abgeben und der Verbraucher alles aus dem Netz holen. Also ist es völlig egal wohin der Strom fließt, Hauptsache der Zähler zählt richtig zusammen. zu 2: Wechselrichter können sich nicht nur mit dem Netz synchronisieren sondern müssen es sogar. Wenn sie nicht synchron zum Netz wären, wurde entweder die Sicherung auslösen, oder der Wechselrichter zerstört werden oder beides.
>Das Problem ist, wenn ein anderes Gerät am selben Stromkreis(oder >mehrere zusammen) mehr Strom zieht, als die Steckdose und Leitung >verträgt. >Der Strom kommt dann vom Solarmodul und von der Sicherung zugleich, und >kann die Leitung doch überlasten. >Also am besten das Solarmodul nur an einer Steckdose betreiben , an >dessen Sicherung nichts anderes hängt. Was ist denn das für ein Blödsinn? Warum soll ein Gerät wegen der Zusatzeinspeisung mehr Strom ziehen?
> Was ist denn das für ein Blödsinn? Warum soll ein Gerät wegen der > Zusatzeinspeisung mehr Strom ziehen? Wenn aus zufällig doch mal die Sonne scheint, könnte man ja z.B. mehrere fette Wasserkocher betreiben, kreative Verteilung vorausgesetzt: https://www.hamburger-feuerkasse.de/export/sites/hfk/_resources/bilder/services/Postkartenaktion_Haushalt_07_Steckdosenleiste.jpg
Jens G. schrieb: >>Das Problem ist, wenn ein anderes Gerät am selben Stromkreis(oder >>mehrere zusammen) mehr Strom zieht, als die Steckdose und Leitung >>verträgt. > >>Der Strom kommt dann vom Solarmodul und von der Sicherung zugleich, und >>kann die Leitung doch überlasten. > >>Also am besten das Solarmodul nur an einer Steckdose betreiben , an >>dessen Sicherung nichts anderes hängt. > > Was ist denn das für ein Blödsinn? Warum soll ein Gerät wegen der > Zusatzeinspeisung mehr Strom ziehen? Nicht wegen der Zusatzeinspeisung, sondern z.B. im Fehlerfall kann das Gerät mehr Strom ziehen. Und wenn zusätzlich eingespeist wird, löst die Sicherung nicht oder erst später aus. Es gilt das 1. Kirchhoffsche Gesetz.
Hi, interessante Frage ... ich plane zur Zeit Teile unserer unzumutbar blöden Elektroverkabelung rund um alte Waschküche, Schuppen, Nebengebäude neu zu machen (lassen). Wie´s der Zufall will, steht in diesem Bereich auch die Pumpen- und Speicheranlage für meine Solarthermie ... d.h. wenn ich dafür sowieso Elektrik erneuere, wie würde man dass am besten machen, sodass ich evtl. ebenfalls solch eine o.g. Kleinanlage dazwischenklemmen kann ? Die naive Logik dahinter ist : Wenn ich Sonne auf der Solarthermie habe und die Pumpen arbeiten sollen, dann können diese doch genausogut ebenfalls mit Solarem Strom betrieben werden, oder ? Da 2 Meter neben die Anlage sowieso eine neue Unterverteilung kommt und die Pumpen eh einzeln abgesichert werden ... Grad nochmal geschaut, die Solarpumpe holt sich auf höchster Stufe 82 Watt ... LG Jörch
Hi, gibt es auch Antworten zu den gestellten Fragen? Die Folgen der Zusatzeinspeisung für die Sicherung waren ja nicht das Thema. Back to the roots?
Kleiner Zusatz : Es wird ja der fehlende Überlastungsschutz bei den Dingern angemahnt ... Funktioniert ein LS nicht auch für einen eigenen Speisestromkreis ? ( EVU-Netzanschluss ) | ----------------------- |3x36A Hauptsicherung | ----------------------- | | 5x 16qmm | ------------------------- | Gebäude-Hauptverteiler| ------------------------- | | 5x12qmm | --------------------------------- | Unterverteilung | | | | Vorsicherung 3x16A | | (evtl. FI/RCD ) | | | |-------------------------------| |Einspeisung Plugin-Solar 10 A |------<------- (Plugin-Wechselrichter) |-------------------------------| |Solarpumpe 10 A |------>------ (Solarpumpe) |-------------------------------| |Waschmaschine 10 A |------>------ (WaMa) |-------------------------------| |... 10 A |------>------ (weitere Geräte) |-------------------------------| Sollte doch funktionieren oder ? Mal von meinem konkreten Beispiel abgesehen, müsste es doch reichen, wenn die Einspeisung in alle 3 Richtungen abgesichert ist, oder ? Automaten kosten doch fast nix mehr. LG Jörch
Hi, kleine Überschneidung ;-) Ja, ich denke nur, dass Dein Problem direkt durch einen korrekt funktionierenden Wechselrichter gelöst sein, sollte. Ich bin nur etwas tiefer auf das Thema Überlastungsschutz eingegangen. Sorry fürs abschweifen, vielleicht hätt ich nen eigenen Thread aufmachen sollen. LG
Hi Der WR synchronisiert sich mit dem Netz und speist dann durch Überhöhung ein (bei der negativen Halbwelle ist 'Überhöhung' halt vom Wort her blöd). Dadurch fließt der WR-Strom ins Haus und hebt dort die Spannung an (zumindest theoretisch). Der Zähler 'verrechnet' die Ströme aller drei Phasen, der Strom, Den Du auf L1 generierst aber auf L2 selber verbrauchst, macht auf Deinem Zähler (sofern nicht rücklaufgesperrt) keinen Unterschied. Das Symbol der Rücklaufsperre ist ein Zahnrad mit einer Sperrklinke dran. Wenn mehr Strom produziert als verbraucht wird, dreht der Zähler rückwärts (sofern keine Rücklaufsperre). Halbwissen AN Das ganze ist 'nicht verboten', meines Wissen nach, bei Anlagen unter 1kWp. Hintergrund ist wohl, daß davon ausgegangen wird, daß Du immer dieser 1kW an Leistung selber verbrauchen wirst. *back²Normalwissen* Netter Nebeneffekt dieser Insel-Einspeisung: Jede kWh, Die Du erzeugst, verbrauchst Du (irgendwann) selber! Da Dein Zähler 'zur Not' rückwärts läuft, verkaufst Du in diesem Moment dem Versorger Deinen Strom - Abends geht der Strom den anderen Weg und Du 'kaufst den Strom zurück'. DAS hat der Versorger aber nicht gerne - Der kauft Solar-Strom sonst zu wesentlich besseren Konditionen (unter 10Cent/kWh) und verkauft Diesen z.B. Deinem Nachbarn im selben Moment für >25Cent/kWh. Bei der <1kWp Kleinanlage macht der Versorger keinen Gewinn sondern 'leiht' Dir unentgeltlich Sein Netz, damit Du Deinen PV-Strom puffern kannst. MfG
Boris O. schrieb: > > Sonst hindert aber nichts den Strom daran, auch über den handelsüblichen > Zähler zurückzufließen. Gibt für solche Fälle ja spezielle Zähler mit > Richtungsunterscheidung (oder Rücklaufsperre). Doch, es gibt einen Hinderungsgrund. Die Vorschriften des EVU. Stell dir vor, einer steht irgendwo im Stromnetzt auf der Leiter und repariert die vorher abgeschaltete Stromleitung und du steckst ein. Kurt
Kurt B. schrieb: > Stell dir vor, einer steht irgendwo im Stromnetzt auf der Leiter und > repariert die vorher abgeschaltete Stromleitung und du steckst ein. Der Wechselrichter wird nicht einspeisen wenn keine Netzspannung da ist.
Bernd K. schrieb: > Kurt B. schrieb: >> Stell dir vor, einer steht irgendwo im Stromnetzt auf der Leiter und >> repariert die vorher abgeschaltete Stromleitung und du steckst ein. > > Der Wechselrichter wird nicht einspeisen wenn keine Netzspannung da ist. Wenn es einer ist der dafür gebaut wurde. Kurt
Kurt B. schrieb: >> Der Wechselrichter wird nicht einspeisen wenn keine Netzspannung da ist. > > Wenn es einer ist der dafür gebaut wurde. Was ist den, wenn mehrere solche WR ins Netz einspeisen?
Matthias S. schrieb: > Was ist den, wenn mehrere solche WR ins Netz einspeisen? Dann müssten die mehr produzieren als im abgeschalteten Bereich im Moment der Abschaltung abgenommen wird, um das Inselnetz zu erhalten. Und dann dürfte das mangels Frequenzstabilisierung ziemlich schnell entgleiten und die Wechselrichter schalten ab. Ich hätte auch gern einen umschaltbaren Wechselrichter netzgeführter Betrieb / Inselbetrieb. Denn es ist irgendwie blöd, wenn man beim großen Blackout mit der PV-Anlage dasitzt und trotzdem keinen Strom hat. Naja, ich hätte auch gern eine PV-Anlage... ;-) Aber irgendwie muss man dann das Problem der Netzrückspeisung lösen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Solarmodul#Plug-In-Photovoltaikmodule Aussagen daraus: 1. "Ein Stromzähler darf niemals rückwärts laufen." 2. "In Deutschland ist der Betrieb am Stromnetz genehmigungspflichtig." ein Link auf ein Positionspapier der Stromerzeuger verweist auf DIN VDE 0100-551 Kapitel 551.7.1 und DIN VDE 0100-712 in Kapitel 712.413.1.1.1.1 "dass Erzeugungsanlagen ausschließlich auf der Versorgungsseite der Sicherungen (d.h. in eine Unter- bzw. Hauptverteilung/Zählerschrank) der Endstromkreise angeschlossen werden dürfen." also nicht an einer Steckdose.
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Hi, PatrickJ: Das war die Antwort auf beide Fragen. Synchronisation und höhere Spannung beim Einspeisen. Danke auch an die Anderen für die weiteren Aspekte. Danke
Christoph K. schrieb: > ein Link auf ein Positionspapier der Stromerzeuger verweist auf Das sieht Westnetz inzwischen anders: https://www.photovoltaik.eu/Archiv/Meldungsarchiv/Westnetz-erlaubt-Anschluss-von-Balkonmodulen,QUlEPTc1NzkwMiZNSUQ9MTEwOTQ5.html
Anlagen solcher Art lohnen sich m.E. vor Allem in Gebäuden, die nicht dauerhaft bewohnt sind, z.B. Wochenendhäuser. In meinem dreht sich die Woche über (und wenn die Sonne scheint) der Zähler in etwa soweit rückwärts, wie ich am Wochenende vorwärtsdrehend verbrauche ... :-) Übrigens lohnt sich ein Blick auf Handelsplattformen für gebrauchte oder plan-überständige Solarmodule oder Restposten. Die bekommt man dann für einen Bruchteil des Preises gegenüber dem beim "Fachhändler". Teilweise ist es billiger, mit gebrauchten Modulen das Schuppen-Dach zu decken als mit Dachziegeln :-). Beispiel: 85W für 9 Euro: http://www.secondsol.de/handelsplatz/marktplatz_anzeige,14353,WD-A-CC-087A.htm Händler: http://www.secondsol.de/index.htm https://www.used-solar.de/
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Matthias S. schrieb: > Kurt B. schrieb: >>> Der Wechselrichter wird nicht einspeisen wenn keine Netzspannung da ist. >> >> Wenn es einer ist der dafür gebaut wurde. > > Was ist den, wenn mehrere solche WR ins Netz einspeisen? Dann wird wegen grosser Verbraucherlast die interne Abschaltung/Netzfehlerkennung, wenn denn eine da ist, greifen. Was ist wenn ausgerechnet die Leitung zu dem/deinem Haus abgeschaltet/repariert wird und du speist ein? Kurt
Kurt B. schrieb: > Was ist wenn ausgerechnet die Leitung zu dem/deinem Haus > abgeschaltet/repariert wird und du speist ein? > > Kurt Zum 575sten Mal: Jeder halbwegs moderne Wechselrichter speist nur dann ein, wenn (Fremd-) Spannung auf der Leitung ist. Reaktionszeit unter 200ms.
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Frank E. schrieb: > Kurt B. schrieb: > >> Was ist wenn ausgerechnet die Leitung zu dem/deinem Haus >> abgeschaltet/repariert wird und du speist ein? >> >> Kurt > > Zum 575sten Mal: > > Jeder halbwegs moderne Wechselrichter speist nur dann ein, wenn (Fremd-) > Spannung auf der Leitung ist. Reaktionszeit unter 200ms. Es wurde ja mehr oder weniger offen gefragt ob es sich um einen WR handelt der selber erkennt ob Netz vorhanden ist oder nicht. Kurt
Frank E. schrieb: > Jeder halbwegs moderne Wechselrichter speist nur dann ein, wenn (Fremd-) > Spannung auf der Leitung ist. Reaktionszeit unter 200ms. Naja, die Frage ist ja, was bei mehreren WR passiert, wenn die gegenseitig ihre Fremdspannung sehen. Ich denke, ohne Netz laufen die ganz schnell aus ihren Grenzparametern (Über/Unterspannung, Über/Unterfrequenz) und schalten ab, da Einspeiseleitungs nicht zu Abnahmeleistung passt.
Hi So ist es - die Dinger halten die Parameter, in Denen Sie Sich bewegen dürfen, nicht selbstständig ein. Da die WR nur durch Spannungsüberhöhung den eigenen Strom weg bekommen, wird die Spannung wohl vor der Frequenz 'aus dem Ruder' laufen -> Abschaltung -> Spannung=0 -> kein erneutes Wiederanlaufen. Nett anzuschauen, was das Netz sonst so treibt: http://www.netzfrequenzmessung.de/verlauf.htm (Aus dem Thread wo Zeitnormale gesucht wurden) MfG
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