Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Mikrocontroller Einstieg


von Leonid (Gast)


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Hallo,
suche zum günstigen Einstieg in die Materie ein Lernpaket und
wollte Eure Meinung hören.
http://elektronik-labor.de/AVR/LPmikro85.html
Grüsse Leonid

von Andreas R. (daybyter)


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Bei ebay findest Du auch viele Arduino Starterpakete. Dafür gibt es auch 
viele Tutorials.

von Lothar (Gast)


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Leonid schrieb:
> Franzis Lernpaket Mikrocontroller

Das sieht wirklich gut aus. Der Autor hat sich Mühe gegeben, wirklich 
alles abzudecken: Programmieren, Digitaltechnik, Elektronik, Messtechnik

Folgendes ist aber zu beachten:

"wird nun vorwiegend mit Bascom gearbeitet"

Das heisst BASIC. Nun ist BASIC grade in der Automatisierungstechnik 
immer noch weit vorne, aber parallel muss doch C erlernt werden. Damit 
müsstest Du Dich dann hinterher noch beschäftigen. Eine gute Alternative 
zu Bascom wäre dann auch noch ein Raspberry Pi Zero und pico BASIC:

https://shop.pimoroni.com/products/raspberry-pi-zero-w
https://www.riscosopen.org/news/articles/2017/02/24/pico-embiggened-once-more

"achtbeiniges IC wie der im Lernpaket enthaltene ATtiny85"

Auch wenn hier im Forum viele anderer Meinung sind: die AVR und damit 
der ATtiny85 sind veraltet. Im Job wirst Du es mit ARM zu tun bekommen. 
Da gibt es mit dem LPC810 auch einen direkten ATtiny85 Ersatz. Leider 
nicht mit so umfangreichem Lernpaket:

https://cdn-learn.adafruit.com/downloads/pdf/getting-started-with-the-lpc810.pdf

von M. K. (sylaina)


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Lothar schrieb:
> Auch wenn hier im Forum viele anderer Meinung sind: die AVR und damit
> der ATtiny85 sind veraltet. Im Job wirst Du es mit ARM zu tun bekommen.

Na, ich hab anscheinend den falschen Job...und du hast das genau wo 
heraus gelesen, dass der TE das für den Job macht?

@TE:

Das Lernpaket schaut gut aus, Franzis kenne ich und fand ich bisher auch 
immer sehr gut fürs Selbststudium.
Ich empfehle dir aber auch danach noch einen Blick auf C zu werfen.

von Michael O. (michael_o)


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Die Fehleinschätzung das kleine Controller tot sind hört man halt immer 
wieder. Manche glauben wahrscheinlich auch das sie einen ARM ein Jahr 
aus einer CR2032 versorgen können.

mfg
Michael

von spess53 (Gast)


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Hi

>Auch wenn hier im Forum viele anderer Meinung sind: die AVR und damit
>der ATtiny85 sind veraltet.

Hör doch einfach mal damit auf gebetsmühlenartig diesen Schwachsinn zu 
verbreiten. Die 32-Bitter haben es noch nicht einmal geschafft 
4-Bit-Prozessoren komplett vom Markt zu verdrängen.

MfG Spess

von Arduino (Gast)


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Hallo,

ich empfehle auch für den Einstieg einen Arduino Uno wo der IC gesockelt 
ist, also nicht die SMD Variante. Dazu ein Buch von Erik Bartmann 
vielleicht und alles nimmt seinen Lauf. Die überteuerten Fertigpakete 
kann ich nicht empfehlen. Die benötigten Bauteile hat man meistens eh da 
oder kauft sich genau das was man benötigt dazu. Wenn man 
fortgeschritten ist, kann man auch in der Arduino IDE klassische C 
programmieren. Falls das notwendig sein sollte. Es gibt keine 
Beschränkung. Irgendwann greift man dann zum µC Datenblatt und erforscht 
die Register ...

von Peter D. (peda)


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Arduino schrieb:
> Die überteuerten Fertigpakete
> kann ich nicht empfehlen.

Der Preis besteht ja nicht nur aus dem Material. Franzis hat durchaus 
einen guten Ruf, was die Lernpakete betrifft.
Ich kann mir daher vorstellen, daß die 50€ sinnvoll angelegt sind.

Wenn alles Neuland ist, tut man sich schwer, die richtigen Informationen 
und Tools im Web selber zu finden. Man findet auch viele Sackgassen und 
Unsinn, kann das aber noch nicht beurteilen.

von olaf (Gast)


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> Manche glauben wahrscheinlich auch das sie einen ARM ein Jahr
> aus einer CR2032 versorgen können.

Kuckst du Gecko und schweigest fuer immer?

Ich finde aber die Vorstellung geradezu bizarr einen Microcontroller 
anhand eventueller Ansprueche in einem Job auszuwaehlen. Wer 
professionell mit Controllern Umgang hat der ist auch in der Lage 
innerhalb weniger Tage von jeder beliebigen Architektur auf jede andere 
zu wechseln.

Olaf

von M. (Gast)


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olaf schrieb:
> Wer
> professionell mit Controllern Umgang hat der ist auch in der Lage
> innerhalb weniger Tage von jeder beliebigen Architektur auf jede andere
> zu wechseln.

Richtig. Auf jene nämlich die die gestellten Ansprüche erfüllt und die 
mit dem geringsten Aufwand verbunden ist. Diese Logik, lieber Lothar, 
wird nie veralten :)

von Lothar (Gast)


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M. schrieb:
> Auf jene nämlich die die gestellten Ansprüche erfüllt und die
> mit dem geringsten Aufwand verbunden ist

Richtig, aber wenn es um geringsten Aufwand geht nehmen wir eben statt 
ARM einen 8051, hier gibt es mit EFM8 wesentlich modernere als AVR und 
die haben sogar SWD Debug

Michael O. schrieb:
> Die Fehleinschätzung das kleine Controller tot sind hört man halt immer
> wieder

Also wenn der DIP8 LPC810 kein kleiner Controller ist, was dann? Mit 
klein meinst Du wohl beschränkt, dann passt natürlich AVR :-)

von Udo (Gast)


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Lothar schrieb:
> beschränkt, dann passt natürlich AVR

Ja, beschränkt aufs Wesentliche und Nötige. Gerade das ist DER Vorteil, 
Lothar. Überschaubar und einfach- und doch für soviele (bis 5V!) 
Anwendungen einsetzbar. Im Vergleich zum angepriesenen LPC810 gibts 
sogar einen AD-Wandler! Vielleicht hätte manch einer der ach so modernen 
Kandidaten bessere Marktchancen, wenn diese schon eher auf der 
Bildfläche erschienen wären. Sind sie aber nicht. So konnte AVR eine 
große Code- und Erfahrungsbasis aufbauen und warum sollte man diese 
nicht weiter nutzen, wenn die Controller es denn tun?

Lothar schrieb:
> Also wenn der DIP8 LPC810 kein kleiner Controller ist, was dann?

Nur daß 'kleiner' hier nicht die pure Größe meinte sondern die kleinere 
8-Bit Architektur. Schließt die Markt-Berechtigung eines 8051 übrigens 
jene der AVRs aus? Ich glaube nicht. Ein 8051 profitiert wie die große 
AVR-Typenpalette auch von seiner langen Marktpräsenz.

von Lothar (Gast)


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Udo schrieb:
> Ein 8051 profitiert wie die große
> AVR-Typenpalette auch von seiner langen Marktpräsenz

Die 8051 profitieren doch eher von der konsequenten Weiterentwicklung 
der Peripherie z.B. > 12-bit ADC mehrere DAC > 16-bit PWM bis 100 MHz 
Takt und Pipline. Hier nur mal zwei Beispiele wo AVR in der Industrie 
komplett verdrängt wurden:

Optoelektronik / SFP: 2006 noch AVR inzwischen 100% EFM8

http://www.silabs.com/products/mcu/8-bit/efm8-laser-bee
http://www.avrfreaks.net/forum/mega88-vs-silabs-c8051f413

Multicopter BLDC Driver: 2013 noch AVR inzwischen 100% EFM8

Hier war es nicht mal ein Hindernis von AVR Asm auf 8051 Asm portieren 
zu müssen, so enorm waren die Vorteile.

http://fpv-racer.net/blheli-s-firmware-for-busybee-esc-aikon-sefm-30a-dys-xs20a-dys-xs30a
https://www.rcgroups.com/forums/showthread.php?2640796-BLHeli_S-Smooth-as-Silk

von Udo (Gast)


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Vom vermittelten Eindruck

Lothar schrieb:
> AVR in der Industrie
> komplett verdrängt

kann auch bei Nennung von Tausend Beispielen keine Rede sein, sonst wär 
die AVR-Produktion längst eingestellt. Deinen Multicopter hast Du ja 
neulich schonmal fliegen lassen. Die EFM8 hatten hier Vorteile dank 
ihrer speziellen Eignung für Motorsteuerungen. Das macht sie deshalb 
noch lange nicht zum vollwertigen Ersatz fürs Bastler-Universaltalent 
AVR, der im übrigen auch schrittweise weiter aufgerüstet wird (siehe 
neue Tiny-Reihe).

Wo neue Controller auftauchen werden diese sicher ihre spezifischen 
Einsatzmöglichkeiten finden und der Konkurrenz immer mehr oder weniger 
Anteile abnehmen. Da aber auch der 8-Bit Markt immer noch stark am 
Wachsen ist bleibt da sicher für jeden genug übrig...

von Manfred (Gast)


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olaf schrieb:
> Ich finde aber die Vorstellung geradezu bizarr einen Microcontroller
> anhand eventueller Ansprueche in einem Job auszuwaehlen.
Ich nicht. Meine ersten Gehversuche mit µCs erfolgten auf Bausteinen, 
die in der Serienfertigung ohnehin bereits eingesetzt wurden. Die waren 
gut verfügbar, es waren Kollegen verfügbar, die damit umgehen konnten - 
optimale Voraussetzungen.

-----

Hat hier jemand das Arduino Heft mit Uno von heise in den Fingern 
gehabt? Taugt das?

von Stefan F. (Gast)


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Ich habe schon eine Menge Lernpakete von Frazis gesehen und selbst 
verschenkt. Leider war ich bisher von allen seht enttäuscht, teilweise 
die mitgelieferten Bauteile ungeeignet waren (Schaltungen funktionierten 
damit einfach nicht) und meisten waren auch die Erklärungen zu knapp.

Im Arduino Umfeld findest Du eine große Menge sehr preisgünstiger 
Hardware. Dazu passend gibt es Bücher zu kaufen und noch viel mehr 
kostenloses Materual Online.

Auf die Diskussion 8bit versus 32bit brauchst du gar nicht eingehen. 
Arduino wird längt mit beiden Arten von Mikrocontrollern verwendet. 
Außerdem programmiert man Mikrocontroller in den allermeisten Fällen in 
einer Hochsprache (z.B. C). Da sind die Unterschiede zwischen 8bit und 
32bit nur gering. Große und kleine Schraubendreher benutzt man auch 
prinzipiell gleich.

Auch das Argument "Wenn du einen ARM kennst, dann kennstu du alle" ist 
definitiv falsch. Die unterschiedlichen Hersteller haben jeweil ganz 
andere I/O features um den CPU Kern drumherum gebaut. Und mit dem CPU 
Kern hat man als Programmierer in Hochsprachen sehr wenig zu tun.

Ich empfehle Dir:

- Arduino Nano Clone = 8bit AVR Controller und USB Interface
- ESP8266 = 32Bit ARM Controller mit serieller Schnittstelle und WLAN
- STM32F103C8T6 Board = 32Bit ARM Controller mit USB und seriell

Als zusätzliche Hilfsmittel:

- Ein USB-UART Adapterkabel mit 3,3V Pegeln (+ zwei 2,2k Widerstände 
damit du sie an 5V Geräten verwenden kannst)
- Ein ISP Programmieradapter

Jedes der genannten Produkte kostte ca 5 Euro.

von Zinseszins (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Ich habe schon eine Menge Lernpakete von Frazis gesehen und selbst
> verschenkt. Leider war ich bisher von allen seht enttäuscht, teilweise
> die mitgelieferten Bauteile ungeeignet waren (Schaltungen funktionierten
> damit einfach nicht) und meisten waren auch die Erklärungen zu knapp.

Ähh...
Wieso verschenkst Du eine Menge Lernpakete, von denen Du aber selbst 
enttäuscht warst? Du mußt die Beschenkten aber wirklich mögen.
:))

von Lothar (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Ich habe schon eine Menge Lernpakete von Frazis gesehen und selbst
> verschenkt. Leider war ich bisher von allen seht enttäuscht

Das vom Frager genannte ist allerdings wirklich gut. Auch wenn es leider 
mit AVR daher kommt. Aber durch Bascom wird ja auch der erträglich :-)

Stefan U. schrieb:
> Ein USB-UART Adapterkabel mit 3,3V Pegeln

Richtig, damit geht nicht nur Arduino sondern auch jeder Controller mit 
werkseitigem Bootloader (8051, ARM, PIC32) aber natürlich nicht AVR

> Ein ISP Programmieradapter

Das nun ganz bestimmt nicht. Für das Geld von Arduino und ISP 
Programmieradapter zusammen bekommt man schon ein Board mit J-Link 
Debugger (8051, ARM) das ist grade für den Einsteiger sehr sinnvoll.

von Manfred (Gast)


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Lothar schrieb:
> Aber durch Bascom wird ja auch der erträglich :-)
Oder auch nicht: Basic ist nett zu programmieren, aber C nun mal 
deutlich verbreiteter.

von Arduino (Gast)


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Hallo,

empfielt doch bitte einen Einsteiger nicht solche kommerzielle Produkte. 
Für den Einstieg benötigt man verdauliche Kost und Standardware. Da ist 
ein 8 Bitter AVR geradezu ideal. Dazu noch eine große Community wo man 
Fragen stellen kann und nicht gleich abgewiesen wird. Das ist alles 
wichtiger als gleich den Top µC zu kaufen. Nach dem Einstieg entwickelt 
man eh gewisse Vorlieben und kann dann !!! den besseren bzw. passenderen 
µC kaufen für seine Hobbyprojekte.

von Thomas (Gast)


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ohne jetzt auf die Industrie einzugehen, da bin ich Maschinenbauer.In 
meiner Umgebung werden die Anlagen mit PCS7 gesteuert. Ich hab das 
AVR-Tutorial durchgemacht mit einem Olimex-Board aus der Bucht und einem 
Breadboard für die Peripherie. Heute würd ich einen Arduino nehmen, der 
lässt sich auch mit avrdude programmieren. Nach dem AVR-Tutorial weisst 
Du, was Sache ist, und kannst dich den Hochsprachen widmen

von Ralph S. (jjflash)


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... warum artet eine Frage nach dem "richtigen" Einsteigermaterial 
(Lektüre und Hardware) zu Riesenthreads aus, wo das doch wirklich schon 
1000 mal durchgekaut wurde und in unzähligen Threads nachzulesen ist.

Es läuft immer und immer wieder aufs gleiche hinaus:

- "A" empfiehlt Arduino
- "B" sagt A rede Quatsch, es muss ein STM32 sein
- "C" sagt: nimm für den Anfang Bascom
- "A" sagt für den Einstieg doch besser Arduino, weil C
- "D" wirft einee MCS-51 ein.
- "E" sagt: kauf dir einzelne Bauteile und baue das auf einem Steckbrett 
auf
- "F" lobt E, erweitert, dass er für kleines Geld doch alles kaufen 
kann: STM32, AVR, EFM8 und vielleicht noch STM8 ???

Dabei ist doch die Frage: wie tief will jemand einsteigen. Ist dieser 
jemand gewillt, kleine Schritte zu machen. Kann dieser jemand schon 
Programmieren und weiß was Schleifen sind (hier gabs schon Lauflichter 
bei dem jeder einzelne Step direkt auf ein Port ausgegeben wurde)

Weiß der T0 was call by reference und call by value ist ? (auch wenn mir 
Rufus "unterstellt" hat ich würde das noch nicht lange machen - was 
nicht korrekt ist - nur weil ich nicht zuviele Adressen als Parameter 
übergeben mag).

- "B" meldet sich wieder und meint, in der Industrie wären 8 Bitter tot 
(was sie definitiv schon deshalb nicht sind, weil immer wieder neue und 
neue Varianten aufgelegt werden)

Tatsache ist:

In der Welt der MCU ist die Sprache der Wahl "C" (und wenn die MCU schon 
ein Brummer in Richtung Cortex M4 und höher geht auch "C++")

Kann der T0 das? Ja... super... Nein ? Dann installiere dir wie auch 
immer ein Linux (vllt. sogar nur Textmode) und probiere nach Herzenslust 
C auf der Konsole aus um zu sehen wie die Sprache reagiert.

Nächster Schritt:

Kaufe ein preiswertes Board das unkompliziert ist (na ja, okay... 
Arduino aus China ist schier nicht zu schlagen).

Mach die ersten (aber wirklich NUR die ersten Schritte mit Arduino auf 
dem Desktop bis du weißt wie man grundlegend etwas tun kann)

Nächster Schritt:

Lerne, was Masken und Bitmanipulationen sind, denn ohne diese kommt man 
nicht aus (und das ist wirklich vollkommen Wurst, auf welchem Controller 
man das dann laufen lässt).

Wenn man dann etwas in Arduino kann, sollte man das auch gleich wieder 
liegen lassen (die Software, nicht die Hardware).

Ab hier wirds leider wirklich übel: Toolchain einrichten. => Daran 
scheitert es oft.

Nun muß man (immer vorausgesetzt man ist relativ neu in C) sich mit dem 
"build" auseinandersetzen.

Was ist ein Präprozessor, was der Compiler, was der Linker und wie setzt 
man dieses Trio ein. Spätestens hier ist es dann nicht schlecht, sich 
mit Make auseinanderzusetzen, der das Spiel zwischen Compiler und Linker 
steuert.

Dann sollte man wissen, was eine Library ist (ich meine KEINE 
Arduino-Library) und was der Unterschied hier zu Header und Source ist. 
Was beispielsweise bei -lm passiert und was es mit der glibc auf sich 
hat.

Wenn man diese grundlegenden Dinge gut kann, kann man sich an 
"heftigere" Controller wie bspw. 32-Bit-er die in aller Regel extrem 
viel um den CPU Kern an Peripherie besitzen (und dementsprechend "übel" 
zu konfigurieren sind).

Prinzipiell bin ich hier fast geneigt zu sagen: Das ganze kann man 
wirklich extrem gut an einem MCS-51 oder STM8 üben weil noch 
überschaubar.

Also, Reihenfolge:

- C lernen (einfacher Syntax, KANN man evtl. auch mit Arduino machen)

- Zusammenspiel Präprozessor, Compiler, Linker verstehen (kann man mit 
Arduino-Software NICHT machen), hier gilt: keine Angst vor 
Kommandozeilenparamtern

- sich etwas mit Make auseinander setzen

-------------------------------------------------------------
Einen Controller oder ein Board wählen, ganz egal welches.
Arduinos aus China (UNO und Nano) sind unschlagbar preiswert.

Das STM32F103C8 Minimalboard aus China ist preislich auch nicht
zu schlagen, hier aber gleich einen ST-Link Clone mitkaufen, weil
das Gefummel mit Jumpern zum aktivieren eines Bootloaders wirklich
nicht geschickt ist.

Wenn man - weil vielleicht das "Ansehen" höher ist sich einem
STM32 hingibt, dann kann man das STM32 Minimalboard aus China,
gepaart mit einem ST-Link v2 auch mit dem Online-Compiler aus

www.mbed.com

verwenden (was schon sehr start an Arduino angelehnt ist). Hier
sollte der TO dann auch das Programm st-flash (unter Linux)
installieren können.
-------------------------------------------------------------

- eine Toolchain einrichten (Compiler und Flashuploadtool)
- AVR MCU ===> avr-gcc, avrdude (Kommandozeilen verstehen)
- STM32   ===> arm-none-eabi-gcc, st-flash (dto. Kommandozeilen 
verstehen)
- STM8    ===> sdcc 3.6, stm8flash (mit dem gleichen Stück Hardware wie
für den STM32)

- Datenblätter lesen (und wirklich wirklich lesen. Hier ganz besonders 
wichtig: Speicherstruktur des Chips. Und, man möge es mir verzeihen, die 
des AVR und wie Konstante im Flash abgelegt werden ... gefallen mir 
nicht, auch wenn die AVR ansonsten nicht so wirklich schlecht sind).

-----------------------------------------------------------------

Und ehrlich: ich habe hier Linux und Windows laufen. Aber zum 
"erforschen" eines Controllers nehm ich wirklich Linux, weil dort die 
Kontrolle über die verwendeten Tools einer Toolchain deutlich besser zu 
handhaben ist.

Also:

der einfachste Einstieg: Arduino (weil für nicht mal 3 Euro alle Hard- 
und Software für den Anfang genügen und die Communitiy im Netz riesig 
ist).

Nach der Arduino-Software entscheidet sich, ob man das verstehen will 
und programmiert die Hardware ohne das Framework (und staunt enorm, 
wievieles kleiner ein Programm wird).

------------------------------------------------------------------

By the way: die Frage stellt sich nicht wirklich welcher Controller 
besser ist. Im Moment hab ich die Schaltung für ein eigenes kleines 
Board im R3-Arduinoformat in Arbeit (billigst), und hier sieht man 
schon, dass es DEN Controller nicht gibt:

Arduinostylemässig ist diese Hardware:

CH340G für die USB2RS232 Brücke (ein Linux zu patchen, damit der 
Parity-Bug beseitigt ist, ist wirklich nicht schwierig). Die RTS-Leitung 
hiervon geht über einen 10nF Kondensator an einen I/O Pin eines 
ATtiny13, dessen einzige Aufgabe es ist, in einem Timerinterrupt 
festzustellen, ob in einer gewissen Zeit 3 Impulse oder 6 Impulse 
ankommen. Bei 3 Impulsen setzt er die Bootloaderbedingungen an einem 
STM32F103 ... bei 6 Impulsen deaktiviert er den Bootloadermodus wieder.

Nach dieser Methode habe ich:

-Ein kleines Board, das keinen ST-Link benötigt
-Eine serielle Schnittstelle über USB vorhanden (und nicht per 
Software). Das hat den Vorteil, dass ich mich in dem günstigen STM32F103 
nicht mit seriellem USB herumschlagen muss.
-Ein preiswertes Board, das den gleichen größten Vorzug wie ein 
Arduino-Uno hat: es wird nur ein einziges Kabel benötigt.

Wenn der T0 das WIRKLICH mag, kann ich ihm eine Aufsteckplatine zu einem 
Steckbrett zusammenlöten das:

- das Steckbrett mit Strom versorgt
- einen CH340G Chip beinhaltet und auf dieser Platine DTR und RTS zum 
Aktivieren eines Bootloaders besitzt
- einen ATmega168 mit aufgespieltem Bootloader, sodass auch Arduino geht
- einen STM8 (mit eigens geschriebenen Bootloader) auf einem Adapter für 
Steckbrett
- einen STM32F030 auch auf einem Adapter

UND einen USB-Stick, auf dem ein Textmode Linux enthalten ist und 
eingerichtete Toolchains für die 3 Prozessoren. Der serielle Adapter 
fürs Steckbrett machts möglich, alle 3 oben genannten MCU zu flashen.

An diesem "Einsteigerpaket" werkel ich nun schon seit 2 Jahren (und wird 
wohl nie fertig), wenn der TO das haben mag: zum Selbstkostenpreis und 
eine PN an mich.

von Ralph S. (jjflash)


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PS:

wenn du aus dem PLZ-Raum 76xxx bist... kannst auch gerne vorbei kommen 
und ich zeig dir das.

Ich kann dir am laufenden Beispiel Dinge für LPC, STM32, STM8, AVR und 
MCS-51 zeigen

von Lothar (Gast)


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Arduino schrieb:
> Für den Einstieg benötigt man verdauliche Kost und Standardware. Da ist
> ein 8 Bitter AVR geradezu ideal

Also einem der Auto fahren lernen will erst mal einen Tretroller 
empfehlen "für den Einstieg" :-)

> Dazu noch eine große Community wo man
> Fragen stellen kann und nicht gleich abgewiesen wird

Hier im Forum kann man durchaus Fragen stellen und manchmal kommen auch 
vernünftige Antworten. Aber ob Du es glaubst oder nicht, es gibt 
Hersteller-Foren da kommen immer und sofort brauchbare Antworten z.B. 
für 8051 hier wird dem Einsteiger jeder Schritt erklärt, obwohl 
eigentlich alles auch im Datenblatt steht:

http://community.silabs.com/t5/8-bit-MCU/bd-p/1

Und obwohl ich ein Anhänger der LPC ARM bin, dort sieht es nicht so gut 
aus im Forum:

https://community.nxp.com/community/lpc

Wo hingegen wiederum beim Raspberry Pi pico BASIC alles rund läuft:

https://www.riscosopen.org/forum/forums/11

von dasrotemopped (Gast)


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>es waren Kollegen verfügbar, die damit umgehen konnten
>- optimale Voraussetzungen.

>wenn du aus dem PLZ-Raum 76xxx bist... kannst auch gerne
>vorbei kommen und ich zeig dir das

DAS sind die einzigen richtigen Antworten auf die Frage, welches uC 
System ist das richtige für mich.
Dieser universitäre Ansatz, "Lernen sich selbst zu unterrichten" ist 
didaktischer Unsinn. Man weiss nicht, was man nicht weiss.
Der Meister nimmt sich Zeit, dem Lehrling sein Wissen zu vermitteln und 
greift direkt ein, wenn etwas nicht korrekt verstanden wurde.
Auf welchen Geräten und mit welchen Werkzeugen ist sehr zweitrangig.
Erst ab einem gewissen Niveau (der Geselle) kann man dann sein Wissen 
selbst erweitern. Aber für die Wissensvermittlung an Einsteiger ist die 
Erfahrung des Meisters nötig. Zum Meister wird der Geselle durch Zeit 
und die Walz. Austausch mit Standesgenossen zur Erweiterung des eigenen 
Horizonts.
Und an alle, die da Allergie kriegen, übersetzt mal Bachelor und Master.

Leider muss man den eigenen Schweinehund besiegen, um sich 
einzugestehen, das man die Hilfe eines Meisters braucht und die Einsicht 
des Meisters, das man sein Wissen didaktisch aufbereitet an die Neulinge 
weitergeben muss, damit des Niveau des eigenen Standes erhalten bleibt.

Gruß,
dasrotemopped.

von M. (Gast)


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Lothar schrieb:
> Arduino schrieb:
> Für den Einstieg benötigt man verdauliche Kost und Standardware. Da ist
> ein 8 Bitter AVR geradezu ideal
>
> Also einem der Auto fahren lernen will erst mal einen Tretroller
> empfehlen "für den Einstieg" :-)

Ein dummer Vergleich. Der AVR ist im Gegensatz zum Tretroller längst 
motorisiert. Und andere MCUs kochen auch nur mit Wasser. Sie bekommen es 
höchstens eher heiß, das Auto fährt also schneller. Wie meistens im 
Leben gibts Mehrwert aber nicht ohne Mehraufwand.

von Stefan F. (Gast)


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> Wieso verschenkst Du eine Menge Lernpakete, von denen Du aber selbst
> enttäuscht warst?

Weil die so schön bunt sind und ich immer noch hoffte, mal ein gutes Set 
zu erwischen. Aber mittlerweilen hoffe ich nicht mehr.

Wegen den "Professionellen" Tools:

Ich stimme zu, dass alles rund um Arduino unprofessionell ist, ebenso 
die spottbilligen ISP Programmieradapter (USBASP).

Gerade deswegen eignen sie sich für Anfänger besonders gut. Arduino 
verbirgt einige komplizierte Details. Die Installation der Software ist 
kinderleicht und man kann mit brauchbaren Vorgaben sofort loslegen.

Nach einiger Zeit kommt eventuell der Wunsch auf, eine bessere 
Entwicklungsumgebung zu verwenden. Was ja auch gar kein problem ist. Nur 
muss man sich dann auch ein bisschen intensiver mit der 
Programmiersprache und der Toolchain beschäftigen. Dank der bereits 
erfolgreichen Einstiegsprojekte ist man dann darauf vorbereitet.

Und wie gesagt kann man Arduino auch für den Einsteig mit 32bit 
Controllern nutzen, wenn man das denn unbedingt will. Es ist nur leider 
auch so, daß alle 32bit Controller viel mehr Funktionen haben, als die 
kleinen AVR's. Also auch viel mehr Lesestoff udn viel mehr Sachen, die 
schief laufen können.

Doch gerade da ist Arduino doch angenehm. Man kann mit einem kleinen 
ATmega anfangen, den Umgang mit der IDE, den Framework und µC allgemein 
zu lernen. Und dann kann man auf 32bit Umsteigen ohne dass sich an 
diesen Grundlagen großartig was verändert.

Und wenn man dann irgendwann merkt, dass Arduino einen möglicherweise zu 
sehr einschränkt oder einfach unnötig geworden ist. Oder man möchte mal 
"richtig" debuggen. Dann wechselt man auf andere 
Enwtwicklungsumgebungen. Meinetwegen auch KEIL, wenn man das Geld dazu 
hat.

Arduino hat leider einen grauenhaften Text-Editor, ich empfehle daher, 
zusätzlich Netbeans als "besseren" Text-Editor zu verwenden.

Man sollte das mal locker sehen. Ein Teenager wird riesen Spass daran 
haben, ein Go-Cart zu bauen. Man sollte ihm nicht empfehlen, mit einem 
F1 Rennwagen zu beginnen. Jedoch wird ein Techniker aus der Formel 1 
warscheinlich keine Lust haben, in der Werkstatt einer Go-Cart Bahn zu 
arbeiten.

Genau so ist das mit Arduino. Für Anfänger super, kann man auch 
ernsthaft nutzen. Aber wer mit "größerem" vertraut ist, der hat für 
Arduino nur noch ein müdes Lächeln übrig. Na und? jedem das seine.

Ich arbeite mit zahlreichen IDE's und nutze für meine Hobbyprojekte 
sowohl diverse 8bit Controller als auch diverse 32bit Controller. Ich 
habe Freude am Ausprobieren und an der Vielfalt. Arduino gehört daher 
für mich inzwischen selbstverständlich dazu, genau so wie ich auch immer 
noch mit Lego spiele.

von Andreas S. (igel1)


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@Leonid:

Ich hatte vor einigen Monaten einen ähnlichen Thead eröffnet mit dem
Thema "Arduino Starter Kit für 13-14 Jährigen gesucht".

In diesem Posting habe ich das Ergebnis zusammengefaßt:

Beitrag "Re: Arduino Starter Kit für 13-14 Jährigen gesucht"

... ist evtl. auch für Dich interessant.

Viele Grüße

Igel1

von Leonid (Gast)


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Hallo ,

ich danke allen die sich bemüht und mich entsprechend beraten und 
bestätigt  haben. Nun lege ich los!

Grüss Leonid

von Andreas S. (igel1)


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Leonid schrieb:
> Hallo ,
>
> ich danke allen die sich bemüht und mich entsprechend beraten und
> bestätigt  haben. Nun lege ich los!
>
> Grüss Leonid

Nun lass uns bitte nicht dumm sterben:

Für welche der hier aufgezeigten 1000 Einarbeitungsmöglichkeiten
hast Du Dich final entschieden? Ich denke, das würde viele Helfer
hier interessieren.

Und noch ein Tipp:
Wenn Du uns noch etwas mehr über Dein Alter, Dein Vorwissen, ggf.
Deine Studienrichtung und Deine Ziele verrätst, bekommst Du garantiert
nochmals einen Haufen toller Vorschläge. Die Leute hier im Forum sind
nämlich unendlich hilfsbereit - insbesondere wenn sie merken, dass
ihre Hilfe auf fruchbaren Boden fällt.

Viele Grüße

Igel1

von Moses (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> bekommst Du garantiert
> nochmals einen Haufen toller Vorschläge

Ab einer gewissen Quantität wird aus toller schnell verwirrender. 
Schließlich muß irgendwann eine Entscheidung (garantiert gegen einen 
Teil der Tippgeber) zwischen vielen sinnvollen Möglichkeiten her und wie 
es ausschaut ist sie getroffen worden. Besser diese bleibt jetzt geheim, 
um keinen vor den Kopf zu stoßen und keine endlos neue Haufen "toller 
Vorschläge" zu provozieren.

von mui (Gast)


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dasrotemopped schrieb:
> Dieser universitäre Ansatz, "Lernen sich selbst zu unterrichten" ist
> didaktischer Unsinn. Man weiss nicht, was man nicht weiss.

Ein Studium erfolgt immer größtenteils autodidaktisch. Oder steht neben 
dir immer ein Professor der dir alles zeigt und die Bücher vorliest?

Am Anfang gab es auch keine Meister, nur Menschen die eigenständig 
anfingen zu lernen und zu experimentieren.

von dasrotemopped (Gast)


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>steht neben dir immer ein Professor der dir alles zeigt ?
Stell dir mal vor, wie geil das wäre !
Darum betonen teure Prvatschulen das bei ihnen wenige Schüler pro Lehrer 
etwas gutes ist.

>Ein Studium erfolgt immer größtenteils autodidaktisch.
Ein Buch a.k.a. Script kann ich auch zu Hause in einem bequemen Sessel 
lesen statt auf einem zu kleinen Klappstuhl im Hörsaal.

>Am Anfang gab es auch keine Meister,
>nur Menschen die eigenständig anfingen zu lernen
Und die Menschen sind von den Bäumen runter und haben das Teamwork 
gelernt, da man in der Gruppe mehr erreichen kann.

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