News Husarion CORE2: Entwicklungsplatform für Roboter


von Christoph B. (birki2k)


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Mit dem CORE2 möchte Husarion einer breiten Nutzerschicht die Entwicklung von Robotern erleichtern. Der Nachfolger von RoboCORE bietet sowohl Einsteigern als auch Fortgeschrittenen interessante Möglichkeiten für ein breites Einsatzfeld.

Die Zielgruppe erstreckt sich über einen weiten Bereich von Studenten und Hobbyisten hin zu professionellen Anwendern, die in Industrie und Forschung tätig sind. Realisieren lassen soll sich dabei laut dem polnischen Hersteller nahezu alles im Bereich der Robotik wie beispielsweise Multikopter, Inspektionsroboter oder Exoskelette.

Als Herzstück des Konzepts bietet der Controller CORE2 zahlreiche im Bereich der Robotik relevante Schnittstellen. So stehen neben 42 GPIOs, 4 UART, 3 I2C, SPI und CAN-Schnittstellen auch Anschlussmöglichkeiten für 6 Servos und 4 DC-Motoren bereit. Darüber hinaus sind 4 Eingänge für Encoder und 13 ADC Eingänge vorgesehen, drahtlose Konnektivität ist über Bluetooth oder WLAN gegeben. Verwendet wird ein mit 168 MHz getakteter ARM Cortex-M4 mit 192 KB RAM und 1 MB Flash.

Als Besonderheit kann der Controller in der Variante CORE2-ROS mit einem RaspberryPi 3 oder dem ASUS Tinker Board gekoppelt werden. So sind auch rechenintensive Szenarien wie etwa autonome Roboter denkbar. Hier kommt als Betriebssystem das Robot Operating System (ROS) zum Einsatz.

Um den Entwicklungsaufwand möglichst gering zu halten, stehen neben eigenen Open Source Bibliotheken in Form des hFrameworks eine WebIDE, ein SDK und ein Plugin für Visual Studio Code bereit. Zusätzlich ist CORE2 mit Arduino kompatibel, was das Projekt besonders für Einsteiger attraktiv machen dürfte. Dadurch sollte auch die Integration externer Sensoren durch die große Anzahl an verfügbaren Arduino Bibliotheken stark vereinfacht werden.

Für das Nachfolgeprojekt des 2015 über Kickstarter erfolgreich finanzierten RoboCORE wirbt der Hersteller nun bis zum 6. August auf Crowd Supply um Unterstützer. Hier stehen potenziellen Käufern neben der Basisversion des Controllers für 89 $ auch Erweiterungen, etwa zur Anbindung von LEGO Mindstorms oder Makeblock zur Verfügung. Ein vollwertiger Roboter mit Metallgehäuse, Motoren und LIDAR kann für 1290 $ erworben werden.


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von Interessierter Leser (Gast)


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Hallo,

interessanter Artikel auf eine (mir bislang) unbekannte 
Crowdsourcing-Plattform.
Die Beschreibung des Controllers klingt gut, insbesondere die 
Verfügbarkeit von Adapter in die Lego-Welt.  Gerade die 
Lego-Technik-Motoren mit intergrierten Winkelmessern und PID-Reglern 
sind in ihrer Preisklasse konkurrenzlos (was für viele teure 
Lego-Sensoren nicht gilt).

Was ist daran faul, dass bislang nur 24 Teilnehmer am Funding 
teilnehmen?
Warum bleiben die nicht bei Kickstarter, wo sie vor 2 Jahren knapp 
60.000 USD eingesammelt haben, un den Job den dortigen Kommentaren nach 
zwar spät aber brauchbar abgeliefert haben?

Der bei Kickstarter entwickelte Vorgänger (RoboCore) ist auch heute noch 
bei Shops wir RobotShop erhältlich, die Firma (Gründung in Krakau, 
Dependance in den USA) ist nach ersten Recherchen kein Fake, sondern 
sogar bei der nächstjährigen Hannovermesse angemeldet: 
http://www.hannovermesse.de/aussteller/husarion/D202263

Nun setzen die sich nur 10.000 USD als Finanzierungsziel, was für ein 
solches Crowdfounding-Projekt meiner Sicht nach ziemlich wenig ist, und 
dümpeln trotz Unterstützerartikeln wie diesem hier, traurig vor sich 
hin.

Was ist der Haken, sollte man hier zugreifen oder besser die Finger 
weglassen?

Wie kam der Autor des Artikels auf dieses Projekt, ist er selber 
Unterstützer?

von Guido G. (nugglix)


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Moin!

Auf keinen Fall sollte man die Einfuhrumsatzsteuer und den Zoll 
vergessen, wenn das aus dem nicht-EU Ausland kommt.

Wenn die das allerdings aus Polen vertreiben, dann...
... muss ich wohl anfangen Geld beiseite zu legen. :)

Mal sehen was draus wird.

von Christoph B. (birki2k)


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Interessierter Leser schrieb:
> Was ist daran faul, dass bislang nur 24 Teilnehmer am Funding
> teilnehmen?

Hier kann ich auch nur mut­ma­ßen, denke aber, es gibt es inzwischen 
sehr viel Auswahl in dem Bereich, gegen die sich ein solches Projekt 
erst mal durchsetzen muss. Ob das nun eine fertige Flugsteuerung wie 
Pixhawk oder das µC-/Arduino Board ist, das man bereits erfolgreich 
verwendet und zusammen mit den Motortreibern in der Schublade liegen 
hat. Interessant ist das Projekt also besonders für Einsteiger in die 
Robotik/ Elektronik oder Lehreinrichtungen, wobei zumindest letztere 
eher weniger an einer Crowdfunding Kampagne teilnehmen dürften.

Was die Plattform angeht; Crowdsupply wirbt gegenüber Kickstarter damit, 
Projekte besonders in der Anfangszeit zu unterstützen und auf 
Realisierbarkeit zu prüfen. Es gibt hier auch immer wieder interessante 
Hardware-Projekte, auch von bekannten Unternehmen. Es handelt sich also 
durchaus um eine seriöse Plattform, ein gewisses Maß an Skepsis bei 
Crowdfundingprojekten sollte man dennoch bewahren.

Ich selbst habe natürlich keine Verbindung zu dem Projekt und nehme auch 
nicht an der Kampagne teil. Mir erscheinen jedoch einige Ansätze der 
Plattform so wie das runde Gesamtkonzept als interessant, darum der 
Artikel hier.

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