Forum: Platinen Ätz-Schutzlack zum Aufbringen auf Platinen gesucht


von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Hallo!

Ich habe nach langer Zeit auch mal wieder eine Frage.

Welchen Lack oder welche Farbe kann man nehmen, um Kupfer im Ätzbad vor 
dem Wegätzen zu schützen (quasi als Abdecklack keine Ahnung wie das 
fachlich korrekt genannt wird) ?

Hintergrund ist der, daß ich gerne probieren würde, das Layout zum Ätzen 
mit einem Gravurlaser zu übertragen. Das Kupfer direkt wegschießen geht 
nicht. Also geht schon, aber dabei braucht man so viel Leistung, daß das 
Basismaterial ebenfalls angegriffen bzw. angekokelt wird, was bestimmt 
nicht so gut (hinsichtlich von Kriechströmen) ist.

Deswegen blanke Kupferplatine komplett überlackieren, dann die 
Lackschicht wo geätzt werden soll weglasern und danach ätzen.

Wer hat sowas schon gemacht?

Danke!

von Cerberus (Gast)


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Tja, wirklich dumm, wenn man nicht weiß wonach man suchen muss.
Fotolack, Resist, usw.usf.
Ist schon alles hier durchgekaut worden.
https://www.mikrocontroller.net/articles/Platinenherstellung_mit_der_Photo-Positiv-Methode

von Matthias L. (limbachnet)


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Schau dir doch mal diese beiden Threads an:

Beitrag "mal was Neues: "fräsen" und Ätzen zur Herstellung von Platinen"
Beitrag "Doppelseitiges Platinenmaterial, nur einseitig ätzen"

Da geht's zwar nicht um das Weglasern, aber um verschiedene Ätzresiste.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Habe alle verlinkten Threads gelesen, aber so richtig scheint keiner was 
bestimmtes empfehlen zu können. Naja dann ist das wie immer - ich werds 
wohl ausprobieren müssen.

Trotzdem danke!

von Licht (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Hintergrund ist der, daß ich gerne probieren würde, das Layout zum Ätzen
> mit einem Gravurlaser zu übertragen.

UV-Licht reicht dafür aus.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Mit UV-Lack und -Licht muß ich die Platine hinterher noch entwickeln. 
Diesen Arbeitsschritt würde ich mir gerne ersparen, der Gravurlaser soll 
das Layout direkt vom Computer fertig zum Ätzen auf die Platine 
übertragen. Eigentlich sollte das möglich sein, der Laser ist stark 
genug um das Kupfer auch direkt wegzuschießen, aber dabei geht wie 
gesagt das Trägermaterial der Platine gleich mit drauf.

von Maus (Gast)


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Wachs.

Ätzresistent, in verschiedenen Farben erhältlich und mit wenig Energie 
verdampfbar. Auftrag einfach als gasförmiger Dampf.

von Georg (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Welchen Lack oder welche Farbe kann man nehmen, um Kupfer im Ätzbad vor
> dem Wegätzen zu schützen

Edding-Stift

von Georg (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Deswegen blanke Kupferplatine komplett überlackieren, dann die
> Lackschicht wo geätzt werden soll weglasern und danach ätzen.

Oder man spart sich das Lackieren, indem man den existierenden 
Schutzlack auf einer so käuflichen Platine weglasert.

Bezugs-Beispiel:
https://www.reichelt.de/Fotoplatinen/2/index.html?ACTION=2&LA=2&GROUPID=7780

von Werner H. (pic16)


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Ben B. schrieb:
> Laser ist stark
> genug um das Kupfer auch direkt wegzuschießen

Was hast du da für einen Laser?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ja, sowas wie der Edding-Stift wäre schon ideal, wenn das vielleicht 
noch geringfügig dicker und einfacher flächig deckend aufzutragen wäre.

Gibt es eine vergleichbare Farbe mit möglichst geringer Lackdicke und 
hoher Deckkraft auch als Sprühdose? Schwarz wäre als Farbe ebenfalls 
ideal, dadurch braucht man nochmal weniger Laser-Leistung.

Ich kann mal probieren, den UV-Lack wegzuschießen. Wie hoch ist die 
Schichtdicht von dem Zeug und kann man die Platine hinterher einmal 
unter klarem Wasser abspülen ohne daß sich der an normalem Tageslicht 
belichtete, aber nicht entwickelte UV-Lack löst? Oder ist das Entwickeln 
zwingend notwendig damit die Lackschicht hält?

Der Laser braucht nichts besonderes zu sein. Er muß fein genug sein um 
die geforderten Strukturen abbilden zu können und 40W Leistung sind mehr 
als genug, um z.B. das Gehäuse von ICs ziemlich schnell komplett 
abzutragen.

von Werner H. (pic16)


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Maus schrieb:
> Auftrag einfach als gasförmiger Dampf.

Du meinst bestimmt Abtrag, aber schonmal flüssigen oder festen Dampf 
gesehen?

Ben B. schrieb:
> Ich kann mal probieren, den UV-Lack wegzuschießen.

Belichte und entwickle den Lack. Das was du vorhast wird nicht 
funktionieren sonst hätte es die Industrie schon gemacht. Warum möchtest 
du überhaupt das entwickeln ausschliessen? Ist doch nur eine 
Minutengeschichte. In der Zeit wo du an deiner Version Forschungen 
anstellst könntest du 1000 Platinen entwickeln.


> ist das Entwickeln zwingend notwendig damit die Lackschicht hält?

Nein

: Bearbeitet durch User
von Matthias L. (limbachnet)


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Ben B. schrieb:
> Ja, sowas wie der Edding-Stift wäre schon ideal, wenn das vielleicht
> noch geringfügig dicker und einfacher flächig deckend aufzutragen wäre.
>
> Gibt es eine vergleichbare Farbe mit möglichst geringer Lackdicke und
> hoher Deckkraft auch als Sprühdose? Schwarz wäre als Farbe ebenfalls
> ideal, dadurch braucht man nochmal weniger Laser-Leistung.

Edding-Nachfülltinte müsstest du (wie im verlinkten Thread schon 
geschrieben und bestätigt) satt auftragen, am ehesten aufpinseln. Mit 
dem normalen Stift wird das nicht ausreichend ätzfest. Grundsätzlich 
funktioniert die Farbe, aber eben nur, wenn sie nicht zu dünn 
aufgetragen wird.

Der ebenfalls dort verlinkte Asphaltlack ist schon mal schwarz - ob er 
sprühbar ist, müsstest du allerdings testen. Ob er sich vom Laser 
wegbrennen lässt, habe ich mangels Laser auch nicht probiert...

Interessantes Projekt!

von michael_ (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Ich kann mal probieren, den UV-Lack wegzuschießen. Wie hoch ist die
> Schichtdicht von dem Zeug und kann man die Platine hinterher einmal
> unter klarem Wasser abspülen ohne daß sich der an normalem Tageslicht
> belichtete, aber nicht entwickelte UV-Lack löst? Oder ist das Entwickeln
> zwingend notwendig damit die Lackschicht hält?

Dann mach es doch!
Niemand hier kennt deinen Laser.
Warum abspülen? Weg ist weg.

Dein Problem wird sein, dass der Laser die Konturenschärfe kriegt und 
die Vorlage dafür aufbereitet ist.

von bernte (Gast)


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nimm einfach mattschwarzen acryllack damit hats bei mir geklappt
allerdings musst du die isolationsstrecken mehrfach abfahren, die 
einfach punktbreite vom laser war bei mir zu wenig

falls du letztenendes doch fotolack benutzt un die isolationsstrecken zu 
belichten achte darauf, dass kein streulicht auf die nachbar-bereiche 
gelangt, am besten den laser so dicht wie möglich an den platine bringen

hat auch mal drüber nachgedacht eine ganz dünne schwarze Folie anststatt 
des acryllacks zu verwenden, vermute die lässt sich noch einfach 
wegbrennen

von Erwin (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Welchen Lack oder welche Farbe kann man nehmen, um Kupfer im Ätzbad vor
> dem Wegätzen zu schützen (quasi als Abdecklack keine Ahnung wie das
> fachlich korrekt genannt wird) ?

Hallo,
ich habe schon mehrfach gewöhnliches Paketklebeband zum Abdecken 
benutzt.
Einfach etwas überlappend aufgeklebt hat das perfekt geklappt - man muß 
halt an den Rändern gut andrücken.

Gruß, Erwin

von Georg (Gast)


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Erwin schrieb:
> man muß
> halt an den Rändern gut andrücken.

Und dort die doppelte Laserleistung einstellen - etwas unpraktisch.

Georg

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Also der Laser kriegt so ziemlich alles weg, was das IR Licht 
absorbiert. Die Abbildungsschärfe ist eigentlich recht gut. Welche 
Einstellungen am Ende die besten sind, dafür muß man sowieso Testreihen 
machen wenn man den konkreten Lack weiß.

Bei Klebeband oder dicken Schichten sehe ich die Gefahr, daß die Ränder 
ausfransen. Probiert habe ich das aber noch nicht, und Klebeband ätzfest 
aufzubringen ist ja auch nicht so einfach.

Warum kurz abwaschen? Ich halte es für möglich, daß Asche-Reste oder so 
in den Bahnen zurückbleiben, diese sollte man entfernen können. Sollte 
auch kein so großes Problem sein, weil das Ätzbad darf die Deckschicht 
ja auch nicht abwaschen.

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