Hallo, ich versuche mich gerade daran den Strom durch einen Drehmagnet zu messen welche an einer H-Brücke hängt. Hierfür habe ich mir ein kleines Board mit einem INA169 besorgt und in die positive Vesorgungsleitung der H-Brücke gebaut. Die H-Brücke wird mit einem PWM-Signal von 10khz angesteuert. Da das verwendete Echtzeitsystem mit 1khz abtastet habe ich einen einfachen Anti-Aliasing-Filter mittels RC-Glied mit einer Grenzfrequenz von ca 1khz eingebaut. Das Problem ist nun das bei PWM duty-cycles < 100% der gemessene Strom vom Shunt nicht dem Strom entspricht welcher tatsächlich durch den Motor fließt(mit Multimeter gemessen). Dies hängt anscheinend mit der Effektivspannung bei unterschiedlichen PWM Tastverhältnissen zusammen. Beispiel: PWM Tastverhältnis von 50%, gemessen am Shunt ca. 0,25A und am Multimeter 0,5A. Würde von der Leistungsaufnahme ja hinkommen, da sich bei 50% PWM die halbe Versorgungsspannung als Effektivwert am Motor einstellt. Um das ganze nun zu kompensieren habe ich einfach den gemessenen Eingangsstrom an der H-Brücke mit 1/PWM-Tastverhältins multipliziert. Liege ich nun mit der Annahme richtig und ist das so ein sinnvoller Weg?
R. H. schrieb: > Da das verwendete Echtzeitsystem mit 1khz abtastet habe ich einen > einfachen Anti-Aliasing-Filter mittels RC-Glied mit einer Grenzfrequenz > von ca 1khz eingebaut. Das verletzt schonmal das Nyquist Kriterium. R. H. schrieb: > Das Problem ist nun das bei PWM duty-cycles < 100% der gemessene Strom > vom Shunt nicht dem Strom entspricht welcher tatsächlich durch den Motor > fließt(mit Multimeter gemessen). > > Dies hängt anscheinend mit der Effektivspannung bei unterschiedlichen > PWM Tastverhältnissen zusammen. Lässt sich durch die falsche Abtastung erklären.
THOR schrieb: > Lässt sich durch die falsche Abtastung erklären. Ich habe den Tiefpass jetzt auf eine Grenzfrequenz von 250Hz ausgelegt, leider bringt es nichts, das Verhalten ist noch immer wie anfangs beschrieben.
R. H. schrieb: > Die H-Brücke wird mit einem PWM-Signal von 10khz > angesteuert. Damit geht es schon los: was passiert während der off-Phase der PWM? Ist die Brücke dann im Freilauf oder ist sie im fast-current-decay? (d.h. bleibt während der Off-Phase ein Transistor an oder sind alle aus?) Im zweiten Fall fließt während der Off-Phase Leistung zurück zum Netzteil (der Shunt sieht einen "negativen" Strom), im ersten Fall ist der Strom durch den Shunt während der Off-Phase Null. R. H. schrieb: > Würde von der Leistungsaufnahme ja hinkommen, da sich > bei 50% PWM die halbe Versorgungsspannung als Effektivwert am Motor > einstellt. Nein: nicht als Effektivwert aber als Mittelwert. Und weil der Drehmagnet eine induktive Last ist, ist die mittlere Spannung relevant für den Stromfluss, nicht der Effektivwert der Spannung. Effektivwerte könntest du mit deiner Abtastung nie messen (dazu müsste die Abtastung schnell genug sein, um das Zeitverhalten der Messgröße aufzulösen). Aber Mittelwerte können halbwegs hinkommen, weil du dazu die Messgröße auch per passivem Tiefpass glattbügeln kannst (d.h. mit deinem "Anti-Aliasing-Filter"). Um vergleichen zu können solltest du dann aber auch das Multimeter auf Mittelwertmessung einstellen - also in den DC-Messbereich, nicht in AC und nicht in AC+DC. Also: - wenn die Brücke mit Freilauf betrieben wird (nicht mit fast current decay) - und wenn dich der Mittelwert interessiert (nicht der Effektivwert, d.h. Messgerät auf DC eingestellt) - und wenn der Tastgrad groß genug ist, dass der Strom nicht lückend fließt (d.h. während der Off-Phase sinkt der Strom zwar ab, erreicht aber nicht den Wert 0) dann kannst du mit deinem Ansatz tatsächlich auf den mittleren Strom hochrechnen, indem du durch den Tastgrad dividierst (also "mit 1/PWM multiplizierst").
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