Hallo, für ein Projekt (Zero-Beat-Anzeige mit LMC567) benötige ich einen Kondensator mit 150 nF in SMD-Bauform 0805, der möglichst kapazitätsstabil ist, weil damit eine Erkennungsfrequenz bestimmt wird. In traditioneller THT-Bauform hätte ich einen Styroflex-Kondensator genommen. Was nimmt man in SMD? Reichelt hat in 0805 nur Keramikkondensatoren. Anscheinend produziert WIMA geeignete Kondensatoren: https://www.reichelt.de/SMD-PET/PET2220-100-150N/3/index.html?ACTION=3;ARTICLE=31411;SEARCH=PET1812 http://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/B300/WIMA_SMD_PET.pdf Allerdings gibt es 150 nF dort erst ab Größe 1812 und meine Platine mit 0805-Footprints ist schon in der Mache. Wer kennt vergleichbare Kondensatoren in 0805? Mouser oder Digikey ist okay. Es geht übrigens nicht um die absolute Genauigkeit, die wird eh durch einen Trimmer eingestellt, es geht nur um die Stabilität über die Lebensdauer und bei Temperaturschwankungen etc. Vielen Dank! Martin PS: Die Schaltung ist diese hier: http://la3za.blogspot.de/2002/04/qrp-zero-beat-indicator-for-elecraft-k2.html
FolienCaps in SMD sind für DIY eher ungeeignet, da reichlich empfindlich. Aber THT-FolienCaps im RM2,5mm mit ausreichend Kapazität wären bei Wima zu haben. Temperaturstabile MLCCs findest Du mit NP0-, COG- oder U2J-Dielektrikum.
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Danke - Das mit der Empfindlichkeit hatte ich eben auch gerade gelesen; WIMA empfiehlt, nur mit 250 Grad zu löten und nur 2 Sekunden pro Seite mit Pause: 2 s Blech 1 5 s Pause 2 s Blech 2 Hast Du eventuell Hersteller / Markennamen? THT geht nicht mehr, das Board wird gerade bei OSH Park gemacht ;-(
hinz schrieb: > Polyphenylene sulfide (PPS) Danke! Gibt es bei Mouser, aber 150 nF sind auch 2416 groß: http://www.mouser.de/Passive-Components/Capacitors/Film-Capacitors/_/N-9x371?Keyword=101053902&FS=True&P=1z0wq52&Ntk=P_MarCom Hier gibt es noch einen in 1206: http://au.rs-online.com/web/p/polyphenylene-sulphide-film-capacitors/7270363/ Hat jemand noch einen andere Markenempfehlung?
Martin H. schrieb: > für ein Projekt (Zero-Beat-Anzeige mit LMC567) benötige > ich einen Kondensator mit 150 nF in SMD-Bauform 0805, > [...] > > PS: Die Schaltung ist diese hier: > http://la3za.blogspot.de/2002/04/qrp-zero-beat-indicator-for-elecraft-k2.html Nun ja. Gibt es einen guten Grund, die ungünstige Kombination (5+2,2)k * 150nF zu wählen, statt auf (50+22)k * 15nF überzugehen?
Hallo, > Martin H. schrieb: > für ein Projekt (Zero-Beat-Anzeige mit LMC567) benötige ich einen > Kondensator mit 150 nF in SMD-Bauform 0805, der möglichst > kapazitätsstabil ist, weil damit eine Erkennungsfrequenz bestimmt wird. > In traditioneller THT-Bauform hätte ich einen Styroflex-Kondensator > genommen. Was nimmt man in SMD? Hohe Driftstabilität haben MLCC mit Dielektrikum NPO bzw. COG http://datasheets.avx.com/C0GNP0-Dielectric.pdf Allerdings haben solche C bei 150nF eine deteulich größere Bauform. > Reichelt hat in 0805 nur Keramikkondensatoren. Ja natürlich. MLCC sind in so kleinen Bauformen einfach der Standard. > Anscheinend produziert WIMA geeignete Kondensatoren: > https://www.reichelt.de/SMD-PET/PET2220-100-150N/3... > http://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/B300/W... > > Allerdings gibt es 150 nF dort erst ab Größe 1812 und meine Platine mit > 0805-Footprints ist schon in der Mache. Ich kenne keine Kond. in so kleiner Bauform mit höchster Stabilität. Da wirst du eher auf X7R oder X8R zurückgreifen müssen. Z.B. X7R ist in einem nicht zu weiten Temperaturbereich auch nicht so schlecht. http://datasheets.avx.com/X7RDielectric.pdf > PS: Die Schaltung ist diese hier: > http://la3za.blogspot.de/2002/04/qrp-zero-beat-ind... Ich meine, für den Zweck wird auch X7R reichen. Nimm am besten den Typ mit der höchsten Spannungsfestigkeit. Diese sind in der Regel auch bei Beaufschlagung mit Gleichspannung stabiler. http://www.elektronikpraxis.vogel.de/design-tipps/power/articles/386161/ Gruß Öletronika
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Possetitjel schrieb: > Martin H. schrieb: > >> für ein Projekt (Zero-Beat-Anzeige mit LMC567) benötige >> ich einen Kondensator mit 150 nF in SMD-Bauform 0805, >> [...] >> >> PS: Die Schaltung ist diese hier: >> http://la3za.blogspot.de/2002/04/qrp-zero-beat-indicator-for-elecraft-k2.html > > Nun ja. > > Gibt es einen guten Grund, die ungünstige Kombination > (5+2,2)k * 150nF zu wählen, statt auf (50+22)k * 15nF > überzugehen? Danke! Nein, gibt es nicht. Ich hatte diesen Schaltungsteil erstmal so übernommen, weil ihn viele ohne Nachdenken nachgebaut zu haben scheinen. Im Datenblatt steht aber eigentlich genau das drin, was Du sagst: Das eine kleine Kapazität mit einem größeren Widerstand besser sei, solange man nicht in die Größenordnung der parasitären Kapazitäten, wohl aber im pF-Bereich, kommt. Siehe http://www.ti.com/lit/ds/symlink/lmc567.pdf (S. 8 unten).
Vielen Dank für all Eure Tipps! Ich habe jetzt diesen hier gefunden: http://www.mouser.de/ProductDetail/KEMET/C1206C154J5JACTU/?qs=sGAEpiMZZMuKfYsiLTIqmEHT%252b%252buSBehI9HDDl6Mu6GU%3d Die KEMET-Serie gibt es als X7R und U2J. Reichelt hat nur X7R, Mouser auch U2J. Nach dieser Erläuterung hier https://ec.kemet.com/understand-ceramics-capacitance-over-temperature denke ich, dass ich mir mir U2J wesentlich weniger Probleme einheimse. Agn: Mni tnx! Martin
Possetitjel hat da völlig recht. Wenn Du die Werte anpasst, dann kommst Du mit einem günstigeren Wert aus den Du auch in 0805 Gehäuse kaufen kannst. Wenn es nur ein Prototyp ist, dann kannst Du drei 47nF Kondensatoren als Türmchen auf die Pads löten. Das ist der höchste Wert, den ich bei Mouser mit C0G Dielektrikum gefunden habe. http://www.mouser.de/ProductDetail/KEMET/C0805C473J3GACTU/?qs=sGAEpiMZZMs0AnBnWHyRQCn8zuuSDCGTzLS9MppiuHY%3d X7R würde ich für Timing Aufgaben nicht nehmen. Da ist die Temperaturdrift schon heftig.
Martin H. schrieb: > Vielen Dank für all Eure Tipps! > > Ich habe jetzt diesen hier gefunden: > > http://www.mouser.de/ProductDetail/KEMET/C1206C154... > > Die KEMET-Serie gibt es als X7R und U2J. Reichelt hat nur X7R, Mouser > auch U2J. > > Nach dieser Erläuterung hier > > https://ec.kemet.com/understand-ceramics-capacitan... > > denke ich, dass ich mir mir U2J wesentlich weniger Probleme einheimse. > > Agn: Mni tnx! > > Martin Nein, nimm die nicht! X7R ist ein Klasse-2-Kerko. Die verwenden Ferroelektrika und haben ekelige Nebeneffekte wie Sättigung (DC-Bias-Charakteristik) und einen miesen Temperaturgang. Du solltest wenn dann einen COG oder NP0 verwenden. Das sind Klasse-1 und daher ohne Ferroelektrika. Besser geeignet, weil weniger Dreckeffekte und stabiler. Nachteil: Kapazität ist kleiner bei gleicher Baugröße. Sonst gäbe es in dem Bereich schon auch Folienkondensatoren für SMD. Kuckst du hier: http://www.cde.com/resources/catalogs/FCP.pdf 0805 Folie bekommst du in bis zu 10nF. Vorsicht beim Löten, man sollte etwas aufpassen, die werden weich. Nicht mit der Pinzette zwerquetschen ;-) Alle haben das gleiche Problem: Toleranzen im %-Bereich. Die Frage ist: Stört das? Wie genau muss es denn sein?
Martin H. schrieb: > Ich hatte diesen Schaltungsteil erstmal so > übernommen, weil ihn viele ohne Nachdenken nachgebaut zu haben scheinen. Das ist die Pest am Internet.
Mark S. schrieb: > FolienCaps in SMD sind für DIY eher ungeeignet Wie kommst du darauf, daß das DIY ist, also Löten per Hand statt Löten im Durchlaufofen ? Er hat ja ohne Not SMD gewählt, das macht man ja nur wenn man bestimmte Stückzahlen (1000) überschreitet, und offenkundig braucht er etwas was auf die Lötpads passt, als DIY würde man immer problemlos einen normalen bedrahteten Kondensator die Beinchen so hinbiegen, daß man ihn auf die SMD Pads löten kann, und zudem hat er Platinen bestellt, das macht man bei so einer simplen Schaltung ja auch nur wenn man hohe Stückzahlen (zumindest ab 10) herstellen will, beim Einzelstück täte es die Lochrasterplatine. Nur weil er erst die Platine herstellen lässt bevor er Bauteile sucht ? Das passiert in manchen dämlichen Firmen, in denen ein debiler Verkäufer das Produkt einem Kunden für morgen versprochen hat und der Chef nun den Entwicklern Zeitdruck macht, ebenfalls. Martin H. schrieb: > Ich habe jetzt diesen hier gefunden: Wozu ? Selbst wenn die Platine schon da ist, täte es eine Anpassung der Widerstandswerte um doch noch einen http://de.rs-online.com/web/p/products/9155168/ einzubauen.
..weil gerade um verschiedene C-s geht..früher gab es mal ein ganzes Spektrum unterschiedlicher Cs mit unterschiedlichem TK um z.B. den TK von Spulen zu kompensieren.. Wie macht man das heute? C0G sollte TK bei 0 haben und X5R X7R will man für solche Sachen gar nicht erst ins Auge fassen... was gibts da also noch, es betrifft ja nicht nur SMD. Man nimmt einen Quarz und ne PLL? ..und für Filter? Gruß, Holm
Hurra schrieb: > Nein, nimm die nicht! > X7R ist ein Klasse-2-Kerko. Die verwenden Ferroelektrika und haben > ekelige Nebeneffekte wie Sättigung (DC-Bias-Charakteristik) und einen > miesen Temperaturgang. Hattest Du gesehen, dass es diese sowohl in X7R als auch in U2J gibt? http://www.mouser.de/ProductDetail/KEMET/C1206C154J5JACTU/?qs=sGAEpiMZZMuKfYsiLTIqmEHT%252b%252buSBehI9HDDl6Mu6GU%3d U2J sollte doch eigentlich gut genug sein, oder? Die wollte ich dann nehmen. KEMET hat auch eine U2J-Variante, die sie als "super stable" anpreisen, sie heisst dann "C1206X154J5JACTU", Datenblatt: http://www.farnell.com/datasheets/2204362.pdf Oder gleich 47 nF mit geänderten Widerstandswerten aus C0G, das passt sogar auf die jetzige Platine: http://www.mouser.de/ProductDetail/KEMET/C0805C473J3GACTU/?qs=sGAEpiMZZMs0AnBnWHyRQCn8zuuSDCGTzLS9MppiuHY%3d Martin
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Michael B. schrieb: > Mark S. schrieb: >> FolienCaps in SMD sind für DIY eher ungeeignet > > Wie kommst du darauf, daß das DIY ist, also Löten per Hand statt Löten > im Durchlaufofen ? > > Er hat ja ohne Not SMD gewählt, das macht man ja nur wenn man bestimmte > Stückzahlen (1000) überschreitet, und offenkundig braucht er etwas was > auf die Lötpads passt, als DIY würde man immer problemlos einen normalen > bedrahteten Kondensator die Beinchen so hinbiegen, daß man ihn auf die > SMD Pads löten kann, und zudem hat er Platinen bestellt, das macht man > bei so einer simplen Schaltung ja auch nur wenn man hohe Stückzahlen > (zumindest ab 10) herstellen will, beim Einzelstück täte es die > Lochrasterplatine. In der Tat ist es erstmal ein Prototyp. SMD habe ich genommen, weil im Zielgerät nur sehr wenig Platz zur Verfügung steht. Eine Lochrasterversion würde nicht hineinpassen. Außerdem wird es vermutlich ein Open-Hardware-Nachbauprojekt, da hilft eine Platine sehr. Nachdem drei Platinen dieser Größe (36x36mm) bei Osh Park nur knapp 10 Eur kosten, habe ich mir den Zwischenschritt eines Prototypen auf Lochrasterplatine oder Breadboard gespart und werde das gleich im finalen Layout debuggen. Natürlich dauert es etwas länger, gleich eine Platine zu machen, aber dafür kann man das Ergebnis dann leicht vervielfältigen und hat viel bessere Kontrolle über die elektrischen Eigenschaften der Signalwege etc. Auf jeden Fall vielen Dank! Martin
Wie warm wird denn deine Platine wirklich? https://en.wikipedia.org/wiki/Ceramic_capacitor#/media/File:MLCC-Cap-Temp-Klasse-2-Kurven-engl.svg Welche Spannung liegt über dem Kondensator an? Insbesondere X5/7/8R hat eine spannungsabhängige Kapazität, das kommt aber erst bei Spannungen von vielen Prozent der Nennspannung zum Tragen. Welche Anforderung hast du wirklich an die Kapazität und dessen Stabilität?
kk schrieb: > Wie warm wird denn deine Platine wirklich? > https://en.wikipedia.org/wiki/Ceramic_capacitor#/media/File:MLCC-Cap-Temp-Klasse-2-Kurven-engl.svg > Welche Spannung liegt über dem Kondensator an? Insbesondere X5/7/8R hat > eine spannungsabhängige Kapazität, das kommt aber erst bei Spannungen > von vielen Prozent der Nennspannung zum Tragen. > Welche Anforderung hast du wirklich an die Kapazität und dessen > Stabilität? Die Platine selbst wird wohl zwischen + 10 Grad und + 55 Grad warm (wegen Umgebungswärme - Betrieb des ganzen in der Sonne, und weil sich in der Nähe noch ein 1.4A-Step-Up-Wandler befindet). Die Center Frequency des Detektors beträgt laut Datenblatt des LMC 567 f = 1/(2.8 C R) Eine Änderung von C auf C' führt also zu einer neuen Frequenz f' = 1/(2.8 * C' * R) Da sind in Prozent f'/f = 1/(2.8 * C' * R) / 1/(2.8 C R) = C / C' Bei + 10 % hat man also 1 / 1.1 = 9 % Änderung, bei - 10 % 1/ 0.9 = 11 % Änderung. Die Schaltung soll mit Frequenzen zwischen 500 und 900 Hz arbeiten. Die Bandbreite der Erkennung liegt bei ca. 11 % der Frequenz (lt. Datenblatt) oder weniger, also +/- 25 bis +/-1 45 Hz. Sie wird eher noch enger sein, das Datenblatt habe ich in dieser Hinsicht aber nicht ganz verstanden. Wenn wir 5 - 10 % Temperaturvarianz über diesen Bereich bei X7R annehmen, ist der Einfluss in der Größenordnung der Bandbreite. Mit anderen Worten: Die Schaltung funktioniert nicht mehr richtig. Oder habe ich etwas übersehen?
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