Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Reparatur Solarwechselrichter


von asdfaswf (Gast)


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Hallo Community,

ich habe einen Solarwechselrichter (12V auf 230V, 2kW) vor mir bei dem 
die Ausgangsbrücke durchgebrannt ist. Den möchte ich nun gern 
reparieren, was an sich auch kein Riesenproblem darstellen sollte. Die 
Ausgangstransistoren sind 8 IRFP630 (meine ich mich zu erinnern, hab das 
Ding nicht vor mir), 4 davon sind noch intakt also kann man vorerst mit 
denen arbeiten (waren je 2 parallel).

Leider hat auch die Steuerplatine welche die Gatesignale erzeugt etwas 
abbekommen (siehe Foto). Ich habe die Schaltung vom PCB rekonstruiert 
und muss nun die Bauteile ersetzen. Das einzige Problem ist dabei der 
Bipolartransistor im Highside-Treiber (im Bild eingekreist). Da die 
Schaltung doppelt vorhanden ist kann ich auf dem noch nicht verbrannten 
die Aufschrift "3 0" ablesen. Hat jemand einen Hinweis um was für einen 
Typen es sich hier handeln könnte? Ansonsten werde ich mir den nächst 
besten einigermassen passablen Ersatztypen besorgen.

Auch auf der Platine ist ein IC mit der Aufschrift "324". Gehe ich 
richtig der Annahme, dass es sich hier um einen LM324 handelt? Die 
Pinbelegung würde passen.

Allgemein muss ich zugeben, dass ich von dem Teil recht überrascht bin. 
Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass in so einem Wechselrichter 
nicht irgendwo ein Mikroprozessor arbeitet. Die Gatesignale werden über 
eine astabile Kippstufe erzeugt, die einzigen ICs im ganzen Gerät sind 
Operationsverstärker. Ist das bei den Billig-Chinakrachern üblich? Ist 
das wirklich billiger als einen Mikroprozessor zu verwenden? Ganz zu 
schweigen dass ich die an der Spannungsfestigkeit der verwendeten 
Bauteile ein bisschen Zweifel hege. 300V über einen SOT23 Transistor zu 
sperren finde ich doch etwas abenteuerlich.

Das Power-PCB ist ein 2 lagiges PCB, auf Dinge wie die Reduktion von 
parasitären Induktivitäten wurde grosszügig verzichtet, die 
aufgespannent Leiterschleifen sind riesig. Der Zwischenkreiskondensator 
ist über ewig lange Leiterzüge, eine Schmelzsicherung und einen 
bedrahteten Shuntwiderstand an die Transistoren angebunden. Die 
Gateleitungen für die 12V Seite gehen einmal um das ganze PCB herum.

Das Hochsetzen der DC Spannung von 12V auf ca 300V geschieht mit 6 
Transformatoren die alle einen eigenen Brückengleichrichter haben und 
den selben Kondensator speisen. Mich wundert, dass die 
Leistungsaufteilung zwischen den Transformatoren eingiermassen 
gleichmässig ist. Zudem war ich auch immer der Meinung dass diese 
Wechselrichter potential getrennt sind, hier habe ich aber gesehen dass 
der Minuspol der Eingangsspannung mit dem Minuspol des 
DC-Zwischenkreises verbunden ist.

Sollte Interesse bestehen kann ich gerne noch Fotos und eventuell auch 
den kompletten Schaltplan des Geräts hier reinstellen.

von hinz (Gast)


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von asdfaswf (Gast)


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Den könnte man nehmen, sieht ganz passabel aus. Kommst du aufgrund des 
Aufdrucks auf den?

Sind die Codes auf den SMD Transistoren überhaupt für irgendwas 
brauchbar? Ich hab nicht viel zu denen gefunden.

von Nikolai H. (Gast)


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Der astabile multivibrator ist laut deinem Schaltplan auf 60,125Hz 
deminsioniert...

von Reparateur (Gast)


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Wenn ich mir das Foto der Leiterplatte genau anschaue, dann sind links 
unten einige Leiterbahnen in Mitleidenschaft gezogen worden. Und auch 
eine Diode (rechts unterhalb des roten Kreises, an den defekten 
Leiterbahnen) sieht nicht gesund (weil schwarz) aus ...
Es ist zu befürchten, dass noch mehr Bauteile den Geist aufgegeben 
haben.

von hinz (Gast)


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asdfaswf schrieb:
> Den könnte man nehmen, sieht ganz passabel aus. Kommst du aufgrund
> des
> Aufdrucks auf den?

http://www.1688eric.com/en/product.aspx?id=350843


> Sind die Codes auf den SMD Transistoren überhaupt für irgendwas
> brauchbar? Ich hab nicht viel zu denen gefunden.

Suche nicht nach Code, sondern nach Marking oder Branding.

von asdfaswf (Gast)


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Nur wenn R15 klein ist. Der ist aber verkehrt herum eingelötet, so dass 
man den Wert nicht ablesen kann. Ich frage mich sowieso wieso der 
Multivibrator nicht an der selben Betriebsspannung hängt wie der OPV. 
Ich dachte eventuell ist das eine Schaltung die zeitverzögert hochfährt 
damit beim Einschalten keine undefinierten Brückenzustände auftreten.
Aussderm sollte der Wechselrichter eigentlich einen "modifizierten 
Sinus" ausgeben, also sowas:
https://goo  .gl/images/UgqMiZ
die obige Schaltung macht das aber nicht, es sei denn über Pin 5 kommt 
noch ein Signal das den Ausgang periodisch "dunkeltastet". Das halt ich 
aber für unwahrscheinlich.

von asdfaswf (Gast)


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hinz schrieb:
> Suche nicht nach Code, sondern nach Marking oder Branding.

Werde ich mir merken.

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