Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Mikrocontrollerprogrammierung für Anfänger


von Lukas (Gast)


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Hallo,

ich studiere derzeit Software Engineering, und habe seit diesem Semester 
einen Kurs, der sich mit Mikrocontrollerprogrammierung, und Sensoren 
etc. auseinander setzt.

Bei der erstem Vorlesung hat uns der Prof am Ende ein AVR STK600 (Atmega 
2560) und ein 2x16 LCD Display in die Hand gedrückt, und gemeint wir 
sollen bis nächste Woche ein kleines Programm mit LCD - Ausgabe (in C) 
schreiben.

Da ich kompletter Neuling auf diesem Gebiet bin (bis auf 2 
Veranstaltungen zu Signalverarbeitung) wollte ich mich im Netz schlau 
machen, jedoch finde ich nicht die Infos die ich brauche, oder kann 
damit nicht umgehen (zu komplex, oder unverständlich für Leihen) und 
werde von Schaltbildern etc. erschlagen.
Meine Frage ist nun: Kennt ihr ein paar gute Quellen (Internetseiten, 
Bücher etc.) die Einsteigerfreundlich sind, und einen Schritt für 
Schritt an dieses Thema heran führen? Das fängt schon damit an, dass ich 
nicht weiß wie ich den LCD Display überhaupt an das Board anschließen 
muss, ohne irgendwas zu beschädigen. Ein Einsteigertutorial für C 
(ausgelegt für Mikrocontroller) wäre auch sehr hilfreich, falls jemand 
ein gutes kennt.

Ich würde mich über schnelle Antworten sehr freuen :)

von Cyblord -. (cyblord)


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Lukas schrieb:
> Hallo,
>
> ich studiere derzeit Software Engineering, und habe seit diesem Semester
> einen Kurs, der sich mit Mikrocontrollerprogrammierung, und Sensoren
> etc. auseinander setzt.
>
> Bei der erstem Vorlesung hat uns der Prof am Ende ein AVR STK600 (Atmega
> 2560) und ein 2x16 LCD Display in die Hand gedrückt, und gemeint wir
> sollen bis nächste Woche ein kleines Programm mit LCD - Ausgabe (in C)
> schreiben.

Unrealistisch. Nach der 1. Vorlesung soll binnen einer Woche ein µC 
Programm entwickelt werden? Ohne dass dazu irgendwas vorher beigebracht 
wurde? Erzähl doch nichts!

Außerdem weiß ich ja nicht wie Vorlesungen so im neuen Bologna Zeitalter 
ablaufen, aber bei uns waren Vorlesungen rein theoretischer Natur. 
Praktische Dinge gab es, oh Wunder, in Praktikas und sog. "Laboren".

Und dass ein prof. in einer Vorlesung Hardware austeilt (wie viele 
hundert Stück waren das?) hab ich auch noch nicht gesehen.
O tempora, o mores.

von Thomas H. (thoern)


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Hi,

die besten Tutorials die ich kenne sind hier:
https://newbiehack.com/MicrocontrollerTutorial.aspx

Dann fängst du am besten mit "MCU First Program" an und machst ein paar 
weitere Tutorials. Irgendwann landest du bei "First LCD Program". 
Vermutlich kannst du auch ein paar zwischendurch überspringen.

Wenn du die Tutorials abarbeitest, bist du fit. Je nach
Vorbildung solltest du aber in einer Woche mit diesen Tutorials ziemlich 
weit kommen.

Das ist alles bestens mit Videos erklärt. Englisch solltest du aber 
verstehen.

Gruß,
thoern

: Bearbeitet durch User
von Johannes S. (Gast)


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hier gibts auch noch das hauseigene Tutorial: 
https://www.mikrocontroller.net/articles/AVR-Tutorial
incl. LCD Ansteuerung. Für solche Komponenten sollte man einen Blick in 
das zugehörige Datenblatt werfen.

von Stefan F. (Gast)


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Wenn du den LCD treiber in der Zeit auch noch selbst programmieren 
sollst, tust du mir Leid.

Im meinem Einsteiger Buch 
(http://stefanfrings.de/mikrocontroller_buch/index.html) ist das eins 
der letzten Kapitel. Allerdings kannst du vermutlich die Hälfte der 
Grundlagen von Band 1 überspringen und bei Band 2 die Vorstellung von 
coolen IC's und Grundschaltungen auslassen. Dann schaffst du es 
vielleicht, das ganze innerhalb von 4 Tagen durchzuarbeiten.

In meinem Buch verwende ich hauptsächlich inen ATtiny13 und einen 
Arduino Nano, Du kannst das alles aber auch mit dem STK nachvollziehen. 
Im grunde genommen sind die Unterschiede nur eine Frage von mehr oder 
weniger I/O Pins.

Das von Johannes genannte Tutorial solltest du auf jeden Fall lesen. Da 
stehen viele wissenswerte Details drin, die ich in meinem Buch gar nicht 
erwähne.

von A.. P. (arnonym)


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Hallo Lukas,

ich finde es ebenfalls sehr unwahrscheinlich, dass man einem Studenten 
ein Controller-Board vor die Füße schmeißt ohne vorher ausreichend 
Grundlagenwissen vermittelt und Literatur an die Hand gegeben zu haben. 
Für viel wahrscheinlicher halte ich es, dass man bereits genug an die 
Hand bekommen und einfach dieses Grundlagenwissen noch nicht 
verinnerlicht hat.

Ich studiere selber technische Informatik und hatte erst im 4. Semester 
eine Projektarbeit mit zwei anderen Kommilitonen und einer trivialen 
Aufgabenstellung, für die wir 8 Wochen (!) Zeit hatten. Vorangegangen 
waren ausreichend Vorlesungen zu Mathematik, Rechnernetzen, Digitalen 
Schaltungen, Algorithmen und Datenstrukturen u.v.m.

Wenn du also tatsächlich so unter Zeitdruck stehst und etwas abliefern 
musst, so kommt für dich wahrscheinlich nur die Copy & Paste-Lösung 
infrage. Denn mit den Voraussetzungen, wie du sie beschreibst, wirst du 
in einer Woche wohl kaum was lernen und am Ende mit nichts dastehen.

Schnapp dir also irgendein Tutorial, wo ein LCD - höchstwahrscheinlich 
einer mit einem H44780-Controller drauf (schreib dir die Bezeichnung 
besser auf ;) ) - und schau, wie der an dein STK600 geklemmt wird. 
Häufig findest du ein Tutorial, wo du keinen Schaltplan lesen musst, 
sondern mit einer einfachen Tabelle beschrieben ist, welcher LCD-Pin an 
welchen Controller-Pin kommt. Dann nimmst du den Code von diesem 
Tutorial, flashst ihn und freust dich, dass es läuft. Dann kannst du 
anfagen, die ausgegebenen Texte in dem Code zu verändern, bis im Display 
das steht, was dein Prof/Tutor sehen will. Zum Schluss sorgst du am 
besten noch dafür, dass dein Prof nicht erfährt, dass du diesen Code 
einfach nur kopiert hast.

Wenn du danach noch was lernen möchtest, fängst du am besten mit dem AVR 
C-Tutorial hier bei Mikrocontroller.net an. Damit habe ich selber vor 
Jahren, damals genauso ein Laie wie du jetzt, angefangen zu lernen und 
kam schnell voran (also eigentlich habe ich mit dem ASM-Tutorial 
angefangen, um zu verstehen, was in einem Controller überhaupt 
passiert). Und ich möchte dabei hervorheben, dass ich damals wirklich 
noch blutiger Anfänger war, d.h. mein Studium lag noch in weiter 
Zukunft, Assembler war ein völliges Fremdwort für mich und ich hatte bis 
dahin noch keine einzige Zeile C geschrieben und hatte nicht die 
leiseste Ahnung, wie der Code überhaupt auf einen Controller kommt. Ich 
hatte nur etwas Programmiererfahrung in Delphi.

Damit will ich sagen, dass die Ausrede, du hättest nichts geeignetes für 
einen Laien gefunden, nicht gilt. Es gibt zigtausend gute Anleitungen 
und einige Hundert sehr gute Anleitungen im Netz, die beschreiben, wie 
man deine Aufgabe löst. Die Sucharbeit musst du schon selber machen, 
denn von nichts kommt nichts, und darüber hinaus wissen wir nicht, was 
du für ein Lerntyp bist (lernst du besser durch langen Fließtext und 
Quellcode-Studium oder eher durch Bilder und Video-Tutorials?) Das musst 
du schon selber für dich wissen :)

Freundlichen Gruß

: Bearbeitet durch User
von Leroy M. (mayl)


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Ansonsten gibts noch Arduino "für Doofe"* mit super Tutorials bezüglich 
dem Anschluss der Hardware und den Grundprinzipien der 
Displayansteuerung.

An diesen kann man sich durchaus orientieren, aus Funktionen der Libs 
kann man sich ein nettes Strukturgramm basteln und es dann 
nachprogrammieren.

Da ändert sich ja physikalisch nix und C bleibt C. Man muss da halt "nur 
noch" eine Ebene tiefer gehen und ein paar Register beglücken.


Vorallem hat ein blutiger Anfänger vermutlich keinen Durchblick, wie die 
Programme ablaufen müssen, damit sie wie gewünscht funktionieren.
Deswegen ist es durchaus sinvoll sich an eine funktionierende Vorlage 
anzulehnen.
Zumindest so lange, bis man sich die Art zu denken angewöhnt hat, die es 
braucht um gut strukturierte Programme schreiben zu können.

*Für Doofe ist keine Beleidigung gegenüber Aruinonutzer. Es soll halt 
nur verdeutlichen, dass viele der Tutorials ziemlich anfängerfreundlich, 
nahezu idiotensicher, sind. Der Beginner ist immer, mangels Wissen und 
Erfahrung doof, da müssen wir alle durch, wenn wir uns mit Neuem 
beschäftigen.

: Bearbeitet durch User
von Jack (Gast)


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Könnte es sein, dass der Herr Professor ein paar angeberische Softwerker 
in ihre Schranken verweisen wollte?

von Georg M. (g_m)


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Lukas schrieb:
> Bei der erstem Vorlesung hat uns der Prof am Ende ein AVR STK600 (Atmega
> 2560) und ein 2x16 LCD Display in die Hand gedrückt, und gemeint wir
> sollen bis nächste Woche ein kleines Programm mit LCD - Ausgabe (in C)
> schreiben.

https://www.youtube.com/watch?v=MqbUQFLsZgE

https://www.youtube.com/watch?v=Jwx6_k0rvOQ

usw.

von Lukas A. (lukas_a)


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Also erstmal vielen Dank für die schnelle, und umfassende Hilfe. Das mit 
der Aufgabe wurde evtl falsch verstanden. Ich hatte 2 Veranstaltungen, 
in denen es aber hauptsächlich um logische Schaltungen, Automaten etc. 
geht, aber ich denke dass der Prof es so gemeint hat, dass wir uns da 
mal einarbeiten sollen, und uns das anschauen sollen, jedoch nicht dass 
die Aufgabe sehr komplex sein muss (ein hello world oder ein einfaches 
Programm / Ausgabe auf dem Display würde wahrscheinlich reichen).

Trotzdem danke nochmal, ihr habt mir schon viel geholfen

: Bearbeitet durch User
von Jim M. (turboj)


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Lukas schrieb:
> Bei der erstem Vorlesung hat uns der Prof am Ende ein AVR STK600 (Atmega
> 2560) und ein 2x16 LCD Display in die Hand gedrückt, und gemeint wir
> sollen bis nächste Woche ein kleines Programm mit LCD - Ausgabe (in C)
> schreiben.

..und hat vermutlich ein einem Nebensatz erwäht wo ihr Beispielcode von 
der Uni Webseite laden könnt. Korrekt funktionierende LCD Treiber 
schreibt ein Anfänger nicht mal eben so einfach.

Ansonsten fängt man mit einer blinkenden LED an: Das ist eins der 
einfachst möglichen Programme und soll zeigen dass die Toolchain (IDE, 
Compiler etc.) inklusive flashen des Controllers funktioniert. Das alles 
sollte in den Unterlagen des Kurses haarklein beschrieben sein...

von Lothar (Gast)


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Soll das heißen der Prof. hat für jeden der 30+ Studenten so ein Kit? 
Und wenn eines kaputt geht wird nachgekauft? Da muss ja Geld vorhanden 
sein. Zumal es wesentlich billigere Kits - sogar mit Debugger - für 8051 
oder ARM gibt. Es gibt sogar das Arduino Zero mit Debugger drauf.

von Lukas A. (lukas_a)


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wir sind nur 7 Leute im Kurs, da geht das schon ;D

von Jemand (Gast)


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Hallo

da frage ich mich als jemand der nie studiert hat - warum gibt es 
eigentlich Universitäten?

Ja ist natürlich etwas ketzerisch gemeint, aber eine Aufgabe ist es doch 
Menschen etwas bei zu bringen, zu erklären, und bei Problemen zu helfen.
Wenn solch ein Vorgehen wie es der TO beschreibt, und wie man es immer 
wieder auch wo anders lesen und in Videos sehen kann, aber der Wahrheit 
entspricht, könnte man doch, zumindest am Anfang, auf die Universität 
verzichten da man sowieso alles selbst herausfinden und sich erarbeiten 
muss - teure (für den einzelnen Studenten) könnte ja direkt auf 
Leihbasis, wie es rudimentär sogar schon in manchen öffentlichen 
Bibliotheken gemacht wird, den Studenten mitgegeben werden.

Ganz generell und natürlich nur von Außen betrachtet kommt es mir vor 
als wenn bei (technischen?) Universitäten und artverwandten 
Bildungseinrichtungen nur Druck ausgeübt wird und Nettigkeit und echte 
Hilfe Fremdworte sind.

Das es auch anders geht zeigen die Allgemeinbildenden Schulen bis etwa 
zur 9 oder 10 Klasse und die Beruflich Fortbildung, innerbetriebliche 
und externe  Schulungen und ähnliche Veranstaltungen.

Jemand

von M. K. (sylaina)


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Jack schrieb:
> Könnte es sein, dass der Herr Professor ein paar angeberische Softwerker
> in ihre Schranken verweisen wollte?

Und diesen Angebern auch noch ein STK600 an die Hand gibt? Eher 
unwahrscheinlich.

Lukas A. schrieb:
> wir sind nur 7 Leute im Kurs, da geht das schon ;D

Der Prof hat also kein Problem damit an 7 beliebige Stundenten 7 STK600 
(> 200 Euro/Stück) auszugeben, die besten Chancen haben, die Teile zu 
schrotten? Das ist kaum zu glauben.

Dazu dann noch die Aufgabe, die recht komplex ist, in einer Woche zu 
schaffen? Bei uns war es so, dass wir zuerst im Labor ein Programm 
schreiben sollten, dass schlicht eine LED ein- und ausschalten sollte, 
das beliebte "Hello Word" für Mikrocontroller: Der Blinker. Euer Prof 
scheint da ein ziemlich fieser Kerl zu sein.

Tutorial gibts hier auf der Seite: 
https://www.mikrocontroller.net/articles/AVR-GCC-Tutorial/LCD-Ansteuerung

Das findet man ganz leicht indem man bei Google "AVR LCD Tutorial" 
eingibt, es ist dann der erste Treffer, den Google findet. Da du schon 
diese Aufgabe offenbar nicht meistern konntest wäre ich fast geneigt dir 
ein anderes Studium zu empfehlen.

von M. K. (sylaina)


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Jemand schrieb:
> Ja ist natürlich etwas ketzerisch gemeint, aber eine Aufgabe ist es doch
> Menschen etwas bei zu bringen, zu erklären, und bei Problemen zu helfen.

Studium bedeutet sich selbst etwas beizubringen, das Lernen zu lernen. 
Der Prof zeigt nur in welche Richtung man gehen soll, den Weg muss man 
dann selbst beschreiten und am Ende wird man darüber quasi ausgefragt 
als Kontrolle, ob man den Weg auch wirklich gegangen ist und sich nicht 
nur die Wegbeschreibung dazu durchgelesen hat.
Zu meiner Zeit jedoch, so vor 15-20 Jahren, konnte man mit Problemen 
aber auch durchaus den Prof fragen und er erklärte dann...sofern er auch 
gemerkt hatte, dass man sich wirklich mit dem Thema beschäftigt hatte 
(und das merkt man sehr schnell ob sich jemand mit einem Thema 
beschäftigt hat oder nicht).

von Der Andere (Gast)


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Jemand schrieb:
> da frage ich mich als jemand der nie studiert hat - warum gibt es
> eigentlich Universitäten?

Eine Uni ist keine Schule. Wenn du auf eine Uni gehst solltest du in der 
Lage und Willens sein dir Wissen selbst beizubringen.
Deshalb heisst es auch "VORLESUNG" und nicht "Unterricht".

Jemand schrieb:
> Das es auch anders geht zeigen die Allgemeinbildenden Schulen bis etwa
> zur 9 oder 10 Klasse

In dem Stil würde ein E-Technik oder Informatik Studium 20 Jahre dauern!

von 6a66 (Gast)


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Jim M. schrieb:
> Korrekt funktionierende LCD Treiber
> schreibt ein Anfänger nicht mal eben so einfach.

Völlig überzogen.

Hier geht es um
a) Wie funktioniert das Display (8 bit parallel, /WE, /CS, Dotmatrix).
b) Welche Initialisierung muss ich machen (Delayschleife 1ms, eine Hand 
voll Werte)
c) Wie wackle ich mit den Ports um ein /WE und ein /CS zu erzeugen 
(Bitoperationen)
d) Wie schreibe ich ein Unterprogramm das ein Zeichen auf das Display 
schiebt
e) Wie kann ich das ganze in ein Programm für ein "Hello!" bringen.

Und: Wie bin ich organisiert um diese Tasks einigermaßen vernünftig 
abzuarbeiten um nächste Woche im Praktikum tatsächlich mit einem 
eingermaßen vernünftigen Programm aufzuschlagen und dort mir in 90min 
nicht alles von Praktikumsbetreuer vorkauen lassen zu müssen bis ich es 
verstanden habe (und das x Anzahl der Praktikanten).

rgds

von Einer K. (Gast)


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Als Arduino Jünger, mit fundiertem Halbwissen, würde ich natürlich zur 
Arduino IDE greifen.

In ca 1/2 Stunde ist eine Board Definition für den ATMega2560 am STK600 
angepasst/geschrieben. Wenn der Sensor nicht zu exotisch ist, dann hat 
man die Sensorwerte nach ca einer weiteren Stunde auf dem Display.
Gut, das geht nur mit etwas Vorwissen, und unter Nutzung der übliche 
Arduino Libs.

Zeitaufwand insgesamt nicht über 2 Stunden.

----
Fängt man allerdings bei Null an...
1. C lernen
2. Umgang mit IDE/Toolchain lernen
3. Datenblatt von ATMEGA2560, STK600, Display und Sensor lesen UND 
verstehen.
4. Programm vollständig selber schreiben

Dann ist 1 Woche, nicht zu schaffen.
Das geht in die Monate.

Ich behaupte:
Das Problem ist also nicht die Anwendung selber, sondern die da rund rum 
nötigen Grundlagen.

von Nogler (Gast)


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Die Aufgabe hat vermutlich nur einen erzieherischen Wert.

Da spazieren die Sprösslinge in die Vorlesung, meinen sie seien die 
Kings weil sie das Abitur bestanden haben und meinen sie könnten alles.

Mit so einer Aufgabe möchte der Prof erzielen dass die Leute realisieren 
"ich bin doof".

Aber ganz ehrlich: So schwer ist das nicht. Das sollte man sich locker 
in einer Woche erarbeiten können, es gibt hervorragende Anleitungen und 
zudem spricht nichts dagegen ein fertiges Grundgerüst zu nehmen. Für 
Sensoren und Display gibt es garantiert fertige Bibliotheken.

von Thomas E. (picalic)


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Nogler schrieb:
> Aber ganz ehrlich: So schwer ist das nicht. Das sollte man sich locker
> in einer Woche erarbeiten können

Das meine ich auch! Zumal von Sensoren oder einem "echten" Treiber für's 
Display ja gar nicht die Rede ist! Es würde nach seiner Beschreibung ja 
schon reichen, da irgendwie ein paar Zeichen auf's Display zu bringen. 
Ich wüsste gar nicht, womit man sich dafür eine Woche lang beschäftigen 
sollte!

6a66 hat das oben in seinem Post ja ganz gut beschrieben, was zu machen 
ist.

: Bearbeitet durch User
von 6a66 (Gast)


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Nogler schrieb:
> Die Aufgabe hat vermutlich nur einen erzieherischen Wert.
>

Yep

> Da spazieren die Sprösslinge in die Vorlesung, meinen sie seien die
> Kings weil sie das Abitur bestanden haben und meinen sie könnten alles.
>

Nicht Alle

> Mit so einer Aufgabe möchte der Prof erzielen dass die Leute realisieren
> "ich bin doof".

Keineswegs. Normalerweise geht das Semster nicht damit an, dass der Prof 
Evalboards verteilt. Sondern da kommt schon mal eine Bemerkung wie "Wir 
werden das und das machen, und da braucht Ihr ... Kenntnisse". Wer 
zuhört und nicht nur ins Skript schaut, der hat hat schon mal die IDE 
runtergeladen und mal damit gespielt bevor es in das erste Praktikum 
geht. Und - oh - da gibt es ja SOOO viele Praktika.
Wer aber meint er sitzt das Praktikum ab der muss schnell realisieren 
dass das nicht so geht. Ob er dann den Schluss zieht "Mann, war ich 
doof" oder das ganze dem Prof zuschiebt ist eben auch Lerneffekt.

rgds

von A.. P. (arnonym)


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Jemand schrieb:
> da frage ich mich als jemand der nie studiert hat - warum gibt es
> eigentlich Universitäten?

Wie bereits einige Vorredner gesagt haben: um das Lernen zu lernen! Das 
es bei einer solchen vermeintlich banalen Angelegenheit eklatante 
Defizite gibt, merke ich jeden Tag an nicht wenigen Kommilitonen, die 
sich die einfachsten Informationen nicht besorgen können - selbst wenn 
diese in fetter roter Schrift auf einem Info-Bildschirm vor ihnen 
blinken.

Nach meinem Empfinden ist dies besonders bei den frischen Schulabgängern 
der Fall, weniger bei bereits berufserfahrenen Menschen. Die 
"Frischlinge" (so bezeichne ich die Schulabgänger jetzt mal) sind es 
gewohnt, dass ihnen der Lehrer (was der Professor ja nun keinesfalls 
ist) ständig den Hintern hinterher trägt und eben alles vorkaut und zur 
Not zusieht, dass alle auf dem gleichen Stand bleiben. Dem Prof ist das 
relativ egal und ihn kümmert es wenig, wie schnell man mit dem Stoff 
persönlich voran kommt und ob man es denn nun begriffen hat. Dafür hat 
man das nötige Werkzeug, die Unterlagen und Hilfsformate, wie z.B. 
Tutorien, an die Hand bekommen. Wer das nicht für sich zu nutzen weiß, 
hat wahrscheinlich das Konzept dieser gesamten Institution Hochschule 
nicht verstanden.

Daher darf eine Hochschule/Uni nicht einfach als Fortsetzung der Schule 
verstanden werden mit gesteigertem Schwierigkeitsgrad und ansonsten 
gleichem Vorgehen. Die Aufgabe der Hochschule ist es, dem Menschen 
beizubringen, wie er sich in seinem gewählten Studiengang die nötigen 
Informationen selbst besorgt, um später neues Wissen daraus zu schaffen 
(daher ja auch "Wissenschaft"). Und das eben unter Verwendung 
wissenschaftlicher Standards. Dafür stellt einem die Hochschule die 
entsprechenden Einrichtungen und Netzwerke zur Verfügung, die man für 
ebendieses Selbstlernen benötigt. Selbstlernen besteht schließlich nicht 
nur, wie du vielleicht meinst, aus dem bloßen Selbststudium zuhause 
durch das Lesen von Texten, sondern eben auch durch das praktische 
Lernen an (technischen) Einrichtungen, die sich eben kaum eine 
Privatperson leisten könnte. Oder möchtest du von einem Menschen am Hirn 
operiert werden, der seine medizinischen "Kenntisse" nur durch das 
Sezieren von Fröschen zuhause erlernt hat? Und auch was das theoretische 
Wissen in Form von Texten oder Vorlesungen angeht, so gibt es auch da 
gravierende Unterschieden zu dem, was man aus dem Internet herausfindet. 
Ich habe schon oft erfahren, dass es bestimmte Informationen in der Form 
einfach nicht im Netz zu finden gibt. Da war ich froh, dass ich einen 
Professor oder Tutor hatte, der mir diese nützliche Information 
vermittelt hat.

Natürlich lässt sich über Themen, wie die Betrueuungsdichte von 
Studenten im deutschen Hochschulsystem oder dass Hochschulen gefühlt 
immer mehr dazu tendieren über wirtschaftliche Faktoren, wie 
hochdotierte Forschungsaufträge, statt über Wissen miteinander zu 
konkurieren, streiten. Das lässt Meiner Meinung nach aber immer noch 
nicht das Argument zu, Hochschulen seien überflüssig, weil man 
schließlich ja auch zuhause lernen könnte, statt sich von jemandem "da 
vorne berieseln" zu lassen. Hochschule ist eben doch noch mehr, als nur 
das.

Gruß

: Bearbeitet durch User
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