Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Raspi Zero W mit instabiler Spannungsquelle betreiben


von Michael J. (doppelhertz)


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Hallo zusammen,

ich arbeite gerade an einem Projekt bei dem ich einen Raspi Zero W in 
meinen alten Beamre einbauen möchte. Dazu habe ich die Platine des 
beamers untersucht und zwei Spannungsquellen mit 5V gefunden.

1. Stromversorgung der Lüfter
     - nur geschaltet wenn Lüfter aktiv, d.h. ab Einschalten bis ca. 
1min nach Ausschalten
     - kann Raspi nicht versorgen, d.h. wenn Raspi angeschlossen startet 
er alle 1-10s neu. Ursache sind vmtl Spannungsschwankungen (mit 
Multimeter gemessen, ~ +- 0,4V)

2. Stromversorgung der Platine
     - führt immer Strom wenn Beamer eingesteckt ist (auch im Standyby 
bzw Aus)
     - kann Raspi versorgen (getestet, läuft)

Nun möchte ich allerdings, dass der Raspi automatisch mit dem Beamer 
startet und während der Beamer aus ist nicht mit dem Strom verbunden ist 
(manuelles herunterfahren des Raspi bei runterfahren des Beamers ist 
ok). D.h. die Stromversorgung über den Lüfter wäre theoretisch perfekt 
wenn sie denn stabil wäre.

Nun habe ich zwei Ideen wie ich das lösen könnte

1. Spannungsschwankungen in den Griff bekommen (evtl über Kondensator?)
2. Mit Stromversorgung über Lüster ein Relais schalten und damit dann 
die Stromversorgung der Platine zum Raspi schalten.

Leider kenne ich mich nicht sonderlich gut aus mit Elektronik (nur 
minimal am Rande des Informatikstudiums). Spontan würde ich den 2. Weg 
vorziehen denn vmtl ist die Stromversorgung der Lüfter nicht für die 
zusätzliche Last des Raspi ausgelegt. Könnte ich z.B. dieses Relais 
benutzen? 
https://www.conrad.de/de/printrelais-5-vdc-10-a-1-schliesser-hongfa-hf46f-g005-hs1-1-st-507538.html

Wenn ja, gäbe es bei der Beschaltung außer der Freilaufdiode noch etwas 
zu beachten oder wäre das tatsächlich so einfach wie ich es mir 
vorstelle: + und - von Lüfter zur Spule, und den + von Beamer-Platine 
über das Relais zum Raspi?

Wäre klasse etwas Feedback zu kommen von jemanden der sich besser 
auskennt als ich. Für andere Vorschläge bin ich natürlich auch immer 
offen.

von Noch einer (Gast)


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Punkt 2 hat noch den Vorteil, du kannst den Raspi sauber runterfahren.

Die Lüfterspannung an einen Eingangspin. Das Relais an eine Verknüpfung 
- Relais sowohl über Lüfterspannung als auch über Raspi-Ausgangspin 
eingeschaltet. Dazu einen Deamon, der einen Shutdown macht, wenn die 
Lüfterspannung 1/10 Sekunde fehlt.

von Michael J. (doppelhertz)


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Danke für den Hinweis, das wäre tatsächlich ein nettes Feature. Für den 
Anfang würde ich das allerdings mal außen vor lassen und davon ausgehen, 
dass ich den Raspi immer manuell runter fahre bevor ich den Beamer 
ausschalte. Da ich nicht so fit bin mit Elektronik mach ich lieber 
erstmal kleine Schritte.

Würde der 2. Ansatz denn so einfach wie ich mir das vorstelle 
funktionieren? Ich habe auch grade mal einen Schlatplan dazu gezeichnet. 
U_L if die Spannung am Lüfter, U_P an der Platine.

von tty (Gast)


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Michael J. schrieb:
> und davon ausgehen,
> dass ich den Raspi immer manuell runter fahre bevor ich den Beamer
> ausschalte. Da ich nicht so fit bin mit Elektronik.

Wozu benötigst du dann den Raspi ?


Noch einer schrieb:
> Die Lüfterspannung an einen Eingangspin.
Das würde ich unterlassen, das überlebt dein Raspi nicht.


Such dir einen Kumpel, der sich mit Elektronik auskennt.

LG

von Michael J. (doppelhertz)


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> Wozu benötigst du dann den Raspi ?

Auf dem Raspi läuft OpenELEC/Kodi und damit spiele ich Videos vom 
Netzwerklaufwerk direkt auf dem Beamer ab.

>> Die Lüfterspannung an einen Eingangspin.
> Das würde ich unterlassen, das überlebt dein Raspi nicht.
Wieso sollte das den Raspi beschädigen? Die Spannung vom Lüfter würde 
immer nur an die Spule im Relais gehen, d.h. nie mit dem Raspi verbunden 
werden. Sie soll lediglich dazu dienen festzustellen wann der 
eigentliche Stromkreis geschlossen werden soll.

> Such dir einen Kumpel, der sich mit Elektronik auskennt.
Das versuche ich hier doch gerade. Im persönlichen Umfeld habe ich 
niemanden den ich fragen kann sonst hätte ich das schon getan.

von Stefan F. (Gast)


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Vielleicht ist eine Master-Slave Steckdose für Dich die bessere Lösung. 
Denn dann kannst du bereits handelsübliche fertige Komponenten zusammen 
stecken.

von Michael J. (doppelhertz)


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Der Raspi ist im Moment schon im Gehäuse des Beamers verbaut und wir 
über die Spannungsversorgung der Platine betrieben. Von daher hilft eine 
Master-Slave Steckdose hier nicht. Im Moment funktioniert ja schon alles 
nur muss ich um den Raspi nachdem ich ihn runtergefahren habe den Beamer 
kurz vom Strom trennen und neu verbinden damit der Raspi wieder startet. 
Daher suche ich hier nach einer Lösung den Raspi automatisch zu starten 
wenn der Beamer eingeschaltet wird, d.h. Strom an den Lüftern anliegt.

Ich würde mich freuen wenn sich jemand wirklich mal zu den beiden von 
mir genannten Vorschlägen äußern würde anstatt zu versuchen mich hier 
direkt wieder zu verscheuchen weil ich nicht vom Fach bin. Ich vermute 
dass die Lösung mit dem Relais wohl nicht so kompliziert ist, dass ich 
das nicht mit etwas Unterstützung hin bekommen sollte. Da kann ich mich 
aber auch täuschen...deshalb hätte ich ja gerne Feedback dazu.

von Stefan F. (Gast)


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Dann versuche das doch so, ich finde den Vorschlag mit dem Relais gar 
nicht so schlecht.

von Michael J. (doppelhertz)


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Die Frage ist ob die Schaltung wie oben beschrieben so funktionieren 
würde oder ob ich z.B. irgendwas wichtiges vergessen oder falsch gemacht 
habe. Um das zu beurteilen fehlt mir das Fachwissen, daher meine Frage 
hier ;)

von Stefan F. (Gast)


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Probiere es aus. Ohne ganz genau zu wissen, wie der Lüfter angesteuert 
wird (und da kommt es auch auf kurze Aussetzer an, die man nicht einfach 
so sehen oder hören kann), kann Dir niemand sicher sagen, ob es so 
einfach geht.

Probier es aus. Wenn es nicht klappt, schauen wir weiter.

von Noch einer (Gast)


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Freilaufdiode kann nicht schaden, aber direkt am Netzgerät sollte sie 
nicht wirklich notwendig sein.

Wundere mich nur, dass der Hersteller des Beamers das Netzgerät so 
grosszügig bemessen hat. 40mA für Relais und 200mA für Raspi.

Spannungsregler darf auch im Normalbetrieb 100° heiss werden. Da lässt 
sich schlecht kontrollieren, ob der Kühlkörper zu klein wird. Der Beamer 
sollte eine Feinsicherung haben. Hoffen, dass sie durchbrennt, bevor das 
Netzgerät kaputt geht.

von tty (Gast)


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Michael J. schrieb:

> Auf dem Raspi läuft OpenELEC/Kodi und damit spiele ich Videos vom
> Netzwerklaufwerk direkt auf dem Beamer ab.

Die Informationen kommen nur sehr zögerlich.
Hättest du gleich in deinem Eröffnungspost schreiben können.
Fehlen noch irgendwelche Hinweise ?

Was sind U_L  u. U_P für Spannungen?

Was passiert, wenn du den Raspi einfach ausschaltest ohne ihn
runterzufahren und nachher wieder neu startest ?

Gruß

von Michael J. (doppelhertz)


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Hallo tty,


>Die Informationen kommen nur sehr zögerlich.
>Hättest du gleich in deinem Eröffnungspost schreiben können.

Das hätte ich, tut jedoch nichts zur Sache so wie ich die Frage gestellt 
habe. In meinem ersten Post war die Information enthalten so weit sie 
zur unterstützung notwendig war, siehe
>>Nun möchte ich allerdings, dass der Raspi automatisch mit dem Beamer startet und 
während der Beamer aus ist nicht mit dem Strom verbunden ist
>>(manuelles herunterfahren des Raspi bei runterfahren des Beamers ist ok)

> Was sind U_L  u. U_P für Spannungen?
Wie oben angegeben is U_L die Spannung die an den Lüftern anliegt, 
gemessen schwankend zwischen etwa 4,6 und 5,4 V. U_P ist die 
Versorgungsspannung der Platine im Beamer, gemessen 5V

> Was passiert, wenn du den Raspi einfach ausschaltest ohne ihn
runterzufahren und nachher wieder neu startest ?

Eigentlich tut es nichts was passiert wenn ich ihn einfach ausschalte 
denn das habe ich nicht vor (ich wäre mir nicht zu schade ihn manuell 
runter zu fahren was nur ein paar Tastendrücke sind auf der Tastatur). 
Der Vollständigkeit halber die Antwort: das tut ihm nicht gut, evtl kann 
ich dabei die Daten auf der SD Karte beschädigen und er bootet nicht 
mehr (bis ich die SD Karte neu aufsetze).
Neu starten kann ich ihn aktuell nur indem ich den Beamer kurz vom Strom 
trenne und wieder einstecke. Der Raspi fährt danach normal hoch.

Gruß
Michael

von tty (Gast)


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Michael J. schrieb:
>> Was sind U_L  u. U_P für Spannungen?
> Wie oben angegeben is U_L die Spannung die an den Lüftern anliegt,
> gemessen schwankend zwischen etwa 4,6 und 5,4 V. U_P ist die
> Versorgungsspannung der Platine im Beamer, gemessen 5V

Ich habe nicht gefragt, wie hoch die Spannungen sind sondern ... ?

Michael J. schrieb:
> Der Vollständigkeit halber die Antwort: das tut ihm nicht gut, evtl kann
> ich dabei die Daten auf der SD Karte beschädigen und er bootet nicht
> mehr (bis ich die SD Karte neu aufsetze)

Ja, ok. Hatte eine bestimmte Vorstellung.

Gruß

von Michael J. (doppelhertz)


Angehängte Dateien:

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>Wundere mich nur, dass der Hersteller des Beamers das Netzgerät so grosszügig 
bemessen hat. 40mA für Relais und 200mA für Raspi. Spannungsregler darf auch im 
Normalbetrieb 100° heiss werden. Da lässt sich schlecht kontrollieren, ob der 
Kühlkörper zu klein wird. Der Beamer sollte eine Feinsicherung haben. Hoffen, dass 
sie durchbrennt, bevor das Netzgerät kaputt geht.

Du hast natürlich völlig recht. Der korrekte Ansatz wäre gewesen, 
erstmal zu prüfen was denn für ein Netzteil im Beamer verbaut ist und ob 
es überhaupt noch freie Kapazitäten hat den Raspi mit zu versorgen. Bis 
jetzt bin ich naiver Weise davon ausgegangen, dass das der Fall ist. 
Leider tue ich mir recht schwer herauszufinden ob dies der Fall ist. Ich 
hab mit etwas suchen ein Dokument zum Beamer gefunden, dass deutlich 
detailierter ist als die Bedienungsanleitung (siehe 
https://www.manualslib.com/manual/1192901/Benq-Mp611.html?page=2#manual). 
Die einzige halbwegs brauchbar Information bzgl Spannung die ich dort 
finden konnte ist, dass die Eingangsleistung bei 300W max und die 
Leistungsaufnahme bei 285W max liegt. Ob es nun dauerhaft gut geht 1,5W 
max zusätzlich zu ziehen beantwortet sich mir daraus leider nicht.

EDIT: habe gerade noch etwas über das Netzteil in dem oben verlinkten 
Dokument gefunden (S. 41 bzw. siehe Anhang), nämlich dass es wohl bis zu 
2A an 5V liefern kann. Allerdings weiß ich dadurch immer noch nicht wie 
viel davon denn noch "unbenutzt/frei" sind.

Wäre es denn sinnvoll die 230VAC direkt am Eingang abzugreifen und eine 
eigene Spannungsversorgung für den Raspi zu verbauen?


> Ich habe nicht gefragt, wie hoch die Spannungen sind sondern ... ?

ich stehe wohl gerade etwas auf dem Schlauch...möchtest du wissen ob AC 
oder DC? Falls ja, wir sprechen über DC (aber sollte ja eigentlich aus 
dem Kontext klar geworden sein).

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Moment mal, das Netzteil des Beamers liefert bei 5V maximal 2A.
Und der Raspberry Pi nimmt alleine schon bis zu 2A auf.

Merkst du was?

von Michael J. (doppelhertz)


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Es handelt sich um einen Raspi Zero W der laut meiner Recherche 
lediglich bis zu 0,23A max aufnimmt (Quelle: 
http://raspi.tv/2017/how-much-power-does-pi-zero-w-use).

von Stefan F. (Gast)


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Ach so, ich hatte einen "normalen" Raspberry Pi im Sinn. Mein Fehler.

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