Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Arduino über große Entfernung ansteuern


von Marcel H. (burlega)


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Hallo liebe Forenmitglieder,

ich bin neu in diesem Forum und dementsprechend ist auch meine Erfahrung 
mit Mikrocontrollern. Der Grund für mein Interesse für diese ist 
folgendes Bauvorhaben:

Eine Große 7-Segment LED Anzeige um auf einem Sportplatz die Zeit und 
den Spielstand anzuzeigen. Zu diesem Thema findet man allein in diesem 
Forum schon jede Menge. Dennoch stehe ich gerade vor einer großen Frage:

Wie steuere ich meinen Arduino aus einer Entfernung von ca. 100m?

Ich möchte ca. 100m entfernt von der Anzeigetafel sitzen und mit 
entsprechenden Knöpfen/Tastern den Spielstand erhöhen oder die Zeit 
anhalten.

Was wäre also das richtige Vorgehen:

a) per Funk?
b) ca. 100m langes Kabel?

Bitte seid nicht zu hart bei meinem ersten Forumsbeitrag helft mir bei 
meinem Problem, wie ich meinen Arduino aus großer Entfernung 
letztendlich betreiben soll.

LG
burlega

von Falk B. (falk)


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@Marcel Harms (burlega)

>a) per Funk?

Kann man machen, dafür gibt es viele, fertige Module mit Bluetooth oder 
sogar WLAN.

>b) ca. 100m langes Kabel?

Geht auch, ist halt old School.

von Stefan F. (Gast)


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Auf keinen Fall per Funk. 100m sind zwar nicht die große 
Herausforderung, aber die ganzen mobilen Geräte der Gäste können ganz 
schnell zu einem unlösbaren Problem werden, wenn sie stören.

Ich rate Dir ganz dringend, Kabel zu verwenden. Für solche Zwecke eignet 
sich RS485 sehr gut. Falls bereits vorhanden, könnte man auch das 
Ethernet mit verwenden.

Mit solchen Modulen kannst du die seriellen Schnittstellen gängiger 
Mikrocontroller zu RS485 umwandeln: 
https://www.aliexpress.com/item/Free-shipping-MAX485-module-RS485-module-TTL-to-RS-485-module-MCU-development-accessories/32590992974.html

Bei Chip45 gibt es Mikrocontroller-Module mit eingebauter RS485 
Schnittstelle. Die kannst du auch mit der Arduino IDE Programmieren, 
wenn Du einen ISP Programmieradapter verwendest. Wobei wiederum jeder 
Arduino mittels ISP Sketch als ISP Adapter verwendbar ist.

von Marcel H. (burlega)


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Danke für deine Schnelle Antwort.

Nehmen wir mal an, ich würde es Kabelgebunden machen -  wie läuft das?

Ich habe bspw. 4 Taster, welche an einem 100m Kabel hängen. Würde ich 
das Kabel dann ganz normal an Ground und jeweils einen Pin des Arduino 
hängen?

oder kriege ich da Probleme mit der Länge des Kabels ?

von µ*µ=µ² (Gast)


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Hi,

versuche es mit LoRa-Wireless. Ich weiß jetzt nur nicht, ob das für dich 
machbar wäre. Such mal nach dem Stichwort. Das hat eine ordentliche 
Reichweite von mehreren km.

LG

von Marcel H. (burlega)


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µ*µ=µ² schrieb:
> versuche es mit LoRa-Wireless. Ich weiß jetzt nur nicht, ob das für dich
> machbar wäre. Such mal nach dem Stichwort. Das hat eine ordentliche
> Reichweite von mehreren km.

Ich hatte mir schon Funkübertragung über RF433Mhz Module angeschaut. 
Jedoch habe ich da auch schon die Befürchtung, dass es durch die Handys 
der Zuschauer zu Störsignalen kommen kann.

von Marcel H. (burlega)


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Stefan U. schrieb:
> Ich rate Dir ganz dringend, Kabel zu verwenden. Für solche Zwecke eignet
> sich RS485 sehr gut. Falls bereits vorhanden, könnte man auch das
> Ethernet mit verwenden.
>
> Mit solchen Modulen kannst du die seriellen Schnittstellen gängiger
> Mikrocontroller zu RS485 umwandeln:
> https://www.aliexpress.com/item/Free-shipping-MAX4...

Könntest du mir ganz kurz erklären, wie genau ich einen Arduino, ein 
RS485 und meine Taster zusammen bringe? Habe vorher noch nichts zu 
solchen Modulen gelesen...

von avr (Gast)


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Marcel H. schrieb:
> Ich hatte mir schon Funkübertragung über RF433Mhz Module angeschaut.
> Jedoch habe ich da auch schon die Befürchtung, dass es durch die Handys
> der Zuschauer zu Störsignalen kommen kann.

Bei 433MHz? Das ist ein ISM-Band, da senden keine Handys. Dafür sendet 
da ziemlich viel anderes Zeugs. Wenn die Funkverbindung aber etwas 
abseits betrieben wird und Sichverbindung besteht kann das schon 
funktionieren. Kommt halt darauf an wie gut die Module sind. 100m sind 
eigentlich keine große Distanz und sind sogar mit guten 
WLAN-Transmittern gut machbar.

Ich würde ein Funkmodul bei 868 MHz nehmen. Möglichweise ist aber RS485 
einfacher, wenn man nicht so viel Ahnung von der Materie hat - gerade 
wenn es Probleme bei der Funkverbindung gibt.

von Stefan F. (Gast)


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> Nehmen wir mal an, ich würde es Kabelgebunden machen -  wie läuft das?

Du nimmst zwei Mikrocontroller, die sich seriell miteinander 
unterhalten. Diese serielle Verbindung machst du mit diesen RS485 
Adaptern.

Deine Taster hängen dann an dem einen µC, der sendet ein Kommando 
seriell raus und der andere reagiert darauf indem er etwas auf seiner 
Anzeigetafel ausgibt.
1
Taster---Arduino----RS485 Adapter----langes Kabel----RS485 Adapter---Arduino---Anzeigetafel

Zum RS485: Diese China-Adapter haben dazu zweipolige Schraubklemmen. 
Dort schließt du ein Kabel mit zwei verdrillten Adern an. Zusätzlich 
wird aber (zumindest für zuverlässige Funktion) noch ein Bezugspotential 
gebraucht, als Masse. Zur Not geht es oft auch mit dem Erdleiter der 
Steckdose als Bezugspotential.

von Marcel H. (burlega)


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Stefan U. schrieb:

>
1
> Taster---Arduino----RS485 Adapter----langes Kabel----RS485 
2
> Adapter---Arduino---Anzeigetafel
3
>

Danke für die Erklärung. Das klingt nach einer guten  Lösung, da ich 
dort mit einem weiteren bspw. Arduino und 2 RS485 (vielleicht MAX485) 
davonkomme. Mit einem entsprechen Kabel, werde ich es wohl auch als 
Einsteiger auch hinbekommen...Und es ist tatsächlich sicherer als Funk..

von Harald (Gast)


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Funk geht völlig problemlos, wenn man es denn richtig macht. Nicht 
richtig macht man es mit unzuverlässigen Billigst-Bastelmodulen a la 
RFM, NRF oder mit Modulen, die auf Frequenzen von potentiellen 
Zuschauern liegen (Bluetooth, WLAN).
Auf 869,525MHz sind High-Power Modems zugelassen, die mit 500mW senden. 
Die Begrenzung liegt bei 10% Sendezeit pro Teilnehmer pro Stunde. Hört 
sich wenig an, die Pakete sind aber recht kurz.

Dieses hier ist sehr gut
https://www.amber-wireless.de/de/amb8636.html

Ab Q1 2018 erhältlich vielleicht noch Narrow-Band IOT Module, Google mal 
nach NB-IOT (z.B. von Digi)
Die laufen auf LTE, aber auf einem Sonderkanal(!) für IOT Zeug. Zusammen 
mit der AES-Verschlüsselung wäre dann die Anzeige per Internet von einer 
speziellen App aus steuerbar, quasi von jedem Endgerät.

von avr (Gast)


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Harald schrieb:
> Dieses hier ist sehr gut
> https://www.amber-wireless.de/de/amb8636.html

Bisschen übertrieben für 100m, findest du nicht? Ist aber eine reine 
Geld- und Zeitfrage. Mit entsprechendem Blockcode bekommt man auch die 
Billigmodule stabil. Und auch da gibt es Module auf 868 MHz.

von Falk B. (falk)


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@ Marcel Harms (burlega)

>Nehmen wir mal an, ich würde es Kabelgebunden machen -  wie läuft das?

Kommt drauf an.

>Ich habe bspw. 4 Taster, welche an einem 100m Kabel hängen. Würde ich
>das Kabel dann ganz normal an Ground und jeweils einen Pin des Arduino
>hängen?

Das kann man machen, hat aber den Nachteil, daß man für jeden Taster 
eine zusätzliche Ader im Kabel braucht.

>oder kriege ich da Probleme mit der Länge des Kabels ?

Nicht direkt. Man sollte aber nicht 100m Kabel direkt an den Arduino 
anschließen, da gibt Probleme mit eingekoppelten Störungen und ESD. Man 
sollte das so wie hier machen. Damit ist das IO-Pin deutlich besser 
geschützt.

https://www.mikrocontroller.net/articles/Entprellung#Einfacher_Taster

10K für die Widerstände und 100nF sind OK.

Die bessere, wenn gleich deutlich aufwändigere Variante ist ein lokales 
Bedienpult mit einem kleinen LCD vor Ort, wo auch die Taster dranhängen 
und welches die Anzeigeinformationen per UART/RS485 an das entfernte 
Display sendet. Dort wird die Information von einem 2. Arduino empfangen 
und angezeigt. Der Vorteil liegt darin, daß man eine beliebig komplexe 
Eingaben mit vielen Knöpfen bauen kann, aber dennoch nur 3 Adern für die 
Datenübertragung braucht.

von Harald (Gast)


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avr schrieb:
> Bisschen übertrieben für 100m, findest du nicht?

Nein, die Angaben auf zu max Reichweiten sind immer gerne übertrieben 
(oder nur mit Sonderantennen erreichbar), wenn  Du auf die zig Km 
anspielst. Die 100m sollen ja ZUVERLÄSSIG sein.

> Ist aber eine reine Geld- und Zeitfrage.

Zeit ist irgendwo auch im Hobbybereich Geld bzw. Geld/Nerven wert.

Mit entsprechendem Blockcode bekommt man auch die
> Billigmodule stabil.

Jeder so wie er mag, mir ist das egal. Aus diesem Lager kommt auch die 
"Wer Funk kennt nimmt Kabel"-Fraktion. Ich kann hier nur meine Erfahrung 
teilen, bin aber kein Missionar.

>Und auch da gibt es Module auf 868 MHz.

869,525 != 868MHz, der Reiz liegt in der Duty-cycle Limitierung!!!

von Stefan F. (Gast)


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> Kabel ... ist tatsächlich sicherer als Funk.

Nun ja, Smartphones beweisen, dass Funk auch sehr zuverlässig 
funktionieren kann. Auf jeden Fall ist das aber aufwändiger zu 
programmieren. Das kann oder will sich nicht jeder antun. Deswegen gibt 
es wiederum teure Funkmodule, die eine annähernd 100% zuverlässige 
Signalaufbereitung bieten.

Wie dem auch sei, Kabel relativ unkompliziert und daher sicher nicht 
unattraktiv.

von Marcel H. (burlega)


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Falk B. schrieb:
> @ Marcel Harms (burlega)

> Die bessere, wenn gleich deutlich aufwändigere Variante ist ein lokales
> Bedienpult mit einem kleinen LCD vor Ort, wo auch die Taster dranhängen
> und welches die Anzeigeinformationen per UART/RS485 an das entfernte
> Display sendet. Dort wird die Information von einem 2. Arduino empfangen
> und angezeigt. Der Vorteil liegt darin, daß man eine beliebig komplexe
> Eingaben mit vielen Knöpfen bauen kann, aber dennoch nur 3 Adern für die
> Datenübertragung braucht.

Genauso hatte ich es mir überlegt. Trotzdem danke für die Beschreibung. 
Für meinen Zweck wird das alle mal reichen.

von m.n. (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Die bessere, wenn gleich deutlich aufwändigere Variante ist ein lokales
> Bedienpult mit einem kleinen LCD vor Ort, wo auch die Taster dranhängen
> und welches die Anzeigeinformationen per UART/RS485 an das entfernte
> Display sendet. Dort wird die Information von einem 2. Arduino empfangen
> und angezeigt. Der Vorteil liegt darin, daß man eine beliebig komplexe
> Eingaben mit vielen Knöpfen bauen kann, aber dennoch nur 3 Adern für die
> Datenübertragung braucht.

Das ist m.E. die beste Lösung!
Den 2. µC an der Anzeige kann man sich sparen, sofern nur Ziffern 
anzuzeigen sind. Die anzuzeigenden Segmente werden dann in die 
Schieberegister der Anzeige geschrieben, weshalb dann Signale für Takt, 
Daten, Datenübernahme (strobe) und GND vorhanden sein müssen: 4-adrige 
Steuerleitung mit Schirm. Diese Signale werden in der Anzeige per 
Optokoppler eingespeist und dadurch galvanisch getrennt.
Die Datenrate muß nicht sonderlich hoch sein. 1 - 10 kHz Taktfrequenz 
reichen völlig aus.

von avr (Gast)


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Harald schrieb:
> Nein, die Angaben auf zu max Reichweiten sind immer gerne übertrieben
> (oder nur mit Sonderantennen erreichbar), wenn  Du auf die zig Km
> anspielst. Die 100m sollen ja ZUVERLÄSSIG sein.

Keine Ahnung, ich hab diese Module nicht eingesetzt. Jedenfalls hat man 
eine zuverlässige Übertragung, solange die Bitfehler nicht 50% betragen. 
Dafür ist die Datenrate entsprechend niedrig. Man kann bei 
Funkverbindungen immer Zuverlässigkeit gegen Datenrate tauschen.

von Mark W. (kram) Benutzerseite


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Man koennte auch isoSPI nehmen, dann unterhalten sich die beiden 
Arduinos via SPI. Auf den 100m hast Du dann simplen verdrillten 
Klingeldraht quasi stoerunanfaellig. Ich habe mal isoSPI Module gemacht, 
die man bei Ebay, Tindie und Co. bekommen kann. Die funktioneren wie 
eine Bruecke, die man in die SPI Leitungen schaltet. Weiss jetzt nicht 
inwieweit das als Eigenwerbung zulaessig ist.
Sonst kann ich mir auch optisch eine Fernbedienung vorstellen, indem Du 
lichtempfindliche Sensoren an die Tafel anbaust und diese dann per 
Laserpointer betaetigst.

von Leroy M. (mayl)


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Als erstes würde ich gern wissen, ob Die 100m Distanz Luftlinie ist, 
oder das Kabel am Ende ca. 100m lang wird.

Da hat man sich schnell verschätzt und steht dann vor schwer lösbaren 
Problemen.

Als Plan B kannst du 4-20mA Analogsignale im Hinterkopf behalten.
Das ist zwar alles andere als schön, aber prinzipiell auch auf lange 
Distanzen möglich.

Bei 100m würde ich allerdings wohl auf Ethernet setzen.
Allein schon um später recht einfach aufrüsten zu können
(Z.B. Raspberry + Monitor oder Leinwand & Beamer)

Die Anfangsinvestition ist natürlich höher, dafür ist am Ende nichts 
“selbstgefrickeltes“.

Funk würde ich wohl nicht nutzen, es ist nur eine Frage der Zeit, bis 
jemand einen Jammer oder Wifi-Deauthor mitbringt...

von m.n. (Gast)


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Leroy M. schrieb:
> Bei 100m würde ich allerdings wohl auf Ethernet setzen.

Warum so bescheiden und nicht gleich per Satellit übertragen?

> Allein schon um später recht einfach aufrüsten zu können
> (Z.B. Raspberry + Monitor oder Leinwand & Beamer)

Oder die Steuerung auf oder vom Mond aus erledigen?
Aber wer nicht anderes kennt, muß das wohl so machen :-(

Leroy M. schrieb:
> Funk würde ich wohl nicht nutzen, es ist nur eine Frage der Zeit, bis
> jemand einen Jammer oder Wifi-Deauthor mitbringt...

Ich glaube, da werden eher Böller und Schlagringe mitgebracht.

von Leroy M. (mayl)


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m.n. schrieb:
> Leroy M. schrieb:
>> Bei 100m würde ich allerdings wohl auf Ethernet setzen.
>
> Warum so bescheiden und nicht gleich per Satellit übertragen?
>
Ist halt Funk und somit eher uncool.

>> Allein schon um später recht einfach aufrüsten zu können
>> (Z.B. Raspberry + Monitor oder Leinwand & Beamer)
>
> Oder die Steuerung auf oder vom Mond aus erledigen?

Wäre ein langes Kabel.

Ein Raspberry für eine 7-Segmentanzeige ist Unsinn, selbstverständlich.

Wenn man auf einen Monitor setzt, sieht das ganze natürlich anders aus. 
Und ein Monitor eröffnet ganz andere Möglichkeiten.

Sei es Video, Slowmotion, Werbe-/Sponsorvideos, Spielpläne, 
Wetterbericht, Teamaufstellung, Platzierung in der Liga und so weiter.

Diese Technik kostet heutzutage ja kaum noch was, dass kann (finanziell) 
von jedem Dorfsportverein getragen werden.
Und teurer wird es wohl zukünftig auch nicht mehr.

> Aber wer nicht anderes kennt, muß das wohl so machen :-(
>
> Leroy M. schrieb:
>> Funk würde ich wohl nicht nutzen, es ist nur eine Frage der Zeit, bis
>> jemand einen Jammer oder Wifi-Deauthor mitbringt...
>
> Ich glaube, da werden eher Böller und Schlagringe mitgebracht.

Dann wird das Folgeprojekt wohl ein Metalldetektor und ein 
Sprengstoffsensor. :P

von sinus123 (Gast)


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Ich würde es mal mit dem altbewährten BTM222-Modul versuchen. Habe damit 
auf freiem Feld und ordentlicher Antenne schon knapp 150m geschafft. 
Lässt sich recht gut mit dem Smartphone steuern.

von Stefan F. (Gast)


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100 Meter ist bei Ethernet das Maximum.
RS485 kannst du locker auch 1 Kilometer lang machen.
SPI ist gewiss aufwändiger zu programmieren, vor allem wenn man schon 
mit der Serial Klasse von Arduino vertraut ist.

Das BTM222 Modul wird seit geraumer Zeit nicht mehr Hergestellt und ist 
nur noch sehr begrenzt verfügbar. Damit würde ich nicht wichtiges neues 
mehr aufbauen. Abgesehen davon bezweifle ich sehr, dass man damit 100 
Meter überhaupt erreichen kann. In meiner Wohnung schafft es nur 6 Meter 
(immerhin doppelt so viel, wie das HC-05).

Laserpointer bzw. Fernbedienungen im Stadion kann nur ein schlechter 
Scherz sein.

von Conny G. (conny_g)


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Du könntest auch Funkmodule wie die Zigbee verwenden. Die sind zwar 
etwas teurer (waren das 30 Euro pro Modul?), aber dafür bringen sie gute 
Verbindung und gute Unterstützung in der Community mit.
Das mit der guten Verbindung wäre aber nur eine Annahme von mir, ich 
habe mit denen noch nicht gearbeitet.
Jedenfalls wäre der Ansatz: lieber etwas teurere, dafür die Besten 
Funkmodule nehmen.

Und wenn es mein Projekt wäre würde ich beides vorsehen: ein Kabel per 
RS485 und ein gutes Funkmodul. Dann hast Du eine Backup-Lösung mit dem 
Kabel, kannst aber den Funk verwenden, wenn er funktioniert.
Die Kabellösung würde ich als erstes fertigstellen und testen, dann ist 
das Projekt schon mal in trockenen Tüchern.

Ich hab ja auch schon Mal so ein Display-Projekt gemacht und am Ende bin 
ich nicht rechtzeitig fertig geworden zum Turnier um ein paar Tage. War 
nicht so schlimm, das Display würde nicht so dringend gebraucht, aber 
ich war natürlich nicht so erfreut.
Also baue eine einfachstmögliche V1 und dann das mit dem Funk.

: Bearbeitet durch User
von Route_66 H. (route_66)


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m.n. schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Die bessere, wenn gleich deutlich aufwändigere Variante ist ein lokales
>> Bedienpult mit einem kleinen LCD vor Ort, wo auch die Taster dranhängen
>> und welches die Anzeigeinformationen per UART/RS485 an das entfernte
>> Display sendet. Dort wird die Information von einem 2. Arduino empfangen
>> und angezeigt. Der Vorteil liegt darin, daß man eine beliebig komplexe
>> Eingaben mit vielen Knöpfen bauen kann, aber dennoch nur 3 Adern für die
>> Datenübertragung braucht.
>
> Das ist m.E. die beste Lösung!
> Den 2. µC an der Anzeige kann man sich sparen, sofern nur Ziffern
> anzuzeigen sind. Die anzuzeigenden Segmente werden dann in die
> Schieberegister der Anzeige geschrieben, weshalb dann Signale für Takt,
> Daten, Datenübernahme (strobe) und GND vorhanden sein müssen: 4-adrige
> Steuerleitung mit Schirm. Diese Signale werden in der Anzeige per
> Optokoppler eingespeist und dadurch galvanisch getrennt.
> Die Datenrate muß nicht sonderlich hoch sein. 1 - 10 kHz Taktfrequenz
> reichen völlig aus.

Die Lösungen von Falk und m.n. sind nur halb gedacht.
Das intelligente Bedienpult mit Knöpfen, Uhr und Display ist O.K.
Das entfernte Stadiondisplay muss auch intelligent sein.
Die Leitungsverbindung - ob mit oder ohne RS485 - ist Quatsch.
Die Datenübertragung macht man mit Funk. Dabei ein passendes 
Fehlererkennungs- und Korrekturverfahren einsetzen.
Das Bedienpult wiederholt ständig, in passenden Abständen, die gesamte 
Displayinformation für die Großanzeige. Dort wird nur fehlerfrei 
Empfangenes angezeigt. Da können dann auch mal Pakete - durch was auch 
immer - gestört werden.

Genau so macht es ja auch DCF77!

von M. K. (sylaina)


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Route 6. schrieb:
> Die Leitungsverbindung - ob mit oder ohne RS485 - ist Quatsch.
> Die Datenübertragung macht man mit Funk.

Warum unbedingt per Funk? Und warum werden immer noch so viele 
Datenleitungen verlegt? Nö du, bei etwas so stationärem wie diesem 
Projekt hier empfehle ich auf jeden Fall auch die kabelgebundene 
Variante. Wie ja schon gesagt wurde ist sowas grade in dem hier 
vorhandenen Umgebungsfeld wesentlich robuster.

von m.n. (Gast)


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Route 6. schrieb:
> Die Lösungen von Falk und m.n. sind nur halb gedacht.

Komisch, so habe ich es zum letzten Mal vor über 30 Jahren gemacht und 
nie Probleme gehabt.

> Das Bedienpult wiederholt ständig, in passenden Abständen, die gesamte
> Displayinformation für die Großanzeige.

Auf jeden Fall! Damit kann man dann auch gleich das Blinken einzelner 
Segmente erledigen.

> Die Datenübertragung macht man mit Funk.

Das gibt nur eine zusätzliche Baustelle.
Bedienpult und Anzeige haben feste Plätze und ein Kabel bietet die 
sicherste Verbindung. Man stört niemanden und man wird nicht gestört!

von Stefan F. (Gast)


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> Die Leitungsverbindung ist Quatsch.
> Die Datenübertragung macht man mit Funk.

Wer Funk kennt, nimmt Kabel.

> Genau so macht es ja auch DCF77!

Ok, damit ist klar dass du Null Ahnung hast. Das DCF77 Signal kann man 
beim besten Willen nicht einmal ansatzweise mit anderen üblichen 
Funksignalen vergleichen.

Ist Dir klar, dass das DCF-77 Signal mit einer ganz erheblichen 
Sendeleistung abgestrahlt wird, für die du nie und nimmer eine 
Genehmigung erhalten wirst?

Hinzu kommt, dass die Bitrate exakt 1 Bit pro Sekunde beträgt. Ich 
möchte mal sehen, wie du damit zeitnahe Anzeigen auf das Display 
bekommen willst. Bis die Übertragung nach dem ersten Tor beendet ist, 
ist das Spiel längst zu Ende und der Hausmeister fegt die leeren Gänge.

von Conny G. (conny_g)


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Also ich würde als bevorzugte Richtung auf Funk setzen, aber in der 
Schaltung das Kabel vorsehen. Dann kann von der Lösung nichts schief 
gehen und wenn's klappt spart man sich das Kabel.
Ich bin auch sicher, dass man den Funk hinbekommt, wenn man ein gutes 
Modul nimmt und sich ggf. ausreichend Zeit mit der Optimierung 
beschäftigt.
Aber falls das zu lange dauert, man die Lust verliert, man nicht 
weiterkommt etc. hat man immer noch das Kabel für den Anfang.
Denn das ist peinlich, wenn man für den Verein ein Display baut und dann 
geht es nicht. Da hat man dann doch lieber das Kabel zur Hand.

von Sebastian S. (amateur)


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Da kannst Du wirklich nur in die Sch** treten.
Funk:  Gibt es keine Verbauung wie in einem Gebäude, sollten 100 m im
       freien Feld kein Problem sein. Aber dummerweise bist Du, egal in
       welchem Band Du sendest, in zu guter Gesellschaft. Vor allem das
       Entfernungsquadrat wird die in die Suppe spucken, also der
       Störer, in der Nähe des Empfängers.
Draht: 100 m in einer bestehenden Bausubstanz zu verlegen ist ein echt
       sportliches Unterfangen. Mit RS485 sollte die Datenübertragung,
       über diese Strecke kein Problem sein.

von Stefan F. (Gast)


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Marcel,
ist denn das Verlegen eines Kabels für Dich ein Problem?

von Dieter F. (Gast)


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Sebastian S. schrieb:
> Funk:  Gibt es keine Verbauung wie in einem Gebäude, sollten 100 m im
>        freien Feld kein Problem sein. Aber dummerweise bist Du, egal in
>        welchem Band Du sendest, in zu guter Gesellschaft. Vor allem das
>        Entfernungsquadrat wird die in die Suppe spucken, also der
>        Störer, in der Nähe des Empfängers.

GSM Modem? Bei den heutigen Flatrates ggf. eine Variante.

Sebastian S. schrieb:
> Draht: 100 m in einer bestehenden Bausubstanz zu verlegen ist ein echt
>        sportliches Unterfangen. Mit RS485 sollte die Datenübertragung,
>        über diese Strecke kein Problem sein.

Wenn ich von einem Sportplatz ausgehe heisst das Eingraben und Erdkabel. 
Sicher, aber bedingt lustig :-)

Rein für Zeit und Spielstand werden ja nicht soooo viele Informationen 
übertragen - da kann man auch ein relativ langsames Funk-Protokoll 
einsetzen.
Andererseits muss der Empfänger / die Anzeige ja auch versorgt werden, 
also wird da wohl auch ein Kabel hingelegt werden - oder bereits liegen. 
Da würde ich ggf. über Power-LAN nachdenken :-)

von m.n. (Gast)


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Zwei Punkte möchte ich noch einmal aufgreifen.

Eine Lösung mit 2 µCs (1 x Bedienpult, 1 x Anzeige) ist möglich, für den 
TO mit seiner geringen Erfahrung aber eher unpraktisch. Anfangs muß 
immer an 2 Softwareversionen gearbeitet werden: Sender und Empfänger. 
Für jemanden, der passende Übertragungsprotokolle in der Schublade hat, 
ist das ein kleineres Problem.
Wenn aber nach der Installation Änderungen notwendig sind, ist es 
unpraktisch, für jedes Update auch noch einmal an die Anzeige zu gehen.
Geschickter ist es daher nur ein Programm im Bedienpult zu entwickeln 
und die Anzeige ganz passiv zu lassen.

Für die kabelgebundene Übertragung wird hier immer wieder nach RS485 
gerufen, vielleicht, weil andere Möglichkeiten nicht bekannt sind.
Unstrittig ist die erforderliche galavanische Trennung zwischen 
Bedienpult und Anzeige. Folglich muß an irgendeiner Stelle (vorzugsweise 
beim Empfänger bzw. Anzeige) mit Optokopplern gearbeitet werden. Da 
Optokoppler mit Strömen angesteuert werden, sind lange Leitungen mit 
höheren Datenraten nicht so problematisch: die Spannungspegel bleiben 
klein, Leitungskapazitäten verfälschen das Signal daher deutlich 
weniger. Für die praktische Ausführung kann man RS232-Treiber 
'mißbrauchen', die ggf. über Serienwiderstände die Leitungen treiben. 
Empfängerseitig nimmt man schnellere Optokoppler >= 1 MHz und eine 
antiparallele Diode.

Bislang ist über die Anzeige noch nichts bekannt. Ich nehme an, daß sie 
relativ groß ausfallen soll und aus 50 - 100 LED-Segmenten besteht. 
Daher wiederhole ich meinen Vorschlag einer µC-losen Anzeige mit 
Schieberegistern, Segmenttreibern und separatem Netzteil.

von Stefan F. (Gast)


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> Unstrittig ist die erforderliche galavanische Trennung

Ok, dann bestreite ich das mal.
RS485 erlaubt bis zu 7V Potentialdifferenz. Wenn man an einem Ender der 
Leitung ein potentialfreies Steckernetzteil verwendet, ist das ganz 
einfach ohne weiteren Schaltungsaufwand einzuhalten.

von Wolfgang (Gast)


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Warum nicht simpel die RS485 über Optokoppler trennen - evtl. noch ein 
isolierender DC/DC-Wandler für die Versorgung.

von Auweia! (Gast)


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Bei diesen Diskussionen läuft's am Ende auf eine Klapptafel und einen 
Balljungen raus...

von Stefan F. (Gast)


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Das mit den Optokopplern ist nicht "so" einfach, weil die Leitungen 
bidirektional arbeiten.

Außerdem ist es unnötig.

von Falk B. (falk)


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Mann O Mann, mal wieder eine Reichsbedenkenträgerversammlung!

Der Op baut ein nettes Bastelprojekt für seinen Hobbysportverein, nicht 
für den DFB oder Olympia. Ob nun Funk oder Kabel, beides wird 
ausreichend gut funktionieren. Auch ohne endlose Handstände und 
Super-Duper-Design!

von Wolfgang (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Das mit den Optokopplern ist nicht "so" einfach, weil die Leitungen
> bidirektional arbeiten.

Unlösbar ist es aber nicht. Denke dir einfach den FT232RL weg und hänge 
statt dessen den µC ran, der die Daten bereit stellt.
Beitrag "RS485 -> USB (isoliert; via FT232R)"
Ein isolierender, kleiner DC/DC-Wandler, der den RS485 Treiber versorgt, 
gibts für kleines Geld.

Man könnte sich natürlich auch fragen, warum unbedingt bidirektional?
Was wird LED Anzeige bei einer stabilen Verbindung schon zu sagen haben, 
außer "Ack" ;-)

von Stefan F. (Gast)


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> Man könnte sich natürlich auch fragen, warum unbedingt bidirektional?

Man könnte sich auf Fragen: Warum Potentialtrennung? Hat hier irgendwer 
geschrieben, dass er ein Problem mit dem Potential hat? Nein! Wenn er 
soweit ist, kann man ggf. immer noch nachbessern. Die 
Wahrscheinlichkeit, dass er ein Problem bekommt schätze ich auf 5% ein.

von m.n. (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Hat hier irgendwer
> geschrieben, dass er ein Problem mit dem Potential hat? Nein!

Ich habe Probleme!

> Die
> Wahrscheinlichkeit, dass er ein Problem bekommt schätze ich auf 5% ein.

Das heißt: jedes 20. Segment leuchtet falsch ;-)

von Stefan F. (Gast)


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>> Hat hier irgendwer
>> geschrieben, dass er ein Problem mit dem Potential hat? Nein!

> Ich habe Probleme!

Das Erklärt zumindest einiges. Der TO hat allerdings (zumindest noch) 
kein Problem mit Potential-Verschiebung.

Ich entwickle seit 30 Jahren Software und Elektronik noch etwas länger 
(allerdings nur als Hobby). In der Zeit habe ich eine simple Weisheit 
gelernt:

Optimiere nicht voreilig, wo kein konkretes Problem ist. Das ist nicht 
nur Zeitverschwendung, sondern erhöht auch das Risiko, neue Fehler zu 
machen.

von Alois S. (jeronimo)


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also ich verwende erfolgreich über 600m nen ACP220 Funksender in meiner 
Anwendung. Habe weder Probleme mit Funkeinstreuungen noch 
Datenaussetzern.
Die Dinger gibts auf ebay um 25.- das Paar.

von Thomas M. (langhaarrocker)


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Noch eine Funkvariante: µC + ein per AT Kommandos gesteuertes GSM Modem. 
Da hat man eine ziemlich zuverlässige Funkverbindung. Die laufenden 
Kosten sind ja heutzutage überschaubar.

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