Forum: HF, Funk und Felder Fm demod für ein LDV


von Nico K. (iq74)


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hallo, ich möchte mir ein Laser Doppler vibrometer bauen, da ich kaum 
Efahrung mit "signal processing" bzw fm demodulation habe möchte ich 
hier im Rat fragen

zu demodulieren gilt ers ein fm signal mit folgenden Parametern:

sin(w_0*t+(w_d/w_m)*cos(w_m*t))

w_0 = trägerfrequenz 40mhz   (bis auf 2*pi)

w_m = im Khz Bereich

w_d = dopllerfrequenz bei 10m/s --> ca 30 mhz     (bis auf 2*pi)

w_d/w_m =modulations index

das sollte soweit ich das richtig vestanden habe eine Bandbreite von ca 
60 mhz geben (carlson Formel).

Da ich ein Neuling auf diesem Gebiet bin, weiß ich nicht genau mit 
welchen komponenten man so einen Demodulator realisiert,

entweder mit einem I/q mischer. ( habe keinen gefunden mit den richtigen 
Spezifikationen ),

oder einem PLL Demodulator (ebenfals keinen in diesem bereich gefunden).

Würde mich über Lösungsvorschläge freuen, oder auch nur Quelllen in 
denen ich mich dazu informieren kann.

MFG Nico

von Ralf L. (ladesystemtech)


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Eventuell einen altmodischen Ratiodetektor mit zwei Dioden und einer 
Spule mit Mittelanzapfung?

von Nico K. (iq74)


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ich glaube nicht das ein Ratiodetektor mit einer brandbreite von,
fc=40mhz +- 30 mhz (10mhz-70mhz)realisierbar ist, oder irre ich mich ?

von Ralf L. (ladesystemtech)


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Der Ratiodetektor kommt normalerweise hinter die ZF und hat eigentlich 
mit der Höhe der Sendefrequenz nichts zu tun. Und wenn doch, dann kannst 
du bei 60 MHz Trägerfrequenz sowieso nur ein Nutzsignal von max. 30 MHz 
übertragen.

Nico K. schrieb:
> ich möchte mir ein Laser Doppler vibrometer bauen

Ach soo, das sehe ich jetzt erst, dann bin ich ab hier raus.  :/

von Henrik V. (henrik_v)


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Ich vermute mal es sind 40MHz nicht mHz :D
Zufällig eine Trägerfrequenz der Polytec LDVs...

Wenn eine kleinere Bandbreite reicht, hab ich schon erfolgreich mit 'nem 
RTL-DVBT-Stick gesampled und dann per Software demoduliert :).

Steht denn die Optik schon?

von Nico K. (iq74)


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Henrik V. schrieb:
> Ich vermute mal es sind 40MHz nicht mHz :D

Ja danke, blöder fehler

Henrik V. schrieb:
> Steht denn die Optik schon?


die optik steht soweit (Mach-Zehnder-Interferometer) und die 40Mhz 
enstehen durch eine standart Bragg-Zelle (Frequenz-schiber).


Henrik V. schrieb:
> Wenn eine kleinere Bandbreite reicht, hab ich schon erfolgreich mit 'nem
> RTL-DVBT-Stick gesampled und dann per Software demoduliert :).

ein DVBT stick hat nach kurzer google recherche einen anderen Frequenz 
Bereich, oder irre ich mich

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Es gibt zu RTL-Sticks auch Aufwärtsmischer, dann funktionieren die auch 
auf niederen Frequenzen.
http://www.gunthard-kraus.de/Vortrag_Weinheim/ELF-Empfang.pdf
ab 10 Hz

Aber die Dopplerfrequenz von 30 MHz verstehe ich nicht, das ist ja fast 
die Trägerfrequenz. Und wenn w_m gegen Null geht, steigt die 
Modulationsamplitude ins unendliche.
Jedenfalls muss der Demodulator nur die kHz Frequenzhub können, keine 
MHz.

von Nico K. (iq74)


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Christoph K. schrieb:
> Aber die Dopplerfrequenz von 30 MHz verstehe ich nicht

ich versuch das mal kurz zu erleutern, man hat 2 strahlen die man 
überlagert, der eine Strahl hat eine 40 Mhz höhere frequenz, dadurch 
kommt es zu einer konstanten schwebungsfrequenz, die hier die träger 
frequenz ist.

wenn der messstrahl auf ein bewegtes objekt trifft kommt es zum dopller 
effect---> die frequenz ändert sich... Bsp : 10m/s ca 30 Mhz 
verschiebung,
jehe nach Richtung habe ich dann +/- 30 Mhz

das Proplem ist das ich dadurch eine sehr große bandbreite bekomme.

w_m ist die Schwingungsfrequenz des zu messenden Objekts, wenn sie gegen 
Null geht habe ich natürlich nur noch die Trägerfrequenz.(w_m--->0 = 
v--->0 = W_d--->0)

Das eigendliche proplem ist ein FM demod zu finden der 40 MHZ 
Trägerfrequenz mit einer großen Bandbreite hin bekommt.

Der AD8333 besitz z.b. 0-50 Mhz damit hätte ich eine zu kleine 
Bandbreite.

(http://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/AD8333.pdf)

eine Lösung mit einem PLL demod habe ich nicht gefunden ich weiß auch 
nicht ob so ein IC mit einem so großen Band zurecht kommt

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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NE568 war ein PLL-Chip. mit dem man auch FM demodulieren konnte. Es gab 
mal eine Schaltung für Satellitenempfänger für eine ZF von 70 MHz.
Hersteller Philips, heute NXP. Aber die kennen ihn nicht mehr, 
Datenblätter gibts noch im Web.

von Henrik V. (henrik_v)


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Nun, wir verwenden eine schnelle Samplerkarte (200MHz), Direktsampling 
und machen die Demodulation dann in Software. (NI-PXI5124, je nach 
eingebauten Speicher ~10k€+x). Schick wäre so eine 500MHz oder 1GHz 
Samplerkarte mit FPGA für Demod und Decimation. Meist möchte man ja 
synchron zum Weg auch noch andere Größen messen oder ausgeben, dann ist 
so ein PXI System auch nett :) ... und schwubst stellt man sich einen 
sehr netten Sportwagen ins Labor.


Bei bestimmten DVBT-Sticks kann man den Treiber ändern, der eingebaute 
Empfänger/Mischer geht dann je nach Stick bis etwa 20MHz runter.
Du hast 40MHz Trägerfrequenz, für 2Mhz Bandbreite ist man mit ~15€ dabei 
:)
Würde ich auf jeden Fall mal mit spielen!

Der redpitaya mach 125MHz , damit sind dann etwa 20MHz Bandbreite drin 
(ohne Mischer) bei 200-250€ .. und durch die SDR Scene tauchen immer 
wieder nette und preiswerte Boards auf. Der LimeSDR (299€) ??

Wie lange wird denn gemessen? Sonst reicht ja ggf ein DSO.


Ich beschreibe das Ausgangssignal ja gerne so:

mit x als (Mess) Weg und

Gruß Henrik

von W.S. (Gast)


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Nico K. schrieb:
> ich glaube nicht das ein Ratiodetektor mit einer brandbreite von,
> fc=40mhz +- 30 mhz (10mhz-70mhz)realisierbar ist, oder irre ich mich ?

Nee, sowas geht - wenn überhaupt - anders.
Aber einfacher wird's dadurch erst recht nicht.

Ich skizziere dir mal was:
1. I/Q-Mischer von 40 MHz auf Null, dort digitalisieren.
2. aus I und Q (die ja kartesische Koordinaten sind) per CORDIC 
Polarkoordinaten machen, also L und Phi
3. Die Differenz zwischen vorherigem Phi und aktuellem Phi ist nun die 
Summe aus der FM und der statischen Ablage deines Signales zum LO. Also 
ist da ein Hochpaß angesagt, um den Gleichanteil wegzuschneiden.

Du hast aber ein elendes Problem, nämlich die erheblichen Unterschiede 
in den Differenzen der Phasenwinkel, verursacht durch die riesige 
Bandbreite relativ zur Mittenfrequenz. Mit der obigen Methode kann man 
Präzision machen, aber eben nur dann, wenn die Differenz in Phi von 
Sample zu Sample so klein ist, daß sie noch deutlich kleiner ist als ein 
Halbkreis, denn sonst schnappt der Algorithmus über aufgrund Verletzung 
des Abtasttheorems. Bei 70 MHz veranschlage ich mal einen zweikanaligen 
ADC mit 200 MHz Samplerate.

So. Das Ganze kannst du vermutlich nur in einem FPGA machen, denn mit 
einem Signalprozessor wirst du wohl nicht zurechtkommen. Und richtig 
teuer wird's auch.

Es gibt ne poplige analoge Alternative: Du mißt tatsächlich die 
Periodendauer jeder Signalwelle. Das geht per 
Zeit-zu-Impulshöhe-Konverter, von dem du jedoch 2 Stück brauchst. Immer 
wenn der eine grad beim Messen ist, digitalisierst du den anderen und 
setzt ihn dann zurück. Dann brauchst du ja beim ADC NUR so etwa 
100..120 MSPS.

W.S.

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