Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LT1085 versus LM1085


von gerd (Gast)


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Hallo

Kann mich jemand über den Unterschied zwischen LT1085 und LM1085 
aufklären?

Die Preisdifferenz ist ja ziemlich gross. Derjenige von Linear 
Technology kostet bei Digikey 6.50 CHF und derjenige von Texas 
Instruments gerade mal 1.80 CHF. In den Datenblätter konnte ich keine 
gravierenden Unterschiede ausmachen.

Ich frage, da ich eine grössere Stückzahl benötige. Applikation ist die 
Stromversorgung eines Motorola Mikroprozessors mit 3V3.

Hier die Links:

LT1085:

https://www.digikey.ch/product-detail/de/linear-technology-analog-devices/LT1085CT-3.3-PBF/LT1085CT-3.3-PBF-ND/889588

LM1085:

https://www.digikey.ch/scripts/DkSearch/dksus.dll?Detail&itemSeq=251999874&uq=636541924519880088

: Verschoben durch User
von Krlto90 (Gast)


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Hallo, ist im Prinzip das selbe Bauteil nur vom anderen Hersteller. Es 
gibt aber mittlerweile auch neuere LDO's, die unter anderem keine 
relativ teuren Tantalum-Kondensatoren brauchen.

von Krlto90 (Gast)


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von gerd (Gast)


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Vielen Dank für die schnelle Antwort. Ja wenn möglich suche ich 
natürlich eine Lösung ohne Tantalum-Kondensator (ist ja anscheinend auch 
nicht so umweltfreundlich). Jedoch ist Iout nur 1A beim LD1117A. Der 
verwendete Mikroprozessor hat eine maximale Leistung von 3.9 Watt bei 
3.3V. Da bräuchte ich wohl mindestens eine 2A oder besser 3A Variante. 
Ich such mal... Vielen Dank schon mal für die Tipps!

von der schreckliche Sven (Gast)


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gerd schrieb:
> Ja wenn möglich suche ich
> natürlich eine Lösung ohne Tantalum-Kondensator

Ja, ja, die Eidgenossen. In der übrigen Welt sind Tantalkondis ganz 
gewöhnliche Bauteile. Vertragen die etwa keine Höhenluft?

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
> gerd schrieb:
> Die Preisdifferenz ist ja ziemlich gross. Derjenige von Linear
> Technology kostet bei Digikey 6.50 CHF und derjenige von Texas
> Instruments gerade mal 1.80 CHF. In den Datenblätter konnte ich keine
> gravierenden Unterschiede ausmachen.
TI hat eine Menge kleinerer Halbleiterfirmen aufgekauft und bietet viele 
IC an, die deutlich günstiger sind, als die von den anderen großen 
Herstellern.

> Ich frage, da ich eine grössere Stückzahl benötige. Applikation ist die
> Stromversorgung eines Motorola Mikroprozessors mit 3V3.
Die hier ist bei Stückzahlen für ca. 13...15 Cent zu haben.
https://www.diodes.com/assets/Datasheets/AZ1085C.pdf

Tantal-C sind eh nicht mehr so wichtig. Wo es möglich ist, setze ich 
lieber die hochkapazitiven Keramik-C ein. z.B. 47u/10V in X7R kann man 
auch ab ca. 0,2€ haben. da spart man sich auch die potentiall unsicheren 
Elkos.
Ich würde aber eher zu Kond mit spannungsfestigkeit 16V raten.
Wenn die Einsatztemp. nicht extrem ist, geht es auch mit X5R.
Gruß Öletronika

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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gerd schrieb:
> Der verwendete Mikroprozessor hat eine maximale Leistung von 3.9 Watt
> bei 3.3V.

Was ist das für ein Mikroprozessor?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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gerd schrieb:
> Da bräuchte ich wohl mindestens eine 2A oder besser 3A Variante.
Du  musst die Wärme auch wegbekommen.

von gerd (Gast)


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> Ja, ja, die Eidgenossen. In der übrigen Welt sind Tantalkondis ganz
> gewöhnliche Bauteile. Vertragen die etwa keine Höhenluft?

Hoffentlich schon :) ! Naja, hab mal gelesen, dass für das Tantalum 
ganze Urwälder abgeholzt werden. Deshalb finde ich das ganz okay wenn 
man das ab und zu erwähnt und weitergibt.

> Öletronika

Besten Dank für die Infos! Das schaue ich mir genauer an.

> Was ist das für ein Mikroprozessor?

Motorola MC68060RC50

> Du  musst die Wärme auch wegbekommen.

Im schlechtesten Fall gehen da etwa 1.2A durch. Bleibt die 5A Variante 
kühler als die 3A Variante bei einem hypothetisch konstanten Strom von 
1.2A?

von Axel S. (a-za-z0-9)


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gerd schrieb:
> Die Preisdifferenz ist ja ziemlich gross. Derjenige von Linear
> Technology kostet bei Digikey 6.50 CHF und derjenige von Texas
> Instruments gerade mal 1.80 CHF. In den Datenblätter konnte ich keine
> gravierenden Unterschiede ausmachen.

LT ist Boutique. Das mag bei spezialisierten IC sinnvoll und nötig sein, 
aber einen Linearregler zähle ich da eigentlich nicht dazu.

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
> gerd schrieb:
> Im schlechtesten Fall gehen da etwa 1.2A durch. Bleibt die 5A Variante
> kühler als die 3A Variante bei einem hypothetisch konstanten Strom von
> 1.2A?
Die Frage ist jetzt doch ein wenig überflüssig, nicht wahr.
Bei 1,7V x 1,2A hast du ca. 2W, die weg müssen.

Wie heiß jetzt der Regler wird, hängt ganz wesentlich davon ab, wieviel 
Kühlfläche du diesem zur Verfügung stellst.
Da kann ein 2W-Typ mit viel K-Fläche auch deutlich kühler bleiben, als 
ein 5W-Typ ohne ausreichende K-Fläche.

Der Unterschied ist hauptsächlich die max. Leistungsdichte im Chip und 
der Wärmewiderstand zwischen Chip und äußerer Kühlfläche.
In dieser Hinsicht wird der 5W-Typ deutlich besser abschneiden.

Bei der Leistung würde ich auch schon mal über einen Schaltregler 
nachdenken. Selbst mit einem einfachen Step-Down mit 
ca.80...85%-Wirkungsgrad reduziert sich die Verlustleistung schon mal 
auf weniger ca. 0,8...1W, die sich dann auf den Schaltregler, Diode und 
Drossel verteilen.
Gruß Öletronika

von Rhinologe (Gast)


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U. M. schrieb:

> Tantal-C sind eh nicht mehr so wichtig. Wo es möglich ist, setze ich
> lieber die hochkapazitiven Keramik-C ein. z.B. 47u/10V in X7R kann man
> auch ab ca. 0,2€ haben. da spart man sich auch die potentiall unsicheren
> Elkos.

Aber aufpassen, manche LDOs vertragen keine Keramik-Cs bzw. der ESR des 
C darf nicht zu klein (und nicht zu groß) sein.

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