Hallo In einer kleinen Versuchsschaltung, bestehend aus : •Diode ( BAT48 ) •Widerstand ( 3,3 Ohm / 3 Watt ) •Superkondensator ( 5 Farad ) ergibt sich bei angelegter Spannung von U = 1,5 Volt eine Kondensatorspannung von Uc = 1,16 Volt nach 85 Sekunden Ladezeit. Rechnerisch ergibt sich, ohne die Diode! , eine Ladezeit für 99 % der Ladung bei tau = R * C = 3,3 Ohm * 5 F = 16,5 s tau * 5 = 85 s Das kommt auch gut hin, wie sich in Messungen ohne Diode gezeigt hat. Schalte ich jetzt zusätzlich die Diode in Reihe, verringert sich die Ladeschlussspannung nach t = 85 s im Kondensator auf Uc = 1,116 Volt Mit ist klar, daß der Spannungsabfall über der Diode wesentlich zur Differenz der Kondensatorspannung zur Quellspannung beiträgt. In Messungen ergab sich für die Flussspannung der Diode bei t = 85 s --> Uf = 0,319 Volt Über dem Widerstand fällt zu diesem Zeitpunkt eine Spannung von Ur = 0,065 Volt ab. Aus der Summe dieser gemessenen Spannungen erhalte ich Ug = 1,116 V + 0,319 V + 0,065 V= 1,5 V Damit ist die Quellspannung über den einzelnen Komponenten aufgeteilt. Bei dem Versuch, eine höhere Schlussspannung im Kondensator zu erreichen, wurde er über die Zeit von 180 Sekunden geladen. Dabei erreichte die Spannung Uc = 1,2 Volt. Ohne den Widerstand, also nur mit Diode in Reihe zum Kondensator, wurde eine Spannung von 1,25 Volt erreicht und diese änderte sich nur noch kaum ( + 0,0005 V / s ) Dabei lag über der Diode eine Spannung von Uf = 0,25 Volt. Von technischer Seite betrachtet, weisen die Messergebnisse darauf hin, daß mit sinkender Flussspannung der Diode, gleichzeitig der Diodentrom sinkt, was zu einer relativen Erhöhung des relativen Widerstandes der Diode führt. Soweit erwartungsgemäß, da auch das Datenblatt der Diode, bei geringer Flussspannung einen geringen Strom vermuten lässt. Mit welcher mathematischen Funktion ergänze ich die Kondensatorformel unter Berücksichtigung der Diodenkennlinie, in Zusammenhang mit dem Spannungsabhängigen Widerstand der Diode?
Ingo S. schrieb: > Mit welcher mathematischen Funktion ergänze ich die > Kondensatorformel unter Berücksichtigung der Diodenkennlinie, > in Zusammenhang mit dem Spannungsabhängigen Widerstand der Diode? Welches Problem möchtest du genau beheben? Du hast eine Ladeschlussspannung gemessen. Ebenso kennst du das Messergebnis der Diodenspannung. Datenblätter hast du studiert und im Prinzip ist es etwas wie die Summierung der Spannungsabfälle…wenn du es dynamischer magst, schaust du in ein Simulationsprogramm und machst bspw. ein di/dt, soetwas Integral-artiges. Das hängt mithin immer von der Zeit ab und berücksichtigt die Stromänderungen der Bauteile gemäß ihrer Modelle.
Ingo S. schrieb: > Mit welcher mathematischen Funktion ergänze ich die > Kondensatorformel unter Berücksichtigung der Diodenkennlinie Mit der Shockley Diodengleichung: https://de.wikipedia.org/wiki/Shockley-Gleichung
An der Zeitkonstante ändert sich (fast) nichts, nur die Spannung des Kondensators wird z.B. 0,3V oder 0,7V geringer (je nach Diode). Vielleicht öffnet folgendes Extrem deine Augen: Angenommen die Versorgungsspannung beträgt 1V und an der Diode fallen 0,7V ab. Dann lädt sich der Kondensator in der von Dir berechneten Zeit auf 0,3V auf. Die 1V wird er nie erreichen, daher ist es sinnlos ausrechnen zu wollen, wie lange das wohl dauern wird. Nun wiederholen wir den versuch mit 100V. Die zeit ist wieder die gleiche, nur die Spannung ist am Ende 99,3V. Da ein (idealer) Kondensator nach dem Aufladen keinen Strom mehr aufnimmt, fällt am Ende am Widerstand keine Spannung mehr ab. > Von technischer Seite betrachtet, weisen die Messergebnisse > darauf hin, dass mit sinkender Flussspannung der Diode, gleichzeitig > der Diodentrom sinkt, was zu einer relativen Erhöhung > des relativen Widerstandes der Diode führt. Ja, so verhalten sich alle Dioden mehr oder weniger. Sie sind eben nicht ideal. > Mit welcher mathematischen Funktion ergänze ich die > Kondensatorformel unter Berücksichtigung der Diodenkennlinie Gar nicht. Die Kennlinie lässt sich nicht exakt als mathematische Formel ausdrücken. In der Praxis würde das auch niemandem nützen, denn wenn du 5 Dioden gleichen Modells aus der selben Produktion auf den Tisch legst, bekommst du 5 unterschiedliche Kennlinien. Man rechnet in der Praxis immer mit ausreichend Spielraum, so das es nicht so genau auf die Eigenschaften der Diode ankommt. Und wenn es doch mal unbedingt nötig ist (wie z.B. bei einem guten Thermometer), dann kalibriert man.
Ingo S. schrieb: > Von technischer Seite betrachtet Ist die Diode, die max. 350mA aushält für eine geraume Zeit überlastet und erhitzt sich evtl. über Gebühr. Diesen Effekt musst du da auch mit einrechnen...
Boris O. schrieb: > Welches Problem möchtest du genau beheben? Es geht mir um die zahlenmäßige Erfassung der Ladezeitverschiebung, die durch den Einsatz der ausgewählten Diode verursacht wird. Mit diesem Wert, will ich ermitteln, ab welcher Ladespannung des Kondensators, das Verhältnis zwischen Zeit und zugeführter Ladung unwirtschaftlich wird. Der Andere schrieb: > Mit der Shockley Diodengleichung Mit dieser Gleichung erreiche ich nicht den im Datenblatt der Diode beschriebenen U-I-Graphen. Setze ich die vorgegebenen Werte so ein, wie WIKI es beschreibt, erhalte ich eine e-Funktion...aber diese spiegelt nicht die Werte des Datenblattes wieder. Ich habe die e-Funktion so mit Werten belegt, daß an der Schnittstelle für 0,4 Volt ( x = 0,4 ) genähert der abzuschätzende Wert des Datenblattes abgelesen werden kann und gleiches für den Funktionswert von x = 0,7 , wobei das Datenblatt auch von etwa 0,2 A ausgehen lässt. Das ist nicht inbedingt die feine Art, aber so habe ich wenigstens einen genäherten Bezug, um eine mathematische Abschätzung des Einflusses der Diode auf die Ladezeit zu erhalten. Stefanus F. schrieb: > An der Zeitkonstante ändert sich (fast) nichts Dadurch, daß der äquivalente Widerstand der Diode zu jedem Zeitpunkt einen anderen Wert annimmt, wird der Einfluss in einem U-t-Diagramm im direkten Vergleich der Ladekurve ohne Diode, doch sicherlich einen ersichtlichen Effekt zeigen. Da als einzige (von der Diode) beeinflusste Größe in der Kondensatorformel eben die Ladezeit ist, ist es zweckdienlich, aus der U-I-Kurve den Graphen für ein R-U-Diagramm abzuleiten. Das ist für mich aber leichter gesagt, als getan. In weiteren Messversuchen habe ich den äquivalenten Widerstand der Diode bei bestimmter Spannung ermittelt. Dazu habe ich einen Spannungsteiler genutzt und die Diode parallel zu einem Widerstand geschaltet. Jedenfalls kann ich die so ermittelten Werte für das Widerstandäquivalent nicht aus der e-Funktion für den Durchlassstrom der Diode ableiten. Unter anderem, weil mir der tatsächlich lineare Anteil der Funktion nicht bekannt ist. Eine Diode ist - und wird - kein Supraleiter. Dahingegen aber entwickelt sich die e-Funktion nach Shokley, wenn diese zum Widerstand umgewandelt wird. Wie groß ist der lineare Anteil des Widerstandes bei einer Diode? Stefanus F. schrieb: > wenn du 5 Dioden gleichen Modells aus der selben Produktion auf den > Tisch legst, bekommst du 5 unterschiedliche Kennlinien mir würde der theoretische Ansatz zu dieser einen Diode genügen. Lothar M. schrieb: > erhitzt sich evtl. über Gebühr. Diesen Effekt musst du da auch mit > einrechnen ja :D
Ingo S. schrieb: > Mit dieser Gleichung erreiche ich nicht > den im Datenblatt der Diode > beschriebenen U-I-Graphen. Natürlich nicht. Reale Dioden enthalten jede Menge parasitärer Effekte. Im Übrigen ist eine Diode sehr temperaturabhängig. Ingo S. schrieb: > mir würde der theoretische Ansatz zu dieser einen > Diode genügen. Du könntest Dich mal damit befassen, wie in Spice Dioden modelliert werden und Dir das Modell für Deine Diode heraussuchen. Wie schon jemand anderer schrieb: die Parameter werden von Exemplar zu Exemplar steuen und wie ich schon schrieb: ist alles sehr temperaturabhängig.
Du hast schon recht. Bei der Spannung von nur 1,5V spielt die Nicht-Linearität der Diode eine unübersehbare Rolle. Ich bin allerdings Praktiker und frage mich, wo der Praxisbezug ist. Diese kleine isolierte Schaltung ist so ganz alleine vollkommen sinnlos, daher ebenso auch die Frage nach der Wirtschaftlichkeit. Wer Verluste minimieren will, benutzt keine Dioden, sondern aktive Gleichrichter mit Transistoren. Wer die Eigenschaften den Diode ausnutzen will und sich nicht an ihrer Abweichung vom Ideal stört, der plant genug Reserven nach oben und unten ein, womit die exakte Berechnung überflüssig wird und Materialstreuungen tolerierbar sind. Im übrigen haben Elektrolyt-Kondensatoren so extreme Streuungen und Abweichungen vom Nennwert, dass deine ganze Rechnerei selbst mit einer 100% berechenbaren Diode völlig für die Katz sind. Ich vermute mal, dass es sich hier um eine Hausaufgabe oder um eine akademische Herausforderung handelt. Da wäre der fehlende Praxisbezug üblich. Ich bin schon zu lange aus der Ausbildung heraus, um die mathematischen Feinheiten im Kopf zu haben. Aber ich denke, der Link auf den Wiki Artikel mit der Formel zur Darstellung der Eigenschaften der Diode kommt soweit hin, wie es ein theoretischer Mathematiker verlangen kann. Falls dein Ziel nicht eine funktioniere Schaltung ist, sondern die Mathematik, dann arbeite mit dieser Formel. Wird schon gehen.
M.A. S. schrieb: > jede Menge parasitärer Effekte Stefanus F. schrieb: > Rechnerei selbst mit einer 100% berechenbaren Diode völlig für die Katz Durchaus. Das thermische Rauschen nimmt mit steigendem Strom ebenso zu, wie bei steigender Temperatur auch. Rekombinationsprozesse entstehen innerhalb der p-n-Zone. Der Kondensator hat einen Leckstrom, der mit Sicherheit größer ist, als der Leckstrom der Diode. Der Widerstand ist auch abhängig von der Temperatur. Viele Effekte. Ja. Innerhalb der Versuchskette betrachte ich aber, auf Grund der Wiederholbarkeit mit dem Resultat gleicher Ergebnisse, daß diese Vielfalt der Parameter doch als Komposition zu einem Mittel führt. Für meinen Lösungsansatz möchte ich bitte zwei Fragen beantwortet haben, die nicht unmittelbar in Zusammenhang mit der Problemstellung stehen, aber für mein Verständnis wichtig sind. Die Diode ist laut Datenblatt gekennzeichnet durch einen Sperrstrom. Der kleinste angegebene Wert bezieht sich dabei auf 1,5 Volt mit 1 uA bei 25°C als Spezifikation. Also wird auch bei einer Spannung von geringerem Wert ein Sperrstrom fließen. Liegt diese Spannung eben unter 0,2 Volt , so würde die Diode in beiden Richtungen sperren. Ist in diesem Fall davon auszugehen, daß der Sperrstrom in beiden Richtungen den gleichen Wert an nimmt? Folgen die aktiven Bauelemente den passiven, oder anders herum ?
> Ist in diesem Fall davon auszugehen, daß der > Sperrstrom in beiden Richtungen den gleichen > Wert an nimmt? Nein, ganz sicher nicht. Du musst dich leider damit abfinden, dass im Datenblatt nicht alle Eigenschaften zufriedenstellend angegeben sind. Insbesondere bei den Diagrammen ist zu beachten, dass sie nur das "typische" Verhalten darstellen. Die Zahlen in den Tabellen versprechen jedoch konkrete min und max Werte. In der Praxis betreibt man Bauteile nur im Rahmen der zugesicherten Eigenschaften und Bedingungen. Wenn das Datenblatt zum Sperrstrom unterhalb einer Spannung X nichts aussagt, dann benutzt man dieses Bauteil nur dann, wenn der Wert im Detail irrelevant ist. Mit dem Datenblatt verspricht der Hersteller einige Eigenschaften. Die anderen können sich von Charge zu Charge erheblich ändern. Viele Bauteile werden mit gleicher Bezeichnung (zum beispiel 1N4148) von mehreren Herstellern produziert, da unterscheiden sich nicht nur diese Grenzfälle, sondern oft auch die zugesicherten Eigenschaften. > Folgen die aktiven Bauelemente den passiven, > oder anders herum ? Was meinst du mit "folgen"? Hinterherlaufen meinst du sicher nicht. Meinst du die Rangordnung? Von welcher Eigenschaft denn?
Stefanus F. schrieb: > Ich bin allerdings Praktiker und frage mich, wo der Praxisbezug ist. > Diese kleine isolierte Schaltung ist so ganz alleine vollkommen sinnlos, > daher ebenso auch die Frage nach der Wirtschaftlichkeit. Da stimme ich völlig zu. Wenn das Ganze ein reales Problem wäre, würde man bei den Werten sowieso einen aktiven Gleichrichter benutzen.
Stefanus F. schrieb: > Was meinst du mit "folgen"? also ich kann das nur im Beispiel erklären. Meinetwegen ein Transistor...der Basistrom ist mit einem Widerstand begrenzt. Ändert man den Widerstand, ändert sich der Kollektorstrom. Anders geht das ja nicht...also ändert man den Transistor ( anderer Typ oder so...), dann bleibt der Widerstand ja der gleiche. Das meine ich mit "folgen". Stefanus F. schrieb: >> Sperrstrom in beiden Richtungen den gleichen >> Wert an nimmt? > > Nein, ganz sicher nicht ok.
> Ändert man den Widerstand, ändert sich der Kollektorstrom. Ja > ändert man den Transistor ( anderer Typ oder so...), dann bleibt der > Widerstand ja der gleiche. Wenn du den Widerstand so auswählst, ja > Das meine ich mit "folgen". Ich sehe da keinen Zusammenhang, weder zum Begriff "folgen", noch zur Diode.
Hi, die Ladekurve wird bei 0,64 der Uo angesetzt. Mit 5 x Tau gilt der Kondensator als geladen. In der Mathematik wird nie die volle Ladung erreicht, sondern nur asymptotisch angenähert. Die U am Vorwiderstand r ist hier interessant, da sie in diesem Beispiel in Reihe mit der diode die Ladekurve ab einem bestimmten Punkt - und damit auch die Ladezeit - "dynamisch" beeinflusst. Diese liegt aber zeitlich im Bereiche der Asymptote hinter Uc= 1-E-tel. Also mathematisch völlig irrelevant. So sehe ich das. ciao gustav
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folgen im Sinne der Folge. Grundbezogene Relation der Ereignisse mit Aktion und Wirkung in Bezug auf Reihenfolge. ähm... Die Änderung des Kollektorstromes ist eine Folge der Änderung des Basis-Vorwiderstandes. Ich betrachte es hirarchisch. Stefanus F. schrieb: > Zusammenhang ... zur Diode Dioden werden mit als aktive Bauelemete klassifiziert. Im Beispiel mit dem Transistor war nur zur Veranschaulichung der Sichtweise die Darstellung gewählt. Bei der Diode ist demnach kein fester Wert für deren Leitfähigkeit gegeben, sondern einzig eine Funktion. Das wiederum bedingt, daß eine Einführung der spannungsabhängigen Stromstärke der Diode in die Kondensatorformel, eine Funktion der Zeit sein sollte, da im entsprechenden Graphen die gleiche Dimension auf der x-Achse liegen muss. Wie die Einführung nun geschieht, als Faktor oder als Potenz, ist von den Zusammenhängen bestimmt.
Karl B. schrieb: > Die U am Vorwiderstand r ist hier interessant, da sie in diesem Beispiel > in Reihe mit der diode die Ladekurve ab einem bestimmten Punkt - und > damit auch die Ladezeit - "dynamisch" beeinflusst darum geht es. In welcher Weise wird der Funktionsgraph angenähert? Ist es nur eine proportionale Verschiebung, oder eine eigenständige Kurve? Wenn es eine proportionale Verschiebung ist, würde direkt daher als Folge eine größe Zeitkonstante abgeleitet. Ist es eine eigenständige Kurve, kann deren Anstieg nicht über den Anstieg der "einfachen" Ladekurve gelangen, aber auch nicht deren Maximalwert erreichen ( Differenz der Flussspannung ), wodurch eine starke Verringerung des Anstiegs innerhalb eines Zeitintervalls auftreten würde. Ich habe das mal skizziert...
Ingo S. schrieb: > Ist es nur eine proportionale Verschiebung, > oder eine eigenständige Kurve? Hi, ein Versuch mit "realen" Bauteilen wird zeigen, dass die E-Funktion (als Hilfskonstrukt) weiter angesetzt werden kann, die Ladezeit sich tatsächlich (geringfügig) verlängert. Das konnte ich an einem Monoflop CD4098 relativ simpel feststellen. Was oft vergessen wird, derselbe Vorgang gilt für die Entladung, so dass ein Monoflop eine "Erholzeit" (gerade bei großen Kondensatoren) benötigt. Darum ist da ja für solch einen Fall auch eine Diode und eine Verbindung zu Masse (GND) regelmäßig vorgesehen. Eine ins Auge stechende, eigenständige Kurve (mit Knick) wäre es bestimmt, wenn Tunneldioden oder Bauteile mit entsprechend komplexeren Kennlinien zur Anwendung kämen. Was mich übrigens gerade bei den Schottky-Dioden nicht so gut gefällt ist neben der gereingeren "Spannungsfestigkeit" die Abhängigkeit im Bereich der UF vom Strom. Bei 1N5819 zum Beispiel bei 3A sind es schon 0,9V bei 100 mA "nur" 0,3V. Insofern ist der Thread schon interessant. ciao gustav
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Karl B. schrieb: > Was mich übrigens gerade bei den Schottky-Dioden nicht so gut gefällt ... was mir an Schottky-Dioden nicht gefällt, ist ihr relativ hoher Reverse Current.
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Moin, Ich wuesste nicht, warum die Spannung, auf die der Kondensator nach seeeehr langer Zeit aufgeladen ist, kleiner sein sollte, als ohne Diode. Aber natuerlich wird diese Zeit sehr lange sein. Bei der "normalen e-funktion" (also mit konstantem Ladewiderstand) nimmt ja die Spannungszuwachsgeschwindigkeit eh' schon asymptotisch ab. Wenn man jetzt den Ladewiderstand nicht als konstant annimmt, sondern als Spannungsabhaengig (so wie's bei eine Diode halt nun mal ist) wird das die Endphase des Ladeprozesses halt noch mehr verlaengern (Bis irgendwann mal das letzte Elektron mit der letzten Elementarladung durch den Widerstand und die Diode aus dem Kondensator gekrabbelt ist). Wenn ich mir mal die Fig. 6 im BAT48 Datenblatt von ST anguck', stell ich fest, dass die Shockleygleichung da wohl eher nur fuer Uf < 0.3V gilt. Danach merkt man schon mindestens den Bahnwiderstand und wahrscheinlich noch irgendwelche anderen Effekte. Gruss WK
Dergute W. schrieb: > Ich wuesste nicht, warum die Spannung, auf die der Kondensator nach > seeeehr langer Zeit aufgeladen ist, kleiner sein sollte, als ohne Diode. Mir fällt auf jeden Fall dann ein Grund dafür ein, wenn die ganze Zeit über ein Voltmeter über dem Kondensator hängt (wie mich das Eingangsschaltbild glauben macht). ;)
Der Kondnesator mit 5Farad Kapazität hat doch sicher einen nicht zu vernachlässigenden Leckstrom. Den Strom muss die Diode immer liefern und damit wird Uf der Diode niemals 0V. Bitte einen Link auf das Datenblatt des Kondensators.
Helmut S. schrieb: > Der Kondnesator mit 5Farad Kapazität hat doch sicher einen nicht zu > vernachlässigenden Leckstrom. Stimmt, das hat wahrscheinlich mehr Einfluss als das Messgerät.
Helmut S. schrieb: > Den Strom muss die Diode immer liefern und > damit wird Uf der Diode niemals 0V. Hi, die BAT48 wird IMHO auch außerhalb ihrer Maximum ratings (350 mA) betrieben. Auch bei 1,5 Volt kann man Bauteile kaputtkriegen. Ist mit Vorwiderstand 3,3 Ohm nicht genügend geschützt bei 5000000 µF. ciao gustav
Nein. Es ist nicht nur eine einfache "Verschiebung". Die nicht-linearität der Diodenkennlinie beeinflusst auch die Ladezeit nicht-linear. Nicht-linear heisst, dass es nicht einfach nur ein Faktor oder ein Summand ist, der zu berücksichtigen ist. Vielmehr treten, wie in der Shockley-Formel Potenzen auf. Das ist folgerichtig, da in der Gleichung für die gesamte Schaltung auch die Shockley-Formel (s.u.) erscheint. Die Shockley-Formel beschreibt tatsächlich nur das Großsignalverhalten realer Diodenkennlinien. Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Shockley-Gleichung. Reale Dioden müssten mit wesentlich komplizierteren Gleichungen beschrieben werden, die auch mehr Parameter haben. Bestimmte Parameter liessen sich gar nicht oder jedenfalls nur genähert (in gewisser Weise "geschätzt") bestimmen. Ein Fall, wäre die Temperatur. Siehe dazu etwa die Dokumentationen des Simulationsprogrammes Spice, in der auch die Simulationsgleichungen für Dioden angegeben sind (Jedenfalls weiss ich von mindestens einer Dokumentation). Tröste Dich, wenn Dir diese Gleichungen auf Anhieb zu hoch sind. Das ging oder geht vielen Menschen genauso. Falls Du ein Mensch bist, der mit visuellen Darstellungen etwas anfangen kann, rate ich Dir Folgendes: Drucke Dir mal die Kennlinie einer Diode aus. Drucke Dir auch eine Kurvenschar von Spannungen und Strömen bei einer RC-Kombination aus, wobei die Anfangsspannung variiert wird. Mache Diagramme möglichst gross und so das Spannungs- bzw. Stromachsen den gleichen Massstab haben. Das folgende Verfahren ergibt: 1. Die Strom- und Spannungsverhältnisse zu einem bestimmten Zeitpunkt. Und 2. den zeitlichen Verlauf der Strom- und Spannungsverhältnisse. Insbesondere aber, 3. die Art des Einflusses einer Diode. Dann mache die folgenden Schritte: 1. Nimm an, Du betrachtest zunächst den Zeitpunkt Null. 2. Nimm als Zweites an, dass die RC-Kombination nur an der Versorgungsspannung hängt. 3. Ermittle Strom und Spannung an der RC-Kombination. 4. Ziehe die Diodenspannung von der an der RC-Kombination anliegenden Spannung ab. D.h. Du berücksichtigst, dass die RC-Kombination "eigentlich" an einer etwas geringeren Spannung liegt. 5. Das aber, wie Du vielleicht selbst schon vermutet hast, wirkt sich, - sozusagen rückwärts -, auf die Diodenspannung aus. (Wie sichtbar der Effekt ist, hängt von dem Maßstab der Ausdrucke ab). 6. Gehe also nun zurück zu 3. und wiederhole das solange, bis der Unterschied nach Deinen Maßstäben gering ist. Es geht nur darum, dass Du nachvollziehst, wie sich die Spannung über der RC-Kombination auf die Spannung der Diode auswirkt und dies wiederrum auf die Spannung der RC-Kombination. Am besten machst Du Dir ein drittes Diagramm in dem Du Dir das Ergebnis einzeichnest. 7. Ausgehend von der Spannung an der RC-Kombination aus Punkt 6. suchst Du nun in der Kurvenschar, diejenige aus, deren Spannung am besten mit der unter 5. ermittelten übereinstimmt. Entlang dieser Kurve gehst Du nun einen Zeitschritt vorwärts und ermittelst die Spannung. 8. Nun wiederholst das Verfahren ab Schritt 3. Wenn Du sehr gründlich sein willst, dann wiederhole das Verfahren mit einem zusätzlichen Widerstand, anstelle der Diode.
Ingo S. schrieb: > Dabei lag über der Diode eine Spannung von Uf = 0,25 Volt. Helmut S. schrieb: > Der Kondnesator mit 5Farad Kapazität hat doch sicher einen nicht zu > vernachlässigenden Leckstrom. Den Strom muss die Diode immer liefern und > damit wird Uf der Diode niemals 0V. Laut DB der BAT48 fliessen bei Uf = 0,25 Volt bei 25°C noch knapp 2mA. Das wird der Leckstrom des Kondensators sein. Wäre der Leckstrom des Kondensators nur einige nA, wäre Uf der Diode nur noch einige mV.
> Folgen die aktiven Bauelemente den passiven, > oder anders herum ? > Die Änderung des Kollektorstromes ist eine > Folge der Änderung des Basis-Vorwiderstandes. Ja. Aber daraus kann man nicht pauschal ableiten, dass alle Änderungen an allen aktiven Bauteile eine Folge von Änderungen/Eigenschaften Passiver Bauteile in deren Umgebung sind. > Bei der Diode ist demnach kein fester Wert für > deren Leitfähigkeit gegeben, sondern einzig eine > Funktion. Ja > Das wiederum bedingt, dass eine Einführung > der spannungsabhängigen Stromstärke > der Diode in die Kondensatorformel, eine > Funktion der Zeit sein sollte, da im entsprechenden > Graphen die gleiche Dimension auf der x-Achse > liegen muss. Ja > Wie die Einführung nun geschieht, als Faktor > oder als Potenz, ist von den Zusammenhängen > bestimmt. Ja, alles richtig
Sherlock schrieb: > bei 25°C noch knapp 2mA. > Das wird der Leckstrom des Kondensators sein. Also nee, das glaube ich nicht, 2mA sind als Leckstrom bei 25°C dann doch ein bisschen viel.
M.A. S. schrieb: > Sherlock schrieb: >> bei 25°C noch knapp 2mA. >> Das wird der Leckstrom des Kondensators sein. > > Also nee, das glaube ich nicht, 2mA sind als Leckstrom bei 25°C dann > doch ein bisschen viel. Der Leakage curent ist für 50h bis 100h nach dem anlegen der Spannung spezifiziert. Da könnte er z. B. 10uA sein. Am Anfang ist der leakage current dann aber um ein bis zwei Zehnerpotenzen größer. Der könnte also durchaus am Anfang bei 1mA liegen.
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M.A. S. schrieb: > Also nee, das glaube ich nicht Zitat: " Die Höhe der Selbstentladung hängt im Wesentlichen von der Zellspannung und der Temperatur ab. Der im Datenblatt genannte Leckstrom ist der maximale Leckkstrom, der sich nach 72h einstellt. In den ersten Stunden ist der Leckstrom zum Teil wesentlich höher. Der Verlauf in den ersten 72h ist im Schaubild dargestellt. " http://www.capcomp.de/nesscap/selbstentladung.html
Kurz überflogen sieht das tatsächlich nach einem theoretischen Problem aus. Präzisere Beschreibungen der Vorhaben wären in vielen Threads von Vorteil oder gar Erfolgs-entscheidend. Wird aber häufig nicht (oder eben nur sehr "verwaschen") gemacht. Für bestimmte Anwendungen (siehe oben) wäre das alles vernachlässigbar. Für andere wiederum über eine "gebiaste" zweite Diode gleichen Typs (und auf dem gleichen KK direkt nebeneinander). "Bias" über eine etwas höhere Hilfsspannung (+R), die Diode in Richtung Ground leitet also ständig. Häufig ist die aktive Version dessen ("Präzisionsgleichrichter"), mit OPV, sinnvoller - weiederum je nach Anwendung. Und in diesem Fall, wo es wohl um hohe Kapazitäten, und dementsprechende Ströme geht ... kommt ein MOSFET als Gleichrichter mit stromabhängigem Spannungsfall in Frage. Wieso nur immer diese "Rätsel", statt (gleich) zu sagen, worum es geht? :)
Helmut S. schrieb: > Bitte einen Link auf das Datenblatt des Kondensators http://farnell.com//datasheets/2211736.pdf?_ga=2.215017303.1189126190.1533216673-1282383044.1533216673 Es ist die Nummer : VEC 3R0 505 QG Theor schrieb: > mit visuellen Darstellungen Ein graphisches Lösungsverfahren. Das ist eine gute Idee. Helmut S. schrieb: > Der Leakage curent ist für 50h bis 100h nach dem anlegen der Spannung > spezifiziert In einem weiteren Versuchsaufbau nutze ich als Stromquelle eine Solarzelle. In Reihe dazu liegt die Diode und ein 500 Farad Kondensator gleicher Baureihe. Das ganze nun seit 4 Wochen in praller Sonne. Das Messgerät zeigt in Reihe zu Diode und Solarzelle ( ohne Kondensator ) U = 2,1 Volt Der Kondensator bleibt wie festgemeißelt bei Uc = 1,91 Volt (vor 2 Wochen waren es 1,912 Volt heute sind es 1,918 Volt vielleicht erreicht die Spannung Ende nächster Woche 1,92 Volt ) Es fließt noch ein Strom von 0,3 mA in den Kondensator. Da zeigt sich auch die Flussspannung der Diode. Gleichzeitig ist aus den Messergebnissen ersichtlich, daß die Eingangsimpedanz des Messgerätes für Spannungsmessungen sehr hochOhmig ist. Wie genau mein Messgerät ist, kann ich nicht schätzen, aber die kleinstmögliche Strommenge auf der Anzeige kann 1 uA betragen. Liegt an der BAT48 eine Spannung von 55 mV , wird gerade das letzte Digit am Messgerät ausgelöst. Also bei 55 mV fließt in Flussrichtung "schon" ein Strom von 1 uA . Karl B. schrieb: > Ist mit Vorwiderstand 3,3 Ohm nicht genügend geschützt bei 5000000 µF Stimmt. Bei 500 Farad ohne Vorwiderstand ist die Diode noch weniger geschützt. Das Datenblatt gibt an, die Diode könne mit kurzeitigen Strömen bis 1 Ampere für 1 Sekunde belastet werden. Es ist ein Testmodell. Die Solarzelle liefert einen Kursschlussstrom von maximal 1 Ampere... Ich hatte die Diode schon mehre Minuten am Labornetzteil mit 0,5 Ampere belastet. Die wird verdammt heiß... Stefanus F. schrieb: >> gleiche Dimension auf der x-Achse >> liegen muss. > Ja Danke. Mein Lösungsansatz ergibt sich daraus dann zu einer Variante, bei der die Diodenspannung in Relation zur Kondensatorspannung in Abhängigkeit der Zeit dargestellt wird. Als theoretischen Aspekt gehe ich dabei von dem Zusammenhang aus, den ich mit "folgen" meine. Bedeutet : Durch die Diode wird zu keinem Zeitpunkt ein größerer Strom fließen, als durch den Vorwiderstand in den Kondensator gelangt. Für den Kondensator kann bei einem bestimmten Ladeniveau ( aus der U-I-Kurve )ein äquivalenter Widerstand ermittelt werden ( + Vorwiderstand ) Da jetzt die Diode dem Kondensator folgt, wird deren äquivalenter Widerstand definitiv nicht kleiner sein, als der des Kondensators, weil sonst mehr Strom in den Kondensator gelangen müsste, als dieser bei anliegender Spannung zum Zeitpunkt "x" sein kann. Ebenfalls kann das Widerstandsäquivalent der Diode nicht größer sein, als das des Kondensators, weil in diesem Fall die Diode den Ladestrom aktiv begrenzen müsste ( und das leistet eine einfache Diode nicht ). Wenn diese Sichtweise richtig ist, folgt daraus die Erweiterung der Kondensatorformel. Als Berechnungsgrenze nehme ich die Flussspannung der Diode an mit Uf = 0,25 V Natürlich funktioniert diese Betrachtung nur für ideale Spannungsquellen und die Temperatur der Diode wird nicht berücksichtigt. Diese Abhängigkeiten ließen sich in weiteren Einführungen aufnehmen.
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Ingo S. schrieb: > [...] > Theor schrieb: >> mit visuellen Darstellungen > > Ein graphisches Lösungsverfahren. > Das ist eine gute Idee. Eigentlich nicht. Man "könnte" das Problem zwar so lösen, falls es darin besteht, den zeitlichen Verlauf der Spannung am Kondensator zu ermitteln. Aber für den praktischen Zweck ist das meiner Meinung nach zu langwierig und relativ ungenau. Der eigentliche Zweck besteht darin, Dir eine bestimmte Erfahrung zu vermitteln. Nämlich die, dass die Lösung auf dem Abstraktionsniveau auf dem Du Dich im Moment bewegst im Detail diese und jene Schritte erfordert. Ich denke, dass es dem eigentlichen Wesen des Problems nicht angemessen ist, in Begriffen von "Ursache" und "Wirkung" zu denken. So verstehe ich Deine Anwendung des Verbs" folgen". (Es gibt da eine andere Art, weiter oben, aber darauf will ich hier nicht eingehen). Tatsächlich treten Ursache und Wirkung in diesem Zusammenhang gar nicht auf. Das könnte ich näher erklären, wenn Du willst. Aber das wird nicht ganz einfach zu verstehen sein. Es geht hier vielmehr um "Gleichgewichte" - das Auftreten von gleichsinnig und gegensinnig gerichteten Veränderungen in einem Netzwerk von sich gegenseitig beeinflussenden Zuständen. Ein gutes, wenn auch sehr einfaches Beispiel ist eine Waage. Es ist umgangssprachlich üblich zu sagen, dass ein Druck auf die eine Waagschale, das absenken dieser und die Anhebung der anderen "verursacht". Tatsächlich aber lässt sich eine Kette von Ursache und Wirkung bei diesem Vorgang gar nicht feststellen. Die Wirkung tritt nicht nach einer Verzögerung auf sondern *gleichzeitig". Ebenso ist es in der Elektronik. (Siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Ursache#Klassische_Mechanik sowie die Einleitung zu dem Artikel). In dem Zusammenhang sind auch Erklärung über die Funktionsweise elektronischer Schaltungen zu verstehen. Dort wird auch in Worten von Ursache und Wirkung gesprochen. Aber es gibt sie dort nicht. Auch dort tritt die "Wirkung" sofort (instantan) ein. Das ist eher Techniker-Umgangssprache als exakte Beschreibung. Und in der Regel weiss man das auch, wenn man es sich auch oft nicht so bewusst macht. Das aber sollte Dir mein Verfahren eigentlich bewusst machen. Die Realität führt kein Näherungsverfahren durch, wie ich es beschrieben habe. Sie "reagiert" auch nicht auf Veränderungen. Vielmehr geht eine Veränderung an einem Ort mit einer anderen Veränderung an einem anderen Ort einher. Das findet darin Ausdruck, dass die exakte Lösung des Problems auf eine analytische Gleichung mit Differentialen und Integralen führt. Die Gleichung mit dem Tau ist das Ergebnis eines Integrals über die Zeit. Aber statt Dir Gleichungen vorzuführen, die schwer zu verstehen sind, habe ich Dir mein graphisches Verfahren beschrieben. > [...] Ich verstehe Dich, glaube ich, recht gut. Ich versuche das neue Wissen auch erst einmal anhand des alten einzuordnen und damit zu erklären. Aber an dieser Stelle musst Du einen "Quantensprung" machen. Anders geht es nicht. Versuch mal mein Verfahren. Man muss das erleben, wenn es das Problem auch nur von der negativen Seite zeigt. Ansonsten drücke mal auf eine Waagschale. :-)
Interessant scheint mir in diesem Zusammenhang auch die Erklärung von Staubfänger für den Fall einer LED (also eine Diode) und einem Vorwiderstand. Siehe: Beitrag "Re: Frage zu Vorwiderstand"
Ingo S. schrieb: > In einem weiteren Versuchsaufbau nutze ich > als Stromquelle eine Solarzelle. Hi, 5000-er-NiCd (ja, alter Bestand), Schottky-Doppeldiode SBL540CT 3 Stück C* Solarzellen ca. 15 Jahre alt noch in der Bastelkiste gefunden. Maßeinheit Sun: 1 Sun = 1000 W /qm Bei mir die letzten Tage ca. 1,2 Sun Die Spannung geht bei drei reihengeschalteten 0,5V-er Solar-Zellen auf 1,7 Volt rauf. Der Ladestrom ist allerdings ziemlich gering, liegt maximal bei 40 mA, der Rest wird durch die Diode "verbraten". Hätte mindestens vier Zellen gebraucht, um das rauszukompensieren. Der Hersteller empfiehlt sogar 5 Zellen pro einen NiCd. Solarzellen vertragen aber auch nicht die größere Brat-Hitze. Die verändern dann ihre Parameter spürbar. Irgendwo ist da auch Schluß. Das bedeutete für diesen Thread hier: die als Konstante eingesetzte Spannungsquelle ist auch als Variable einzusetzen. ciao gustav
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Ingo S. schrieb: > In einer kleinen Versuchsschaltung, bestehend aus : > •Diode ( BAT48 ) Teste mal eine BAT60A. mfg Klaus
> Der Ladestrom ist allerdings ziemlich gering, liegt > maximal bei 40 mA, der Rest wird durch die Diode "verbraten". An Dioden fällt Spannung ab, kein Strom.
Stefanus F. schrieb: > An Dioden fällt Spannung ab, kein Strom. Klaro, der Spannungs(ab)fall an der Diode bewirkt dann auch eine Ladestromminderung, wenn man so eng an die Ladeschlusspannung dran kommt. Deswegen ja die Empfehlung, mindestens 5 Zellen zu nehmen. ciao gustav
Ingo S. schrieb: > Da jetzt die Diode dem Kondensator folgt, wird > deren äquivalenter Widerstand definitiv nicht kleiner > sein, als der des Kondensators das ist falsch. Denn wäre es tatsächlich in diesem Verhältnis liegend, würde über einer Reihenschaltung aus Diode und Widerstand die Diode demnach keinen kleineren äquivalenten Widerstand erreichen können, als der tatsächliche Wert des Vorwoderstandes hat. Theor schrieb: > Vielmehr geht eine Veränderung an einem Ort mit einer anderen > Veränderung an einem anderen Ort einher. > > Das findet darin Ausdruck, dass die exakte Lösung des Problems auf eine > analytische Gleichung mit Differentialen und Integralen führt Das mit der Einführung einer Funktion, für den Widerstand in der Zeitkonstante, die Kondensatorformel zu einem dynamischen Prozess wird, verstehe ich. Theor schrieb: > 4. Ziehe die Diodenspannung von der an der RC-Kombination anliegenden > Spannung ab. D.h. Du berücksichtigst, dass die RC-Kombination > "eigentlich" an einer etwas geringeren Spannung liegt. Dazu denke ich, es ist schon zu Beginn des Ladevorgangs die maximale und minimale Flussspannung der Diode zu bestimmen. Daher wird zu beginn die Ladespannung gering sein ( Quellspannung abzüglich der Flussspannung bei maximalem Diodenstrom ) und der Ladestrom maximal ( = maximal zulässiger Strom der Diode ). Wohingegen zum Ende des Ladevorgangs die Ladespannung maximal wird ( Quellspannung abzüglich der der kleinsten Flussspannung der Diode bei minimalem Strom ) und der Ladestrom minimal ist ( minimaler Diodenstrom bei kleinster Flussspannung ) . Theor schrieb: > Aber statt Dir Gleichungen vorzuführen Wenn du dazu eine Funktion vorstellen kannst, wäre das richtig cool. Vielleicht verstehe ich das dann...du wirst sicher etwas dazu erklären können.
Stefanus F. schrieb: > An der Zeitkonstante ändert sich (fast) nichts :D als Rechenbeispiel : für die Kondensatorspannung gilt : Uc = Uo * ( 1-e^-(t/tau)) für den Ladestrom gilt : Ic = Io * e^-(t/tau) der äquivalente Momentanwert des Widerstandes des Kondensators ergibt sich daher zu : Rc = Uc / Ic tau als Ladezeitkonstante gilt es mit der Funktion für die Diodenkennlinie zu erweitern. Diese wird der Form : a * e^-(k*x) sein. Daher wird die Erweiterung für tau gesucht zu : tau(D) = a * e^-(k*x) Als Rechenoperation gilt : e^-m = 1 / e^m Das ist dahingehend wichtig, um in der Umstellung nach tau keine imaginären Anteile zu erhalten. Da tau gesucht, wird Rc = Uc / Ic umgestellt über : Rc = (( Uo * ( 1-e^-(t/tau)))/(Io * e^-(t/tau)) Rc = Uo/Io * (1-e^(t/tau))/(e^-(t/tau)) Rc*Io/Uo = (1-e^-(t/tau))/(e^-(t/tau)) Rc*Io/Uo = e^(t/tau) - 1 e^(t/tau) = 1 + Rc*Io/Uo (t/tau) = ln ( 1+ Rc*Io/Uo ) tau = t / ( ln ( 1+ Rc*Io/Uo ) ( ich habe mir bei der Umstellung helfen lassen) Setze ich jetz diese Funktion für tau in die Exponentialfunktion ein,erhalte ich f(tau(D)) = e^-(t/( ln ( 1+ Rc*Io/Uo ))) damit ist tau(D) = 1 - e^-(t/tau) Die Ladezeitverschiebung ist somit direkt proportional zum Anstieg des äquivalenten Widerstandes der Diode und liegt auf dem Funktionsgraphen des Spannungsanstiegs beim Laden des Kondensators. Der differentielle Widerstand einer Diode hat KEINEN EINFLUSS ! auf die Ladezeit. Alleine der tatsächlich Ohm'sche Anteil der Diode verursacht eine größere Ladezeitkonstante. Da habe ich gestaunt... und nochmal genauer nachgemessen. Als Energiequelle habe ich diesmal einen NiMH - Akku verwendet, um einen Spannungseinbruch der Versorgung zu vermeiden. Ergebnis : nach 85 Sekunden 97% der möglichen Ladung. Hoffentlich hilft dieser Thread auch jemandem Anderes genau so, wie er mir geholfen hat. Danke Leute :D
Ingo S. schrieb: > ( ich habe mir bei der Umstellung helfen lassen) Du warst schneller. Formeleditor braucht noch etwas mehr Zeit. Hi, die Darstellung der Berechnung der Größen bei der Ladung eines Kondensators über einen Widerstand und der Beweis, indem die Zeitkonstante Tau = R mal C gleich t und darüber hinaus der Ladezustand von 1 minus e-ter Teil zu dem Zeitpunkt in die Formel eingesetzt wird. Beim (Ent-)Logarithmieren ist der Trick anzuwenden, dass ln e = 1 ist, die Exponenten als Faktor vor die Logarithmen zu setzen sind. Zu bemerken ist noch, daß hierbei der Logarithmus naturalis und nicht der Briggsche Zehner-Logarithmus, wie wir ihn von der Dezibel-Berechnung her kennen, angewendet wird. ciao gustav
@ Ingo Tut mir leid, aber ich fürchte Du hast Dich da total verfahren. Ich versuchs nochmal so: Tau hängt ab von dem Kondensator und dem Widerstand. Dem Widerstand insgesamt - also der Summe aus dem Widerstand, der als solches Bauteil bezeichnet ist UND der Diode, die soweit ganz richtig auch als Widerstand betrachtet werden kann. ABER: Was Du noch nicht verstanden hast, denke ich, ist folgendes: Der Widerstand der Diode hängt von dem Strom ab. Der wiederum hängt von dem momentanen Ladezustand des Kondensators ab. Der hängt von dem Widerstand insgesamt ab. Der wiederum hängt vom Strom ab, weil der Widerstand der DIode davon abhängt. Das ist ein Zirkel. Und den sollte Dir mein Verfahren vor Augen führen. Diese Rechnerei da von Dir, tut mir leid das zu sagen, ist für die Katz'. An zwei Stellen sogar abstrus. Und die Schlussfolgerung ist zwar richtig, aber trivial und durch die Rechnung nicht korrekt begründet. Jeder zusätzliche Widerstand verlängert Tau. Aber das wusstest Du auch schon vorher. Der schwache Punkt bei der Rechnung ist vielmehr dass die Veränderung von Tau nicht nur in einer Potenz von der Zeit abhängt, sondern in der Potenz einer Potenz. Nämlich, weil zunächst der Ladevorgang durch eine Potenz beschrieben wird und der bestimmende Widerstand zum Teil, nämlich wegen der Diode, wiederum näherungsweise durch eine Potenz beschrieben wird, die von dem Ladezustand abhängt. Vielleicht überlegst Du Dir das ja nochmal.
Man kann es noch mal anders deutlicher machen: Nimm mal an Du rechnest Tau nur für eine RC-Kombination aus. OK. Nun fügst Du einen zusätzlichen Widerstand ein. Wo in der Gleichung setzt Du ihn ein? OK. Nun nimmst Du an dieser zusätzliche Widerstand sei eine Diode. Dafür schreibst Du meinetwegen R_D (R tief D). OK. Nun ist aber dieser Widerstand eine Funktion des Stromes OK. Also schreibst Du ungefähr R_D(i). OK. Der Strom wiederum hängt von der Tau ab ab. OK Also R_D(Tau). Tau aber hängt von R_D ab! Also R_D(Tau(R_D(Tau(R_D ... Merkst Du was?
Theor schrieb: > in der Potenz einer Potenz usw... ist mir bewusst. Dazu betrachte ich einmal, was dabei geschieht. Die Funktion ist abhängig bei wiederholter Einführung in sich selbst von "e" . Also : e^-e^-e^-e^-e^-e ... diese Reihe nähert sich einem Grenzwert. Sei -e^-e^-e^-e ... = -m dann wird lim e^-m ~ 0,56714329 der daraus zu bildende natürliche Logarithmus ist mit ln ( 0,56714329 ) = -m daher ist -1 = -m * e^m Setze ich also unendlich oft die e-Funktion für tau in sich selbst ein, wird mit tau = e^( ( -m*e^m) * t/(tau)) tau(D) wieder zu tau(D) = e^-(t/tau) und nähert sich so einem maximalen Wert an, der direkt proportional ist zur Ladekurve des Kondensators, weil er eben in direktem Zusammenhang zwischen Zeit und Strom gebildet ist. Die Ladezeitkonstante wächst somit in gleicher Proportion, wie die Kondensatorspannung steigt. Theor schrieb: > Das ist ein Zirkel ja, das ist mir auch bewusst. Deswegen der Thread. Theor schrieb: > Und die Schlussfolgerung ist zwar richtig, aber trivial und durch die > Rechnung nicht korrekt begründet. Stellst du bitte deinen mathematischen Lösungsansatz vor? Interessiert mich wirklich sehr, weil mir die Lösung wichtig ist. Bzw. : Wo ist der Fehler ?
:D Der differentielle Widerstand der Diode kann keinen Einfluss auf die Zeitkonstante nehmen, weil die Diodenkennlinie zeitunbhängig ist.
Offen gesagt, ist mir das Thema nicht so wichtig, dass ich mich der Mühe unterziehe Dir das im Einzelnen herzuleiten. Dazu kommt, dass Du an gewissen Stellen einfach mal Formeln aus dem Hut ziehst. Das ist entweder so genial, dass ich nicht folgen kann oder so abstrus, dass es sich nicht lohnt, das im einzelnen zu widerlegen. Ich werde mich hier darauf beschränken aus meiner Sicht auf gewisse Mängel hinzuweisen. Darüber hinaus wäre es gut, wenn ich nicht erst Deine Sprache lernen müsste, sondern Du Dich an Konventionen der Mathematik, der Physik und der Logik hälst. 1. Punkt Du schriebst: > ... Funktion für die Diodenkennlinie zu erweitern. > Diese wird der Form : > a * e^-(k*x) > sein. a) Was heisst hier "erweitern"? Das kenne ich nur in Bezug auf die Modifikation von Brüchen auf gemeinsamen Nenner. Gut, das ist für die Sache nicht entscheidend, aber ein Beispiel für Deine "eigene" Sprache. Ich vermute mal Du meinst "einsetzen" nach Erweiterung von R in der Gleichung für tau (tau = R * C) in eine Summe. Also tau = (RD + RR) * C, wobei RD der Widerstand der Diode, und RR der als diskretes Bauelement vorhandene Widerstand ist. b) Wieso vermutest Du nur, dass die die Gleichung ist? Es gibt da klare Aussagen bzgl. der Shockley-Gleichung. Wieso verwendest Du nicht die? c) Falls diese Gleichung aber eine Bedeutung in dem Zusammenhang hat, was ist dann a, k und x? Welche Einheiten haben sie? Welchem Wert kommt der gesamte Ausdruck gleich? Wofür steht er? 2. Punkt Du schriebst: > tau(D) = 1 - e^-(t/tau) Was soll das sein? Wofür steht D? Welche Einheit hat es? Und wieso erscheint D nicht in der Definition rechts vom Gleichheitszeichen? 3. Punkt Dann stellst Du die Konvergenz der Folge aus der rekursiven Funktion y_(n+1) = e^(y_n * k) in den Raum. a) Wobei ich mangels Erklärung nur annehmen kann, dass k = m*x aus Punkt 1. ist und wiederum unklar ist, wofür k und x stehen. b) Wie stellst Du die Konvergenz fest? Konvergiert die überhaupt? c) Ich hingegen muss annehmen (schon wieder) dass es sich um irgendeine Variante der Shockley-Gleichung handelt. Dann aber konvergiert die Folge wegen des variablen k (die ja irgendwie Flussspannung, Emissionskoeffizient etc. beinhalten muss) nicht bzw. nur für bestimmte Intervalle von k und mit jeweils verschiedenen Werten - also einem Ausdruck mit k darin. Das ist, meiner Meinung nach und mit Verlaub, alles irgendwie Murks. Selbst wenn es genial sein sollte, ist es Murks, weil Du es nicht erklärst. 4. Punkt Ich weiss nicht, was dieses dauernde Wiederholen der Irrelevanz des differentiellen Widerstandes der Diode bedeuten soll. Kannst Du das mal erklären? Ich kann es nicht. Gut. In diesem Sinne wünsche ich Dir Erfolg. Falls allerdings Deine Vorgehens- und Ausdrucksweise nicht substantielle Veränderungen erfährt, werde ich nicht weiter auf das Thema eingehen.
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