Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik ATMEL Studio7 kein Programmier-Tool


von Werner F. (frewer)


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Hallo,
habe STUDIO7 auf meinen Laptop (WIN 7) runtergeladen und installiert. 
Möchte meinen USBASP direkt vom Studio aus ansteuern. Habe mehrere 
Anleitungen gefunden, wie man das macht. Aber bei meinem Studio zeigt 
sich unter tools kein Eintrag für einen Programmer bzw. auch nicht 
"external tools".
Ansonsten läuft das Studio7 und ich konnte auch bereits programmieren.

Unter tools habe ich folgende Untermenüs:
Command prompt
Device Programming
Add target
Data Visualizer
Select profile
Extensions and Updates
Import and Export Settings
Customize
Options

Was ist zu tun, um den Menüpunkt "external tools" zu erhalten?

mfG Frewer

von Stefan F. (Gast)


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Damit das out of the Box funktioniert brauchst du einen originalen 
Programmieradapter von Atmel oder wenigstens einen nachgemachten.

Der USBASP ist genau das Gegenteil davon, inkompatibler geht gar nicht. 
Den musst du mit avrdude bentuzen. Für avrdude gibt es wiederum 
grafische Oberflächen, zum Beispiel AVR8-Burn-O-Mat. Irgendwie kann man 
das auch zum Menü vom Atmel Studio hinzufügen, aber ich denke, der 
Aufwand lohnt sich nicht.

von c-hater (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Damit das out of the Box funktioniert brauchst du einen originalen
> Programmieradapter von Atmel oder wenigstens einen nachgemachten.

Genau: STK500V2 rules.

> Der USBASP ist genau das Gegenteil davon, inkompatibler geht gar nicht.
> Den musst du mit avrdude bentuzen. Für avrdude gibt es wiederum
> grafische Oberflächen, zum Beispiel AVR8-Burn-O-Mat. Irgendwie kann man
> das auch zum Menü vom Atmel Studio hinzufügen, aber ich denke, der
> Aufwand lohnt sich nicht.

Das kommt schlicht darauf an, wie intensiv man die IDE nutzt und auch, 
auf welche Art. Für Anfänger ist wahrscheinlich sehr lohnend, ein 
One-Click-Build (inclusive Upload) zu haben. Bloß sind die nicht in der 
Lage, sowas zu konfigurieren.
Profis hingegen brauchen eher selten den Upload zum Target (im 
Verhältnis zu der beim Programmieren oder beim Debugging im Simulator 
verbrachten Zeit). Da könnte man die zwei Klicks mehr verschmerzen. Aber 
natürlich richtet man's trotzdem ein, man ist ja Profi, alles andere 
wäre einfach nur peinlich. ;o).

von Stefan F. (Gast)


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c-hater schrieb:
> Für Anfänger ist wahrscheinlich sehr lohnend, ein
> One-Click-Build (inclusive Upload) zu haben. Bloß sind die nicht in der
> Lage, sowas zu konfigurieren.

Ja. Für diese Leute gibt es Arduino.

von Werner F. (frewer)


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vielen Dank für die Antworten zu meinem Laptop-Problem mit STUDIO7. 
Leider hilft mir keine weiter (habe keinen ATMEL programmer).
Im Internet gibt es viele Beschreibungen für das Einbringen von AVRDUDE 
und USBASP in STUDIO7 aber alle gehen davon aus, dass "external tools" 
im tools-Menü vorhanden ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die, 
die auf USBASP umstellen alle für den Anfang einen ATMEL programmer 
haben. Dann wäre ja das Umstellen unsinnig.
Auf meinem PC habe ich bisher STUDIO4 benutzt und da ist die ganze Liste 
von ATMEL programmer vorhanden doch kann man wohl STUDIO4 nicht 
anpassen.

Vielleicht gibt es doch noch eine für Halblaien verstehbare Lösung.

mfG Frewer

von Harry L. (mysth)


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Werner F. schrieb:
> Vielleicht gibt es doch noch eine für Halblaien verstehbare Lösung.

Klar gibts die!
Kauf dir nen ordentlichen Programmer!

https://www.amazon.de/myAVR-191406-mySmartUSB-Light/dp/B005CNA1M2/ref=sr_1_1?s=kitchen&ie=UTF8&qid=1540378475&sr=8-1

von Stefan F. (Gast)


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Oder lass es einfach. Was ist daran so schwer, einen Befehl im cmd 
Fenster einzutippen? Man kann das ja auch in eine Batch Datei verpacken 
und dann doppelt anklicken.

Und wer eine GUI will: Ich habe ja schon eine empfohlen.

Ehrlich, es lohnt sich nicht, alles ins Atmel Studio integrieren zu 
wollen. Das ist reine Zeitverschwendung.

Die meisten Profis gehen sogar den umgekehrten Weg. Sie nutzen die IDE 
nur als Text-Editor und machen alles andere (Compilieren, Flashen, 
Projektverwaltung) an der Kommandozeile oder mit anderen Programmen 
außerhalb der IDE.

von Harry L. (mysth)


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Stefanus F. schrieb:
> Die meisten Profis gehen sogar den umgekehrten Weg. Sie nutzen die IDE
> nur als Text-Editor und machen alles andere (Compilieren, Flashen,
> Projektverwaltung) an der Kommandozeile oder mit anderen Programmen
> außerhalb der IDE.

...daß sich dieses Märchen (hauptsächlich bei Anfängern) immer noch 
hält.

Ein Profi kann mit seinen Werkzeugen umgehen, und braucht keine 
Schraubzwinge um die Zange zu schließen.

von Stefan F. (Gast)


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Harry L. schrieb:
> Stefanus F. schrieb:
>> Die meisten Profis gehen sogar den umgekehrten Weg. Sie nutzen die IDE
>> nur als Text-Editor und machen alles andere (Compilieren, Flashen,
>> Projektverwaltung) an der Kommandozeile oder mit anderen Programmen
>> außerhalb der IDE.
>
> ...daß sich dieses Märchen (hauptsächlich bei Anfängern) immer noch
> hält.

Mit Verlaub, ich programmiere seit 28 Jahren. Seit 20 Jahren verdiene 
ich damit den Unterhalt von 4 Personen. Und glaube mir, ich habe mehr 
als Arduino und Windows gesehen. Darunter sind Systeme, die du 
vermutlich nur aus dem Museum kennst, sowie auch aktuelle IBM Server, 
die mehrere Millionen kosten.

Ich habe so viele IDEs kommen und gehen sehen und so viele Projekte 
migrieren müssen, dass ich mit Sicherheit behaupten kann, dass gerade 
die IDEs am kurzlebigsten sind und man sich daher besser nicht von ihnen 
abhängig macht.

> Ein Profi kann mit seinen Werkzeugen umgehen, und braucht keine
> Schraubzwinge um die Zange zu schließen.

Ganz recht. Kennst du Makefiles? Kannst du neue Projekte ohne den 
Assistent der IDE beginnen? Wenn ja, dann kannst du mit deinen 
Werkzeugen umgehen. Was laberst du dann von Schraubzwingen?

von Ratgeber (Gast)


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Es gibt die Möglichkeit, aus dem USBASP mittels anderer Firmware einen 
AVRDOPER zu machen. Dieser verhält sich wie ein STK500 V2.

Gehe hier hin:
https://www.obdev.at/products/vusb/avrdoper.html

und lade Dir die .zip-Datei herunter. Entpacke sie und nimm die Datei 
"usbasp-mega8-12mhz.hex" zum Flashen Deines USBASP.

Danach kannst Du ihn im Studio 4 verwenden. Studio 7 habe ich wieder 
verworfen, weil ich mich 2x rasieren konnte, bevor es einmal startete.
:)

von Bernd K. (prof7bit)


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Stefanus F. schrieb:
> Makefiles

Daß man Makefiles benutzt (ich benutz die ebenfalls um mich 
IDE-unabhängig zu machen) bedeutet nicht daß man darauf verzichten muß 
in der jeweiligen IDE sein "make all" mit einem Tastenkürzel zu starten.

Für nen simplen Build oder Debug-Start jedesmal in ne Konsole zu 
wechseln wär mir auch zu blöd, da sorg ich lieber dafür daß Ctrl-B (oder 
F-irgendwas) die Sache anstößt ohne daß ich mehr Körperteile bewegen muß 
als minimal notwendig. Vernünftige IDEs können sowas. Atmelstudio ist 
zwar nun nicht unbedingt Stand der Technik was IDE angeht aber Makefiles 
starten oder andere Kommandos aufrufen wird es wahrscheinlich schon auch 
können.

: Bearbeitet durch User
von Harry L. (mysth)


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Stefanus F. schrieb:
> Mit Verlaub, ich programmiere seit 28 Jahren. Seit 20 Jahren verdiene
> ich damit den Unterhalt von 4 Personen.

Ich seit ca. 40J

Stefanus F. schrieb:
> Darunter sind Systeme, die du
> vermutlich nur aus dem Museum kennst

Da wäre ich mir nicht so sicher.

Stefanus F. schrieb:
> und man sich daher besser nicht von ihnen
> abhängig macht.

Von Abhängigkeit war nirgendwo die Rede.

Stefanus F. schrieb:
> Ganz recht. Kennst du Makefiles? Kannst du neue Projekte ohne den
> Assistent der IDE beginnen?

Selbstverständlich kann ich das. (das sind Grundlagen!)

Trotzdem schätze ich den Komfort einer ordentlich konfigurierten IDE.

Was am Ende Zählt, sind die turn-around-Zeiten, und die lassen sich mit 
einer vernünftig eingerichteten IDE deutlich reduzieren.

Ob da unter der Haube ein Make-Prozess gestartet wird, oder die IDE das 
mit Bordmitteln macht, ist dabei vollkommen egal, da man (mit einer 
guten IDE) das Projekt jederzeit auch als makefile-Projekt exportieren 
kann.

Stefanus F. schrieb:
> Was laberst du dann von Schraubzwingen?

Wenn du die Assoziation nicht verstehst, kann ich dir auch nicht helfen.

von Marco H. (damarco)


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Warum sollte das nicht gehen ? externe Tools war schon richtig. Man 
braucht das zu ein Script und die Optionen werden als variable aus dem 
Projekt übergeben... Nicht so komfortable, auf den ersten Blick...

von Marco H. (damarco)


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: Bearbeitet durch User
von Werner F. (frewer)


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Aus meiner simplen Frage entsteht ja, wenn ich es richtig verstehe, fast 
ein Glaubenskrieg. Dies zu initiieren lag mir fern.
Da ich so nicht weiterkomme, werde ich es eben auf die herkömmliche Art 
versuchen. Studio = Editor und Compiler für den HEX-File, dann 
Burn-o-mat, um den MC zu programmieren. Das ging bisher. Ist halt etwas 
umständlicher für einen Hobbybastler.

mfG Frewer

von Stefan F. (Gast)


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Werner F. schrieb:
> Aus meiner simplen Frage entsteht ja, wenn ich es richtig verstehe,
> fast ein Glaubenskrieg.

Weil hier lauter Fanatiker unterwegs sind. Aber keine Sorge, dass ist 
nur eine Phase die wieder vorbei geht.

Wobei mir dieser Thread noch gar nicht negativ aufgefallen ist. Da gibt 
es ganz andere Reizwörter (z.B. Linux versus Windows, oder: Welchen µC 
soll ich nehmen?) bei denen es richtig abgeht.

von BlaBla (Gast)


Angehängte Dateien:

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So sieht es bei mir unter Win10 mit Atmel Studio 7 aus.

von Werner F. (frewer)


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Hallo BlaBla,

Danke für die Hilfe. Alles hat jetzt auch ohne einen ATMEL programmer 
geklappt. Wie das funktioniert hat?

Nach langem "Herumprobieren" gelang es mir im Menü "Tools" den 
Unterpunkt "External Tools.." reinzubekommen.
Und zwar:
1. MPkt "Import and Export Settings.." anwählen
2. "Reset all settings" aktivieren
3. "No,just reset settings, overwriting my current sttings" aktivieren 
und "Finish" anclicken.
Und wie ein Wunder erschien der neue Untermenüpkt "External Tools.." und 
danach dann die Eingaben von BlaBla Bild1 und der USBasp erscheint im 
Menü "Tools".
Ich hab dann mal ein Programm kompiliert und es ohne anhängenden MC über 
den USBasp geschickt. Ergebnis: "cannot set sck period. please...." Nun 
gut, den Fehler werde ich sicher beim Anschluß eines MC wieder los.
Trotzdem noch zwei Fragen:
- In Deinem Bild1 unter Argumente werden wohl die Parameter für AVRDUDE 
eingegeben. Was steht denn da hinter dem $(....
- muss ich bei jedem Projekt diese speziellen Angaben machen?

mfG  Frewer

von BlaBla (Gast)


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Werner F. schrieb:
> Ergebnis: "cannot set sck period. please...."

Die Warnung von AVRdude einfach ignorieren. Das ist einfach so bei 
dieser neuen Firmware im Stick.

von Stefan F. (Gast)


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> "cannot set sck period. please...."

Dass bedeutet, dass avrdude die Bitrate nicht einstellen kann. Es gibt 
drei Varianten vom USBASP:

a) Die Bitrate kann per Software eingestellt werden (ist hier nicht der 
Fall)
b) Die Bitrate kann in zwei Stufen mit Jumper JP2 eingestellt werden.
c) Die Bitrate wird automatisch ermittelt, JP2 ist dann nicht bestückt.

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