Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Temperatursensor nicht linear


von Philipp G. (geiserp01)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Bezugnehmend auf diesen Thread muss ich nochmal ran:

Beitrag "Kennlinie unbekannter Temperatursensoren"

Die Anzeige verhält sich nicht linear.

Sensor:

https://www.mouser.ch/datasheet/2/609/AD590-877169.pdf

Aufbau:

[Bild] ad950_01.png (ein Bild ist falsch, kann den Anhang leider nicht 
löschen.

Messung am Poti: 2247 Ohm (Ich habe nur ein 10k Trimmer hier, 470 Ohm 
Poti ist aber bestellt, bekomme ich so nicht genauer hin)

Code:
1
//setup
2
// Set internal reference voltage
3
analogReference(INTERNAL);
4
5
// Set Ports
6
pinMode(iTempINPin, INPUT);
7
8
9
//loop
10
// read and calculate values
11
iTempIN = (analogRead(iTempINPin) - 546) / 2;
12
if (iTempIN < 0)
13
{ 
14
  iTempIN = 0;
15
}

Widerstand gesamt: Bild Rtotal

Messung bei 16°C: Bild R16degree

Messung bei 65°C: Bild R65degree

Versuchsaufbau:

Zwei Tassen Wasser mit einem Stück Alu drin, damit das Fluke damit 
besser zurechtkommt, wegen den Reflexionen. Messungen gemäss Bilder.

Messe ich falsch, oder mache ich etwas falsch?

: Verschoben durch User
von Phil (Gast)


Lesenswert?

Ich würde mit einem richtigen Thermometer vergleichen. Nicht mit einem 
IR thermometer.

von Klausi (Gast)


Lesenswert?

Welchen AD590 hast du? Die gibt es in verschiedenen 
Genauigkeitsklassen...

Der ADC hat auch eine Nichtlinearität.

Du misst im mV Bereich. Jedes Millivolt ist schon ein halbes Kelvin 
Fehler.

von Karl M. (Gast)


Lesenswert?

Naja,

du hast auch keine genaue und bekannte ADC Referenz, was soll dabei raus 
kommen?
1
analogReference(INTERNAL);

von Klausi (Gast)


Lesenswert?

Karl M. schrieb:
> Naja,
> du hast auch keine genaue und bekannte ADC Referenz, was soll dabei raus
> kommen?analogReference(INTERNAL);

Die Nichtlinearität lässt sich damit aber nicht erklären.
Die interne Referenz ist halbwegs stabil. Nur der absolute Wert ist 
nicht wirklich bekannt.

von Achim S. (Gast)


Lesenswert?

Klausi schrieb:
> Die Nichtlinearität lässt sich damit aber nicht erklären.

Bisher gibt es auch keine Nichtlinearität (trotz des Threadtitels): der 
TO hat genau an zwei Punkten gemessen, und zwei Punkte liegen immer 
perfekt auf einer Geraden. Die bisherigen Abweichungen lassen sich durch 
Offset- und Verstärkungsfehler erkären.

von Klausi (Gast)


Lesenswert?

Achim S. schrieb:
> Klausi schrieb:
> Die Nichtlinearität lässt sich damit aber nicht erklären.
>
> Bisher gibt es auch keine Nichtlinearität (trotz des Threadtitels): der
> TO hat genau an zwei Punkten gemessen, und zwei Punkte liegen immer
> perfekt auf einer Geraden. Die bisherigen Abweichungen lassen sich durch
> Offset- und Verstärkungsfehler erkären.

Ja stimmt.

von Karl (Gast)


Lesenswert?

Bei 16Grad stimmt es aber (wenn man dem IR thermometer glauben will...)

Also stimmt der Anstieg nicht.

von Achim S. (Gast)


Lesenswert?

Karl schrieb:
> Bei 16Grad stimmt es aber (wenn man dem IR thermometer glauben will...)
>
> Also stimmt der Anstieg nicht.

Um der Referenzmessung mit dem IR-Thermometer an Wasser- und 
Metalloberfläche muss man tatssächlich - ziemlich optimistisch sein.

Was Offset und Steigung angeht: der Nullpunkt des AD590 liegt 
(rechnerisch) bei -273°C. (Er gibt 1µA/K aus). Wenn man die Umrechnung 
im Code an die beiden Messwerte anpassen will, dann muss man sowohl 
Offset als auch Steigung anpassen. Nur an der Steigung zu drehen würde 
nur dann reichen, wenn der Nullpunkt des AD590 gerade bei 16° liegen 
würde.

Damit sich die Anpassung lohnt sollte aber ein "klassisches" Thermometer 
als Referenz benutzt werden.

von Achim S. (Gast)


Lesenswert?

Ups, verschrieben.

in dem Satz
Achim S. schrieb:
> Um der Referenzmessung mit dem IR-Thermometer an Wasser- und
> Metalloberfläche muss man tatssächlich - ziemlich optimistisch sein.

fehlt "... zu glauben ..."

von Philipp G. (geiserp01)


Lesenswert?

Der Sensor ist von dieser Firma:

https://www.davtron.com/cmsAdmin/uploads/307CD-307-21-PROBE.pdf

Das ist für den Luftfahrtbereich, kann mir nicht vorstellen dass die 
dermaßenh streuen dürfen. Die werden an der Unter- und Oberseite der 
Tragflächen montiert.

Aber ein Nachtrag:

Wenn ich die Sensoren nur halb in Wasser tauche, stimmt die Messung.

Ich möchte dennoch nochmal messen, jemand eine Idee wie ich genaue -173K 
hinbekomme? Heissluftfön auf Alu aber dann muss es ch immer noch mit dem 
Fluke messen.

Andere Idee wäre den Sensor auf die Weller Lötstation zu binden, nur ob 
das genauer misst?

Oder Wasserkocher auf Dauerfeuer dann erwarte ich -172K.

: Bearbeitet durch User
von John D. (Gast)


Lesenswert?

Philipp G. schrieb:
>
> Ich möchte dennoch nochmal messen, jemand eine Idee wie ich genaue -173K
> hinbekomme?

Ich fürchte, das ist unmöglich.

von Achim S. (Gast)


Lesenswert?

Philipp G. schrieb:
> Der Sensor ist von dieser Firma:

Und die verbauen den AD590K. Von den vier verschiedenen 
Genauigkeitsklassen die drittbeste.

Philipp G. schrieb:
> Ich möchte dennoch nochmal messen, jemand eine Idee wie ich genaue -173K
> hinbekomme?

-173K würde sehr schwer, schon -173°C ist nicht ohne. Allerdings wäre 
das weit außerhalb des Messbereichs deines Sensors - und auch außerhalb 
des erlaubten Lagerbereichs. Kann also leicht passieren, dass er nach 
einer "Messung" bei -173°C kaputt ist.

von Philipp G. (geiserp01)


Lesenswert?

Achim S. schrieb:
> Philipp G. schrieb:
> Der Sensor ist von dieser Firma:
>
> Und die verbauen den AD590K. Von den vier verschiedenen
> Genauigkeitsklassen die drittbeste.


Woher weißt du das ?

> Philipp G. schrieb:
> Ich möchte dennoch nochmal messen, jemand eine Idee wie ich genaue -173K
> hinbekomme?
>
> -173K würde sehr schwer, schon -173°C ist nicht ohne. Allerdings wäre
> das weit außerhalb des Messbereichs deines Sensors - und auch außerhalb
> des erlaubten Lagerbereichs. Kann also leicht passieren, dass er nach
> einer "Messung" bei -173°C kaputt ist.

-173C ist grad ein bisschen kalt wüsste nicht wie ich das hinbekomme.

Ich mache jetzt ein Passbohrung in Alu und ein Video dazu.

von Achim S. (Gast)


Lesenswert?

Philipp G. schrieb:
> Woher weißt du das ?

Dass Sie den AD590K verbauen? Steht in dem von dir verlinkten pdf.

Oder dass das der "drittbeste von vier" ist? Steht im Datenblatt des 
AD590.

Philipp G. schrieb:
> -173C ist grad ein bisschen kalt wüsste nicht wie ich das hinbekomme.

Es war doch dein Vorschlag zu abstrus niedrigen Temperaturen zu gehen. 
Oder wie sonst ist folgender Satz zu verstehen?

Philipp G. schrieb:
> Ich möchte dennoch nochmal messen, jemand eine Idee wie ich genaue -173K
> hinbekomme?

von R. F. (rfr)


Lesenswert?

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_K%C3%A4ltemischungen

Eine Temperatur von - K ist noch nie erreicht worden, -°C sind mit 
Stickstoff erreichbar. Ohne weiteres ist das aber nicht, man kann sich 
auch durch Kälte stark verletzen.

Robert

von Jemand (Gast)


Lesenswert?

R. F. schrieb:
> Eine Temperatur von - K ist noch nie erreicht worden,

Kannst diese Behauptung belegen?

von wendelsberg (Gast)


Lesenswert?

Philipp G. schrieb:
> Oder Wasserkocher auf Dauerfeuer dann erwarte ich -172K.

????????

Erklaere mal, an welche Definition von "K" Du glaubst.

wendelsberg

von R. F. (rfr)


Lesenswert?

Jemand schrieb:
> R. F. schrieb:
>> Eine Temperatur von - K ist noch nie erreicht worden,
>
> Kannst diese Behauptung belegen?

Die Skala der absoluten Temperatur endet bei 0°K. Dies ist der absolut 
niedrigste Wert, negative Temperaturen wären darunter, und dieses ist 
nicht definiert.

0°K entsprechen etwa -273 K.

Alles klar?

Robert

von John D. (Gast)


Lesenswert?

R. F. schrieb:
>
> 0°K entsprechen etwa -273 K.

Sicher nur ein Tippfehler. 0K entsprechen -273°C.

von oldeurope O. (Gast)


Lesenswert?

Philipp G. schrieb:
> Sensor:
>
> https://www.mouser.ch/datasheet/2/609/AD590-877169.pdf

Linear current output: 1 μA/K Wide temperature range: −55°C to +150°

Strom bei einer bekannten Temperatur messen und mappen.

LG
old.

von R. F. (rfr)


Lesenswert?

John D. schrieb:
> R. F. schrieb:
>>
>> 0°K entsprechen etwa -273 K.
>
> Sicher nur ein Tippfehler. 0K entsprechen -273°C.

Richtig.

Robert

von Jemand (Gast)


Lesenswert?

R. F. schrieb:
> Jemand schrieb:
>> R. F. schrieb:
>>> Eine Temperatur von - K ist noch nie erreicht worden,
>>
>> Kannst diese Behauptung belegen?
>
> Die Skala der absoluten Temperatur endet bei 0°K. Dies ist der absolut
> niedrigste Wert, negative Temperaturen wären darunter, und dieses ist
> nicht definiert.
>
> 0°K entsprechen etwa -273 K.
>
> Alles klar?
>
> Robert

Das sehen aber andere Leute, (z. B. solche die nicht °K schreiben), 
etwas anders.

Beispielsweise hier: https://arxiv.org/pdf/1211.0545.pdf

von Jens M. (schuchkleisser)


Lesenswert?

Man könnte ja auch mal nachsehen, ob der ADC richtig misst, in dem man 
die Spannung am R misst.
Dann 2 möglichst weit auseinanderstehende Temperaturen echt messen, 
nicht mit IR. Ein Emissionsfaktor von 0,95 ist für blankes Alu wohl 
leicht drüber, keine Ahnung was passiert wenn man da mal den richtigen 
Wert von 0,5 bis 0,1 (je nach Quelle) einstellt. ;)
Den Rest sollte sich der Prozessor ausdenken können.

von Wolfgang (Gast)


Lesenswert?

R. F. schrieb:
> 0°K entsprechen etwa -273 K.

Da ist dir so ziemlich alles schief gegangen.

Ersteres wurde 1967 abgeschafft[1] und bei der zweiten Angabe meinst du 
bestimmt -273,15°C.
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Kelvin

von Karl (Gast)


Lesenswert?

Philipp G. schrieb:
> Der Sensor ist von dieser Firma:
>
> https://www.davtron.com/cmsAdmin/uploads/307CD-307-21-PROBE.pdf
>
> Das ist für den Luftfahrtbereich, kann mir nicht vorstellen dass die
> dermaßenh streuen dürfen. Die werden an der Unter- und Oberseite der
> Tragflächen montiert.
>
> Aber ein Nachtrag:
>
> Wenn ich die Sensoren nur halb in Wasser tauche, stimmt die Messung.
>
> Ich möchte dennoch nochmal messen, jemand eine Idee wie ich genaue -173K
> hinbekomme? Heissluftfön auf Alu aber dann muss es ch immer noch mit dem
> Fluke messen.
>
> Andere Idee wäre den Sensor auf die Weller Lötstation zu binden, nur ob
> das genauer misst?
>
> Oder Wasserkocher auf Dauerfeuer dann erwarte ich -172K.

Wenn er halb eingetaucht ist stimmt es?
Nimm dir n richtiges Thermometer als Referenz...
Dann kannst auch genau da messen wo der AD590K hängt und musst nicht 
noch Temperaturunterschiede im Wasser/Alu usw kennen und 
berücksichtigen.
Das ist doch alles Rätselraten mit der IR Gurke.

von Karl (Gast)


Lesenswert?

Nachtrag:

Der eingestellte Emmissionsfaktor passt z.B. nicht wirklich zu Aluminium
(ausser es wäre grau eloxiert, dann kann es u.U. passen).

Das Thermometer hat bei deiner Entfernung einen Messpunktdurchmesser von 
ca 30mm.
Da misst du möglicherweise n Mischmasch aus Wasser, Alu und Tasse.
Das Thermometer mittelt dann irgendwas zusammen.

von Philipp G. (geiserp01)


Lesenswert?

Das ist ein Fluke, das ist genauer als jede Atomuhr;)

Ich bau jetzt was mit dem mitgelieferten NTC vom Desktop Multimeter.

Was sagt mir der Emmisionsfaktor? Und nein es ist nicht eloxiert.

: Bearbeitet durch User
von Karl (Gast)


Lesenswert?

Philipp G. schrieb:
> Das ist ein Fluke, das ist genauer als jede Atomuhr;)

Das mag sein. Aber du willst eine Temperatur messen und keine Zeit.


> Ich bau jetzt was mit dem mitgelieferten NTC vom Desktop Multimeter.
>
> Was sagt mir der Emmisionsfaktor? Und nein es ist nicht eloxiert.

Der Emissionsfaktor ist definiert als das Verhältnis aus der vom Objekt 
bei einer bestimmten Temperatur abgegebenen Energie zu der von einem 
idealen Wärmestrahler.

von глупний форентроль (Gast)


Lesenswert?

Der Emissionsfaktor is nebenbei von der Temperatur abhaengig...

von Achim S. (Gast)


Lesenswert?

Philipp G. schrieb:
> Ich bau jetzt was mit dem mitgelieferten NTC vom Desktop Multimeter.

Und: für welche Genauigkeit ist der denn spezifiziert? Wenn sie 
schlechter ist als die deines AD590 (was recht gut sein kann) dann nimm 
lieber deinen AD590 als Referenz, als ihn auf eine ungenauere Referenz 
zu kalibrieren. Ein deinierter Widerstand an den AD590 und den 
Spannungsabfall mit dem Multimeter gemessen wird genauer sein, als 
alles, was du bisher zur Überprüfung des AD590 einsetzen willst.

von Philipp G. (geiserp01)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

@Karl, und andere, Danke.
@Achim, gucke ich nach.

Philipp G. schrieb:
> Oder Wasserkocher auf Dauerfeuer dann erwarte ich -172K.

Ich muss mir abgewöhnen auf der Couch mit Bier hier Beiträge zu 
schreiben. Mann. -172K. Wundert mich, dass mich niemand zur Schnecke 
gemacht hat. Kommt wohl morgen.

Weiter geht es:

Pin AREF hat genau 1.28V mit einer wahnsinnig coolen Restwelligkeit von 
240mv PP. Was sagt ihr dazu? Soll ich ein bisschen Strom ziehen mit 
einem Widerstand und mit einem C zu glätten?

Versuchsaufbau neu:

Stück Alu mit einer Passbohrung, Sensor steckt mit Wärmeleitpaste drin. 
Der Vorteil ist hier dass der Block thermisch sehr träge reagiert.

Temp. Sonde vom Desktop Multimeter (ich weiss was ihr von der Firma 
hält, aber so daneben darf die nicht sein).

Die be.. Sonde ist nicht mal elektrisch isoliert, ich kann sie daher nur 
halb in die Paste tauchen.

Jetzt wird es interessant. Unten passt, Mitte passt, gegen oben driftet 
es stark auseinander. Bin bisschen enttäuscht, ein Temperaturbereich von 
100°C ist nix, würde ja nicht meckern wenn es 1000° wären.

Der Rest sprechen die Bilder. Bin gespannt auf eure Antworten.

: Bearbeitet durch User
von Karl (Gast)


Lesenswert?

Dann braucht er aber erstmal ein Multimeter was entsprechend genau ist.

Achim S. schrieb:
> Philipp G. schrieb:
>> Ich bau jetzt was mit dem mitgelieferten NTC vom Desktop Multimeter.
>
> Und: für welche Genauigkeit ist der denn spezifiziert? Wenn sie
> schlechter ist als die deines AD590 (was recht gut sein kann) dann nimm
> lieber deinen AD590 als Referenz, als ihn auf eine ungenauere Referenz
> zu kalibrieren. Ein deinierter Widerstand an den AD590 und den
> Spannungsabfall mit dem Multimeter gemessen wird genauer sein, als
> alles, was du bisher zur Überprüfung des AD590 einsetzen willst.

Richtig.

Ein halbwegs genaues Multimeter und ein präziser Widerstand. Mehr ist 
nicht nötig.

Ja selbst den Widerstand kann man mit dem entspr. Multimeter selber 
ausmessen und entsprechend in die Berechnung einbeziehen.

von Achim S. (Gast)


Lesenswert?

Philipp G. schrieb:
> Pin AREF hat genau 1.28V mit einer wahnsinnig coolen Restwelligkeit von
> 240mv PP. Was sagt ihr dazu?

Dass du so ziemlich den denkbar ungünstigsten Messaufbau dafür gewählt 
hast, den man sich vorstellen kann. Du misst primär das Eigenrauschen 
deines Oszilloskops. 200mV peak peak entsprechen ca. 33mV effektiv, und 
viel weniger kannst du bei einem dermaßen unpasend gewählten Messbereich 
nicht erwarten. Und der Wert von 1,28V ist natürlich auch nur ein 
Schätzwert: Oszis sind nicht für exakte Spannungsangaben gebaut, die 
zweite Nachkommastelle ist unter der Auflösung des dort verbauten ADCs.

Philipp G. schrieb:
> Temp. Sonde vom Desktop Multimeter (ich weiss was ihr von der Firma
> hält, aber so daneben darf die nicht sein).

Was sagt den die Spezifikation deines Messgeräts zur Genauikeit? Und 
sollte es nach deinem früheren Post nicht ein NTC sein? Ich sehe da ein 
Thermoelement.

Philipp G. schrieb:
> Unten passt, Mitte passt, gegen oben driftet
> es stark auseinander.

das Auseinanderdriften liegt primär an deinem Aufbau und die Wärmeabführ 
über die Anschlussleitungen, die bei beiden Sensoren unterschiedlich 
stark ist.

von Karl (Gast)


Lesenswert?

Dein Messgerät hat eine Genauigkeit von +/-(1% des Messwerts + 3digits)
1 Digit entspricht im Temperaturmessbereich 1°C.

Bei 100°C kann das Messgerät also schonmal 4Grad danebenliegen.

Zur Oszi"Messung" ist schon alles gesagt.
Für genauere Absolutwerte taugt das Oszi garnix.
und
Wenn du eine Restwelligkeit ermitteln willst dann sicher nicht so.
Versuch es mal AC-gekoppelt.

Zur Abweichung wurde auch etwas gesagt.

Wie erwärmst du denn diesen Aluklotz?
Bitte nicht mit irgend ner Heissluftpistole oder so....

Versuchs doch mal indem du das ganze Gebilde in Backofen legst und der 
ganzen Sache Zeit gibst sich thermisch einzuschwingen.

von Karl (Gast)


Lesenswert?

Nachtrag: im Bereich -40°C bis 0°C hat dein Messgerät ne Genauigkeit von 
+/-(8% des Messwerts + 5 digits)

von Philipp G. (geiserp01)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Karl schrieb:
> Dein Messgerät hat eine Genauigkeit von +/-(1% des Messwerts + 3digits)
> 1 Digit entspricht im Temperaturmessbereich 1°C.

Was heisst das? 1% Abweichung +- 3? Das ist aber ziemlich bescheiden.

Achim S. schrieb:
> Was sagt den die Spezifikation deines Messgeräts zur Genauikeit? Und
> sollte es nach deinem früheren Post nicht ein NTC sein? Ich sehe da ein
> Thermoelement.

Du und Deine Adleraugen. Aber hast Recht, ich habe das Ding zum ersten 
Mal benutzt und wusste bis anhin nicht dass das ein Thermoelement ist.

- Aber ich lass es jetzt so. Begründung siehe Bild.

von Werner H. (werner45)


Lesenswert?

Dein genauestes Thermometer ist trotz Deiner gut bestückten Werkstatt 
der AD590 selbst.
Aber Du hast noch ein genaues Thermometer, nämlich ein Fieberthermomter. 
Wenn nicht, die gibt es in der Apotheke für 5 Euro. Die sind auf 0,1°C 
genau.
Als 0°C Fixpunkt gut gerührtes Eiswasser.
Als Referenz für einen größeren Bereich kannst Du auch Pt100, Pt500 oder 
Pt1000 verwenden. einfach den Widerstand messen und die Temperatur aus 
der Tabelle ablesen.
Kochendes Wasser ist KEINE Referenz, zu stark vom Luftdruck abhängig.

Gruß   -   Werner

: Bearbeitet durch User
von Karl (Gast)


Lesenswert?

Philipp G. schrieb:
> Karl schrieb:
>> Dein Messgerät hat eine Genauigkeit von +/-(1% des Messwerts + 3digits)
>> 1 Digit entspricht im Temperaturmessbereich 1°C.
>
> Was heisst das? 1% Abweichung +- 3? Das ist aber ziemlich bescheiden.

Was das heisst hab ich doch geschrieben.
Bei 100°C Messwert kannst du einen Fehler von bis zu +/-4°C haben.

Der setzt sich zusammen aus 1% des Messwertes (hier 100°C), also +/-1°C.
Dazu kommt ein weiterer Fehler der +/-3 digits beträgt. 1 Digit sind bei 
deinem Messgerät 1°C...

Also haben wir dann betragsmässig 1°C+3°C = 4°C mögliche 
Abweichung.Diese können nat. positiv oder negativ abweichen vom 
Messwert.

> Achim S. schrieb:
>> Was sagt den die Spezifikation deines Messgeräts zur Genauikeit? Und
>> sollte es nach deinem früheren Post nicht ein NTC sein? Ich sehe da ein
>> Thermoelement.
>
> Du und Deine Adleraugen. Aber hast Recht, ich habe das Ding zum ersten
> Mal benutzt und wusste bis anhin nicht dass das ein Thermoelement ist.
>
> - Aber ich lass es jetzt so. Begründung siehe Bild.

Werner H. schrieb:
> Kochendes Wasser ist KEINE Referenz, zu stark vom Luftdruck abhängig.

Das kann man ja entsprechend berechnen und in die Betrachtung 
einbeziehen.

von Philipp G. (geiserp01)


Lesenswert?

Karl schrieb:
>> Kochendes Wasser ist KEINE Referenz, zu stark vom Luftdruck abhängig.
>
> Das kann man ja entsprechend berechnen und in die Betrachtung
> einbeziehen.

Das habe ich gestern getan.

Zum Fieberthermometer, meint ihr die analogen Quecksilber Dinger? Die 
modernen Beep beep LCD mag ich überhaupt nicht. So ein analoges Ding aus 
der guten alten Quecksilber Zeit habe ich noch rumliegen. Heutzutage ist 
da ja was anderes drin.

von Mario (Gast)


Lesenswert?

Probier doch einmal einen Wasserdichten PT1000 Sensor ins Wasser zu 
hängen.
Da ist m.E. die Temperatur des Wassers wesentlich genauer zu ermitteln.

Ich würder zuerst bei etwa 37 Grad mit dem AD950, einem 
Fieberthermometer  und dem PT1000 messen, und kontrollieren, ob sich da 
alle einig sind.
Da müßte man ja dann auch ggf einen Fehler beim Pt1000 und dem 
auswertenden Meßgerät nachrechnen können.

Ich gehe zumeist davon aus, daß ein Fieberthermometer doch (halbwegs) 
reproduzierbar genau ist. Ich kenne deren Präzision nicht, erwarte mir 
aber
wegen des engen Meßbereiches maximal +- 0.1 Grad bei Zimertemperatur.

Mario

von Werner H. (werner45)


Lesenswert?

Für die Korrektur der Siedetemperatur braucht man ein genaues Barometer.
Also ein gutes Quecksilberbarometer (Stationsbarometer) oder ein teures 
Anäroid von Thommen, Luft und so.
Also lieber auf Schmelzpunkte ausweichen, die sind kaum druckbhängig.
Schmelzpunkt-Eichsubstanzen sind aber auch teuer.
Am preiswertsten sind heute immer noch die Platinwiderstände (werden 
auch von der PTB benutzt).

Gruß   -   Werner

von Philipp G. (geiserp01)


Lesenswert?

Ist immer eine Frage der Anwendung und der Anforderungen, das Ding oben 
wird nie die Kühlwassertemperatur eines Atomreaktors messen müssen. 
Ausserdem habe ich aufgrund des LCS nicht genügend Digits für eine 
Kommastelle, will ich auch nicht.

Eine Toleranz von +-0.5°C reicht völlig. Sogar 1.

von Philipp G. (geiserp01)


Lesenswert?

Noch eine Frage die mich plagt: Ist das normal, dass diese LCD Module so 
eine himmeltraurige Nachleuchtzeit haben? Da kann ich ja mitzählen.

von Jens M. (schuchkleisser)


Lesenswert?

Falscher Blickwinkel oder zu kalt.
Obwohl, mehr als 1-2 Bilder/s schaffen die nicht.

Die Displays sind für Ansicht "12 Uhr", d.h. das Gerät steht mit 
senkrechter Front auf dem Tisch, du blickst von 45° oben drauf.

von Karl (Gast)


Lesenswert?

Philipp G. schrieb:
> Noch eine Frage die mich plagt: Ist das normal, dass diese LCD
> Module so
> eine himmeltraurige Nachleuchtzeit haben? Da kann ich ja mitzählen.

Datenblatt lesen?
Wir kennen ja nichtmal den Hersteller und Typ des LCD was du einsetzt.

aber ich orakle trotzdem mal drauf los:

typ. Werte für so ein LCD sind 200-300ms (optical) response time.

von Karl (Gast)


Lesenswert?

Nachtrag:

Die Zeiten sind nat. jeweils für "an" und "aus".

Da kommen die genannten 2 "Bilder" / sek gut hin.

Und das gilt für 25°C....

Wird es kalt werden sie noch langsamer.

von Philipp G. (geiserp01)


Lesenswert?

Karl schrieb:
> Datenblatt lesen?
> Wir kennen ja nichtmal den Hersteller und Typ des LCD was du einsetzt.

Das Ding ist aus der Arduino Grabbel Kiste. Für den produktiven Einsatz 
habe ich schon zwei bestellt, da kostet das Stück 20CHF. Ich schaue da 
mal in Datenblatt.

Karl schrieb:
> Und das gilt für 25°C....
>
> Wird es kalt werden sie noch langsamer.

Als wenn eines klar in diesem Thread ist, dann wie kalt es in meiner 
Werkstatt ist;)

: Bearbeitet durch User
von Philipp G. (geiserp01)


Lesenswert?

Karl schrieb:
> Datenblatt lesen? Wir kennen ja nichtmal den Hersteller und Typ des LCD
> was du einsetzt.

da steht nichts dazu.

https://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/A500/DS_DIP162.pdf

von Philipp G. (geiserp01)


Lesenswert?

Ich muss hier leider nochmal ran:( Es funktioniert nicht wie geplant.


Schaltung, Aufbau: Erster Post.

Die Schaltung funktioniert wenn der Arduino direkt per USB an den PC 
angeschlossen ist.

Mit externer Spannungsversorgung fluktuiert die Anzeige bis zu +-3°C. 
Die Anzeige verhält sich nicht konstant, schwingt wie verrückt.

Externe Spannungsversorgung:

- Vorgesehen ist: +5V Out Schaltregler 'Step down Converter Module'. 
Quelle +12V vom Labornetzteil

- Versucht: +12V vom Labornetzteil direkt in Vin vom Arduino

- Versucht: +5V vom Labornetzteil direkt an Vss +5V Pin Arduino

- Versucht: Mit diversen Cs die Spannung zu glätten, keine Wirkung

Wer weiss Rat? Ich könnte es per Software runden, wäre aber reine 
Symptombekämpfung davon möchte ich absehen.

von Karl (Gast)


Lesenswert?

Wenn 5V vom Netzteil an Vss:

Oszilloskop an den Ausgang des LabornetzTeils anschliessen.
Messen (AC Kopplung) wie die Spannung aussieht.

Typ/Hersteller des Labornetzteils?

Strombegrenzung zu knapp eingestellt?

von Philipp G. (geiserp01)


Lesenswert?

Karl schrieb:
> Oszilloskop an den Ausgang des LabornetzTeils anschliessen.
> Messen (AC Kopplung) wie die Spannung aussieht.

Kopplung auf AC, GND Klemme auf GND - ist ja immer wieder ein Thema?

Karl schrieb:
> Typ/Hersteller des Labornetzteils?

Rigol DP832A, voll ausgebaut.

Karl schrieb:
> Strombegrenzung zu knapp eingestellt?

Ist auf 400mA eingestellt, Die beiden Displays ziehen gesamt mit mC und 
Beleuchtung 68mA.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Philipp G. schrieb:
> Die Schaltung funktioniert wenn der Arduino direkt per USB an den PC
> angeschlossen ist.
>
> Mit externer Spannungsversorgung fluktuiert die Anzeige bis zu +-3°C.
> Die Anzeige verhält sich nicht konstant, schwingt wie verrückt.

dann versorge deine Schaltung doch mal mit sauberer stabiler VCC, im 
ersten Test Batterie oder Akku, dann überlege wie du die 
Schaltungsversorgung sauber filterst!

vielleicht bekommst du von deinen Netzteilen auch Einstrahlungen 
unabhängig von der Speisung, also besser abschirmen.

von M. K. (sylaina)


Lesenswert?

Philipp G. schrieb:
> Die Schaltung funktioniert wenn der Arduino direkt per USB an den PC
> angeschlossen ist.
>
> Mit externer Spannungsversorgung fluktuiert die Anzeige bis zu +-3°C.
> Die Anzeige verhält sich nicht konstant, schwingt wie verrückt.

Also hilft der PE des PCs? Leg mal Ground deines LNGs ebenfalls auf PE 
und schau mal ob es dann immer noch fluktuiert. Wenn es nicht mehr 
schwingt wirst du dir was über die Versorgungsleitung einkoppeln.

von Philipp G. (geiserp01)


Lesenswert?

Joachim B. schrieb:
> dann versorge deine Schaltung doch mal mit sauberer stabiler VCC, im
> ersten Test Batterie oder Akku, dann überlege wie du die
> Schaltungsversorgung sauber filterst!

gute Idee, Ack.

M. K. schrieb:
> Also hilft der PE des PCs? Leg mal Ground deines LNGs ebenfalls auf PE
> und schau mal ob es dann immer noch fluktuiert. Wenn es nicht mehr
> schwingt wirst du dir was über die Versorgungsleitung einkoppeln.

Hm, der PE ist dran, ich habe vorne am Netzteil noch extra eine 'grüne' 
Erde Buchse, ich verbinde die mal mit GND.

Brauche nochmal Tipps zum Messen mit DSO: Kopplung auf AC, Masse Klemme 
wohin? Auf Schaltung oder auf GND vom Netzteil?

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Philipp G. schrieb:
> Brauche nochmal Tipps zum Messen mit DSO: Kopplung auf AC,

nur wenn du AC messen willst ich denke aber deine Thermistorspannung ist 
doch DC, also fällt AC Kopplung raus oder nur wenn du keine statischen 
Werte haben willst

> Masse Klemme wohin? Auf Schaltung oder auf GND vom Netzteil?

so nah wie möglich neben dem TastkopfMesspunkt an GND

von Philipp G. (geiserp01)


Lesenswert?

Ja wie jetzt Jochaim, Karl schrieb das Gegenteil:

Karl schrieb:
> Oszilloskop an den Ausgang des LabornetzTeils anschliessen.
> Messen (AC Kopplung) wie die Spannung aussieht.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

wie gesagt, WAS willst du messen, deine Versorgung oder die Messwerte ob 
diese schwanken?

https://tu-dresden.de/mn/physik/ressourcen/dateien/studium/lehrveranstaltungen/praktika/pdf/OM.pdf?lang=de

es kommt doch immer drauf an

will ich AC messen koppel ich AC
will ich DC messen ist AC Kopplung eher weniger sinnvoll

eine allgemeine Frage kann nur allgemein beantwortet werden!

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Philipp G. schrieb:
> Ja wie jetzt Jochaim, Karl schrieb das Gegenteil:

Karl hat dir ja auch geschrieben wie man dein Netzteil überprüft, ob es 
schwingt oder brummt.
Joachim hat dir geschrieben wie du ein Signal in deiner Schaltung misst.

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

draussen ist hell, drinnen ist dunkel

soll ich nun die Sonnenbrille aufsetzen?

von Karl (Gast)


Lesenswert?

Ich glaub schon das es eindeutig geschrieben war von mir und das 
deutlich wurde das dies ein Vorgehen ist um das Netzteil zu prüfen.

Die Vermutung liegt ja nahe das es an Selbigen liegt wenn die Probleme 
auftreten wenn man die Schaltung damit versorgt.


AC-gekoppelt zeigt dir dein Oszi halt nur den Wechselanteil deines 
Signals an.

Willst du eine DC-Spannung auf Sauberkeit prüfen dann interessiert dich 
der DC-Anteil ja eher weniger sondern mehr der (AC)Dreck der da drauf 
rumschwirrt.

Und ja Masseklemme vom Oszi an Masse (auf deinem Arduinoboard) klemmen 
(kurzes Kabel, nicht noch irgendwelche ewig langen Messstrippen 
dazwischen)
und dann die Vss halt mal messen.

von Karl (Gast)


Lesenswert?

achso... was für ein Arduinoboard ist das eigentlich?

Der integrierte Spannungsregler beim Nano z.B. ist schnell an seiner 
Grenze.

Bei einigen Arduino Boards bzw Kopien davon musst du z.b. mit nem Jumper 
oder ner Lötbrücke wählen wie du das Teil versorgst.

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Karl schrieb:
> Ich glaub schon das es eindeutig geschrieben war von mir und das
> deutlich wurde das dies ein Vorgehen ist um das Netzteil zu prüfen.

dem habe ich auch nicht widersprochen.

Wenn es (das Netzteil) nicht aus der Versorgungsspannung Störungen 
einkoppelt kann es aber durchaus noch als Störsender auf die 
Thermistorleitungen einkoppeln.

von Philipp G. (geiserp01)


Lesenswert?

Karl schrieb:
> Der integrierte Spannungsregler beim Nano z.B. ist schnell an seiner
> Grenze.

Ja, es ist ein Nano. Wie oben geschrieben, ich gehe ja auch direkt mit 
+5V vom Netzteil auf den VSS +5V Pin - also den Spannungsregler 
umgangen.

Sonst: Ich versuche das mal.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.