Forum: Offtopic Die Internetzensur geht in die nächste Runde


von Icke ®. (49636b65)


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Nach dem Maasschen NetzDG kommt nun das nächste Instrument im Kampf 
gegen die Meinungsfreiheit im Internet. Mit den Uploadfiltern werden 
Plattformbetreiber künftig verpflichtet, von Nutzern hochgeladene 
Inhalte VOR Veröffentlichung auf Urheberrechtsverletzungen zu prüfen:

https://netzpolitik.org/2019/eu-urheberrecht-verhandler-meisselten-uploadfilter-in-stein/

Daß viele kleinere Plattformen nicht die monetären/personellen Aufwände 
betreiben können, dürfte klar sein. Das Gesetz spielt eindeutig den 
großen finanzstarken Medienkonzernen in die Hände. Also genau 
diejenigen, die jetzt schon festlegen, welche Meinungen richtig sind.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Tja, gut das Andreas in den Staaten gehostet ist.

De Fakto heisst das, dass in D. eine Forenbetreiber im Akkord jeden 
Beitrag  einer Plagiatsprüfung zu unterziehen hat.
Damit ist der freien Meinungsäußerung endgültig ein Riegel vorgeschoben 
und man kann Missliebiges und ganze ebensolche Plattformen per 
Gummiband§ eliminieren.

Die DDR ist "Auferstanden (aus ihren eigenen) Ruinen" wieder da. Hoopala 
darf man das überhaupt noch soo meinungsäußern?

Apropos Bewertungen, die Mühe ist entbehrlich. Der Faden wird eh in der 
nächsten Stunde freiwillig ge-uploadfiltert werden.

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Le X. (lex_91)


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Winfried J. schrieb:
> Die DDR ist "Auferstanden (aus ihren eigenen) Ruinen" wieder da. Hoopala
> darf man das überhaupt noch soo meinungsäußern?

Im Kontext der (noch nicht geltenden) neuen EU-Richtlinie: ja. Oder hast 
du irgendwo ein urheberrechtlich geschütztes Bildchen oder Video 
hochgeladen?

Im Kontext des Politikverbotes hier im Forum: kommt drauf an wie stark 
die Moderation das geltende Hausrecht durchsetzt. In der Vergangenheit 
wurden da viele Augen zugedrückt, solange die Diskussion nicht eskaliert 
ist.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Le X. schrieb:
> Winfried J. schrieb:
>> Die DDR ist "Auferstanden (aus ihren eigenen) Ruinen" wieder da. Hoopala
>> darf man das überhaupt noch soo meinungsäußern?
>
> Im Kontext der (noch nicht geltenden) neuen EU-Richtlinie: ja. Oder hast
> du irgendwo ein urheberrechtlich geschütztes Bildchen oder Video
> hochgeladen?

Kleiner historischer Hinweis:
"Auferstanden aus Ruinen" ist der Beginnr  der DDR Nationalhymne und ihr 
Texter J.R.Becher(https://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_R._Becher)ist 
noch keine 70 Jahre tod. Somit besteht noch ein Urheberrecht.

> Im Kontext des Politikverbotes hier im Forum: kommt drauf an wie stark
> die Moderation das geltende Hausrecht durchsetzt. In der Vergangenheit
> wurden da viele Augen zugedrückt, solange die Diskussion nicht eskaliert
> ist.

Diese wird eskalieren zumindest in den Augen von Lothar. Alles andere 
würde mich sehr überraschen.

von (prx) A. K. (prx)


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Winfried J. schrieb:
> Tja, gut das Andreas in den Staaten gehostet ist.

Ich tippe eher auf Nürnberg. Ausserdem zählt das nicht.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Das einzige was passieren wird ist, daß man seine Server aus Deutschland 
bzw. der EU abzieht und sie irgend wo hinstellt wo das Copyright oder 
auch die bescheuerte Impressumspflicht mit all ihren kranken Erklärungen 
und Haftungssausschlüssen niemanden interessiert. Oder braucht irgend 
jemand eine .DE-Domain? Nö.

Das ist das Internet. Es reagiert auf solche Störungen in einer Weise, 
daß es Wege um sie herum findet.

Andererseits... wer betreibt hier ein Video-Portal ähnlich wie Youtube? 
Die wird es wohl am ehesten ärgern. Das Hochladen von kopiergeschützten 
Inhalten wie Fotos, Texten oder was auch immer war vorher auch schon 
strafbar. Man müsste jetzt mal prüfen, inwieweit man diese nun 
vorgesehene Prüfung privaten, nicht kommerziellen Webseiten überhaupt 
zumuten kann. Wahrscheinlich gibts da wieder irgendwelche 
Ausnahmeregeln, die noch nicht durch die Medien gegangen sind, wo diese 
EU-Regeln nicht angewendet werden können. Etwa wenn sich der Betreiber 
einer Webseite bereits im Vorfeld bereiterklärt, problematisches 
Material nach Bekanntwerden umgehend zu entfernen. Das bleibt 
abzuwarten.

von (prx) A. K. (prx)


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Ben B. schrieb:
> Das einzige was passieren wird ist, daß man seine Server aus Deutschland
> bzw. der EU abzieht

Wenn dieses Recht jene betreffen soll, die bisher im Spiel waren, dann 
ist nicht der Ort des Hosters relevant, sondern der des Kunden. Erinnere 
dich an den Zirkus zwischen Youtube und GEMA.

Faktisch nicht betroffen wären Betreiber, die keine Rechtsbeziehung in 
die EU haben und deren Staat solchen Rechtshändel mit der EU ignoriert. 
Um also das Spiel weiter zu treiben: Andreas müsste nicht (nur) 
ausserhalb der EU hosten, sondern auch persönlich mitsamt Rechtsform 
dorthin umziehen.

Nimmt das dann im Laufe der Zeit überhand, baut Voss eben in einigen 
Jahren höchstpersönlich die Grosse Europäische Mauer auf, um Europa vor 
der Welt zu schützen. China kann ihm da bestimmt unter die Arme greifen.

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Yep, weil es da zwischen den USA und der EU/Deutschland entsprechende 
Interessen(sverbände) gibt. Wenn Youtube in Russland oder so gehostet 
wäre, dann sähe das anders aus. Oder auf irgend einer einsamen Insel, wo 
solche Probleme einfach mal kein Rechtsverstoß sind, wo man eine 
Webseite anonym betreiben kann... Und wenn niemand aus Deutschland 
heraus nachweisen kann, daß eine betroffene Webseite meine ist - wie 
will er mich dann verklagen?

Desweiteren sind Youtube, Google oder Facebook weltweit operierende 
Großkonzerne, die regelmäßig und in großer Zahl "Probleme" mit solchen 
Verstößen haben. Das betrifft ein kleines Forum oder was auch immer mit 
ein paar tausend Usern doch gar nicht. Selbst wenn da alle paar Tage ein 
urheberrechtlich geschütztes Bild oder so hochgeladen wird, was nach 
Kenntnis der Administration auch zuverlässig umgehend entfernt wird... 
Wo liegt der Nutzen, sowas auf EU-Ebene zu verfolgen?

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Ben B. schrieb:

> Andererseits... wer betreibt hier ein Video-Portal ähnlich wie Youtube?
> Die wird es wohl am ehesten ärgern. Das Hochladen von kopiergeschützten
> Inhalten wie Fotos, Texten oder was auch immer war vorher auch schon
> strafbar. Man müsste jetzt mal prüfen, inwieweit man diese nun
> vorgesehene Prüfung privaten, nicht kommerziellen Webseiten überhaupt
> zumuten kann. Wahrscheinlich gibts da wieder irgendwelche
> Ausnahmeregeln, die noch nicht durch die Medien gegangen sind, wo diese
> EU-Regeln nicht angewendet werden können.

Selbstverständlich. Stehen auch in den "Medien" nur nicht in denen, die 
ihr Geld mit Hysterie verdienen. In allen Entwürfen stehen 
Formulierungen der Art "die große Mengen der von ihren Nutzern 
hochgeladenen Werke und sonstigen Schutzgegenstände in Absprache mit den 
Rechteinhabern speichern oder öffentlich zugänglich machen"

Große Mengen.

vlg

 Timm

von Bernd K. (prof7bit)


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Ben B. schrieb:
> Selbst wenn da alle paar Tage ein
> urheberrechtlich geschütztes Bild oder so hochgeladen wird, was nach
> Kenntnis der Administration auch zuverlässig umgehend entfernt wird

Nach der neuen Regelung muß es jetzt aber immer sofort geprüft und bei 
Verstoß gleich abgelehnt werden wenn ich das richtig verstehe. Das ist 
aber vollkommen undurchführbar. Und zwar auch für Firmen wie Google, 
auch die können zwar vieles aber nicht alles automatisch erkennen.

von (prx) A. K. (prx)


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Bernd K. schrieb:
> Nach der neuen Regelung muß es jetzt aber immer sofort geprüft und bei
> Verstoß gleich abgelehnt werden wenn ich das richtig verstehe. Das ist
> aber vollkommen undurchführbar. Und zwar auch für Firmen wie Google,
> auch die können zwar vieles aber nicht alles automatisch erkennen.

Man wird feststellen müssen, wie die Gerichte eine Zumutbarkeit 
möglicher Massnahmen einschätzen. Was immer in einem Gesetz steht - wenn 
Massnahmen gefordert werden, die nicht zumutbar sind, hat auch das 
Gesetz ein Problem.

Der bisherige Tonfall postulierte m.W. das altbewährte Prinzip "Wasch 
mir den Pelz aber mach mich nicht nass!". Also Zensur ohne Zensur, 
Kontrolle ohne Kontrolle, Filtern ohne Filter, und mehr in der Art. Was 
dabei also effektiv rauskommt, sofern es durch das Parlament kommt, 
wissen wir vielleicht erst, wenn sich der EuGH dazu gemeldet hat.

Sowas kann auch als Spiel über Bande gemeint sein. Deutsche Gesetze zu 
ähnlicher Problematik werden gerne so gebaut. Im vollen Wissen, dass sie 
nicht verfassungsgemäss sind, werden Gesetze gemacht. Nach ein paar 
Jahren, und einem Scheitern vor BVerfG/EuGH, rotiert man ein paar Sätze 
und dreht die nächste Runde.

: Bearbeitet durch User
von Holm T. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Bernd K. schrieb:
>> Nach der neuen Regelung muß es jetzt aber immer sofort geprüft und bei
>> Verstoß gleich abgelehnt werden wenn ich das richtig verstehe. Das ist
>> aber vollkommen undurchführbar. Und zwar auch für Firmen wie Google,
>> auch die können zwar vieles aber nicht alles automatisch erkennen.
>
> Man wird feststellen müssen, wie die Gerichte eine Zumutbarkeit
> möglicher Massnahmen einschätzen. Was immer in einem Gesetz steht - wenn
> Massnahmen gefordert werden, die nicht zumutbar sind, hat auch das
> Gesetz ein Problem.
>

Du willst Dich jetzt nicht wirklich auf Gerichte beziehen deren oberster 
Gerichtshof der diese kontrolliert, genau von der Clientel eingesetzt 
ist die Ihre Interessen mit genau den erlassenen Gesetzen durchsetzen 
will?

> Der bisherige Tonfall postulierte m.W. das altbewährte Prinzip "Wasch
> mir den Pelz aber mach mich nicht nass!". Also Zensur ohne Zensur,

Nein, geetzliche Grauzohne, Jeder ist auf Grund verwaschener 
Gesetzeslage nach Belieben entfernbar.

> Kontrolle ohne Kontrolle, Filtern ohne Filter, und mehr in der Art. Was
> dabei also effektiv rauskommt, sofern es durch das Parlament kommt,
> wissen wir vielleicht erst, wenn sich der EuGH dazu gemeldet hat.
>
> Sowas kann auch als Spiel über Bande gemeint sein. Deutsche Gesetze zu
> ähnlicher Problematik werden gerne so gebaut. Im vollen Wissen, dass sie
> nicht verfassungsgemäss sind, werden Gesetze gemacht. Nach ein paar
> Jahren, und einem Scheitern vor BVerfG/EuGH, rotiert man ein paar Sätze
> und dreht die nächste Runde.

....das typische "ja, aber..." danach die ncäshte Runde für ein paar 
Jahre..ohne jede Änderung.

Gruß,
Holm

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Winfried J. schrieb:
> Tja, gut das Andreas in den Staaten gehostet ist.

Spielt hierfür keine Rolle.

> De Fakto heisst das, dass in D. eine Forenbetreiber im Akkord jeden
> Beitrag  einer Plagiatsprüfung zu unterziehen hat.

Nein.

> Damit ist der freien Meinungsäußerung endgültig ein Riegel vorgeschoben

Auch nicht

> und man kann Missliebiges und ganze ebensolche Plattformen per
> Gummiband§ eliminieren.

Auch das nicht

> Die DDR ist "Auferstanden (aus ihren eigenen) Ruinen" wieder da. Hoopala
> darf man das überhaupt noch soo meinungsäußern?

Ja, darf man.

> Apropos Bewertungen, die Mühe ist entbehrlich. Der Faden wird eh in der
> nächsten Stunde freiwillig ge-uploadfiltert werden.

Auch nicht.

Denn:

"Die vom Europäischen Parlament angenommene Fassung des Artikels 13 gilt 
nicht für kleine und kleinste Unternehmen, die weniger als 50 
Mitarbeiter beschäftigen und einen Jahresumsatz von weniger als 10 
Millionen Euro erzielen."

Icke ®. schrieb:
> Daß viele kleinere Plattformen nicht die monetären/personellen Aufwände
> betreiben können, dürfte klar sein. Das Gesetz spielt eindeutig den
> großen finanzstarken Medienkonzernen in die Hände. Also genau
> diejenigen, die jetzt schon festlegen, welche Meinungen richtig sind.

Es ist genau anders herum: die Großen werden in die Pflicht genommen - 
für fast alle anderen bleibt alles beim Alten.

Also: einfach mal den Blutdruck wieder runterfahren und die Richtlinie 
auch wirklich lesen.

: Bearbeitet durch Moderator
von Holm T. (Gast)


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Chris D. schrieb:
[..]
>
> Icke ®. schrieb:
>> Daß viele kleinere Plattformen nicht die monetären/personellen Aufwände
>> betreiben können, dürfte klar sein. Das Gesetz spielt eindeutig den
>> großen finanzstarken Medienkonzernen in die Hände. Also genau
>> diejenigen, die jetzt schon festlegen, welche Meinungen richtig sind.
>
> Es ist genau anders herum: die Großen werden in die Pflicht genommen -
> für fast alle anderen bleibt alles beim Alten.
>
> Also: einfach mal den Blutdruck wieder runterfahren und die Richtlinie
> auch wirklich lesen.

...und weniger als 3 Jahre auf dem Markt sind.. fehlt noch.

Da bleibt effektiv fast Niemand übrig, es sei denn man gründet laufend 
neu.

Gruß,
Holm

von (prx) A. K. (prx)


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Juristische Textanalyse auf Basis journalistischer Information bringt 
wenig. Das sollten auch gewohnheitsmässige Aufreger allmählich gemerkt 
haben. Für den Passus über neue oder kleine Präsenzen muss man auf das 
Original zurückgreifen. Möchte das mal jemand unternehmen, damit wir 
mehr wissen?

: Bearbeitet durch User
von Icke ®. (49636b65)


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Chris D. schrieb:
> Icke ®. schrieb:
>> Daß viele kleinere Plattformen nicht die monetären/personellen Aufwände
>> betreiben können, dürfte klar sein. Das Gesetz spielt eindeutig den
>> großen finanzstarken Medienkonzernen in die Hände. Also genau
>> diejenigen, die jetzt schon festlegen, welche Meinungen richtig sind.
>
> Es ist genau anders herum: die Großen werden in die Pflicht genommen -
> für fast alle anderen bleibt alles beim Alten.

Sehr naiv. Bei der Einführung des NetzDG wurde auch abgewiegelt, alles 
halb so wild. Mittlerweile ist jedoch gängige Praxis, Beiträge von 
regierungskritischen Personen nach Willkür zu löschen, auch wenn sie 
nicht wirklich die Kriterien dafür erfüllen, oder die Accounts zu 
sperren. Das bekommt man natürlich nur mit, wenn man sich auch abseits 
der Leitmedien informiert. In Bildzeitung oder Tagesschau wird das nicht 
publiziert.
Zu den "Großen" zählen übrigens auch Plattformen wie Facebook oder 
Youtube. Also gerade solche alternativen Medien, mit denen man die 
meisten Leute erreichen kann. Mit den Uploadfiltern wird es noch sehr 
viel einfacher, Inhalte unter fadenscheinigen Begründungen zu sperren, 
etwa wegen eines nicht genehmigten Fotos oder Videoschnipsels.

von Vn N. (wefwef_s)


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von (prx) A. K. (prx)


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Holm T. schrieb:
> ...und weniger als 3 Jahre auf dem Markt sind.. fehlt noch.

Gemäss einem inoffiziellen Entwurf des Artikels 13 muss eine proaktive 
Kontrolle von Uploads nachgewiesen werden ("best effort"), wenn pro 
Monat im Mittel mehr als 5 Millionen verschiedene User eine Seite 
besuchen. Unabhängig von Jahren und Umsatz.

Selbtredend wird darin auch gefordert, dass der Upload nicht geschützten 
Materials nicht behindert werden darf (nicht: "best effort").

Wobei der EuGH bisher nicht viel von universeller Filterung hielt: 
"Somit ist festzustellen, dass das betreffende nationale Gericht, 
erließe es die Anordnung, mit der der Hosting-Anbieter zur Einrichtung 
des streitigen Filtersystems verpflichtet würde, nicht das Erfordernis 
beachten würde, ein angemessenes Gleichgewicht zwischen dem Recht am 
geistigen Eigentum einerseits und der unternehmerischen Freiheit, dem 
Recht auf den Schutz personenbezogener Daten und dem Recht auf freien 
Empfang oder freie Sendung von Informationen andererseits zu 
gewährleisten (vgl. entsprechend Urteil Scarlet Extended, Randnr. 53)."
http://curia.europa.eu/juris/document/document.jsf?text=&docid=119512&pageIndex=0&doclang=DE&mode=req&dir=&occ=first&part=1

: Bearbeitet durch User
von Holm T. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> ...und weniger als 3 Jahre auf dem Markt sind.. fehlt noch.
>
> Gemäss einem inoffiziellen Entwurf des Artikels 13 muss eine proaktive
> Kontrolle von Uploads nachgewiesen werden ("best effort"), wenn pro
> Monat im Mittel mehr als 5 Millionen verschiedene User eine Seite
> besuchen. Unabhängig von Jahren und Umsatz.
>
> Selbtredend wird darin auch gefordert, dass der Upload nicht geschützten
> Materials nicht behindert werden darf (nicht: "best effort").
>

Das ist doch nichts als "Herumeierei". Da ist exakt gar Nichts genau 
spezifiziert.

> Wobei der EuGH bisher nicht viel von universeller Filterung hielt:
> "Somit ist festzustellen, dass das betreffende nationale Gericht,
> erließe es die Anordnung, mit der der Hosting-Anbieter zur Einrichtung
> des streitigen Filtersystems verpflichtet würde, nicht das Erfordernis
> beachten würde, ein angemessenes Gleichgewicht zwischen dem Recht am
> geistigen Eigentum einerseits und der unternehmerischen Freiheit, dem
> Recht auf den Schutz personenbezogener Daten und dem Recht auf freien
> Empfang oder freie Sendung von Informationen andererseits zu
> gewährleisten (vgl. entsprechend Urteil Scarlet Extended, Randnr. 53)."
> 
http://curia.europa.eu/juris/document/document.jsf?text=&docid=119512&pageIndex=0&doclang=DE&mode=req&dir=&occ=first&part=1

Du sagst es, bisher war das so.

Hier, evtl beeindruckt Dich das:
https://www.wbs-law.de/urheberrecht/eu-abstimmung-morgen-drohen-bald-upload-filter-und-gebuehren-fuer-links-77566/

Gruß,
Holm

von (prx) A. K. (prx)


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Holm T. schrieb:
> Das ist doch nichts als "Herumeierei". Da ist exakt gar Nichts genau
> spezifiziert.

Geeiert wird um das Problem, dass jenseits der 5 Mio filtern gefordert 
wird, ohne eigentlich filtern zu dürfen. Ich gehe davon aus, dass die 
hervorgerufene Rechtsunsicherheit beabsichtigt ist, weil Unternehmen 
lieber ein kostenloses Entschuldigungsschreiben an versehentlich 
Weggefilterte senden, als für versehentlich nötige Rechte zu zahlen. Das 
Ziel wird dann auch erreicht, wenn das Recht später evtl. wieder 
einkassiert wird.

> Hier, evtl beeindruckt Dich das:

Worin genau? Hatte ich schon gelesen, widerspricht dem nicht.

: Bearbeitet durch User
von Holm T. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Das ist doch nichts als "Herumeierei". Da ist exakt gar Nichts genau
>> spezifiziert.
>
> Geeiert wird um das Problem, dass jenseits der 5 Mio filtern gefordert
> wird, ohne eigentlich filtern zu dürfen. Ich gehe davon aus, dass die
> hervorgerufene Rechtsunsicherheit beabsichtigt ist, weil Unternehmen
> lieber ein kostenloses Entschuldigungsschreiben an versehentlich
> Weggefilterte senden, als für versehentlich nötige Rechte zu zahlen. Das
> Ziel wird dann auch erreicht, wenn das Recht später evtl. wieder
> einkassiert wird.
>
>> Hier, evtl beeindruckt Dich das:
>
> Worin genau? Hatte ich schon gelesen, widerspricht dem nicht.

Du solltest Dir evtl. nicht nur den Text durchlesen sondern die in Bild 
und Ton erfaßte Meinung seitens eines Anwaltes dazu zu Gemüte führen.

Was soll der Scheiß mit den 5 Millionen? Wer definiert die 5 Millionen?
Stell Dir vor Du hast ne private Webseite die wegen einer brisanten 
Information nicht wie gehabt 100 Hits im Monat erzeugt, sondern 5 
Millionen und 1, ...was dann? Wer ist da "Kunde" und wer definiert was 
ein Kunde ist?
Ist ein Webproxy ein Kunde oder sind es die 3 Millionen dahinter die den 
ein mal gezogenen Kontent sehen?
Das kann sich wie gesagt von jetzt auf gleich ändern, ohne das Du da 
irgend einen Einfluß drauf hast, im Gegenteil, ich kann das von extern 
beeinflussen durch Bots..ich organisiere Dir kurz den Run auf Deine 
Seite und schicke die Klage hinterher..und exakt das ist der Sinn dieses 
Gesetzes.
Ich hatte an und für sich gedacht Du seist etwas cleverer, aber 
offensichtlich gibst Du das nur vor.

Gruß,

Holm

von (prx) A. K. (prx)


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Holm T. schrieb:
> Ich hatte an und für sich gedacht Du seist etwas cleverer, aber
> offensichtlich gibst Du das nur vor.

Ich würde ja gerne in gleicher Weise antworten aber das wäre hier 
unzutreffend. Ich möchte aber noch anmerken, dass ich diese 
EU-Vorschrift nicht verteidige, sondern ebenso wie du kritisiere. Es 
könnte allerdings sein, dass du das aus alter Gewohnheit nur nicht 
gemerkt hast. ;-)

Ich habe die Angewohnheit, ins Detail zu sehen, statt einfach mal so 
rumzuschimpfen. Das ist heutzutage so selten geworden, dass ich damit 
automatisch als Gegner der meisten Diskussionspartner betrachtet werde. 
Mit diesem Charakterfehler muss ich leben. ;-)

> Du solltest Dir evtl. nicht nur den Text durchlesen sondern die in Bild
> und Ton erfaßte Meinung seitens eines Anwaltes dazu zu Gemüte führen.

Videos pflege ich meist zu ignorieren. Das solltest du aber schon 
kennen.

> Was soll der Scheiß mit den 5 Millionen? Wer definiert die 5 Millionen?

Einerseits der Artikel: "Where the average number of monthly unique 
visitors of these service providers exceeds 5 million, calculated on the 
basis of the last calendar year". Sowas wie µc.net dürfte damit 
abgedeckt sein. Und mit Cookies und/oder Anmeldung über die 5 Mio zu 
kommen heisst schon was.

> Stell Dir vor Du hast ne private Webseite die wegen einer brisanten
> Information nicht wie gehabt 100 Hits im Monat erzeugt, sondern 5
> Millionen und 1, ...was dann? Wer ist da "Kunde" und wer definiert was
> ein Kunde ist?

Blöd ist natürlich, wenn deine Seite einige Jahre vor sich hin pennt und 
von niemandem bemerkt wird, aber nach 5 Jahren aus heiterem Himmel zum 
Renner wird und es auch nachhaltig bleibt. Dann musst du sie eben 
rechtzeitig zu machen um das Jahresmittel von 5 Mio pro Monat nicht zu 
überschreiten. Vielleicht nimmt dir dein Hoster die Arbeit aber ab, weil 
Kiste und Vertrag das sowieso nicht hergeben.

: Bearbeitet durch User
von Vn N. (wefwef_s)


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Holm T. schrieb:
> Ich hatte an und für sich gedacht Du seist etwas cleverer, aber
> offensichtlich gibst Du das nur vor.

Lang hast du es ohne persönliche Beleidigung ausgehalten. Gratulation.

von (prx) A. K. (prx)


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vn n. schrieb:
>> Ich hatte an und für sich gedacht Du seist etwas cleverer, aber
>> offensichtlich gibst Du das nur vor.
>
> Lang hast du es ohne persönliche Beleidigung ausgehalten. Gratulation.

Sich mit diesem Spruch immer und immer wieder an der gleichen Person zu 
reiben, ist ohnehin ein Widerspruch in sich. ;-)

von Holm T. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Ich hatte an und für sich gedacht Du seist etwas cleverer, aber
>> offensichtlich gibst Du das nur vor.
>
> Ich würde ja gerne in gleicher Weise antworten aber das wäre hier
> unzutreffend. Ich möchte aber noch anmerken, dass ich diese
> EU-Vorschrift nicht verteidige, sondern ebenso wie du kritisiere. Es
> könnte allerdings sein, dass du das aus alter Gewohnheit nur nicht
> gemerkt hast. ;-)
>
> Ich habe die Angewohnheit, ins Detail zu sehen, statt einfach mal so
> rumzuschimpfen. Das ist heutzutage so selten geworden, dass ich damit
> automatisch als Gegner der meisten Diskussionspartner betrachtet werde.
> Mit diesem Charakterfehler muss ich leben. ;-)
>
>> Du solltest Dir evtl. nicht nur den Text durchlesen sondern die in Bild
>> und Ton erfaßte Meinung seitens eines Anwaltes dazu zu Gemüte führen.
>
> Videos pflege ich meist zu ignorieren. Das solltest du aber schon
> kennen.

Dann frage im Forum nicht nach Jemandem der sich mit den juristischen 
Texten auseinander setzt, der im Video ist Anwalt und es ist seine 4ma
die u.A. den DSGVO Schriebs auf meiner Webseite verfaßt hat. Als Dank
wollten die mich mit einem Newsletter versorgen, hab ich akzeptiert und 
bisher nicht bereut.
>
>> Was soll der Scheiß mit den 5 Millionen? Wer definiert die 5 Millionen?
>
> Einerseits der Artikel: "Where the average number of monthly unique
> visitors of these service providers exceeds 5 million, calculated on the
> basis of the last calendar year". Sowas wie µc.net dürfte damit
> abgedeckt sein. Und mit Cookies und/oder Anmeldung über die 5 Mio zu
> kommen heisst schon was.
>
>> Stell Dir vor Du hast ne private Webseite die wegen einer brisanten
>> Information nicht wie gehabt 100 Hits im Monat erzeugt, sondern 5
>> Millionen und 1, ...was dann? Wer ist da "Kunde" und wer definiert was
>> ein Kunde ist?
>
> Blöd ist natürlich, wenn deine Seite einige Jahre vor sich hin pennt und
> von niemandem bemerkt wird, aber nach 5 Jahren aus heiterem Himmel zum
> Renner wird und es auch nachhaltig bleibt.

Du bist doch nicht soo neu im Internet das Du nicht wüßtest das man das 
jederzeit kaufen kann.

> Dann musst du sie eben
> rechtzeitig zu machen um das Jahresmittel von 5 Mio pro Monat nicht zu
> überschreiten. Vielleicht nimmt dir dein Hoster die Arbeit aber ab, weil
> Kiste und Vertrag das sowieso nicht hergeben.

Kneipentüre geht auf, ein paar Kerle schmeißen einen Anderen vor die 
Türe und gehen wieder rein. Der im Dreck liegende rappelt sich auf und 
rennt wieder rein. Der Vorgang wiederholt sich 3 Mal so das der 
Beobachter weise sagt "bleibt doch draußen wenn die die immer wider raus 
schmeißen.."
..Antwort: "ich muß rein, ich bin der Wirt.."
(frei nach E. Chors)


..Schlecht..ich bin der Hoster.

und genau deswegen gibt das NetzwerkDG, die DSGVO und jetzt diese 
Leistungsschutz-Richtlinie eine für mich klar nachvollziehbare Linie, 
die dienen gemeinsam der Unterdrückung und Entfernung jeder unbequemen, 
nicht durch die Zensur gegangener Information im Internet, das ist der 
gemeinsame Nenner.

Gruß,
Holm

von Vn N. (wefwef_s)


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Holm T. schrieb:
> der im Video ist Anwalt und es ist seine 4ma
> die u.A. den DSGVO Schriebs auf meiner Webseite verfaßt hat.

Was natürlich erklärt, warum deine Datenschutzerklärung viel 
umfangreicher ist als es eigentlich nötig wäre...

von Walter K. (vril1959)


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Ich sehe da für die BRD wenig Probleme.
Immerhin sind in den natürlich nicht gleichgeschalteten und vor breiten 
Meinungsspektrum strotzenden Medien die politischen Themen immer sehr 
ähnlich gehalten, so dass es ohnehin nur Einfalt wäre - deren Vielfalt 
zu nutzen;-)

Horrido!

von (prx) A. K. (prx)


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Walter K. schrieb:
> Immerhin sind in den natürlich nicht gleichgeschalteten und vor breiten
> Meinungsspektrum strotzenden Medien die politischen Themen immer sehr
> ähnlich gehalten, so dass es ohnehin nur Einfalt wäre - deren Vielfalt
> zu nutzen;-)

Die Achse des Guten und Russia Today also auch. Hätte ich nicht gedacht. 
Die werden hier doch immer wieder als Vorbild aufgeführt.

von Uhu U. (uhu)


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Holm T. schrieb:
> Was soll der Scheiß mit den 5 Millionen? Wer definiert die 5 Millionen?
> Stell Dir vor Du hast ne private Webseite die wegen einer brisanten
> Information nicht wie gehabt 100 Hits im Monat erzeugt, sondern 5
> Millionen und 1

Auf der Seite der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft ist mal sowas 
passiert: die hatten ein pdf zum Download angeboten, in dem der 
englische Name der Kohlmeise vorkam. Da lief der Server heiß…

von Holm T. (Gast)


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Uhu U. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Was soll der Scheiß mit den 5 Millionen? Wer definiert die 5 Millionen?
>> Stell Dir vor Du hast ne private Webseite die wegen einer brisanten
>> Information nicht wie gehabt 100 Hits im Monat erzeugt, sondern 5
>> Millionen und 1
>
> Auf der Seite der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft ist mal sowas
> passiert: die hatten ein pdf zum Download angeboten, in dem der
> englische Name der Kohlmeise vorkam. Da lief der Server heiß…

:-)

Gruß,

Holm

von Holm T. (Gast)


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vn n. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> der im Video ist Anwalt und es ist seine 4ma
>> die u.A. den DSGVO Schriebs auf meiner Webseite verfaßt hat.
>
> Was natürlich erklärt, warum deine Datenschutzerklärung viel
> umfangreicher ist als es eigentlich nötig wäre...

..nochmal: Ich bin Hoster nicht nur für mich, sondern auch für Kunden.
In wie fern bist Du in der Lage zu beurteilen was da notwendig ist?

Gruß,

Holm

von Zeitjäger  . (forgoden)


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Ich glaube, Artikel 13 hat viel mehr was mit Fake News zu tun. Also 
Artikel 13 soll als Waffe gegen Fake News eingesetzt werden. Ob die 
gegen russische & rechtspopulistische und alternative Medien gerichtet 
ist oder gegen die US-gesteuerten Fake News oder gegen beides gerichtet 
ist kann ich leider nicht beurteilen. Entweder ist die EU bereits nur 
eine Fassade der USA und wird gegen China ausgespielt oder die EU ist 
immer noch im Wirtschaftskrieg mit den USA. Denn eigentlich sind 
Abgassskandale, Fake News, gesteuerte Flüchtlinge mit Smartphones ein 
Angriff auf die EU, andererseits sind die USA und EU beide in der NATO, 
weshalb das alles so verwirrend ist. Es könnte ja sein dass die EU nach 
Chinas Vorbild einen eigenen Videoportal haben wollen und Artikel 13 
soll Youtube und Google möglichst zerstören, oder aber die CDU ist 
wirklich so dumm und schießen halt ins eigene Bein, weil sie absolut 
keine Ahnung vom Internet haben. Wenn das so ist, dann wird die EU halt 
zusammenbrechen wie damals in der Sowjetunion.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Was mich mal interessiert:

Inwieweit kann eine durch die Administration im Vorfeld zugesicherte und 
eingehaltene Bereitschaft, illegale Inhalte umgehend nach dem 
Bekanntwerden bzw. Bekanntgabe an die Administration zu entfernen, als 
wirksamer Filter gesehen werden?

Meine, wenn ich jetzt für meine Webseite einen Filter baue, der solche 
Inhalte kontrolliert, wird dieser keine 100% Trefferquote erreichen. 
Selbst wenn man einen sehr guten Filter hätte, es gäbe Fehllöschungen 
von legalen Inhalten und einige illegale Inhalte würden wohl auch 
durchkommen. Ergo ist so ein Filter meiner Meinung nach kein 100% 
wirksamer Schutz und damit schon wieder irgendwie hinfällig.

von (prx) A. K. (prx)


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Ben B. schrieb:
> Inwieweit kann eine durch die Administration im Vorfeld zugesicherte und
> eingehaltene Bereitschaft, illegale Inhalte umgehend nach dem
> Bekanntwerden bzw. Bekanntgabe an die Administration zu entfernen, als
> wirksamer Filter gesehen werden?

Das ist kein Filtersystem, sondern ein Beschwerdesystem.

"Nach Beschwerden einiger Nutzer schloss Google einen YouTube-Kanal, der 
versuchte über Copyright-Beschwerden Geld bei anderen Kanälen zu 
erpressen."
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Youtubes-Copyright-Beschwerdesystem-Offene-Tueren-fuer-Betrueger-4309745.html

> Meine, wenn ich jetzt für meine Webseite einen Filter baue, der solche
> Inhalte kontrolliert, wird dieser keine 100% Trefferquote erreichen.

Das ist kein Beschwerdesystem, sondern ein Filtersystem.

Artikel 13 führt beide Varianten auf.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Holm T. schrieb:
> Was soll der Scheiß mit den 5 Millionen? Wer definiert die 5 Millionen?

Das ist ein recht guter Punkt und hätte eine gute Diskussion werden 
können, wenn du in der Lage gewesen wärst, zu argumentieren, statt im 
gleichen Beitrag vorsorglich eine Beleidung dran zu hängen. So aber hast 
du ein gutes Argument mit Diskussionsunfähigkeit verbrannt.

: Bearbeitet durch User
von Holm T. (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Was mich mal interessiert:
>
> Inwieweit kann eine durch die Administration im Vorfeld zugesicherte und
> eingehaltene Bereitschaft, illegale Inhalte umgehend nach dem
> Bekanntwerden bzw. Bekanntgabe an die Administration zu entfernen, als
> wirksamer Filter gesehen werden?
>

Soviel ich weiß ist genau das (report and take down) abgelehnt worden, 
die bestehen auf einem Automatismus.. und ich denke die nächste 
Forderung wird sein in diesen Automaten die Schlüssel ohne Zutun des 
Seitenbetreibers fern-einzuspeisen, ganz ähnlich wie die Überwachung 
jetzt auch schon funktioniert.
(Verschwöhrungstheoretiker? ich denke nicht wirklich)

> Meine, wenn ich jetzt für meine Webseite einen Filter baue, der solche
> Inhalte kontrolliert, wird dieser keine 100% Trefferquote erreichen.
> Selbst wenn man einen sehr guten Filter hätte, es gäbe Fehllöschungen
> von legalen Inhalten und einige illegale Inhalte würden wohl auch
> durchkommen. Ergo ist so ein Filter meiner Meinung nach kein 100%
> wirksamer Schutz und damit schon wieder irgendwie hinfällig.

Damit hast Du Recht, Sinn ergibt der nur mit der von mir vorgeschlagenen 
Erweiterung.

Gruß,

Holm

von Holm T. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Was soll der Scheiß mit den 5 Millionen? Wer definiert die 5 Millionen?
>
> Das ist ein recht guter Punkt und hätte eine gute Diskussion werden
> können, wenn du in der Lage gewesen wärst, zu argumentieren, statt im
> gleichen Beitrag vorsorglich eine Beleidung dran zu hängen. So aber hast
> du ein gutes Argument mit Diskussionsunfähigkeit verbrannt.

Reicht Dir die simple und gängige Antwort "Irgendwas ist immer"?

Wer von Euch ist denn wirklich an einer guten Diskussion mit mir 
interessiert? Fakt ist doch, das es so ziemlich scheißegal ist welche 
Argumente ich habe, es kann nicht sein was nicht sein darf, "den Nazi 
müssen wir fertig machen". So läuft doch der Haase hier. Es geht hier
nicht um Themen oder Argumente zu Theorien, es geht um Personen und die 
Deutungshoheit.
Eine Begründung meine Texte als Scheiße, Beleidigung oder Unfug zu 
bezeichnen findet sich doch immer, dafür würde ja nicht mal ich lange 
brauchen. 1) Glaubst Du nicht? Wollen wir mal spaßeshalber ne Woche die
Rollen tauschen?

Du kannst Dich wieder beruhigen, Du repräsentierst in meinen Augen bei 
Weitem nicht den "Bodensatz" dieses Forums hier, aber manchmal 
enttäuschst Du mich halt auch.

Ich mache Internet "am anderen Ende" mit jahrzehntelanger 
Berufserfahrung und trotz meiner Erfahrungen, meiner Art mit der 
Wahrheit nicht hinter dem Berg zu halten, mittlerweile erfüllter 
Prophezeiungen bin ich hier trotzdem für viele Nichts als ein dummes 
Arschloch.
Hebt mich nicht an, sie wissens halt nicht besser.

Es gab nach der Wende mal einen Spruch im Osten der wohl auch seine 
Begründung haben wird: "Der Fuchs ist schlau und stellt sich dumm, beim 
Wessi ist es andersrum".

Das ist sicherlich so nicht wahr und völlig überzogen, aber findet seine 
Begründung in den Buschpiloten die nach der Wende als Aufbauhilfe in den 
Osten geschickt wurden, mit fetter Gehaltszulage freilich.
Seit der Zeit ist Ossis bekannt das man nicht nur mit Wissen, also 
Schläue, weiter kommt, sondern auch mit Dummheit, Frechheit und 
Ellenbogen. Gute Beziehungen sind heute aber noch weit wichtiger als in 
der DDR.

1) Bei Elektronik-Themen tritt das zugegebenermaßen recht selten ein, da 
bekomme ich entweder vernünftige Gegenargumente oder gar keine 
Wiederrede.


Gruß,

Holm

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Also was ich mir vorstellen könnte, wenn man es "automatisieren" soll, 
daß irgendwer seine "Beschwerde" wenn man es so nennen will in eine 
Formular einträgt und der fragliche Inhalt dadurch sofort erstmal aus 
dem Netz entfernt wird. Die Administration bekommt dann die Wahl, ob sie 
ihn wieder freigibt (nach der Prüfung dann dauerhaft) oder ob er 
tatsächlich illegal ist und entfernt bleibt. Allerdings bietet das 
wieder ein Tor für Missbrauch (jeder Bot könnte dadurch Inhalte 
zumindest temporär entfernen). Man könnte dadurch auch unliebsame, aber 
trotzdem legale Inhalte erstmal blockieren. Bei Dingen wo Zeit eine 
Rolle spielt, könnte das evtl. den Wettbewerb verschieben oder was man 
sich da vorstellen kann.

Geht es denen eigentlich um alle Inhalte oder nur um welche, die von 
Benutzern hinzugefügt werden?

Ich bin immer noch der Meinung, Server raus aus der EU und einen Scheiß 
auf's Impressum (wenn das am Standort des Servers nicht verlangt wird), 
dann wirds auch schwer für findige deutsche Anwälte, da eine Abmahnung 
zu schreiben.

von (prx) A. K. (prx)


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Ben B. schrieb:
> Geht es denen eigentlich um alle Inhalte oder nur um welche, die von
> Benutzern hinzugefügt werden?

An was denkst du dabei? Wenn der Betreiber selbst Inhalte einstellt, 
ohne das Recht dazu zu haben, hatte er schon bisher ein Problem.

von Thomas (kosmos)


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Aus der Sicht von Google würde ich jetzt sagen, "damit ich weiß welche 
Werke unter das Urheberrecht fallen, schicken sie mir bitte alles 
vollständig in maschinenlesbarer Form zu, damit wir also effektiv auch 
kurze Textbausteine, kleine Bildausschnitte oder Tonauszüge erkennen 
können, vergessen Sie nicht uns neue Werke zeitnah mitzuteilen. Wir 
verstehen das dies Ihrerseits etwas zeit in Anspruch nehmen kann und 
verbleiben bis dahin mit.......

Ergo müssten alle Urheber ihre Werke selbst an Google liefern.

Es ist doch schon seit Jahrzehnten so das in Deutschland(wenn überhaupt) 
gehosteten Seiten nur Links zu finden sind und das Problemmaterial im 
Ausland auf den Servern wartet.

von (prx) A. K. (prx)


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Thomas O. schrieb:
> Ergo müssten alle Urheber ihre Werke selbst an Google liefern.

Man vorausgesetzt, Artikel 13 sei rechtmässig, verstösst Google dann 
dagegen und zahlt und zahlt: "shall also demonstrate that they have made 
best efforts to prevent further uploads of the notified works". 
Gerichten per Präsentation des blanken Hinterns zu zeigen, was man ihnen 
hält, ist selten ein erfolgreiches Argument.

: Bearbeitet durch User
von Holm T. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Thomas O. schrieb:
>> Ergo müssten alle Urheber ihre Werke selbst an Google liefern.
>
> Man vorausgesetzt, Artikel 13 sei rechtmässig, verstösst Google dann
> dagegen und zahlt und zahlt: "shall also demonstrate that they have made
> best efforts to prevent further uploads of the notified works".
> Gerichten per Präsentation des blanken Hinterns zu zeigen, was man ihnen
> hält, ist selten ein erfolgreiches Argument.

..überlegt doch mal in wessen Interesse diese Gesetze von wem aufgelegt 
werden, es versteht sich doch da von selbst bei wem der Aufwand und bei 
wem der Geldsegen landen soll.

Gruß,

Holm

von (prx) A. K. (prx)


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Holm T. schrieb:
> ..überlegt doch mal in wessen Interesse diese Gesetze von wem aufgelegt
> werden, es versteht sich doch da von selbst bei wem der Aufwand und bei
> wem der Geldsegen landen soll.

Eben. Den Recht(ein)habern wäre das nur recht. Google zahlt dann an sie 
für alles, was User uploaden. Aber für Google wäre das wohl kein gutes 
Geschäft, weshalb sollte Google eine für die User "kostenlose" 
Kulturflatrate finanzieren? Ob Werbung und Datenverkauf das hergibt?

Der Artikel setzt eine Kooperation zwischen Rechteinhabern und Google 
voraus. Thomas' Strategie wäre ein provokant unkooperatives Verhalten, 
da eine Art Signatur ausreichen würde. Wenn Google nicht kooperativ ist, 
sondern den blanken Hintern raushängen lässt, muss es eben zahlen.

: Bearbeitet durch User
von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Hallo,

hier wurden ja schon ein paar Textschnipsel geteilt, hat denn vlt. mal 
jemand einen Link zum neuesten öffentlichen Entwurf im Original?

Und vielleicht könnte mir jemand erklären, was das Ganze eigentlich im 
engeren Sinne mit Meinungsfreiheit zu tun hat? Will sagen:

Warum erfordert Meinungsfreiheit zwingend oder im Wesentlichen, dass ich 
meine Meinung kostenlos mit fremden urheberrechtlich geschützten Werken 
untermauere?

Wenn ich eine Regierungskritik übe, ist sie nur dann wirkliche Kritik, 
wenn dazu im Hintergrund unlizensiert Backstreetboys laufen?


Das Argument, die Regierung könne auf die Filter einwirken um 
unerwünschte Inhalte zu unterdrücken kann ich grundsätzlich 
nachvollziehen, aber auch das finde ich seltsam. Die Filter laufen ja 
bei allen großen Anbietern schon, nur nicht auf Grundlage gesetzlicher 
Regelungen, so dass es auch sehr schlechte Klage- und 
Kontrollmöglichkeiten gibt. Der neue Artikel 13 fordert ja immerhin, 
dass die Filter funktionieren müssen, insofern gibt es damit auch neue 
Klage- und Kontrollmöglichkeiten.

Bei Youtube zum Beispiel, kann ich ja schon lange meine Werke 
registrieren, es werden automatisch Signaturen berechnet und ich kann 
verschiedene Kontroll- und Eingriffsmöglichkeiten "buchen".

vlg

 Timm

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Timm R. schrieb:
> hier wurden ja schon ein paar Textschnipsel geteilt, hat denn vlt. mal
> jemand einen Link zum neuesten öffentlichen Entwurf im Original?

Da sind Links zu Art 11 und Art 13 drin:
Beitrag "Re: Die Internetzensur geht in die nächste Runde"

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Timm R. schrieb:
> Und vielleicht könnte mir jemand erklären, was das Ganze eigentlich im
> engeren Sinne mit Meinungsfreiheit zu tun hat? Will sagen:
>
> Warum erfordert Meinungsfreiheit zwingend oder im Wesentlichen, dass ich
> meine Meinung kostenlos mit fremden urheberrechtlich geschützten Werken
> untermauere?

Es soll ja nicht nur Leute geben, die ihre Meinung rausposaunem (so wie 
du), sondern auch Leute, die Fakten erzählen.
Und da ist es quasi Pflicht, die Quelle zu nennen, das heisst zu 
verlinken (was oftmals nicht geht) oder zu zitieren (was gearde wenn es 
um Ausschnitte geht nötig ist sonst findet der entsprechende die Stelle 
ja nicht, highlightmarkern kann man auf verlinkten Seiten ja nicnht).


Ich denke mal, Google wird seine News einstellen, unentgeltliche Foren 
werden zumachen, denn es ist nichts zu verdienen und gibt nur das Risiko 
viel zu bezahlen, das lohnt einfach nicht. Anders gesagt: Das Gesetz ist 
das Ende des Internets wie wir es bisher kennen. Schon die vielleicht 
gut gemeinte aber schlecht verstandene und miserabel umgesetzte DSGVO 
hat viele Angebote vom Netz verschwinden lassen, heute unterschreibe ich 
selbst beim Arzt daß er mit meinen Daten alles machen darf was er will, 
an statt dass er nur die gesetzlich zulässigen 'notwenidigen' Daten 
erhebt ohne irgendetwas von mir zu benötigen, so daß ich WEISS wenn 
jemand eine Unterschrift oder Zustimmung haben will, daß er dann wie 
FaceBook Datenschindluder treibt.


Timm R. schrieb:
> Bei Youtube zum Beispiel, kann ich ja schon lange meine Werke
> registrieren, es werden automatisch Signaturen berechnet und ich kann
> verschiedene Kontroll- und Eingriffsmöglichkeiten "buchen".

YouTube ist aktuell die Quelle für alles was urheberrechtliche geschützt 
wäre. Suchst du irgendeine Musik - bei YouTube downloadbar, wozu noch 
Napster oder Megaupload, suchst du eine Folge aus dem  Fernsehn - bei 
YouTube. Der ist einfach gross genug um gegenüber Anwälten die Schultern 
zu zucken die sonst jeden kleinen "Sie haben sich neulich einen Film 
über PopcornTime angesehen und dabei war es 1 Sekunde möglich auch von 
ihrem Gerät bittorrent Daten zu empfangen"-Schuljungen ein 
Anwaltsmonatsgehalt abzocken gehen.

von (prx) A. K. (prx)


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Timm R. schrieb:
> Und vielleicht könnte mir jemand erklären, was das Ganze eigentlich im
> engeren Sinne mit Meinungsfreiheit zu tun hat? Will sagen:

Trollfabriken können Veröffentlichungen anderer über vorgebliche 
Rechteverletzung mindestens zeitweise steuern. Bis das resolved ist, ist 
die gewünschte Wirkung bereits erreicht.

Diskussionen über Material, das nicht offiziell freigegeben ist, kann 
blockiert werden, weil jeder Schnipsel einer Originalaussage rechtmässig 
unterdrückt werden kann. Die verbleibenden Diskussionsmöglichkeiten 
erinnern dann mangels zulässiger Substanz an Gerüchteküche, Hörensagen, 
oder an Streit Blinder über Farbe.

Es ist nicht (nur) die eigene Regierung an Kontrolle von verbreiteter 
Information interessiert. Auch die anderen sind es, wie der Zirkus um 
russische Wahlbeeinflussung in den USA zeigt. Und nicht nur Regierungen 
sind es, sondern auch Parteien und andere gesellschaftliche Gruppen, 
ebenso Unternehmen.

PS: Ich pflege Links gerne mit Zitat zu versehen, damit man erkennt, 
weshalb ich es verlinke. Wenn man mangels klarer Festlegung nicht mehr 
zitieren kann, verlieren Beträge mit solchen Links deutlich an 
Aussagekraft. Das dürfte zwar auf µc.net mangels Masse kein Problem 
sein, aber in Diskussionen auf grossen Plattformen ggf schon.

: Bearbeitet durch User
von Karl K. (karl2go)


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Ben B. schrieb:
> Ergo ist so ein Filter meiner Meinung nach kein 100%
> wirksamer Schutz und damit schon wieder irgendwie hinfällig.

Diese stringende Argumentation hätte Assange mal in Schweden vorbringen 
sollen...

von Karl K. (karl2go)


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A. K. schrieb:
> Diskussionen über Material, das nicht offiziell freigegeben ist, kann
> blockiert werden

Nicht nur dass: Jemand kann unliebsames Material einfach entfernen 
lassen, indem er behauptet, es wäre sein Material.

Du veröffentlichst eine Karrikatur über einen AfD Troll. Dem AfD Troll 
gefällt das nicht, und er lädt Deine Karrikatur als sein geschütztes 
Werk in die Uploadfilter*. Damit fliegt Deine Karrikatur raus und Du 
selbst kannst sie nirgends mehr hochladen. Natürlich schreibst Du jetzt 
jeden Plattformbetreiber an und versuchst ihm zu erklären, dass Du der 
Urheber bist. Viel Spass.

*) Irgendeine Möglichkeit müssen die Plattformen bieten, low level 
geschütztes Material für die Filter erkennbar zu machen.

von Holm T. (Gast)


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Timm R. schrieb:
> Hallo,
>
> hier wurden ja schon ein paar Textschnipsel geteilt, hat denn vlt. mal
> jemand einen Link zum neuesten öffentlichen Entwurf im Original?
>
Such mal selber. Angeblich existieren auch Suchmaschinen.

> Und vielleicht könnte mir jemand erklären, was das Ganze eigentlich im
> engeren Sinne mit Meinungsfreiheit zu tun hat? Will sagen:
>
> Warum erfordert Meinungsfreiheit zwingend oder im Wesentlichen, dass ich
> meine Meinung kostenlos mit fremden urheberrechtlich geschützten Werken
> untermauere?
>
> Wenn ich eine Regierungskritik übe, ist sie nur dann wirkliche Kritik,
> wenn dazu im Hintergrund unlizensiert Backstreetboys laufen?

Nein, der offensichtlich geplante Kollateralschaden ist aber das 
Problem.
Die Rechteinhaber möchten wie gewohnt ohne irgendwelche eigenen 
Aufwendungen abkassieren und deshalb soll ein Automatismus installiert 
werden, der die Backstreetboys von vornherein unterbindet. Google hat 
Sowas gebastelt und deswegen sind die Politiknulpen der Meinung das das 
also verfügbar ist oder von $Provider einfach bei Google eingekauft 
werden kann, wenn nicht, dann müssen Lizenzen für jeden Kontent 
vorliegen.

Das wiederum bedeutet, das jeder kleine Webseitenbetreiber mit einer 
"community" dran entweder bei Google den Contentfilter kauft, oder aber 
für Alles Lizenzen hat was veröffentlicht wird. Beides wird er sich 
nicht leisten können und der clevere Gesetzgeber hat deswegen die 5 
Millionen Nutzer als Schwellwert vorgesehen..die sich wie ich bereits 
andeutete bei Bedarf von jetzt auf gleich generieren lassen.

Damit ist klar was dieses Gesetz erreicht, Gierhälse bekommen Geld und 
kleine Blog/Forenbetreiber und Hoster geben auf. Das ist das Ziel das in 
einer Linie mit der DSGVO und dem NetzDG liegt und damit plausibel wird.


>
>
> Das Argument, die Regierung könne auf die Filter einwirken um
> unerwünschte Inhalte zu unterdrücken kann ich grundsätzlich
> nachvollziehen, aber auch das finde ich seltsam. Die Filter laufen ja
> bei allen großen Anbietern schon,

Häh?

> nur nicht auf Grundlage gesetzlicher
> Regelungen,

..womit sie dann außergesetzlich aka strafbar wärehn..

> so dass es auch sehr schlechte Klage- und
> Kontrollmöglichkeiten gibt. Der neue Artikel 13 fordert ja immerhin,
> dass die Filter funktionieren müssen, insofern gibt es damit auch neue
> Klage- und Kontrollmöglichkeiten.

Hauptsächlich die letzteren, Klagemöglichkeiten sind nur Mittel zum 
Zweck.
>
> Bei Youtube zum Beispiel, kann ich ja schon lange meine Werke
> registrieren, es werden automatisch Signaturen berechnet und ich kann
> verschiedene Kontroll- und Eingriffsmöglichkeiten "buchen".
>
> vlg
>
>  Timm

Bei youtube ..soso. Manche nennen den Laden auch Alphabet oder Google.

Gruß,

Holm

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Hallo A.K.

A. K. schrieb:
> Timm R. schrieb:
>> Und vielleicht könnte mir jemand erklären, was das Ganze eigentlich im
>> engeren Sinne mit Meinungsfreiheit zu tun hat? Will sagen:
>
> Trollfabriken können Veröffentlichungen anderer über vorgebliche
> Rechteverletzung mindestens zeitweise steuern. Bis das resolved ist, ist
> die gewünschte Wirkung bereits erreicht.

stimmt, das ist ein guter Punkt.

Aber ist das nicht jetzt auch schon so? Wo ist die Neuerung durch Art. 
13?

Die Trollfabrik kann sich doch jetzt auch schon als Rechteinhaber 
registrieren, lädt einen geeigneten Inhalt hoch und entsprechende 
Inhalte werden blockiert.

> Diskussionen über Material, das nicht offiziell freigegeben ist, kann
> blockiert werden, weil jeder Schnipsel einer Originalaussage rechtmässig
> unterdrückt werden kann. Die verbleibenden Diskussionsmöglichkeiten
> erinnern dann mangels zulässiger Substanz an Gerüchteküche, Hörensagen,
> oder an Streit Blinder über Farbe.

Der Punkt ist sehr interessant!

vlg und danke

 Timm

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Ben B. schrieb:
> Das einzige was passieren wird ist, daß man seine Server aus Deutschland
> bzw. der EU abzieht und sie irgend wo hinstellt wo das Copyright oder
> auch die bescheuerte Impressumspflicht mit all ihren kranken Erklärungen
> und Haftungssausschlüssen niemanden interessiert.

paar Tage warten, sich den Text von einer Seite schnappen,
wo das schon mal gemacht wurde und die Namen/Adressen
gegen eigene zu verwendende austauschen.

soooviel Arbeit ist so'n Text dann auch nicht

;)

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Timm R. schrieb:
> Aber ist das nicht jetzt auch schon so? Wo ist die Neuerung durch Art.
> 13?

Der faktische Zwang zum Automatismus.

von Holm T. (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Das einzige was passieren wird ist, daß man seine Server aus Deutschland
> bzw. der EU abzieht und sie irgend wo hinstellt wo das Copyright oder
> auch die bescheuerte Impressumspflicht mit all ihren kranken Erklärungen
> und Haftungssausschlüssen niemanden interessiert. Oder braucht irgend
> jemand eine .DE-Domain? Nö.
>
> Das ist das Internet. Es reagiert auf solche Störungen in einer Weise,
> daß es Wege um sie herum findet.
>

Ist Dir die Sentenz "es darf keine Rechtsfreien Räume geben" schon mal 
zu Ohren gekommen?

Wenn das obige ein paar Leute machen dann kannst Du Dir an 3 Fingern 
abzählen was passieren wird. Man wird sich vor den Rechtsbrüchen aus dem 
Ausland schützen müssen, die Politik ist gefordert und macht ein Gesetzt 
in dem Steht das die Telcos dafür zu sorgen haben das das nicht mehr 
passieren kann. Wo kämen wir denn da hin wenn sich jede einfach über 
Gesetze hinweg setzen kann?

Die Kritiken am chinesischen "Großen Firewall" werden schlagartig 
nachlassen...

Mensch Leute wacht doch mal auf, die Dimension ist viel größer als Ihr 
hier vermutet. Orwell ist stolz wie Bolle..

Gruß,

Holm

von (prx) A. K. (prx)


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Holm T. schrieb:
> Orwell ist stolz wie Bolle..

Unwahrscheinlich. Es wäre eine sehr tragische Form von Stolz. Stolz wäre 
dabei angebracht, eine solche Entwicklung verhindert zu haben.

von Le X. (lex_91)


Angehängte Dateien:

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...

von Holm T. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Orwell ist stolz wie Bolle..
>
> Unwahrscheinlich. Es wäre eine sehr tragische Form von Stolz.

Stolz auf seine Fähigkeit die Zukunft voraus zu sehen.

> Stolz wäre
> dabei angebracht, eine solche Entwicklung verhindert zu haben.

Dazu müßten die Leute aber mal begreifen um was es überhaupt geht und 
wenn das so wäre, sähen die Straßen draußen gelb aus und eine CDU/CSU 
bräuchte sich um den Wahlkampf keine Gedanken machen sondern maximal um 
die Größe der Zellen im Knast.

Gruß,
Holm

von Karl K. (karl2go)


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Holm T. schrieb:
> Orwell ist stolz wie Bolle..

Hast Da das auch mal gelesen oder quatschst Du nur was nach.

Bei Orwell ging es um die Interessen des Staates. Bei der 
"Urheberrechtsreform" geht es um die Interessen der Verleger und 
Rechteinhaber.

von (prx) A. K. (prx)


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Holm T. schrieb:
> Stolz auf seine Fähigkeit die Zukunft voraus zu sehen.

Er hatte die damalige Gegenwart "vorher"gesehen, d.h. der Sozialist 
Orwell hatte die damalige stalinistische Gegenwart in eine futuristische 
Umgebung verpackt. Diese futuristische Umgebung hat aber mit Heute nicht 
allzu viel zu tun, da waren andere dichter dran.

Die Dominanz von privaten Interessen und Unternehmen hatte er indes 
überhaupt nicht auf dem Radar. Die haben westliche Autoren 
naheliegenderweise besser erfasst, John Brunner kommt mir da zuerst in 
den Sinn, aber auf seine spezielle Weise auch Heinlein.

: Bearbeitet durch User
von Holm T. (Gast)


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Karl K. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Orwell ist stolz wie Bolle..
>
> Hast Da das auch mal gelesen oder quatschst Du nur was nach.
>
> Bei Orwell ging es um die Interessen des Staates. Bei der
> "Urheberrechtsreform" geht es um die Interessen der Verleger und
> Rechteinhaber.

Ich habe Orwell sowohl gelesen als auch als Film gesehen und ja,
ich habe 1984 nicht selbst geschrieben.

In wie fern unterscheiden sich Deiner Meinung nach die Interessen 
unseres Staates von denen der Industrielobby im konkreten Falle von 
denen der Eigentümer der 4 großen Medienkonzerne?

Nach dem was ich schrieb ist es ganz natürlich das sich Vertreter derer 
melden die die Zusammenhänge eben leider nicht zu erfassen in der Lage 
sind.

Gruß,

Holm

von Holm T. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Stolz auf seine Fähigkeit die Zukunft voraus zu sehen.
>
> Er hatte die damalige Gegenwart "vorher"gesehen, d.h. der Sozialist
> Orwell hatte die damalige stalinistische Gegenwart in eine futuristische
> Umgebung verpackt. Diese futuristische Umgebung hat aber mit Heute nicht
> allzu viel zu tun, da waren andere dichter dran.
>
> Die Dominanz von privaten Interessen und Unternehmen hatte er indes
> überhaupt nicht auf dem Radar. Die haben westliche Autoren
> naheliegenderweise besser erfasst, John Brunner kommt mir da zuerst in
> den Sinn, aber auf seine spezielle Weise auch Heinlein.

Du weißt es das es mir um das von ihm beschriebene Feature der 
Totalüberwachung geht und nicht um die Farbe seiner Schnürsenkel?

Gruß,

Holm

von (prx) A. K. (prx)


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Holm T. schrieb:
> Du weißt es das es mir um das von ihm beschriebene Feature der
> Totalüberwachung geht und nicht um die Farbe seiner Schnürsenkel?

Orwell als abstraktes Stichwort für Totalüberwachung - ok. Aber 
personalisiert ist er der falsche Begriff.

Es ist ein sehr zentraler Punkt, wer überwacht. Der Staat als einzig 
dominante Komponente - oder Unternehmen und andere Interessengruppen. 
Das ist weit mehr als die Schnürsenkelfarbe. Hat man den Fokus nur auf 
dem Staat, landet man leicht am anderen Ende - und umgekehrt. Die 
Balance verschiedener Interessen zu halten ist eine Aufgabe, die einer 
stalinistischen Umgebung völlig fremd ist. Orwell hilft dabei nicht.

: Bearbeitet durch User
von Karl K. (karl2go)


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Holm T. schrieb:
> In wie fern unterscheiden sich Deiner Meinung nach die Interessen
> unseres Staates von denen der Industrielobby im konkreten Falle von
> denen der Eigentümer der 4 großen Medienkonzerne?

Bei Orwell spielen die Interessen der Wirtschaft überhaupt keine Rolle. 
Nicht mal der militärisch-industrielle Komplex, der ein Interesse an der 
Aufrechterhaltung des ständigen Kriegszustandes hat, spielt eine Rolle.

> Nach dem was ich schrieb ist es ganz natürlich das sich Vertreter derer
> melden die die Zusammenhänge eben leider nicht zu erfassen in der Lage
> sind.

Aber Du erkennst natürlich die Zusammenhänge. Gegenbeweis:

Holm T. schrieb:
> das es mir um das von ihm beschriebene Feature der
> Totalüberwachung geht

Kernpunkt von 1984 ist das Brechen und Umerziehen von Menschen. Die 
Totalüberwachung ist nur Mittel zum Zweck. Dass diese durch Teleschirme 
und Mikrofone geschieht ist letztlich nur Ausdruck der zur 
Entstehungszeit des Buches vorhandenen Technik, damals waren Fernseher 
der letzte heisse Scheiss.

Lies das Buch einfach nochmal.

von Holm T. (Gast)


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Kontrolle und Verfälschung von Information sowie Indoktrination sind 
weitere Themen dieses Buches und die erleben wir heute hier auch 
täglich. Das der Visor  damals auch abhören konnte ist doch heute auch 
nicht ungewöhnlich oder in welche Richtung ordnet Ihr die Features von 
Smart-TV so ein?

Kommt Leute, wir zanken und jetzt ne Weile darum ob Orwell der richtige 
Ansatz ist oder nicht, ob im Stalinismus der Staat ohne jede Firma 
überwachen kann und ob braune Schuhe wärmer als Hohe sind. Das Andere 
war eh nicht so wesentlich..

Gruß,

Holm

von Le X. (lex_91)


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Wenn der Name "Orwell" fällt dann sogut wie immer im Zusammenhang mit 
Überwachung.
Aber, wie oben schon festgestellt wurde hat die Orwell'sche Überwachung 
wenig mit der heute realen Überwachung zu tun (außer dass irgendwer 
irgendwen überwacht).
Anlass und Exekutor der Überwachung ist real ganz anders als in Orwells 
Buch.

Was dagegen gerne vergessen wird, was aber für mich aktuell der 
prägendste Aspekt von 1984 ist ist die gewollte Desinformation bzw. die 
Flut an (Falsch-)Informationen.
Vor allem die Situation im nahen Osten erinnert mich immer stark an die 
1984-Propaganda.

: Bearbeitet durch User
von Holm T. (Gast)


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Le X. schrieb:
> Wenn der Name "Orwell" fällt dann sogut wie immer im Zusammenhang mit
> Überwachung.
> Aber, wie oben schon festgestellt wurde hat die Orwell'sche Überwachung
> wenig mit der heute realen Überwachung zu tun (außer dass irgendwer
> irgendwen überwacht).
> Anlass und Exekutor der Überwachung ist real ganz anders als in Orwells
> Buch.
>
> Was dagegen gerne vergessen wird, was aber für mich aktuell der
> prägendste Aspekt von 1984 ist ist die gewollte Desinformation bzw. die
> Flut an (Falsch-)Informationen.
> Vor allem die Situation im nahen Osten erinnert mich immer stark an die
> 1984-Propaganda.

Wußtest Du das die Schokoladenration auf 30 Gramm pro Monat angehoben 
wird? Ist das nicht toll?

Gruß,

Holm

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Holm T. schrieb:
> Bei youtube ..soso. Manche nennen den Laden auch Alphabet oder Google.
>
> Gruß,

Jetzt komm ihm doch nicht mit faktenbasierten Allgemeinwissen. Das 
voraus gesetzt, lässt sich doch nur noch karabenemsien.

Namaste

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Holm T. schrieb:
> Dazu müßten die Leute aber mal begreifen um was es überhaupt geht und
> wenn das so wäre, sähen die Straßen draußen gelb aus und eine CDU/CSU
> bräuchte sich um den Wahlkampf keine Gedanken machen sondern maximal um
> die Größe der Zellen im Knast.

Hätten's mal den Mielke behalten. Der hatte wenigstens einen Plan.
Jetzt müssen's von vorn beginnen, ohne Plan, ohne Personal und ohne 
Ausrüstung.
Dafür mit Anbietern von Spitzentechnologien welche sie teuer im Ausland 
mieten müssen. die lachen sich einen Ast.

Namaste

von Zeitjäger  . (forgoden)


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Noch ist nicht klar ob Artikel 13 durchkommt, aber wenn ihr jetzt schon 
möglichst viele Youtube-Videos retten wollt, insbesondere Lehrvideos 
über Elektronik, so könnt ihr JDownloader 2 herunterladen. Mit diesem 
Programm könnt ihr ganze Kanäle herunterladen. Also alle Videos von 
einem Kanal oder ganze Favouriten-Liste mit einem Klick herunterladen.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Helmut v. schrieb:
> Noch ist nicht klar ob Artikel 13 durchkommt, aber wenn ihr jetzt schon
> möglichst viele Youtube-Videos retten wollt, insbesondere Lehrvideos
> über Elektronik, so könnt ihr JDownloader 2 herunterladen. Mit diesem
> Programm könnt ihr ganze Kanäle herunterladen. Also alle Videos von
> einem Kanal oder ganze Favouriten-Liste mit einem Klick herunterladen.


Tolle Idee was glaubst du wer sich noch mehr die Hände reibt bei deinem 
Rat, und wer das blecht.

Keine Angst auf der Seite geht nichts verloren schlimmsten falls wird 
der weg an den Stoff zu gelangen etwas kriminalisiert. dafür bleibt 
Alkohol billig und P...os kostenlos. Wer Videos schaut wi..st vielleicht 
aber f...t nicht die, die das aushecken.

Namaste

von Holm T. (Gast)


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Deine Tastatur gibt auf Winne.. früher konnte die noch Klartext.

Gruß,

Holm

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Holm T. schrieb:
> früher konnte die noch Klartext.

Seit wann brauchst du Nachhilfe im Zwischen_den_Zeilen_lesen? Hast du 
das schon verlernt?

Namaste

von Holm T. (Gast)


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Nein Winne, ich kanns immer noch lesen, deswegen ist mir ja die 
Differenz zwischen soll und ist aufgefallen...

Gruß,

Holm

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Holm T. schrieb:
> eswegen ist mir ja die
> Differenz zwischen soll und ist aufgefallen

In diesem WS ist == soll true per Def.

;)

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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von Holm T. (Gast)


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von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Holm T. schrieb:
> früher konnte die noch Klartext.

Dafür funktioniert der LB der Mods hier wieder.
Namaste

von Percy N. (vox_bovi)


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A. K. schrieb:

> Die Dominanz von privaten Interessen und Unternehmen hatte er indes
> überhaupt nicht auf dem Radar. Die haben westliche Autoren
> naheliegenderweise besser erfasst, John Brunner kommt mir da zuerst in
> den Sinn, aber auf seine spezielle Weise auch Heinlein.

Da fehlen Pohl/Kornbluth!

von Percy N. (vox_bovi)


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Le X. schrieb:
> Wenn der Name "Orwell" fällt dann sogut wie immer im Zusammenhang mit
> Überwachung.
> Aber, wie oben schon festgestellt wurde hat die Orwell'sche Überwachung
> wenig mit der heute realen Überwachung zu tun (außer dass irgendwer
> irgendwen überwacht).
> Anlass und Exekutor der Überwachung ist real ganz anders als in Orwells
> Buch.
>
Aber kaum weniger wirksam. Zudem werden durch staatliche Organe 
Überwachungen durchgeführt, von denen kaum jemand etwas bemerkt, im 
Idealfall insbesondere nicht der Überwachte.

> Was dagegen gerne vergessen wird, was aber für mich aktuell der
> prägendste Aspekt von 1984 ist ist die gewollte Desinformation bzw. die
> Flut an (Falsch-)Informationen.

Ohne Honey kein Pot.

> Vor allem die Situation im nahen Osten erinnert mich immer stark an die
> 1984-Propaganda.

Das lässt sich beliebig ausweiten.

von Heiko L. (zer0)


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Es ist nicht so, dass ungefragt geschützten Content zu benutzen nicht 
sowieso schon illegal ist. Nur zur Ausübung dieses Recht fehlten vor 
allem kleineren Unternehmen und/oder Privatpersonen bislang sämtliche 
Mittel. Im Gegensatz zu den großen Konzernen beschäftigen die z.T. 
nämlich keine Agenturen, die das Netz durchforsten. Aber diese "groß", 
"klein" und "klein ist gut, groß ists nicht" Leier führt hier kein Stück 
weiter. Fakt ist: Wer sich wissentlich für eine illegale Handlung 
hergibt, macht sich selbstverständlich strafbar. Problem gelöst: Muss 
man's nur nicht wissen? Nah, so leicht ist es dann viellleicht auch doch 
nicht. Ich bin kein Jurist, aber eine gewisse Sorgfaltspflicht hat man 
dort vermutlich. Gerade im Falle von YouTube sprechen wir hier von 
Google. I-know-what-you-are-thinking Google!!

Ich bin gespannt, wie sich das entwickeln wird. Entgegen der allgemeinen 
Meinung hier ist der Staat da vermutlich gar nicht so realitätsfremd. 
Die Meinungsmache, es ginge gegen "die kleinen": Ich meine, man tut, was 
man kann, richtig?

von Holm T. (Gast)


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Heiko L. schrieb:
> Es ist nicht so, dass ungefragt geschützten Content zu benutzen nicht
> sowieso schon illegal ist. Nur zur Ausübung dieses Recht fehlten vor
> allem kleineren Unternehmen und/oder Privatpersonen bislang sämtliche
> Mittel. Im Gegensatz zu den großen Konzernen beschäftigen die z.T.
> nämlich keine Agenturen, die das Netz durchforsten. Aber diese "groß",
> "klein" und "klein ist gut, groß ists nicht" Leier führt hier kein Stück
> weiter. Fakt ist: Wer sich wissentlich für eine illegale Handlung
> hergibt, macht sich selbstverständlich strafbar. Problem gelöst: Muss
> man's nur nicht wissen? Nah, so leicht ist es dann viellleicht auch doch
> nicht. Ich bin kein Jurist, aber eine gewisse Sorgfaltspflicht hat man
> dort vermutlich. Gerade im Falle von YouTube sprechen wir hier von
> Google. I-know-what-you-are-thinking Google!!
>
> Ich bin gespannt, wie sich das entwickeln wird. Entgegen der allgemeinen
> Meinung hier ist der Staat da vermutlich gar nicht so realitätsfremd.
> Die Meinungsmache, es ginge gegen "die kleinen": Ich meine, man tut, was
> man kann, richtig?

Ich sag Dirs mal so: Wenn das so kommt wie es in diesem unsäglichen 
Wurschtblatt von Gesetzesvorschlag vorgesehen ist, mache ich als 
Provider dicht. Nun bin ich kein "großer", aber meine Kunden haben 
bisher den Unterschied zwischen Klein und Groß durchaus zu schätzen 
gewußt.

Der Staat deligiert hier ganz einfach die Verantwortlichkeit für die 
Einschätzung was jusiziabel ist oder nicht, von den Gerichten zu 
Privatunternehmen, es legt Recht in private Hand, dahin, wo die das 
schon immer haben wollte (..eher nicht die Kleinen).

Ich habe meine Arbeitszeit bisher dazu benutzt, die Server am Laufen zu 
halten und mich um technische Dinge sowie Sicherheit zu kümmern und auf 
die Bedürfnisse der Kunden einzugehen. Zu mehr habe ich simpel keine 
Zeit und zusätzliche Angestellte gibt das Geschäft nicht her.

Das Ganze mag Dir völlig egal sein (verständlich) aber ich bin mir recht 
sicher das das die IT Landschaft nicht besser machen wird, die 
Gesellschaft schon gar nicht.

Es geht nicht um die Großen wie Google oder die Telekom, die haben sich 
um Deine Bedürfnisse und Rechtsvorstellungen noch nie gekümmert.
Es geht um Nichts anderes als einen Hebel um dieses unsägliche, 
anarchistische Internet kontrollieren und überwachen zu können und Leute 
die das nicht schnallen sind wohl simpel das Ergebnis unserer verfehlten 
Bildungspolitik in Deutschland.


Gruß,
Holm

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Holm T. schrieb:
> die haben sich
> um Deine Bedürfnisse und Rechtsvorstellungen noch nie gekümmert.

na ja Holm erwarte da nicht zu viel von denen denen du grad die Stange 
hälst.

Namaste

von Karl K. (karl2go)


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Heiko L. schrieb:
> dass ungefragt geschützten Content zu benutzen nicht
> sowieso schon illegal ist.

Wir könnten das auch ganz anders regeln: Wie im Patentrecht.

20 Jahre Schutz ab Erstveröffentlichung*.
Werk muss eine Schöpfungshöhe haben.
Werk muss angemeldet werden.
Anmeldung und jährliche Weiterführung muss bezahlt werden.

*) Und wenn ich sage Erstveröffentlichung, dann meine ich 
Erstveröffentlichung, und nicht Tod des Urhebers oder der Erben oder der 
Katze vom Verleger.

Wie, dann wird viel weniger Kontent produziert? Macht nix, gibt eh 
zuviel Müll.

Wie, von was sollen die "Künstler" dann leben? Vielleicht mal mit 
richtiger Arbeit versuchen?

Ich hab echt die Schnauze voll davon, dass ich mit jedem USB-Stick, 
SD-Karte für den Raspi (20% vom Preis), Festplatte (10-20% vom Preis), 
jedem Handy, Computer, Drucker... Pauschalabgabe bezahle, mich trotzdem 
noch als Raubmordkopierer beschimpfen lassen darf, als "Störer" hafte, 
weil irgendein Depp eine IP-Adresse falsch abgeschrieben hat, und jetzt 
auch noch - naja eigentlich schon länger - das Internet kaputtgemacht 
wird... und die "Künstler" ständig nach Rundumvollversorgung schreien 
und dass sie mehr Unterstützung brauchen und am besten jeder erstmal für 
ihren Lebensunterhalt zahlt damit sie sich ungestört entfalten können. 
Noch Einen blasen vielleicht?

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Mojen Karl ist dir was auf den Fühler gefallen?

Oder blendet dich das Blitzlicht?

Namaste

von Vn N. (wefwef_s)


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Natürlich, das NetzDG ist ganz toll, und natüüüürlich kommt es nie vor, 
dass Facebook und Co gemeldete Inhalte übervorsichtig präventiv löschen, 
Klagen zuvorzukommen. Voreilender Gehorsam ist ja ein Gerücht.
https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/deutschlands-bekannteste-streetart-kuenstlerin-wird-von-facebook-zensiert-15398563.html

Und natürlich wird es sowas bei den Uploadfiltern nicht geben.
Praktischweise sind die auch gleich mit KI ausgestttet, was ja 
bekanntermaßen so gut funktioiert:
https://medium.com/bethgelab/neural-networks-seem-to-follow-a-puzzlingly-simple-strategy-to-classify-images-f4229317261f
https://blog.usejournal.com/why-deep-learning-works-differently-than-we-thought-ec28823bdbc
https://arxiv.org/abs/1602.04938
https://arxiv.org/abs/1801.02780

von Holm T. (Gast)


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Karl K. schrieb:
> Heiko L. schrieb:
>> dass ungefragt geschützten Content zu benutzen nicht
>> sowieso schon illegal ist.
>
> Wir könnten das auch ganz anders regeln: Wie im Patentrecht.
>
> 20 Jahre Schutz ab Erstveröffentlichung*.

...Mickeymouse.

Gruß,
Holm

von Holm T. (Gast)


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Winfried J. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> die haben sich
>> um Deine Bedürfnisse und Rechtsvorstellungen noch nie gekümmert.
>
> na ja Holm erwarte da nicht zu viel von denen denen du grad die Stange
> hälst.
>
> Namaste

Nein, ich mache mir da keine Illusionen.

Gruß

Holm

von Heiko L. (zer0)


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Holm T. schrieb:
> Der Staat deligiert hier ganz einfach die Verantwortlichkeit für die
> Einschätzung was jusiziabel ist oder nicht, von den Gerichten zu
> Privatunternehmen, es legt Recht in private Hand, dahin, wo die das
> schon immer haben wollte (..eher nicht die Kleinen).

Moment, wo liegt die Einschätzung bisher? Primär entscheiden doch keine 
Gerichte, ob echt ein Verstoß vorliegt, oder wie läuft das momentan? Da 
kommt ein Einspruch, eine Unterlassungsforderung, Mahnung oder was 
immer. Und dann geht's so oder so weiter, evtl. vor Gericht.

Holm T. schrieb:
> Das Ganze mag Dir völlig egal sein (verständlich) aber ich bin mir recht
> sicher das das die IT Landschaft nicht besser machen wird, die
> Gesellschaft schon gar nicht.

Ich würde nicht sagen, dass mir das egal wäre. Es bleibt nur abzuwarten, 
was die Gesetzgeber und Richter denn nun wirklich sagen werden. Wahl ist 
ja erst demnächt irgendwann wieder einmal. Deine Existenzangst macht 
deine Meinung natürlich verständlich.

Holm T. schrieb:
> Es geht nicht um die Großen wie Google oder die Telekom, die haben sich
> um Deine Bedürfnisse und Rechtsvorstellungen noch nie gekümmert.

Um meine natürlich nicht. Um EU-Erlasse allerdings schon und darum 
geht es hier ja.

Holm T. schrieb:
> Es geht um Nichts anderes als einen Hebel um dieses unsägliche,
> anarchistische Internet kontrollieren und überwachen zu können und Leute
> die das nicht schnallen sind wohl simpel das Ergebnis unserer verfehlten
> Bildungspolitik in Deutschland.

Das ist das Problem bei der Sache. Des einen Recht beschneidet des 
anderen Freiheit oder war es umgekehrt? So demokratisch: Mir kann es 
wirklich völlig egal sein, was passiert. Film- oder Internetindustrie? 
Wer ist wichtiger? "Verfehlte Bildungspolitik" kann in deinem Fall 
eigentlich nur heißen, aufzupassen auch niemals jemandem irgendwie auf 
die Füße zu treten.
Die übliche Ellenbogentaktik.

von Holm T. (Gast)


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Heiko L. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Der Staat deligiert hier ganz einfach die Verantwortlichkeit für die
>> Einschätzung was jusiziabel ist oder nicht, von den Gerichten zu
>> Privatunternehmen, es legt Recht in private Hand, dahin, wo die das
>> schon immer haben wollte (..eher nicht die Kleinen).
>
> Moment, wo liegt die Einschätzung bisher? Primär entscheiden doch keine
> Gerichte, ob echt ein Verstoß vorliegt, oder wie läuft das momentan?

Es war bis zum unsäglichen Netzwerk-DG durchaus so, das Gerichte zu 
entscheiden hatten.
> Da
> kommt ein Einspruch, eine Unterlassungsforderung, Mahnung oder was
> immer. Und dann geht's so oder so weiter, evtl. vor Gericht.

Nein, es verschwindet jetzt einfach und Du kannst Dich bei Fratzenbuch 
darüber beklagen und bekommst einen schönen Textbaustein.
>
> Holm T. schrieb:
>> Das Ganze mag Dir völlig egal sein (verständlich) aber ich bin mir recht
>> sicher das das die IT Landschaft nicht besser machen wird, die
>> Gesellschaft schon gar nicht.
>
> Ich würde nicht sagen, dass mir das egal wäre. Es bleibt nur abzuwarten,
> was die Gesetzgeber und Richter denn nun wirklich sagen werden. Wahl ist
> ja erst demnächt irgendwann wieder einmal. Deine Existenzangst macht
> deine Meinung natürlich verständlich.

Nicht Existenzangst, das läuft bei mir nebenher. Ich repariere und 
entwickle Elektronik, habe aber die Kunden meiner früheren Firma 
übernommen die ein kleiner ISP war und das weiter geführt. Das ist über 
10 Jahre her, ich war damals da Systemi.
Ich habe niemals mit Adressen gehandelt und Datenschutz ernst genommen 
noch bevor der überhaupt an die große Täte kam.
Das was jetzt die 3 unsäglichen Internet-Abschaffungsgesetze an 
Mehrarbeit und Haftungsrisiken schaffen, gibt das Geschäft einfach nicht 
her, also laß ich das dann halt.

>
> Holm T. schrieb:
>> Es geht nicht um die Großen wie Google oder die Telekom, die haben sich
>> um Deine Bedürfnisse und Rechtsvorstellungen noch nie gekümmert.
>
> Um meine natürlich nicht. Um EU-Erlasse allerdings schon und darum
> geht es hier ja.

bliebe die Frage ob diese "Eu-Erlasse" denn eigentlich in Deinem 
Intresse sind, ich sehe das nämlich nicht so. Per Dekret habe ich 
beispielsweise jetzt in Deinen Daten zu schnüffeln und ggf. zu petzen 
und zu löschen (gesetzt den Fall Du währest Kunde)
>
> Holm T. schrieb:
>> Es geht um Nichts anderes als einen Hebel um dieses unsägliche,
>> anarchistische Internet kontrollieren und überwachen zu können und Leute
>> die das nicht schnallen sind wohl simpel das Ergebnis unserer verfehlten
>> Bildungspolitik in Deutschland.
>
> Das ist das Problem bei der Sache. Des einen Recht beschneidet des
> anderen Freiheit oder war es umgekehrt? So demokratisch: Mir kann es
> wirklich völlig egal sein, was passiert. Film- oder Internetindustrie?
> Wer ist wichtiger? "Verfehlte Bildungspolitik" kann in deinem Fall
> eigentlich nur heißen, aufzupassen auch niemals jemandem irgendwie auf
> die Füße zu treten.
> Die übliche Ellenbogentaktik.

Nein, hier ändert sich definitiv was. Der gemeinsame Nenner von DSGVO, 
Netzwerk-DG und Leistungschutzrecht ist die absolute Kontrolle über 
veröffentlichte Information. Mit jdem dieser IMHO absichtlich 
verschwommen forumlierten Gesetze ist es möglich beliebige 
Internetquellen rückstandslos aus dem Netz zu verdampfen, je nach 
Auslegung des Geschwurbels. Von vorauseilendem Gehorsam und den damit 
verbundenen Kollateralschäden redet da noch gar Niemand.
Nicht umsonst wird "notice and Take down" abgelehnt und ein Automatismus 
von Uploadfiltern verlangt, das Einspeisen von Suchkriterien ohne Zutun 
des Providers kommt als Nächstes, wetten? Diesen Status haben wir schon 
bei bei der Überwachung, diese Suchlisten werden genauso eingespeist von 
den Ncxhrichtendiensten.
Mir ist völlig klar das das nur selten Jemandem überhaupt bewußt wird, 
der das nicht aus meiner Position sieht, aber es ist der offensichtliche 
Zweck hinter allen 3 dieser Gesetze und es wird auch Dein Leben 
verändern.

Gruß,

Holm

von Vn N. (wefwef_s)


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Holm T. schrieb:
> Der gemeinsame Nenner von DSGVO,
> Netzwerk-DG und Leistungschutzrecht ist die absolute Kontrolle über
> veröffentlichte Information.

Interessant, wie kommst du darauf, DSGVO und NetzDG in einem Satz 
anzubringen? Welche Kontrolle soll die DSGVO ermöglichen?
Man will ja schließlich was dazulernen.

: Bearbeitet durch User
von Holm T. (Gast)


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vn n. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Der gemeinsame Nenner von DSGVO,
>> Netzwerk-DG und Leistungschutzrecht ist die absolute Kontrolle über
>> veröffentlichte Information.
>
> Interessant, wie kommst du darauf, DSGVO und NetzDG in einem Satz
> anzubringen? Welche Kontrolle soll die DSGVO ermöglichen?
> Man will ja schließlich was dazulernen.

Ich werde langsam müde.. würde mich gerne noch vor die Koreanische 
Flachglotze brezeln und Flachfernsehen gucken...


DSGVO? Einfach: es dürfen keine Daten gesammelt werden, auf 
Anforderungen hast Du (auch unbequeme) Threads von irgendwelchen Usern 
aus irgendwelchen Foren zu löschen, d.h. auf Anforderung verschwinden 
Beweise und Backups aus dem Netz.

Gruß,

Holm

von Vn N. (wefwef_s)


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Holm T. schrieb:
> DSGVO? Einfach: es dürfen keine Daten gesammelt werden, auf
> Anforderungen hast Du (auch unbequeme) Threads von irgendwelchen Usern
> aus irgendwelchen Foren zu löschen, d.h. auf Anforderung verschwinden
> Beweise und Backups aus dem Netz.

Aber die DSGVO sieht doch nur vor, dass der jeweilige Nutzer über seine 
eigenen Inhalte bestimmen darf, welche Beweise siehst du also gefährdet? 
Welche konkrete Gefahrenlage besteht deiner Meinung nach? Wo siehst du 
die Gefahr, nur weil du ohne Nutzerzustimmung keine Daten sammeln 
darfst?

Dank DSGVO haben die Kunden der österreichischen Post übrigens vor 
kurzem erfahren, dass ihre Daten (u.a. politische Präferenzen) 
massenhaft verkauft wurden. Danke DSGVO!

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Heiko L. schrieb:
> Es ist nicht so, dass ungefragt geschützten Content zu benutzen *nicht*
> sowieso schon illegal ist.

Aha. Vier Verneinungen in einem Satz. Am Ende soll es wohl bedeuten, 
dass jemand ohnehin etwas nicht darf.

> Nur zur Ausübung dieses Recht fehlten vor
> allem kleineren Unternehmen und/oder Privatpersonen bislang sämtliche
> Mittel.

Und schon wird aus dem Nichtdürfen des Einen das Recht eines Anderen, 
wenn ich Dich richtig verstehe. Wenn Du ein Abwehrrecht meinst, was ich 
vermute, warum nennst Du es nicht so?

 Im Gegensatz zu den großen Konzernen beschäftigen die z.T.
> nämlich keine Agenturen, die das Netz durchforsten.

> Fakt ist: Wer sich wissentlich für eine illegale Handlung
> hergibt, macht sich selbstverständlich strafbar.

Das ist eine sehr steile These. Nicht alles, was gegen Gesetze verstößt, 
ist bereits deswegen ordnungswidrig oder gar strafbar. Und 
"selbstverständlich" ist im Recht ziemlich wenig.

Btw: Zur Zeit steht in Bayern (wimre) ein junger Mann vor Gericht. 
Vorwurf: er soll als Kraftfahrer einem anderen,  der ihn gerade äußerst 
riskant überholt hatte, das Wiedereinscheren nicht ermöglicht haben, was 
leider tödliche Folgen gehabt haben soll.
Aber hätte er ihn überhaupt wieder einscheren lassen dürfen? Schließlich 
war das riskante Überholen strafbar, und er hätte ihn dadurch begünstigt 
...

> Problem gelöst: Muss
> man's nur nicht wissen? Nah, so leicht ist es dann viellleicht auch doch
> nicht. Ich bin kein Jurist, aber eine gewisse Sorgfaltspflicht hat man
> dort vermutlich.

Das ergibt sich aus dem Gesetz. Wenn da nichts von Fahrlässigkeit steht, 
dann braucht es Vorsatz. Zur Abgrenzung von bedingtem Vorsatz und 
bewusster Fahrlässigkeit ist schon viel geschrieben worden. Ganz so 
einfach ist es also nicht.

: Bearbeitet durch User
von Holm T. (Gast)


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vn n. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> DSGVO? Einfach: es dürfen keine Daten gesammelt werden, auf
>> Anforderungen hast Du (auch unbequeme) Threads von irgendwelchen Usern
>> aus irgendwelchen Foren zu löschen, d.h. auf Anforderung verschwinden
>> Beweise und Backups aus dem Netz.
>
> Aber die DSGVO sieht doch nur vor, dass der jeweilige Nutzer über seine
> eigenen Inhalte bestimmen darf, welche Beweise siehst du also gefährdet?
> Welche konkrete Gefahrenlage besteht deiner Meinung nach? Wo siehst du
> die Gefahr, nur weil du ohne Nutzerzustimmung keine Daten sammeln
> darfst?
>

Es gab nachgeschoben wohl den Begriff der "Verhältnismäßigkeit" der da 
Beachtung geschenkt werden sollte, das ist aber wieder so ein Gummiding 
was so, als auch so beurteilt werden und von dem der die Gesetze 
einzuhalten hat, nicht vorhergesehen werden kann.

Ein Beispiel ist halt ein Nutzer in einem Forum der sich nicht mehr mit 
dem Betreiber verträgt, er verlangt die Löschung aller seiner Daten und 
seiner Posts, inklusive der Backups.
Davon abgesehen das das natürlich jeden Thread an dem der beteiligt 
gewesen ist zerreißt, führt das wenn das vllt. 20 Leute machen dazu, das 
das Ganze überhaupt nicht mehr zu gebrauchen ist. Der Arbeitsaufwand für 
diesen Handarbeitsjob steigt dann exponentiell an. Justitiable 
Informationen werden durch die notwendige "Überarbeitung" der Backups 
auch gleich entsorgt.

Daran magst Du ja nun noch Nichts seltsames finden, was aber wenn der 
Typ ein Spion, oder ein Politiker ist der seine Identität auslöschen 
oder seine Historie korrigieren möchte?



> Dank DSGVO haben die Kunden der österreichischen Post übrigens vor
> kurzem erfahren, dass ihre Daten (u.a. politische Präferenzen)
> massenhaft verkauft wurden. Danke DSGVO!

Hmm. die fangen erst jetzt an sich darüber zu wundern? Das ist eher das 
was mich hier erstaunt. Bei der Deutschen Post ist das seit Jahrzehnten 
Usus und auch Deine Gemeinde verhökert Deine Meldedaten..
Daran ändert sich auch nichts, Du mußt nur jetzt imemr diesen Button 
"akzeptieren" drücken und darfst in einem eigenen Reiter nachlesen das 
Du das tun mußt. Der Rest ist der Selbe.


Gruß,

Holm

von Vn N. (wefwef_s)


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Holm T. schrieb:
> Ein Beispiel ist halt ein Nutzer in einem Forum der sich nicht mehr mit
> dem Betreiber verträgt, er verlangt die Löschung aller seiner Daten und
> seiner Posts, inklusive der Backups.

Du hast gesagt die DSGVO ermöglicht dem Staat die Kontrolle, tut mir 
leid, die sehe ich da immer noch nicht. Und wo liegt nun das Problem 
dabei, dass jemand seine eigenen Inhalte entfernen möchte?

Holm T. schrieb:
> führt das wenn das vllt. 20 Leute machen dazu, das
> das Ganze überhaupt nicht mehr zu gebrauchen ist.

Ein ganz schön großes "wenn". Ich dachte schon, du hättest etwas 
konkretes zu bieten?

Holm T. schrieb:
> Der Arbeitsaufwand für
> diesen Handarbeitsjob steigt dann exponentiell an.

Warum steigt er exponentiell? Wo verortest du Handarbeit?

Holm T. schrieb:
> Justitiable
> Informationen werden durch die notwendige "Überarbeitung" der Backups
> auch gleich entsorgt.

Welche z.B.?

Holm T. schrieb:
> Daran magst Du ja nun noch Nichts seltsames finden, was aber wenn der
> Typ ein Spion, oder ein Politiker ist der seine Identität auslöschen
> oder seine Historie korrigieren möchte?

Dann wird er sicher andere Mittel und Wege finden.
Was, wenn der Typ ein Selbstständiger ist, dem bewusst wurde, dass seine 
uner Realnamen geposteten verbalen Entgleisungen doch nicht so toll 
sind? Was, wenn die Post dein Konsumverhalten und deine Parteipräferenz 
ohne deine Zustimmung an Werbeunternehmen verkauft, und du das 
unterbinden möchtest (so bei der österr. Post gerade geschehen)?

Holm T. schrieb:
> Hmm. die fangen erst jetzt an sich darüber zu wundern? Das ist eher das
> was mich hier erstaunt. Bei der Deutschen Post ist das seit Jahrzehnten
> Usus und auch Deine Gemeinde verhökert Deine Meldedaten..

Nun, mich wundert es durchaus, dass ein staatliches Unternehmen meine 
Daten ohne zustimmung verscherbelt, schließlich war das auch vor der 
DSGVO schon illegal.

Holm T. schrieb:
> Daran ändert sich auch nichts, Du mußt nur jetzt imemr diesen Button
> "akzeptieren" drücken und darfst in einem eigenen Reiter nachlesen das
> Du das tun mußt. Der Rest ist der Selbe.

Falsch, lt. DSGVO darf ein Anbieter Dinge, die zur Nutzung eines 
Dienstes nicht notwendig sind, nicht erzwingen. Da Datenverscherbeln 
üblicherweise nicht zwingend notwendig ist, musst du das optional 
abwählen dürfen.
Außerdem ist grundsätzlich ein Opt-In nötig, die Post kann also nicht 
mehr sagen "du hättest dich selbst vom Datenverkauf abmelden müssen".

von Holm T. (Gast)


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..der Nächste bitte..

Gruß,

Holm

von Vn N. (wefwef_s)


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Oh, schon wieder keine Gegenargumente?

von B. R. (pushpop)


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R.I.P. freies EU-Internet, wir werden dich nicht vergessen....

Zitat, 155 Zeichen:

"*Die Regelungen zur urheberrechtlichen Verantwortlichkeit von 
Upload-Plattformen im Urheberrechts-Diensteanbieter-Gesetz (UrhDaG) 
folgen zum 1. August 2021.*"

Quelle: 
https://www.bmjv.de/SharedDocs/Gesetzgebungsverfahren/DE/Gesetz_Anpassung-Urheberrecht-dig-Binnenmarkt.html
(Hier gibt es auch den Gesetzestext, etc.)

Ein journalistischer Artikel:

https://www.heise.de/news/Urheberrechtsreform-Gesetz-fuer-Upload-Filter-und-Sperrknopf-tritt-in-Kraft-6152273.html

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