Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Lagerung PLA-Filament


von Fabian (Gast)


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Hallo,

nach ersten Druckversuchen habe ich mir jetzt ein paar 
verschiedenfarbige Rollen PLA-Filament gekauft. Die wurden in Folie 
eingeschweißt und mit Trockenmittel geliefert.

Bei Wikipedia steht, PLA sei hydrophob. Zieht das Filmanent also doch 
kein Wasser aus der Umgebungsluft an?

So eine Rolle ich ja nicht gleich aufgebraucht, muss ich die jetzt bei 
längerer Lagerung auch irgendwie einschweißen und Trockenmittel dazu 
packen?

Wäre dankbar für Hinweise und Erfahrungen.

Gruß
Fabian

von Gtx F. (gtx-freak)


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von Ernstl (Gast)


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Zip-Gefrierbeutel und Silicagel rein.

Btw: Kann man PLA eigentlich "tempern", sprich ungünstig gelagerte 
Rollen vir Verwendung trocknen? Z.B. bei 50°C im Backofen.

von Bernd K. (prof7bit)


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Gtx F. schrieb:
> 
https://www.amazon.de/Lock-HSM947-Multifunktionsbox-Sch%C3%BCssel-4l/dp/B0031HOIHK
>

Toppits 8 Liter Beutel haben einen breiten und mit äußerst 
befriedigender Haptik einrastenden Zip-Verschluss. Da passt eine 1kg 
Rolle bequem rein.

> und ein Drypack rein...

Normales Silica-Gel kann man lose in Kilosäcken kaufen für kleines Geld, 
100g bis 200g davon mit in den Beutel.

von Bernd K. (prof7bit)


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Ernstl schrieb:
> Btw: Kann man PLA eigentlich "tempern", sprich ungünstig gelagerte
> Rollen vir Verwendung trocknen? Z.B. bei 50°C im Backofen.

Unterhalb der Glastemperatur bleiben, je nach Filamentsorte. Ein/zwei 
Stunden in warmer Luft und es ist wieder ausreichend trocken, zum 
Beispiel kann man das Dörrgerät nehmen/umbauen das man sonst für das 
Trocknen seiner Chili-Schoten benutzt.

Beitrag #5752880 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Bernd K. (prof7bit)


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Von PETG weiß ich daß auch eine klatschnasses Filamentrolle schon allein 
durch ein paar Wochen Lagerung im Zip-Beutel mit 200g frischem Silicagel 
vollkommen austrocknet.

Bei anderen Sorten (Nylon wäre auch so ein empfindlicher Kandidat) 
konnte ich das allerdings noch nicht testen (mach ich aber irgendwann 
mal).

Ich hab ein paar hemdsärmelige gravimetrische Messungen mit PETG gemacht 
und nach etwa einer Woche in feuchter Luft hat es Gleichgewicht mit der 
Umgebung erlangt, ich habe 0.7% Gewichtszunahme bei 100% relative 
Luftfeuchte gemessen nach einer Woche, 0.4% schon nach nur einem Tag. 
Trocknen in <5% relativer Feuchte bei Zimmertemperatur erfolgte in 
weniger als zwei Tagen!

Beitrag #5752895 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Ernstl (Gast)


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Silica-Gel in zugegeben kleinen Packen bekommst Du im Schuhgeschäft für 
umme, einfach mal nett fragen.

von vn nn (Gast)


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von Fabian (Gast)


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Also zieht PLA doch Wasser an, obwohl es hydrophob ist?
Dann schaue ich mal nach diesem Trocknungsmittel.
Hoffe, das funktioniert auch noch, nachdem die Rollen 14 Tage offen 
lagen...

von vn nn (Gast)


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Zumindest in den meisten Gegenden Deutschlands bei normaler 
Luftfeuchtigkeit sollte das Feuchteproblem bei PLA eher hinfällig sein, 
wichtig wärs bei ABS und Nylon.

von Bernd K. (prof7bit)


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vn nn schrieb:
> wichtig wärs bei ABS und Nylon.

Und PETG, das äußert sich das auch extrem.

von Nomi (Gast)


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Ich nutze jetzt schon zeit einem Jahr die gleiche Rolle und hab null 
Probleme mit Feuchtigkeit die Rolle hängt ständig drausen am Drucker hab 
die von Amazon gekauft nur zu empfehlen : https://amzn.to/2GQCzH8

Muss dazu sagen ich Drucke vieleicht einmal im Monat ein Gehäuse auch 
nur mit 0.2mm Layer also nicht der Power user

von Bernd K. (prof7bit)


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Das erste Anzeichen das man bemerkt ist wenn es einem so vorkommt als 
würde die Retraction überhaupt nichts mehr bewirken und es Fäden zieht 
wie ein schweizer Käsefondue und bei allen Travelbewegungen Filament aus 
der Düse sifft und Du es nicht abstellen kannst, egal wie viel Retract 
oder wie schnell Du die Travelmoves machst.

Dann machst Du mal zum Spaß mal einen Retraction-Testprint und stellst 
fest daß es überhaupt keinen Unterschied mehr macht ob deaktiviert oder 
1mm oder 5mm, nicht den geringsten Unterschied, alles sieht gleich 
schlecht aus.

Dann legst Du die Rolle 1 Stunde in den Umluft-Ofen (Temperatur 
beachten!) und versuchst die obigen Testprints nochmal. Unterschied wie 
Tag und Nacht. Dies wird der Tag sei an dem Du beschließt Zip-Beutel und 
nen Sack voll Silicagel zu kaufen.

Beitrag #5753022 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Max D. (max_d)


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Pla ist relativ zahm was Feuchtigkeit angeht. Würde ich mir ausserhalb 
der Sauna keine Sorgen machen.
PETG und Abs sind da etwas schwieriger und hydrolysieren wenn man die zu 
feucht druckt (mechanische Stabilität geht in den Keller).
Ganz widerlich sind wohl pva und nylon (hatte ich noch nicht selbst). 
Die ziehen wohl teilweise während längerer Druckvorgänge genug Wasser um 
problematisch zu sein.

von Bernd K. (prof7bit)


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Röhry schrieb im Beitrag #5753022:
> Wieso darf man Umweltverschmutzung hier nicht erwähnen?

Weil der OP nach sachgerechter Lagerung von PLA-Filament gefragt hat und 
nicht nach irgendwelchen Umweltaspekten von irgendwas ganz anderem.

Beitrag #5753030 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Cyblord -. (cyblord)


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Röhry schrieb im Beitrag #5753030:
> Sachgerechte Lagerung heißt, das Zeug erst nicht zu erwerben!

Es wäre Ökologischer du würdest auf Digitaltechnik und Internet 
verzichten. Du kannst noch heute damit anfangen! Und es wird dir nicht 
nur die Umwelt danken.

von Horst (Gast)


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Röhry schrieb im Beitrag #5753022:
> Alle Plastik Bauteile sind so etwas von überflüssig und werden nicht
> receicelt.

Röhry schrieb im Beitrag #5753030:
> Sachgerechte Lagerung heißt, das Zeug erst nicht zu erwerben!

Vielleicht solltest Du erstmal rausfinden, warum PLA auch Bio-Kunststoff 
genannt wird und 100% abbaubar ist, bevor Du Unsinn schreibst und Dich 
auslachen lassen musst.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Cyblord -. schrieb:
> Röhry schrieb im Beitrag #5753030:
>> Sachgerechte Lagerung heißt, das Zeug erst nicht zu erwerben!
>
> Es wäre Ökologischer du würdest auf Digitaltechnik und Internet
> verzichten. Du kannst noch heute damit anfangen! Und es wird dir nicht
> nur die Umwelt danken.

Oder wie Peter Lustig es immer sagte: "Abschalten!"

zu den PLA-Boxen:

Hier tut es eine größere Box von Curver für alle Filamente mit 
Gummidichtung im Deckel und 500 Silikagel (gesammelte Werke :-) in einem 
Baumwollsäckchen.

Hat keine 10 Euro gekostet.

von Bernd K. (prof7bit)


Angehängte Dateien:

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Chris D. schrieb:
> 500 Silikagel (gesammelte Werke :-)

Wieviel Gramm ist 1 Silikagel? Die Einheit kenn ich nicht!

> (gesammelte Werke :-)

Hoffentlich das halbnasse gebrauchte Silikagel vorher ordentlich bei 
120°C ein paar Stunden aufgebacken um es wieder frisch zu machen? Denn 
wenn Du einen Blick auf das Isotherm von Kieselgel wirfst siehst Du daß 
die nicht besonders steil ist und daß bereits auch nur teilweise 
gebrauchtes Kieselgel bereits keine richtig trockene Luft mehr machen 
kann, es gibt sogar wieder Wasser an die Luft ab wenn die Luft trocker 
ist als der momentane Wassergehalt des Gels es verlangt!

Idealerweise willst Du Trockenmittel die links möglichst steil 
ansteigen, mit denen kann man auch bei Teilsättigung immer noch schön 
trocken halten. Oder ersatzweise welche aus denen man wirklich jedes 
Quentchen Wasser rausgequetscht hat so daß man noch möglichst weit im 
linken Teil der Kurve liegt, dann muss man aber relativ früh wieder 
aufbacken und kann bei weitem nicht seine volle Kapazität ausschöpfen! 
Also nicht erst auswechseln wenn es schon nahe am Ende der Kapazität ist 
denn dann war es schon lange vorher reativ nutzlos.

von Röhry (Gast)


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Wir haben professionell Silicagel blau benutzt.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Bernd K. schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> 500 Silikagel (gesammelte Werke :-)
>
> Wieviel Gramm ist 1 Silikagel? Die Einheit kenn ich nicht!

Es dürfte sich kaum um Milligramm und auch nicht um Kilogramm handeln.
Das Einsetzen der wahrscheinlichsten Einheit überlasse ich Dir als Übung 
:-)

>> (gesammelte Werke :-)
>
> Hoffentlich das halbnasse gebrauchte Silikagel vorher ordentlich bei
> 120°C ein paar Stunden aufgebacken um es wieder frisch zu machen?

Das ist selbstverständlich. Davon abgesehen war das Gel aber sowieso 
noch sehr trocken, da der Farbindikator noch nicht ansprach.

> wenn Du einen Blick auf das Isotherm von Kieselgel wirfst siehst Du daß
> die nicht besonders steil ist und daß bereits auch nur teilweise
> gebrauchtes Kieselgel bereits keine richtig trockene Luft mehr machen
> kann, es gibt sogar wieder Wasser an die Luft ab wenn die Luft trocker
> ist als der momentane Wassergehalt des Gels es verlangt!

Daher besitzt das Gel üblicherweise einen Farbindikator, so dass das 
auch der Laie problemlos erkennt.

: Bearbeitet durch Moderator
von Bernd K. (prof7bit)


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Chris D. schrieb:
> Daher besitzt das Gel üblicherweise einen Farbindikator, so dass das
> auch der Laie problemlos erkennt.

Ja, wenn der anschlägt ist es schon zu feucht wenn Du mal einen Blick in 
den angefügten Plot werfen magst. Dann bist Du schon lange bei 30% oder 
mehr relativer Feuchte. Du willst kleiner 5% bleiben, das unterste linke 
Zipfelchen in der Kurve wenns wirklich was bringen soll und da schlägt 
der Indikator noch kein bisschen um.

Synthetische Zeolithe (Molekularsieb) haben da bessere Eigenschaften, 
die saugen den Großteil ihrer Kapazität bereits bei niedriger 
Luftfeuchte wie man schön erkennen kann in dem Plot den ich gepostet 
habe.

Gebrannter Kalk ist auch nicht von schlechten Eltern in der Hinsicht. 
Allerdings wesentlich langsamer.

: Bearbeitet durch User
von Bernd M. (bernte_one)


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mein angebrochenes Filament lagert offen im selben schrank wie mein 
drucker
ohne zusätzliches Trocknungsmittel, dadurch das der Schrank eh alle paar 
Tage für ein paar Stunden aufgeheizt und die Luft umgewälzt wird sollte 
das PLA auch immer einen guten Feuchtewert haben

von Karl K. (karl2go)


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Bernd K. schrieb:
> Gebrannter Kalk ist auch nicht von schlechten Eltern in der Hinsicht.

Aber nichts, was ich in meinem Labor haben möchte.

Dank HTU21 oder BME280 kann man das heute ja wunderbar selbst 
überwachen.

von Dennis K. (dkeipp)


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Bernd K. schrieb:
> Synthetische Zeolithe (Molekularsieb) haben da bessere Eigenschaften,

Was wäre denn für "unsere" Anwendung geeignet? Dies hier?: 
eBay-Artikelnummer: 131758900837

Kann man das auch mit Hausmitteln wieder trocken machen oder muss es 
wieder auf 900°C hochgeheizt werden?

von Walta S. (walta)


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Ist Katzenstreu nicht so was ähnliches wie dieses Trockenmittel? Wäre 
leicht erhältlich und billig.

Walta

von Bernd K. (prof7bit)


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Walta S. schrieb:
> Ist Katzenstreu nicht so was ähnliches wie dieses Trockenmittel? Wäre
> leicht erhältlich und billig.

Katzenstreu ist nicht als Trockenmittel konzipiert und vorgesehen. 
Wahrscheinlich minderwertigstes Zeug und hat noch weniger Kapazität bei 
niedrigen Feuchtigkeiten als gutes Kieselgel, brauchst wahrscheinlich 
die doppelte Menge für den gleichen Effekt.

Ne Rolle Filament kostet zweistellig und ist das teuerste 
Verbrauchsmaterial beim Drucken, das nötige Trockenmittel für eine Rolle 
kostet einen Bruchteil davon und kann unbegrenzt wiederverwendet werden, 
warum also bei wichtigen Sachen die einem helfen teure Fehldrucke zu 
vermeiden plötzlich wegen ein paar Cent rumgeizen und neue Unbekannte in 
die Gleichung einbringen? Das ergibt keinen Sinn!

von Bernd K. (prof7bit)


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Dennis K. schrieb:
> Was wäre denn für "unsere" Anwendung geeignet? Dies hier?:
> eBay-Artikelnummer: 131758900837

Ich habs noch nicht selber ausprobiert. Hab mal irgendwo einen Bericht 
gesehen wo bei einem Testkauf und anschließender Analyse festgestellt 
wurde daß das chinesische Zeug zwar prinzipiell funktioniert aber bei 
weitem nicht dem entspricht was man für mehrfaches Geld im Laborhandel 
bekommt.

> Kann man das auch mit Hausmitteln wieder trocken machen oder muss es
> wieder auf 900°C hochgeheizt werden?

Nicht ganz so heiß aber ich müsste mangels präzisem Gedächtnis jetzt 
selber googeln.

von c.m. (Gast)


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Walta S. schrieb:
> Ist Katzenstreu nicht so was ähnliches wie dieses Trockenmittel? Wäre
> leicht erhältlich und billig.
>
> Walta

Nein. Hab ich probiert, und zwar solches:
https://www.amazon.de/Silica-Katzenstreu-100-Gel/dp/B00KZO3PVM
zusammen mit einem Hygrometer. Die rel LF blieb bei 30%.

Dazu kommt, das kein Indikator im Katzenstreu ist - fürs Pisse aufsaugen 
wirds wohl reichen, aber als Trocknungsmittel nicht.
Gekauft habe ich dann:
https://www.amazon.de/Silica-Orange-Trockenmittel-Indikator-regenerierbar/dp/B00NLPA7HW/

Orange, weil Blau Cobalt enthält und ich das nicht wirklich brauche.

von Bernd K. (prof7bit)


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c.m. schrieb:
> zusammen mit einem Hygrometer. Die rel LF blieb bei 30%.

Das hat nichts zu sagen. Vergiss die digitalen Hygrometer, ich hab zum 
Beispiel eins das war sogar gar nicht mal so billig (hab ich mal beim 
Obi gekauft als es mich in der Warteschlange vor der Kasse angelacht 
hat) aber das weigert sich tiefer als 29% zu gehen, das bleibt da 
einfach am virtuellen "Anschlag" hängen. 75% und 100% sind halbwegs 
kalibriert (bei 75% zeigt es 72% an, bei 100% zeigt es 98%) aber 29% ist 
untere Grenze.

Auch die ganzen Leute in den 3d-Druck-Foren und auf Youtube die immer 
stolz ihre selbstgebauten Dryboxen vorführen mit den billigen 
chinesischen Hygrometern vom Aliexpress, die sind allesamt untauglich, 
die hängen alle am unteren Anschlag bei 15%.

Es gibt aber keinen Grund sich mit 15% zufrieden zu geben, man kann 
locker unter 5% kommen, nur muss man sich dann von diesen billigen 
Digitalhygrometern verabschieden, die sind rausgeschmissenes Geld.

Ich steck im Augenblick in jeden meiner Zip-Beutel eins von den 5% 
Indikatorkärtchen mit rein die bei jeder Mouser-Lieferung dabei sind. 
Der 5%-Punkt wird solide blau. Der Farbumschlag ist deutlich zu 
erkennen.

von Karl (Gast)


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Horst schrieb:
> Vielleicht solltest Du erstmal rausfinden, warum PLA auch Bio-Kunststoff
> genannt wird und 100% abbaubar ist, bevor Du Unsinn schreibst und Dich
> auslachen lassen musst.

Vielleicht solltest du dich mal etwas genauer damit beschäftigen und 
nicht nur oberflächlich die Schlagwörter interpretieren.

Dann wirst du sehen das einige dieser "Bio-Kunststoffe" u.U. nicht 
unproblematisch ist.

von Rudolph R. (rudolph)


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Karl schrieb:
> Horst schrieb:
>> Vielleicht solltest Du erstmal rausfinden, warum PLA auch Bio-Kunststoff
>> genannt wird und 100% abbaubar ist, bevor Du Unsinn schreibst und Dich
>> auslachen lassen musst.
>
> Vielleicht solltest du dich mal etwas genauer damit beschäftigen und
> nicht nur oberflächlich die Schlagwörter interpretieren.

Du meinst weil die Industrie eine komplett andere Vorstellung davon hat 
was "biologisch abbaubar" bedeutet als der Konsument?
Nee, das wäre zu einfach.
Und dann werfe ich mal noch ein Schlagwort aus dem Buzzword-Bingo in den 
Topf: Lebensmittelecht

Zum Thema, nach 1 1/2 Jahren Erfahrung mit 3D Druck erscheint mir PLA 
komplett unkritisch zu sein was Wasser-Aufnahme angeht.
Ich lagere zwar auch meine ganzen angefangenen Rollen in einer 
Luftdichten Kiste und werfe da die ganzen Drypacks rein die mit 
irgendwelchen Lieferungen mitkommen, kann aber keinen Unterschied zu den 
Rollen feststellen die teilweise über Wochen hinweg einfach so am 
Drucker hängen.

von Toni Tester (Gast)


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Karl schrieb:
> Vielleicht solltest du dich mal etwas genauer damit beschäftigen und
> nicht nur oberflächlich die Schlagwörter interpretieren.
>
> Dann wirst du sehen das einige dieser "Bio-Kunststoffe" u.U. nicht
> unproblematisch ist.

... und gleich zurück an den Absender (Karl) damit:

Hier geht es ja ausschließlich um PLA-Filament (siehe Threadtitel).
Wie wäre es daher, uns an Deiner Weisheit partizipieren zu lassen und 
uns konkret, sachlich, nachvollziehbar und mit Quellenangaben versehen 
darzulegen, inwiefern und unter welchen Umständen PLA-Filament "u.U. 
nicht unproblematisch ist" - statt einfach einen Pauschalplatz ins Forum 
zu rotzen, verbunden mit der Aufforderung "Google's doch selbst!".

Das ist weder produktiv, hilfreich für Irgendjemanden - und wirft auch 
kein besonders positives Licht auf dich - auch wenn es dir für einen 
kurzen Moment nach Betätigen des "Senden"-Knopfes hilft, dich besser zu 
fühlen.

Danke.

von Dennis K. (dkeipp)


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Also ich hab das "Problem" dass ich regelmäßig das Silica Zeugs trocknen 
darf. Zumindest das aus der PETG/TPU Kiste.
Meine bisherige Erfahrung hat gezeigt das sich das PLA bezüglich 
Feuchtigkeit nicht zickig verhält. In der PLA Kiste hab ich momentan 
(lt. BME280) ~35% rF bei einer Raumfeuchte von ~60% - 70% und 10°C im 
Durchschnitt über den den Tag. Es ist halt kein direkt beheizter Raum, 
und dann auch noch im Nebengebäude.
In der PLA Kiste hatte ich auch schon 45-50% und das Zeug war noch 
einwandfrei zu drucken. Bei dem PETG merkt man ab 35-40% die ersten 
Bläschen beim extrudieren und es stringt gefühlt mehr. TPU scheint total 
zickig zu sein. Das verarbeite ich nicht oft, sodass ich nur 50g Samples 
bestelle und diese vor dem Druck bei 70°C im Ofen für ne Stunde ziehen 
lasse.

Das Silicagel hab ich ohne Farbindikator gekauft und in Säckchen 
gefüllt, jeweils 200g Brutto. Dann habe ich in jeder Box 2 Säckchen. 
Also 400g Silicagel für ca. 50L Volumen.
Ich beobachte die Feuchtewerte per BME280[1] und wenn es mir zu hoch 
erscheint kann ich die Säckchen wiegen/austauschen. Meiner Erfahrung 
nach muss ich bei erreichen eines Bruttogewichts von 220-230g das 
Silicagel "Backen", wobei gerade bei der PETG/TPU Kiste muss das aber 
viel früher passieren.

Daher würde mich interessieren wie man das Molekularsieb regenerieren 
kann.
Dann könnte ich die Wechselintervalle möglicherweise strecken.
Aber wenn man zum Regenerieren Temperaturen >250° braucht kann ich das 
vergessen :-)


[1]: Ich habe die BME 280 momentan als "Referenz" und zeitgleich noch 
DHT22 und SI7021 als Testobjekte in den Kisten liegen. Die DHT Teile 
driften mit der Zeit nach unten und zeigen irgendwann (2-3Wochen) 25% rF 
weniger als die beiden anderen. Zwischen BME und SI7021 habe ich einen 
konstanten Offset von 4-5% in beiden Kisten, und denke das ist völlig in 
Orgnung. Wie genau die wirklich sind kann ich mangels passender 
Kalibrierlösung im Bereich 15-30% rF nicht beantworten.
Deshalb nagelt mich nicht an den Feuchtewerten fest :-)

von c.m. (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> c.m. schrieb:
>> zusammen mit einem Hygrometer. Die rel LF blieb bei 30%.
>
> Das hat nichts zu sagen. Vergiss die digitalen Hygrometer, ich hab zum
> Beispiel eins das war sogar gar nicht mal so billig (hab ich mal beim
> Obi gekauft als es mich in der Warteschlange vor der Kasse angelacht
> hat) aber das weigert sich tiefer als 29% zu gehen, das bleibt da
> einfach am virtuellen "Anschlag" hängen. 75% und 100% sind halbwegs
> kalibriert (bei 75% zeigt es 72% an, bei 100% zeigt es 98%) aber 29% ist
> untere Grenze.

Zusammen mit dem oragngenen Silica Gel ging das Hygrometer runter auf 
5%RL, das ist der tiefste Wert den es anzeigen kann.

von Bernd K. (prof7bit)


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Dennis K. schrieb:
> Also ich hab das "Problem" dass ich regelmäßig das Silica Zeugs trocknen
> darf. Zumindest das aus der PETG/TPU Kiste.
> Meine bisherige Erfahrung hat gezeigt das sich das PLA bezüglich
> Feuchtigkeit nicht zickig verhält. In der PLA Kiste hab ich momentan
> (lt. BME280) ~35% rF

Deine Kiste ist wahrscheinlich undicht. Auch die winzigste Undichtigkeit 
reicht schon daß die Kiste jeden Tag literweise Luft rein und raus 
atmet bei jeder kleinen Temperaturschwankung oder Wetteränderung. Da 
macht es dann keinen Unterschied mehr ob sie ein riesen Loch im Deckel 
hat oder nur nur einen winzigen Spalt. Entweder ist der Behälter 
luftdicht oder er ist es nicht.

Deshalb lagere ich meins in Beuteln, die sind auf jeden Fall dicht und 
ich komme locker unter 5 Prozent! In der Umgebung trocknet selbst 
ehemals feuchtes PETG nach nur einer Woche vollständig aus! Das wird 
zwar oft abgestritten aber das liegt nur daran daß diejenigen die das 
abstreiten alle undichte Kisten haben, womöglich gar noch mit 
absichtlichen Löchern drin um gleich aus der Kiste zu drucken, 
untaugliche Kisten also in denen die Luft niemals richtig trocken werden 
kann!

Die Beutel-Lösung skaliert auch besser, die Beutel kosten erheblich 
weniger als die Kisten und brauchen nur so viel Platz wie die Rollen 
selbst, ich kann in dieser Ecke des Regals noch 3 unterbringen und in 
jener Ecke noch 5 Rollen übereinander stapeln, ich kann mal eben eine 
Rolle entnehmen ohne die Luft für 5 andere Rollen zu kontaminieren und 
wenn ich eine einzige Rolle mehr habe als in die vorhandenen Kisten 
passt brauch ich nicht gleich wieder eine weitere riesige unförmige 
Kiste zu kaufen.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (mboberlin)


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Diese Dosen kann ich aus eigener Erfahrung empfehlen, passen perfekt für 
die meisten 1-kg-Spulen:

https://www.amazon.de/JWP-rund-Container-Kunststoff-Liter/dp/B00BUKKBTO/ref=sr_1_fkmr0_1?s=kitchen&ie=UTF8&qid=1551550355&sr=1-1-fkmr0&keywords=jwp+hsm259

Dazu habe ich die Trockenpatronen mit Hygrometer aus folgendem Projekt 
im Einsatz, Hygrometer aus China für ca. 1 Euro / Stück, das 
Trockenmittel  fülle ich in Tee-Papierfilter.

https://www.thingiverse.com/thing:2855302

Trockenmittel hält bei mir mindestens 6 Monate, ich wechsle es bei über 
27% Luftfeuchtigkeit aus.

von Karl (Gast)


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> Hier geht es ja ausschließlich um PLA-Filament (siehe Threadtitel).
> Wie wäre es daher, uns an Deiner Weisheit partizipieren zu lassen und
> uns konkret, sachlich, nachvollziehbar und mit Quellenangaben versehen
> darzulegen, inwiefern und unter welchen Umständen PLA-Filament "u.U.
> nicht unproblematisch ist" - statt einfach einen Pauschalplatz ins Forum
> zu rotzen, verbunden mit der Aufforderung "Google's doch selbst!".
>
> Das ist weder produktiv, hilfreich für Irgendjemanden - und wirft auch
> kein besonders positives Licht auf dich - auch wenn es dir für einen
> kurzen Moment nach Betätigen des "Senden"-Knopfes hilft, dich besser zu
> fühlen.
>
> Danke.

Ich zitiere es mal:
PLA ist nach EN 13432 biologisch abbaubar, allerdings sind hierfür 
bestimmte Umweltbedingungen nötig, die in der Regel nur in industriellen 
Kompostieranlagen zu finden sind. Bei Raumtemperatur und normalen 
Umgebungsbedingungen ist PLA unbegrenzt stabil [3]. Darüber hinaus ist 
die biologische Abbaubarkeit stark von der chemischen Zusammensetzung 
sowie den Einsatz eventueller Copolymere abhängig.

Und rotze noch ne webadresse hin

http://www.kunststoffe.de/themen/basics/biokunststoffe/biobasierte-kunststoffe/artikel/polylactid-pla-2822577.html

Da PLA lediglich ein Oberbegriff ist kann man pauschale Aussagen dazu 
nur bedingt treffen.

von Martin (Gast)


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Wer von Euch Zip-Tüten einsetzt: Wie lange hält das Trockenmittel darin?

Kunstoff lässt ja u.a. Wasserdampf durch. PE (Beutel) mehr als PP 
(Gefrierdosen): http://www.polyprint.com/flexographic-wvtr.htm
Da die Zip-Tüten aus viel dünnerem PE bestehen als die PP-Dosen, würde 
ich erwarten dass sie ein Vielfaches an Wasserdampf durchlassen. Wie 
viel, habe ich aber noch nicht ausgerechnet.


Ich habe meine Filamente entweder in Dosen (Emsa Superline 4l) oder in 
Tüten aus Barrierefolie (mit Alufolienkern - dampfdicht). Ob das nötig 
wäre oder ob die PE-Tüten es auch getan hätten, weiss ich nicht. In 
jeder Tüte/Dose habe ich ca. 200 g Silikagel und einen analogen (keine 
Batterie!) Hygrometer drin.


Noch ein Tip an die "ich werfe jede Silikagel-Tüte aus Verpackungen in 
die Box" - vergesst das, Silikagel ist an der Luft in kürzester Zeit 
gesättigt.


Das funktioniert gut, in meiner PETG-Dose zeigt es grade 10% an. Wenn es 
gegen 30% geht, wird das Silikagel (mit orangem Indikator, wäre 
eigentlich nicht nötig gewesen) im Backofen regeneriert.

von Bernd K. (prof7bit)


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Martin schrieb:
> Das funktioniert gut, in meiner PETG-Dose zeigt es grade 10% an. Wenn es
> gegen 30% geht

Halt ich für zu spät.

Druck mal diesen: https://www.thingiverse.com/thing:2219103 (geht sehr 
schnell) einmal mit 30% feuchtem PETG und einmal mit möglichst trockenem 
PETG (am besten aus dem Ofen). Versuch jeweils die beste Retraction zu 
ermitteln (und auch einmal ganz ohne) und vergleiche.

von Martin (Gast)


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Danke für den Tip, ich werde es im Auge behalten. PETG drucke ich nicht 
so häufig; nur, wenn ich die mechanischen Eigenschaften brauche, sonst 
PLA. Die PETG-Dose war glaube ich immer bei 10%.

von Walta S. (walta)


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Ich hab mir jetzt eine 100er Packung von diesen Trockenbeutelchen 
bestellt und einen analogen Hygrometer. Die Dinger gibts in der 1,50 
Klasse und sind gemacht für Zigarrenschachteln - brauchen keine 
Batterie.

Bei welcher Temperatur trocknet man diese Beutel bzw. die Filament 
Rollen? Etwas über 100 Grad sollte reichen, oder?

Walta

von Bernd K. (prof7bit)


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Walta S. schrieb:
> Bei welcher Temperatur trocknet man diese Beutel

120°C scheint ideal zu sein. Das ist einerseits die Temperatur bei der 
Kieselgel so gut wie kein Wasser mehr halten kann und andererseits die 
Temperatur bei der der eventuell vorhandene Farbindikator gerade noch 
nicht zerstört wird.

Allerdings weiß ich nicht aus welchem Material die Beutel selbst 
bestehen! Ich hätte mir an Deiner Stelle lieber loses Kieselgel 
bestellt, das ist auch preiswerter.

>  bzw. die Filament
> Rollen? Etwas über 100 Grad sollte reichen, oder?

Filamentrollen immer gut unterhalb der Glastemperatur. PLA würd ich also 
nicht höher als 50°C gehen sonst kannst Du die Rolle hinterher 
wegschmeißen.

: Bearbeitet durch User
von Dieter B. (debe)


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Dieses schreibt ein Chemikalienhändler dazu:

Kieselgel kann innerhalb von 3 Stunden bei ca. 140°C im Trockenschrank 
oder Backofen regeneriert werden. Nach der Regeneration hat ein 
Farbwechsel von grün zu orange stattgefunden und das Produkt ist wieder 
voll einsatzfähig.

von Martin (Gast)


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von Walta S. (walta)


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Dankeschön

Walta

von Wurstrakete (Gast)


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Welche Toppits-Beutel sind denn aureichend für die typischen 1kg PLA 
Spindeln?
Oben steht was von 8l, aber das scheint mir massiv überdimensioniert. 
Hat jemand Erfahrung mit den versch. Größen?

von Thomas M. (langhaarrocker)


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Mal eine Variante, mit der ich SCHLECHTE Erfahrung gemacht habe:
Bei Lidl kann man 3l Gefrierbeutel mit Zipverschluss kaufen. Da passt 
eine 1kg Rolle zwar gerade so eben rein, aber ...

nach einer Woche war das Orangegel trotzdem wieder grün. Ob der 
Verschluss nicht dicht ist oder das Wasser durch die Folie diffundiert 
... mir doch egal.

Fail.

Nimm was besseres!

von Bernd K. (prof7bit)


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Wurstrakete schrieb:
> Welche Toppits-Beutel sind denn aureichend für die typischen 1kg PLA
> Spindeln?
> Oben steht was von 8l, aber das scheint mir massiv überdimensioniert.

Toppits 8 Liter, 1kg Spule passt gerade so rein.

von Wolfgang (Gast)


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Röhry schrieb:
> Wir haben professionell Silicagel blau benutzt.

Hoffentlich mit den passenden Arbeitsschutzmaßnahmen.

Das dort noch oft als Indikator verwendete Cobalt(II)-chlorid 
(blau=trocken, blassrosa=feucht) ist seit fast 20 Jahren als 
krebserzeugend und fruchtschädigend eingestuft (Gefahrstoffkennzeichnung 
mit H-Satz 350i „Kann bei Einatmen Krebs erzeugen“ und Piktogramm GHS08 
„Gesundheitsgefahr“)
http://gestis.itrust.de/nxt/gateway.dll/gestis_de/002590.xml?f=templates$fn=default-doc.htm$3.0

von Bernd K. (prof7bit)


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Wolfgang schrieb:
> Das dort noch oft als Indikator verwendete Cobalt(II)-chlorid
> (blau=trocken, blassrosa=feucht) ist seit fast 20 Jahren als
> krebserzeugend und fruchtschädigend eingestuft

Das Orange ist auch nicht besser, nur noch nicht von irgendwem verboten 
worden.

von Thomas M. (langhaarrocker)


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Ich habe zwar gelesen, dass man Silicagel nicht mit Mikrowellen 
regenerieren solle. Das hat mich nicht davon abgehalten zu Fragen "Warum 
eigentlich nicht?"(1) und es einfach trotzdem auszuprobieren. Meine 
Erfahrungen damit waren 100% positiv. Da ist nichts zerplatzt oder so.

3 Zyklen mit:
- 1 min Mikrowelle
- Absaugen des Wasserdampfs mittels Staubigsauger

... und das Orangegel ist wieder aufbereitet.
Meine persönliche Erfahrung, nicht Herstellerempfehlung! :)


(1) Angeblich sprengt Wasserdampf / Temperaturspannung die 
Silicagelkügelchen.

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