Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik VGA-Umsetzer


von FM S. (smktec)


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Hi,
auf unserer CNC-Drehbank ist der Monitor ausgefallen. Von der 
Siemenssteuerung kommt ein Flachbankkabel in eine kleine Platine mit 
einem 25pol VGA-Stecker als Ausgang, an den ein VGA-Monitor 
anagschlossen werden kann.
Den Schaltplan der Platine habe ich erstellt und beigefügt. Danach gehen 
die drei Farbsignale in Exor Gatter. Ich dachte immer die Farbsignale 
sind analog. Kann mir jemand erklären, wie das funktioniert?
Vielen Dank

von MaWin (Gast)


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Es könnte sein dass es nur 15 Farben sind die dargestellt werden müssen. 
Dann reicht ein H/L-Pegel pro Farbe

von Holm T. (Gast)


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..da stimmt was nicht. Ein VGA Stecker hat keine 25 Pole, sondern nur 
15. (Du asht ja auch nur 15 Anschlüsse gezeichnet) aber die Belegung der 
Farbsignale auf der Buchse hat mit dem VGA Standard auch nichts zu tun:

https://de.wikipedia.org/wiki/VGA-Anschluss

Üblicherweise kochen die Hersteller von SPS mit den Monitoren sehr gern 
ihr eigenes Süppchen um ein Vendor Lock in zu erzeugen, das was da bei 
Dir nach einem VGA Monitor aussieht ist Keiner.

Ich habe gestern erst einem Kunden ein Fanuc Display repariert, da war 
zwar ein DVI Stecker dran, aber DVI und das was da drüber läuft sind 
völlig verschiedene Dinge..

Gruß,

HOlm

von FM S. (smktec)


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Sorry für den Tippfehler. Natürlich hat der VGA-Stecker nur 15Pole

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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MaWin schrieb:
> Es könnte sein dass es nur 15 Farben sind die dargestellt werden müssen.
> Dann reicht ein H/L-Pegel pro Farbe

Wohl eher nicht - aber für 8 Farben incl. Schwarz und weiß reicht es.

von MaWin (Gast)


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Wolfgang R. schrieb:
> MaWin schrieb:
>> Es könnte sein dass es nur 15 Farben sind die dargestellt werden müssen.
>> Dann reicht ein H/L-Pegel pro Farbe
>
> Wohl eher nicht - aber für 8 Farben incl. Schwarz und weiß reicht es.

Völlig richtig! Ich hatte wohl gestern ein Bit zuviel :)

von nurso (Gast)


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Und du hast es schon probiert?
GND fehlt noch am 15 pol.
Ich hatte da schon meine Probleme mit den Synch Signalen, diese waren
Invertiert und lagen vom Timing her kritisch an der Grenze.
Ein alter Multisynch von NEC hat es Darstellen können, ein moderner TFT 
jedoch nicht.

von dr.felix.schmitt@smk-tec.de (Gast)


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Vielen Dank für den Hinweis. Tatsächlich handelt es sich hier um einen 
S/W Bildschirm.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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dr.felix.schmitt@smk-tec.de schrieb:
> Vielen Dank für den Hinweis. Tatsächlich handelt es sich hier um einen
> S/W Bildschirm.

Interessant - offenbar gab es dann Farbe nur als (teure - wir sind ja 
bei Siemens ;-) Option.

Das würde dann aber auch die Schaltung erklären, wenn das ein Monitor 
ohne Graustufen ist: sobald irgendeine Farbe ausgegeben wird, erhält der 
S/W-Monitor ein entsprechendes digitales Signal (eventuell invertiert) 
und kann das verarbeiten.

Was ist das denn für eine Siemens-Steuerung?

: Bearbeitet durch Moderator
von dr.felix.schmitt@smk-tec.de (Gast)


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Es handelt sich um eine Sinumerik 810 oder 820 an einer UD24 Drehbank 
von Weiler.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Ah, dann wird das wohl eine 820 sein :-)

Wir haben hier eine 810T und mir ist nicht bekannt, dass es für die 
VGA-Einschübe gegeben hätte.

Aber vielleicht hat Siemens auch nur auf ein einziges Modul für alte 
S/W-CRTs und Farb-CRTs gesetzt und bei ersteren einfach die obige 
Hilfsschaltung mit verbaut.

Vielleicht kannst Du ja den Typ des Grafikeinschubs ermitteln. Würde 
mich interessieren. Die Nummer müsste eigentlich hinten an den Ausgängen 
zu finden sein.

: Bearbeitet durch Moderator
von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Könnte auch CGA oder ähnliches sein. Grad beim Siemens kann ich mir 
steinalte Technik vorstellen.

von Ingo W. (uebrig) Benutzerseite


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Michael X. schrieb:
> Könnte auch CGA oder ähnliches sein.

Die hatten aber üblicherweise keine 15-poligen VGA-Anschlüsse, sonder 
9-polige Sub-D

von georg (Gast)


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Also VGA ist es definitiv nicht, da wäre es interessant, die Frequenzen 
von HSync und VSync zu messen. Der Betrieb von modernen Monitoren an 
solchen Anschlüssen scheitert nämlich i.A. daran, dass die auf 
niedrigere Frequenzen als bei VGA nicht mehr synchronisieren können 
(oder wollen), besonders nicht auf für Fernseher übliche Frequenzen.

Klappt die Synchronisierung, kann man mit den 3 TTL-Signalen schon was 
anfangen, es geht ja nicht um Schönheit. Zwar sind VGA-Signale 1 V 
analog, aber 3 Spannungsteiler können das beheben. Ich würde es nicht 
bei 5 V belassen, der Monitor wird nicht gleich kaputtgehen, aber die 
Abschlusswiderstände werden unnötig hoch belastet.

Es gibt Spezialfirmen für die Umrüstung alter Anzeigen, das ist teuer 
für Bastlerbegriffe, aber meistens unbedeutend gegenüber dem Wert der 
Maschine.

Georg

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Ingo W. schrieb:
> Michael X. schrieb:
>> Könnte auch CGA oder ähnliches sein.
>
> Die hatten aber üblicherweise keine 15-poligen VGA-Anschlüsse, sonder
> 9-polige Sub-D

Ja und das hindert den Siemens dran dort CGA/EGA oder Wasweißich 
aufzulegen?
Gerade das Industriezeugs hinkt der aktuellen Technik um Jahre 
hinterher. Ich würde da ein Oszilloskop dranhängen und Hsync /Vsync 
ausmessen. Danach ist man schlauer.

von Soul E. (Gast)


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georg schrieb:

> Also VGA ist es definitiv nicht, da wäre es interessant, die Frequenzen
> von HSync und VSync zu messen.

Wenn die Frequenzen passen (CGA, EGA, M oder B/I), dann wäre ein 
GBS-8220 einen Versuch wert. Das Ding kostet um die 20 Euro und setzt 
auf VGA um.

von Jim M. (turboj)


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FM S. schrieb:
> Den Schaltplan der Platine habe ich erstellt und beigefügt. Danach gehen
> die drei Farbsignale in Exor Gatter. Ic

So ein 74HC86 funktioniert erst ab 2,0V - VGA Farb Signale sollen aber 
0,7V VSS haben. Ich würde das nicht an einen VGA Monitor anschließen 
wollen.

Außerdem scheint die Belegung nicht mit VGA übereinzustimmen - oder die 
Nummerierung des OP ist kaputt.

Übrigens war das originale CGA mal digital TTL. Das würde mit den XOR 
Gattern besser passen. Von den 16 Farben lassen sich ohne das 
"Intensity" Signal nur 8 nutzen.

Genaueres sagt einem dann nur der Oszi.

Ingo W. schrieb:
> Die hatten aber üblicherweise keine 15-poligen VGA-Anschlüsse, sonder
> 9-polige Sub-D

Da würde ich bei einem Konzern wie Siemens keinen Wert drauf legen, denn 
Vendor-Lock-in mittels non-standard Bauteilen ist schon lange üblich.

von ... (Gast)


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Das originale EGA war auch digital.
Und auch neunpolig.

von FM S. (smktec)


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Hi,
ich hab jetzt mal die Signale Vsync, Hsync, rot, grün und blau gemessen 
und beigefügt und den Verdacht, dass das Vsync-Signal invertiert ist. 
Kann mir jemand sagen, ob die Signalpegel in den Bildern den 
Anforderungen eines Monitors entsprechen?

von S. R. (svenska)


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Hallo,

das BMP-Format ist ein Platzverschwender.

Eine EGA-Karte im HighRes-Modus (640x350) hat:
- HSYNC: alle 45.8 µs einen positiven Puls (5µs)
- VSYNC: alle 16.7 ms einen negativen Puls (600µs)

Dein Signal sieht sehr stark danach aus.

Eine MDA-Karte hat zwar die gleiche Polarität, aber leicht andere 
Timings und ist monochrom. Zähle mal die Zeilen pro Frame, das sollte 
endgültig Aufschluss geben - es sollten 350 sein.

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