Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik ? Löt-Mikroskop mit RasPi - Optiker sind gefragt


von Löti (Gast)


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Servus!

Da die SMD-Bauteile immer kleiner, das Auflösevermögen meiner Augen 
jedoch immer gröber wird, kam ich auf die Idee einen RasPi+Kamera als 
Löt-Mikroskop zu verwenden.

(Ein altes Stereo-Mikroskop verwende ich zwar aktuell, jedoch ist der 
Abstand der optischen Achse zum Stativ etwas gering.)

Was ist nun genau meine Frage?

Mit welcher Kamera würde ich den größten Abstand zwischen Leiterplatte 
und Kamera bei brauchbarer Vergrößerung bekommen (Der Lötkolben muss ja 
noch dazwischen)?

Sicher kann man das irgendwie ausrechnen, mir ist jedoch leider nicht 
bekannt, wie dies funktioniert.

Folgende Kameras haben einen verstellbaren Fokus:

WS86004
    CCD size : 1/4inch
    Aperture (F) : 2.0
    Focal Length : 6mm
    Angle of View(diagonal) : 60.6 degree
    Sensor best resolution : 1080p

WS86010
    CCD size : 1/4inch
    Aperture (F) : 1.8
    Focal Length : 3.6mm
    Angle of View (diagonal) : 75 degree
    Sensor best resolution : 1080p



Ich hoffe hier kann einer von Euch etwas mit den Zahlen anfangen und 
mich erhellen.

Danke - Löti

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
zum arbeiten ist die direkte Betrachtung weitaus ergonomischer, als der 
Blick auf einen Monitor, zumal du ein Stereomikroskop hast (so mancher 
würde das Luxus nennen).
> Löti schrieb:
> (Ein altes Stereo-Mikroskop verwende ich zwar aktuell, jedoch ist der
> Abstand der optischen Achse zum Stativ etwas gering.)
Da würde ich doch mal darüber nachdenken, eine 0,5-fach Linse zu 
beschaffen und diese vor das objektiv zu frickeln.
Dadurch wird sich der Objektabstand etwa verdoppeln. Vegrößerung von 
3...5 fach ist eh für Lötarbeiten genug.
Gruß Öletronika

von Harry L. (mysth)


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von Zeno (Gast)


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Du wirst damit nicht froh werden. Ich hatte das mal mit so einem 
USB-MIkroskop probiert. Der Schuß ging leider nach hinten los.

Schau mal nach einem Bresser Steromikroskop. Ich benutzte derzeit so 
eines und bin voll zufrieden damit 
(https://www.bresser.de/Mikroskopie/Mikroskope/BRESSER-Biorit-ICD-CS-Stereomikroskop-LED.html?gclid=EAIaIQobChMIgpTt3erD4QIVD6qaCh0PSgT8EAQYASABEgIJTfD_BwE). 
Meines hat allerdings noch eine etwas andere Beleuchtung

von pegel (Gast)


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Harry L. schrieb:
> Kauf dir lieber sowas fertig!

Könnte mich auch interessieren.

Scheint das Gleiche wie ebay 183756858400.

Zeno schrieb:
> Du wirst damit nicht froh werden.

Warum nicht? Wie sind die Erfahrungen?

von Andre (Gast)


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Warum so umständlich eine Kamera optisch anpassen, wenn du auch einfach 
das vorhandene Mikroskop anpassen könntest?
Die Bildqualität einer rein optischen Lösung wird die Pi Cam immer 
schlagen.

von Frank S. (schroederde)


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Weil die Tiefenwahrnemung fehlt. Ich habe es auch einmal probiert. Es 
war ein fürchterliches Gehacke mit dem Lötkolben. Evtl. gehts mit Übung 
besser.

: Bearbeitet durch User
von Löti (Gast)


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Ahhh ... es gibt Antworten :-)

@ U. M. (oeletronika)
Da gab es wohl ein Missverständnis.
Der Abstand zum Ständer (nach hinten) ist mir bei meinem 
Stereo-Mikroskop zu gering. Ich schätze es sind nur ca. 8cm.
Bei größeren Leiterplatten ecke ich da immer an bzw. muss mich als 
Rechshänder verkrampfen, falls rechts neben dem zu lötendem IC/R/C ein 
dicker Elko o.ä. im Weg steht.

@ Harry L. (mysth)
Im Bekanntenkreis habe ich so ein Teil bereits gesehen.
- Abstand zum Ständer mir leider zu gering
- Menü-Führung/Bedienung ein Graus
Aber trotzdem Danke für den Vorschlag. :-)

@ Zeno (Gast)
Hmmmm... DAS sieht ja um Welten besser als mein Gerät aus!
- Abstand zum Ständer mehr als ausreichend
- Höhe auch gut
Aber...
Meine Brille. OK, das hab ich oben nicht geschrieben. Mich stört halt 
auch Brille absetzen, Bauteil platzieren, Brille aufsetzen, den nächsten 
SMD-Krümel (0603) aus der Verpackung fummeln, Brille wieder runter und 
durchs Mikroskop äugen.

OK, das sind für manche sicher Luxus-Probleme. ;-)

Falls hier mit meinem eigentlichem Ansinnen nix gesundes bei rauskommt, 
dann ist dieses Mikroskop auf jeden Fall Gesprächsthema!
Danke dafür!

von pegel (Gast)


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Danke.

Ich werde mich mal nach etwas spezielleren Optikern umsehen, die einen 
vielleicht Probe gucken lassen um ein Gefühl dafür zu bekommen.

von pegel (Gast)


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Wo wir schon bei Brille sind, wie ist es mit diesen 20 fach Lupen 
Brillen?
Stereo passt schon mal. Und sonst?

von Löti (Gast)


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@ Frank S. (schroederde)

Vor einiger Zeit hatte ich es mal mit einem Analog-Kamera-Modülchen + TV 
probiert. Ich gebe Dir vollkommen Recht, wer Stereo gewohnt ist, fühlt 
sich wie ein Einbeiniger beim Sprint. Aber mit einem einfachen Trick 
bekommt man Infos, wie hoch der Lötkolber über der Leiterplatte ist.

"grelles", schräges Licht verursacht einen kräftigen Schatten.
Am Schatten kann man, mit etwas Übung, den Abstand ablesen.

Damasl hatte ich den Versuch jedoch wegen der zu geringen Auflösung der 
Kamera abgebrochen, die Orientierung klappte dagegen nach einigen 
"Trockenübungen" mit kaltem Lötkolben recht gut.

von Löti (Gast)


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@ pegel (Gast)

Du meinst ne Lupen-Brille vor meiner normalen Brille?
Ein interessanter Vorschlag.

Hat jemand damit Erfahrungen gesammelt?

von Thomas S. (selli69)


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Ist zwar leicht OT, aber vielleicht interessierts ja den ein oder 
anderen, der wie ich altersbedingt einen 0805 nicht mehr ohne 
irgendwelche Lupenbrillen oder ähnlichem sauber aufs/vom Board bekommt.

Im Betrieb nutzen wir im Prototypenlabor sowie an allen Rework- und 
Inspektionsplätzen das okularlose "Mantis" Mikroskop von Vision 
Engineering. Leider ist das Teil sauteuer, doch damit ist halt ohne 
Anstrengung über einen 8-Stunden Tag wunderbar zu arbeiten.

Ich hab mir für den Einsatz daheim ein älteres, gebrauchtes Modell bei 
Ebay für 600€ samt Stativarm und zwei Objektiven geschossen. Hin und 
wieder werden dort welche angeboten.

Auch wenn das Ding seinen Preis hat, so ist mir nichts besseres zum 
arbeiten mit Vergrößerung bekannt. Ich kann das Ding wirklich jedem, der 
Sehprobleme hat dringend ans Herz legen.

: Bearbeitet durch User
von pegel (Gast)


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Ich habe mir die Bewertung einer Lupen Brille 20x angesehen,
das lassen wir wohl lieber:

works well but too short range for me (about 2cm and fixed)

von Egon D. (Gast)


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Löti schrieb:

> Da gab es wohl ein Missverständnis.
> Der Abstand zum Ständer (nach hinten) ist mir bei
> meinem Stereo-Mikroskop zu gering.

???

Dann bau Dir doch ein besseres Stativ.
Operationsmikroskope müssen beispielsweise auch
"freitragend" sein; das ist also machbar.

von Olaf (Gast)


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Da es hier noch nicht genannt wurde, USB ist nicht nur kacke weil es 
nicht 3D ist, es ist auch langsam. Jeder 14jaehrige bekommt Frustpickel 
auf der Unterlippe wenn er bei ballern eine zu kleine Framerate hat, und 
das gilt beim arbeiten mit einem Mikroskop genauso.
Sowas will man nicht!

Ich arbeite jedenfalls lieber mit Lichtgeschwindigkeit. :)

Olaf

von c.m. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Aus der Abteilung "Wer billig kauft bezahlt zwei mal"…

https://www.amazon.de/AmScope-3-5X-90X-Inspection-Trinocular-Microscope/dp/B006QR0T9I/
Gibts auch günstiger ohne Trinokular, aber berichten zu folge sollte man 
auf dem verdrehsicheren Arm nicht verzichten.

Ich liebäugle damit mir das zu Weihnachten zu schenken :)

von äxl (Gast)


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ich hab von "Müller" ein "Langarm" gekauft. Perfekt. Nicht superduper, 
aber Wirklich ausreichend Arbeitsabstand. Licht muss man überarbeiten. 
Das ist 80er (kleine Glühlampe usw).

https://www.ebay.de/itm/300910965406
Beitrag "Suche gutes Stereomikroskop zum Löten"
Allerdings wird "Müller" auch verrissen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=2512.0
Sonst Forensuche und auf was anderes, optisches 'updaten', oder weiter 
spielen. Was kostet so ne Kamera für'n PI? Probiers aus...

Aber, wir schweifen ab;
der TO wollte ja was mit seinem PI machen und kein Mikroskop kaufen.
Da fand ich die Aussage vom Olaf mit den Frustpickeln sehr treffend. Das 
ist wirklich so.

von Christobal M. (c_m_1)


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äxl schrieb:
> Aber, wir schweifen ab;
> der TO wollte ja was mit seinem PI machen und kein Mikroskop kaufen.

Die Frage ist, ob er hauptsächlich "was mit dem PI" machen will, oder ob 
das Hauptaugenmerk auf "SMD löten" liegt.
Falls letzteres zutrifft sollten Abschweifungen weg von Webcam+Pi OK 
sein.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Mich persönlich stört die Verzögerung und die geringe Frame-Rate bei 
kamerabasierten Systemen. Gerade beim Löten möchte ich eigentlich sofort 
sehen, wo ich mit dem Lötkolben bin und was das Zinn gerade tut. Da 
können ein paar Millisekunden Verzögerung schon irritieren und bei 
langem Arbeiten auf Augen und Hirn gehen.

von äxl (Gast)


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Sebastian R. schrieb:
> Mich persönlich stört die Verzögerung und die geringe Frame-Rate bei
> kamerabasierten Systemen. Gerade beim Löten möchte ich eigentlich sofort
> sehen, wo ich mit dem Lötkolben bin und was das Zinn gerade tut. Da
> können ein paar Millisekunden Verzögerung schon irritieren und bei
> langem Arbeiten auf Augen und Hirn gehen.

Kann ich mir "gut bis sehr gut" vorstellen!

von Rainer V. (a_zip)


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Olaf schrieb:
> Da es hier noch nicht genannt wurde, USB ist nicht nur kacke weil es
> nicht 3D ist, es ist auch langsam. Jeder 14jaehrige bekommt Frustpickel
> auf der Unterlippe wenn er bei ballern eine zu kleine Framerate hat, und
> das gilt beim arbeiten mit einem Mikroskop genauso.
> Sowas will man nicht!

Hatten wir vor einiger Zeit auch als Anfrage und ich kann nur sagen. 
dass mir so ein USB-Mikroskop voll reicht! Sowohl zur Sichtkontrolle, 
als auch fürs Löten. Ist klar etwas gewöhnungsbedürftig, geht aber mit 
etwas Übung...aber wenn der TO schon so ein tolles Stereo-Mikroskop hat, 
dann würde ich mir wirklich Gedanken darüber machen, wie ich das 
"umfrickeln" kann, um die störenden Nachteile zu beseitigen!!
Gruß Rainer

von Bernd K. (prof7bit)


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pegel schrieb:
> Ich habe mir die Bewertung einer Lupen Brille 20x angesehen,
> das lassen wir wohl lieber:
>
> works well but too short range for me (about 2cm and fixed)

So einen Schrott kauft man ja auch nicht, dafür sind die Bewertungen da 
um genau das rauszufiltern. Es gibt auch Lupenbrillen mit gutem 
Arbeitsabstand, vorwiegend solche mit 2-Linsen-System (Galileo-System), 
ich hab zum Beispiel den MaxDetail CLIP von Eschenbach (aufsetzbar auf 
die normale Brille mit Scharnier zum Hochklappen) und das hat 30cm 
Arbeitsabstand(!) bei guter Vergrößerung, für mich optimal. Im 
runtergeklappten Zustand geht die optische Achse genau durch die Nahzone 
meiner Gleitsichtbrille (Höhe einstellbar), gestochen scharf und stereo. 
Man kann auch bequem obendrüber schielen um zum Beispiel beim Messen 
abwechselnd auf den Tastkopf und aufs Oszilloskop zu schauen, oder auf 
den Bildschirm, optimal das Teil!

: Bearbeitet durch User
von Löti (Gast)


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Hallo zusammen!

Ich fasse jetzt mal kurz zusammen.

- USB-WebCam-Lösung ist ...Stuhl (bereits getestet und wie von Euch 
erwähnt, zu träge)
- Lupen-Brille (Arbeitsabstand zu gering)
- USB-Miks mit eigenen Display (halte ich persöhnlich nix von)
- Umbau meines vorhandenen Steroe-Mikroskopes (wäre möglich)
- Neukauf eines Stereo-Miks mit besserer Stativ (habt ja wahre Schätze 
genannt)

Aber...
Meine eigentliche Frage, wie ich diese "optischen Werte" interpretieren 
kann/soll/muss blieb unbeantwortet.
Ist das jetzt ein Problem?
NEIN, denn Ihr seid, wie ich, halt keine Optiker! ;-)

Um die Frage von Christobal M. (c_m_1) zu beantworten...
Nein, ich bestehe nicht stur-heil auf eine RasPi-Lösung um des 
RasPis-Willen.
Der RasPi wäre halt da und die RasPi-eigene Kamera ist viel schneller 
als eine USB-Grütz-Lösung (somit nach meiner Meinung eigentlich 
brauchbar bzw. einen Versuch wert).

Die RasPi-Lösung hätte zusätzlich diese Vorteile:
- Benutzung auch unabhängig vom Stativ (HandKamera für Ecken, wo ich 
sonst nie rankäme)
- Foto/Video-Funktion
- Inspektions-Kamera für mehr als nur 2 Augen gleichzeitig

Ich habe mir gestern Nacht einfach die 2 von mir oben genannten Kameras 
bestellt. Falls das Murks wird, findet sich bestimmt eine andere 
Verwendung. Mit meinen Ergebnissen würde ich Euch dann hier beglücken, 
falls das OK wäre. ;-)

Ich möchte mich aber auf jeden Fall bei Euch für die stressfreie 
Diskussion bedanken - sowas ist ja heute schon was wert!


Danke!

Löti

von Egon D. (Gast)


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Löti schrieb:

> Meine eigentliche Frage, wie ich diese "optischen Werte"
> interpretieren kann/soll/muss blieb unbeantwortet.

Naja, weil niemand wirklich davon ausgegangen ist, dass
Du eine murksige Elektronik verwenden willst, wenn Du
ein optisches Stereomikroskop zur Verfügung hast. Ich für
meinen Teil würde es wenigstens nicht wollen. Aber das
ist Deine Sache.

Zur Optik:

1)
Ein 1/4"-Sensor für 16:9-Format sollte Abmessungen von
ca. 2.2mm x 3.9mm haben. 1080 Pixel auf 2.2mm gibt eine
Pixelgröße von recht genau 2µm.

2)
Ich nehme die Monitorauflösung mal zu 100dpi an, das
entspricht einer Pixelgröße von 254µm.
Wenn das Sensorbild 1:1 auf dem Monitor dargestellt
wird, entspicht das somit einer Vergrößerung von
254µm/2µm = 127 (!!).

3)
Für nicht zu kleine Entferungen kann der Abbildungsmaßstab
durch den Quotienten f/g abgeschätzt werden, wobei g die
Gegenstandsweite und f die Brennweite der Optik ist.
(Das ist eine NÄHERUNG!)

Man sieht an der Formel, dass die Gegenstandsweite (die
etwa dem Arbeitsabstand entspricht) umso größer wird, je
größer die Brennweite der Optik ist. Bei identischem
Abbildungsmaßstab gibt die 6mm-Optik einen größeren
Arbeitsabstand als die 3.6mm-Optik ("Tele-Objektiv").

Mit der 6mm-Optik und einer 10fachen Gesamtvergrößerung
sollte ca. 13*6mm ~= 80mm Arbeitsabstand erreicht werden.

von pegel (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> MaxDetail CLIP von Eschenbach

Ich habe verschiedene Varianten in der Bucht gefunden, alle bieten eine 
2-fach Vergrößerung.

Einer schreibt: Vergröß. 2x, Sehfeld 15cm/40cm

Reicht denn das für kleine SMD Teile oder Beschriftungen?

von Einhart P. (einhart)


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Egon D. schrieb:
> Löti schrieb:
>
>> Da gab es wohl ein Missverständnis.
>> Der Abstand zum Ständer (nach hinten) ist mir bei
>> meinem Stereo-Mikroskop zu gering.
>
> ???
>
> Dann bau Dir doch ein besseres Stativ.
> Operationsmikroskope müssen beispielsweise auch
> "freitragend" sein; das ist also machbar.

Ich habe das Stativ durch ein Teleskoprohr ersetzt, dass an der 
Betondecke befestigt ist. Die Platinengröße ist damit keine Begrenzung 
mehr.

von Zeno (Gast)


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pegel schrieb:
> Warum nicht? Wie sind die Erfahrungen?

Es reagiert einfach zu träge.

von Zeno (Gast)


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Löti schrieb:
> @ Zeno (Gast)
> Hmmmm... DAS sieht ja um Welten besser als mein Gerät aus!
> - Abstand zum Ständer mehr als ausreichend
> - Höhe auch gut
> Aber...
> Meine Brille. OK, das hab ich oben nicht geschrieben. Mich stört halt
> auch Brille absetzen, Bauteil platzieren, Brille aufsetzen, den nächsten
> SMD-Krümel (0603) aus der Verpackung fummeln, Brille wieder runter und
> durchs Mikroskop äugen.
>
> OK, das sind für manche sicher Luxus-Probleme. ;-)
>
> Falls hier mit meinem eigentlichem Ansinnen nix gesundes bei rauskommt,
> dann ist dieses Mikroskop auf jeden Fall Gesprächsthema!
> Danke dafür!

Den Ständer könnte man sogar leicht abändern. Es wäre sogar vorstellbar 
die Stativstange direkt auf der Arbeitsplatte zu befestigen.

Um's Absetzen der Brille kommt man leider nicht herum - muß ich auch 
machen. Allerdings nehme ich das Mikroskop nur wenn es sehr knifflig 
wird.
Den größten Teil der Arbeiten erledige ich mit einer 
Lupenleuchte(https://www.conrad.de/de/p/maul-8263002-lupenleuchte-viso-777939.html) 
da kann man die Brille auflassen und das Sichtfeld ist auch schön groß.

von Zeno (Gast)


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c.m. schrieb:
> Aus der Abteilung "Wer billig kauft bezahlt zwei mal"…
>
> 
https://www.amazon.de/AmScope-3-5X-90X-Inspection-Trinocular-Microscope/dp/B006QR0T9I/
> Gibts auch günstiger ohne Trinokular, aber berichten zu folge sollte man
> auf dem verdrehsicheren Arm nicht verzichten.
>
> Ich liebäugle damit mir das zu Weihnachten zu schenken :)

Wichtig! Unbedingt darauf achten das der Abstand zwischen Objektiv und 
Objekt möglichst groß ist. Selbiger ist bei vielen Stereomikroskopen 
relativ klein, so das man Probleme beim Handtieren mit dem Lötkolben 
bekommt. Bei dem von mir vorgeschlagenen Bresser (ein Posts weiter oben) 
ist er relativ groß. Der Arbeitsabstand bei diesem Mikroskop beträgt ca. 
23cm. Dieses Kriterium war letztendlich kaufentscheidend.
Bei den meisten Mikroskopen liegt der Arbeitsabstand zwischen 10 und 
15cm. Wenn man da mit Lötkolben arbeiten möchte ist das etwas knapp.
Also unbedingt nach dem Arbeitsabstand schauen, der kann nicht groß 
genug sein.

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
> Zeno schrieb:
> Also unbedingt nach dem Arbeitsabstand schauen, der kann nicht groß
> genug sein.
das kann man so pauschal auch nicht sagen.
Bei einem sehr großen Objektabstand kann es passieren, dass man oben ins 
Okular nur noch im stehen rein sehen kann.
Das hängt natürlich auch von der Körpergröße, der Tischhöhe und der 
Stuhlhöhe ab. Wenn man aber eher mittelgroß ist, also um 170...175m oder 
noch kleiner ist, dann sollte die komfortabel Okularhöhe nicht über ca. 
1,00...1,10m sein.
Bei 70cm Tischhöhe und 23cm Objektabstand zum Objektiv hat man aber 
schon eine Objektivhöhe von ca. 93cm.
Je nachdem, wie hoch der Mikroskopf ist, kommt man da auf eine recht 
hohe Okularhöhe. Bei einem kleinen Mikroskopkopf kann es noch gehen, bei 
größeren kommt man aber leicht über 1,10m Okularhöhe.

Ich hatte das Problem mit einem Kopf DSZ44 von Carton.
https://www.aventools.com/product/dsz-44-binocular-stereo-zoom-microscope/

Das hat standardmäßig Okulare für 10x Vergrößerung. Weil das zum Löten 
eher zu hoch ist, wurde dazu eine Vorsatzlinse 0,5-fach angeboten.
Damit verdoppelt sich aber der eh schon recht ordentliche Objektabstand 
aber so weit, dass ich im sitzen nicht mehr bequem in die Okulare 
reinsehen konnte. Alternativ habe ich dann 5-fach Okulare geordert.
Gruß Öletronika

: Bearbeitet durch User
von Bernd K. (prof7bit)


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pegel schrieb:
> Einer schreibt: Vergröß. 2x, Sehfeld 15cm/40cm
>
> Reicht denn das für kleine SMD Teile oder Beschriftungen?

Es sorgt in erster Linie dafür daß scharfe Abbildung erreicht wird ohne 
daß die Augen dafür etwas tun müssen, also ganz entspannt die Augen 
"locker" lassen und dennoch gestochen scharfe Abbildung mit spürbarer 
Vergrößerung bei ungefähr 30cm Abstand haben. Es ist mehr die perfekte 
Schärfe bei entspannten Augen als die Vergrößerung die ich als hilfreich 
empfinde. Sobald es wieder scharf ist kannst Du auch wieder klein lesen. 
Und durch die Vergrößerung auch noch doppelt so klein als mit Lesebrille 
oder früher mit jungen Augen.

Ich hab hier auch noch so ein chinesisches Teleskopbrillen-Modell 
rumliegen das noch geringfügig stärker vergrößert aber der 
Arbeitsabstand ist mit gefühlten 50cm (habs nicht nachgemessen) schon zu 
weit, da hab ich immer irgendwie das Gefühl ich müsste den 
Schreibtischstuhl höher stellen wenn etwas direkt vor mir auf dem Tisch 
liegt und das strengt an. Die Eschenbach hat bei mir (bei anderen mag es 
anders sein) den als perfekt empfundenen Abstand.

: Bearbeitet durch User
von Zeno (Gast)


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U. M. schrieb:
> das kann man so pauschal auch nicht sagen.
> Bei einem sehr großen Objektabstand kann es passieren, dass man oben ins
> Okular nur noch im stehen rein sehen kann.
> Das hängt natürlich auch von der Körpergröße, der Tischhöhe und der
> Stuhlhöhe ab. Wenn man aber eher mittelgroß ist, also um 170...175m oder
> noch kleiner ist, dann sollte die komfortabel Okularhöhe nicht über ca.
> 1,00...1,10m sein.
> Bei 70cm Tischhöhe und 23cm Objektabstand zum Objektiv hat man aber
> schon eine Objektivhöhe von ca. 93cm.
> Je nachdem, wie hoch der Mikroskopf ist, kommt man da auf eine recht
> hohe Okularhöhe. Bei einem kleinen Mikroskopkopf kann es noch gehen, bei
> größeren kommt man aber leicht über 1,10m Okularhöhe.

Wenn Du nur Bienen (ich meine nicht die mit 2 Beinen) abgucken willst 
dann muß der Arbeitsabstand sicher nicht so groß sein - er spielt dann 
eher eine untergeordnete Rolle und andere Dinge sinddann wichtiger.
Wenn allerding unter dem Mikroskop arbeiten willst, dann sieht das schon 
ganz anders aus. Schon mal versucht bei 10cm Abstand zw. Mikroskop und 
Arbeitsobjekt zu löten? Das ist zum Scheitern verurteilt.
Man muß sich halt dann seinen Arbeitplatz entsprechend einrichten. Es 
gibt Stühle die man in der Höhe verstellen kann - ohne viel Aufwand. Was 
nutz ein noch so tolles Mikroskop, wenn man (als Elektroniker) darunter 
nicht arbeiten kann, weil der Platz zu klein ist? Es ist eben schon ein 
Unterschied ob Du es zum Arbeiten oder nur zum Inspizieren von 
Leiterplatten brauchst.

von Johnny B. (johnnyb)


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Hier gibts ein gutes Video zu Binokularen:
https://youtu.be/NnhaHb-wXGw

von pegel (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Sobald es wieder scharf ist kannst Du auch wieder klein lesen.

Danke für den Bericht.

von Olaf (Gast)


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> Es sorgt in erster Linie dafür daß scharfe Abbildung erreicht wird ohne
> daß die Augen dafür etwas tun müssen, also ganz entspannt die Augen
> "locker" lassen und dennoch gestochen scharfe Abbildung mit spürbarer

DA stimme ich zu. Diese Eschenbachbrillen, ich hab eine Maxdetail, sind 
ein Ausgleich um aus alten Opas wieder knackige 20jährige zu machen. 
Also die Lesefähigkeit jedenfalls. Wenn man also früher 1/4W Widerstände 
bestücken und DIL8 lesen konnte, dann kann man das mit so einer Brille 
wieder tun.

Für die Arbeit an SMD ist mir aber die Vergrößerung zu klein. Da braucht 
man mindestens 8x. (mehr schadet auch nicht)

Olaf

von Bernd K. (prof7bit)


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pegel schrieb:
> Bernd K. schrieb:
>> Sobald es wieder scharf ist kannst Du auch wieder klein lesen.
>
> Danke für den Bericht.

Wobei ich jedoch dazu betonen muß daß es wahrscheinlich auch stark vom 
jeweiligen Anwender anhängt. Ich habs 2 Kollegen gezeigt, der eine fand 
es gar nicht so toll, der andere war hell begeistert und hat sich gleich 
selber eins gekauft.

Und die Feder die es bei hochgeklapptem Scharnier oben hält könnte ruhig 
etwas stärker sein, manchmal klappt es wenn es hochgeklappt ist bei 
schnellen Kopfbewegungen von selbst wieder runter. Aber meine 
anfängliche Befürchtung daß es durch sein Gewicht die ganze Brille 
runterziehen könnte hat sich aber zum Glück nicht bestätigt, es ist 
relativ leicht und der Tragekomfort ist gut.

von W.S. (Gast)


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Löti schrieb:
> Du meinst ne Lupen-Brille vor meiner normalen Brille?
> Ein interessanter Vorschlag.
>
> Hat jemand damit Erfahrungen gesammelt?

Also, ähemm... ich habe beides: ne Lupenbrille - original Zeiss 
Bakelit+Glaslinsen vom Schwiegervater - und  ein 
Zeiss-Stereo-Auflicht-Mikroskop, war mal auf nem Waferprober und deshalb 
mit Eigenbau-Standfuß. Sehr ähnlich dazu:
https://www.ebay.de/itm/Carl-Zeiss-Jena-Technival-Stereo-Mikroskop-zubehor-NEU-Unbenutzt-OVP/152977645702?epid=12023576266&hash=item239e2da086:g:yuEAAOSwPgFay-~j
aber ohne den Standfuß.

Die allermeisten Arbeiten erledige ich mit der Lupenbrille. Da paßt auch 
meine normale Nahbrille drunter. Also muß man als Brillenträger für 
sowas seine Brille NICHT abnehmen. Den Abstand Nasenspitze zur 
Lötkolbenspitze schätze ich dabei zu etwa 20..23 cm ein. Das reicht 
dicke aus, um sich nicht die Nase am Kolben zu versengen.

Für wirklich feinere Sachen nehme ich das Mikroskop und dort hat es nen 
Abstand von der Leiterplatte bis zum Objektiv (nebst Ringleuchte drum 
herum) von etwa 10 cm. Das reicht auch aus zum Arbeiten! Soll mir keiner 
sagen, daß ihm das zu wenig wäre - es sei denn, er arbeitet mit einem 
riesigen Klempner-Kolben.

Ich hab das Mikroskop allerdings leicht verändert: anstelle der für den 
Waferprober nötigen x25 Okulare hab ich die zugehörigen x10 Okulare 
eingesetzt. Das reicht für's Löten dicke aus, zumal ich dort per 
Knopfdrehen zwischen 0.63, 1.0, 1.6, 2.5 und 4.0 fach umschalten kann.

Aber solche Mikroskope (Zeiss Technival) sind auch gebraucht noch 
sauteuer, weswegen ich dir eher zu dem Bresser-Teil von Zeno raten würde 
- es sei denn, du kriegst sowas gebraucht und gut erhalten und billig 
(diese Kombination ist zugegebenerweise rar)

W.S.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Zeno schrieb:
> Schon mal versucht bei 10cm Abstand zw. Mikroskop und Arbeitsobjekt zu
> löten?

Ja, mache ich regelmäßig, problemlos. (OK, sind wohl eher 12 cm.)

Da ich nicht so sehr lang bin, würde ich mich obiger Argumentation 
anschließen, dass bei einem zu großen Abstand die Arbeitshöhe irgendwann 
unbequem wird.

Muss also jeder für sich individuell entscheiden, was da optimal ist.

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