Hallo, Was passiert eigentlich mit der Leistung die in den Harmonischen steckt? Wird die reflektiert und verheizt, oder geht die in die Grundfrequenz?
Benno schrieb: > Wird die reflektiert und verheizt Ja. Benno schrieb: > oder geht die in die Grundfrequenz? Das wäre schick, hätte man doch einen Verstärker gebaut. Würde aber nicht viel helfen, den man gewinnt (gewönne, gewänne) ja (je nach Oberwellengehalt) nur ein paar zehntel dB.
Benno schrieb: > Wird die reflektiert und verheizt, oder geht die in die Grundfrequenz? Reflektiert wird wa nix, es wird in Wärme in den Bauteilen umgewandelt.
Wenn man den Tiefpass aus idealen LC-Bauelementen zusammensetzt, dürfte er immer noch tiefpassen. Da sehe ich aber keine Möglichkeit für die Wirkleistung. Die Harmonischen dürften dann reine Scheinleistung sein; ob man dies jetzt als "reflektiert" nennen kann, hängt von der Wellenlänge relativ zu den Stromkreisabmessungen ab.
Kilo S. schrieb: > Reflektiert wird wa nix, es wird in Wärme in den Bauteilen umgewandelt. Natürlich werden die Oberwellen des Rechtecksignales am Eingang des Tiefpasses reflektiert. Schaue dir mal die Impedanz eines Tiefpasses am Eingang in Abhängigkeit der Frequenz an. Dann siehst du sehr schnell wie sie ab der Grenzfrequenz sich ändert. Um die Anpassung an die Quelle Frequenzunabhängig zu machen gibt es Diplexer, oder bei hohen Frequenzen auch Zirkulatoren. Da wird dann die am nachfolgenden Filter reflektierte Leistung in einen Widerstand in Wärme umgewandelt. Ansonsten muss das die Signalquelle tun. Ralph Berres
Achim H. schrieb: > Da sehe ich aber keine Möglichkeit für die > Wirkleistung. Die Harmonischen dürften dann reine Scheinleistung sein; > ob man dies jetzt als "reflektiert" nennen kann, hängt von der > Wellenlänge relativ zu den Stromkreisabmessungen ab. So einen Mist hab ich schon lang nicht mehr gelesen. Natürlich reflektiert ein Tiefpass, und die reflektierte Leistung wird im Innenwiderstand der Quelle in Wärme umgesetzt. Ganz einfache Logik: Keine Leistung geht verloren, die Leistung die den Tiefpass nicht passieren kann wird in dessen verlust- behafteten Elementen umgesetzt oder reflektiert. Der reflektierte Anteil muss "irgendwo" hin, bleibt nur der Innenwiderstand der Signalquelle.
OMG schrieb: > So einen Mist hab ich schon lang nicht mehr gelesen. Natürlich > reflektiert ein Tiefpass, und die reflektierte Leistung wird > im Innenwiderstand der Quelle in Wärme umgesetzt. Oder erneut reflektiert.
Analoger schrieb: > Oder erneut reflektiert. Ab dann wird es bedenklich. Die reflektierte Leistung muss irgendwo in Wärme vernichtet werden. Es gibt keine Verlustfreie Bauelemente. Auch Kabel haben Verluste. Ralph Berres
> oder geht die in die Grundfrequenz? > Das wäre schick, hätte man doch einen Verstärker gebaut. Sowas ähnliches gibt es tatsächlich, heißt "parametrischer Verstärker" https://de.wikipedia.org/wiki/Parametrischer_Oszillator#Parametrische_Verst%C3%A4rker Da wird Energie aus einer Frequenz in eine andere übertragen
Wenn der Tiefpass auf allen Frequenzen Anpassung haben soll, kann man eine Frequenzweiche benutzten, deren Hochpassausgang mit einem Widerstand abgeschlossen ist. So etwas wird vor allem für Diodenringmischer empfohlen, um Verzerrungen zu mindern. Mini-Circuits bietet solche Filter an. Hier ein Berechnungsweg aus dem alten "Saal Filterkatalog", noch ganz ohne Computer. Das Buch besteht zum größten Teil aus Tabellen. Wichtig ist der Hinweis "Den Tabellen in Abschnitt 10 entnimmt man für den Tiefpaß einer Parallelweiche die Daten des Betriebsfalls r1=1,r2=0 und für den Referenz-Tiefpaß zum Entwurf des Hochpasses die des Betriebsfalls r1=0, r2=1. Für die Serienweichenschaltung ist der Betriebsfall r1=1, r2=∞ bzw. r1=∞, r2=1 zu wählen." Mit einem Berechnungsprogramm muss man also die Filterwerte für einseitig kurzgeschlossene Filter benutzen, getrennt Hoch- und Tiefpass berechnen, und sie dann am kurzgeschlossenen Anschluss parallelschalten.
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