Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik USBasp und STK500 (Linux)


von Dinera D. (dinera)


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Hallo Freunde,

ich bin dabei mir einen ATMEL STK500 anzuschaffen. Leider habe ich von 
Problemen gelesen, die mit einem USB-Seriell-Adapter auftreten können. 
Im Datenblatt vom STK500 habe ich gelesen, dass man das ISP-Kabel für 
die entsprechenden Sockets stecken muss.

Ich habe bereits einen USBasp und wollte nun fragen, ob ich mit dem 
USBasp an die Header des STK500 gehen kann oder ob ich mir dabei eines 
derbeiden Komponenten zerstöre?

Wenn dies nicht funktionieren sollte, dann gebt mir bitte eine 
Empfehlung mit welchem USB-Seriell-Adapter der STK500 unter Linux 
funktioniert.

von Manfred F. (manfred_f)


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Dinera D. schrieb:
> bin dabei mir einen ATMEL STK500 anzuschaffen.

Huch. Wusste gar nicht, daß es den noch gibt.

Dinera D. schrieb:
> Leider habe ich von
> Problemen gelesen, die mit einem USB-Seriell-Adapter auftreten können.

Das ist richtig. Es soll wohl einige wenige USB-Seriell-Adapter geben, 
mit denen es funktioniert. Aber meistens wirds da Probleme geben. Das 
STK500 stammt halt noch aus der Zeit, in der jeder PC native Serielle 
Schnittstellen hatte.

Dinera D. schrieb:
> Ich habe bereits einen USBasp und wollte nun fragen, ob ich mit dem
> USBasp an die Header des STK500 gehen kann

STK500 und USBasp erfüllen den selben Zweck, nämlich AVRs programmieren. 
Warum willst du da den USBasp an den STK500 anschließen? Da du schon 
einen USBasp hast, ist das STK500 eigentlich überflüssig. Es sei denn du 
hast irgendwelche Spezialanwendungen, die zwingend einen STK500 
verlangen.

: Bearbeitet durch User
von Einer (Gast)


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Manfred F. schrieb:
> STK500 und USBasp erfüllen den selben Zweck,

Einspruch!
Oder wo stecke ich beim USBasp meinen µC rein?

@Dinera
Du kannst den USBasp mittels Adapter an die Target ISP Headers 
anschließen.

von Dinera D. (dinera)


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@Manfred

Einer schrieb:
> Einspruch!
> Oder wo stecke ich beim USBasp meinen µC rein?

Das ist genau mein Problem.

Ich habe mir einen ISP to Chip geholt. 
(https://www.ebay.de/itm/AVR-System-Development-Board-AVR-Kit-NO-Chip-f%C3%BCr-ATMEGA8-ATMEGA48/283256863371?ssPageName=STRK%3AMEBIDX%3AIT&_trksid=p2057872.m2749.l2648)

aber da ich jetzt noch an andere chips gekommen bin, sehe ich nicht ein 
mit 5 von den Boards zu holen, da ich mit einem STK500 günstiger kommen 
würde.

@Einer:
Vielen Dank für die Info, ich hätte mir auch vorstellen können, dass es 
auch nicht funktioniert.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Dinera D. schrieb:
> Leider habe ich von Problemen gelesen, die mit einem USB-Seriell-Adapter
> auftreten können.

Wo hast du das denn gelesen?

Der STK500 fährt ein ganz einfaches serielles Protokoll, welches jeder 
USB-Seriell-Adapter transportieren können sollte. Mir ist bislang auch 
noch keiner untergekommen, der es nicht tun würde.

Etwas anders sind Dinge wie "Ponyprog", die die Statusleitungen des 
RS-232-Ports missbrauchen, um einzelne Bits zu transportieren.

Aber wie ansonsten schon gesagt worden ist, der Teil des STK500, der die 
Programmierschnittstelle bietet sowie die Spannungs- und Taktversorgung 
für die Targets, ist völlig unabhängig vom eigentlichen Target-Bereich. 
Beide lassen sich an den verschiedensten Stellen mit Jumpern voneinander 
trennen. Trotzdem wirst du nicht umhin kommen, die serielle 
Schnittstelle des STK500 wenigstens einmal zu bedienen, um nämlich die 
Targetspannung auf 5 V einzustellen (falls sie das nicht bereits ist). 
Da das USBasp mit 5 V läuft, muss das Target die gleiche Spannung haben 
beim Programmieren.

: Bearbeitet durch Moderator
von Manfred F. (manfred_f)


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Einer schrieb:
> Einspruch!
> Oder wo stecke ich beim USBasp meinen µC rein?

Den Controller außerhalb der Schaltung zu Programmieren ist heutzutage 
ein Sonderfall. Normal ist ISP (In System Programming). Ansonsten, falle 
es doch mal nötig ist: Eine IC-Fassung kaufen (oder eine aus der 
Bastelkiste holen :)), den Controller in die Fassung stecken, die 
Fassung mit dem USBasp verbinden und los. Kein Problem. Hab ich auch 
schon gemacht.

von spess53 (Gast)


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Hi

>Es soll wohl einige wenige USB-Seriell-Adapter geben,
>mit denen es funktioniert. Aber meistens wirds da Probleme geben.

Die Adapter mit FTDI USB-Seriell-Wandler funktionieren im allg. ganz 
gut.

>Du kannst den USBasp mittels Adapter an die Target ISP Headers
>anschließen.

Und wie stellst VCC, Vref und Taktfrequenz vom STK500 ein?

MfG Spess

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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spess53 schrieb:
> Die Adapter mit FTDI USB-Seriell-Wandler funktionieren im allg. ganz
> gut.

Auch PL2303, CP21xx und CH430 funktionieren, und damit dürften > 90 % 
der üblichen Verdächtigen abgedeckt sein.

Anders als bei Windows muss man für all diese Teile auch keine Treiber 
extra installieren, Linux & BSD haben die bereits an Bord. :)

: Bearbeitet durch Moderator
von spess53 (Gast)


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Hi

>Anders als bei Windows muss man für all diese Teile auch keine Treiber
>extra installieren, Linux & BSD haben die bereits an Bord. :)

Ich musste unter WIN auch nichts installieren. Angestöpselt und 
funtioniert.

MfG Spess

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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spess53 schrieb:
> Ich musste unter WIN auch nichts installieren.

Dann habe ich wohl bislang immer die falschen erwischt, wenn ich mal was 
mit Windows zu tun hatte. ;-) Selbst ein FTDI wollte da von mir extra 
irgendwas installiert haben. Kann mich aber nicht mehr erinnern, welcher 
FTDI und welche Windows-Version das war, habe nur selten damit zu tun.

von Dinera D. (dinera)


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spess53 schrieb:
> Und wie stellst VCC, Vref und Taktfrequenz vom STK500 ein?

Frage hier zu:
Wenn der Target-Bereich von dem Programmer-Bereich getrennt ist, dann 
sollte doch der Takt und die Spannung vom USBasp kommen, oder?

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Dinera D. schrieb:
> Wenn der Target-Bereich von dem Programmer-Bereich getrennt ist, dann
> sollte doch der Takt und die Spannung vom USBasp kommen, oder?

Takt? Nee, sowas macht das USBasp nicht. Braucht man allerdings bei 
heutigen Controllern auch nicht unbedingt, denn die kommen ja alle mit 
einem RC-Oszillator daher. Das war zu der Zeit, da das STK500 entwickelt 
worden ist, noch anders, daher gibt es dort mehrere Optionen, das Target 
mit Takt zu versorgen.

Vcc? Kann man sicher mit rüberreichen. Dann muss man aber den 
Vtarget-Jumper des STK500 auftrennen.

Fragt sich dann nur noch, warum man  das relativ teure STK500 überhaupt 
benutzen will, wenn man den eingebauten Programmer nicht nehmen möchte. 
Insbesondere beherrscht dieser ja auch HV-Programmierung, sodass man 
"verfusete" Controller wieder retten kann. Aber dazu muss man sich halt 
schon trauen, die RS-232 auch mal über einen USB-Adapter zu betreiben …

: Bearbeitet durch Moderator
von Dinera D. (dinera)


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Jörg W. schrieb:
> Insbesondere beherrscht dieser ja auch HV-Programmierung, sodass man
> "verfusete" Controller wieder retten kann. Aber dazu muss man sich halt
> schon trauen, die RS-232 auch mal über einen USB-Adapter zu betreiben …

Das ist ein 2. Argument weshalb ich den STK500 gern hätte. Bei mir 
fliegen eine Hand voll ATtiny13A herum, die verfused sind. (Wie gesagt, 
ich hab eine Quelle, bei der ich immer mal wieder ein paar bekomme, 
jedoch ohne Gewähr, dass die noch funktionieren.)

Ich denke da werde ich nicht um die Investition eines Adapters herum 
kommen.

Vielen Dank an euch für die Hilfe!

von Dinera D. (dinera)


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Jörg W. schrieb:
> Fragt sich dann nur noch, warum man  das relativ teure STK500 überhaupt
> benutzen will

Was ich hier zu noch sagen wollte:
Ich werde mir keinen neunen Programmer holen. ich warte auch ein gutes 
Angebot bei Ebay. Wenn man Glück hat, dann schießt man so einen für 15€ 
bis 20€.
Ich werde bestimmt nicht die 120€ für einen neuen in die Hand nehmen. ^^

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