Hallo, habe mir einen Micromaster 440 135W Frequenzumrichter zum Betrieb eines 3-Phasen Motors einer Ständerbohrmaschine an einer Phase besorgt. Der Aufbau funktioniert auch soweit wie gewünscht, aber leider wird der FI (Typ A in Mietswohnung, kann also leider nicht getauscht werden) ab und zu beim An-/und Abschalten des Frequenzumrichters ausgelöst. Nun vermutete ich, dass durch den schnelle Stromanstieg beim Aufladen der Zwischenkreiskondensatoren hochfrequente Störkomponenten über den integrierten Netzfilter des FUs abgeführt werden. Entsprechend habe ich mir eine Drossel 5mH beschafft um den Stromanstieg zu verlangsamen. Hat leider nichts geholfen. Das gleiche leider auch mit einer als nächstes getesteten 55mH Induktivität. Auch ist mir nicht klar, warum das Problem auch beim Abschalten auftritt? Notfalls könnte ich natürlich den Netzfilter des FUs abklemmen und mein gewissen damit beruhigen, das der FU nur ab und zu für wenige Minuten in Betrieb ist. Vielen Dank für eure Unterstützung ;)
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Das ist ein weites Feld :-) Das Problem sind i.a. die Ableitkondensatoren im Eingang. Nicht zum Spass gibt es mehrere verschieden Klassen/zul. Ableitströme. Und ein FU muss nun nicht unbedingt mit einer typischen Hausinstallation harmonieren. Kann auch ein Defekt des Eingangsfilters sein, aber ich denke, dass allein der zul. Ableitstrom für den FI ausreicht.
Viele Wald-Wiesen-FUs haben saftige Ableitströme die für einen 30mA FI zu viel sind. Anderen FU mit geringem Ableitstrom aussuchen oder Trenntrafo dazwischen.
Oder anderen FI, der mit dem HF Strom besser zurecht kommt. https://www.elektrofachkraft.de/sicheres-arbeiten/ableitstrom-zu-hoch-was-tun#axzz5xStYvWWN
Den FI kann der TO leider nicht aendern, Lothar. Wenn es beim Schalten nur passiert, koennte ein vorgeschaltetes kleines Entstoerfilter ggf. etwas bringen. Gesehen habe ich schon Entstoerfilter mit Varistor zwischen L u. N und zusaetzliche zum Schutzleiter. Die sollten den FlyBack der Induktivitaeten begrenzen beim Schalten. Da huelfe nur externe Verzoegerung mit Begrenzung. Man koennte zur Ursachenverifizierung zu messen versuchen, allerdings waere der Messaufbau ein temporaerer Verstoss gegen die elektrische Sicherheit.
hier noch ein Auszug aus dem Gerätehandbuch zu diesem Thema. Gruß, Engelbert
Nach Engelbrechts Beitrag macht es sinn, wenn Johannes seine Verschaltung genau Skizzieren würde. Es wäre möglich, dass die FI-Schaltung des Umrichterausganges nicht unschuldig daran ist.
Johannes schrieb: > aber leider wird der FI > (Typ A in Mietswohnung, kann also leider nicht getauscht werden Dann darfst Du die Bohrmaschine da nicht betreiben. Vor einen FU muß ein allstromsensitiver FI (Typ B). Ein Typ A wird durch den Gleichsromanteil des Fu in der Funktion gestört, d.h. Dein ganzer Haushalt ist dann ungeschützt.
Wird der Umrichter in IT-Netzen betrieben und eine Ausgangsphase hat Erdschluss, so schaltet der Umrichter ab mit Fehllermeldung 0001 gemaß GHB. Hast Du eine bessere Idee als das "FI-Schaltung des Umrichterausganges" zu bezeichnen?
Dieter schrieb: > Hast Du eine bessere Idee als das "FI-Schaltung des Umrichterausganges" > zu bezeichnen? Hättest Du von der 'eingebauten Abschaltung bei Erdschluß' gesprochen hätte es wohl keine Kommentare gegeben. Selbst Bezeichnungen für etwas ausdenken kann oft verwirren, auch wenn sie einem Logisch erscheinen.
Danke für die vielen Hinweise. Habe heute einen weiteren Netzfilter vor dem Umrichter installiert, allerdings ohne Erfolg. Problem ist meiner Einschätzung nach, dass das Filter noch weitere Störkomponenten auf den Schutzleiter abführt. Die Idee mit den Varistoren konnte ich noch nicht prüfen, da hier keiner vorhanden. Habe aber dann nach vielen Versuchen (und FI Auslösungen - inklusive jedes Mal fünf Stockwerke laufen) festgestellt, das es am Schalter liegt. Wenn ich den FU über eine Steckdosenleiste einschalte oder den Stecker unter Spannung stecke fliegt der FI etwa jedes zweite/dritte mal. Mit einem Netzschalter (aus einem alten PC-Netzteil) direkt am FU passiert dies nicht. Damit ist das Problem für mich erst einmal gelöst. Und der Aufbau ist jetzt wie folgt Netz L o--- Sicherung --- Schalter --- 5mH Drossel --- o FU L | Netz PE o-----------------------------------|-----------o FU PE --- MotorPE Netz N o-----------------------------------------------o FU N Viele Grüße
Johannes schrieb: > Damit ist das Problem für mich erst einmal gelöst. Nur scheinbar. Du hättest schon mal den Ableitstrom messen können.
Johannes schrieb: > Die Idee mit den Varistoren Welche Idee meinst Du? Ich finde nur eine "Erwähnung". Das Problem ist momentan gut_kaschiert - mehr nicht. Einfach den Ableitstrom zu messen wäre einzig richtig.
cguk. schrieb: > Einfach den Ableitstrom zu messen wäre einzig richtig. Allerdings ist das angesichts des dort fließenden Frequenzgemischs alles andere als "einfach". Oder andersrum: es ist mit dem richtigen Messgerät schon ziemlich "einfach", aber eben nicht billig. Und der FI wird auch nach der Messung noch auslösen, wenn nichts geändert wird... ?
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Lothar M. schrieb: > Allerdings ist das angesichts des dort fließenden Frequenzgemischs alles > andere als "einfach". Einfach den Motor nicht einschalten, dann sieht man nahezu nur den Y-Kondensator an 50Hz. Und das werden schon über 10mA sein...
Hallo, habe heute morgen das Problem noch etwas weiter untersucht und den Fehlerstrom mit einem Multimeter gemessen. Unabhängig davon ob der Motor durch den Umrichter angetrieben wird messe ich im +-300mA Messbereich einen Gleichstrom von 0mA und einen Wechselstrom von etwa 8mA. Auch habe ich festgestellt, dass es einen Unterschied macht ob ich Phase/Nulleiter am FU vertausche. Denn bei "inkorrekter" Beschaltung fliegt der FI auch, wenn ich den eingebauten Schalter verwende. Dies kann ich mir gerade nicht erklären, da der Zwischenkreis des Umrichters über eine Vollbrücke gespeist wird und Netzfilter doch auch typischerweise symmetrisch zum Nullleiter ausgeführt werden? Einen sonnigen Sonntag
Johannes schrieb: > Netzfilter doch auch > typischerweise symmetrisch zum Nullleiter ausgeführt werden? Beim FU gibts nur einen Y-Kondensator, da ist nicht vorgesehen L und N zu vertauschen.
Die Toleranzen von Kondensatoren sind auch nicht ohne. ZB -10%...+30%. Wenn Unteres kurze Impulse einspeisst, koennte das der Messung entgehen. Wird der Umrichter in IT-Netzen betrieben und eine Ausgangsphase hat Erdschluss, so schaltet der Umrichter ab mit Fehllermeldung 0001 gemaß GHB.
Die 8mA sprechen für Y-Kondensator. Was der Umrichter macht, um einen Erdschluss einer Ausgangsphase zu erkennen, wissen wir nicht. Das kann durchaus auch nur eine passive Methode sein, die den Fehlerstrom einer IT-Netzüberwachung ausnutzt. Oder es werden eigene Impulse eingestreut. Eine einfache Lösung wegen der geringen Leistung wäre die Verwendung eines Trenntrafos um sich des Problems zu entledigen, wobei dies nicht unbedingt kostengünstig und raumsparende wäre. Für große Leistungen gäbe es noch die technische Möglichkeit eines aktiven Filters mit FI-Lastüberwachung, das den Einfluss eines nachgeschalteten Gerätes auf einen vorgeschalteten FI kompensieren kann. Das wäre aber hier sicherlich eine übertriebene Maßnahme.
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