Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Überspannungsschutz von ICs


von Olaf (Gast)


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Moin, moin aus dem schönen Norden.

ich würde gerne meinen Eingang eines Messaubaus schützen und habe mir 
überlegt, dass ich das doch mit einer einfachen BAV99 machen könnte. 
Aufbau sieht wie folgt aus:

funktioniert das so? Wäre der erste OV-Protection die ich "baue".

Gruß Olaf

von Schorsch X. (bastelschorsch)


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Wenn das 2MOhm IC mit 10V versorgt wird könnte das passen. Es fehlt nur 
die komplette Info, was das für ein Eingang ist...

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Olaf schrieb:
> ich würde gerne meinen Eingang eines Messaubaus schützen
Wovor?

von Röhrender Rudolf (Gast)


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Find ich etwas riesig (optisch wie elektrisch) als es ein einfacher 
Schutz wäre. Parasitäre Kapazität etc. ist auch so ein Argument gegen 
Dioden vom Grobschmied. Such doch mal nach ESD-Schutzdioden.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Röhrender Rudolf schrieb:
> Such doch mal nach ESD-Schutzdioden.
Und am besten gleich die passenden AppNotes zum Thema Platzierung und 
Layout.
Siehe diese Stichworte: https://www.google.com/search?q=tvs+esd+appnote

Wenn es denn darum geht, den Eingang vor einer ESD-Entladung zu 
schützen. Wenn der Eingang vorrangig vor einem Bedienfehler und 
resultierender zu hoher Spannung geschützt werden soll, dann sieht die 
Strategie evtl. anders aus...

: Bearbeitet durch Moderator
von MaWin (Gast)


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Olaf schrieb:
> dass ich das doch mit einer einfachen BAV99 machen könnte.

Na ja, so eine Diode ist in CMOS-ICs schon drin.

Was versprichst du dir von deiner extern zugeschalteten ?

Wenn, dann noch 1kOhm zwischen externer Diode und IC, damit der Strom 
durch die internen nicht einfach als Parallelschaltung die Hälfte ist, 
sondern signifikant weniger.

Statt BAV99 auch besser BAV199, geringerer Leckstrom.

von Olaf (Gast)


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Grüße euch,

das Eingangssignal ist in der Regel unter 10V, kann aber durch 
unsachgemäße Verwendung auch höhrer (sagen wir mal 50V) sein. Der IC 
wäre ein normaler OPV (noch nicht genau ausgelegt). Das Eingangssignal 
kann dabei ein AC-Signal sein, deshalb wollte ich Dioden mit geringer 
Kapazität nehmen um hier nicht zu dämpfen.

Gruß Olaf

von Andrew T. (marsufant)


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Olaf schrieb:
> funktioniert das so?

Scahu Dir mal den Sperrstrom bei höherer Temperatur an:
https://www.vishay.com/docs/85718/bav99.pdf

Sofern dich die mehreren uA nicht stören (Quellimpedanz = ?, Genauigkeit 
= ?) etc,
dann ist das was Du vorhast ein erster Ansatz. BAV 199 wurde schon 
genannt.

Wegen EMV ist ein Kondenstor parallel zum IC Eingang sicher ein gute 
Idee .-)

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Wenn du zum Beispiel 100V an den Eingang legst, fließen ca 15mA. Mal 
angenommen, alle Abuteile an der 10V Versorgungs-Schiene nehmen weniger 
Strom auf, dann wird sich durch diesen Stromfluss die 
Versorgungsspannung erhöhen.

von Weg mit dem Troll ! Aber subito (Gast)


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Ein einfacher Schutz bei Entladungen ist zB auch ein 10nF cap.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Olaf schrieb:
> Das Eingangssignal kann dabei ein AC-Signal sein
Deine Eingangsbeschaltung leitet negativen Strom gegen Masse ab.

> deshalb wollte ich
> Dioden mit geringer Kapazität nehmen um hier nicht zu dämpfen.
Welche höchste Frequenz kann denn die OP Schaltung verdauen? Dann kann 
man sich leicht zusammen mit dem Vorwiderstand und fg=1/2piRC einen 
"größtmöglichen" Kondensator ausrechnen. Und ich vermute mal, der darf 
locker im nF Bereich sein.

von Olaf (Gast)


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Für den jetzigen Anwendungszweck erstmal nur <1kHz (26.53 nF) kann mir 
aber durchaus auch vorstellen, dass ich mal anderes damit messen möchte 
>100kHz (somit <265.26 pF).

Lothar M. schrieb:
> Deine Eingangsbeschaltung leitet negativen Strom gegen Masse ab.
Ja das habe ich mir auch schon überlegt, dass das recht unschön ist. Wie 
geht man damit um?

von oszi40 (Gast)


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Olaf schrieb:
> leitet negativen Strom gegen Masse ab.

Wo kein Strom ist, ist auch kaum Schaden. Deswegen RC-Glied mit höherem 
R und geeignetem Widerstand, der die böse Spannung auch verträgt?

von Karl B. (gustav)


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Olaf schrieb:
> Lothar M. schrieb:
>> Deine Eingangsbeschaltung leitet negativen Strom gegen Masse ab.
> Ja das habe ich mir auch schon überlegt, dass das recht unschön ist. Wie
> geht man damit um?

Hi,
mir fällt dazu nur ein Diode in Reihe mit dem Signal. Und eine gegen 
GND.

Dann kommen die Begriffe Spitzenwertgleichrichtung und Hüllkurve wieder 
ins Spiel.

https://www.qrpproject.de/hf_tastkopf.htm

ciao
gustav

von Peter B. (basejump)


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Olaf schrieb:
> funktioniert das so?

Wenn dort ein Strom in den +10V Kondensator fließt, dann musst du damit 
rechnen dass der auch voller wird. Die Spannung steigt also mit der 
Zeit.

Es wäre angebracht zumindest eine Z-Diode zu nutzen um die Energie 
wieder abzuleiten.

Bei 50V und 6kOhm fließt ein Maximalstrom von 8,3mA und diesen Strom 
muss dann auch die Z-Diode abhalten können.
Der 6kOhm Widerstand (0,33W Verlustleistung) sollte schon ein 0,5W oder 
besser ein 1W Typ sein. Du kannst auch mehrere 0,1W SMD Widerstände in 
Reihe schalten.

von Heinz (Gast)


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Ich habe noch folgende Überlegungen dazu.

Ich würde gerne je nach überspannung für +5 und -5V Eine LED leuchten 
lassen. Zusätzlich kann es sein, dass die Schaltung den max Strom von 
16mA bei -5V nicht verbrauchen kann und die Spannung sich dann erhöht. 
Kann ich das nicht gleich über die LED mit-lösen?

von Stefan F. (Gast)


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Heinz schrieb:
> Ich würde gerne je nach überspannung für +5 und -5V Eine LED leuchten
> lassen.

Meinst du nicht, dass das ein bisschen übertrieben ist?

Überspannungen treten in der Regel nur kurzzeitig auf, also fast in 
Momenten, wo niemand auf die LEDs schaut. Oder sie sind so kurz, dass 
man das Aufblitzen der LED gar nicht sehen würde.

Wenn du Überspannungen wirksam ableitest, treten sie nicht mehr auf. 
Also gibt es dann nicht anzuzeigen. Es sei denn, du misst den 
Ableitstrom. Das würde ich aber bleiben lassen. Man kann sich die Hose 
auch mit der Kneifzange anziehen.

Google mal nach "TL-431 LED". Dieser Chip könnte für dein Vorhaben 
hilfreich sein.

von Heinz (Gast)


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Okay, also reicht bei -20V ein einfaches Ableiten zu dem -5V, auch wenn 
die Spannung etwa nur 10mA verbraucht?

von Stefan F. (Gast)


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Heinz schrieb:
> Okay, also reicht bei -20V ein einfaches Ableiten zu dem -5V, auch
> wenn die Spannung etwa nur 10mA verbraucht?

Diese Frage ergibt keinen Sinn.

Wenn du -20V nach -5V ableitest, hast du einen Kurzschluss. Und Spannung 
verbraucht keinen Strom.

Wenn du vermeiden möchtest, dass sich eine Versorgungsspannung aufgrund 
von Strömen in die falsche Richtung (Ableitströme) überhöht, dann kannst 
du dass in geringem Umfang mit Zenerdioden verhindern oder für größere 
Ströme mit TVS Dioden oder wenn es noch belastbarer werden soll, dann 
mit einer Crowbar.

von Heinz (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Wenn du -20V nach -5V ableitest, hast du einen Kurzschluss. Und Spannung
> verbraucht keinen Strom.

Hm ? Aber die Diode ist doch genau so geschaltet, dass positive Ströme 
mit einer Spannung >5V auf +5V abgeleitet werden?

von Stefan F. (Gast)


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Heinz schrieb:
> Stefanus F. schrieb:
>> Wenn du -20V nach -5V ableitest, hast du einen Kurzschluss. Und Spannung
>> verbraucht keinen Strom.
>
> Hm ? Aber die Diode ist doch genau so geschaltet, dass positive Ströme
> mit einer Spannung >5V auf +5V abgeleitet werden?

20V minus 0,7V = 19,3V

Wenn du diese 19,3V mit 5V verbindest, hast du einen Kurzschluss. Es sei 
denn, die 5V sind dann keine 5V mehr, sondern eben 19,3V.

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