Hallo, ich habe bei einem Online-Autionshaus ein Mischermodul mit dem AD831 gefunden, siehe Bild im Anhang. Laut Artikelbeschreibung ist das Modul von 0.1MHz bis 500MHz geeignet. Da ich auch schon mal eine Schaltung mit dem AD831 aufgebaut habe, ist in Erinnerung geblieben, dass es nicht so einfach war, eine breitbandige Anpassung des RF-Eingangs (50Ohm) an den Mischer zu realisieren, vor allem nur mit L und C. Wie habe die Chinesen das hier gelöst? Man sieht da nur sehr wenige Bauteile um das IC herum... Was vermutet ihr, wie gut ist dieses Modul bzgl. Anpassung an 50Ohm über den angegebenen Frequenzbereich?
Paul schrieb: > Wie habe die Chinesen das hier gelöst? Die Methode nennt sich "Papier ist geduldig". > Man sieht da nur sehr wenige > Bauteile um das IC herum... Was vermutet ihr, wie gut ist dieses Modul > bzgl. Anpassung an 50Ohm über den angegebenen Frequenzbereich? So wie du das auch schon erfahren hast: ganz schlecht.
Paul schrieb: > Wie habe die Chinesen das hier gelöst? Offensichtlich gar nicht. Was man machen könnte, da der Eingang des AD831 relativ hochohmig ist, ist eine Zwangsanpassung mit einem 50 Ohm-Widerstand hinter der Eingangsbuchse. Ansonsten sieht das nicht sehr vertrauenerweckend aus, und wurde offenbar von Pfennigfuchsern konzipiert.
Nun, die Absclusswiderstaende sind doch sichtbar... Bei 500MHz ist das noch nicht so kritisch.
Ist tatsächlich bei 500MHz die Anpassung noch nicht wichtig? Ich dachte, wenn z.B. 90% der Leistung am Eingang des Mischers reflektiert werden, dann kommt doch kaum noch was im Mischer an, und somit kommt auch kaum was aus dem Ausgang raus!? Aber danke schon mal für die Antworten, das bestätigt meinen Verdacht etwas.....
Joggel E. schrieb: > Nun, die Absclusswiderstaende sind doch sichtbar... Aber die sind doch am Ausgang des Mischers!?
Joggel E. schrieb: > Nun, die Absclusswiderstaende sind doch sichtbar Am Eingang ist zwischen Konnektor und AD831 nur ein Koppelkondensator. D.h. die Buchse geht direkt in den Eingang des AD831 mit 1,3 kΩ ∥ 2 pF. Lediglich der LO-Eingang hat einen Abschlusswiderstand. Der Ausgang hat netterweise auch einen Serienwiderstand; die anderen vier Widerstände am Ausgang stellen den Gain des Ausgangsverstärkers und dessen DC-Bias ein. Das scheint die Schaltung aus Abbildung 10 des Datenblatts zu sein, nur das schmalbandige Anpassglied am Eingang (einfaches T-Glied) und die beiden Kondensatoren von der Verbindung zwischen Mischerzelle und Ausgangsverstärker nach +9V hat man weggelassen. > Bei 500MHz ist das > noch nicht so kritisch. Kommt darauf an, was am Eingang angeschlossen ist, und was man damit anfangen will. Das ist schon eine massive Fehlanpassung, und mit einem Stück Kabel bekommt man auch bei niedrigen Frequenzen ordentliche Dämpfungslöcher. Wenn man z.B. damit messen will, wird das so nichts.
Mario H. schrieb: > Kommt darauf an, was am Eingang angeschlossen ist, und was man damit > anfangen will. Hallo Mario, das ist ja eine Ehre, dass Du mir antwortest. Ich habe etwas ähnliches vor, wie Du hier gebaut hast: Beitrag "Kurzwellenempfänger" Ich wollte dieses Modul als ersten Mischer in einem KW-Empfänger einsetzen. Nach dem was ich nun aber weiß, macht es wohl mehr Sinn, dafür ein eigenes Modul zu designen..... Hast Du Tipps?
Paul schrieb: > Ist tatsächlich bei 500MHz die Anpassung noch nicht wichtig? Wie gesagt, kommt darauf an. Anbei das Ergebnis einer schnellen Simulation des AD831-Eingangs mit 500 mm idealer Leitung davor. Der Verlauf der Spannung bei "in" ist dem Transformationsverhalten der Leitung wegen der Fehlanpassung geschuldet. Die grüne Kurve ist die Abweichung in dB, wenn man mit dieser Vorrichtung die Leistung des Generators (Pegel bei "in") messen wollte. Der Abstand der Peaks hängt natürlich von der Länge der Leitung ab. In diesem Fall definitiv nicht vernachlässigbar. > Ich wollte dieses Modul als ersten Mischer in einem KW-Empfänger > einsetzen. Dann willst Du 50 Ω Eingangsimpedanz für den Anschluss von Antennen mit Koaxialkabeln. Erste Möglichkeit: Zwangsanpassung mit einem Widerstand, wie schon gesagt. Ließe sich auch auf dem China-Board einfach nachrüsten. Zweite Möglichkeit: Mit einem Trafo die 1300 Ω des AD831 breitbandig nach 50 Ω transformieren. Das hatte ich bei dem Empfänger in Beitrag "Kurzwellenempfänger" gemacht. Ich hatte einen TT25-1-X65 von Mini-Circuits dazu verwendet, der auch gleichzeitig als Balun dient (siehe Schaltplan). Der hat ein Windungsverhältnis von 1:5, transformiert die 1,3 kΩ also auf 52 Ω. Der Vorteil ist, dass man vor dem Eingang ein paar zusätzliche dB Gewinn bekommt, ohne sich groß Rauschen einzuhandeln, was bei einem Vorverstärker der Fall wäre. Siehe auch hier: https://www.mariohellmich.de/projects/hf-receiver-i/hf-receiver-i.html Wie der Empfänger wirklich am Eingang aussieht, weiß ich gar nicht mehr so genau. Ich meine, ich hätte nur mal schnell mit einer Messbrücke gemessen, und etwas um 10 dB Rückflussdämpfung gesehen. Ich kann aber mal die Tage den VNA anklemmen, wenn das von Interesse ist. Dritte Möglichkeit: mehrstufiges LC-Netzwerk zur Anpassung. > das ist ja eine Ehre, dass Du mir antwortest. Hm? Ich bin doch nicht die Queen. :-)
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.