Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Welche IC's / Funktion Mittelabgriff Akkupack ?


von Be T. (wilhelmt)


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Es geht um die Reparatur einer defekten Schaltung. Diese gehört zu einem 
akku-betriebenen Gartengerät. Ein Akku steht nicht zur Verfügung, der 
Betrieb soll nach der Rep über ein Netzgerät erfolgen. Der 
20-V-Akkublock wird im Schaltbild rechts „angeschlossen“, links oben ist 
der Schalter im Handgriff dargestellt, nach links geht es zum Motor. Das 
selbst erstellte Schaltbild enthält fast alle Teile, defekt ist mit 
Sicherheit das IC2. Die techn. Bezeichnungen für die beiden ICs sind 
trotz großen Aufwandes mit Lupen und auch USB-Lupe kaum auszumachen, 
siehe Bilder.

IC1 könnte heißen: „MZ906“ ,wobei die „6“ nur halb so hoch an 
Zeichenhöhe ist/ erscheint. Bei diesem IC ist nicht mal die übliche 
Markierung für die Lokalisierung von Pin 1 zu erkennen.
IC2 könnte heißen: YL9051A , wobei das „Y“ mehr erahnt ist, die „1“ auch 
als „7“ gesehen werden könnte. Die übliche Inetsuche brachte keinerlei 
Treffer. Die beiden Mosfets stammen von Infineon, ist vielleicht ein 
Hinweis, auch, weil deren Kürzel manchmal ungewohnt sind.

Die Grundfunktion der Schaltung sehe ich so: Über die zwei 
Lastwiderstände „R005“ am Source der M-Fets gelang ein evtl. Überstrom 
auf Pin7 von IC1, dem vermeintlichen „MZ096“. Von dessen Pin5 gelangt 
diese Info weiter auf Pin5 des defekten IC2, das vermeintliche 
„YL9051A“.
Dieses IC2 verarbeitet außerdem noch irgendein Kontrollsignal vom 
Akku-Pack, da gibt es eine direkte Verbindung - also ohne einen R 
dazwischen – zu so was wie einem Mittelabgriff an der Halterung für das 
A-Pack. Über Pin6 dieses IC2 werden die Gates der Mosfets angesteuert 
und diese geben Verbindung zur Masse, rsp. GND-Leitung des Akkupacks 
frei.

Drei Infos wären für eine Rep notwendig: die Bezeichnungen oder aber 
Funktionen der beiden ICs und die Funktion des M-Abgriffs. IC1 könnte 
noch in Ordnung sein, IC2 wäre wichtig, aber der dritte Punkt, die 
Funktion des M-Abgriffs wäre am wertvollsten.
Grüße, wilhelmT

von hinz (Gast)


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Be T. schrieb:
> IC1 könnte heißen: „MZ906“

Das ist die Chargennummer, der Chip heißt LM258.

von hinz (Gast)


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Und bei dem Chip von Silan ist ebenfalls die obere Zeile die 
Typennummer.

von HildeK (Gast)


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Auch bei IC2 ist die andere Nummer die Wichtige. Ich kann sie leider 
nicht entziffern auf dem Bild.

Meine Vermutung zur Funktion der Schaltung:
- Temperaturüberwachung der Akkus, dazu ist dieser unbekannte 
Mittelabgriff. Im Akkupack dürfte ein NTC o.ä. verbaut sein. Wird der 
Akku zu heiß, schaltet der Motor ab.
- Überstromüberwachung bzw. Feststellen, ob der Motor blockiert. Das hat 
nichts mit dem Mittelabgriff zu tun, wird aber auch zum Abschalten des 
Motors führen.

von hinz (Gast)


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HildeK schrieb:
> Auch bei IC2 ist die andere Nummer die Wichtige. Ich kann sie leider
> nicht entziffern auf dem Bild.

Ist wohl ein OTP-µC, 8051-Derivat.

von Manuel X. (vophatec)


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hinz schrieb:
> HildeK schrieb:
>> Auch bei IC2 ist die andere Nummer die Wichtige. Ich kann sie leider
>> nicht entziffern auf dem Bild.
>
> Ist wohl ein OTP-µC, 8051-Derivat.

Möglich, der Hersteller ist jedenfalls Silan Microelectronics

von hinz (Gast)


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Manuel X. schrieb:

>> Ist wohl ein OTP-µC, 8051-Derivat.
>
> Möglich, der Hersteller ist jedenfalls Silan Microelectronics

Hatte ich ja schon erwähnt.

Diese Reihe µCs heißt SC51P......

von Joachim B. (jar)


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Be T. schrieb:
> Ein Akku steht nicht zur Verfügung

das ist ungünstig

HildeK schrieb:
> Meine Vermutung zur Funktion der Schaltung:
> - Temperaturüberwachung der Akkus, dazu ist dieser unbekannte
> Mittelabgriff. Im Akkupack dürfte ein NTC o.ä. verbaut sein. Wird der
> Akku zu heiß, schaltet der Motor ab.

so kenne ich das auch, möglich ist auch das OHNE den erst gar nicht 
gestartet werden kann und auch nicht bei abweichenden Werten.

1. Idee, einen R ein Poti anschliessen und im Bereich 1k-100k probieren.
evtl. 2. auch mal 100 Ohm bis 1k probieren.

Man könnte die Leerlaufspannung am Pin messen ob da eher mV oder V 
erwartet werden.

von HildeK (Gast)


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Ok.
Was soll man dann dem TO raten?

Wenn er fit ist mit µCs, könnte er den mit einem Tiny nachbilden. Der 
muss nur den OPA-Ausgang auswerten und die FETs bei Überlast, die für 
z.B. 1s ansteht, abschalten.
Es muss danach nur kurz mal die Versorgung unterbrochen werden bzw. ein 
Reset erfolgen.

Die Temperaturüberwachung der Akkus ist obsolet, es soll ja keine mehr 
geben.

Immer vorausgesetzt, meine obigen Annahmen sind auch richtig gewesen!

von hinz (Gast)



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Gefunden.

von HildeK (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> 1. Idee, einen R ein Poti anschliessen und im Bereich 1k-100k probieren.
> evtl. 2. auch mal 100 Ohm bis 1k probieren.
Ja, die Idee hatte ich auch kurz mal. Aber:

Be T. schrieb:
> defekt ist mit Sicherheit das IC2

Dann nützt das nichts.

von HildeK (Gast)


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hinz schrieb:
> Gefunden.

Gut!
Aber nicht mit dem notwendigen Progrämmchen ... :-)
Dann nützt das leider auch nichts ...

von Be T. (wilhelmt)


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Ihr seid ja echt gut! Für das IC1 würde die Pinbelegung eines LM258 
exakt passen.
Beim IC2 - dem vermeintlichen "YL9051A" - ist der Aufdruck der obersten 
Zeile so zu lesen: 66E045A1, wobei es ggf. auch so heißen könnte: 
66E04SA1.
Im Oval links das Firmenkürzel könnte SL heißen.

Akkupack und Ladegerät ließen sich für 60 € nachkaufen. Da aber von 
vornherein der Betrieb nicht über Akkus erfolgen sollte, und ein 
Netzteil auch schon bereit liegt, wäre eine Rep eine gute Sache.

In der Tat weigert sich die Schaltung, ohne "richtiges" Signal vom 
Mittelabgriff in Betrieb zu gehen.
Nach dem Einstellen meines obigen Beitrages habe ich einen Test für 
einen Notfall ausgeführt. Wenn man den Gates der M-Fets via 1 kO die 5 
Volt zuführt, wobei durch einen anderen 1 kO- R die Spannung auf 2,5 V 
reduziert wird, dann schaltet die Schaltung durch: 2 Stück Auto-Lampen 
mit je 20 Watt in Reihe geschaltet lassen sich so mit bis zu 25 Volt 
versorgen und leuchten.
So wäre natürlich jedwede Schutzfunktion unterlaufen, aber in der Not 
ginge das. Der E-Motor verschlingt im Leerlauf 3,5 Amp., das Nt liefert 
bei 20 V noch 8,5 A und die beiden M-Fets sind sehr hochstromfähig.

Aber technisch neugierig bin ich genug, um wissen zu wollen, was für ein 
IC das IC2 ist. Bevor das vergessen wird, auf jeden Fall schon mal Danke 
für euere hilfreichen Tips.
Grüße, wilhelmT

von hinz (Gast)


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Ich würde Opamp und µC umgehen, und den Überlastschutz mittels 
Motorschutzschalter vor dem Trafo realisieren.

von hinz (Gast)


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Be T. schrieb:
> Der E-Motor verschlingt im Leerlauf 3,5 Amp., das Nt liefert
> bei 20 V noch 8,5 A

Schaltnetzteil? Dann wird das ehr nicht klappen, zumindest nicht ohne 
Sanftanlauf des Motors.

von HildeK (Gast)


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Be T. schrieb:
> Wenn man den Gates der M-Fets via 1 kO die 5
> Volt zuführt, wobei durch einen anderen 1 kO- R die Spannung auf 2,5 V
> reduziert wird, dann schaltet die Schaltung durch

Ja, aber wenn du das so machen willst, dann ohne die 1kΩ-Widerstände. 
Klemme die Gates direkt auf 5V!
Bei 2.5V besteht die Gefahr, dass dir die FETs heiß werden.

Be T. schrieb:
> Aber technisch neugierig bin ich genug, um wissen zu wollen, was für ein
> IC das IC2 ist.

hinz hat das Datenblatt gepostet!
Wie er vermutet hatte, ein µC, der genau einmal programmierbar ist ...

von Be T. (wilhelmt)


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Ich probiers gleich aus, dauert aber ne Zeit, bis alles zusammen gebaut 
ist.
Du bist ja echt findig, "hinz", danke für deine Mühen!
Grüße, wilhelmT

von Be T. (wilhelmt)


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HildeK schrieb:
> Ja, aber wenn du das so machen willst, dann ohne die 1kΩ-Widerstände.
> Klemme die Gates direkt auf 5V!
> Bei 2.5V besteht die Gefahr, dass dir die FETs heiß werden.

So interpretiere ich aber die orig Schaltung. Der nun von "hinz" 
gefundene µC wird an seinem Ausgang kaum die volle Strompower der 
5-Volt-Versorgungsspannung durchgereicht haben.
Ich probiere mal und halte die Finger drauf. Meldung erst später.
Grüße, wilhelmT

von hinz (Gast)


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Be T. schrieb:
> gefundene µC wird an seinem Ausgang kaum die volle Strompower der
> 5-Volt-Versorgungsspannung durchgereicht haben.

Die paar mA kann der problemlos.

von Be T. (wilhelmt)


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hinz schrieb:
> Schaltnetzteil? Dann wird das ehr nicht klappen, zumindest nicht ohne
> Sanftanlauf des Motors.
Verdammt, "hinz"! Musst du denn immer recht haben?!

Das avisierte Netzteil ist ein Schaltnetzteil von "meanwell", das 
LRS-200-24.
Da sitzt so ein schöner Trimmer gut zugänglich, mit welchem man die 
Ausgangsspannung auf 21,2 Volt runter regeln kann.
Und nu' läuft der Mot an, um sofort wieder stehen zu bleiben. Gemessen 
hab' ich noch nicht, aber der Mot-Stillstand und das Erlöschen der 
grünen LED für die Ausgangsspannung sagen ja wohl genug.

Watt'n Mist! Was ich noch nicht erwähnt hatte: Ich hatte gleich 3 von 
diesen Gartengeräten abgestaubt - im wahrsten Sinne - denn da die Akkus 
und Ladegeräte bereits ausgesourced waren, wurden die G-Geräte 
regelrecht verramscht. Der schöne Plan mit den Meanwell's verharrt als 
Plan.

Mit einem normalen Labor-NT lief die neue Konfiguration problemlos. Im 
Moment des Anlaufens zog der Motor 3 A, nach ca. 2 Sec gings dann zurück 
auf 2,5 A.
Was tun, sprach nicht nur Zeus?

Ach ja, den Tipp mit dem Direktanschluss der Gates an 5 Volt hatte ich 
beherzigt.
Grüße, wilhelmT!

: Bearbeitet durch User
von hinz (Gast)


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Be T. schrieb:
> Was tun, sprach nicht nur Zeus?

Eisenkerntrafo nehmen, der hat mit dem Anlaufstrom kein Problem.

von Be T. (wilhelmt)


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Müsste dessen Ausgangsspannung geregelt werden, also auf 20 Volt?

von hinz (Gast)


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hinz schrieb:
> Be T. schrieb:
>> Was tun, sprach nicht nur Zeus?
>
> Eisenkerntrafo nehmen, der hat mit dem Anlaufstrom kein Problem.

Oder auch ein SNT ohne Schluckauf.

von hinz (Gast)


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Be T. schrieb:
> Müsste dessen Ausgangsspannung geregelt werden, also auf 20 Volt?

Wird nicht nötig sein, am Gleichrichter geht ja auch noch was verloren.

von Be T. (wilhelmt)


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HildeK schrieb:
> Wenn er fit ist mit µCs, könnte er den mit einem Tiny nachbilden. Der
> muss nur den OPA-Ausgang auswerten und die FETs bei Überlast, die für
> z.B. 1s ansteht, abschalten.
> Es muss danach nur kurz mal die Versorgung unterbrochen werden bzw. ein
> Reset erfolgen.
Na ja, fit. Sagen wir mal so: Ich schaffe es mit zeitlichem Aufwand, 
PICs in Assembler zu programmieren, also deren 8-bit-Varianten.

Könnte man das Anlaufen nicht auch auf die Schnelle derart beruhigen, 
dass für ca. 1 sec der Strom erst über einen Vorwiderstand fließt, 
danach erst voll? Ein schlichter 555-er-Timer  wäre doch fix bereit?!
Grüße, wilhelmT

von hinz (Gast)


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Was für ein Gartengerät ist denn das?

von Be T. (wilhelmt)


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Ein Teleskop-Ast-Schneider.

Ein Ergebnis hab' ich vorm Feierabend noch:
Hatte gerade tief aus dem hintersten Regal so einen Monsterwiderstand 
rausgekramt, den man auch gut als Röhrenheizkörper für's Zimmer 
verwenden könnte. Der hat 0,2 Ohm und damit läuft das Meanwell-NT an, 
zumindest in den ersten Versuchen sieht es so aus. Hm....
Probiere morgen mal weiter, ob das zuverlässig ist.
Grüße, wilhelmT

von hinz (Gast)


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Be T. schrieb:
> Ein Teleskop-Ast-Schneider.

Der wird bei der Arbeit ordentlichen Spitzenstrom ziehen.

von HildeK (Gast)


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Be T. schrieb:
> Könnte man das Anlaufen nicht auch auf die Schnelle derart beruhigen,
> dass für ca. 1 sec der Strom erst über einen Vorwiderstand fließt,
> danach erst voll? Ein schlichter 555-er-Timer  wäre doch fix bereit?!

Im Prinzip ja. Du kannst das ja mal probieren, ob mit deinem 
Monster-Lastwiderstand der Motor dann anlaufen würde.

Die Frage ist halt, wie sieht die Belastung des Motors auch bei der 
Nutzung aus. Wenn ein dicker, trockener Ast geschnitten werden soll, 
wird die Stromaufnahme auch kräftig ansteigen.
Unklar ist natürlich auch das Programm in dem defekten Prozessor. Hat 
der einfach eine Totzeit eingebaut, wenn mal eine Überlast auftritt? Bei 
Akkuversorgung ist das ja nicht so problematisch, denn der kann 
kurzzeitig viel Strom, sein Innenwiderstand begrenzt auch den 
Spitzenstrom während das Netzteil halt sehr schnell abschaltet. Hier 
wäre eines gut, das keine Abschaltung hat sondern nur eine 
Strombegrenzung.
Ob das alleine mit einem neuen Prozessor behebbar ist, kann ich nicht 
sagen; vermutlich nicht.

Be T. schrieb:
> Der hat 0,2 Ohm und damit läuft das Meanwell-NT an,
> zumindest in den ersten Versuchen sieht es so aus.

Den hast du in Reihe zum Motor gelegt? Als alleinige Last würde mich das 
wundern: 100A wird doch das Netzteil nicht können ...
Wenn dieser Widerstand schon hilft, warum nicht etwas längere und 
dünnere Leitungen zum Motor nehmen? Oder mal ausprobieren, ob ein noch 
kleinerer Widerstand das Problem auch schon behebt und vielleicht 
dauerhaft drin bleiben kann? Bei einem Laststrom von 3A muss der auch 
kein Monster sein: bei 3A und 0.1Ω reicht theoretisch ein 1W-Widerstand. 
Besser einen 5W oder 10W-Drahtwiderstand nehmen. Eine kurzzeitige 
kräftige Überlast übersteht der problemlos.

Be T. schrieb:
> Im Moment des Anlaufens zog der Motor 3 A, nach ca. 2 Sec gings dann
> zurück auf 2,5 A.
Wie gemessen? 2,5A Nominalstrom und 3A Anlaufstrom passen nicht 
zusammen, das müssten eher 30A sein.

von Be T. (wilhelmt)


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Noch ein paar Daten:
Der Motor hat einen Kaltwiderstand von 2,2 Ohm.
Bei 20 Volt Akkus.....

Die Frage nach der Messung des Strombedarfs: Da hatte ich das Gerät an 
ein (altes) Netzgerät mit max. 3A gehängt, das eine - wie üblich träge - 
LCD-Anzeige hat, das zeigte die 2,5 Dauer im Leerlauf und 3 A im Anlauf. 
Die rote LED für Überstrom ging dabei aber nicht an.
Ist klar, wenn der Astschneider Äste schneidet, wird er deutlich mehr 
Strom brauchen, da würde ich mit 6 bis 8 A rechnen.

Die Lage ist nicht so ganz einfach. Habe gerade mal wieder nach Trafos 
geforscht. Trafos bis 100 Watt scheinen ggf. nicht ausreichend zu sein, 
evtl. dürfen es auch 150 Watt sein. Und grundsätzlich kosten neue Trafos 
in diesen Größenordnungen so ab 60 € aufwärts. Is klar, bei Ebay kosten 
selbst Gebrauchte solche Preise! Habe jetzt zwei entdeckt, die in Frage 
kämen, aber einer hat sekundär in Reihe geschaltet diese Abgriffe: 32 - 
20 - 0 - 20 - 32 Volt, also einen Mittelabgriff. Ist das möglich, bei 
solchem Mittelabgriff trotzdem die beiden 20 V-Abgriffe aufeinander, 
also quasi parallel zu schalten?

Im Moment liebäugele ich mit der gestern angedachten Schaltung, die - 
noch ohne Schaltplan - so aussieht: Am Ausgang des NTs liegt ein Rvor 
von ca. 0,2 Ohm , also in Reihe mit dem hinten liegenden Motor. Beim 
Start des Motors fällt am R eine Spannung ab, die evtl. gar ausreicht, 
einen kleinen npn-Transistor zu starten. Der triggert einen 555-er, und 
nach ca. 1 sec schaltet dessen abfallende Flanke einen Thyristor. Der 
wiederum zieht ein Relais an, das seine Kontakte rechts u links vom Rvor 
schließt und den Rvor damit unwirksam macht. Der Strom fließt 
ungebremst, und das bleibt auch solange, bis das NT abgeschaltet wird.
Das müsste mit Zeitaufwand irgendwie zu schaffen sein.

An eines möchte ich noch mal freundlich erinnern: die Funktion des 
Mittelabgriffs beim Akkupack. Habe ja noch zwei weitere Geräte, bei 
denen noch alles in Ordnung ist. Da könnte ich natürlich auch den µC 
übergehen und die MosFets direkt einschalten, aber eleganter wäre 
natürlich, man hätte eine prickelnde Idee, welches Signal der µC da 
erwartet. Das kann ja nur im Bereich von 0 bis 5 Volt liegen.
Grüße, wilhelmT

von hinz (Gast)


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Be T. schrieb:
> An eines möchte ich noch mal freundlich erinnern: die Funktion des
> Mittelabgriffs beim Akkupack. Habe ja noch zwei weitere Geräte, bei
> denen noch alles in Ordnung ist. Da könnte ich natürlich auch den µC
> übergehen und die MosFets direkt einschalten, aber eleganter wäre
> natürlich, man hätte eine prickelnde Idee, welches Signal der µC da
> erwartet. Das kann ja nur im Bereich von 0 bis 5 Volt liegen.

Da wird im Akkupack ein 10kOhm NTC verbaut sein, ist recht üblich.

von Be T. (wilhelmt)


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Hab mir heute das von dir verlinkte Datenblatt des µC's angeschaut. Das 
kann ein normaler Ein-Ausgang sein, der Pin kann aber auch als serieller 
Pin genutzt werden. Das wäre ja schäbbig, wenn im Akkupack auch so'n 
Teil säße, und die zwei sich darüber verständigen würden, ob denn auch 
das von der Herstellerfirma vorgesehene Akku-Pack angebracht ist. Und im 
anderen Fall wird abwinkt.....

Die kleine Schaltung, von der ich gestern sprach, und welche beim 
Einschalten des (Ersatz-) 20-V-Schaltnetzteils nach 1 sec. den 0,2 Ohm 
Serienwiderstand überbrücken soll, habe ich auf dem Steckboard 
umgesetzt. Sieht gut aus, funktioniert nur nicht, weil im Moment des 
Anlegens der Betriebsspannung der 555-er am Ausgang Pin3 schon 
Low-Potential hat, und dieses Signal leider sofort weiterleitet, und so 
wird der Thyristor am Ende sofort getriggert.
Im Moment ist mir noch nicht eingefallen, wie ich diese 
Sofort-Triggerung verhindern könnte. Natürlich könnte man über eine 
Extra-Taste den Thyristor löschen, von da ab wäre alles in Ordnung, nur 
müsste halt jedesmal nach dem Einschalten einmal diese Taste gedrückt 
werden. Hm...., bin im Moment wohl zu müde, als dass mir was Prickelndes 
einfiehle.
Grüße, wilhelmT

von HildeK (Gast)


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Be T. schrieb:
> aber einer hat sekundär in Reihe geschaltet diese Abgriffe: 32 -
> 20 - 0 - 20 - 32 Volt, also einen Mittelabgriff. Ist das möglich, bei
> solchem Mittelabgriff trotzdem die beiden 20 V-Abgriffe aufeinander,
> also quasi parallel zu schalten?

Nein, außer man kann die beiden Drähte, die zum Mittelabgriff gehen, 
auftrennen.
Bei einem solchen Trafo gelten die Leistungsdaten für 2*32V = 64V! Bei 
Einem 150W-Trafo heißt das, max. etwa 2.5A, das gilt auch für den 
20V-Abschnitt. Grund: der Drahtquerschnitt wird ja durch den Teilabgriff 
nicht größer.

Zu deiner Relaisschaltung: du kannst auch mit einem einzelnen Transistor 
das Relais bedienen. Die Verzögerung sollte mit einem RC-Glied an dessen 
Basis möglich sein.
Ohne Relais, mit den ursprünglich vorhandenen MOSFETs, geht das noch 
einfacher. 5V über RC-Glied ans Gate. Wenn die den Widerstand etwas 
weicher überbrücken, macht das nichts aus.

von Be T. (wilhelmt)


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Ja, am Mittelabgriff befinden sich zwei Leitungen, wäre von so her also 
möglich. Aber wie du - leider - errechnet hast, reicht die Stromleistung 
ja wohl doch nicht. Sach ich doch, mit dem Einsatz von Trafos wirds 
nicht unbedingt einfacher.

Auf die Idee, die vorhandenen Mosfets zu nehmen, zumal die bei der 
Nichtfunktion des µC's ja eh' keine Schutzfunktion mehr ausüben, bin ich 
nicht gekommen. Gute Idee. Nur muss ich jetzt wieder erst mal 'ne Runde 
experimentieren.

Ironie der Geschichte: In dieses technische Dilemma war ich geraten, 
weil ein Discounter monatelang vorgehaltene Produkte aus dem Programm 
genommen hatte, und nur noch die Reste eines Artikels (der Astschneider) 
verramscht wurden, und es dafür aber keine Akkus mehr gab.
Heute morgen fand ich eine Werbemail dieses Discounters, dass ab Montag 
fast alles wieder erneut angeboten wird. Tohuwabohu - oder wie sich das 
schreibt - auf deren Linie. Mal sehen, vielleicht kommt ja doch ein Akku 
noch zur Sammlung, alleine, um zu sehen, was auf der einen Leitung 
abläuft.

Aber meine Bemühungen und vor allem eure - danke sehr - sind nicht für 
irgendeine Katz'. Dauerhaft sollen alle 3 Geräte via Netzteil betrieben 
werden.....wenn wir das schaffen!
Grüße, wilhelmT

von Be T. (wilhelmt)


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Habe den Tag abgewartet, an welchem der Discounter Akkus u Ladegeräte 
wieder anbietet, und auch gleich beides gekauft. Schließlich geht es 
immer noch darum, was endgültig zu tun ist, um die zwei anderen Geräte - 
die Astschneider (AS) - in Betrieb zu nehmen. Also Grundlagenforschung 
am Mittelabgriff, vermutet wurde ja schon zweimal, da würde ein NTC 
sitzen.

Is aber nicht!
Das frisch gekaufte Akkupack wurde sofort geöffnet und was findet sich 
auf der winzigen Platine? Ein 8 pol SOIC mit der Aufschrift: "1051AL" !

Also wieder ein µC. Und dessen Pin 4 - man/frau ahnt es schon - führt 
wie derjenige des µC's im AS zum Mittelabgriff, nicht direkt wie im AS, 
da sitzt noch ein Transistor und eine Diode zwischen, aber immerhin.

Will sagen, nach dem Druck des Startknopfes am AS unterhalten sich erst 
mal die beiden µC's. Hab's noch nicht mit dem Oszi überprüft, aber jetzt 
keinerlei Zweifel, dass dies so ist.

Damit ist klar, dass diese Kommunikation nicht zu unterlaufen ist. 
Einfach die Verbindung kappen, wird nur bewirken, dass der AS stilleweg 
bleibt.

Also entweder mit Akkupack betreiben, oder ohne und - wie oben gezeigt - 
die beiden Mosfets, welche den Saft freigeben, dauerhaft auf Plus zu 
legen, bei gleichzeitigem Verzicht auf Überstromsicherung, etc..

Oder als dritte Variante: erst mal für die beiden AS je einen Akku-Pack 
kaufen, und an die Akkus das erhoffte und geplante Netzteil anschließen. 
Ob ein solcher direkter Anschluss für beides - also das NT und auch die 
Akkus - eine gute Wahl ist, dazu äußert ihr euch bitte nochmal.
Grüße, wilhelmT

von L_2N3055 (Gast)


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Lass' mich raten - der Discounter war Aldi ;-)

Hast Du bei der Kommunikation von Akku und AS schon etwas 
herausgefunden?
Ich hab' das Problem von der entgegengesetzten Seite:
"Mein" Aldi hat die 20V/2Ah-Akkus für wenig Geld als Ladenhüter verkauft
und ich hab' kräftig zugelangt.
Nun würde ich auch gerne wissen, was der Chip "1051AL" so treibt.
Meine Akkupacks sind ja vergleichsweise dumm: Es gibt weder 
Abschaltmechanismen noch Strommessung auf der Platine.
Der Chip scheint nur die Spannung der einzelnen Zellen und den
Temperatursensor auszuwerten. Den Rest macht scheinbar das Gerät (AS).

Gruß

von Jay J. (jj23)



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Falls es noch jemanden interessiert (da dies hier der einzigste 
(sinnvolle) Thread ist wenn man nach 1051AL sucht), zwischen dem Akku 
und dem Ladegerät wird auf der ID Leitung nur ein kurze Sequenz (high 
(ca. 2,5/2,6 s zwischen stecken des Ladegeräts und des nächstens 
Zustands), low (ca. 510ms), high(wird  während des Ladens gehalten)) 
übertragen (siehe Oszilloskop Anhang).

Zusätzliche Beobachtungen:

- T nicht verbunden: Wie erwartet gibt das Ladegerät eine 
Temperaturwarnung (und startet nicht (Rot, dauer)).
- ID nicht verbunden (Rot, Blinken = allgemeiner Fehler)
- ID auf GND (Grün dauer), aber Lädt nicht, d.h. es scheint im Status 
vor dem Laden (ID = low) hängen zu bleiben, vermutlich würder laden wenn 
man danach auf high geht).
- Wird ID zu einem späteren Zeitpunkt verbunden startet die Sequenz und 
der Ladevorgang selbsttätig.
- Die Sequenz (high, low, high) hab ich nicht getestet (keine 
Spannungsquelle und war nicht mein Ziel)
- Falls ich meinem PeakTech Multimeter vertrauen kann, lädt das 
ActiveEnergy Ladegerät nur auf 4,12V pro Zelle (was ja legitim und der 
Akkulebensdauer zuträglich ist)

Mein Ziel war es nicht das Ladegerät auszutricksen oder zu emulieren 
sondern eigentlich weitere Akkus (die ich bereits besitze) z.B. 
GardenLine oder WorkZone an einer Ferrex Heckenschere zu verwenden 
(diese hat nur den T-PIN, der ID-PIN ist bei dieser nicht vorhanden).
T scheint nur ein einfacher Thermistor zu sein auch wenn ich die 
Beschaltung nicht ganz erkennen konnte, T gegen GND misst bei mir bei 24 
Grad ca. 9kOhm. Mit einem 10k Wiederstand lässt sich die Heckenschere 
dazu bewegen mit einer beliebigen Stromquelle (ausprobiert mit dem 
GardenLine Akku) betreiben (der GardenLine Akku hat zudem alles 
eingebaut (BMS mit Abschaltungsmöglichkeit (Überlast?/Temperatur) und 
Temperaturüberwachung).

Der 1051AL sollte meiner Meinung nach das Balancing übernehmen (dafür 
wird ja keine große Leistung benötigt), sowie das ID PIN gewackel um das 
Ladegerät zu überzeugen.

Für meinen Zweck hab ich einen Adapter von GardenLine-Gerät auf 
ActiveEnergy-Akku zum 3D drucken gezeichnet, es fehlen aber noch 
Kleinigkeiten, wenn es fertig ist verlinke ich noch das dazugehörige 
Thingiverse.

Grüße,

Jörg

: Bearbeitet durch User
von Andreas M. (amesser)


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Der "1051AL" ist ein Cellwise CW1051, passt auch zur Beschaltung. Das 
ist einfach nur ein Monitor-IC der die Spannung aller Zellen überwacht, 
der balanced nichts ( Wie sollte er auch mit 1.8k zwischen Zelle und 
Pin). Und der spricht auch kein Protokoll mit dem Ladegerät sondern 
zieht nach der initialen Sequenz später bei "Voll" den Pin einfach nur 
auf High.

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