Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik ±15 V Netzteil mit Strombegrenzung


von Mathias U. (munter)


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Hallo in die Runde,

ich möchte mir (endlich) mal ein kleines (Fest-) Spannungsnetzteil 
bauen.

Folgende Anforderungen stelle ich mir:
- +-15 V Ausgänge
- max. 1 A je Kanal
- einstellbare Strombegrenzung für beide Kanäle gleichzeitig (per 
Potentiometer)
- Ausgabe des aktuellen Stromes für jeden Kanal separat auf LCD
- Anzeige der Strombegrenzung für jeden Kanal separat per LED

Ich brauche für dieses Netzteil keine einstellbare Ausgangsspannung!

Folgende Überlegungen habe ich mir bereits gemacht (siehe Schaltplan und 
Text):

Als Trafo wird entweder ein Ringkerntrafo oder dann doch ein kleinerer 
Printtrafo verwendet. Wenn Printtrafo, dann wird es sicher ein 30 VA-Typ 
werden (reichelt...). Der kann dann zwar nur 2* 833 mA, aber das wäre 
OK.
(die Werte der Widerstände für die Strombegrenzung müssten dann sicher 
angepasst werden...)

Gleichrichtung und Siebung sollte nicht das Problem sein.

Die Schaltung für die (gleichzeitige) Strombegrenzung mit EINEM 
Potentiometer für die +- - Zweige habe ich in den Weiten des Internets 
gefunden.
(http://www.learningelectronics.net/circuits/adjustable-current-limit-for-dual-power.html)
Ob die so funktioniert, weiß ich nicht. Ich würde sie gerne simulieren, 
bin aber mit LTSpice noch nicht ganz firm und habe auch auf die Schnelle 
nicht die entsprechenden Spice-Modelle gefunden.

Die Spannungsregelung würde ich einfach mit 7815/ 7915 machen.

Die Strommessung jeweils mit INA193 (ist bei Reichelt zu beziehen). Da 
bei 1 A (@ 0R1) aus dem IC nur 2 V rauskommen, ich aber den 
ADC-Messbereich des µControllers (5 V, Arduino oder ähnliches) ausnutzen 
möchte, schalte ich jeweils einen nichtinvertierenden OPV mit G=2,4 
dahinter.

Die Anzeige soll dann auf einem Display erfolgen.

Fragen:

Ein 2* 15V Trafo ist etwas arg knapp um am Ende stabile ±15 v zu 
erhalten, oder?
Dann wird es wohl der 2* 18 V Trafo werden wie im Schaltplan angegeben.


Ist das Konzept bis hierher ein gangbares, oder geht das viel eleganter/ 
einfacher? Und wenn ja, wie?


Ein großes Problem welches ich aktuell habe, ist die Überstromanzeige. 
Wenn ich die Beschreibung der Schaltung zur Strombegrenzung richtig 
verstanden habe, dann fallen über R5 und R7 bei 1 A Strom jeweils 1,25 V 
ab. Ist das soweit richtig?
Wenn dem so wäre, dann könnte man doch diese Spannung mittels eines 
Differenzverstärkers messen, dessen Ausgang (jeweils) auf einen 
Komparator geben, und mit einer Referenzspannung vergleichen. Das Signal 
des Komparators könnte man dann benutzen, um eine LED zu schalten.

Wie würdet Ihr die Überstromanzeige machen? Ich möchte eine Anzeige für 
jeden Kanal einzeln haben.

Dankeschön

Mathias

: Verschoben durch Moderator
von MaWin (Gast)


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Mathias U. schrieb:
> Ist das Konzept bis hierher ein gangbares

Nö.

Du wirst sehen, deine Regelung schwingt. Regler in den drop out zu 
zwingen ist zudem unklug. Und mehr als 8V zu verblasen, dafür die 
Ausgangsspannung auch noch mit 0.1 Ohm zu verweichlichen, ist kein 
kluges Konzept.

Man könnte Trafo mit 2 getrennten Wicklungen, 2 Brückengleichrichter und 
2 Siebelkos nutzen und jeweils einen LT3080 Positivregler anklemmen. 
Erst danach wird - von einem mit + vom anderen zum gemeinsamen GND 
zusammengefasst. Ohne Aufwand dann aber wohl nur per Stereopoti 
gemeinsam einstellbar. Gemessen wird der Reglereingangsstrom, direkt per 
Panelmeter mit fliegender Versorgung.

von MaWin (Gast)


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Dein 2x18V Trafo wird übrigens kaum reichen, den braucht man schon für 
einen 7815 alleine, bei winzigen 1000u reichts es höchstens bis 250mA.

Statt Wünschen versuchts erstmal mit Grundlagen: 
http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9

von Mathias U. (munter)


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Danke für die (teils nicht ganz eindeutig nachvollziehbaren) 
Anmerkungen.

Ich habe mir mal den LT3080 angesehen. Seite 18 zeigt ein Schaltbild, 
welches eine Strombegrenzung beinhaltet.
https://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/3080fc.pdf

Die Strommessung VOR dem eigentlichen Spannungsregler zu machen ist ein 
valider Einwand! Allerdings würde ich doch gerne ein eigenes LCD nehmen, 
als ein fertiges Panelmeter. Daher bleibt in meinen Überlegungen der 
INA193 vorerst drin.

Einen LDO zu nehmen kann nicht verkehrt sein.

Der angedachte Trafo hat schon 2 separate Wicklungen (deshalb auch 2*18 
V). Ich habe im ersten Schaltplan nur eine Mittelanzapfung draus 
gemacht.
Warum allerdings 18 V nicht ausreichend sein sollen, einen 7815 zu 
betreiben...
18V * 1,4 - 2*0,7 = 23,8V

Aber evtl. meintest Du auch den Strom...k.A.


Mal vom fehlenden Trafo und der fehlenden Versorgung für die INAs 
abgesehen. Meintest Du die Verschaltung 2er LT3080 in der Form wie in 
meinem Schaltplan angegeben?
Irgendwie sieht das für mich "falsch" aus. Die Eingänge des INA193 
müssten doch im "negativen" Zweig gedreht werden, oder?
Der Poti für die Strombegrenzung ist ein Stereo-Poti.


Den LT3080 habe ich fix auf +15V gelegt. Einstellen brauche ich da 
zunächst nichts. Später könnte man da ja auch ein Stereo-Poti einsetzen, 
so man es denn möchte.

von MaWin (Gast)


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Mathias U. schrieb:
> Ich habe mir mal den LT3080 angesehen.

Jetzt dachte ich mir: nimmt der schon wieder 2 Regler in Reihe, aber ich 
war schuld:

Icb meinte LT3086.
Der kann Spannung wie eingestellt liefern und Strom per Widerstand nach 
Masse begrenzen in 1 Chip.

Siebelkogrösse ist nun natürlich ein Witz, nach dse-faq ausrechnen.

von Andrew T. (marsufant)


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Mathias U. schrieb:
> Die Strommessung jeweils mit INA193 (ist bei Reichelt zu beziehen). Da
> bei 1 A (@ 0R1) aus dem IC nur 2 V rauskommen, ich aber den
> ADC-Messbereich des µControllers (5 V, Arduino oder ähnliches) ausnutzen
> möchte, schalte ich jeweils einen nichtinvertierenden OPV mit G=2,4
> dahinter.

Warum dieser unnötige Bauteilaufwand?
Dafür wurden doch bereits INA194 und INA197 (und weitere) erfunden.

Gibt es bei TI.com als sample für umme.


Zum Rest der Regelung hat MaWin ja schon einiges gesagt.

von Mathias U. (munter)


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Hallo,
ich habe mir den LDO (LT3086) mal angesehen und versucht ein wenig 
rumzurechnen (ich hoffe ich rechne richtig...).

Bei 1A hat der wohl unter 350mV Dropout-Spannung (@Tj = 125°C). Ich gehe 
mal von 350mV aus.

Wird ein Trafo mit 15Veff hergenommen, eine Netzspannungstoleranz von 
10% zugelassen und ein Vollbrückengleichrichter (Diodenspannung mal 
jeweils mit 0,8V angenommen), dann ergibt sich eine Spitzenspannung nach 
dem Gleichrichter von:

min. Us = (15Veff * 0,9) * 1,414 - (2* 0,8V) = 17,49V
max. Us = (15Veff * 1,1) * 1,414 - (2* 0,8V) = 21,73V

(Bei einer angegebenen Leerlaufspannung des Trafos von 17,7V und einer 
Netzspannungserhöhung von 10% ergibt sich ein Usmax von:
(17,7Veff * 1,1) * 1,414 - (2*0,8V) = 25V
und man bleibt damit im zulässigen Eingangsspannungsbereich vom LT3086)

Der LDO braucht min. 350mV mehr Eingangsspannung als er am Ausgang 
machen soll, also in meinem Fall:
15V + 0,35V = 15,35V.

Nehme ich die Us(min) mit 17,49V an, dann ergibt sich ein zulässiger 
Spannungsabfall nach dem (Vollbrücken)-Gleichrichter von:
17,49V - 15,35V = 2,14V

Das ergibt bei 1A nach C = I*dt/dU:
C = (1A * 0,01) / 2,14V = 4673µF

Da der Elko aber 20% Toleranz hat (auch nach unten...), sind min.

4673µF / 0,8 = 5841µF fällig.

Ich wähle einen Kondensator mit 6800µF.

Der 6800µF Kondensator macht im schlimmsten Fall (6800µF * 0,8) einen 
Spannungsabfall von:
(1A * 0,01) / (6800µF * 0,8) = 1,84V.

Damit sollte doch ein Trafo mit 15Veff ausreichen um 15V= nach dem LDO 
zu bekommen, oder? (alles bei max. 1A)

Sind die Rechnungen richtig?

Und wenn ich jetzt einen Trafo mit 2 (separaten) sekundären Wicklungen 
nehme, dann könnte ich es, wie MaWin es vorschlug, mit 2 separaten 
Gleichrichtern machen, und NACH den beiden LDO zusammenschalten, um ±15V 
zu erhalten?

Reicht ein 50VA Trafo (sekundärseitig, 2*15V, 2*1,66A; Reichelt RKT 
5015) dafür aus?

Alles weitere (INA193 oder doch INA194) dann später...

Danke

von MaWin (Gast)


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Mathias U. schrieb:
> Sind die Rechnungen richtig

Im Prinzip ja.

Mathias U. schrieb:
> Das ergibt bei 1A nach C = I*dt/dU:
> C = (1A * 0,01) / 2,14V = 4673µF
>
> Da der Elko aber 20% Toleranz hat (auch nach unten...), sind min.
>
> 4673µF / 0,8 = 5841µF fällig

Nein, der Elko muss nicht die ganzen 10ms stützen, sondern z.B. nur 8ms. 
Da sind die 20% schon tolerabel, 4700uF reicht, 6800 schadet aber auch 
nicht.

Mathias U. schrieb:
> Und wenn ich jetzt einen Trafo mit 2 (separaten) sekundären Wicklungen
> nehme, dann könnte ich es, wie MaWin es vorschlug, mit 2 separaten
> Gleichrichtern machen, und NACH den beiden LDO zusammenschalten, um ±15V
> zu erhalten

So ist das, daher braucht man keinen negativen 3086.

von Dieter (Gast)


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Zwei LT3080 hintereinander ist ein merkwuerdiger Aufwand.

von Mathias U. (munter)


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Hi,

ich habe mal ein wenig weitergemacht...

- Es wird ein Trafo verwendet mit zwei sekundären Wicklungen. (hier 
gekennzeichnet durch Trafo_1 und Trafo_2)

- Der Strom wird mit INA194 gemessen. Ich habe am Ausgang jeweils einen 
Spannungsteiler vorgesehen, damit ich wenigstens die Möglichkeit habe, 
ein wenig auf den Eingangsbereich des ADC anzupassen.

- ADC ist ein ADS1115 (weil ich den gerade da habe...)
- Von den 4 Widerständen, die die I2C-Adresse definieren, wird nur EINER 
bestückt ;-)

- RV1 ist ein Stereo-Poti, damit kann ich beide Schienen gleichzeitig 
strombegrenzen. Ich habe einen festen 800R Widerstand eingefügt, dass 
ergibt eine max. einstellbare Strombegrenzung von 1A. So wie ich das 
Datenblatt verstanden habe, kann ich SO leider nicht den aktuellen Strom 
bestimmen, denn der variable Widerstand ist eine Variable in der 
Gleichung zu viel! Macht aber nichts. Sobald Pin1 vom Regler über 0,8V 
geht (gemessen per ADC) ist der Regler in der Strombegrenzung und ich 
kann eine Auswertung durchführen (Ansteuern einer LED per µController). 
Strom wird eh vorher gemessen...
Einen Komparator plus Referenzquelle wollte ich für die Anzeige der 
Strombegrenzung (per LED) nicht nehmen...sind nur zusätzliche Bauteile. 
Der µC macht das genauso gut.

- Ob ich wirklich zwei parallele Widerstände für die Einstellung der 
Ausgangsspannung brauche? Ein 294K würde +15,1V ergeben und DER wäre in 
der E-Reihe drin... (aber nicht beim Reichelt zu beziehen :-( )

- Im Datenblatt zum LT3086 steht, er bräuchte min. 1 mA Laststrom, 
deshalb der 15K  Widerstand am Ausgang. Ist das wirklich nötig?

- Zu den Ausgangskondensatoren steht im Datenblatt, sie sollten low ISR 
sein. 0,1R (Tantal) und < 0,01R (Keramisch) ... eieiei... die 
Kondensatoren sind mit der Nennspannung (ich möchte min. 25V, eher mehr 
nehmen) selten und damit recht "preisintensiv".

- Ich bin noch nicht ganz sicher, ob ich die DPAK-Version, oder die 
TO220-Version des LT3086 nehmen soll. Beide liegen hier als Sample auf 
dem Tisch.


Anmerkungen, Verbesserungsvorschläge sind gerne willkommen!

Danke
Mathias

von Dieter (Gast)


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Mathias U. schrieb:
> die DPAK-Version, oder die TO220-Version des LT3086 nehmen soll.

TO220 mit ordentlichen Kühlkörper wäre die solidere Lösung. R-Package DD 
Pack hängt davon ab ob Du eine große wärmeableitende Fläche auf der 
Platine ab Transistor Unterkante aufwärts zur Verfügung stellen kannst. 
Die anderen Cases sind für niedrige Dauerverlustleistung mit 
Sekundenspitzen (kurze Peaks) der maximalen Verlustleistung. Zu erkennen 
ist dies an den Angaben von K/W der Packages.

von Mathias U. (munter)


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Danke Dir!

Genau die gleiche Überlegung hatte ich auch. Wahrscheinlich wird ein 
DPAK inkl. der benötigten LP-Kühlfläche in Summe mehr Platz brauchen, 
als der TO220 mit Kühlkörper...

Und etwas schwerer zu Löten ist der DPAK auch.

von Mathias U. (munter)


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Ich habe mal eine blöde Frage:

Ich würde als Gleichrichter einen KBU4A einsetzen (4A, 35Veff, @1A und 
25°C ca. 0,85Vf)
https://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/A400/KBU4_ENG_GER_DS.pdf


Wieviel Sicherheit sollte man bei der Auswahl des Gleichrichters bzgl. 
des Stromes vorsehen?

Würde ein 1,5A Typ auch ausreichen? (pro Strang sind ja max. 1A 
vorgesehen...)
Z.B. B40C1500A -WW+ (1,5A, 40Veff,  @1A und 25°C ca. 0,85Vf)
https://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/A400/B40C1500.pdf

Dankeschön

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Mathias U. schrieb:
> Würde ein 1,5A Typ auch ausreichen?

Jein.

Zwar beträgt der Nominalstrom deines Netzteils 1A, aber die 
Spannungsregler begrenzen erst bei 1.5-2.2A.

Wenn also ein Kurzschluss oder Überlastung vorliegt, und die
Spannungsregler sich selbst schützen in dem sie mit der Spannung
runter gehen bis der Strom begrenzt ist, dann fliesst mehr als 1A.

Hast du nur einen 1A Gleichrichter, geht der dann wegen Überhitzung
kaputt, weil er ja keine Schutzschaltung enthält wie der 
Spannnugsregler.

Das ist blöd: Überlast, Spannungsregler schützt sich, Gleichrichter geht 
trotzdem kaputt.

Also nimmt man besser den KBU4, der ohne Kühlung keine 4A aushält, 
sondern nur 2.2A.

Bleibt aber noch der Trafo: Wenn der nicht für diesen Überlaststrom 
ausgelegt ist, wird er überlastet, zu heiss und geht kaputt. Auch doof. 
Also sollte der Trafo zumindest eine eingewebte Temperatursicherung 
besitzen, oder eben bis zum Dauerkurzschlussstrom aushalten.


Uups, zurück, ist ja nicht mehr der 7815 Schaltplan vom Anfang, sondern 
ein sauber strombegrenzte LT3086 von weiter unten. Da fliesst nicht mehr 
als 1A, also reicht 1500er Gleichrichter und 1.6A Trafo.

: Bearbeitet durch User
von Gerd E. (robberknight)


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Mathias U. schrieb:
> - einstellbare Strombegrenzung für beide Kanäle gleichzeitig (per
> Potentiometer)

mal ganz dumm gefragt:

wofür möchtest Du diese Strombegrenzung auf beiden Kanälen gleichzeitig 
verwenden?

Möchtest Du das Ding im CC-Modus produktiv als Stromquelle verwenden?

Oder ist die Strombegrenzung eher als Schutzfunktion gedacht?

Dann wäre zu überlegen ob man bei Überstrom nicht einfach komplett 
abschaltet bis Wiederfreigabe durch den Nutzer, automatisches 
Wiedereinschalten nach z.B. 1 Sekunde oder einen Foldback implementiert. 
Das wären alles Mechanismen die ich als Schutzfunktion für sinnvoller 
erachte als einen echten CC-Modus.

Und zumindest dauerhaft abschalten und automatisches Wiedereinschalten 
sind wesentlich simpler zu implementieren als echtes CC.

von Mathias U. (munter)


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@Michael B.:
Danke Dir für die Antwort (auch die erste, nicht auf das aktuelle Design 
bezogene Antwort, hat gute Hinweise gegeben...)

@Gerd E.:
Es soll primär mal eine Schutzfunktion sein.
Und das aktuelle Design mit nem Poti am LT3086 finde ich jetzt nicht SOO 
übermäßig kompliziert.

"Hartes" Abschalten bei Überstrom ist mir irgendwie nicht sympathisch...

Zu bedenken ist auch, dass das ganze hier kein ultra-modernes 
Super-Duper-Netzteil werden soll, sondern ein Projekt, mit dessen 
Ergebnis ich weiterarbeiten kann. Es soll ja ein Arduino oder ähnliches 
in den Schaltplan integriert werden. Auch hier könnte ich ja die 
internen ADCs verwenden (statt dem aktuell vorgesehenem AD1115), aber wo 
bleibt denn da der Spaß?

Mathias

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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Mathias U. schrieb:
> Die Spannungsregelung würde ich einfach mit 7815/ 7915 machen.
> ...
> Ein 2* 15V Trafo ist etwas arg knapp um am Ende stabile ±15 v zu
> erhalten, oder?
> Dann wird es wohl der 2* 18 V Trafo werden wie im Schaltplan angegeben.

Plane auch gleich passende Kühlkörper ein. Bei 1A und der typischen 
Drop-Out Spannung von 2V hast du eine Mindestverlustleistung von 2W auf 
jedem Regler. Dann kommt es auf die Größe vom Ladeelko und den Trafo an, 
wieviel noch dazu kommt.

von Mathias U. (munter)


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So, ich habe mal weiter gemacht.

Ich habe mich jetzt dafür entschieden, EINEN Kanal pro Leiterkarte zu 
machen, und die Zusammenschaltung (um ±15V zu bekommen) direkt an den 
Labor-Buchsen am Gehäuse zu machen.
Ebenso wird dann dort das GND_µC Verbunden.

Ich werde auch den ADC auf die Platine mit dem µController platzieren. 
Die ca. 15cm Kabel werden die analogen Spannungen bis zum ADC schon 
schaffen, ohne all zu viele Störungen aufzunehmen.

Zu R6 und R8 am Poti für die Einstellung der Strombegrenzung:
Ich weiss immer nicht, wie rum das Poti gedreht werden muss, und welche 
Pins wie verbunden gehören...
SO habe ich später die Möglichkeit auszuprobieren und die Pins 
entsprechend zu verbinden.

Hat jemand Anmerkungen/ Verbesserungsvorschläge zum Schaltplan und 
Layout?

Vielen Dank
Mathias

von Mathias U. (munter)


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Nachtrag:

Evtl. flute ich beide Seiten der Leiterplatte noch mit einer 
Kupferfläche (ohne Signal-Anbindung). Von wegen der Umwelt :-P

Mathias

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Mathias U. schrieb:
> Evtl. flute ich beide Seiten der Leiterplatte noch mit einer
> Kupferfläche

Das ist eine gute Entscheidung.

Mathias U. schrieb:
> Hat jemand Anmerkungen/ Verbesserungsvorschläge

In der Nähe der Montagebohrungen könnte man noch größere Flächen, wegen 
der Vielseitigkeit frei halten, damit man das Board auch in ein 
genormtes Kleinverteilergehäuse mit angegossener Domleiste einbauen kann 
(SMD Bauteile versetzen).

Lochreihenabstand 100mm
Lochabstand in 15mm Schritten
Bohrungsdurchmesser 4,5mm

von georg (Gast)


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Michael M. schrieb:
>> Evtl. flute ich beide Seiten der Leiterplatte noch mit einer
>> Kupferfläche
>
> Das ist eine gute Entscheidung.

Das ist natürlich völliger Quatsch, aber hier im Forum kann man darüber 
nicht diskutieren - ein Forum für alternative Elektronik: Kupferflächen 
ohne Potential, LEDs ohne Vorwiderstand, Oszis ohne Schutzleiter, RS485 
ohne Masseverbindung usw. usw. alles mehrheitsfähig.

Georg

von Mathias U. (munter)


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@georg:

Ich denke aus elektrischer Sicht macht es wohl in meinem Fall keinen 
Unterschied, ob geflutet, oder nicht. Man korrigiere mich, falls ich 
falsch liege.

Oder sollte man es aus Deiner Sicht lassen? Wenn ja, warum?
Das klang in Deiner Antwort irgendwie so...

edit: Bzw. wenn geflutet, an welches Potential hättest Du es 
angeschlossen? GND?

Ich dachte eher daran, weniger Kupfer beim Herstellungsprozess wegätzen 
zu müssen. Ich lasse die Platine(n) extern beim Chinesen machen, aber 
trotzdem...

Und bitte, ICH würde schon gerne darüber diskutieren!

Mathias

: Bearbeitet durch User
von georg (Gast)


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Mathias U. schrieb:
> Und bitte, ICH würde schon gerne darüber diskutieren!

Naja, gibt bloss wieder einen Flame War, aber meinetwegen, zum 35. Mal:

geflutete GND-Flächen können EMV-mässig positiv wirken oder auch nicht, 
kommt drauf an ob sie wirklich gut an GND angebunden sind. Frei 
floatende Flächen sind IMMER schädlich, weil sie Brücken zwischen den 
Signalleitungen bilden, das Übersprechen wird dadurch grösser als ohne 
die Fläche dazwischen. Es kann sein zwar dass das messbar nichts 
ausmacht, weil niedrige Frequenzen, aber dass Übersprechen was Positives 
sein soll lasse ich mir nicht einreden.

Bleiben also 2 Argumente:

1. Es schadet möglicherweise nicht (wenn man Glück hat)

2. Es sieht geil aus, besonders für Anfänger, wahrscheinlich der 
wichtigste Grund überhaupt, man kann damit angeben.

Übrigens, das mit dem Cu sparen gilt höchstens für die 
Bastler-Waschküche, professionell werden Leiterbahnen und Cu-Flächen 
galvanisch auf Solldicke verstärkt, also mehr Fläche = mehr Cu-Verbrauch 
in der Galvanik. Das Gegenteil von umweltfreundlich und nachhaltig. Aber 
wenn interessieren heutzutage schon Fakten.

Georg

von Mathias U. (munter)


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Das mit dem Übersprechen bei floatenden Flächen ist ein Argument, 
welches ich ganz schlüssig finde.

Allerdings gibt es auf meiner Platine kaum "Signale" ... die beiden zu 
messenden Spannungen, die auf den Stecker gehen halt.

Wie die Platine aussieht, ist mir ehrlich gesagt egal, denn eingebaut 
sehe ich sie ja nicht mehr. :-)
Auf der anderen Seite achte ich schon auf ein "schickes" Layout, also 
ist das Aussehen doch nicht so egal ^^

Das mit dem Aufkupfern ist mir schon bekannt. Ich dachte aber in erster 
Linie an das "Sparen" von Ätzmittel, da initial ja weniger CU weggeätzt 
werden müsste.

Danke

Mathias

von georg (Gast)


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Mathias U. schrieb:
> Ich dachte aber in erster
> Linie an das "Sparen" von Ätzmittel, da initial ja weniger CU weggeätzt
> werden müsste.

Bei einem üblichen Aufbau sind 5µ abzuätzen, aber 30µ aufzukupfern. Und 
egal wie man es herstellt, überflüssiges Kupfer landet früher oder 
später im Abfall. Da wird längst nicht alles recycelt (das beim 
LP-Hersteller abgeätzte Kupfer aber schon).

Georg

von Mathias U. (munter)



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Hallo,

ich habe die Tage mal begonnen, die Platine in Betrieb zu nehmen.
Dabei sind mir etliche Sachen aufgefallen, die ich beim nächsten mal 
wohl anders machen würde.

1) Ausgangsspannung geht bis auf >30 V
Beim Ein- und Ausschalten messe ich am Ausgang mit dem Oszilloskop bis 
über 30 V. Ich schalte die Platine mit dem Schalter des Schuko-Steckers 
ein und aus, also vor dem Trafo.
Am Ausgang hängt ein 20Ohm-Widerstand, es fließen also knapp 750 mA.
Die Messungen am Eingang (über C6, 6800µF) sind ähnlich, aber beim 
Einschalten sehe ich keine Spannungserhöhung, allerdings beim 
Ausschalten.

siehe Bilder...

Der Regler kann zwar bis 40 V am Eingang, aber ich hätte schon gerne, 
dass am Ausgang nicht mehr als die eingestellten 15 V anliegen.
Ich denke, ich werde mir mal eine TVS-Diode für den Ausgang besorgen.
Am Eingang auch eine vorsehen?

2) langsames Ausschalten der Ausgangsspannung
Wenn ich als Last nur die ca. 1 mA des R11 dran habe (nötige Grundlast 
des Reglers), und dann die Platine abschalte, dann dauert es 15s bis 
sich die Ausgangsspannung überhaupt erst in Richtung 0 V bewegt. 
Gemessen mit dem Oszi und dem Multimeter. Erst nach 15s beginnt die 
Spannung zu fallen.
Also dachte ich, der C6 müsse schneller entladen werden und fügte R6 mit 
2k2 parallel dazu. Das führte dazu, dass die Ausgangsspannung nun nach 
ca. 4s beginnt zu fallen. Aber sie "beginnt" da erst zu fallen.
Aber warum beginnt sie nicht sofort zu fallen? Klar, die gesamte 
Entladung hängt von R*C ab, aber das Entladen der Kondensatoren sollte 
doch sofort beginnen, oder?
Wenn ich die 20R Last am Ausgang anklemme, dann passiert das Entladen 
gefühlt sofort.
Beim nächsten Mal werde ich wohl den /SHDN-Pin dafür nutzen, wofür er 
gedacht ist...in der Hoffnung, dass die gespeicherte Energie in C6 beim 
Ausschalten nicht durch den Regler und in die Last entladen wird...

3) mit dem Schaltplan gibt es konzeptionell noch eine weitere Sache, die 
mir Kopfschwerzen bereitet, aber ich möchte erstmal die anderen beiden 
Sachen geklärt haben.

4) die Strommessung ist noch nicht in Betrieb. Die Strombegrenzung mit 
Poti funktioniert aber soweit. Gemessen mit zwischengeschaltetem 
Multimeter am Ausgang...

Hat jemand Anmerkungen zu den Überspannungen am Ausgang und dem 
verzögerten Abfall der Ausgangsspannung (ich nehme an, bei geringen 
Ausgangslasten...)
Danke
Mathias

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