Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Qual der Oszillatorwahl


von Klaus (Gast)


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Liebe Forenmitglieder,

ich kenne mich in der Richtung noch nicht aus und suche gerade nach 
Oszillatoren für eine Anwendung bei der eine hohe Stabilität 
erforderlich ist. Dabei ist es nicht so schlimm, wenn die Frequenz nicht 
exakt der angegebenen Frequenz (gewünscht ist ein ganzer Teiler von 
100MHz) ist, aber sie sollte möglichst stabil sein. Hauptsächlich wird 
nur die Stabilität im Bezug zur Temperatur gegeben. Ist das denn 
überhaupt der ausschlaggebende Faktor, oder gibt es zwischen 
verschiedenen Arten von Oszillatoren noch grundsätzliche Unterschiede 
die da wichtiger sind? Ich blicke gerade bei all den verschiedenen 
Angaben nicht mehr durch, was da eigentlich relevant ist.

Ich habe beispielsweise mal zwei rausgesucht, einen TCX und einen OXCO:
https://www.mouser.de/ProductDetail/81-XTCLH20M000CHJA0P
https://www.mouser.de/ProductDetail/815-AOCJYR-20M5627
Der TCX soll eine Stabilität von 280ppb haben, der OXCO 20ppb, jedoch 
bei beiden nur angegeben über den Temperaturbereich. Gibt es außerdem 
noch Vorteile des OXCOs? Gibt es eine bessere Alternative, die ich 
übersehen habe?

von Paul (Gast)


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Klaus schrieb:
> für eine Anwendung bei der eine hohe Stabilität
> erforderlich ist

Was für Anwendung?

von georg (Gast)


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Klaus schrieb:
> jedoch
> bei beiden nur angegeben über den Temperaturbereich

Brauchst du denn einen grösseren Temperaturbereich als angegeben? Einen 
Oszillator, der bei JEDER Temparatur stabil ist gibt es nicht, die sind 
für ihren Temperaturbereich optimiert.

Georg

von jo mei (Gast)


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Wo so oft hat auch dieser TO Wischi-Waschi-Anforderungen
genannt statt harte Fakten bzw Daten anzugeben.

Klaus schrieb:
> aber sie sollte möglichst stabil sein.

von Kunibert (Gast)


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Klaus schrieb:
> eine Anwendung bei der eine hohe Stabilität erforderlich ist

Wer eine Anwendung hat die wirklich eine "hohe" Stabilität fordert, weiß 
was er braucht. Ich schätze du brauchst keine "hohe" Stabilität, sondern 
denkst nur dass du sie bräuchtest.

von jo mei (Gast)


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Klaus schrieb:
> für eine Anwendung bei der eine hohe Stabilität
> erforderlich ist.

Ich sage mal so: das ist das allgemeine trollige Geplänkel
um hier ein bisschen Leben in die uc.net Bude zu bringen.

Denn man könnte ja einfach sagen um was für eine anspruchs-
volle Anwendung es sich handelt.

Entweder "man" weiss es selbst nicht oder die Anwendung ist
so banal dass der Thread sofor tot läuft da die Anforderung
total daneben ist.

von Peter D. (peda)


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Klaus schrieb:
> für eine Anwendung bei der eine hohe Stabilität
> erforderlich ist.

Na wenn Du so konkrete Angaben machst, dann eben:
https://www.google.de/shopping/product/6977760001607678423

von Klaus (Gast)


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Paul schrieb:
> Was für Anwendung?

Kunibert schrieb:
> Ich schätze du brauchst keine "hohe" Stabilität, sondern
> denkst nur dass du sie bräuchtest.

Es geht um die Synchronisation von Diagnostiken an einem gepulsten 
Lasersystem mit relativ geringer Repetitionsrate von 0.1Hz. Dabei wird 
immer der letzte Puls als Ausgangspunkt für den folgenden Puls genommen, 
so dass mit dem Oszillator über einen relativ langen Zeitraum gezählt 
werden muss. Je genauer dabei die Stabilität, desto genauer die Messung.

jo mei schrieb:
> Wo so oft hat auch dieser TO Wischi-Waschi-Anforderungen
> genannt statt harte Fakten bzw Daten anzugeben.

Manchmal macht es eben Sinn erstmal auszuloten was es alles gibt bevor 
man die 'harten Fakten' festlegt.

georg schrieb:
> Brauchst du denn einen grösseren Temperaturbereich als angegeben?

Genau das brauche ich eigentlich nicht. Das Gerät soll sozusagen Tag und 
Nacht in einem klimatisierten Labor laufen und wird (vermute ich) nach 
einiger Zeit sowieso eine relativ stabile Temperatur erreichen. Daher 
frage ich mich auch, ob die Herstellerangaben bzgl. der 
Temperaturstabilität für diesen Zweck überhaupt relevant sind.


Ich glaube einigen Usern gehts hier nur darum einen Grund zu finden um 
mal über andere schimpfen zu können.

von jo mei (Gast)


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Klaus schrieb:
> Es geht um die Synchronisation von Diagnostiken an einem gepulsten
> Lasersystem mit relativ geringer Repetitionsrate von 0.1Hz.

Zur Synchronisation nimmt man ein Frequenznormal das man an
alle beteiligten Geräte im Mess-System leitet. Somit arbeiten
die Geräte synchron mit  Null Hz Fehlerabweichung in der
Frequenz. Dazu braucht es keine "hohe Stabilität".

von Zaun Winker (Gast)


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Klaus schrieb:
> Ich glaube einigen Usern gehts hier nur darum einen Grund zu finden um
> mal über andere schimpfen zu können.

Ich glaube damit meint der Klaus sich selbst.

>Es geht um die Synchronisation von Diagnostiken an einem gepulsten
>Lasersystem mit relativ geringer Repetitionsrate von 0.1Hz.

Das ist schmarn, dass versteht kein Schwein, weil das keine vernünftige 
Spec ist, das sind nur Kackstücke aus einer groben Systembeschreibung.

von Klaus (Gast)


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jo mei schrieb:
> Zur Synchronisation nimmt man ein Frequenznormal das man an
> alle beteiligten Geräte im Mess-System leitet. Somit arbeiten
> die Geräte synchron mit  Null Hz Fehlerabweichung in der
> Frequenz. Dazu braucht es keine "hohe Stabilität".

Das geht in diesem Fall leider nicht.

Zaun Winker schrieb:
> Das ist schmarn, dass versteht kein Schwein, weil das keine vernünftige
> Spec ist, das sind nur Kackstücke aus einer groben Systembeschreibung.

Überlege dir doch mal, dass irgendjemand solche Specs erstellen muss. 
Versuche mal ein bisschen über den Tellerrand zu schauen.


Um es nochmal deutlich zu machen: meine Frage ist ob es bzgl. der 
Frequenzstabilität zwischen TCX und OXCO außer der Stabilität über den 
Temperaturbereich noch andere Unterschiede gibt, und ob es noch 
Alternativen gibt über die man nachdenken könnte.

von Jochen F. (jamesy)


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Eine Alternative ist eine GPSDO, allerdings sollte man auch bei solch 
einem Gerät auf die Kurzzeitstabilität achten. Dann hätte man 10 hoch 
minus 11 als Genauigkeit.

von jo mei (Gast)


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Klaus schrieb:
> Das geht in diesem Fall leider nicht.

Wenn man sich nicht selbst zum Troll degradieren möchte
könnte man ja mal darstellen  begründen  beweisen
dass das nicht mmöglich ist.

von Klaus (Gast)


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Jochen F. schrieb:
> Eine Alternative ist eine GPSDO, allerdings sollte man auch bei solch
> einem Gerät auf die Kurzzeitstabilität achten. Dann hätte man 10 hoch
> minus 11 als Genauigkeit.

Vielen Dank für den bisher einzigen sinnvollen und hilfreichen 
Kommentar. Leider gibt es an der Stelle keinen GPS-Empfang, da es in 
einem abgeschirmten Raum stehen soll, sonst wäre es perfekt.

jo mei schrieb:
> Wenn man sich nicht selbst zum Troll degradieren möchte
> könnte man ja mal darstellen  begründen  beweisen
> dass das nicht mmöglich ist.

Soll ich auch noch ein paar andere Sachen machen die nichts mit meiner 
Frage zu tun haben? Wenn dir so langweilig ist, dann nutze doch die Zeit 
um vor der Ausgangssperre ein bisschen frische Luft zu bekommen.

von Ralph B. (rberres)


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Klaus schrieb:
> Dabei ist es nicht so schlimm, wenn die Frequenz nicht
> exakt der angegebenen Frequenz (gewünscht ist ein ganzer Teiler von
> 100MHz) ist, aber sie sollte möglichst stabil sein.

leider tappe ich im Dunkeln, wie hoch die Stabilitätsanforderungen 
tatsächlich sind.

Klaus schrieb:
> ochen F. schrieb:
>> Eine Alternative ist eine GPSDO, allerdings sollte man auch bei solch
>> einem Gerät auf die Kurzzeitstabilität achten. Dann hätte man 10 hoch
>> minus 11 als Genauigkeit.
>
> Vielen Dank für den bisher einzigen sinnvollen und hilfreichen
> Kommentar. Leider gibt es an der Stelle keinen GPS-Empfang, da es in
> einem abgeschirmten Raum stehen soll, sonst wäre es perfekt.

Dann gäbe es noch die Möglichkeit eines Rubidiumfrequenznormales.

Der liefert nach einer viertel Stunde Einlaufzeit eine Stabilität, 
welche 10exp-11 sicher erreicht.

Ist das stabil genug?

Ralph Berres

von Klaus (Gast)


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Ralph B. schrieb:
> leider tappe ich im Dunkeln, wie hoch die Stabilitätsanforderungen
> tatsächlich sind.

Bevor ich diese Anforderungen festlege, möchte ich erstmal einen 
Überblick was es so alles gibt und wie teuer/schwer zu implementieren 
das wäre.

Vor allem verstehe ich noch nicht ob es außer der Schwankungen über den 
Temperaturbereich noch andere Unterschiede der verschiedenen 
Oszillatortypen gibt, die bei nur kleinen Temperaturschwankungen viel 
stärker ins Gewicht fallen. Also angenommen die Temperatur des 
Oszillators schwankt um 5°, macht es dann überhaupt Sinn einen OCXO 
statt eines TCXOs zu nehmen? Rubidium-Oszillatoren sind mit deutlich 
über 1k€ schon relativ teuer (jedenfalls die, die ich gefunden habe), 
gibt es noch irgendwas dazwischen?

von Jochen F. (jamesy)


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Klaus schrieb:
> Leider gibt es an der Stelle keinen GPS-Empfang, da es in
> einem abgeschirmten Raum stehen soll, sonst wäre es perfekt.

Es gibt die Geräte auch mit einer abgesetzten Antenne. So hat man die 
Genauigkeit einer Atomuhr.

von Wolfgang (Gast)


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Klaus schrieb:
> Bevor ich diese Anforderungen festlege, möchte ich erstmal einen
> Überblick was es so alles gibt und wie teuer/schwer zu implementieren
> das wäre.

Du musst doch irgendeine Vorstellung davon haben, was du brauchst. Oder 
ist dein Budget festgelegt und du muss jetzt für 100€ eine optimale 
Lösung finden?

von Auch Karl, ein anderer (Gast)


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Langzeitstabilität, Phase noise, Temperaturstabilität, Genauigkeit sind 
einige der möglicherweise relevanten Dinge.

Hab Mal ein Praktikum bei einem Hersteller von OCXOs gemacht. Mit 
geeigneten Messmittel kann man an der Frequenz erkennen ob jemand flott 
am Tisch vorbei gegangen ist.

Generell sind die teureren Oszillatoren eher nicht mit den schlechteren 
Komponenten ausgestattet. Wie viele tausend brauchst du davon? Und wie 
teuer ist der Rest des Aufbaus? Für ein Stück lohnt die Recherchezeit 
nur bedingt, bzw. Ist tatsächlich besser in das durchdenken der 
Anforderungen gesteckt.

Abweichungen in der Frequenz lassen sich bei einigen Oszillatoren 
wegtrimmen, so dass du deinen Fokus auf den Rest legen kannst.

von Dunno.. (Gast)


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Es geht also darum, mehrere Zeitmessungen zu haben, die alle  10 
Sekunden durch einen Laserpuls "synchronisiert" werden, und die 
möglichst wenig voneinander abweichen sollen?

Wobei die Größe und Einheit von "möglichst" undefiniert ist?

Warum ist es ein Problem, einen zentralen Takt im System zu verteilen?

Wenn es möglichst genau sein soll, warum ist dann die absolute Frequenz 
der Oszillatoren weniger wichtig als die Stabilität, kannst du sie 
hinreichend genau selektieren?

von Ralph B. (rberres)


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Klaus schrieb:
> macht es dann überhaupt Sinn einen OCXO
> statt eines TCXOs zu nehmen?

Ja denn auch die Langzeitstabilität ist bei OCXOs bgenerell besser als 
bei TCXOs.

Es gibt von SDR Kits einen GPS stabilisierten TCXO aber Antenne schließt 
du ja aus.

Ralph Berres

von Chris K. (Gast)


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Schau mal bei siTime vorbei. Die bauen MEMS Oszillatoren. Die sind zum 
Teil frei einstellbar in der Frequenz und recht genau. Ansonsten halt 
PLL IC verwenden. TI hat da was mit fs Genauigkeit.

von Franz (Gast)


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Klaus schrieb:
> Paul schrieb:
>> Was für Anwendung?
>
> Kunibert schrieb:
>> Ich schätze du brauchst keine "hohe" Stabilität, sondern
>> denkst nur dass du sie bräuchtest.
>
> Es geht um die Synchronisation von Diagnostiken an einem gepulsten
> Lasersystem mit relativ geringer Repetitionsrate von 0.1Hz. Dabei wird
> immer der letzte Puls als Ausgangspunkt für den folgenden Puls genommen,
> so dass mit dem Oszillator über einen relativ langen Zeitraum gezählt
> werden muss. Je genauer dabei die Stabilität, desto genauer die Messung.

Das habe ich jetzt nicht wirklich verstanden.
Korrigiere mich bitte, aber du braucht keine absolute Zeit bzw. 
Zeitsynchronisation (NTP, IRIG, PTP, GPS), sondern nur ein 
Frequenznormal bzw. Takt?

> jo mei schrieb:
>> Wo so oft hat auch dieser TO Wischi-Waschi-Anforderungen
>> genannt statt harte Fakten bzw Daten anzugeben.
>
> Manchmal macht es eben Sinn erstmal auszuloten was es alles gibt bevor
> man die 'harten Fakten' festlegt.

Ein paar Fakten solltest du aber dennoch herausrücken. Was ist der 
größte tolerierbare Fehler/Drift über die längste Perioden-/Messdauer? 
Was ist an Jitter tolierierbar? Wie lange sind deine Kabel und die 
Signallaufzeiten zu den Geräten? Sind die alle gleich lang? Wenn nicht, 
was ist der tolerierbare Phasenversatz zwischen den Geräten?

Um ein bisschen rechnen und ggf. ein Diagramm aufzeichnen wirst du nicht 
herum kommen.

von Weg mit dem Troll (Gast)


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> Es geht um die Synchronisation von Diagnostiken an einem gepulsten
Lasersystem mit relativ geringer Repetitionsrate von 0.1Hz. Dabei wird
immer der letzte Puls als Ausgangspunkt für den folgenden Puls genommen,
so dass mit dem Oszillator über einen relativ langen Zeitraum gezählt
werden muss. Je genauer dabei die Stabilität, desto genauer die Messung.

Dann sollte man die Frequenz des urspruenglichen Lasers nehmen und 
herunterteilen. Die Leute nehmen zB einen 100MHz Laser und teilen den 
auf 1Hz oder so runter fuer den regenerativen Verstaerker.

Das ist viel einfacher.

von ZF (Gast)


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Für den Einstieg der berühmte Artikel vom leider zu früh verstorbenen 
Ulrich Bangert: http://ulrich-bangert.de/AMSAT-Journal.pdf

Der möglichst gleiche Abstand zwischen zwei Pulsen ist also 10 Sekunden. 
Über welche Spanne soll dieser Abstand denn möglichst wenig schwanken? 
Minuten, Stunden, Tage, Wochen, Jahre? Wäre gut, wenn Du sowohl den 
akzeptablen Fehler der 10 Sekunden als auch Gesamtspanne grob angeben 
könntest. Wie schon geschrieben: Die Antenne kann auch mit Kabel nach 
außen, aber die 10 Sekunden muss bei höheren Anforderungen der OCXO 
selbst liefern, die Zeitkonstante der Disziplinierung wird bei guten 
OCXO und gutem GNSS-RX um 15 Minuten liegen.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Klaus.


Klaus schrieb:

> Ich habe beispielsweise mal zwei rausgesucht, einen TCX und einen OXCO:
> https://www.mouser.de/ProductDetail/81-XTCLH20M000CHJA0P
> https://www.mouser.de/ProductDetail/815-AOCJYR-20M5627
> Der TCX soll eine Stabilität von 280ppb haben, der OXCO 20ppb, jedoch
> bei beiden nur angegeben über den Temperaturbereich.

Es sind beides Quarzoszillatoren.

Der TCX ist ein Temperatur kompensierter Quarzoszillator, und der OXCO 
ist ein Temperatur stabilisierter Quarzoszillator.

Erstere Kompensation wird mit einem in einer bestimmten Art 
geschliffenen Kristall und einer temperaturabhängigen Zusatzbeschaltung 
gemacht, bei der zweiteren Stabilisierung sitzt der Quarz in einem 
temperaturgeregelten Ofen, und ist so geschnitten, das er für die 
Ofentemperatur stabil ist.

Zweiteres ist im allgemeinen genauer und hat den breiteren 
Temperaturbereich.

> Gibt es außerdem
> noch Vorteile des OXCOs?

Du übersiehst die Nachteile/Grenzen des Ofens.
Der Quarz muss immer auf eine Temperatur gleich oder größer der 
maximalen Umgebungstemperatur geheizt werden. Das sind in Deinem 
Beispiel gleich oder mehr als 85°C.
Daraus folgt:
1) Wenn Du das Teil einschaltest, braucht der Ofen eine Zeit, um sich zu 
anzuwärmen und auf Soll Temperatur zu kommen.
2) Das Teil hat wegen des Ofens eine nicht unerhebliche 
Leistungsaufnahme. 1W in der Aufheizphase, und 0,4W sonst.....das ist 
relativ viel.
3) Du betreibst den Oszillator bei mindestens 85°C. Pro 10 Grad 
verdoppelt
sich aber die Alterungsgeschwindigkeit elektronischer Bauteile, bzw. die 
MTBF halbiert sich.

1) und 2) sind vermutlich für Deine Anwendung in einem gemütlichen Labor 
nicht problematisch. Du musst vermutlich sowieso die Anlage 
"hochfahren". Wenn Du zuerst den Quarzofen einschaltest, sollte der sich 
stabilisiert haben, wenn Du messen willst. Laut Datenblatt braucht er 
weniger als drei Minuten.
0,4-1W zusätzliche Last wird eure Netzversorgung schon stemmen.
Anderes Problem, Du verbaust die Beule irgendwo, wo die Eigenerwärmung 
des Ofens nach aussen stört. Vermutlich kannst Du Dir an dem Teil eine 
Brandblase holen. ;O)
Widerstände und noch mehr Halbleiter reagieren auf erhöte Temperaturen 
mit Rauschen. Aber Du kannst ja den Oszillator irgendwo in eine Ecke 
stellen wo das nicht stört, weil nichts in der Nähe ist, was mit warm 
wird.
Lediglich das Rauschen auf dem Oszillator selber könnte für Dich zum 
Problem werden.
3) Wird aber auch kein Problem sein. Wenn der Oszillator irgendwann 
kaputt ist, baust Du (oder Dein Nachfolger) einen neuen. Er wird zig 
Jahre halten, wenn Du nicht sonst was falsch machst.
Dass er in der Zeit auch langsam wegdriftet, sollte nach Deiner 
Beschreibung auch kein Problem sein, weil Du das wegkalibrieren kannst.
Über die 0,1Hz Deiner Messfrequenz sollte die Drift kein Problem sein.

Was ein Problem werden könnte, wäre die Kurzzeitstabilität. D.h. 
jedesmal wenn der Ofen anheizt und wieder abkühlt hast Du einen winzigen 
Frequenzversatz. Der Ofen wird mit ziemlicher Sicherheit nicht in einer 
Zweipunktregelung gefahren sondern stetig. Trotzdem ist das ganze 
stabiler, je weniger daran herumzuregeln ist. Darum ist es sinnvoll, den 
Ofen nochmal in einen Kasten zu setzten, der entweder schon selber die 
Umgebungstemperatur für den Ofen regelt, oder aber die Umgebung 
wärmeträge vom Ofen abkoppelt. Ersteres ist relativ viel Aufwand für 
vermutlich kleinen Effekt. Dein Ofen ist mit besser als 2ppb/°C 
angegeben.

Der TCX hat andere Probleme. z.B. dass die Temperaturkompensation zwar 
für ein Plateau gilt, aber wenn er auf dem Plateau von einem Punkt zum 
anderen Läuft, kommen die Einzelteile dort wegen unterschiedlicher 
Wärmekapazität zu unterschiedlichen Zeiten an, und während dessen kann 
die Frequenz relativ erratisch driften, bis sich alles auf die neue 
Temperatur eingepegelt hat. Dafür Rauscht er (hoffentlich) weniger.

Ich persönlich würde es vermutlich zuerst mit dem OXCO versuchen.
Aber der Preis von dem Teil ist happig.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
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