Hallo, hat jemand einen Tipp wie man abgeschliffene Ic`s erkennen bzw. zuordnen kann? LG Lars
Lars Weidenbach schrieb: > hat jemand einen Tipp wie man abgeschliffene Ic`s erkennen bzw. zuordnen > kann? Analyse der Beschaltung.
Möglichkeit 1) Plastik runterätzen und nach Hersteller auf dem Die suchen. schauen was der anhand der Beschaltung im Sortiment hat. Möglichkeit 2) Bei Chipworks ein reverse engineering in Auftrag geben, da bekommst die Schaltpläne zu einem IC. Kostet ein paar Millionen aufwärts.
Thomas schrieb: > 1) Plastik runterätzen und nach Hersteller auf dem Die > suchen. Mä zu kompliziert, einfach an Richard schicken der kann das Beitrag "Referenzspannungsquellen - Die-Analyse (LM399, REF01)"
Sven D. schrieb: > Mä zu kompliziert, einfach an Richard schicken der kann das > Beitrag "Referenzspannungsquellen - Die-Analyse (LM399, REF01)" Plastik runterätzen ist natürlich leicht wenn kein Plastik drauf ist wie in dem link den du hier postest ;)
Als erstes würde ich ein Stoßgebet an den guten, alten Siphos senden. Als nächstes würde ich mir überlegen, ob, wenn man weiß was passieren soll, man es nicht besser oder genauso gut selber machen kann. Das ist oft schneller und sicherer. Kommt letzteres nicht infrage, so ist als erstes eine intensive Schaltungsanalyse fällig. Schon aus der Beschaltung einiger Bauteile kann man auf deren Funktion schließen. Interessant dabei ist, dass man oft ein "passendes" Bauteil findet, welches der originale Hersteller gar nicht verwendet hat. Außer bei richtigen Exoten gilt hier nämlich: Viele Wege führen nach... Viele Entwickler haben auch ihre Lieblingsbauteile, Bauteile mit denen sie gute Erfahrungen gemacht haben, aber auch Bauteile die ihnen das Kostenlimit vorgeschrieben hat. Also oft kein Grund, den man festnageln kann, der für die Verwendung des konkreten Bauteils ausschlaggebend war. Bei "unbekannten" Bauteilen orientieren sie sich oft an den Vorschlägen der Hersteller im zugehörigen Manual. So nach dem Motto: Warum das Rad neu erfinden. Also vergiss das Stoßgebet nicht.
Thomas schrieb: > Plastik runterätzen ist natürlich leicht wenn kein Plastik drauf ist wie > in dem link den du hier postest ;) Guckst du eben hier https://www.richis-lab.de/555.htm .
Manchmal hat man Glück und das Abschleifen war nicht perfekt. Je nach Beschriftungsverfahren werden auch tiefere Schichten des Verpackungsmaterials mit beeinflusst. Also unter eine gute Lupe (oder besser ein Tageslichtmikroskop) dann eine helle gebündelte Lichtquelle aus verschiedenen Winkeln schräg einfallen lassen. Manchmal sieht man dann schon leichte Schattierungen. Wenn nicht hilft es manchmal die Oberfläche etwas anzufeuchten. Erster Versuch mit Wasser. Dieses benetzt durch die Oberflächenspannung die Oberfläche nicht ganz gleichmäßig und lässt Unebenheiten erkennen. Falls das nicht klappt, dem Wasser etwas Geschirrspülmittel zusetzen. Dann füllt das Wasser die Unebenheiten und die Schichtdicke wird ungleichmäßig, was man bei schrägem Lichteinfall über Interferenzen erkennen kann. Dazu muss aber die Dicke der Flüssigkeit auf dem IC möglichst gering sein. Falls das nicht geklappt hat, sind die Chancen, es selbst heraus zu bekommen sehr schlecht. Ein letzter Versuch kann dann noch mit Isopropanolalkohol gemacht werden (vorher die Oberfläche gut trocknen lassen). Alle anderen Tricks wie Flüssigkeiten auf der Oberfläche verdampfen lassen durch gleichmäßiges Erwärmen des ICs und hoffen, dass durch Restrauhigkeiten der Oberfläche dieses ungleichmäßig erfolgt, sind nur was für Labore, da dabei schon ein kleiner Luftzug vermieden werden muss. Wenn das alles nicht mehr klappt, ätzen die Profis das Gehäuse ab und sehen sich das Chip direkt an, wie es Sven oben beschrieben hat. Aber das kann man als Laie nicht.
Günni schrieb: > ätzen die Profis das Gehäuse ab Mit was z.B.? Heißt, welche mehr oder minder starke Säure oder Lösungsmittel?
Apropos abgeschliffen. Mir sind bisher 3 Platinen mit Namenlosen ICs untergekommen. Davon war nur bei einer die Bezeichnung abgeschliffen worden. Bei den anderen wurde schwarzer, matter Lack verwendet. Sah aber genauso aus. Das Abschleifen klingt nur einfach. In der Praxis sieht es nämlich so aus, dass der umhüllende Kunststoff wegen seiner besonderen Eigenschaften und Kosten sehr dünn ist. Davon was abschleifen ist also nicht ganz ungefährlich, weil das Material schnell Luft- oder Lichtdurchlässig wird. Also schau nochmal seeehr genau hin, ob nicht doch lackiert wurde.
Oliver S. schrieb: > Kolophonium-Kombüse: > Beitrag "ICs abgeschliffen?" > > Habe ich schon 2011 drauf hingewiesen :-) Die Seite gibt es nur nicht mehr
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.