Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik GPS, Sonar, Thermometer, per QR-Scanner loggen?


von Flo K. (gasfisher)


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Hallo an alle,
da ich ziemlich begeistert bin von diesem Forum und dem Elan den viele 
hier rein bringen, dachte ich, ich frage mal ob jemand Lust hat mir mit 
einem kleinen Projekt zu helfen.

Zum Background: ich arbeite als Geograph an einer Uni in Schweden, wo 
wir Forschung zur Emission von Treibhausgasen aus Seen machen. Wir sind 
dafür sehr viel auf Seen unterwegs bringen Messgeräte aus und ziehen 
Gasproben aus schwimmenden Kammern, die wir auf der Seeoberfläche 
platzieren. Anbei ein paar Fotos.

Ein Großteil der Arbeit besteht darin zu den Messkammern zu paddeln und 
dort Gasproben zu ziehen und mit Spritzen in Ampullen zu füllen die 
später im Labor untersucht werden.

Zu jeder Probenentnahme (ca. 500 pro Woche) notieren wir GPS-Waypoint, 
Zeit, Wassertiefe und Temperatur in einem Tablet.

Ich hab mir mal überlegt, dass es unsere Arbeit erheblich erleichtern 
würde das Aufnehmen dieser Daten zu vereinfachen und da wir hier so 
einen Handscanner für QR codes rumstehen haben, dachte ich, es wäre 
super cool den dafür zu nutzen.

Man würde einfach einen Sticker auf der jeweiligen Kammer scannen und 
automatisch werden Kammercode + GPS und Datum in ein KML-File 
geschrieben und Wassertiefe, Temperatur sowie Zeit und Kammercode landen 
in einem Excell-File. Das Wäre mein Traum! :))

Daher wollte ich fragen, ob jemand von euch weiß, ob das mit den Mitteln 
die mir zur verfügung stehen möglich ist?! Mein Vorgesetzter könnte 
sowas wohl programmieren, aber er ist hoffnungslos überarbeitet.... Ich 
selbst habe vor 15Jahren in der Schule bißchen Assembler und C++ 
programmierung gelernt. Aber wirklich viel errinnerk tue ich nicht :(
Also wäre ich wohl auf eure unterstützung angewiesen...

Aber gut jetzt erstmal theoretisch: wäre es mit folgen Utensilien 
überhaupt möglich?
Zur Verfügung stehen:

- Lowrance GPS und Sonar Logger mit SD Card-Slot
- Thermometer existiert noch kein geeignetes, aber ich habe an etwas 
simples wie ein Braten/Ofen-Thermometer gedacht
- Microcontroller PIC24FJ128GA010
https://www.microchip.com/wwwproducts/en/PIC24FJ128GA010
- Rasberry Pi oder Arduino
- QR-Scanner mit USB Anschluss


Was meint ihr? ist das möglich? meint ihr das wäre für jemanden wie 
mich, machbar. Ich kann löten etc. aber nicht wirklich programmieren....

Danke! Liebe Grüße Gasfischer

von TR.0LL (Gast)


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Flo K. schrieb:
> ist das möglich?
Ja sehr sicher.
> meint ihr das wäre für jemanden wie
> mich, machbar. Ich kann löten etc. aber nicht wirklich programmieren....
Man kann programmieren lernen, so schwer ist das auch wieder nicht (ich 
würde mit C++ beginnen).

von Peter E. (Firma: S&P) (eosangel)


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Sehr Interessante Sache.

Hier einmal ein Ansatz wie die Profis die Daten in Echtzeit einsammeln.
Wäre doch auch eine Überlegung Wert.
Das Gas müsst Ihr natürlich noch selber abzapfen.

https://www.phoenixcontact.com/online/portal/de?1dmy&urile=wcm:path:/dede/web/main/products/subcategory_pages/Wireless_IO_P-08-11-03/a551dde8-eef5-4227-9401-1e1f9718e2b8

BTW. Nehmt für euer Kabelbinder die Schwarzen (UV-fest) sonst lösen sich 
die Teile mit der Zeit auf und das Zeug liegt im Wasser.

von pegel (Gast)


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Also kann man sagen, dass an jeder Messstation feste und veränderliche 
Daten vorhanden sind?

Ich würde die mit einem µC sammeln und mit IRDA an den "Sammelcomputer" 
übertragen. Dadurch kann das schon mal Wasserdicht bleiben.

Richtig programmiert kann der dann sogar die Formulare ausfüllen für 
Excel oder Datenbanken.

von Flo K. (gasfisher)


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pegel schrieb:
> Also kann man sagen, dass an jeder Messstation feste und veränderliche
> Daten vorhanden sind?

mh... eigentlich sind alle veränderlich. Abgesehen vom Namen der Kammer.
Die Kammer treibt je nach Windrichtung etwas ab. Und wenn es doof läuft 
zieht sie den Anker mit.... Sind auch teilweise größere Geräte wie 
Anemometer oder Ketten aus hochsensiblen Unterwasserloggern für 
Temperatur und Sauerstoff.

Hier hat nicht zufällig jemand große Lust sich praktisch an der 
Klimawandelforschung zu beteiligen und mir mit dem Projekt zu helfen? 
Das wäre mega! :)

von pegel (Gast)


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Gut, ich hätte die Frage besser formulieren sollen:

Können - theoretisch - alle Daten in der Station von einem µC gesammelt 
werden?

von Flo K. (gasfisher)


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pegel schrieb:
> Können - theoretisch - alle Daten in der Station von einem µC gesammelt
> werden?

Jetzt bin ich mir wiederum nicht ganz sicher ob ich deine Frage richtig 
verstehe.
Mir fällt nichts ein was dagegen sprechen sollte!

An jeder Station, Kammern oder Bojen von Messgeräten müsste ein Set 
folgender Daten erstellt werden:

Kammer ID
Zeit
GPS Koordinaten
Tiefe
Temperatur

idealerweise sollten GPS Daten in einem KML File landen und die anderen 
in einem Excel sheet.

von Purzel H. (hacky)


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> Hier hat nicht zufällig jemand große Lust sich praktisch an der
Klimawandelforschung zu beteiligen und mir mit dem Projekt zu helfen?
Das wäre mega! :)


Ja. sicher ... Budget ? Die Viren sind natuerlich inklusive.
Coole Sache. Automatisierbar.

von pegel (Gast)


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Programmtechnisch ist das ein Interessant Aufgabe.

Wie stellst Du dir die praktische Beteiligung genau vor?

Geht das vom heimischen Sessel aus?
Eher nicht, oder?

von pegel (Gast)


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... eine interessante Aufgabe.

Meinte ich ...

von Christian H. (netzwanze) Benutzerseite


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Flo K. schrieb:
> Hier hat nicht zufällig jemand große Lust sich praktisch an der
> Klimawandelforschung zu beteiligen und mir mit dem Projekt zu helfen?
> Das wäre mega! :)

An der Lust hapert es bei vielen Dingen nicht. Der begrenzende Faktor 
ist vor allem die Zeit, alle lustigen Projekte zwischen Geldverdienen, 
Essen und Schlafen unter zu bringen.

Ich würde das ganze mit dem genannten Tablet machen. An dieses wird 
Lorance, ein Flüssigkeitstermometer und der Barcodescanner (das könnte 
aber auch die wahrscheinlich eingebaute Kamera übernehmen) angebunden. 
Entsprechende Schnittstellen müssen natürlich vorhanden sein. Auf das 
Tablet kommt die Sammelsoftware drauf. Sobald ein Barcode gescannt 
wurde, werden auch die anderen Daten ermittelt und in eine Datei 
eingetragen. Eventuell gibt die App dann noch eine ID aus, die auf die 
genommenen Problem geschrieben wird.

Das Projekt besteht also aus zwei Teilen:
1. Lorance, Termometer und Scanner an das Tablet anbinden, so dass sie 
von einer App ausgelesen werden können
2. App schreiben

von Flo K. (gasfisher)


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Ne. Kohle hab ich leider keine. Außer meine eigene. Und der Chef wird 
sagen, macht dass doch manuell, hat bisher immer geklappt und ist am 
sichersten...

pegel schrieb:
> Wie stellst Du dir die praktische Beteiligung genau vor?
> Geht das vom heimischen Sessel aus?

Also wenn du einen Plan hast, könnte ich den hier eventuell umsetzen.
Zusammenlöten der Bauteile krieg ich hin. Und ein Programm auf den uC 
übertragen auch. Nur schreiben könnte ich es nicht.

Und ich hab um ehrlich zu sein keine Idee wie man die Sonar-Einheit mit 
dem uC connecten könnte.

Hättest du Lust darauf?
Wir können auch mal telefonieren...

von Joachim S. (oyo)


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Gibt es auf den Seen Mobilfunk-Empfang?
Dann wäre möglicherweise eine vglw. einfach umzusetzende Möglichkeit, 
das ganz ohne zusätzliche Elektronik mit einer webbasierten Datenbank + 
zugehöriger Web-App zu machen.

Das würde dann ungefähr so ablaufen: An jeder Boje wird ein 
individueller QR-Code befestigt, in dem eine URL a la
https://treibhausgas-messung.se/?boje=12345
kodiert ist. Wenn man die Daten dieser Boje aufnehmen will, fährt man zu 
ihr hin, scannt mit einem beliebigen Smartphone oder Tablet den QR-Code 
(mit einer beliebigen QR-Code-Scanner-App, bei neueren Smartphones muss 
man m.W.n. nicht einmal eine App installieren). Am besten vielleicht 
gleich noch unter jedem QR-Code ein NFC-Tag verbauen, in dem die gleiche 
URL kodiert ist - dann genügt es bei NFC-fähigen Smartphones, einfach 
das Smartphone kurz an das NFC-Tag zu halten.
Sobald der QR-Code/das NFC-Tag gescannt wurde, öffnet sich automatisch 
der Internetbrowser des Smartphones, die entsprechende URL wird geöffnet 
- und falls die Person dazu berechtigt ist, wird automatisch sofort ein 
kleines Eingabe-Formular angezeigt. Die Kammer-ID, aktuelles 
Datum/Uhrzeit sowie GPS-Koordinaten (vom GPS-Empfänger des Smartphones) 
werden automatisch eingetragen, man muss nur noch in zwei Eingabefeldern 
Tiefe und Temperatur manuell eingeben.

Die Daten landen als ein zusammengehöriger Datensatz in einer Datenbank, 
nicht in verschiedenen Dateien. Wenn man die Daten 
auswerten/weiterverarbeiten will, lädt man sich die Daten stattdessen im 
gewünschten Format (.kml oder .csv) herunter.
Neben dem Vorteil, dass das dann ein reines und vglw. einfach 
umzusetzendes Software-Projekt wäre, hätte es auch den Vorteil, dass es 
problemlos möglich wäre, dass mehrere Leute parallel Daten erfassen 
könnten, ohne dass man mehrere Dateien zusammenführen muss etc.

von Christian H. (netzwanze) Benutzerseite


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Flo K. schrieb:
> Und ich hab um ehrlich zu sein keine Idee wie man die Sonar-Einheit mit
> dem uC connecten könnte.

Was für ein Gerät ist das genau?
Es ist ja scheinbar ein "Network" und ein "PWR/Data" dran.
Wo wird die die GPS-Antenne angeschlossen? Für Sonar sieht man ja den 
Anschluss; für GPS nicht.

von Flo K. (gasfisher)


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Christian H. schrieb:

>
> Das Projekt besteht also aus zwei Teilen:
> 1. Lorance, Termometer und Scanner an das Tablet anbinden, so dass sie
> von einer App ausgelesen werden können
> 2. App schreiben

schön zusammengefasst! Danke! :)

> Entsprechende Schnittstellen müssen natürlich vorhanden sein.
mh... das ist so ein wasserdichtes Teil, hat unten nur ein USB-C 
Anschluss.

> Auf das Tablet kommt die Sammelsoftware drauf.
wir benutzen schon so eine Art sammelsoftware, auf der wir momentan 
durch anklicken der Felder zum Beispiel Sampling Time speichern. Oder 
eben auch die Werte wie Tiefe, Temp usw. Wir nennen das TagTag-Protocol. 
Das Ding erstellt im Grunde ein Excel-File.
Eventuell könnte man dieses TagTag ja umschreiben?

von pegel (Gast)


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Flo K. schrieb:
> Und ich hab um ehrlich zu sein keine Idee wie man die Sonar-Einheit mit
> dem uC connecten könnte.

Das sind so die Probleme, wo der Sessel wackelt.
In der Art wird es viele weitere geben.

Lust dazu hätte ich im Prinzip schon, dazu müsste allerdings alles im 
Tagesfahrbereich liegen.

So alles ins Blaue traue ich mir das nicht zu. Tut mir leid.

von Flo K. (gasfisher)


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Christian H. schrieb:
> Was für ein Gerät ist das genau?
> Es ist ja scheinbar ein "Network" und ein "PWR/Data" dran.
> Wo wird die die GPS-Antenne angeschlossen? Für Sonar sieht man ja den
> Anschluss; für GPS nicht.

Bei Network kommt der 5 polige GPS-Stecker rein wenn ich das richtig 
sehe. (wir benutzen momentan so Handgeräte).

Das Gerät ist ein Lowrance 332C
https://www.lowrance.com/help-and-support/?guideTitle=LMS-332C-Unit-and-Accessories-Information&guideId=002-669

Im Grunde bräuchte man ja nur den Wert des Sonars, das Tablet hat ja 
auch ein GPS integriert.

von Christian H. (netzwanze) Benutzerseite


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Christian H. schrieb:
> Es ist ja scheinbar ein "Network"

Ok, NMEA Network. Das scheint ein CAN-Bus zu sein.

von Flo K. (gasfisher)


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pegel schrieb:
> Lust dazu hätte ich im Prinzip schon, dazu müsste allerdings alles im
> Tagesfahrbereich liegen.
>
> So alles ins Blaue traue ich mir das nicht zu. Tut mir leid.

mh OK. Schade, kann ich aber gut verstehen.
Urlaub in Schweden vllt? ist ein recht beliebtes Land zur Zeit ;)
Es soll Schweizer geben die extra nach Stockholm fliegen um zum Frisör 
gehen zu können,.. :)

von Christian H. (netzwanze) Benutzerseite


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An der Buchse PWR/Data liegen mehrere RS232 Schnittstellen.
Eventuell steht in der Doku zum Sonar drin, was da genau rauskommt.

von Rahul D. (rahul)


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Flo K. schrieb:
> Bei Network kommt der 5 polige GPS-Stecker rein wenn ich das richtig
> sehe.
Jepp.

> (wir benutzen momentan so Handgeräte).

Danach wollte ich fragen.
Handbuch:
https://www.manualslib.com/manual/96574/Lowrance-Lms-332c.html?page=45#manual

Scheinbar ist da sogar schon ein Temperatur-Sensor im Sonar-Transducer.
Die Sonar-Daten werden aber wohl leider nicht über die 
Datenschnittstellen ausgegeben.

Wenn dein Tablett auch GPS hat, kann man sich den Verdrahtungsaufwand 
sparen - dann könnte man dort eine Applikation implementieren, die auf 
Tastendruck (oder eben per QR-Code-Reader) die Position speichert, und 
der Bediener die restlichen Daten eingeben darf.

von Crazy Harry (crazy_h)


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Wenn man das auch noch länger benötigt, würde ich mir ein autarkes Gerät 
bauen: GPS-Empfänger, SD-Karte, 10er Block, Temperaturfühler. Einzig an 
die Echolotdaten zu kommen weiß ich momentan nicht wie (deshalb 10er 
Tastatur).
GPS, Uhrzeit und Temperatur wird geloggd, wenn die Eingabe der Tiefe + 
Enter erfolgt, fertig.
Falls man an die Tiefe kommt reicht ein einziger Knopf.
Anhand der GPS-Daten weiß man eigentlich auch, welche 
Probenentnahmestelle das ist oder?

OT: Wo in S treibst du dich rum?

von Flo K. (gasfisher)


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Rahul D. schrieb:
> Wenn dein Tablett auch GPS hat, kann man sich den Verdrahtungsaufwand
> sparen - dann könnte man dort eine Applikation implementieren, die auf
> Tastendruck (oder eben per QR-Code-Reader) die Position speichert

ja genau! momentan machen wir das immer so, dass wir erstmal eine GPS 
Waypoints App starten, die dann erstmal ewig braucht bis sie ein 
ordentliches Signal hat, dann nehmen wir die Position. Und dann öffnen 
wir das Tagtag in dem wir eine Uhrzeitschaltfläche anklicken um die 
aktuelle Zeit zu speichern. Dann tragen wir die restlichen Werte ein.
Geht schon. man überlebts, aber so eine scanning Variante wäre halt 
schon sehr nice.

Crazy H. schrieb:
> OT: Wo in S treibst du dich rum?

die Uni ist in Linköping. Die Seen sind überall verteilt. Momentan sidn 
wir viel in Smaland und Bergslagen

von Rahul D. (rahul)


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Flo K. schrieb:
> ja genau! momentan machen wir das immer so, dass wir erstmal eine GPS
> Waypoints App starten, die dann erstmal ewig braucht bis sie ein
> ordentliches Signal hat, dann nehmen wir die Position. Und dann öffnen
> wir das Tagtag in dem wir eine Uhrzeitschaltfläche anklicken um die
> aktuelle Zeit zu speichern. Dann tragen wir die restlichen Werte ein.
> Geht schon. man überlebts, aber so eine scanning Variante wäre halt
> schon sehr nice.

Welches Betriebssystem verwendet ihr?
Windows?
Android ist (noch) nicht mein Ding.

Ihr bräuchtet vermutlich ein Lowrance Elite TI² (um beim gleichen 
Hersteller zu bleiben) für mehr Komfort:
https://www.lowrance.com/de-de/lowrance/type/fishfinder-kartenplotter/elite-9-ti2-row-noxd

von Flo K. (gasfisher)


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auf dem Tablet läuft Android

von Rahul D. (rahul)


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Flo K. schrieb:
> die dann erstmal ewig braucht bis sie ein ordentliches Signal hat

Das ist doch leider immer so, wenn man den GPS-Empfänger 
zwischenzeitlich ausschaltet (und den Empfänger dann von seiner letzten 
Position weg bewegt) - zumindest meine Erfahrung.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Ich hätte evtl. noch eine Idee: Man stattet die Messstationen mit einem 
E-Ink-Display aus, dass sich wasserdicht hinter einer Scheibe befindet, 
sagen wir mal so 4cm x 4cm. Dort wird ein QR-Code dargestellt, der die 
aktuellen Messwerte enthält. Dieser wird von einem QR-Reader (Handgerät 
per USB oder Kamera in Mobilgerät) gelesen.

E-Inks brauchen nur Energie, wenn sich der Inhalt ändert. Man könnte 
eine Aktualisierung erst dann auslösen, wenn man die Infos benötigt, 
z.B. durch einen Reed-Kontakt und einen Magneten von außen ...

Vorteil dieser Lösung wäre, dass man auf der Empfängerseite keinerlei 
Spezialtechnik (Empfänger, Interfaces) benötigt.

von Flo K. (gasfisher)


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coole Idee! coole Technik!
allerdings handelt es sich bei den allermeisten Kammern wirklich nur um 
Kammern. Nur bei den AFCs (Automatic Flux Chambers) sind Sensoren 
enthalten. Und da erübrigt sich das Problem, da die Messwerte sowieso 
schon per Funk übermittelt.

Bei den normalen Kammern müssen die Messungen extern durchgeführt 
werden. Da ist zum beispiel sehr wichtig, dass die Kammern sehr leicht 
sind und möglichst wenig in das Wasser eintauchen oder Turbulenzen 
erzeugen. Da dadurch das Equilibrium schon wieder beeinträchtigt wird. 
:(

von 6a66 (Gast)


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Das Gerät sollte über NMEA0183 sowohl Tiefe, Temperatur als auch den 
vollstandigem GPS Datensatz ausgeben ( UTC, LAT, LON). Damit solltest Du 
alle Daten beisammen haben. Entweder Du loggst das auf dem Tablet oder 
einem kleinen seriellen Logger mit.

rgds

von 6a66 (Gast)


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6a66 schrieb:
> Das Gerät

Ich meinte das Lowrance 332.

von 6a66 (Gast)


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Crazy H. schrieb:
> Wenn man das auch noch länger benötigt, würde ich mir ein autarkes Gerät
> bauen: GPS-Empfänger, SD-Karte, 10er Block, Temperaturfühler. Einzig an
> die Echolotdaten zu kommen weiß ich momentan nicht wie (deshalb 10er
> Tastatur).

Das ist doch schon alles drinnen. Kommt über Die serielle Schnittstelle 
raus. Das ist dass der Datensatz DBT ( Depth Below Transducer) RMC 
(Recommended Minimum navigatin sata set C) und für die Temperatur am 
Transducer ist das ??? ( habe ich grad nicht parat).
 Damit kannst Du die Wegstrecke und die dazugehorigen Daten sauber 
mitloggen.

Kannst mich auch unter dem nickname kontaktieren, bin grad nicht 
eingeloggt.

rgds

von Flo K. (gasfisher)


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mhm... ok. aber wie komme ich an die Daten ran.
und eigentlich brauche ich die ja nicht die ganze Zeit, sondern nur wenn 
ich an einem Messpunkt (Kammer) bin.
Dann wäre es natürlich wichtig, dass die Daten mit der Messkammer-ID 
verknüpft werden können. Sei es über Tastatureingabe oder scan einer ID.

von Rahul D. (rahul)


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Flo K. schrieb:
> aber wie komme ich an die Daten ran.

Die Schnitstelle ist im Handbuch beschrieben.
Die NMEA-Datensätze kann man im Internet nachlesen.
Ob alle von 6a66 genannten Datensätze auch vom Gerät geliefert werden, 
konnte ich nicht herausfinden.

Du bräuchtest zum Ausprobieren halt einen USB-C-RS232-Wandler mit einem 
passenden Kabel für das Lowrance. (Power-Connector Pin 5 und Pin 6 - 
siehe Bild der Netwanze).
Da sollten die Daten einfach so "raussprudeln".

: Bearbeitet durch User
von 6a66 (Gast)


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Rahul D. schrieb:
> Die Schnitstelle ist im Handbuch beschrieben.
> Die NMEA-Datensätze kann man im Internet nachlesen.
> Ob alle von 6a66 genannten Datensätze auch vom Gerät geliefert werden,
> konnte ich nicht herausfinden.

Das das Gerät als Navigationsgerät dient ist mindestens einer der 
Datensätze RMA, RMB oder RMC mit drinnen, der DBT (oder ähnlich) 
aufgrund des Transducers ziemlich sicher auch und da die meisten 
Transducer eine Temperatur mitloggen wird die auch ausgegeben. Die 
Datensätze des Lowrance 332 sind:

NMEA 0183 Ausgang
Standard Datensätze: GLL, RMB, RMC, APB, GSA, GGA, GSV, DBT, DPT, MTW, 
VLW, VHW

Dich interessieren GLL, RMB, RMC (zumindest einer enthält LAT, LON und 
UTC in einem).
Dann interessiert dich DBT (Tiefe unter Transducer)
Und MTW (Mean Temerature of Water).

Die Baudrate der seriellen Schnittstelle kannt Du im Gerät einstellen, 
4800 sollte reichen.

Rahul D. schrieb:
> Da sollten die Daten einfach so "raussprudeln".

Genau SO.

rgds

von 6a66 (Gast)


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Rahul D. schrieb:
> (Power-Connector Pin 5 und Pin 6 -
> siehe Bild der Netwanze).

Brauchst nur das für die Stromversorgung MIT den NMEA0183 pins. 
Schaumalobdie nicht ohnehin schon vorhanden sind.

rgds

von Joachim S. (oyo)


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Flo K. schrieb:
> mhm... ok. aber wie komme ich an die Daten ran.
> und eigentlich brauche ich die ja nicht die ganze Zeit, sondern nur wenn
> ich an einem Messpunkt (Kammer) bin.
> Dann wäre es natürlich wichtig, dass die Daten mit der Messkammer-ID
> verknüpft werden können. Sei es über Tastatureingabe oder scan einer ID.

Wenn tatsächlich alle benötigten Infos incl. Temperatur und Tiefe eh 
über die NMEA-Schnittstelle ausgegeben werden, dann wäre das Ganze 
wirklich leicht und komfortabel zu lösen:
1. Den QR-Code-Scanner einfach an einen USB-Port des Raspberry Pi 
anschliessen
2. Das Lowrance-Gerät über einen entsprechenden Wandler ebenfalls an den 
Raspberry Pi anschliessen
3. Kleines Programm schreiben, das, wann immer der QR-Code einer Boje 
gescannt wird, automatisch einen Datensatz mit allen nötigen Daten 
(Kammer-ID vom QR-Code-Scanner, sowie die zuletzt über die 
NMEA-Schnittstelle erhaltenen Werte aller anderen Sensoren 
(GPS-Koordinate, Datum/Uhrzeit, Tiefe, Temperatur)) in eine Datei oder 
Datenbank schreibt.

Das Tablet ist dann eigentlich gar nicht mehr nötig - die komplette 
Datenerfassung beschränkt sich dann im Grunde darauf, an jeder Boje kurz 
deren QR-Code zu scannen.

von 6a66 (Gast)


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Flo K. schrieb:
> mhm... ok. aber wie komme ich an die Daten ran.
> und eigentlich brauche ich die ja nicht die ganze Zeit, sondern nur wenn
> ich an einem Messpunkt (Kammer) bin.
> Dann wäre es natürlich wichtig, dass die Daten mit der Messkammer-ID
> verknüpft werden können. Sei es über Tastatureingabe oder scan einer ID.

Na das ist doch eine Aufgabe für einen Parser.
Die geografischen Daten der Kammern werden ja nicht mehr als 1" wandern. 
Dann kannst Du anhand der geografischen Position die Kammernummer 
identifizieren UND hast auch gleich die Position und Uhrzeit. Alternativ 
loggt Ihr nur die Uhrzeit der Probenentnahme mit. Dann wisst Ihr aus dem 
kompletten Datensatz wann Ihr wo wart (>ich arbeite als Geograph an 
einer Uni in Schweden).
Das kannst du z.B. in Phyton machen.

rgds

von 6a66 (Gast)


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6a66 schrieb:
> Na das ist doch eine Aufgabe für einen Parser.
> Die geografischen Daten der Kammern werden ja nicht mehr als 1" wandern.
> Dann kannst Du anhand der geografischen Position die Kammernummer
> identifizieren UND hast auch gleich die Position und Uhrzeit. Alternativ
> loggt Ihr nur die Uhrzeit der Probenentnahme mit. Dann wisst Ihr aus dem
> kompletten Datensatz wann Ihr wo wart (>ich arbeite als Geograph an
> einer Uni in Schweden).
> Das kannst du z.B. in Phyton machen.

Ganz ohne Scannen und QR Code ...

rgds

von 6a66 (Gast)


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6a66 schrieb:
> Na das ist doch eine Aufgabe für einen Parser.
> Die geografischen Daten der Kammern werden ja nicht mehr als 1" wandern.
> Dann kannst Du anhand der geografischen Position die Kammernummer
> identifizieren UND hast auch gleich die Position und Uhrzeit.

OK, aus Bild 3 geht hervor dass die Kammern doch enger als 1" 
beieinander auf dem See liegen. Da werdet Ihr die Kammern doch mit 
Scanner identifizieren müssen. Aber das ist ja auch kein Problem. Ihr 
loggt den Scanneroutput einfach mit der Uhrzeit in einer Datei seriell 
mit (das können die Scanner normal). Damit habt Ihr dann KammerNummer 
und Uhrzeit miteinander verbunden. Und über das Logfile vom Lowrance 
habt ihr über Uhrzeit dann LAT, LON, MTW und DBT.
Muss dann nur noch über ein Programm miteinander verbunden werden.

rgds

von Flo K. (gasfisher)


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Rahul D. schrieb:
> Du bräuchtest zum Ausprobieren halt einen USB-C-RS232-Wandler mit einem
> passenden Kabel für das Lowrance. (Power-Connector Pin 5 und Pin 6 -
> siehe Bild der Netwanze).
> Da sollten die Daten einfach so "raussprudeln".

USB-A auf RS232 Kabel haben wir hier in der Werkstatt rumliegen, das 
könnte ich sicher so umbauen, dass ich es mit dem Lowrance verbunden 
kriege.

6a66 schrieb:
> Rahul D. schrieb:
>> (Power-Connector Pin 5 und Pin 6 -
>> siehe Bild der Netwanze).
>
> Brauchst nur das für die Stromversorgung MIT den NMEA0183 pins.
> Schaumalobdie nicht ohnehin schon vorhanden sind.

äh? was genau soll ich nachschauen?


Joachim S. schrieb:
> Kleines Programm schreiben, das, wann immer der QR-Code einer Boje
> gescannt wird, automatisch einen Datensatz mit allen nötigen Daten
> (Kammer-ID vom QR-Code-Scanner, sowie die zuletzt über die
> NMEA-Schnittstelle erhaltenen Werte aller anderen Sensoren
> (GPS-Koordinate, Datum/Uhrzeit, Tiefe, Temperatur)) in eine Datei oder
> Datenbank schreibt.

ja, und hier ist der Knackpunkt. Für "kleines Prorgamm schreiben" 
reichen meine Skills leider nicht aus fürchte ich. :(

Im idealfall müsste das Prorgamm zwei Files ausgeben:
1. KML mit Waypoints, wo der Titel des Waypoints aus ID_Zeit_Tiefe 
besteht
2. Excel oder ähnliches mit ID, Zeit, Tiefe und Temp, das hinterher mit 
den genannten TagTags zusammengeführt werden kann. Da bin ich mir 
ziemlich sicher, dass das meine Kollegen leisten können (zeitlich).

Ich schau gleich mal ob ich eines diese Tagtag-files hier hochladen 
kann.

Danke soweit schonmal!

von Flo K. (gasfisher)


Angehängte Dateien:

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so sieht das aus. die daten tippen wir über die tagtag app auf dem 
tablet ein. und dann kommt so ein datensatz heraus.

von 6a66 (Gast)


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Flo K. schrieb:
> äh? was genau soll ich nachschauen?

Ob das Stromversorgungskabel vom Lowrance auch über die Drähte verfügt:

>Your unit comes with a power/data cable that splits into three ends,
>each with several exposed wires (shown in the following figure). The
>end with 4 wires (blue, yellow, orange and shield) is a Data cable that
>connects to a NMEA 0183 interface.

Du brauchst "yellow" und "shield"(das ist einfach ein blankes Geflecht) 
als NMEA0183 Ausgang. Die schließt Du an den RS232->USB Adapter an.

Dann kommt da aus dem Lowrance sowas ähnliches raus:
$xxRMC,........*xx
$xxDBT,.......*xx
$xxMTW,....*xx

Bitte lade dir das Handbuch vom Gerät runter und sieh dir um die Seite 
35 rum die Beschreibung für den Anschluss an.
Und dann google mal nach NMEA0183, nach einer Beschreibung der 
Datensätze GLL, RMB, RMC, DBT und MTW.

rgds

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